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Die Schaulustigen
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Die Schaulustigen

Author: ZEIT ONLINE

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Sophie Passmann und Matthias Kalle unterhalten sich über das Fernsehen. Darüber, welche Netflix-Serien ihr Herz berührt haben, wann ihnen ein Comedy-Special die Welt erklären konnte und wieso das "Literarische Quartett" für alle Beteiligten anstrengend ist. Sie zählen die Gags bei ZDF-"aspekte" (null) und die guten Folgen vom Münsteraner "Tatort" (null).

Sie streiten sich über Dialoge und Plotholes, sind sich aber auch erschreckend oft sehr einig, zum Beispiel darüber, dass es "ironisch fernsehen“ nicht gibt. Und niemals, wirklich niemals, werden sie die letzte Folge "hart aber fair" nacherzählen. Versprochen.

Sophie Passmann ist Autorin, Kolumnistin beim ZEITmagazin, Radiomoderatorin bei 1LIVE und gehört zum Ensemble des "Neo Magazin Royale". Es ist also damit zu rechnen, dass sie niemals über Jan Böhmermann herziehen wird.

Matthias Kalle hatte seine Karriere als Fernsehkritiker eigentlich wegen Bore-out vor Jahren beendet. Heute ist er stellvertretender Chefredakteur des ZEITmagazins und streicht dort unter anderem alle Gags aus den Kolumnen von Sophie Passmann.

Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.
29 Episodes
Reverse
Warum zeichnen die Schaulustigen Episode 29 nicht wie sonst im Studio auf? Wieso gibt es Nüsschen? Warum interessiert sich Sophie Passmann auf einmal dafür, wie Matthias Kalle Fernsehen schaut? Und läuft eigentlich noch "Germanys Next Topmodel"? Viele Fragen, noch mehr Antworten, denn diese Episode des Fernsehpodcasts "Die Schaulustigen" wird die letzte sein. Harald Schmidt nannte es einmal "Kreativpause", Passmann und Kalle sprechen von einer "Podcast-Pause". Vorher klären sich noch einmal alle offenen Fragen (mag Kalle Conan O'Brien wirklich nicht?). Vor allem aber sprechen beide über die Highlights des vergangenen Schaulustigen-Jahres und geben Empfehlungen für die Wochen, die die Menschen jetzt vor allem zu Hause verbringen müssen. Es geht also um "Brooklyn 99", "Fleabag", "Broadchurch", "The Kominsky Method", "Pose", "13 Reasons Why" - aber auch um Klassiker, die noch nie besprochen wurden wie "Dr. House" und "24". Und am Ende sagen die Tschaulustigen zum Abschied leise "Servus".
Es gibt Sendungen, von denen dachte man nicht, dass sie doch nochmal wieder kommen. Wetten, dass…? zum Beispiel. Die Schaulustigen besprechen die Vorfreude auf die Jubiläumsshow im November und haben zufälligerweise auch schon gegenseitig Wetten für den anderen eingereicht, die sie im Podcast besprechen. Außerdem war Berlinale. Und während die Schaulustigen aus Tradition und Überzeugung keine Filme auf dem Filmfestival anschauen, waren die dennoch bei Sektempfängen und Preisverleihungen. Und Kalle, der sonst nicht im Verdacht steht, Lebensfreude zu empfinden, ist ausnahmsweise euphorisch. Die neue Staffel Let’s dance ist gestartet. Juhu. Auf Netflix gibt es jetzt die Teenie-Serie I am not okay with this; bisschen sperriger Titel, dafür eingängiges Drehbuch. Obwohl alles dabei ist, was Kalle und Passmann an solchen Serien in den letzten Monaten begeistert hat (pubertierende Jungs, altmodische Autos, Plattenspieler), kann die Serie nicht mehr als seicht unterhalten. Und in der neuen Prime-Serie Hunters werden Nazis gejagt, was den Schaulustigen grundsätzlich mehr als gut gefällt. Die Serie sieht leider dennoch eher aus wie eine traurige Mischung aus alten Film-Schnipseln von Wes Anderson und Quentin Tarantino. Und ein, zwei moralische Fragen haben Passmann und Kalle dann auch noch an die Macher.
In dieser Episode beschäftigen sich die Schaulustigen mehr als sonst mit Fernsehen aus Deutschland. Passmann und Kalle diskutieren die Entscheidung des ZDF, Thea Dorn zur alleinigen Gastgeberin des "Literarischen Quartetts" zu ernennen, und weinen ein wenig den guten, schlechten Zeiten von Uwe Weidermann hinterher. Tränen des Abschiedsschmerzes gibt es auch bei der Besprechung der zehnten und finalen Staffel der Comedy-Serie "Pastewka", die die Schaulustigen insgesamt nur loben können – wenn auch die zehnte Staffel zumindest Kalle nicht vollends überzeugt hat, allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau. Nicht ganz so hoch sahen Passmann und Kalle das Niveau der Netflix-Dokumentation "Miss Americana" – eine Art in die Länge gezogene Instagram-Story über die Musikerin Taylor Swift. Vollkommen durcheinander brachte die Schaulustigen allerdings die zweite Staffel von "Bad Banks". Das lag zum einen daran, dass die beiden nie so ganz verstanden haben, worum es eigentlich geht (irgendwas mit Geld), zum anderen aber leider auch daran, dass die Figurenentwicklung anders als in der ersten Staffel sehr lieblos gearbeitet wurde. Apropos lieblos: "Germany's Next Topmodel" läuft immer noch …
Die Schaulustigen ziehen sich die Hosen aus für diese Folge, denn es geht um Sex. Gleich zwei Netflix-Produktionen besprechen sie, die beide auf sehr unterschiedliche Weise von Sex handeln. In "Sex Education" geht es um Teenager, Penisse und den Versuch, so lang wie möglich geheim zu halten, dass die Serie im 21. Jahrhundert spielt. Es geht Passmann und Kalle außerdem um die Frage, ob das Leben von Teenagern durch diese Serie einfacher oder schwerer wird. In "Sex, Explained" soll, man ahnt es, Sex erklärt werden. Die Macher und Macherinnen erklären stattdessen aber das, was sie gern für Sex halten würden, mit Menschen, mit denen sie wohl gern Sex hätten. Fühlt sich an wie eine nicht jugendfreie Folge "Galileo Big Pictures". Ohne die großen Bilder. Und der rbb hat den ambitionierten Versuch gestartet, die Erfolgsserie "Queer Eye" in Deutschland zu adaptieren. Statt dem mittleren Westen wird bei "queer 4 you" in Berlin-Pankow gedreht, statt fünf warmherziger schwuler Männer, die sich und diese Aufgabe ganz offensichtlich lieben, stylen vier eher gleichgültige schwule Männer vorwurfsvoll das Leben von Menschen um, mit denen sie nichts zu tun haben wollen.
In der neuen Episoden hüpfen in die Schaulustigen in ein Wechselbad der Gefühle und planschen darin eine Stunde vergnügt herum. Kalle verrät Passmann etwas über Benedikt Cumberbatch, was sie noch nicht wusste, Passmann erklärt Kalle, wie sie sich die Zukunft von James Bond vorstellt. Dann sprechen die beiden über die ZDF-Dokumentation "Heroes", in der junge Comedians ihre Vorbilder treffen. Schlechte Idee gut gemacht – oder gute Idee schlecht gemacht? Mit dem Urteil tun sich die Schaulustigen schwer. Deutlicher werden Passmann und Kalle, wenn sie über die Netflix-Produktion "Messiah" reden, die das Potential besitzt, als schlechteste Serie aller Zeiten des Streaminganbieters für immer im Gedächtnis zu bleiben. Die Schaulustigen allerdings würden am liebsten sofort vergessen, was sie da gesehen haben. Konflikte bahnen sich bei der Besprechung der True-Crime-Mini-Serie "Don’t f**k with cats" an, in der es um die Jagd einer Internet-Community nach einem Typen geht, der zunächst Katzen umbringt. Und versöhnlich wird es, als die beiden endlich wieder eine "Serie für Kevin" besprechen – diesmal die amerikanische Version von "The Office". Und natürlich kennen die Schaulustigen das Original – liebe Grüße an Christoph Maria Herbst!
Die Schaulustigen starten in das neue Jahr mit Stalking und Waldlichtungen. In der zweiten Staffel der Netflix-Serie "You" geht es nämlich immer noch um einen frauenhassenden Psychopathen, der durch die Gegend läuft und den Machern der Show dabei hilft, Stalking zu verromantisieren. Und obwohl Passmann und Kalle sich über jede Serie freuen, die endlich mal nicht in New York City spielt, macht der Schauplatz der neuen Staffel – Los Angeles – alles irgendwie noch viel schlimmer. Wichtige Frage außerdem: Wieso hat Netflix für die Produktion der Serie "The Witcher" nicht mehr Geld locker gemacht? Offenbar reichte das Budget nur aus für ein einziges Waldstück und einen Holzverschlag, vor dem die Schauspieler die, nun ja, "Dialoge" aufsagen müssen. Passmann hat "The Witcher" nicht begriffen, Kalle spricht sich für einen angstfreien Raum im Internet aus, in dem man solchen Trash einfach mal unironisch gut finden darf. Apropos Trash: Die neue Staffel der Grimmepreis-Show "Catch" auf Sat1 lief an. Passmann hat die leider verpasst (wichtige Termine und keine Lust), Kalle nutzt die Chance aber, um im Podcast endlich mal von seinen eigenen zahlreichen Erfolgen im Fangen zu sprechen.
Alles Golden Globes

Alles Golden Globes

2019-12-2749:13

Alles anders in dieser Episode: Kurz nach Weihnachten kommen die Schaulustigen zusammen, um bei gebrannten Haselnüssen (Passmann) und gebrannten Mandeln (Kalle) das Jahr (2019) noch einmal zusammenzufassen. Anhand der Golden-Globes-Nominierungen erinnern sich die beiden an sehr viel Schönes, was sie gesehen haben ("Fleabag", "Marriage Story", "Late Night", "The Crown", "Pose", "The Kominsky Method"). Das Hässliche ("The Irishman", "Wir sind die Welle", Glühwein) übernimmt in dieser herzensguten Folge nicht die Kontrolle. Passmann empfiehlt Kalle außerdem, sich zwischen den Jahren unbedingt "School of Rock" anzuschauen und überzeugt ihn mit einer Passt-Top-3 beinahe. Kalle, wesentlich älter, empfiehlt den Film "Ist das Leben nicht schön?" aus dem Jahr 1946 und sich mal alle drei Folgen von "Der Pate" hintereinander anzugucken. Passmann bleibt skeptisch. Und es wird gewichtelt!
Ja, die Schaulustigen haben für diese Episode eine große Spezialfolge mit bestem britischem Fernsehen angekündigt, aber das Leben ist ihnen in die Quere gekommen. Denn ausgerechnet jetzt lief das allerletzte Literarische Quartett in alter Besetzung. Westermann und Weidermann hören auf und ihr Abschied war schön, lustig, ein wenig rührend und sehr entspannt. So, wie Literatur im Fernsehen also eigentlich nie ist. Außerdem läuft bei Netflix neu der Spielfilm "Marriage Story", der Passmann und Kalle sehr glücklich gemacht hat. Es geht um Liebe, Verzweiflung, Alltag, ein bisschen Hass und irgendwann viel Gleichgültigkeit. Es gibt zwei der besten Hauptrollen seit Langem und 6 Nominierungen für den Golden Globe. Ganz großes Netflix! Und weil der Alltag dann abgearbeitet ist, widmen sich die Schaulustigen endlich Großbritannien. Es geht natürlich um "The Crown", das Kalle berührt, das für Passmann aber vor allem aus reichen Menschen und blutigem Husten besteht. Die beiden versuchen zu erklären, wieso die Krimi-Serie "Broadchurch" alles richtig macht und keine Sekunde langweilig wird. Es geht um Sherlock, was Passmann endlich mal die Möglichkeit gibt, über den bisher noch unbekannten Nachwuchsschauspieler Benedict Cumberbatch zu sprechen, und Kalle kann nochmal zusammenfassen, wieso "Black Mirror" gutes Fernsehen sein kann.
Die Schaulustigen haben sich ihre Abendgarderobe angezogen und vor den Fernseher gesetzt, denn der Bambi wurde übertragen. Einige sagen, es sei "Deutschlands wichtigster Medienpreis", Kalle gehört nicht dazu. Passmann konnte die überflüssige Show ganz gut ertragen, weil sie großen Spaß an den Roter-Teppich-Outftis der Promis hatte. Und natürlich startete "Queen of Drags", die neue Castingshow von Heidi Klum, in der sie mit Bill Kaulitz und Conchita Wurst die beste Drag Queen Deutschlands sucht. Der größte Störfaktor an Heidi Klums neuem Format ist Heidi Klum, die davon irritiert zu sein scheint, dass sie anders als bei "Germany’s Next Topmodel" jetzt nicht mehr vor laufender Kamera verschüchterte Mädchen niedermachen kann. Bei Netflix dieses Mal gemischte Gefühle: Kalle und Passmann sind fassungslos, was für große Kunst die Serie "Pose" ist, die die Geschichte queerer Ballroom-Kultur im New York der Achtziger erzählt. Es ist eine Serie, die heterosexuelle weiße Menschen gar nicht verdient haben, sie aber dennoch schauen dürfen. Ein großes Geschenk, eine wichtige Serie. Nicht so wichtig: die Sendung"Frühstück, Mittag- und Abendessen", bei der es um - Sie erahnen es - Mahlzeiten geht. Der Sternekoch David Chang trifft Prominente und isst mit ihnen. Wer sich mal wieder in die Mittelstufe zurückversetzt fühlen und zwei albernen Kiffern dabei zuschauen will, wie sie über ihre eigenen Witze lachen, sollte die erste Folge mit Seth Rogen sehen. Alle anderen können sich das sparen. Und am Ende der Folge gab es wieder Hass: Die deutsche Netflix-Produktion "Wir sind die Welle" ist eine Frechheit. Passmann sitzt bis zu diesem Moment im Podcast-Studio und ärgert sich über den Protagonisten Tristan.
Die Zeiten, in denen sich der Durchschnittsdeutsche für eine Serie auf lediglich 4 Streaming-Plattformen entscheiden musste, sind endlich vorbei! "AppleTV+" ist auf den Markt gekommen, und weil die Schaulustigen Netflix schon zweimal durchgespielt haben, haben sie sich den neuen Anbieter direkt angeschaut. Wichtigste Show dort ist bisher "The Morning Show" mit Jennifer Aniston und Steve Carrell, was weniger eine gute Serie als vielmehr eine lange, sehr gut besetzte Schleichwerbung für Apple-Produkte zu sein scheint. Aber es geht auch um Liebe bei den Schaulustigen! Passmann und Kalle haben sich die Hype-Show "Modern Love" angesehen, eine Serie, die behauptet, großartige und außergewöhnliche Liebesgeschichten aus New York zu erzählen. Leider wurden selten so gewöhnliche und komplett egale Liebesgeschichten erzählt wie in "Modern Love", mit wenigen Ausnahmen ist der Plot einer jeden Liebschaft überflüssig und vorhersehbar. Großartig besetzte Langeweile. Kalle spricht sich in Rage für ein Ende von Filmen aus New York City aus, Passmann fordert direkt einen sofortigen Stopp aller Liebesfilme. Aber alles, was "Modern Love" schlecht macht, macht eine andere Netflix-Serie zufällig und nebenher so viel besser: In "The Kominsky Method" spielt Michael Douglas nicht nur eine seiner besten Rollen der letzten Jahren, es ist auch alles, was "Modern Love" nicht ist: rührend, klug, witzig. Es geht um Liebe im Alter, Liebe und Tod, Liebe zu Kindern und Liebe, die nicht funktionieren darf. Weiterer Pluspunkt: Die Serie spielt nicht in New York.
"Check Check" mit Klaas Heufer-Umlauf fühlt sich angenehm undeutsch an. Außerdem im TV-Podcast: eine Sky-Serie mit Drogen, Teenies und drogennehmenden Teenies. Im linearen Fernsehen sind in der vergangenen Woche wieder eigenartige Dinge passiert. Thomas Gottschalks "Große 80er-Show" war ein Quotenhit, obwohl es in der Show konsequent nur um die egalsten Trends der Achtzigerjahre ging. Die Schaulustigen mussten aber immer wieder umschalten, denn parallel dazu kam auch "Die Live-Show bei Dir zuhause", in der ProSieben mit ein paar Kameras und lustigen Spielchen die Provinz aufmischte. Klaas Heufer-Umlauf war auch zu Gast, und er sollte einen deutschen Fernsehpreis bekommen in der Kategorie "Bester vielsagender Blick in die Kamera". Apropos Klaas: Der macht jetzt in Serien. Gerade ist bei Joyn "Check Check" gestartet, in der er die Hauptrolle spielt. Das ganze bringt erstaunlich viel Spaß und fühlt sich angenehm undeutsch an. Außerdem haben Passmann und Kalle monatelang auf den Deutschlandstart der HBO-Serie "Euphoria" gewartet, die gerade folgenweise bei Sky erscheint. In "Euphoria" geht es um Drogen, um Teenies und um drogennehmende Teenies. Passmann wird das zwischendurch fast etwas zu gleichgültig, Kalle findet es genau richtig gleichgültig. Dass man "Euphoria" unbedingt anschauen sollte, denken beide. Und an Kevin Kühnert wird diese Folge auch wieder gedacht. In "Serien für Kevin" besprechen die Schaulustigen diesmal die fantastische Comedy-Serie "30 Rock". Conan O'Brien hat einen Gastauftritt, weswegen Passmann automatisch großer Fan ist. Kalle obwohl.
Die Schaulustigen haben das erste Mal ihr warmes Studio verlassen und sich eine Woche lang mit Mirkos in den Frankfurter Nieselregen gestellt: es war Buchmesse. Und zwischen Stehempfängen, Buchpremieren und unendlich vielen Häppchen haben die beiden sich genau die Bücher der Saison rausgegriffen, die sie glücklich gemacht haben oder die zumindest dringend verfilmt werden sollten. Außerdem kann man Passmann dabei zuhören, wie sie immer weiter ihre Stimme verliert. Das Sachbuch, das die Schaulustigen dieses Jahr beide gleichermaßen begeistert hat, ist die Basketball-Biografie "The Great Nowitzki" von Thomas Pletzinger. Pletzinger ist Nowitzki sieben Jahre lang quasi überall hin gefolgt. Dabei ist ein Buch entstanden, das alle lesen sollten, die in ihrem Leben schonmal in irgendetwas gut sein wollten. Die beiden haben Pletzinger für einen kurzen Schnack zwischen zwei Gläsern Sekt abgefangen, um ihm unter anderem die Frage zu stellen, was er von der Nowitzki-Doku "Der große Wurf" auf Netflix hält und wieso er weiß, dass die beste Szene es gar nicht in den Film geschafft hat. Leicht angetoucht vom Abend treffen sich Passmann und Kalle wieder am nächsten Messetag, um über das große Thema der Literaturbranche zu sprechen: Der Literaturnobelpreis für Peter Handke. Die Schaulustigen interessieren sich vor allem für die Frage, wie die Causa Handke verfilmt werden sollte. Wer spielt Handke? Wer spielt Denis Scheck? Wer führt Regie? Wer spielt die Wälder, in denen Handke spazieren geht? Und weil man sich nicht immer nur am aktuellen Buchprogramm entlang hangeln kann, werden noch zwei Bücher vorgestellt, die bisher nicht verfilmt wurden, es aber dringend sollten. "Ein letzter Sommer" von Steve Tesich und "how to be famous" von Caitlin Moran. Ach, und die Aufzeichnung des Literarischen Quartetts war eigentlich auch noch, aber dafür hatten die beiden nach vier Tagen Buchmesse emotional und körperlich "leider" keine Lust.
Diese Folge ist eine Hommage an die witzigsten Menschen der Welt. Die Schaulustigen sprechen über ihre liebsten Late-Night-Shows und darüber, wieso es in den USA so viel witziger zugeht als in Deutschland. Kalle und Passmann hatten an wenigen Serien in diesem Jahr so viel Spaß wie an "Brooklyn 99". Gerade ist die 5. Staffel bei Netflix erschienen, und die Frechheit ist, dass diese Show immer besser wird. Die Beiden sprechen darüber, wie gut linksliberaler Humor sein kann und Passmann erzählt, wieso der Erfinder der Serie fast Jurist geworden wäre. Außerdem stehen die Schaulustigen kurz vor der Trennung, als Kalle erzählt, dass er Passmanns großes Humor-Idol Conan O’Brien ähnlich unwitzig findet wie Stefan Raab. Es gibt aber glücklicherweise noch andere amerikanische Late Night Hosts, auf die sie sich einigen können: Letterman, Colbert, Kimmel, Fallon. Dabei kommt die Frage auf, wieso es Frauen scheinbar bis heute nicht erlaubt ist, schlaue Shows hinter großen Schreibtischen zu moderieren. Große Liebe haben die beiden für den Anarcho-Comedian Andy Kaufman und für das fantastische Biopic "Der Mondmann", in dem der nicht weniger fantastische Jim Carrey Kaufman spielt und bei den Dreharbeiten fast wahnsinnig geworden ist. Es gibt eine Kalle Top 3, eine Verschwörungstheorie über amerikanische Entertainment-Kultur von Passmann und den Versuch, sich trotz der Uneinigkeit in Sachen Conan zu versöhnen. Ob das klappt?
Die Schaulustigen sind noch ganz verknallt in alles, was bei den diesjährigen Emmys passiert ist. Die beiden besprechen die besten Outfits, wer zu Unrecht keine und zu viele Preise bekommen hat und wieso Phoebe Waller-Bridge weiterhin die coolste Frau der Welt ist. Von einer der glamourösesten Veranstaltungen der Welt geht es dann zu einer der unwichtigsten: dem Deutschen Comedypreis. Den haben Kalle und Passmann natürlich nicht geschaut, wussten aber trotzdem schon vorher, wer gewinnt und welche Witze auf der Bühne gemacht würden, denn deutsche Comedy ist genauso vorhersehbar wie jede lahme Pointe. Außerdem hat Netflix zwei neue Serien im Programm. Zunächst wäre da mal "Der dunkle Kristall", das Serien-Prequel des Fantasy-Films aus den 80ern des Muppets-Erfinder Jim Henson. Das bedeutet: Puppen, Puppen, Puppen! Für Passmann eines der eigenartigsten Fernseh-Erlebnisse, das sie je hatte, für Kalle ein berührendes Erlebnis, denn selten klang dieser Mann so glücklich, wie in der Besprechung dieser Serie. Völlige Einigkeit herrscht bei den Schaulustigen über die Spionage-Serie "The Spy" Die muss man gesehen haben, allein schon wegen des großartigen Hauptdarstellers Sacha Baron Cohen, der früher als Borat und Ali G Comedy gemacht hat, und jetzt mit seiner ersten ernsten Hauptrolle beweist, dass die witzigsten Menschen gleichzeitig auch die ernstesten sein können. Außerdem verschüttet Passmann Getränke und spoilert eine Serie. Schalten Sie ein!
Schlechte Neuigkeiten, egal, wo man hinschaut: Die "Goldene Kamera wird eingestellt, Johannes B. Kerner bekommt eine neue Talkshow und schimpfende Männer auf Bühnen gehen bis heute tatsächlich als Netflix-Comedy-Special durch. Die Schaulustigen haben trotzdem pausenlos ferngesehen. Luke Mockridge hat eine neue Freitagabendshow auf Sat1, für die er sehr erfolgreich Werbung im ZDF Fernsehgarten gemacht hat: Luke Mockridge hat Kinder bezahlt, um seine Gags zu schreiben, Matthias Kalle hat im Gegenzug ein Kind bezahlt, um für ihn Luke Mockridges Show zu schauen. Nur eins von beiden wurde witzig! Außerdem läuft wieder "Die Höhle der Löwen", nach einer Folge sind die Schaulustigen kurz davor, die FDP zu wählen und in skalierbare Businesses zu investieren. Und es geht auch diese Folge wieder um Kevin Kühnerts Schrumpelfinger in der Badewanne. In "Serien für Kevin" schauen Kalle und Passmann sich diesmal "Workin' Moms" an, außer einem großartigen Song von Sia passiert da aber eher wenig. Die Netflix-Serie "Unbelievable" sorgt für große Uneinigkeit, man ist sich nicht sicher, ob diese Show jetzt großartig oder komplett spießig ist. Und eigentlich sollte zum Ende der Folge noch gelacht werden, aber leider haben sich die Schaulustigen nur die neuen Comedy-Programme von Bill Burr und Dave Chappelle angeschaut. Da kann man Männern dabei zuschauen, wie sie eine Stunde vor Tausenden von Leuten sagen, dass man heute ja gar nichts mehr sagen darf. Gelacht haben Passmann und Kalle dann aber noch über etwas ganz anderes ...
Why, "13 Reasons Why", why?

Why, "13 Reasons Why", why?

2019-09-0601:05:31

Die dritte Staffel der Netflix-Serie hat Passmann und Kalle schwer enttäuscht, und die Wahlnacht war auch nicht besser. Nur eine Tanzeinlage des BVB-Trainers macht Laune. Die Fernsehbranche bleibt auch nach dem Ende der Talkshow-Sommerpause unübersichtlich: Zum Beispiel bekommt Kurt Krömer eine neue Show beim rbb, obwohl er sich doch vor Jahren vom Fernsehen verabschiedet hat. Der Bayerische Rundfunk soll 170.000€ ausgegeben haben, um sich von Beratern erklären zu lassen, wie man die Talkshow "Münchner Runde" verjüngen könnte. Dabei hätten die Schaulustigen es für die Hälfte gemacht. Außerdem wurde im Osten gewählt, was deutsche Fernsehjournalisten an die Grenzen ihres handwerklichen Könnens getrieben hat. Die Streaminganbieter haben die Schaulustigen ausnahmsweise auch nicht viel glücklicher gemacht. Zwar tanzt BVB-Trainer Lucien Favre in der zweiten Folge "Inside Borussia Dortmund" lustig rum, aber dafür ist und war die dritte Staffel von "13 Reasons Why" eine so große Enttäuschung, dass Passmann und Kalle Musik von "The Cure" einspielen müssen, um sich aufzumuntern. Passmann war im Kino und hat sich den Film "Late Night" angeschaut, Kalle hat in der Zeit zu Hause das Buch von 8 selbsternannten Kulturkritikern gelesen, in dem Unsinn über Fernsehen geschrieben steht. Wären die Schaulustigen nicht so gerne schlecht drauf, wäre es eine schlechte Woche gewesen.
Es ist viel passiert in Deutschland: Luke Mockridge hat sich beim Fernsehgarten blamiert, das "Literarische Quartett" hat die schlechteste Quote aller Zeiten gehabt, der Sender ARD One kündigt ein "Serienquartett" an und Hans-Georg Maaßen schaut nie fern. Aber die Schaulustigen sprechen auch über wichtige Dinge, zum Beispiel über die neue Amazon-Prime-Show "Inside Borussia Dortmund". Kalle ist ja bekennender Dortmund-Fan und damit absolut unkritisch, Passmann wiederum interessiert sich nicht für Fußball und hat viele Fragen: Wer ist dieser ältere Schweizer Herr am Spielfeldrand der Borussen? Gibt es echt einen Menschen, der "Axel Witsel" heißt? Wieso sind die alle tätowiert? Außerdem geht die sehr gute Netflix-Serie "Mindhunter" in die zweite Staffel; Kalle spoilert schon wieder und Passmann hat eine Top 3 erstellt. Und in der neuen Erfolgsrubrik "Serien für Kevin" geht es diesmal um Derry Girls. Und die Schaulustigen schwärmen von "The Crown" (kurz), "Fleabag" (schon wieder) und gehen der Frage nach, wer den Nachruf auf Matthias Kalle schreiben soll.
Es geht um das große Finale von "The Masked Singer" und um die Frage, welche Promis bei der nächsten Staffel mal besser mitsingen sollen. Kalle erklärt, wieso die Welt ein besserer Ort wäre, wenn alle Menschen endlich die Comedy-Serie "Brooklyn 99" gucken würden. Und die Schaulustigen geben Musik- und Instagram-Tipps für alle, die nach dem Staffelende von "Stranger Things" auch ein wenig traurig sind. Vor allem aber geht es um einen der besten Drehbuchautoren aller Zeiten: Aaron Sorkin. Er hat Klassiker wie "The West Wing" geschrieben, den Oscar für sein Drehbuch von "The Social Network" bekommen, und ein paar Mal ist er mit Serien auch schlimm gescheitert. Passmann hat trotzdem alles von ihm mindestens dreimal gesehen. Zusammen mit Kalle feiert sie einige seiner besten Serien und einige seiner okaysten Filme: "The Newsroom", "Studio 60 on the sunset Strip", "The Social Network" und "Molly‘s Game". Und dann werden noch wild Rubriken getauscht: Kalle spoilert und Passi hat auf einmal eine Top 3. Vielleicht kommt die Verwirrung daher, dass die Schaulustigen eine ganz neue Rubrik vorstellen, in der sie endlich die Frage beantworten: Welche Serien sollte Kevin Kühnert in der Badewanne schauen?
Die Emmy-Nominierungen sind da und obwohl die Schaulustigen nicht auf der Liste stehen, feiern sie nochmal ihre Lieblingsserien der letzten Folgen. Außerdem freut sich Sophie Passmann über eine Neuauflage von Gossip Girl und Matthias Kalle ein bisschen zu sehr über den Trailer zum zweiten Teil von Top Gun. Die beiden diskutieren ein verhängnisvolles Interview mit Kevin Kühnert, in dem er von seinen Fernsehvorlieben in der Badewanne erzählt. Episode 11 der Schaulustigen ist eine Achterbahn der Gefühle! Die neuste Folge von „Die Anstalt“ hat beide sehr wütend gemacht, die neue Prosieben-Show „The Masked Singer“ verwirrt sie etwas, und die neuste Staffel "Queer Eye" wickelt sie mit Liebe und Frohsinn ein. Größter Skandal: Passmann hat erst sehr spät ihre Liebe für die Netflix-Serie „Stranger Things“ entdeckt, zum Start der dritten Staffel besprechen beide euphorisch, wieso diese Serie einfach immer besser wird und erklären (spoilerfrei!) was die neuste Staffel so toll macht. Die Schaulustigen sind sich einig, dass die Pubertät manchmal deutlich gruseliger sein kann als ein Schattenmonster.
Ulmen ist zu Gast im TV-Podcast. Die Schaulustigen streiten mit ihm über "After Life", "Jerks" und "Fleabag". Und lüften das Geheimnis von "Two and a Half Men". Kalle und Passmann haben überhaupt keine Ahnung von Fernsehen, behauptet zumindest Christian Ulmen. Der war so unzufrieden mit der Kritik seiner Lieblingsserie in einer der letzten Folgen, dass er sich selbst eingeladen hat, um die Dinge grade zu rücken. Also diskutieren die Schaulustigen mit Ulmen über "After Life", das für ihn einen Meilenstein der Humorgeschichte darstellt, er erklärt, wieso alles, was die zwei zu dieser Serie sagen und denken, falsch ist und war. Glücklicherweise sprechen sie aber auch über "Fleabag", was alle drei uneingeschränkt großartig finden. Passmann findet eine Möglichkeit, selbst da wieder ein wenig über Benedict Cumberbatch zu sprechen und Kalle verdreht dann vor allem die Augen. Und es wäre ja peinlich, Ulmen da zu haben, ohne mit ihm über Jerks zu sprechen. Die dritte Staffel ist angelaufen und die Schaulustigen haben Fragen: Wie cool ist Volker Bruch? Ist Fahri Yardim ein Genie? Hat Christian Ulmen schon mal mit einem Proll-Mädchen geschlafen? Und weil das Gespräch am Ende noch ein wenig enttäuschend für den Gast werden sollte, sprechen Kalle und Passmann die eine Sache an, die sie bei Jerks nicht gelungen finden. HINWEIS: Liebe Hörerin, lieber Hörer! Wir würden gerne von Ihnen wissen, was Sie außer den "Schaulustigen" sonst noch von der ZEIT hören oder lesen. Unter www.zeit.de/studie haben wir deswegen eine große Umfrage gestartet. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit dafür nehmen. Vielen Dank!
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Comments (6)

Claudia

mir fehlt dieser Podcast sehr!!!!

Aug 19th
Reply

Wolfgang Schwaninger

Meii, macht was, aber lasst uns doch mit Eurem Gelaber in Ruhe. ihr seid weder lustig, noch ein Bruchteil so schlau, wie ihr rüberkommt. Macht Radio, was fesselt und informiert. Infotainment ist out, Selbstdarstellung war noch nie in!

Mar 14th
Reply (1)

Thomas Held

The Boys auf jedenfall schauen!!!!

Aug 29th
Reply

Kevin Grimmer

Ich habe "how to sell drugs online fast" noch nicht gesehen. Aber bei dem angespielten Song handelt es sich um "Disclosure - You & Me feat. Eliza Doolittle (Flume remix)" und nicht um "Disclosure - Never Be Like You feat. Kai"

Jun 17th
Reply

Andi Koerper

"Willkommen bei unserem kleinen Fernsehpodcast", Nicht-ironische E-Mail Adressen und E-mails von Sarah (vermutlich K.) aus Berlin? Oha es gibt Beef mit den beiden Ballerinas aus Berlin. 😅ich bin ja Mal gespannt wie es weitergeht 😀.

Apr 19th
Reply
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