DiscoverGlüxpiraten Podcast - Unterwegs zuhause
Glüxpiraten Podcast - Unterwegs zuhause
Claim Ownership

Glüxpiraten Podcast - Unterwegs zuhause

Author: Genuss-Segler und Langfahrer geben spannende Interviews zu den Themen Segel

Subscribed: 90Played: 2,146
Share

Description

Der Glüxpiraten Podcast beschäftigt sich mit allem, was Segeln zu dem großen Genuss macht: Wind, Wetter, Langsamkeit, Schnelligkeit, Weite, aber auch Technik, Sicherheit und Recht.
Die Glüxpiraten begrüßen hier regelmäßig interessante Interviewpartner, die etwas zu sagen haben. Vom Weltumsegler bis zum Yachtbroker kommen hier alle zu Wort und lassen uns an ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung teilhaben.
Dabei sammeln sie in jeder Episode neues Wissen, das sie auf dem Weg zum Leben auf dem Wasser brauchen können.
59 Episodes
Reverse
Der Segeltalk

Der Segeltalk

2020-12-3132:04

Hallo, Ahoi und Willkommen zum Glüxpiraten Segeltalk! Hier in Folge 0 machen wir das, was sich zum Beginn eines Podcasts gehört: Wir stellen uns und den Segeltalk erst mal vor! Babsi und Eric beim Ostseestammtisch 2016 in Hamburg Ich schenke Dir eine Insel Fangen wir also bei den Protagonisten an: Babsi und Eric leben zusammen in Groß-Gerau, einer Kreisstadt im Rhein-Main-Gebiet und arbeiten dort selbstständig in ihrem Werbetechnikbetrieb D-SIGN Werbung. Während Eric bereits sehr früh in die Selbstständigkeit gestartet ist, hat Babsi schon recht viele verschiedene Berufserfahrungen gesammelt: Lehre als Bürokauffrau, selbstständige Gärtnerin, psychologische Beraterin und aktuell bei D-SIGN im Büro als Mädchen für alles, was sich um Buchhaltung und Kommunikation dreht. Und ganz nebenbei ist Babsi auch noch Buchautorin: sie veröffentlichte das Buch "Ich schenke Dir eine Insel" im Selbstverlag und als e-book. Babsi hat schon immer die starke Anziehungskraft des Wassers wahrgenommen und träumt schon lange von einem Boot und dem Fahren auf dem Wasser. Eric brachte schließlich das Thema Segeln ins Spiel. Sein Vater segelte regelmäßig mit teils fester, teils wechselnder Crew auf gecharterten Schiffen zumeist im griechischen Mittelmeer und auch auf der Ostsee. Erics erster richtiger Segeltörn führte ihn kurz nach dem Tod seines Vaters in Etappen von Athen bis zur Insel Milos, um dort mit dessen alter Stammcrew seine letzte Ruhestätte im Mittelmeer zu besuchen. Ausbildungen bis jetzt: Babsi: Sportbootführerschein Binnen & See/Motor: beide gleichzeitig 10/2016 Eric: Sportbootführerschein Binnen/Motor: 08/2013 Sportbootführerschein See/Motor: 12/2015 Funkscheine UBI/SRC: 06/2016 Für Anfang 2017 ist der SKS geplant Unser Schiff Alle wichtigen Infos zu unserer Makani findest Du auf ihrer Seite hier auf unserer Website. Nachdem wir sie zunächst hier im Rhein-Main-Gebiet ins Wasser gelassen hatten und dort auch die ersten Fahrten unternahmen, zog Makani dann im September um nach Holland ins friesische Warns. Dort, im Wassersportcenter de Stormvogel, liegt sie nun auch im Winterlager. Warum der Podcast? Wir lernen segeln! Seit Anfang 2016 hat uns der Segelvirus gepackt und wir wollen in jeder freien Minute auf's Wasser. Und wenn man wie wir bei fast null beginnt, stellen sich mit jeder beantworteten Frage gleichzeitig zehn Neue. Und wir glauben, daß es nicht nur uns so geht. Genau genommen wären wir froh gewesen, wenn es unseren Podcast schon gegeben hätte, als wir anfingen mit dem Segeln. Wir möchten Dich, lieber Zuhörer und Mitleser, gerne teilhaben lassen, an unserer Entwicklung und wünschen uns, daß auch Du von den vielen interessanten Interviews und Berichten etwas für Dich mitnehmen kannst. Unser großes Zwischenziel ist: Wir wollen 2020 zu einer Weltreise starten! Bis da hin muss noch viel geschehen und wir müssen noch unglaublich viel lernen. Wir brauchen bis dahin ein geeignetes Schiff und müssen es ausrüsten und dann auch kennenlernen. Und vielleicht hast auch Du diesen Traum!? Vielleicht möchtest auch Du bald auf Langfahrt gehen und glaubst, das dies nicht möglich wäre für Dich. Wir möchten zeigen, wie es doch gelingen kann, ein normales Leben mit einem mehr oder minder geregelten Job für eine gewisse Zeit gegen ein Leben auf dem Wasser unterwegs um die Welt einzutauschen. Welche Themen wird es hier geben? Segeln, um zu segeln, ohne vordringlich sportlichen Aspekt, Genuss-Segeln Segeltechnik, Segeltrimm Reisen im Eigenen oder mit gecharterten Schiffen Segelreviere Törnplanung Blauwasserleben Ozeanüberquerungen Ausstattung für Schiff und Besatzung verschiedene Bauweisen von Schiffen und deren Eigenarten Recht und Versicherungen Erfahrungsberichte von Spezialisten Wir suchen Dich! Kannst Du auch etwas zu unserem Podcast beitragen? Bist Du vielleicht schon mal auf Langfahrt gewesen? Hast Du ein Schiff schon mal aus- oder umgebaut? Warum und was genau? Arbeitest Du an oder mit Schiffen? Oder hast Du Ideen oder Kenntnisse, die Du an die Glüxpiraten-Community weiter geben möchtest? Dann melde Dich bitte bei uns: [contact-form][contact-field label='Name' type='name' required='1'/][contact-field label='E-Mail' type='email' required='1'/][contact-field label='Website' type='url'/][contact-field label='Mein Beitrag, meine Idee' type='textarea' required='1'/][/contact-form] Ein Interview ist jederzeit möglich, denn wir sind ausgestattet: entweder, wir treffen uns persönlich und schnacken einfach live miteinander oder wir nutzen Onlinetools und treffen uns im Internet! Wie wird der Podcast produziert? Zoom H4n Pro mit Zubehör Als Aufnahmegerät für unseren Segeltalk verwenden wir einen Zoom H4N Pro. Ein mobiles 4-Kanal Aufnahmegerät mit guter Sprachqualität. Mit diesem Teil sind wir auch zum Beispiel auf Messen und Veranstaltungen unterwegs und können so jederzeit loslegen. Die Postproduktion erfolgt dann mit Garageband von Apple. Ein Audiotool, das bei jedem Mac kostenlos dabei ist und ein tolles Ergebnis liefert, auch wenn man kein Toningenieur ist. Wie erfährst Du, wenn eine neue Episode online ist? Am Besten, Du abonnnierst den Glüxpiraten Segeltalk bei iTunes oder in dem Podcatcher Deiner Wahl. Dann verpasst Du ab sofort keine Folge mehr und kannst auch ältere Episoden jederzeit nachhören. Schau einfach im Appstore mal nach dem Stichwort Podcast. Du bekommst dann einige Vorschläge und suchst Dir die passende App raus! Oder Du abonnierst unseren Newsletter. Hier informieren wir Dich, sobald sich bei den Glüxpiraten etwas tut. [newsletter]
Gleich zum Einstieg in den Glüxpiraten Segeltalk waren Babsi und Eric in Hamburg auf der Hanseboot und trafen dort tolle Leute, die sich alle gerne die Zeit für ein Interview genommen haben. Daraus ist ein dreiteiliges Special entstanden. Den Anfang machen wir mit Annette Kilch die Ihre Segelakademie Ocean's Eleven vorstellt und Stephan Boden, Autor, Blogger und Miterfinder der Bente24, der uns über zahlreiche Neuigkeiten berichten kann. Annette Kilch Ocean's Eleven Annette ist die Inhaberin der Ocean's Eleven GmbH. Ein Segelreise-Veranstalter, der sich vor allem auf Frauen-Segeltrainings und Themen-Segeltörns spezialisiert hat. Segeltechnik, Manöver, Törnplanung aber auch Persönlichkeitsentwicklung zum Beispiel im Rahmen von Coaching-Törns stehen bei Ocean's Eleven im Vordergrund. Dabei legt Annette großen Fokus auf's Frauensegeln, veranstaltet aber auch einige Touren mit gemischten Crews. Bei den Frauen, die Annette auf ihren Schiffen begrüßt, herrscht der große Wunsch vor, beim allem, was auf dem Segelboot Spaß macht, aktiver und mit mehr Selbstbewusstsein dabei zu sein. Ihre Mitseglerinnen wollen am Ruder stehen und sich diesen Spaß nicht aus der Hand nehmen lassen. Oft nehmen sich Frauen in gemischten Crews ganz automatisch zurück und überlassen den Männern auf dem Schiff das Ruder und das Kommando. Das haben sie aber eigentlich gar nicht nötig. "ich habe das bei mir selbst beobachtet", erklärt Annette im Interview mit Babsi, "Wenn ein Mann an Bord war, sagte ich mir: 'Lass ihn doch segeln, der kann das gut. Wenn was passiert, dann kann der das besser als ich.' Das stimmt aber so nicht". Aufgaben sinnvoller verteilen Babsi im Interview mit Annette Kilch Frauen sind sehr geschickte Rudergängerinnen und dort besser aufgehoben als beispielsweise bei der Leinenarbeit. Hier steckt bei segelnden Paaren oft großes Konfliktpotential weil schlicht die Aufgaben falsch verteilt sind. Selbstbewusstsein und mentale Stärke sind die Eigenschaften, die Annette hier bei den Frauen stärken möchte. Seit September 2015 veranstaltet sie die Frauentrainings und hat hier sehr großen Erfolg. "Hier ist keine Frage zu doof und kein Fehler zu schlimm. Fehler passieren. Und man kann sie bei uns einfach machen, ohne sich rechtfertigen zu müssen." Frauen begleiten in einer Paarbeziehung und in der Familie ohnehin die Führungsposition. Und auf dem Schiff vertauschen sich plötzlich die Rollen. "Warum führt denn die Frau nicht einfach weiter? Sie kann's doch?", fragt Annette hier zu Recht. Starkes Team Für ihre Trainings erhält sie kompetente Unterstützung: Monika Lehn, die bereit selbst einen Katamaran gebaut hat, unterstützt das Skipper-Team bei Fragen rund um die Bootstechnik wie etwa Motorenkunde. Monika ist aber auch Systemische Beraterin und kann so auch bei persönlichen Themen weiter helfen. Mareike Guhr ist im September 2016 von einer vierjährigen Weltumsegelung zurückgekehrt und unterstützt fortan das Team als Skipperin und Ausbilderin mit ihrem riesigen Erfahrungsschatz. Wer Interesse an dem breiten Angebot von Annette Kilchs Segelakademie hat, der findet alle wichtigen Infos unter: www.oceans11.de Stephan Boden aka diggerhamburg Alle Unkenrufen zum Trotz war für Stephan auf dem Bente-Messestand der Hanseboot die Veranstaltung ein voller Erfolg. Die neuen Öffnungszeiten wurden vom Publikum gut angenommen und ansonsten etwas ruhigere Zeiten waren nun sogar besser besucht. Drei Boote auf dem Stand von Bente Die Weltpremiere! Die MK3 "Piece of ship" mit der Baunummer enthält viele Verbesserungen und Anpassungen wie zum Beispiel eine neue Farbe für den Rumpf, geänderter Ruderführung, mehr rutschhemmende Bodenbeläge und einige weitere Details und Optimierungen. Die Bio-Bente. Das nachhaltig gebaute Modell zum ersten Mal komplett fertig auf einer Messe. Die Golden Snatch. Die edle und schnelle Variante. Hier zeigt der Bootsbauer, was mit dem Schiff alles möglich ist. Bente beschreitet beim Bau seiner Modelle einen ausgewogenen Mittelweg zwischen Performance und praktikablem Daysailer, der auch prima für den zweiwöchigen Urlaub geeignet ist. Gleich zu Beginn der Entwicklung standen hier die Wünsche der Kunden im Fokus. Ein Konzept, das sich auszahlt: "Streng genommen sind der drittgrößte Anbieter im deutschen Markt.", berichtet Stephan nicht ganz ohne Stolz. Ein beachtliches Ergebnis nach nur einem Jahr! Ein Händlernetz entsteht im Moment europaweit, so daß es auch am Bodensee, am IJsselmeer und auch an der Ostsee bald die Möglichkeit der Besichtigung und der Probefahrt geben wird. Nah dran! Ähnlich wie beim Bootsbau ging das Bente-Team auch bei der Konzeption des Messestands vor: wie in einem Hafen gibt es hier die Boote, die im Mittelpunkt stehen und wirklich zu Anfassen sind. "Ohne goldene Kordel oder einen Zaun davor", witzelt Stephan. "Hier stehen ein paar Biertische, Du kannst hier Dein Butterbrot essen und das ganze Team ist für alle Späße zu haben. Ein bisschen näher dran tut mal ganz gut. Gerade bei einem Boot wie diesem." Also Goodie für die Standbesucher gibt's noch einen 3D-Drucker, der kleine Bente-Modelle anfertigt und eine T-Shirt-Presse, mit der vor Ort Merchandise-Klamotten bedruckt werden. Einhandsegeln Stephan Boden, Einhandsegeln Neben den Booten stellt Stephan auf dem Stand und in Bühnenvorträgen sein neues Buch "Einhandsegeln" vor. Hier beschreibt er seinen Weg zum Segeln und die Erfahrungen, die er auf dem Weg gemacht hat. Viele Tipps und Kniffe, die beim Aufbau seiner eigenen Boote Anwendung fanden, sind hier beschrieben. Praktische Tips zu Segel- und Hafenmanövern und nützliche Hilfsmittel aus etlichen tausend Seemeilen Segelerfahrung: Das einhandtaugliche Boot und die Ausstattung Die perfekte Bootsgröße Sicherheit und Ordnung Pflege, Kontrolle und Checklisten Vorteile beim segeln ohne Crew Anlegen und Ablegen Leinenwurf Ankern Fehler machen. Fehler üben Navigation Das erste Mal allein Umgang mit Stress Auswirkungen des einhand unterwegs sein Es geht weiter Winterzeit ist Messezeit und so trifft man Stephan auf den Bootsmessen in Deutschland. Sowohl im Januar auf der BOOT in Düsseldorf, als auch auf der Boot & Fun in Berlin, wo eine weitere, bisher geheime Neuheit aus der Bente-Ideenschmiede vorgestellt wird. Wer die Bente im Wasser sehen und testen möchte, hat auf der Hanseboot Ancora Boat Show im Mai 2017 die Gelegenheit. Alle Infos zur Bente findest Du unter www.bente24.com Stephan erreichst Du unter www.diggerhamburg.com
Im zweiten Teil unsere Hanseboot-Specials treffen wir Sven Staude am Stand von Hanse, der uns etwas über den neuen e-motion rudder drive in der Hanse 315 erzählt. Und wir sprechen mit Mareike Guhr. Die sympathische Weltumseglerin kam im September 2016 von ihrer vierjährigen Weltumsegelung zurück und schenke uns einige Minuten ihrer knappen Zeit. Sven Staude von der Hanse Group Sven Staude leitet den After Sales Service der Hanse-Vetriebs GmbH in Deutschland. Er erklärt uns den neu entwickelten e-motion rudder drive, der in der aktuellen Hanse 315 verbaut wird. Sven Staude erklärt uns, das wegen der immer strengerer Vorschriften vor allem in Binnengewässern die herkömmlichen Dieselmotoren oft nur noch eingeschränkt eingesetzt werden dürfen. Trinkwassereinzugsgebiete und die im Jahr 1992 beschlossenen FFH-Gebiete erfordern ein Umdenken beim Wassersport auf Seen und Flüssen zugunsten der Tier- und Pflanzenwelt. So ist es beispielsweise in vielen Gebieten mittlerweile die Benutzung von Verbrennungsmotoren nur noch innerhalb der Häfen erlaubt. Außerhalb darf nur noch gesegelt werden. Bodensee, Chiemsee, Ammersee oder die ehemaligen Tagebau-Gebiete in Sachsen aber auch der Balaton sind bereits von dieser Vorschrift betroffen aber auch aus Kanada und den USA kamen Anfragen nach alternativen Antrieben. Diesem Ruf folgend entwickelte Hanse in Zusammenarbeit mit den Partnern Jefa und Torqeedo den rudder drive. Zum ersten Mal in Serie Hanse hat die Produktionslinie der 315 angepasst, so daß hier erstmals Elektroantriebe in einer Serienfertigung verbaut werden können. Das Nachrüsten eines ursprünglich mit Dieselmotor ausgestatteten Schiffs ist im Moment nicht angedacht. Der rein elektrische rudder drive Antrieb mit Faltpropeller sitzt direkt im Ruderblatt. "Das Schiff fährt sich wie ein Gabelstapler!", schmunzelt Sven Staude. Der direkt in Ruderrichtung anliegende Drehmoment sorgt dafür, daß das Schiff sofort beginnt zu drehen, sobald der Motor angeschaltet wird. Fast lautlos und ohne störende Vibrationen und Dieselgerüche dreht die Hanse 315 auf der Stelle. Reichweitenanzeige per App Mit vollen Akkus legt die Hanse 315 mit 4,5 Knoten eine Strecke von etwa 30 Seemeilen zurück, bei Topspeed von 6 Knoten sind es noch 20 Seemeilen. Damit der Skipper die mit der aktuellen Akkuladung mögliche Reichweite bequem einsehen kann kommt der Antrieb - wie soll es anders sein - mit einer Smartphone-App. Hier wird auf einer Gebietskarte angezeigt, wie weit der Akku bei der gewählten Geschwindigkeit noch reicht. Um die Akkus wieder aufzuladen benötigt das autarke System mit einer separaten Landsteckdose circa acht Stunden. Mareike Guhr Mareike Guhr Im September 2016 kehrte Mareike mit Ihrem Katamaran "La Medianoche" von ihrer viereinhalbjährigen Weltumsegelung zurück. Auf der Hanseboot berichtete sie in ihrem Vortrag über die interessantesten und bewegendsten Stationen. "30 Minuten sind dafür natürlich viel zu wenig.", erklärt die Skipperin. Aus diesem Grund startet sie eine Vortragsreihe, in der sie mit vielen Bildern und auch Filmen von ihrer Reise, aber auch von ihrem Hilfsprojekt berichten wird. "Das Schönste ist, daß man den Leuten ein kleines bisschen von der weiten Welt nach Hause holen kann.", lächelt Mareike. Mit diesem Vorsatz arbeitet sie auch an ihrem Buch, das Anfang 2017 erscheinen wird. Die Skipperin ist Mädchen für alles Die erfahrene Seglerin umrundete den Globus mit einem geliehenen 15 Meter Aluminium-Katamaran, auf dem sie als Gegenleistung die drei Gästekabinen vercharterte. "Ein sehr sicheres Schiff!", nickt sie, "Wenn ich mich so weit weg vom Land und von jeglicher Hilfe begebe, dann möchte ich auch Vertrauen in mein Schiff haben.". In den viereinhalb Jahren Ihrer Reise konnte Mareike so sehr viele spannende Menschen auf ihrem Schiff begrüßen. Hier bestand die Herausforderung auch darin, das Konfliktpotential zwischen den Mitseglern auf dem engen Raum auszugleichen. Als Skipperin hatte sie also neben der rein technischen Aufgabe, das Schiff immer sicher zu führen und anstehende Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten durchzuführen auch oft noch den Job eines Reiseleiters mit psychologischer Konfliktbewältigung. Schöne neue Welt? Nach ihrer Rückkehr ereilt die Hamburgerin die westliche Hektik in einem Tempo, das man sich auf einer Weltumsegelung auf erholsame Weise gerade abgewöhnt hatte. Vorbei die Zeiten ohne Fernsehen, Radio, Internet und Termine. "Man glaubt gar nicht, was sich hier in diesen vier Jahren alles verändert hat, weil das ja so schleichend passiert, daß das die meisten gar nicht merken." Mehr Wohlstand, mehr Hektik, weniger Zeit und auch weniger Respekt. Das sind die augenfälligsten Veränderungen, die Mareike in Miteinander der Menschen feststellen muss. Wo war es denn jetzt am schönsten? Ankerbucht vor Antigua "Das kann ich eigentlich nicht wirklich beantworten.", überlegt Mareike auf die häufig gestellte Frage. Viele schöne Orte gab es, und auch Orte, die als Meilensteine auf ihrer Reise in ihrem Herzen bleiben werden. Das Ankommen auf den Marquesas, in einer Bucht, die man bisher nur auf Fotos bewundern durfte oder auch die Einfahrt in den Hafen von Sydney gehörte sicher dazu. Hier lagen schon viele Weltenbummler deren Bücher Mareike schon als Kind verschlungen hat. Nachdenklich berichtet Mareike, das viele dieser Orte nun einen anderen Stellenwert bekommen haben. Viele Traumziele hat sie erreicht und viele wunderschöne Strände entdeckt. Und das erste Mal, wenn man an einem solchen Ort ankommt ist immer etwas besonderes. Auch wenn sie an einige dieser Plätze bestimmt zurückkehren wird, so wird dieses "Erste Mal" immer etwas besonderes bleiben. "Immer wenn ich mit neuen Gästen in der Karibik unterwegs war, habe ich sie um dieses erste Mal beneidet. Dafür das sie das zum ersten Mal machen dürfen.", erzählt sie. Doch auch die Menschen, die man in den fernen Ländern treffen darf, verändern die Sicht auf das eigene Leben. "Gerade Tonga bringt einen wirklich runter!", schmunzelt die Seglerin, "Da herrscht Ruhe, Zufriedenheit und ganz, ganz, viel Gemütlichkeit." An solchen Orten ist Mareike oft befremdet von Mitreisenden, die versuchen, die westliche Effektivität und Profitgier hier zu implantieren. "Lasst es!", fordert sie, "Diese Menschen sind genau so richtig und zufrieden! Man muss nicht immer höher und schneller." Haiti braucht Hilfe Ein Herzensprojekt, dem sich Mareike seit Langem verschrieben hat ist die Hilfe für die Bevölkerung von Haiti, dem ärmsten Land der westliche Hemisphäre. Nachdem sich die Erbebenregion der Insel gerade begann etwas zu erholen, ereilte sie nun der Hurrican "Matthew" mit unbarmherziger Gewalt. Die Menschen auf Haiti hungern, sauberes Trinkwasser ist längst nicht mehr selbstverständlich und eine Cholera-Epidemie kündigt sich an. "Es geht dort um Leben und Tod!", berichtet sie sichtlich bewegt. Mareike unterstütze bereits mehrmals ein Waisenhaus auf der vorgelagerten "Ile a Vache", das von einer frankokanadischen Schwester betreut wird. Effektivität ist hier das oberste Ziel der engagierten Seglerin. Sie möchte gezielt Hilfe Leisten, ohne einen unnötigen Verwaltungs-Wasserkopf zu finanzieren, damit möglichst viele Mittel bei denen ankommen, die sie wirklich benötigen: die Kinder! Hierfür nutzt Mareike auch ihr Netzwerk: aktuell ist die befreundete Besatzung eines Katamaran unterwegs nach Haiti und bringt eine Lieferung direkt zu den Betroffenen. Ähnliche Lieferungen hat sie bereits selbst mit "La Medianoche" durchgeführt. Für weitere Hilfslieferungen ist Mareike ständig auf der Suche nach Spendern und auch nach Crews, die mit ihren Schiffen eine Hilfslieferung dort hin bringen können. Wenn Du Deinen Beitrag zur Unterstützung von Mareikes Projekt leisten möchtest: Treuhandkonto zur Unterstützung des Waisenhauses St. Francois: RA Malte Arp Treuhandkonto Spende Waisenhaus St. Francois/Haiti OstseeSparkasse Rostock Kontonummer: 207000859 BLZ: 13050000 IBAN: DE44130500000207000859 BIC: NOLADE21ROS Alle weiteren Infos findest Du auf Mareikes Website: www.magsail.de Fotos: © Mareike Guhr, magsail.de
Im dritten und letzten Hanseboot Special unterhalten wir uns mit Sönke Roever unter anderem über den Götakanal, den er uns als ideales Urlaubsrevier mit Kindern vorstellt und erfahren von Rainer Lenthe welche Aufgaben die Tier- und Umweltschutzorganisation Sea Shepherd im Moment bewältigt. Sönke Roever Sönke Roever im Interview mit Eric Als wir Sönke auf dem Ostseestammtisch am Samstag in Hamburg trafen, erklärte er sich spontan bereit, uns am nächsten Tag ein Interview zu geben. Also nix wie hin zu einem seiner zahlreichen Vorträge, die sich unter anderem um die Technik des richtigen Ankerns aber auch um den schwedischen Götakanal drehten. Auf der Hanseboot veranstaltete Sönke zusätzlich noch das Ostsee-Seminar, das den Besuchern alles mitgibt, was für einen Törn auf der Ostsee nötig und wichtig ist. Sönke führt die Seminarteilnehmer an die Idee heran, die Ostsee doch auch mal etwas weiter zu erschließen als nur bis in die Dänische Südsee. "Haparanda, der nördlichste Punkt der Ostsee, liegt von Kiel weiter entfernt als Rom!", erklärt er. Es gibt also eine Menge zu entdecken. Zum Beispiel den Götakanal, der für Segler sicher ein besonderes Reiseziel darstellt. Der Götakanal Das schwedische Bauwerk erstreckt sich auf insgesamt 190km von Mem an der Ostsee bis nach Sjötorp am Vänernsee. Wer von dort weiter in die westliche Ostsee fahren möchte, benutzt den Trollhättan Kanal, der den Vänernsee an dessen Südende mit der Ostsee bei Göteborg verbindet. Auf der Stecke sind insgesamt 58 Schleusen und 50 Brücken zu durchfahren. Sönke empfiehlt, sich dort auf das entschleunigte Leben im 5-Knoten-Takt einzulassen und die Strecke mit der nötigen Ruhe anzugehen. Eine Möglichkeit zum Segeln bietet sich auf den großen Seen, die es im Verlauf des Kanals zu durchqueren gilt. Unter http://www.gotakanal.se/de/ gibt's eine Menge Infos und sogar eine App für Besucher des Kanals. Segeln als Beruf Nach Jahren des Reisens unter Segeln um die Welt hat Sönke Roever nun den Entschluss gefasst, seine liebste Nebenbeschäftigung nun zu seinem Beruf zu machen. Unter www.blauwasser.de schreibt er fundiert und umfangreich über seine Erfahrungen und alles Wissenswerte rund ums Segeln. Wer noch mehr von ihm lesen möchte, dem steht außerdem umfangreiche Winterlektüre auf Papier zur Verfügung: Der Hund, der während des Interviews mit Sönke im Hintergrund zu hören ist, ist übrigens Polly. Stephan Boden bringt sie mit auf den Messestand von Bente, denn Polly ist der einzige Hund mit offiziellem Messeausweis! Reiner Lenthe von Sea Shepherd Rainer Lenthe von Sea Shepherd Am Stand von Sea Shepherd treffen wir Rainer Lenthe, der bei Sea Shepherd Deutschland für die Koordination der Online-Auftritte und Social Media verantwortlich ist. Die 1977 in den USA gegründete Meeresschutzorganisation trägt als Logo einen Totenkopf mit gekreuztem Hirtenstab und Neptuns Dreizack. Jolly Roger ziert dann auch die zahlreichen Merchandise-Artikel, deren Verkauf die Arbeit von Sea Shepherd unterstützt. Neptuns Navy Haie, Delfine, Wale, Meeresschildkröten. Viele Arten sind in Ihrem Bestand stark bedroht und werden trotzdem von Wilderern gejagt und in großen Mengen geschlachtet. Oft enden die Tiere als "Beifang" der einfach achtlos wieder ins Meer geworfen wird, nachdem sie im Netz verendet sind. Die Mitglieder von Sea Shepherd haben sich den Schutz des Meeres und dessen Bewohner zur Aufgabe gemacht. Seit 2009 betreibt die Organisation auch eine Niederlassung in Deutschland. Jede Gruppe erarbeitet hier eigene Kampagnen, die landesspezifisch ausgerichtet sind. Wenn aber besonders umfangreiche Aktionen anstehen, arbeiten alle Niederlassungen zusammen. Während der Hanseboot liefen aktuell die Vorbereitungen für die Operation Nemesis: Gegen den illegalen Walfang in der Antarktis Entgegen dem Urteil des obersten Gerichtshofs in Den Haag planen die japanischen Walfänger erneute Kampagnen. Sea Shepherd ist dann in den Fanggründen unterwegs, um diese Wilderer zu behindern und wirkungsvoll zu stören. Und selbst wenn die Walfänger diesmal dort nicht auftauchen sollten, besteht in diesen Regionen enorm großes Potential für den gesetzteswidrigen Fang von Tiefseedorsch mit illegalen Stellnetzen. Bereits 2014 gelang es dem Team, dort ein 74 km langes Stellnetz zu bergen. Das Netz wurde nach der Bergung untersucht und konnte einigen dort zu dieser Zeit befindlichen Schiffen zugeordnet werden. Diese Erkenntnisse übergab Sea Shepherd dann an Interpol, die dann die Strafverfolgung einleiteten. Auch an der westafrikanischen Küste ist Sea Shepherd tätig und kontrolliert die dortigen Thunfisch-Flotten auf Einhaltung der gesetzlichen Fangbestimmungen. Rainer erzählt uns von dem abscheulichen "Nebengeschäft" bei dem Haien die Rückenflossen abgeschnitten werden, um die verstümmelten Tiere anschließend zu "entsorgen". Weltweit verfolgt Sea Shepherd zahlreiche Kampagnen wie zum Beispiel: Operation Relentless - gegen den Walfang im Südpolarmeer Operation Henkaku und Sleppid Grindini - zum Schutz von Delfinen und Kleinwalen Apex Harmony - zum weltweiten Schutz der Haie Operation Icefish und Operation Driftnet - gegen illegalen Fischfang und Wilderei Sea Shepherd Dive - als Anlaufstelle für Taucher, die bei Ihren Tauchgängen auf illegale Machenschaften aufmerksam werden Stören im Namen des Gesetzes Die Schiffe und Teams von Sea Shepherd sind in vielen Regionen der Welt oftmals die einzigen, die sich um die Beseitigung solcher Missstände kümmern. Die Regierungen vieler Staaten verfügen oft schlicht nicht über die Mittel, sich um den Schutz der eigenen Gewässer selbst zu kümmern. Hierbei handelt Neptuns Navy immer im Rahmen der geltenden Gesetze und in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden. Wie kannst Du Dich beteiligen? Die Sea Shepherd Deutschland veranstaltet zahlreiche "Beach Cleanups" bei denen gemeinschaftlich Küstenabschnitte von Plastikmüll befreit werden. Diese Aktionen werden sowohl an den Stränden von Nord- und Ostsee aber auch entlang der Flussläufe durchgeführt. Für Schulklassen oder Jugendgruppen gibt es hier die Möglichkeit, ein Beach Cleanup Support Team zu bilden und Teil der weltweiten Organisation zu werden. Hier gibt's alle Infos zur Mitarbeit! Wenn Du heute etwas tun möchtest und gleichzeitig auf die Arbeit von Neptuns Navy aufmerksam machen möchtest, dann kannst Du die Organisation unterstützen, indem Du einen Merchandise-Artikel im Sea Sheperd Online Shop kaufst. Die Einnahmen aller Artikel gehen direkt zugunsten der Organisation, ohne kompliziertes Händlernetz. Das ist auch nur möglich durch die Mitarbeit zahlreicher freiwilliger Mitarbeiter, die derzeit schon das Team bereichern. Sea Shepherd gewinnt im Lotto Der neueste Zugang in der Flotte der Bewegung gelang durch einen grandiosen Glücksfall: Bei der holländischen Postcode-Lotterie können Hilfsorganisationen Projektvorschläge einreichen, die dann immer am Jahresende mit dem Überschuss im Lotterietopf unterstützt werden. 2015 fiel dann das Los auf Sea Shepherd. Das ermöglichte den Bau der Ocean Warrior, ein hypermodernes Schiff mit mehr als genug Motorpower, um mit den Flotten der Walfänger mithalten zu können. Alle Infos zu Sea Shepherd findest Du unter www.sea-shepherd.de oder auch über die neue App im iTunes-Store oder im GooglePlayStore.
Heute spricht Eric mit Marcus Hertel von www.skipper-marcus.de Marcus ist neben seinem Job als Frontend-Entwickler auch begeisterter Segler und unternimmt sowohl im heimischen Binnenrevier um Leipzig als auch auf Ostsee und Mittelmeer regelmäßig Törns. Hallo Marcus! Bitte stell Dich doch kurz unseren Hörern vor. Marcus Hertel an Bord seiner Charteryacht in Griechenland Ich bin 30 Jahre alt und wohne (auch geboren) in Leipzig. Bin Frontend Entwickler, heißt HTML, CSS Javascript :) Wie bist Du zum Segeln gekommen? Ich habe im Binnenbereich auf offenen Kielbooten (Aquila) angefangen. Das war in Leipzig auf dem Cospudener See, die Segelschule gibt es aber nicht mehr (André Schabacker). Das Jahr drauf bin ich dann mit auf SKS Ausbildungstörn (allerdings ohne Prüfung für mich) mitgekommen. Hatte sich spontan so ergeben, eigentlich wollte ich nur Binnensegeln. Hat aber viel Spaß gemacht und ich habe das weiter ausgebaut. Mehr Infos zu meinem Segellebenslauf hier. Besitzt Du eigenes Schiff? Jaaa, eine Ixylon Jolle mit dem Namen "Santa Maria". Die Ixylon ist ein sehr stabiles Boot, dass sehr schwer zu kentern ist. Außerdem ist das Cockpit ziemlich trocken. Mir war wichtig ein Boot zu haben, dass ich sowohl zum sportlichen segeln als auch für den Badeausflug mit Familie und Freunden nutzen kann. Da die Ixylon noch gebaut wird, ist auch die Ersatzteil Versorgung sehr gut. Charterst Du auch? Meine Erfahrung beschränkt sich auf Mittelmeer und Ostsee. Meinen ersten Törn als Skipper bin ich letztes Jahr in Griechenland im Ionischen Meer auf einer Bavaria 32 gefahren. Dieses Jahr als Co-Skipper auf der Ostsee auf einer Norlin 37. Nächstes Jahr organisiere ich 2 Törns. Einmal von Elba aus mit einer Sun Odyssey 39i. Der zweite Törn in Griechenland mit einer Bavaria40. Ich wohne weit vom Meer weg und Chartern ist die einzige Chance mal mit einem etwas größeren Boot zu fahren. Welches ist Dein Traum-Schiff? Ich bin ein Nauticat Fan. Für eine Langfahrt ist das ein tolles Schiff. Für unseren Binnensee wäre eine Varianta18 eine gute Größe. Bei 4km Seelänge macht Größer keinen Sinn. Wo segelst Du am liebsten? Im Binnenbereich auf meinem Heimatrevier dem Cospudener See in Leipzig. Die Ostsee verwöhnt mich meist mit kaltem Wetter. Ich bin deshalb lieber im Mittelmeer. Griechenland/Ionisches Meer ist ein tolles Revier, auch für Anfänger. Nächstes Jahr geht es deshalb dort auch wieder hin. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann ganz sicher eine Weltumseglung. Ich träume von einem längeren Törn, es muss ja vielleicht nicht gleich die Welt sein. Auch eine Ostsee Umrundung ist anspruchsvoll und reizvoll. Aber nur mit Heizung ;). Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Der Bootshaken. Man kann viele tolle Dinge mit machen. Sogar als Selfiestick Verlängerung einsetzbar! Bitte gib unseren Lesern eine Buchempfehlung Schwerwettersegeln von Adlard Coles und Peter Bruce Das Buch Schwerwettersegeln ist eins meiner Favoriten. Ist ein Klassiker. Es gibt dort zum Beispiel spannende Analysen von Regattafeldern die in einen Sturm gekommen sind. Welche Boote sind mit welcher Taktik heil herausgekommen. Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Ich habe letztes Jahr in Griechenland die Warnung vor Fallwinden nicht ganz ernst genommen. Ist dann doch für kurze Zeit recht aufregend geworden. Viele Situationen die ich erlebt habe könnte ich euch erzählen aber ich glaube vieles muss man doch selber erlebt haben. In der Segelschule war hat mein Segellehrer immer Stress gemacht, dass wir ja keine Patenthalse fahren. Empfanden wir damals als etwas übertrieben. Naja, die zweite Fahrt mit einer Jolle bin ich eine Patenthalse gefahren und dachte die Welt geht unter. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Anfängern mit dem Ziel "SKS" rate ich nicht gleich beim ersten Törn den Schein anzupeilen. Ich selber hatte vor meinem SKS Törn 1 Woche Ausbildungstörn auf der Ostsee und 1 Woche Urlaubstörn in der Cote d' Azur hinter mir. Nächstes Jahr werden die SKS Manöver verschärft und da wird es noch wichtiger bereits vorher Erfahrung zu sammeln. Für Leute die sich weiterentwickeln möchten, empfehle ich einfach mal wieder eine Segelstunde zu nehmen. Es ist schön, wenn man von einem "Coach" auf paar Fehler die sich eingeschlichen haben hingewiesen wird. Auch ein anderes Boot ist eine spannende Herausforderung. Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf den Weg geben? Seid nicht so ernst und lacht auch mal über euch selber, wenn etwas schiefgeht. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Den Blog von Marcus Hertel findet man unter www.skipper-marcus.de Bei Facebook bin ich mit https://www.facebook.com/skipperMarcus/
Heute spricht Eric mit Hinnerk Weiler über seinen Weg zum Segeln, seine große Reise über den Atlantik und quer durch die USA und Hinnerks Herzensprojekt: die Segelnblogs. Hallo Hinnerk! Bitte stell Dich doch kurz unseren Lesern vor Im Moment lebe ich in der Schweiz, stamme aber eigentlich aus Hamburg. Ich bin Journalist und schreibe unter anderem für das Segeln-Magazin und auch für SegelnBlogs, ein Online-Segelportal, das ich selbst aufgebaut habe. Mit dem Segelradio betreibe ich auch einen Podcast. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Carina 20 Bei mir war das echt ein Zufallstreffer: ein Freund fragte mich eines Tages "Hast Du Bock, einen Sportbootführerschein zu machen?". Nach kurzem Überlegen entschloss ich mich, mitzumachen. So kam ich mit etwa fünfzehn Jahren zunächst mal ans Thema Boot fahren und Wasser. Und seitdem hat es mich nicht wieder losgelassen. In der elften Klasse veranstaltete unser Sportlehrer einen Segelkurs. Hier hab ich dann Segeln gelernt: auf dem Oortkatensee in Hamburg Bergedorf. Zwischendurch schlief das Thema immer wieder mal ein wenig ein, bis zu dem Moment, als ich nach einigen Jahren der Berufstätigkeit dachte: "Jetzt musst Du echt mal was vernünftiges tun!". Da hab ich mir dann ein Boot gekauft! Das war damals eine 6m-Carina. Die Sumpfkuh! Mir ihr bin ich in der Deutschen Bucht und der Dänischen Südsee herum gepütschert. Das hat mit schon ganz gut gefallen und ich wollte mehr. Und so entschloss ich mich, für ein halbes Jahr die Ostsee zu erkunden. Job und Wohnung hängte ich an den Nagel und bin dann auf das Schiff gezogen. Die recht kleine Ostseerund ging über Rügen, nach Schweden, entlang der schwedischen Küste bis zum Götakanal. Dann drei Monate durch die Schleusen und auf der anderen Seite wieder zurück. Mit meinem Freund Michael konnte ich vorher noch einige "Fahrstunden" nehmen. Auf seinem 37-Fuß-Schiff sind wir bei ordentlich Wind mit Böen bis 8 Bft. durch die die Dänische Südsee. Genau das, was ich noch brauchte, um zu lernen. Schönwettersegeln konnte ich schon. Ruhe bewahren! Eins der Dinge, die ich bei verschiedenen Törns mit erfahreneren Skippern lernen durfte: behalte einen klaren Kopf und bleib ruhig. Für eine wirklich gefährliche Situation müssen einige Faktoren zusammen kommen. Und in allen anderen Momenten ist Ruhe einfach das Allerwichtigste. Das versuche ich auch zu leben, wenn ich selbst unterwegs bin. Die Zeichen stehen auf Langfahrt Irgendwann wurde mir die Carina zu klein und ich kaufte mir eine IW 31. Paulinchen! Mit ihr hatte ich von Anfang an das Ziel, eine längere Reise zu machen. Und das hab ich ja auch die folgenden sechs Jahre verwirklicht: 2009 zog ich auf das Schiff. Es folgte zunächst mal eine große Ostseerunde um Schiff, Ausrüstung und mich aneinander zu gewöhnen und kennenzulernen und mich ans Bordleben zu gewöhnen. Nach einem kurzen Winterstopp in Hamburg ging es weiter in Richtung Atlantik. Über den Atlantik: ja! Barfußroute: nein! Der Great Loop quer durch die USA und die großen Seen. Quelle: http://www.greatloop.org/ Hier zog es mich dann in Richtung Kanada. Allerdings wollte ich nicht die klassische Tradewind-Strecke Spanien Portugal - Kanaren - Carverden - Karibik fahren. Ich hatte aber den absurden Plan, den Great Loop zu befahren. Eine Binnenroute quer durch die USA, die größtenteils mit stehendem Mast befahren werden kann. Um Zeit zu sparen wollte ich also im Frühsommer über die Azoren direkt in Richtung New York fahren, wo der Einstieg in den Great Loop erfolgen sollte. Den Wind hat man dann natürlich die gesamte Zeit von vorne. Und der Golfstrom fließt einem auch noch entgegen. Von einem französischen Skipperteam konnte ich trotzdem eine vernünftige Route erfahren, die alle Gegebenheiten auf ein machbares Maß brachte: ein Kurs, der etwas südlicher verläuft, zunächst von den Azoren in Richtung Bermudas und im letzten Drittel der Strecke bei passendem Wetter direkt nördlich und quer durch den Golfstrom. Dieser Plan ging nicht ganz auf. Unterwegs bekamen wir derart auf die Mütze, dass es uns schließlich nach Kanada verschlug! Eine Schwerwetterfront zwang uns zum Ausweichen und unsere Atlantiküberquerung endete in Halifax. In langen Schlägen ging es als nun entlang der Küste in Richtung New York. Von hier aus ging es den Hudson River hinauf, durch die großen Seen und dann nach Süden bis nach Mobile / Alabama. An einigen Stellen war es notwendig, den Mast zu legen. Zwar gibt es vielerorts Klappbrücken, die eine Durchfahrt mit stehendem Mast ermöglichen würden. Doch diese Brücken werden nur zwei Mal im Jahr für die saisonal bedingt umherziehenden Boote, die "Snowbirds", geöffnet. Und das auch nur mitten in der Nacht. Nachdem ich mir einige Beulen am nun liegenden und längs des Boots befestigten Mast geholt hatte, war ich froh, ihn in St. Louis wieder aufrichten zu können. Willkommen Alles in Allem ist die Segelszene in den USA vorbildlich: günstige Service- und Liegegebühren, überall freies WIFI und eine unglaublich freundliche Community. Und JEDE einzelne Straße, die hier ans Wasser führt, endet mit einem Holzsteg, an dem man sein Dinghy anbinden kann. Überall spürt man, das man als Segler willkommen ist und man es natürlich auch gerne sieht, wenn Du nach dem Anlegen am ortseigenen, kostenlosen Town-Dock ein wenig bummeln, essen oder einkaufen gehst. Zeitpläne kann man gerne mal mitnehmen, aber eher so als Inspiration. Geplant waren für den gesamten Great Loop etwa neun Monate. Gedauert hat das ganze im Endeffekt zweieinhalb Jahre! Es war eben alles etwas langsamer als gedacht und ein Motorschaden kostete ebenfalls außerplanmäßig einige Zeit. Und Geld. Arbeiten unterwegs Der Motorschaden gehörte zu den Szenarien, von denen ich am Anfang dachte, sie würden die Reise unplanmäßig beenden. Doch mit der Hilfe von Freunden und Familie konnte ich diese unliebsame Unterbrechung glücklicherweise überbrücken und meine Tour fortsetzen. Meinen normalen Lebensunterhalt verdiente ich auch damals schon als Journalist für das Segeln-Magazin. Insofern war ich mit meiner Arbeit ortsunabhängig und konnte meinen Schreibtisch in der Redaktion relativ unproblematisch gegen meinen Salontisch tauschen. Die Kommunikation mit dem Verlag konnte per Internet und WLAN, notfalls vom nächsten Cafè mit WIFI geschehen. Und sogar auf hoher See, ohne Anbindung an ein Handy- oder gar WLAN-Netz ist eine Datenübertragung per Kurzwellenfunk möglich. Eine wirklich nützliche Sache, auch um mit den Lesern meines Blogs und der Facebook-Audience in Kontakt zu bleiben. Weiter geht's in der nächsten Podcast-Folge Das Interview mit Hinnerk war so interessant und er konnte unglaublich viel erzählen. Daher haben wir unser Gespräch in zwei handliche Päckchen aufgeteilt. Den zweiten Teil gibt's dann in zwei Wochen! Wer bis da hin mit Hinnerk in Kontakt treten möchte, kann das auf einer seiner Webseiten tun: www.hinnerk-weiler.de Hinnerks persönliche Seite. Journalist, Fotograf, Korrespondent zur See. www.segelnblogs.de Das Onlinemagazin und Treffpunkt vieler Segelblogger. Mehr dazu in der nächsten Folge. www-paulinchen-worldwide.de Die Seite über seine Reise mit Paulinchen über den Atlantik, quer durch die USA. To be continued. oder bei Facebook Und ganz aktuell: Am 01. Februar 2017 um 20:30 Uhr wird Hinnerk bei Globetrotter in Hamburg einen Vortrag über seine USA-Reise halten! Wer Lust hat, ihn persönlich kennenzulernen hat dort eine prima Gelegenheit! Wer im Januar die Messe BOOT in Düsseldorf besucht, wird Hinnerk dort ebenfalls im Bühnenprogramm finden! Die genauen Termine stehen noch nicht fest, werden aber auf der Messe-Homepage veröffentlicht!
Hier geht Eric mit dem Journalisten und Gründer von SegelBlogs Hinnerk Weiler in die zweite Runde des Interviews. Nachdem es im ersten Teil um Hinnerks Weg zum Segeln und seine Reisen auf der Ostsee, über den Atlantik und auf dem Great Loop quer durch die USA ging, sprechen wir heute über Späße mit der amerikanischen Zollbehördedas vorläufige Ende der großen Reise – und deren FortsetzungPaulinchens SucheHinnerks Lieblings-Revierden wichtigsten Gegenstand auf seinem Schiffund wie ein abgerissener Traveller ihn in ernste Schwierigkeiten brachte
Heute spricht Eric mit Bernd Wagner von www.meilen-traeume.de über seine Erlebnisse auf dem Wasser, zum Beispiel von der großen Ostseerunde, deren Erlebnisse er als Autor festgehalten hat. Bernd hat bereits zwei Bücher geschrieben. Reiseberichte der besonderen Art... Bernd Wagner privat: Bernd Wagner von www.meilen-traeume.de Ich bin 67 Jahre, verheiratet, habe 2 Töchter und 3 Enkel Ich lebe in Kössern, ein kleines Dorf in Sachsen bei Grimma, in der Nähe von Leipzig. Diplomingenieur für Elektronische Datenverarbeitung, seit 2 Jahren im Unruhestand. Hobbies: Segeln, Lesen, Bücher schreiben, Essen, Trinken, Feiern, Lebenslust. Vorsitzender des Jagdhausvereines Kössern, ein Kulturverein, der Dutzende Veranstaltungen in einem Barockschlösschen veranstaltet. Als "Benno von Muldenknick" im Barockkostüm Auftritte bei Führungen und Veranstaltungen, um den Gästen die Zeit August des Starken nahezubringen. Mit meinem mit Leisten und Brettern zum Schlafmobil getunten CADDY machen wir wochenlange Touren abseits der Touristenrouten, so nach Serbien, Mazedonien, Griechenland, nach Belgien, in die Bretagne, durch die Alpen und solche Sachen Wie bist Du zum Segeln gekommen? Seit 1995, Zufallsmitsegeln in vakanter Koje nach Bornholm, seitdem rettungslos infiziert, von einem alten Studienkollegen. Ich bin viele Jahre nur mitgefahren, erst ab 2002 die sogenannten Scheine gemacht, SBF und SKS, 2012 Yachtmaster Offshore der Royal Yacht Association im Solent bestanden. Inzwischen über 30.000 Seemeilen auf Ostseerunde, Côte D'Azur, Adria, Ägäis, Kanal, Kanaren, Nordsee. Charterst Du? Yachten zwischen 30 und 43 Fuß, vorwiegend Bavaria, ich liebe kleine Crews, sehr gern zu zweit, 4 - 5 ist die Obergrenze. Ist sozial verträglicher, mit großen Crews handelt man sich auch schnell mal einen faulen Apfel ein, der den ganzen Obstteller versaut. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Nein. Nächster Hafen ist 500 km weg und schleifen und putzen und reparieren ist nicht mein Wunschtraum. Hast Du ein Traum-Schiff? Eine handliche Kielyacht, um die 35 Fuß, ohne viel Schnickschnack, der kaputtgehen kann, mit ordentlichem Segelkleid, viel Stauraum und ausreichend Möglichkeiten, sich auf und unter Deck festzuhalten. Das wird immer seltener. Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Ostsee. Die habe ich 2013 in neunzehn Wochen komplett umsegelt, habe alle Anliegerstaaten gesehen, einschließlich Russland und Norwegen, also die ganz große Runde, einschließlich ganz oben, in Törehamn, an der großen gelben Tonne. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Eigentlich bin ich mit dem Ist-Zustand zufrieden. Weltumseglung oder Atlantiküberquerung ist nicht mein Wunsch, Küsten und Menschen sind mir wichtiger als Meereseinsamkeit. Vielleicht noch Rund England, da muss der Arzt aber noch ein Wort sagen, meine Knochen sind ziemlich mürbe. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Die Papier-Seekarte. Da lässt sich träumen, zeichnen und Zurückgelegtes noch einmal erleben. Und der Handpeilkompass zum Spielen: Peilungen, terrestrische Ortsbestimmungen, Kollisionskurse vorhersagen... Der Autor Ich führe bei jedem größeren Törn ein Tagebuch, zum Teil auch über Facebook und drehe ein Video, damit ich und meine Mitsegler auch später, im Rollstuhl, noch einmal Erinnerungen an die schönen Zeiten abrufen können. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Na ja, man ist ja bescheiden. Aber ich denke natürlich an meine beiden bisherigen Bücher: Ostseerunde 2013 Ein Segeltörn auf den Spuren des deutschen Polit- und Reiseschriftstellers von 1805 Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Mal eine Fahrwassertonne verwechselt und erst aufgewacht, als ein Segelneuling rief: "Von Navigation habe ich ja keine Ahnung. Aber dort, wo wir hinfahren, stehen Schwäne. Ist es da tief genug für uns?" Es wurde die schnellste Wende meines Lebens. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Den SBF braucht man ja verbindlich. Dann heißt es mitsegeln, mitsegeln, mitsegeln und dabei mitmachen, mitmachen, mitmachen. Der SKS ist auch empfehlenswert, schon wegen der geforderten Praxis, danach heißt es aber: selbst ein Schiff führen, so oft es geht. Den Rest (SSS und SHS) sollte man sich nur antun, wenn man es unbedingt braucht oder zur Selbstbestätigung will, das ist dann jedem seine Sache. Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Meinen Leitspruch nach Mark Twain: In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Email: info@meilen-traeume.de Webseite: www.meilen-traueme.de Facebook: https://www.facebook.com/meilentraeume Skype: pcnahaus  
Unser Silvestertörn führte uns von Teneriffa über La Gomera bis El Hierro und schließlich wieder zurück nach Teneriffa wo wir das Charterschiff wieder abliefern sollten. Die Anreise - mit Umweg Ursprünglich hatte unsere Skipper und Veranstalter des Törns Uwe Springer von springsail.de eine Bavaria 46 gebucht, die wir im Süden von Teneriffa, in Las Galletas, übernehmen sollten. Dementsprechend lauteten unsere Reisevorbereitungen auch auf einen Flug zum südlichen der beiden Flughäfen Teneriffas von wo aus die Marina Las Galletas etwa 10 Minuten mit dem Taxi entfernt wäre. Einige Tage vor Reiseantritt schrieb Uwe dann an alle Teilnehmer, daß wegen eines Zusammenstoßes der Charteryacht mit einem Fischerboot das Schiff nun nicht mehr zur Verfügung stände und wir stattdessen eine Bavaria 50 bekämen. Allerdings liege diese im Norden der Insel. Wir sollten bitte versuchen dort hin zu kommen. Babsi wäre nicht Babsi, wenn sie nicht innerhalb weniger Minuten die optimale Verbindung vom Flughafen Tenerife Sur bis nach Santa Cruz gefunden hätte: etwa jede halbe Stunde fährt ein Bus entlang der Inselautobahn in nördliche und südlicher Richtung und verbindet so die Städte und Dörfer der Kanareninsel. Er hält unmittelbar am Flughafenterminal und macht auch einen Halt an der großen Busstation in Santa Cruz, die etwa 20 Gehminuten von der Marina entfernt liegt. Optimal! In weiser Voraussicht hatte Babsi für die Flüge schon im Voraus die Sitzplätze an den Notausgängen gebucht. Das ist zwar etwas teurer aber Erics lange Haxen sind in einem normalen Sitzplatz schwierig zu verstauen. Der Flug am Silvestertag 2016 von Frankfurt nach Teneriffa war also sehr angenehm und läutete unser wunderbares Segelabenteuer schon richtig ein. Wir fliegen mit dem Bus! Angekommen in Teneriffa Süd fanden wir schnell den richtigen Bus und waren eine Stunde später an der großen Busstation von Santa Cruz angekommen. Immer noch beeindruckt vom Augenmaß unseres Busfahrers, der zum Abschluss des "Flugs" über die Autobahn eine Unterführung in der Innenstadt von Sant Cruz, die nur einige Zentimeter breiter war als unser Bus mit Rekordgeschwindigkeit nahm. Mit Google Maps war schnell der Fußweg zur Marina gefunden. Eric beschloss vollmundig, das es sich für die paar Meter nicht lohne, ein Taxi zu nehmen und schulterte entschlossen die Reisetaschen. Unsere Bavaria 50 in der Marina von Santa Cruz Mit schmerzverzerrtem Gesicht kamen wir etwa eine Dreiviertel Stunde später - es dämmerte bereits -  in der Marina an, wo wir direkt Uwe in die Arme liefen. Erste Begrüßung und ein schnelles Anheuerbier zusammen mit Uwes Frau Uta und Barbara und Tom aus der Schweiz. Das vierte Pärchen sollte zwischen zehn und elf zu uns stoßen, damit wir dann gemeinsam in Santa Cruz Silvester feiern konnten. Marina del Atlantico Die Marina del Atlantico liegt am Ende des Handelshafens von Santa Cruz. Seit Kurzem ist sie zu Fuß über eine indirekt beleuchtete Brücke vom Plaza de España zu erreichen. Der Hafen dient als Charterstützpunkt und verfügt über vier lange Schwimmstege mit Strom und Wasser. Das Sanitärgebäude ist großzügig ausgebaut und wirkt recht sauber. Silvester in Santa Cruz - Unglaublich! Wir hatten alle Hunger und wollten also nun auch bald los, um ein Restaurant zu finden und zu schauen, wo wir denn Silvester feiern würden. Also ging es über die beeindruckend beleuchtete Zubringerbrücke des Yachthafens mit fünf Minuten Fußweg direkt in die Innenstadt. Kurz Sondierung und es stellte sich heraus: viele Restaurants waren entweder komplett ausgebucht, schweineteuer oder zu! An Silvester! Der Spanier weiß, Prioritäten zu setzen. Direkt an einer großen Promenade neben einer verwaisten Bühne fanden wir im Souterrain dann ein Lokal, das bereit war, sechs hungrigen Seglern ein Abendessen zu bereiten. Während wir dann also Käse, Tapas, Brot und schließlich noch eine Paella vernichteten, füllte sich die Innenstadt zusehends. Immer mehr Menschen waren in der Fußgängerzone rund um die dunkle Bühne unterwegs. Vom Smoking und dem kleinen Schwarzen bis zum Freizeitlook war alles vertreten. Buntes Treiben in Santa Cruz. Schließlich stieß auch das letzte Pärchen, Thea und Martin zu uns und so war unsere Crew komplett und bereit, den Jahreswechsel als Einstieg in den Wochentörn zu feiern. Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang entdeckten wir, dass auf der Bühne die Beleuchtung angegangen war und unterhalb Mitarbeiter damit beschäftigt waren, glitzernde Tüten an das Publikum zu verteilen! Neugierig mischten wir uns unter die Menschen vor der Bühne und ergatterten schließlich für jedes Crewmitglied eine der geheimnisvollen Tüten. Drinnen fanden sich Luftschlangen, ein Hütchen und allerlei Tand und Glitter, der ein buntes Fest garantieren sollte. Schnell war die gesamt Mannschaft geschmückt und bereit für das bevorstehende Bühnenprogramm. Musik! Silvester 2016 auf Teneriffa Was dann folgte war einer der rauschendsten Silvesterabende ever! Ever, ever! Gegen halb zwölf enterte eine Combo die Bühne und der Bandleader begann, begleitet von eine Percussion- und Bläserband und zwei Backgroundsängern und -performern, die Bühne zum Kochen zu bringen. Leichtfüßig tanzend schmetterten die Musiker Salsa, Merengue und Rumba in die begeisterte Menge. Von einem auf den anderen Moment stand kein Fuß mehr still. Alles, was Füße hatte, tanzte. Im Licht der Kamera eines einheimischen Fernsehteams steigerte sich die Stimmung bis sich um zwölf Uhr mit einem fulminanten "¡Feliz Año Nuevo!" alle in den Armen lagen. Über dem Hafen, hinter der Bühne, erhob sich ein wunderschönes, buntes Feuerwerk, dessen Höhepunkte von Applaus und Begeisterungsrufen begleitet wurden. Später setzte die Musik wieder ein und das neue Jahr wurde ebenso tanzend begrüßt, wie das Alte verabschiedet wurde. Gegen eins beschlossen wir, gemeinsam zum Schiff zurückzukehren. Für den ersten Segeltag war ein Schlag zur Marina San Miguel geplant und die Wetterprognose verhieß nichts Gutes... Santa Cruz - San Miguel Nach einer kurzen Nacht und einem gemeinsamen (Kater-)Frühstück lösten wir zum ersten Mal die Leinen und fuhren aus dem Hafen. Bevor wir des schützende Hafenbecken endgültig verließen, ließ Uwe den Rudergänger Thomas noch einige Runden im Vorbecken drehen, bis alle Fender und Leinen in Schapps und unter Deck verstaut waren und alle ihren Platz im Cockpit gefunden hatten. Noch ein schnelles Foto von der zufällig dort liegenden Alexander von Humboldt II und dann ging es vorbei an riesigen Ölplattformen, die im Hafen von Santa Cruz zur Reparatur liegen, hinaus auf den unruhigen Atlantik. Uns erwartete eine unruhige See mit ziemlich harter Welle und 5-6 Windstärken Raumschots. Das nahmen dann auch einige Besatzungmitglieder zum Anlass, sich ihr Frühstück ein weiteres Mal anzusehen und sich dann ziemlich grün im Gesicht in ihre Kojen zu verziehen. Bis wir schließlich in San Miguel ankamen, war es bereits dunkel und wir waren froh, endlich im Schutz des Hafenbeckens wieder etwas ruhigeres Wasser unter dem Schiff zu haben. Die Marina San Miguel in Teneriffa Gemischtes Publikum in San Miguel Wir manövrierten unseren 50-Füßer in eine "Parklücke" an der langen Hafenmauer und waren nicht die Letzten, die an diesem Abend in den kleinen Yachthafen einlaufen sollten. Die Marina unterhalb des Golf Resort Amarilla Golf verfügt sowohl entlang der Hafenmole als auch gegenüber über moderne Schwimmstege, die teilweise mit Fingerstegen ausgestattet sind. Alle Liegeplätze verfügen über Wasser und Strom. Bei Südwestwind steht ein ziemlicher Schwell in der Marina, der die Nächte recht unruhig macht. Das Sanitärgebäude an der Südwestspitze der Anlage ist recht gepflegt und verfügt über Toiletten und Duschen, die angeblich auch warmes Wasser liefern sollen. Persönlich konnten wir uns aber nicht davon überzeugen. Brrrr. Wir beschlossen den Abend bei einem üppigen Abendessen mit Fisch und Pasta aus der Küche des La Marina, einem Fischrestaurant oberhalb des Playa San Miguel. Vergessen waren die Strapazen des ungemütlichen ersten Schlags entlang der Ostküste Teneriffas. Zurück am Schiff fanden wir eine weitere Yacht, die sich zu uns ins Päckchen gelegt hatte. San Miguel - Valle Gran Rey Bei herrlichem Sonnenschein macht der nächste Tag den Anschein, er wolle sich für den Gestrigen entschuldigen. Wir nutzen die Gelegenheit zum Duschen und frühstücken anschließend zusammen im großzügigen Salon der Bavaria. Bei einem Blick entlang der Stege fallen viele Yachten auf, die für die Langfahrt ausgestattet sind: Solarkollektoren und Windgeneratoren an mit vielen Antennen gespickten Heckaufbauten legen den Gedanken nahe, das auch dieser Hafen als Absprunghafen für Atlantiküberquerungen genutzt wird. Unser nächstes Ziel liegt zwar auch im Westen, wir werden es aber bereits an diesem Abend erreichen: Heute wollen wir nach La Gomera. Schon morgens erzählen uns Uwe und Uta von Musikern und Akrobaten, die in der Hoffnung auf etwas Gage jeden Abend am Strand von Valle Gran Rey den Sonnenuntergang mit Gaukeleien und einem Konzert feiern. Dorthin soll unser Schlag heute gehen. Dolphins! Pilotwale zwischen Teneriffa und La Gomera Das Gebiet zwischen der Südspitze von Teneriffa und La Gomera ist auch das Ziel der zahlreichen Walewatcher-Boote, die unter Anderem von Las Galletas Touristen zu den Meeressäugern bringen. Das Meer ist heute recht ruhig, so dass wir schon bald ebenfalls Besuch von den verspielten Tieren erhalten. Neugierig umrunden Pilotwale und Delfine die anwesenden Schiffe und man fragt sich schon bald, wer hier wen beobachtet. Begeistert zücken auch wir unsere Kameras und versuchen, ein schönes Bild einer auftauchenden Rückenflosse zu erhaschen. Nach einer ausgiebigen Pause mit den faszinierenden, pfeilschnellen Tieren setzen wir unsere Fahrt fort und nehmen bei 3-4 Beaufort Kurs auf die Südspitze von La Gomera um gegen Nachmittag dann den Motor zu starten. Der Wind war komplett eingeschlafen. Pünktlich zum Sonnenunte
Eric spricht mit Claus Aktoprak. Schriftsteller, Filmemacher, Musiker. Und Segler. Claus berichtet von seinen aktuellen Projekten, seinen Plänen und von den Erlebnissen während seiner vergangenen Reisen. Claus Aktoprak privat: Ich bin Claus Aktoprak, bin verheiratet und wohne in Hamburg. Meine Brötchen verdiene ich als Musiker und Musikproduzent und seit 2015 auch als Buchautor und Filmemacher. Meine Hobbies Segeln und Musikmachen verschmelzen in meinem Beruf. Angetrieben werde ich von meinem großen Reisefieber und so probiere ich, neben meinen Auftritten, auch stets viele Wochen im Jahr unterwegs zu sein. Über meine Reisen berichte ich in meinem Blog http://luvgier.blogspot.de/ Wie bist Du zum Segeln gekommen? Ich bin mit 47 Jahren eigentlich sehr spät zum Segeln gekommen. Ich war vor 6 Jahren noch als Produktmanager in einer Musikinstrumentenfirma beschäftigt und suchte einen Ausgleich zu diesem recht stressigen Job. Den fand ich, als ich in der Ägäis einem Segelboot träumend hinterhersah, und mich danach aus Spaß einmal nach Gebrauchtbooten umsah. 3 Monate später hatte ich meinen SBF-Schein. Es folgten der SKS Schein und eine Kojencharter in der Türkei. Ein Jahr nach der ersten Idee ersteigerte ich dann bei ebay das erste eigene Boot, eine Friendship 23. Auf diesem Boot lernte ich dann mehr oder weniger selbst das Segeln. Charterst Du? Ich bin bisher 2 Chartertörns als Skipper gefahren. Zum einen in der Türkei und Griechenland, zum anderen in der Karibik. Auf beiden Törns waren jeweils meine Frau und ein befreundetes Pärchen dabei. Der Bootstyp ist mir beim Chartern relativ egal und orientiert sich eher am Preis. Mir geht es beim Chartern um den Spaß am gemeinsamen Reisen und die Freude am Entdecken neuer Reviere. Lediglich gepflegt und zuverlässig sollte die Charteryacht schon sein. Ein Getriebeschaden bei der letzten Karibikcharter war daher wirklich lästig. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Nachdem ich zwei Jahre mit meiner Friendship unterwegs war, hat sie mir ein Freund abgekauft und ich habe von privat eine Dufour 2800 erstanden. Das Platzangebot und das Gefühl der Sicherheit auf einem größeren Boot gaben dabei den Ausschlag. Allerdings hatte ich 2 Jahre mit großen technischen Problemen an dem Boot zu kämpfen. Besonders arbeitsintensiv war dabei die Sanierung des weichgewordenen Sandwichdecks. 2014 war ich mit meiner Dufour dann 6 Monate in den schwedischen Schären unterwegs, und nach der umfangreichen Vorbereitung des Bootes auf diesen langen Törn, begleitet sie mich sehr zuverlässig. Eine Neuanschaffung ist daher zur Zeit nicht geplant. Ich bin glücklich mit meiner "La Mer". Hast Du ein Traum-Schiff? Ein Traumschiff wäre für mich jedes hochseetaugliche Schiff über 40 Fuß mit Mittelcockpit. Alternativ auch gerne eine 14 Meter Reincke aus Aluminium. Auf der Ostsee bin ich mit meinen einhand gut zu bedienenden 28 Fuss aber sehr zufrieden. Mein Traumschiff würde daher nur zusammen mit der Erfüllung eines Langfahrttraumes Sinn machen. Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Traumreviere gibt es so viele, das eine Auflistung hier keinen Sinn machen würde. Ich liebe die Herausforderung des Unbekannten, von daher hat für mich alles Neue einen großen Reiz. Die Schären habe ich 2014 sehr liebgewonnen und auch die Ostsee vor der Haustür ist für mich ein Traumrevier. Aber solange ich irgendwo segeln kann, ist mir jedes Revier recht. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Ganz einfach! Ein halbes Jahr Musik machen und produzieren, danach ein halbes Jahr Segeln und das Leben geniessen. Und dabei möglichst viel von der Welt kennenlernen. Grundsätzlich würde ich auch nicht gerne von  Hafen zu Hafen eilen, sondern bewusst länger in einem Land leben, um es wirklich kennenzulernen. Nur eben an Bord meines eigenen Bootes. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Mein Heckkorbgrill und der geliehene Spinnaker sind zur Zeit meine Favoriten. Musiker, Filmemacher, Schriftsteller. Und Segler. Während meiner 6-monatigen Reise habe ich an Bord 15 Songs in einem kleinen Studio komponiert und die Songs dann danach in Hamburg, mit 30 internationalen Musikern, aufwendig produziert. Die Single "Ich geh' segeln" lief diesen Sommer schon auf vielen Schiffen, und ich habe sogar einen Videocontest dazu veranstaltet. Die Musik der CD "Zeitmillionär" ist gleichzeitig der Soundtrack zu dem, ebenfalls während der Reise entstandenen, gleichnamigen Film. Der Film erzählt in 15 Kapiteln von den Phasen und Emotionen einer langen Auszeit. Wie Aufbruch, Trennung, Glück und Heimweh. Und von dem Gefühl einmal "Zeitmillionär" zu sein. Nach der Reise entstanden außerdem das Buch: "SchärenSegeln" mit vielen Informationen zu dem Revier, sowie das Lehrvideo "Allein an Bord" mit vielen Tipps zur Praxis des Einhandsegelns. Alle Infos dazu und die Links zu meinem Blog und YouTube Channel findet ihr unter www.luvgier.de Claus Aktoprak live Im Sommer 2017 plane ich viele Konzerte an der Küste zu spielen und dabei selber mit dem Segelboot unterwegs zu sein. Die Termine findet ihr auf facebook und auf www.luvgier.de Wer einmal in meine CD reinhören möchte kann das hier tun: iTunes Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Ich mag die Seglergeschichten von den Pionieren des Tourensegelns wie Wilfried Erdmann und Rollo Gebhard: Der Verlag millemari hat im letzten Jahr auch viele interessante Titel rund ums Segeln veröffentlicht: www.millemari.de Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Die falsche Wahl von Ankerplätzen hat mir gerade auf der ersten Charter schlaflose Nächte bereitet. Erst mit der Zeit habe ich hier das richtige Gespür für Ankerplatz, Kettenlänge und Landleinen aufgebracht. Anfangs habe ich auch stets zu spät gerefft, was dann immer zu viel Hektik an Bord geführt hatte. In den Schären ist es wichtig die Betonnungsrichtung im Auge zu behalten, da diese häufig wechselt und der Grund fast immer felsig ist. Hier haben sich für mich eine rote und eine grüne Wäscheklammer an der Sprayhood bewährt um mein Boot vor größeren Schäden zu schützen. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Natürlich kann man sich nie genug Theorie aneignen, aber es geht nichts über die Praxis. Mein Tipp daher: aktiv bei Freunden oder Bekannten mitsegeln und fragen, fragen, fragen! Das theoretische Wissen des SBF reicht meiner Meinung nicht zum Tourensegeln, SKS sollte es schon sein. Auf Ausbildungstörns habe ich eigentlich nie viel gelernt; besser war da die Kojencharter in der Türkei, denn ich war der einzige Gast an Bord und somit immer gefordert. Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Wenn du eine Reise planst, setze dir dafür einen Termin. Selbst wenn der erst in drei Jahren ist. Sag NIEMALS "Irgendwann", denn dann wird es nie etwas. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Kontaktieren kann man mich per EMail unter: c.aktoprak@yahoo.de sowie über die facebook Accounts: luvgier The-Sailing-Bassman Oder direkt über meine Homepage www.luvgier.de  
[caption id="attachment_571" align="aligncenter" width="640"] Ben war unterwegs auf der BOOT 2017 in Düsseldorf[/caption] Hier die wichtigsten Infos aus unserem Interview: Langfahrttaugliche Boote Eine statistische Betrachtung von über 50 Weltumseglern zu Crews, Schiff, Reiseziele und Kosten auf den Seiten von Bobby Schenk Finanzierung des eigenen Schiffs Fakten zum Kaufcharter bei Bobby Schenk kritische Betrachtung des Kaufcharter von Anna Perucki in der Börsenzeitung Yachtfinanzierung durch Leasing Leasingrechner für die Yachtfinanzierung Das Leben als Digitaler Nomade Wie werde ich Digitaler Nomade und was brauche ich dafür? Die neue Garcia Exploration 52 Guido Dwerstegs Crowdfunding-Projekt "Um den Tiger" Guido plant für das Jahr 2017 einen Törn rund um die skandinavische Halbinsel durch die Ostsee, das russische Binnenrevier und das Nordmeer uns sucht hierfür noch Unterstützer. Big Willi, der Spezialkran der BOOT 2017 Düsseldorf Der Great Loop und die Einreise in die USA [caption id="attachment_461" align="alignleft" width="300"] Auf eigenem Kiel vor der Skyline von Chicago.[/caption] Über dieses Thema haben wir mit Hinnerk in unserem zweiteiligen Interview gesprochen: Teil 1 und Teil 2 Mit Katamaran auf Langfahrt [caption id="attachment_576" align="alignleft" width="300"] Die "La Medianoce", mit der Mareike Guhr unterwegs war[/caption] Geht das? Ist ein Katamaran wirklich für die Langfahrt geeignet? Mareike Guhr war über 4 Jahre auf einem Alu-Katamaran um die Welt unterwegs. Sie hat uns auf der Hanseboot diese Frage beantwortet. Die neue Halberg-Rassy 44 Hinnerk hat sich im Vorfeld zur BOOT 2017 die neue Schwedin bereits angesehen. Hier kannst Du seinen Bericht lesen. Cleverer Trick gegen Einbrecher am Ankerplatz Hinnerk erzählt von Freunden die ein zweites Dinghy auf ihrem Schiff mitführen: Immer, wenn sie von ihrem Katamaran aus mit dem "richtigen" Beiboot an Land fahren, holen sie das zweite zwischen den Rümpfen hervor und legen es offensichtlich neben das Schiff, sodaß es aussieht als sei jemand an Bord. Ein recht wirkungsvoller Schutz gegen Einbrecher. Einhand sicher unterwegs [caption id="attachment_473" align="alignleft" width="300"] Hinnerk Weiler im Cockpit der IW 31 Paulinchen.[/caption] Auf Makani - der Shark 24 der Glüxpiraten - sind alle Leinen vom Cockpit aus erreichbar. Der Vorbesitzer hat viele Törns mir ihr einhand unternommen und für ihn war es so am praktischsten. Für Hinnerk gehört es zur Sicherheit als Einhandsegler, dass man sein Schiff gerade in schwierigen Sitautionen genau kennt und sich schnell und richtig darauf bewegen kann. Das ist auch der Grund für ihn, nicht alle Leinen - wie bei vielen Einhandseglern üblich - ins Cockpit zu führen. "Für mich ist es eine völlige Selbstverständlichkeit, nach vorne zu gehen. Egal ob es grade acht Windstärken hat und jede zweite Welle rüberknallt, weil ich das schon zehn mal in den letzten vierzehn Tagen gemacht hab.", erklärt er, "Ich weiß blind, wo ich mich festhalten muss." Was da vorne so aussieht, als ob man sich dran festhalten kann, muss auch aushalten, dass man sich dran festhält! Fallen und Reffleinen zum Beispiel sind bei Hinnerk immer belegt. Wenn sich nämlich mal jemand daran festhält, gibt es hier keine bösen Überraschungen! Auf längeren Etappen ist man auch zu zweit als Einhandsegler unterwegs! Gerade auf längeren Etappen wechseln sich zwei Segler in den Wachen ab: einer schläft, kocht oder hat einfach Freiwache, der andere segelt und kümmert sich um das Schiff. So ist immer ein Segler allein mit dem Schiff beschäftigt und fährt so auch die meisten Manöver einhand! Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren!
Bitte erzähle uns ganz kurz etwas über Dich, wie bist Du zum Segeln gekommen? Skipper Uwe Springer In Leipzig geboren und aufgewachsen kam ich schon Ende der Siebziger nach München, wo ich zunächst als Kellner, später als selbstständiger Gastronom gearbeitet habe. Irgendwann kam dann mal ein Freund auf mich zu mit der Frage: "Kannst Du mal mein Wirtshaus leiten? Ich möchte segeln gehen!". Nachdem er und seine Crew dann vom Törn zurückgekehrt waren, haben mich die lustigen und interessanten Geschichten neugierig gemacht. Schließlich vermittelte mich mein Segelfreund an meinen ersten Skipper: Ex-Bergsteiger Franz, der in seinem Ruhestand seinen Ausgleich im Segeln gefunden hatte. 1989 begann ich dann, meine Führerscheine zu machen. In meinem eigenen Gasthaus gründete ich dann noch einen Seglerstammtisch wo wir im Lauf der Zeit viele Leute kennengelernt, die die gleiche Leidenschaft teilen. So kam bald ein großer Kreis an Personen zusammen, die in wechselnder Besetzung mehrfach im Jahr gemeinsame Törns unternahmen. Direkt nach meinem bestandenen BR-Schein begann ich auch, mich selbst als Skipper zu verdingen. Fortan fuhr ich jedes Jahr mindestens ein, zwei Törns mit Freunden in Kroatien. Später kamen noch weitere Reviere im Mittelmeer dazu. Besitzt Du eigenes Schiff? Ich habe kein eigenes Schiff. Denn so kann ich viel leichter die Reviere wechseln! Außerdem fehlt mir die Zeit, mich um ein eigenes Schiff kümmern zu können. Lieber möchte ich immer wieder neue Reviere kennenlernen. Die Welt ist voller Schiffe und wenn ich im Internet ein, zwei Klicks mache, dann kann ich überall auf der Welt ein gepflegtes, gewartetes Schiff chartern. Wenn dann während des Törns auf dem Schiff etwas kaputt geht, dann rufe ich den Vercharterer an und der klärt das. So habe ich als Veranstalter von Segeltörns eine gute Ausfallsicherheit. Welches ist Dein Traum-Schiff? Ich liebe die Janneau 54 DS! Ein wundervolles, schlank geschnittenes Schiff mit einem sehr schönen Salon, viel Platz. Ein schnelles Schiff mit bis zu sechs Kabinen. Als Eignerschiff käme für mich zum Beispiel ein Wauquiez 43 in Frage. Ein Freund von mir besitzt dieses Schiff mit Deckssalon und Eignerkabine im Achterschiff. Wo segelst Du am Liebsten? Der schönste Fleck, den ich je kennengelernt habe ist Cane Garden Bay auf Tortola in der Karibik. Das Myett's Hotel liegt dort in einer herrlichen Sandbucht und von dessen Bar kann man den Sonnenuntergang mit Palmen und der eigenen Yacht in der Bucht geniessen. Überhaupt sind die British Virgin Islands und auch die nördliche Karibik ein wunderbares Segelrevier. Und natürlich Kroatien mit seinen 1246 Inseln ist unglaublich abwechslungsreich. Wunschrevier -  wo möchtest Du gerne mal segeln? Ich möchte gerne mal Thailand probieren! Die kleinen Inseln westlich von Phuket wo die James Bond Filme gedreht wurden! Wenn ich darüber lese, überkommt mich ein "Da-muss-ich-mal-hin-Gefühl"! Deswegen bin ich im Moment auch dabei, Törns in Thailand aber auch in Kuba vorzubereiten. springsail.de - Gemeinsam durch den Wind Nach 41 Jahren Arbeit in der Gastronomie habe ich mich 2014 dazu entschieden, mein Berufsleben in diesem Bereich zu beenden. Eat-and-Sail-Törns Uwe kann mit Fisch umgehen! Meiner kulinarischen Vergangenheit geschuldet biete ich nun aber Eat-and-Sail-Törns an, wo wir die kroatischen Fischmärkte besuchen und zusammen einkaufen. Und während des Törns bringe ich meinen Gästen dann den Umgang mit Fisch und Seafood näher. Und das an Bord einer Segelyacht, wo man keine allzu große Küche hat, sondern meistens nur einen kleinen Herd. In Verbindung mit dem Segeln in traumhaften Revier und malerischen Buchten macht das richtig Spaß und an Bord kommt eine tolle Stimmung auf Bike-and-Sail-Törns Ich hatte schon lange den Wunsch, mit meinem Motorrad mal über die Alpen und an der Mittelmeerküste entlang nach Kroatien zu fahren. Irgendwie haben wir das wegen der beruflichen Auslastung nie umgesetzt. Nachdem ich mich jetzt mit springsail.de selbstständig gemacht habe, dachte ich, es wäre doch eine tolle Idee, dieses Erlebnis mit einem Segelurlaub zu kombinieren: Wir fahren mit einer Zwischenübernachtung in den Südalpen gemeinsam von München nach Zadar oder Pula. Die blühenden Felder Kroatiens und der warme Seewind, der Dich am Mittelmeer empfängt beschert Dir schon vor dem Segeln ein unglaubliches Glücksgefühl. Nicht nur Kroatien bietet sich da als Ziel an. Das geht auch auf der italienischen Seite: wir fahren zum Beispiel auch in die Toscana und besegeln dann die italienischen Inseln und sogar bis Korsika. Anschließend geht es dann wieder über die Alpen durch die Toscana zurück nach München. Wunderbare Törns und wunderbare Motorradtouren sind dabei schon entstanden. Skipper4Pleasure Neben diesen Angeboten und den "normalen" Reisen auf meinem Törnplan biete ich auch noch zum Beispiel Familien mit wenig Erfahrung an, sie beim Segelurlaub als Skipper oder auch als Co-Skipper zu begleiten. Ich vermittle dem Familienvater als Schiffsführer aus dem Hintergrund die Sicherheit, auch in brenzligen Situationen immer einen kompetenten Fachmann zu Seite zu haben, der das Schiff immer übernehmen oder auch alleine steuern kann. Frauen-Skippertrainigs In meinen Skipper-Trainings für Frauen arbeite ich speziell mit den Damen, die sonst immer nur zu Hilfsarbeiten an Deck verdonnert werden, weil der Gatte der einzige mit vermeintlicher Segelerfahrung ist. Das führt oft zu Streit und nicht zuletzt auch zum berühmten Hafenkino. Wir lernen gemeinsam die Handhabung des Schiffs, üben die Hafenmanöver am Ruder oder an der Leine. Aber auch das Ankern, Segelmanöver und Navigation stehen auf dem Plan. Denn nur durch die Erfahrung und das Tun lernt man, mit einem Schiff wirklich umzugehen. Man kann viel lesen, aber die Erfahrungen sammelt man bei jedem Manöver immer nur selbst! Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Im Prinzip würde ich alles so weiter machen. Vielleicht würde ich mal einen Langzeit-Törn auf einem Windjammer mitmachen. Und natürlich würde ich mich noch mehr in der Karibik herumtreiben. Das ist für mich einfach ein Traumrevier. Also: im Winter in die Karibik und im Sommer veranstalte ich dann meine eigenen Törns in Kroatien. Welches ist Dein Lieblings-Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Ich habe auf jedem Törn meine Duschvorhang-Haken dabei! Mit denen kannst Du an jedem Handlauf eine Befestigungsmöglichkeit für Kleinigkeiten schaffen: Sonnebrille, Etuis oder andere Dinge fliegen so nicht mehr in irgendwelchen Schapps herum, sondern sind immer griffbereit. Es gibt auf keinem Schiff genug Haken! Mein beleuchtetes Fernglas mit eingebautem Peilkompass möchte ich auch auf keinem Törn missen. Mein Lieblings-Wort an Deck ist übrigens: Cunningham! Auf jedem Törn kommt die Frage auf, was das denn wohl sein. Um der Frage vorzubeugen: Der Cunningham ist der Vorliekstrecker des Großsegels, der immer noch für ein wenig besseren Segeltrimm sorgen kann. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Ich war auf dem Schiff eines Freundes unterwegs, einer Bavaria 50. Wir segelten Schmetterling vor der kroatischen Küste und hatten die Genua mit dem Spibaum ausgebaumt. Der Spibaum hatten wir fäschlicherweise im Schothorn der Genua eingeklickt. So konnte die Genuaschot nicht getrimmt werden. Der Wind wurde immer stärker und als dann die Geschwindigkeit des Schiffs die 12 Knoten überstieg , begann das Schiff bereits vor Last zu brummen. Bei 13,6 Knoten schließlich war es natürlich nicht möglich, den Druck aus dem Segel zu nehmen, waren doch alle Seiten des Vorsegels fest angeschlagen. Die Küstenlinie kam immer näher und eine unbedarfte Handbewegung beförderte das Segelmesser mit dem ich versucht hatte, das Vorsegel freizuschneiden nun auch noch ins Wasser. Der Rudergänger aktivierte dann den Autopiloten und hastete in die Pantry um das Küchenmesser zu holen. Damit konnten wir schließlich das Segel frei schneiden. Als unser Rudergänger dann den Autopiloten wieder deaktivierte konnten wir mit letzter Kraft den Spibaum ausschäkeln. Die darauf folgende Patenthalse riss dann auch noch den Travellerkopf aus seiner Verankerung. Zum Glück kam hier niemand zu Schaden. Als Skipper sollte man sich immer aller seglerischer Handlungen der Crew stets bewusst sein und diese auch vorher gründlich besprechen. Welchen letzten Tipp kannst Du uns mit auf dem Weg geben? Segeln mach unwahrscheinlich viel Spaß. Es ist ein Gefühl, das jeder für sich selbst entwickeln muss. Segeln macht frei im Kopf und befreit Dich von dem Stress der Arbeit. Ruhig bleiben, Übersicht behalten und: Segeln gehen! Bitte teile uns noch eine Website oder eine andere Ressource mit, wo wir weitere Infos über Dich finden können. Am besten erreicht man mich über meine Webseite: www.springsail.de Hier gibt es einen Überblick über meine Angebote und auch meinen Törnplan und ganz aktuell auch mein Charterangebot. Auch bei Facebook bin ich vertreten. Und natürlich kann man mich einfach anrufen: +49 176 72882437
Steffi privat: Steffi in Lencois Brasilien Ich bin in Wien geboren, lebe aber seit 36 Jahren mit Unterbrechungen in der Nähe von Köln. Dorthin hat mich die Liebe verschlagen. Tomy, mein Mann, arbeitete hier für einen Autohersteller, wir lebten aber auch in England, Brasilien und Russland. Wir haben drei Töchter und bald drei Engelskinder. Ich liebe Pflanzen und Gärten und behaupte jetzt mal, den schönsten Frühlingsgarten im Ort zu besitzen - trotz Abwesenheit. Außerdem nähe ich gerne, am liebsten Quilts. Segeln? Ist nicht mein Ding, aber ich liebe es, auf dem Wasser zu leben. Und ich liebe es, die Welt zu erkunden! Sie ist einfach großartig! Wie bist Du zum Segeln gekommen? Ich segle? Ist mir neu! Gut wir bewegen uns auf einem Schiff unter Segeln vorwärts, aber ich bin nur Mädchen für alles an Bord. ja, da fällt auch Segeln darunter. Der Segler ist Tomy, die Weltumsegelung sein Traum. Aber gut, meinen ersten Schein habe ich 2009 in Köln und Holland gemacht, 2010 den zweiten auf der Ostsee. Von 2009 bis 2011 segelten wir eine Etap21i in Holland und auch auf der Adria. Besitzt Du ein eigenes Schiff? Iles du Salut Wir haben seit 2012 eine Aphrodite 36, Baujahr 89. Es ist ein schwedisches Schiff, fast baugleich mit Najad. Wie dieses ist es quasi der Mercedes, oder besser der Volvo unter den Fahrtenschiffen, solide und zuverlässig. Außerdem hat es noch eine klassische Schiffsform, die uns gefällt und ein Mittelcockpit. Wir haben es im Markermeer, in Katwoude,  gekauft.. Hast Du ein Traum-Schiff? Unseres! Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Sonnenuntergang in Brasilien Gar nicht ;-). Ich liebe es, am Wasser zu leben, aber ich bin keine Seglerin. Ich kann nur sagen, wo ich am liebsten auf dem Wasser lebe. Und auch das ist schwer zu beantworten, weil die Welt überall so schön ist. Also ich mag die Adria, Holland, die Bretagne, die Rias in Spanien, die Kanaren, Brasilien. Die Karibik, wo unser Schiff gerade liegt, muss ich mir erst noch vertraut machen. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Strand in der Baia dos Todos os Santos Brasilien Geld spielt keine Rolle. Das soll nicht heißen, dass wir keine finanziellen Prioritäten setzen wollen und müssen, sondern, dass bisher immer genug da war, um unsere Träume zu leben. Meine Grenzen sind anderer Art: Wenn ich keine Kinder und kein Heimweh hätte, wenn ich Russisch könnte, wenn mir Segeln Spaß machen würde, wenn ich körperlich stärker wäre, wenn ich nicht so schnell frieren würde, wenn es keine Piraten und Stürme gäbe… Dann würde ich in durch den Panamakanal in den Pazifik, über Hawaii hinauf nach Alaska, nach Vancouver, langsam die Westküste runter bis um Kap Hoorn, wieder über den Pazifik, in die Südsee, nach Indonesien, auf die Philippinen, nach Thailand, Myanmar, Madagaskar, Südafrika, rauf zu den Azoren, nach Island und Norwegen, in die Ostsee bis nach St. Petersburg und über die Flüsse ins Schwarze Meer und dann ins Mittelmeer… Also so in etwa. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Die Windsteueranlage! Sie ist unser wichtigstes Crewmitglied, zuverlässig, stark und genügsam – sie funktioniert auch ohne Strom. Ohne der Windsteueranlage hätten wir es nicht mal über die Biskaya geschafft. Vielleicht schon, aber dann wäre für mich Schluss gewesen. Der andere "Lieblingsgegenstand" ist unsere Achternkajüte und da riesige Bett darin. Wunderbar, so viel Platz zum Schlafen zu haben! Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Hans Habeck: Mal sehen, wie weit wir kommen Michael Wnuk und Natalie Müller: Meer als ein Traum Sönke Röver: 1200 Tage Samstag Hubertus Sprungala und Richard Radtke: Blue Ship Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Wir machen ständig Fehler, Kleinigkeiten bisher, die immer gut ausgingen.Die Lehre daraus ist: Shit happens. Etwas ernsthafter würde ich sagen, nach jedem Törn das Material prüfen und alle Schrauben und Muttern anziehen, ist sehr hilfreich. Und auch unterwegs immer wieder alles checken. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Ernsthaft? Das fragt ihr mich? Also wenn schon eine Nicht-Seglerin diese Frage beantwortet, dann in Hinblick auf die Langstrecke: Trainiert euer Sitzfleisch ;-) Spaß beiseite: Es gibt mehr von meiner Sorte: Unterwegs, vor allem in Europa,  klagen die Männer immer wieder, dass die Frauen nicht so wollen wie sie. Denen, die von einer Langfahrt träumen, aber deren Frau sich sträubt, kann ich einen Rat geben: Geht auf eure Frau ein. Nehmt ihre Ängste und Bedürfnisse ernst. Segelt so, wie sie sich wohlfühlt. Sie muss euch vertrauen, bedingungslos. Ihre Bedürfnisse bestimmen, wie gesegelt wird. Sprecht miteinander. Herauszufinden, warum genau, sie nicht lange segeln will, kann euch wieder näher zusammen bringen. Denkt daran, es gibt viele Möglichkeiten, die Welt zu besegeln, es gibt sicher eine, die für euch passt. Für uns bedeutet das zum Beispiel, dass Tomy sich IMMER einpickt, selbst bei null Wind oder, dass wir regelmäßig nach Hause zu unseren Kindern fliegen. Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Die Welt ist so schön – schau sie dir an, nicht nur vom Wasser aus! Und die Menschen sind überall großartig! Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Am besten über unsere Website www.sy-yemanja.de [newsletter]
Mike Peuker hat schon immer eine ganz besondere Beziehung zum Meer. Bei www.klassisch-am-wind.de verchartert er vier topgepflegte Folkeboote für Flotillen, Urlaubstörns oder auch Skippertrainings. Wir sprachen mit Mike über seine wunderschönen Klassiker aber auch über seine Einhand-Atlantiküberquerung, und seine Auszeit unter Segeln, die er zusammen mit seiner Familie erlebt hat. Mike Peuker privat: Mike mit seiner Familie Ich bin Mike, bin mit Katja verheiratet und habe einen 7 jährigen Sohn Niklas. Mein Leben ist geprägt von ständiger Veränderung, viel Reisen, Leute treffen. Vor gut vier Jahren habe ich mein Hobby zum wiederholten Male zum Beruf gemacht. Wir haben eine kleine Firma gegründet, die vier klassische Holzfolkeboote an der Schlei verchartert. Ein Familienunternehmen sozusagen. Bis 2010 war mein Berufsleben eher durch die Luft als das Wasser geprägt. Ich bin geflogen, zuletzt bei einer kleinen deutschen Airline. Wer jetzt richtig mitgerechnet hat, dem sind fehlende anderthalb Jahre aufgefallen. Das ist richtig, von Anfang 2011 bis Mitte 2012 haben wir uns eine Auszeit genommen und sind als Familie mit einem kleinen Stahlschiff von Hamburg in die Karibik gesegelt. Wenn ich gerade nicht segle oder die Boote überhole habe ich mich seit vielen Jahren der Fotografie verschrieben. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Es war nicht der klassische Weg vom Opti zur Bavaria. Eine Affinität zu Outdoor und Wassersport gab es schon immer. So bin ich zuerst mit Surfbrettern unterwegs gewesen und später viel mit Kajaks und Faltbooten. Es folgten einige Reisen nach Schweden und Norwegen, unter anderem mit zwei Seekajaks um die Lofoten. Eine absolut empfehlenswerte Gegend, für diejenigen, die auch mal ohne Strand auskommen können. Bei einer späteren Reise haben wir dann unser altes Klepperfaltboot besegelt, um nicht ständig paddeln zu müssen. Das hat erstaunlich gut geklappt und der Grundstein zum Segeln war gelegt. Ich habe nie einen Segelkurs gemacht, allerdings unendlich viele Bücher darüber gelesen. So war ich schließlich theoretisch Profi und praktisch blutiger Anfänger. Die logische Konsequenz war damals ein eigenes „richtiges“ Segelschiff. Es wurde eine Waarship 725. Charterst Du? Folkeboote für Flotillen und Skippertrainings Ne, ich verchartere :-)! Aber mal im Ernst, ich habe noch nie gechartert, ich hatte immer eigene Schiffe. Ich glaube ich kann sogar soweit gehen zu sagen, dass ich noch nie fremde Schiffe gesegelt habe, mit ganz wenigen Ausnahmen jedenfalls. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Die Jacaranda ist eines der vier Folkeboote von www.klassisch-am-wind.de Wir haben genaugenommen fünf Schiffe und das reicht auch erstmal. Vier davon sind Folkeboote zum Verchartern. Außerdem besitzen wir noch das Schiff, mit dem wir die eingangs erwähnte Reise gemacht haben. Es ist ein Stahlknickspanter, eine sogenannte Jega 30, ein van de Stadt-Riss. Das Ding ist klein, 9 m lang, schwer und stabil und segelt eher mäßig. Wir haben es damals gekauft, um ein günstiges, einfaches Reiseschiff zu haben. In einer größeren Heimwerkeraktion haben wir es dann langfahrttauglich gemacht. Im Grunde hat es sich bewährt. Wo nicht viel dran ist, kann halt auch nicht viel kaputt gehen. Hast Du ein Traum-Schiff? Ja wenn die Pflege nicht wäre, dann wäre es ganz sicher ein Klassiker. Ein Gaffel getakelter Colin Archer aus Holz natürlich und so um die 11 Meter lang. Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Ich bin kein Flußsegler, wenn ich also nur die Elbe hätte, würde ich mir, glaube ich, ein neues Hobby suchen. Ansonsten habe ich da keine Präferenzen, kenne aber auch nur Nord- und Ostsee und den Atlantik. Diese Reviere sind alle toll. Mit dem entsprechenden Schiff könnte ich mir eine Tour nach Island oder Grönland vorstellen. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Wenn Geld keine Rolle spielen würde, … was für eine fantastische Vorstellung. Auf jeden Fall wieder Langfahrt, ich könnte mir sogar vorstellen gänzlich auf einem Schiff zu leben. Allerdings würde ich das bei meiner Familie nicht durchsetzen können. Evtl. würden wir irgendwo länger bleiben, vielleicht vor Ort in einem sozialen Projekt mitarbeiten, keine Ahnung aber so in diese Richtung könnte ich mir etwas vorstellen. Bei der Standard-Langfahrt tingelt man ja eher mit dem ganzen Tross Gleichgesinnter von einem schönen Strand zum nächsten. Das ist definitiv auch toll, aber mit den Jahren sicher auch ein wenig langweilig. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Die Nubia ist für die Langfahrt ausgestattet Naja, was soll ich sagen, die Dinge, die nicht kaputt gehen sind super und die anderen eben nicht. Wir haben eine Windsteueranlage, die hat eigentlich immer funktioniert und ohne die hätte ich nicht einhand über den Atlantik segeln können. Katja und Niklas haben sich nämlich gedrückt und lieber das Flugzeug genommen, Weicheier ;-)! Ich hab seit vielen Jahren ein Steiner Fernglas, sehr teuer und sehr gut. Hier gilt tatsächlich „you get what you pay for“. Auf unseren Charterschiffen experimentieren wir seit Jahren mit den unterschiedlichsten Gläsern aus verschiedenen Preissegmenten rum. Hätten wir von Anfang an ein Steiner Glas auf jedes Schiff gelegt, wäre es vermutlich auch nicht viel teurer geworden. klassisch-am-wind.de Vier klassische Folkeboote zählen zur Flotte von www.klassisch-am-wind.de Wir bekleiden eine Nische und machen tolle Dinge wie Flottillensegeln, Skippertraining, Training für Einhandsegler. Absolut individuell zugeschnitten. Unsere ganz besonderen, super pflegeintensive Schiffe sind genau das richtige für ganz besonderen Kunden. Wir verstehen uns gut mit unserer Konkurrenz auf der Schlei, wer hätte das gedacht. Mittlerweile haben wir super viele Stammkunden. Echt toll! Am 20.05.2017 veranstalten wir das dritte Folkeboottreffen in Arnis auf dem auch Claus Aktoprak mit seiner Musik zu erleben ist. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Unser Bücherschrank steht voll mit Segel und Abenteuerbüchern. Von Pflichtlektüre wie Erdmann und Rollo Gebhard bis zu allen möglichen Lehr- und Technikbüchern. Bis zu unserer Reise habe ich die alle verschlungen und konnte gar nicht genug davon bekommen. Mittlerweile, habe ich einige der dort geschilderten Erlebnisse selbst erlebt und mein Wissensdurst, wie es all den anderen geht ist nicht mehr so groß. Atlantikfieber von Jan Heinze Ein Buch möchte ich dennoch empfehlen und das sogar, obwohl ich es bislang noch gar nicht gelesen habe. Kürzlich war ich bei einem Diavortrag von Jan Heinze in Hamburg. Ein sehr sympathischer Typ, der die Minitransat mitgesegelt hat. Der Vortrag war super interessant und absolut kurzweilig. Wenn das Buch ähnlich, wie der Vortrag ist, ist es bestimmt ein Geheimtipp. Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Puh, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Gerade als Autodidakt passiert eigentlich ständig etwas. Aber das Gute ist ja, dass man aus Fehlern viel mehr lernt, als aus erfolgreichen Aktionen. An der spanischen Küste auf einer vorgelagerten Insel haben wir einmal an einer Kaimauer festgemacht. Es gab etwa 4 Meter Tidenhub, dem wir mit sehr langen Vor und Achterleinen begegneten. Das Boot war perfekt abgefendert und Niedrigwasser erwarteten wir gegen etwa 2:00 Uhr in der Nacht. Außer uns war niemand auf der Insel. Ich habe mir den Wecker auf 24 Uhr gestellt, um dann noch ein letztes Mal die Leinen zu checken. Wir wollten ja nicht an der Kaimauer „baumeln“. Nun mit den Leinen war alles o.k. aber…. und dann saß der Schreck tief, die Kaimauer war 4 Meter tiefer faktisch nicht mehr vorhanden. So drohte das Schiff mit der Seereling unter die unterspülte Kaimauer zu treiben. Was soll ich sagen, ….es wurde eine lange Nacht mit viel Abhalten, dicken Fendern und Hantieren mit dem  Fenderbrett, bis wir endlich wieder in den Bereich der intakten Kaimauer gehoben wurden. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Als Vercharterer empfehle ich natürlich ein Skippertraining bei klassisch am wind. Eine Portion theoretische Vorbildung kann sicher nicht schaden. Sollte man sich für eine Segelschule entscheiden, rate ich dringend, sich eine empfehlen zu lassen. Man kann sich kaum vorstellen, wieviel nutzlosen Unterricht sich das eine oder andere schwarze Schaf der Branche gut bezahlen läßt. Scheine, und das sehen wir fast täglich, sind absolut kein Garant für gute Segelfähigkeiten!   Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Viele haben uns damals davon abgeraten unsere Jobs hinzuschmeißen und mit einem Zweijährigen in einer Nussschale für ein gutes Jahr über die Meere zu ziehen. Wir haben alle Zweifler eines Besseren belehrt und die schönste Zeit unseres Lebens gehabt. Wer also einen ähnlichen Traum hat, sollte versuchen ihn so zeitnah, wie möglich zu verwirklichen. Wer weiß, ob man als Rentner noch den Elan hat die Leinen loszuwerfen. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Mike Peuker Tel.: 0178 / 5803040 Mail: info@klassisch-am-wind.de www.klassisch-am-wind.de Facebook Youtube-Channel Reiseblog: http://nukamini.blogspot.de/ Fotos: © Mike Peuker
Sebastian ist 23 Jahre alt und mit Leib und Seele Segler. Mittlerweile ist er sogar mit seinem Hausstand auf sein 22-Fuß-Schiff Bea Orca umezogen! Er erzählt von seiner Reise auf dem Schlau-Segelboot durch Friesland, sein Buch und sein neues Abenteuer mit BEA, seiner Leisure 22. Sebastian Janotta privat: Ich bin 23 Jahre alt - und mit Leib und Seele Segler. Nach zwei umzügen fürs Segeln - erst nach München (was mich da geritten hat...) und dann schließlich nach Cuxhaven, an die Nordsee - bin ich jetzt endlich auch auf mein 22 Fuß Segelboot gezogen. Neben meiner Vollzeitstelle in einem chemischen Labor verbringe ich sehr viel Zeit damit meinen Blog www.seglen-ist-leben.de zu betreiben. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Angefangen mit dem Segeln habe ich 2012 während meiner Ausbildung. Damals kam ich gerade ins vierte Lehrjahr und wollte endlich malwieder im Urlaub was unternehmen. Durch einen Tipp meiner Eltern wurde ich auf die DJH-Segelschule in Bad Zwischenahn aufmerksam, bei der ich nicht nur einen schönen Urlaub mit Gleichaltrigen verbringen konnte, sondern auch noch den SBF Binnen machte - und mich mit dem Segelvirus infizierte. Charterst Du? Irgendwie ist es bei mir nie wirklich dazu gekommen. Abgesehen von ein paar gemiteten Jollen auf Seen in Bayern habe ich nie gechartert. Nach einem Jahr in München ging es zurück nach Rheinland-Pfalz, wo ich mir bald mein erstes Boot - BEA, ein 8 Fuß Schlauchsegelboot - kaufte. Mit ihr ging es nicht nur auf nahe Baggerseen sondern auch für mehrere Törns nach Friesland, woraus neben meinem Blog auch mein Buch "Schnell kann Jeder", erschienen beim millemari.-Verlag entstanden ist. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Mittlerweile bin ich bei meinem zweiten Boot. Nach meinem Umzug aus dem Binnenland an die Nordsee war klar, das ich etwas neues Brauche. BEA, so toll sie auch ist, war einfach für die Nordsee denkbar ungeeignet. Nach einiger Suche habe ich mich schließlich für eine Leisure 22 entschieden. Nach zwei Urlaubs- und ein paar Wochenendttörns im Sommer und Herbst 2016 bin ich im Januar 2017 dann auch Vollzeit aufs Boot gezogen. Sie ist somit mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes mein Zuhause. Hast Du ein Traum-Schiff? Ganz ehrlich? Aktuell bin ich mit meiner Leisure 22 absolut zufrieden und will gar kein anderes Boot. Selbst wenn das Geld da wäre - ich würde es lieber nutzem zum Segeln. Wenn ich mich aber nach einem größeren Boot umsehen würde wäre entweder ein langes Plattbodenschiff mit wenig Tiefgang oder, fast noch lieber, eine Ovni 28 ein heißer kandidat. Aber wie gesagt: Ich bin noch immer absolut begeistert von der Leisure 22 und plane aktuell keinen Törn, den ich ihr nicht zutraue. Da ist er der Skipper das thema.... Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Ich mag raue Reviere, Orte die nach Abenteuer riechen. Somit fühle ich mich auf der Nordsee sehr wohl. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Schwierig. Wenn Geld keine Rolle spielen würde? Ich nehme an ich würde - ganz langsam - Nordeuropa besegeln. Ostsee, Nordsee, Nordatlantik und hoch nach Nordnorwegen bis ins Nordpolarmeer. Anfangen würde ich aber aktuell ganz klar - im Wattenmeer. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Das hängt immer ganz von ab. Im Moment ist mir tatsächlich meine kleine Heizung am wichtigsten. Im Winter ist sie vielleicht das elementare Ausrüstungsstück. Für mal eine Woche ohne mag dies auch ohne gehen - ich habe ja bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schon bei meinem Wintertörn mit BEA draußen gezeltet - aber wenn man an Bord lebt sollte ein wenig Komfort doch sein. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich mir noch eine zweite Heizung (allerdings eine, die vom Landstrom unabhängig ist) kaufen mag. Unterwegs.... Das Ankergeschirr. Auch hier wird dieses Jahr nachgerüstet (aus Gründen!). Ankern ist für mich etwas ganz besonderes, hat es geschafft innerhalb kürzester Zeit zu einem ganz wichtigen Bestanteil des Segelns für mich zu werden.So ein Ankergeschirr eröffnet einfach ganz neue Möglichkeiten. Zudem gehört es für mich mittlerweile auch zur Sicherheitsausstattung. Meine Segelabenteuer mit BEA Mein erstes richtiges Segelabenteuer waren meine Törns mit BEA, meinem 8 Fuß Schlauchsegelboot - ein Boot, das eher für ein paar Stunden auf einem Baggersee gebaut war denn für längere Törns wie ich sie mit ihr unternahm. Während dieser Törns wurde mir recht schnell klar, das ich mehr Meer will. 2016 zog ich daher an die Nordsee und kaufte mir, nach einer längeren Suche, Bea Orca. Nach einer Testphase 2016 kam sie ende Oktober aus dem Wasser und ins Winterlager, wo ich einige Anpassungen vornahm. Am 16.01.2017 ging es dann  für sie wieder ins Wasser - und für mich an Bord. Seit diesem Tag wohne ich auf ihr. Mittlerweile habe ich (für ab diesem Tag) auch meinen offiziellen Wohnsitz an Bord. Die Wohnung ist gekündigt und wird gerade aufgelöst. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Natürlich zunächst einmal mein eigenes Buch - "Schnell kann Jeder" von mir, Sebastian Janotta. Hier berichte ich von meinen Abenteuern im 8 Fuß Schlauchsegelboot. Ich war, als der Verlag auf mich zukam selbst erstmal skeptisch. Immerhin bin ich weder Segelprofi noch Langfahrtsegler! Doch jetzt, wo ich das Ergebniss kenne kann ich es begeistert empfehlen. Ein weiteres Buch ist "Mein Boot ist mein Zuhause" von Holger Peterson, erschienen ebenfalls beim millemari.-Verlag. Sowohl Inspiration als auch Information für mein Leben an Bord habe ich reichlich von Holger und aus seinem Buch bezogen. Und auch Merle Ibachs "Ostseeprinzessin" fand ich ganz toll. Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Ein Fehler? Schwierig... Wobei: Selbstüberschätzung und Selbstbetrug. Beim aller erster Seetörn ging einhand von Hooksiel nach Cuxhaven. Und endete damit, das mich die Seenotretter die letzten Meter geschleppt haben, da ich kurz vor Cuxhaven gegen den Strom stand, nach 16 Stunden an der Pinne komplett übermüdet. Ich hatte mich selbst kronisch überschätzt. Einhand und ohne davor Seeerfahrung auf die Nordsee? Geht. Aber Babysteps - und nicht gleich einen weiten Schlag unternehmen. Das andere war wohl meine Beinahe-Strandung vor Neuwerk. Es stand eine ordentliche Welle in der Flachen Hafenausfahrt. Mein Bauch sagte mir ganz klar: Nicht rausfahren! Aber mein Kopf hat beschlossen den Zahlen zu vertrauen, die dafür geprochen haben das es klappen sollte. Man ist selbst vor Ort. Natürlich sollte man die Entscheidung nicht nur vom Bauchgefühl abhängig machen. Aber wenn der Bauch schon sagt das etwas eine Scheißidee ist - dann hat das meistens seine Berechtigung. Dieser Selbstbetrug hätte mich auch mein Boot kosten können - erst im letzten Monat kam ich von untiefe neben dem Hafen runter und zurück ins Hafen. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes nur noch wenige Meter von der Hafeneinfahrt entfernt. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Machen! Unbedingt machen. Natürlich kann man erst lange Kurse machen, theoretisieren... Aber am Ende lernt man auf See. Und der Schein mit der mit Abstand steilsten Lernkurve ist der Kaufvertrag des ersten seegehenden Bootes. Aber: Langsam, mit Bedacht. Sprich, nicht als ersten Seeschlag einhand von Hooksiel nach Cuxhaven. Sondern kleine Schläge oder Schläge, bei denen es viele Möglichkeiten gibt kurzfristig den Tag auf dem Wasser zu beenden. Gut geeignet dafür sind zum Beispiel die Niederländischen Binnenreviere. Aber es geht auch auf der Nordsee. Eben da, wo man künftig segeln will.    Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Vergesst "so groß wie möglich". Den Tipp findet man hundertfach im Internet und hört ihn auch in Gesprächen immer wieder. Ich glaube ehr an "So klein wie möglich, so groß wie nötig". Natürlich kann man das Boot im Nachhinein nicht vergrößern. Aber eben auch nicht verkleinern. Jeden Fuß, den so ein Boot länger wird, wachsen nicht nur die Kosten sondern auch der Anschaffungspreis. Bereits ein vergleichsweise kleines 22 Fuß Boot wie meines kann sehr seegängig und zugleich wohnlich sein. Wem dies, so wie mir reich, der sollte sich nicht einreden lassen er bräuchte dreißig oder gar vierzig Fuß. Ein weiterer Vorteil: Man kann es sich früher leisten - und somit früher seinen Traum leben. Ich plädiere ganz klar dafür, as Leben so weit wie möglich zu vereinfachen um jetzt glücklich zu sein, statt in einer viel zu oft fernen und ungewissen Zukunft. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Am besten über meinen Blog www.segeln-ist-leben.de oder meine Facebookseite. [newsletter]  
Maren & Matthias Wagener privat: Maren und Matthias Wir sind Maren und Matthias Wagener, Baujahr 1978 und 1968, sind verheiratet, haben zwei erwachsen werdende Kinder, sind voll berufstätig mit eigenem Unternehmen und leben und arbeiten seit zwei Jahren auf unserer Aluminium-Slup VAST. Wie seid Ihr zum Segeln gekommen? Maren hat nach ihrem Umzug nach Hamburg entschieden, dass man segeln können muss, wenn man in Hamburg lebt. Das war 2007, und die ersten Manöver wurden natürlich auf der Alster gefahren. Die war dann irgendwann zu klein, dann ging es irgendwann auf die Ostsee. Matthias hat seinen ersten Segelschein mit 6 Jahren auf der Weser gemacht – er hat aber auch erst mit Maren in Hamburg nach langen Jahren Segelabstinenz und Konzentration aufs Windsurfen mit dem Dickschiff-Segeln begonnen. Hast Du ein eigenes Schiff? Die Vast Wir haben mit unserer VAST, einer Boréal 47 unser zweites Boot. Das erste war "Black Molly", eine Waarschip 1076, mit der wir auf der Ostsee gesegelt sind. Hast Du ein Traum-Schiff? Ehrlich gesagt, ist unsere VAST bereits ein echtes Traumschiff. Wenn wir träumen, geht es in Richtung Katamaran. Der Salon bietet genug Platz zum Arbeiten Traumreviere Der Salon der Vast Die Vast ist absolut langfahrttauglich Leben und Arbeiten auf dem Schiff Vast Welches Revier befahrt Ihr im Moment am liebsten? Bis jetzt immer genau da, wo wir gerade sind. Aktuell also im Mittelmeer. Kommende Saison wollen wir nach Griechenland, für die weitere Zukunft haben wir Pläne, die uns weiter nach Westen bringen. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Eure seglerische Zukunft aus? Wir würden wahrscheinlich weniger Arbeiten als jetzt. Welches ist Euer Lieblings-Gegenstand am Boot oder welches Teil mögt Ihr besonders und warum? Wenn es ein Gegenstand und kein Bereich des Bootes sein soll (das wäre der Navi-Platz im Doghouse), dann sind es die Comfort-Seats! Machen es im Cockpit oder irgend woanders an Deck unschlagbar bequem. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Da gibt es so viele :) Zwei unserer Lieblingsbücher aus dem Bereich Fiktion: Björn Larsson: Der Keltische Ring Erskine Childers: Das Rätsel der Sandbank Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler habt Ihr mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Unter Segeln Das vorige Boot haben wir mal vor der Ölandbrücke gegen eine Boje gesetzt, eine der großen in der Hafeneinfahrt von Kalmar. Das war im Regen, gegen Wind und Strom unter Autopilot, wir saßen trocken unter der Sprayhood, als es plötzlich krachte. Wir dachten, wir hätten alles im Blick: nämlich einen Frachter, der uns entgegenkam und von dem wir uns frei hielten. Dass und der Strom langsam nach Steuerbord versetzt hat, haben wir nicht gemerkt. Draus gelernt haben wir natürlich, noch aufmerksamer zu sein. Was empfehlt Ihr jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Wir fanden es beide super, in einer Segelschule anzufangen, die das ganze Thema vornehmlich mit Spaß vermitteln kann, für uns war das Prüsse an der Alster. Wahrscheinlich ist es hilfreich, Freunde oder ein Team zu haben, mit dem man das gemeinsam macht. Ob es dann Dickschiffsegeln ist, wie bei uns, oder irgend etwas sportlicheres, das hängt wohl von der persönlichen Vorliebe ab. Welchen „letzten Tipp“ könnt Ihr uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Lebe jetzt und schieb' Deine Träume nicht auf! Wir machen das ja nicht besonders lange, aber wir haben festgestellt, dass wir (auf unserer bisherigen Route) sehr wenige Segler unseres Alters getroffen haben. Darum unser Tipp: wenn ihr irgendwie könnt (egal, wie lange) und das Unterwegssein auf dem Wasser mögt: macht es jetzt. Wartet nicht auf die Rente. Wartet nicht auf das richtige Boot. Wartet nicht ab. Wie kann man Euch erreichen, wenn man Fragen an Euch hat oder in Kontakt kommen möchte? mail@vast-floating.com www.vast-floating.com www.facebook.de/vastfloating www.instagram.com/vastfloating/ [newsletter]
Alle Jahre wieder im ausgehenden Winter stellt such der geneigte Segler die gleichen Fragen: Ist mein Schiff fit für die nächste Saison? War da nicht noch eine Reparatur zu machen? Welche Produkte verwende ich für eine gute, haltbare Oberflächenversiegelung meines Gelcoats? Ich bräuchte noch ein, zwei Schapps im Salon. Wie baue ich so was am besten? Das sind die Fragen, die sich Jan-Christoph Athenstädt vor einiger Zeit auch gestellt hat. Er ging im Internet auf die Suche nach einer Plattform, die solche Infos bietet. Ohne Erfolg. Kurzerhand gründete Jan das Portal klabauterkiste.de und sammelt dort eine Menge hilfreiche Tipps und Tricks zu den Themen Reparaturen, Segeln, Bootsausstattung und berichtet dort auch über ganze Refit-Projekte, zum Teil auch mit Artikeln von Gastautoren. Neben den Themen der Klabauterkiste sprechen wir mit Jan auch über seine Reisen auf großen Traditionsseglern in der ganzen Welt und über seine Pläne zu einer langen Segelreise auf der Barfussroute. Oder doch woanders? Jan Christoph Athenstädt privat: Jan beim Wintersegeln auf dem Bodensee Ich arbeite als Informatik-Doktorand, bin aber Weltenbummler im Herzen. Darum ist mein Promotionsthema auch die Rekonstruktion archäologischer Netzwerke in der Karibik. Während des Studiums habe ich viel auf Großseglern gearbeitet und mir letzten Herbst endlich ein eigenes Boot gekauft! Nach meiner Promotion möchte ich an Bord leben und so lange segeln, wie es mir Spaß macht und das Geld reicht. Vorher gibt es einiges an dem Boot zu tun. Da ich keine gute deutsche Internetseite über Bootrefits finden konnte, habe ich einfach selber eine gegründet: www.klabauterkiste.de. Dort können Besucher Tipps und Tricks für den Bordalltag und auch Refit-Projekte vorstellen oder sich von anderen Projekten inspirieren lassen. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Jans Äquatortaufe Ich bin leider fernab vom Meer aufgewachsen, aber vielleicht war gerade deshalb das Segeln im Urlaub immer ein Highlight. Die langen Wochenenden in Friesland auf der alten Neptun 22 meines Großvaters und die Sommerferien in der Bretagne mit der Jolle meines Vaters haben in mir schon sehr früh den Wunsch erweckt, einmal die Welt unter Segeln zu erkunden. Im Studium habe ich dann so richtig los gelegt und insgesamt fast ein Jahr auf verschiedenen Traditionsseglern gelebt und gearbeitet. So bin ich als Matrose an Bord der Bark Europa sogar bis in die Antarktis gesegelt. Charterst Du? Bisher noch nie. Ich hatte immer das Glück, Hand-gegen-Koje mitfahren zu können bzw. Boote von Freunden gratis nutzen zu dürfen. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Seit letztem Herbst bin ich stolzer Bootsbesitzer! Nach langem Überlegen habe ich mich für eine Laurin 32 entschieden. Das Schiff ist zwar alt, aber der Riss sehr seetüchtig. Und es war selbst mit meinem Doktoranden-Gehalt bezahlbar. Dafür werde ich jetzt einiges an Zeit und Geld ins Refit stecken müssen. Hast Du ein Traum-Schiff? Jan im Rigg der Bark Europa Eindeutig ein traditionelles Holzboot, am besten ein Schoner oder eine Ketsch. Um die 40 Fuß, sodass man es noch alleine handhaben kann. Im Moment habe ich aber (noch) nicht die nötige Zeit und das Geld, mich um so ein Schiff zu kümmern. Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Langfristig am liebsten wo es warm ist. Darum peile ich auch erst mal die Barfußroute an. Aber mich hat auch die Antarktis sehr beeindruckt. Vielleicht schaffe ich es ja mal dorthin zurück auf eigenem Kiel. Dazu fehlt mir aber im Moment der passende schwimmende Untersatz. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Jan in der Antarktis auf Deception Island Ich würde wahrscheinlich eine Weile auf meinem Traum-Schiff umher schippern und mir dann ein Haus am Meer mit eigenem Bootssteg kaufen, sodass ich mit meinen zukünftigen Kindern nach der Schule eine Runde aufs Wasser gehen kann. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Ich mag alte Petroleumlampen. Die riechen zwar etwas, sorgen aber für eine wunderbar heimelige Atmosphäre unter Deck. Die KlabauterKiste Ich möchte mit der KlabauterKiste eine Plattform zu schaffen, auf der alle voneinander lernen können. Ob es jetzt der Hobby-Bootsbastler ist, der eine Halterung für seinen Außenborder präsentiert oder der Profi-Bootsbauer, der zeigt wie man richtig kalfatert: Häufig ahnen am Ende nur wenige, wie viel Arbeit uns Herzblut in ein Winterlager-Projekt geflossen ist. In der KlabauterKiste werden diese Arbeiten gewürdigt und können andere zum Nachmachen inspirieren. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Das Buch der Sailing-Conductors: Zwei Leichtmatrosen auf der weltweiten Suche nach Musik Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Abgesehen von einigen vergeigten Anlegemanövern mit einem 50-Fuß Langkieler und den sonstigen typischen „Anfängerfehlern“ ist mir zum Glück noch kein wirklich schwerer Fehler passiert. Aber natürlich kann jederzeit etwas passieren. Auf den Traditionsseglern habe ich schon einige brenzlige Situationen erlebt (z.B. einen Mann über Bord), aber auch dort ist es immer glimpflich abgelaufen. Toi. Toi. Toi. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Jollen und Großsegler! In der Jolle lernt man das Grundprinzip des Segelns, auf dem Großsegler die Seemannschaft und den Respekt vor dem Meer. Wer das drauf hat kommt auch auf Yachten gut zurecht.   Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Kauft kein neues Boot! Der Gebrauchtbootmarkt ist so käuferfreundlich wie nie und es gibt viele Schmuckstücke im Dornröschenschlaf. Die bekommt man mit ein wenig handwerklichem Geschick wieder flott. Der Vorteil ist, dass man nach einem Refit sein Boot zu 100% kennt. Mit allen Stärken und Schwächen. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Am besten über die KlabauterKiste ( www.klabauterkiste.de ), auch auf Facebook ( https://www.facebook.com/KlabauterKiste/ ). Ich betreibe auch noch die Websites www.tradisegeln.de, wo ich meine Erfahrungen auf den Traditionsschiffen teile. Und www.ahora.de, mein zukünftiges Segelblog. [newsletter]
Alle Jahre wieder im ausgehenden Winter stellt such der geneigte Segler die gleichen Fragen: Ist mein Schiff fit für die nächste Saison? War da nicht noch eine Reparatur zu machen? Welche Produkte verwende ich für eine gute, haltbare Oberflächenversiegelung meines Gelcoats? Ich bräuchte noch ein, zwei Schapps im Salon. Wie baue ich so was am besten? Das sind die Fragen, die sich Jan-Christoph Athenstädt vor einiger Zeit auch gestellt hat. Er ging im Internet auf die Suche nach einer Plattform, die solche Infos bietet. Ohne Erfolg. Kurzerhand gründete Jan das Portal klabauterkiste.de und sammelt dort eine Menge hilfreiche Tipps und Tricks zu den Themen Reparaturen, Segeln, Bootsausstattung und berichtet dort auch über ganze Refit-Projekte, zum Teil auch mit Artikeln von Gastautoren. Neben den Themen der Klabauterkiste sprechen wir mit Jan auch über seine Reisen auf großen Traditionsseglern in der ganzen Welt und über seine Pläne zu einer langen Segelreise auf der Barfussroute. Oder doch woanders? Jan Christoph Athenstädt privat: Jan beim Wintersegeln auf dem Bodensee Ich arbeite als Informatik-Doktorand, bin aber Weltenbummler im Herzen. Darum ist mein Promotionsthema auch die Rekonstruktion archäologischer Netzwerke in der Karibik. Während des Studiums habe ich viel auf Großseglern gearbeitet und mir letzten Herbst endlich ein eigenes Boot gekauft! Nach meiner Promotion möchte ich an Bord leben und so lange segeln, wie es mir Spaß macht und das Geld reicht. Vorher gibt es einiges an dem Boot zu tun. Da ich keine gute deutsche Internetseite über Bootrefits finden konnte, habe ich einfach selber eine gegründet: www.klabauterkiste.de. Dort können Besucher Tipps und Tricks für den Bordalltag und auch Refit-Projekte vorstellen oder sich von anderen Projekten inspirieren lassen. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Jans Äquatortaufe Ich bin leider fernab vom Meer aufgewachsen, aber vielleicht war gerade deshalb das Segeln im Urlaub immer ein Highlight. Die langen Wochenenden in Friesland auf der alten Neptun 22 meines Großvaters und die Sommerferien in der Bretagne mit der Jolle meines Vaters haben in mir schon sehr früh den Wunsch erweckt, einmal die Welt unter Segeln zu erkunden. Im Studium habe ich dann so richtig los gelegt und insgesamt fast ein Jahr auf verschiedenen Traditionsseglern gelebt und gearbeitet. So bin ich als Matrose an Bord der Bark Europa sogar bis in die Antarktis gesegelt. Charterst Du? Bisher noch nie. Ich hatte immer das Glück, Hand-gegen-Koje mitfahren zu können bzw. Boote von Freunden gratis nutzen zu dürfen. Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Seit letztem Herbst bin ich stolzer Bootsbesitzer! Nach langem Überlegen habe ich mich für eine Laurin 32 entschieden. Das Schiff ist zwar alt, aber der Riss sehr seetüchtig. Und es war selbst mit meinem Doktoranden-Gehalt bezahlbar. Dafür werde ich jetzt einiges an Zeit und Geld ins Refit stecken müssen. Hast Du ein Traum-Schiff? Jan im Rigg der Bark Europa Eindeutig ein traditionelles Holzboot, am besten ein Schoner oder eine Ketsch. Um die 40 Fuß, sodass man es noch alleine handhaben kann. Im Moment habe ich aber (noch) nicht die nötige Zeit und das Geld, mich um so ein Schiff zu kümmern. Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Langfristig am liebsten wo es warm ist. Darum peile ich auch erst mal die Barfußroute an. Aber mich hat auch die Antarktis sehr beeindruckt. Vielleicht schaffe ich es ja mal dorthin zurück auf eigenem Kiel. Dazu fehlt mir aber im Moment der passende schwimmende Untersatz. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Jan in der Antarktis auf Deception Island Ich würde wahrscheinlich eine Weile auf meinem Traum-Schiff umher schippern und mir dann ein Haus am Meer mit eigenem Bootssteg kaufen, sodass ich mit meinen zukünftigen Kindern nach der Schule eine Runde aufs Wasser gehen kann. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Ich mag alte Petroleumlampen. Die riechen zwar etwas, sorgen aber für eine wunderbar heimelige Atmosphäre unter Deck. Die KlabauterKiste Ich möchte mit der KlabauterKiste eine Plattform zu schaffen, auf der alle voneinander lernen können. Ob es jetzt der Hobby-Bootsbastler ist, der eine Halterung für seinen Außenborder präsentiert oder der Profi-Bootsbauer, der zeigt wie man richtig kalfatert: Häufig ahnen am Ende nur wenige, wie viel Arbeit uns Herzblut in ein Winterlager-Projekt geflossen ist. In der KlabauterKiste werden diese Arbeiten gewürdigt und können andere zum Nachmachen inspirieren. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Das Buch der Sailing-Conductors: Zwei Leichtmatrosen auf der weltweiten Suche nach Musik Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Abgesehen von einigen vergeigten Anlegemanövern mit einem 50-Fuß Langkieler und den sonstigen typischen „Anfängerfehlern“ ist mir zum Glück noch kein wirklich schwerer Fehler passiert. Aber natürlich kann jederzeit etwas passieren. Auf den Traditionsseglern habe ich schon einige brenzlige Situationen erlebt (z.B. einen Mann über Bord), aber auch dort ist es immer glimpflich abgelaufen. Toi. Toi. Toi. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Jollen und Großsegler! In der Jolle lernt man das Grundprinzip des Segelns, auf dem Großsegler die Seemannschaft und den Respekt vor dem Meer. Wer das drauf hat kommt auch auf Yachten gut zurecht.   Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Kauft kein neues Boot! Der Gebrauchtbootmarkt ist so käuferfreundlich wie nie und es gibt viele Schmuckstücke im Dornröschenschlaf. Die bekommt man mit ein wenig handwerklichem Geschick wieder flott. Der Vorteil ist, dass man nach einem Refit sein Boot zu 100% kennt. Mit allen Stärken und Schwächen. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Am besten über die KlabauterKiste ( www.klabauterkiste.de ), auch auf Facebook ( https://www.facebook.com/KlabauterKiste/ ). Ich betreibe auch noch die Websites www.tradisegeln.de, wo ich meine Erfahrungen auf den Traditionsschiffen teile. Und www.ahora.de, mein zukünftiges Segelblog. [newsletter]
Michael Wnuk privat: Vor 17 Jahren hieß es "Leinen durchschneiden!" und der Weg um die Welt auf dem eigenen Kiel begann. Sieben Jahre Weltumsegelung mit Nathalie Müller auf der Barfußroute endete mit dem Buch "Meer als ein Traum". In der Umsetzung seiner Träume war der ursprüngliche Grafiker und spätere Geschäftsführer seiner Werbeagentur besonders gut. Es folgt die Überquerung des Südatlantiks und die Eroberung des südamerikanischen Kontinents. Mit den zwei auf der ersten Reise gebornenen Kindern, nebst Seglerin und Mutter Nathalie folgt die Ost-West Umrundung des Kap Hoorn und führte bis nach Chile. Dort verkauften Wnuk-Müller ihre legendäre IRON LADY. In Surinam fand das Pärchen ihre neue 60´Alu Traumsegelyacht MARLIN verlassen auf einem Urwaldfluss inmitten des Amazonasgebietes. Nach Refit und zwei weiteren Jahren in der Karibik, segelte die Familie nach Deutschland und fasste in Flensburg Fuß. Ein zweites Buch "Eine Familie will Meer" entstand. Doch das Träumen konnte Wnuk nicht sein lassen. Jetzt ohne Familie, mit wechselnden Gästen an Bord, segelte Wnuk bis auf 78° Nord nach Spitzbergen, über die Kapverden in die Karibik und wieder zurück nach Flensburg. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Es muss um 1990m gewesen sein, als mich Freunde in Helsinki einluden ein Wochenende mit Ihnen zu segeln. Danach zeigten sie mir abends eine Diashow von ihrer Atlantiküberquerung. Ich war begeistert und infiziert! Charterst Du? Ich biete Chartertouren an, weil ich ein eigenes großes Schiff habe: Die MARLIN! Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Ich habe quasi das beste Schiff was ich mir überhaupt vorstellen kann. Trotzdem würde ich nicht "Nein" sagen, wenn mir jemand einen Sack Gold auf den Tisch legt. Ein älterer Trimaran würde mich ggf. noch mal als Alternative reizen mit dem ich noch mal auf große Tour gehen würde. Hast Du ein Traum-Schiff? Mein eigenes. MARLIN! www.marlin-expeditions.com Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Auf dem Meer bei Temperaturen zwischen 25-30 Grad und 20 Knoten Wind von der Seite. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Ich würde noch einmal in den indischen Ocean segeln. Ich bin mal auf dem Weg von Buenos Aires nach Kapstadt umgedreht. Das sitzt immer noch tief. Ich würde gerne mit einer festen Crew von insgesamt sechs taffen Seglern noch mal die Tour Deutschland - Englischer Kanal - Kanaren - Kapverden - Brasilien - Uruguay - Argentinien - Usuahia - Staateninseln - South Georgia - Kapstadt - Madagaskar - Seychellen - Chagos - Thailand machen. Ich hab das Boot und das Wissen. Jeder der Segler bräuchte ein Jahr Zeit und 25.000 Euro. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Mein MacBook, weil es mir treu ist. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Unser erstes Buch: "Meer als ein Traum" und unser zweites Buch "Eine Familie will Meer" Von mir und Nathalie. Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Ich habe den Baumniederholer bei einem Performancetörn von Curracao nach Cuba extrem durchgesetzt und vergessen die Dirk zu fieren. Das hat zu zwei Rissen am Baum, nah am Lümmelbeschlag geführt. Aber das war nicht das einzige Mal dass ich mal wieder gelernt habe: 80% Geschwindigkeit reicht für mich aus und schont den eigenen Geldbeutel. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Er soll mit mir Segeln! Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Oh. Gerne. Ich hab vor 9 Monaten Diagnose auf Blutkrebs. Also besser sofort jetzt deie Träume verwirklichen, die man hat und nicht warten, bis man vielleicht nicht mehr kann. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Mein Blog www.sy-marlin.de Die Mitsegelseite www.marlin-expeditions.com und mich unter info@marlin-expeditions.de [newsletter]
Michael Wnuk privat: Vor 17 Jahren hieß es "Leinen durchschneiden!" und der Weg um die Welt auf dem eigenen Kiel begann. Sieben Jahre Weltumsegelung mit Nathalie Müller auf der Barfußroute endete mit dem Buch "Meer als ein Traum". In der Umsetzung seiner Träume war der ursprüngliche Grafiker und spätere Geschäftsführer seiner Werbeagentur besonders gut. Es folgt die Überquerung des Südatlantiks und die Eroberung des südamerikanischen Kontinents. Mit den zwei auf der ersten Reise gebornenen Kindern, nebst Seglerin und Mutter Nathalie folgt die Ost-West Umrundung des Kap Hoorn und führte bis nach Chile. Dort verkauften Wnuk-Müller ihre legendäre IRON LADY. In Surinam fand das Pärchen ihre neue 60´Alu Traumsegelyacht MARLIN verlassen auf einem Urwaldfluss inmitten des Amazonasgebietes. Nach Refit und zwei weiteren Jahren in der Karibik, segelte die Familie nach Deutschland und fasste in Flensburg Fuß. Ein zweites Buch "Eine Familie will Meer" entstand. Doch das Träumen konnte Wnuk nicht sein lassen. Jetzt ohne Familie, mit wechselnden Gästen an Bord, segelte Wnuk bis auf 78° Nord nach Spitzbergen, über die Kapverden in die Karibik und wieder zurück nach Flensburg. Wie bist Du zum Segeln gekommen? Es muss um 1990m gewesen sein, als mich Freunde in Helsinki einluden ein Wochenende mit Ihnen zu segeln. Danach zeigten sie mir abends eine Diashow von ihrer Atlantiküberquerung. Ich war begeistert und infiziert! Charterst Du? Ich biete Chartertouren an, weil ich ein eigenes großes Schiff habe: Die MARLIN! Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins? Ich habe quasi das beste Schiff was ich mir überhaupt vorstellen kann. Trotzdem würde ich nicht "Nein" sagen, wenn mir jemand einen Sack Gold auf den Tisch legt. Ein älterer Trimaran würde mich ggf. noch mal als Alternative reizen mit dem ich noch mal auf große Tour gehen würde. Hast Du ein Traum-Schiff? Mein eigenes. MARLIN! www.marlin-expeditions.com Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten? Auf dem Meer bei Temperaturen zwischen 25-30 Grad und 20 Knoten Wind von der Seite. Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus? Ich würde noch einmal in den indischen Ocean segeln. Ich bin mal auf dem Weg von Buenos Aires nach Kapstadt umgedreht. Das sitzt immer noch tief. Ich würde gerne mit einer festen Crew von insgesamt sechs taffen Seglern noch mal die Tour Deutschland - Englischer Kanal - Kanaren - Kapverden - Brasilien - Uruguay - Argentinien - Usuahia - Staateninseln - South Georgia - Kapstadt - Madagaskar - Seychellen - Chagos - Thailand machen. Ich hab das Boot und das Wissen. Jeder der Segler bräuchte ein Jahr Zeit und 25.000 Euro. Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum? Mein MacBook, weil es mir treu ist. Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben? Unser erstes Buch: "Meer als ein Traum" und unser zweites Buch "Eine Familie will Meer" Von mir und Nathalie. Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich hier ausprobieren! Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus? Ich habe den Baumniederholer bei einem Performancetörn von Curracao nach Cuba extrem durchgesetzt und vergessen die Dirk zu fieren. Das hat zu zwei Rissen am Baum, nah am Lümmelbeschlag geführt. Aber das war nicht das einzige Mal dass ich mal wieder gelernt habe: 80% Geschwindigkeit reicht für mich aus und schont den eigenen Geldbeutel. Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte? Er soll mit mir Segeln! Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben? Oh. Gerne. Ich hab vor 9 Monaten Diagnose auf Blutkrebs. Also besser sofort jetzt deie Träume verwirklichen, die man hat und nicht warten, bis man vielleicht nicht mehr kann. Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte? Mein Blog www.sy-marlin.de Die Mitsegelseite www.marlin-expeditions.com und mich unter info@marlin-expeditions.de [newsletter]
loading
Comments 
Download from Google Play
Download from App Store