100 Songs - Geschichte wird gemacht

Stefan Niederwieser und Co-Host Robert Stadlober beleuchten hundert ikonische Songs und ihr Eigenleben: ein Abschiedslied aus Chile wird zur Hymne von Protestbewegungen rund um den Globus; ein Protestlied wird zur Hymne von Sportfans; oder ein Lied übers Tanzen wird zu einer feministischen Hymne, selbst über den eigenen Körper zu bestimmen. Expertinnen und Experten erzählen die Geschichte von Revolutionen, Riots und Reformen, von Unruhen und Umbrüchen, von Kämpfen, Krisen und Konflikten, vom Wandel, Wenden und Zeitenwenden. Weitere Infos: https://oe1.orf.at/100songs

"Griechischer Wein" - Udo Jürgens (Österreich, 1974)

In den 1960er Jahre erlebte die Wirtschaft in Mitteleuropa eine Hochkonjunktur; Arbeitskräfte wurden gesucht und sollten bald leichter aus dem Ausland für einige Saisonen angeworben werden können. 1962 vereinbarte Österreich ein erstes Abkommen mit Spanien, 1964 mit der Türkei und 1966 mit Jugoslawien. 1973 wurden die Abkommen - kurz nach der ersten Ölpreiskrise - weitgehend gestoppt, zehntausende Verträge wurden nicht verlängert. Eine Rückkehr in die Türkei ist für viele allerdings schwer, denn das Militär hatte geputscht und die Inflation war hoch. Udo Jürgens nahm sich solcher Schicksale 1974 im Song "Griechischer Wein" an. In einem Wirtshaus sitzen griechische Gastarbeiter zusammen, die sich irgendwann ein kleines Glück in ihrer alten Heimat aufbauen möchten. Diese Folge wurde in Ö1 am 01. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

12-03
09:39

"American Idiot" - Green Day (USA, 2004)

Die Vereinigten Staaten von Amerika führten unter Präsident George W. Bush bald schon Kriege in Afghanistan und im Irak, während politische Gefangene ohne Prozess in ein Militärgefängnis auf Kuba verschleppt wurden. Medien wirkten insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September gleichgeschaltet - das jedenfalls beobachtete die Pop-Punk-Band Green Day auf ihrem Album "American Idiot" von 2004.Diese Folge wurde in Ö1 am 03. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

12-03
19:53

"Kelmti Horra" - Emel Mathlouthi (Tunesien, 2012)

Am 14. Jänner 2011 stand Emel Mathlouthi auf der Avenue Habib Bourguiba in Tunis und fing an zu singen. "Mein Wort ist frei", lautet eine Textzeile auf Arabisch, "Wir haben keine Angst" eine anderem oder "Für die, die aufbegehren, sind wir die Stimme". Die Sängerin war vor wenigen Jahren nach Frankreich gezogen, aber wegen einer seit Wochen anhaltenden Proteste gegen die Staatsführung war sie in ihr Heimatland gekommen. 2015 sang Emel Mathlouthi ihren Song dann bei der Zeremonie zur Verleihung des Friedensnobelpreises. Vier Personen aus Tunesien wurden dabei für ihren Einsatz für Dialog und Demokratie geehrt.Diese Folge wurde in Ö1 am 04. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

12-03
18:28

"Mona Ki Ngi Xica" - Bonga (Angola, 1972)

Zu Beginn der 1970er Jahre war Afrika weitgehend entkolonisiert. Nur Portugal hielt noch an den sogenannten Übersee-Provinzen fest. Dazu zählte Angola in Südwestafrika. Der Leichtathlet José Adelino Barceló de Carvalho - der wegen seiner sportlichen Leistungen ungewöhnlich viel Reisefreiheit genoss - half in dieser Zeit dabei mit, die Unabhängigkeitsbewegungen im Ausland miteinander zu vernetzen. Er musste ins europäische Exil gehen und nahm dort sein erstes Album "Angola 72/74" in seiner Muttersprache Kimbundu auf - darunter auch den Song "Mona Ki Ngi Xica" über emotionale Entwurzelung. 1975 wurde Angola als Folge der portugiesischen Nelkenrevolution unabhängig, versank aber für mehrere Jahrzehnte im Bürgerkrieg.Diese Folge wurde in Ö1 am 10. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

11-12
20:02

"London Calling" - The Clash (UK, 1979)

1978 erlebte Großbritannien einen ungewöhnlich kalten "Winter des Missvergnügens", dazu monatelange Streiks, eine Kernschmelze in einem US-amerikanischen Nuklearkraftwerk und die zweite Ölpreiskrise. Die britische Post-Punk-Band The Clash sah sich gezwungen, mit dem Song "London Calling" einen lauten, verzweifelten Notruf aus dem Herzen eines untergehenden Imperiums abzusetzen. Sänger Joe Strummer griff zu Galgenhumor, um sich und die Welt auf die konservative Gegenrevolution der 1980er Jahre einzustimmen. Denn mit der Wahl von Margaret Thatcher zur britischen Premierministerin waren Nachkriegskonsens und sozialer Ausgleich in sich zusammengebrochen. "London Calling" gilt heute trotz seines düsteren Inhalts als essentieller Protestsong.Diese Folge wurde in Ö1 am 11. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

11-12
19:31

"Fast Car" - Tracy Chapman (USA, 1988)

Der Zufall wollte es, dass aus "Fast Car" ein weltweiter Hit wurde. Im Juni 1988 fand im Londoner Wembley Stadion ein Benefizkonzert anlässlich des 70. Geburtstags des inhaftierten Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela statt. Soul-Star Stevie Wonder hatte Technikprobleme, deshalb sollte die junge Sängerin Tracy Chapman ein weiteres Mal auf die Bühne, wo ihr an die 600 Millionen Menschen weltweit via Satellitenfernsehen zuhören konnten, wie sie über ein schnelles Auto sang und dabei einen nüchternen Blick auf das Versprechen sozialen Aufstiegs warf. Ein Cover des Songs "Fast Car" von Luke Combs wurde 2023 zum Hit. Bei den Grammy Awards 2024 sangen beide - die scheue schwarze queere Folk-Sängerin und der unprätentiöse Country-Sänger - "Fast Car" gemeinsam.Diese Folge wurde in Ö1 am 12. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

11-12
19:55

"Kyarenga" - Bobi Wine (Uganda, 2018)

Uganda wird seit beinahe vierzig Jahren von Yoweri Museveni regiert. Der prominenteste Kämpfer gegen seine Politik ist der Reggae- und Dancehall-Musiker Bobi Wine. Der Musiker wurde 2017 zum Abgeordneten zum Parlament gewählt. Im Mai 2018 erschien Bobi Wines Single "Kyarenga". Das Liebeslied ließ sich sehr leicht als Allegorie auf die Zustände im Land verstehen. Bald schon gründete Bobi Wine eine politische Bewegung - People Power, alle Macht geht vom Volk aus - sowie eine Partei - die National Unity Platform. Der Musiker wurde mit Strafen und Gewalt eingeschüchtert. Trotzdem trat er gegen den Langzeitpräsidenten Museveni bei umstrittenen Wahlen an, wo er letztlich rund ein Drittel der Stimmen erhielt.Diese Folge wurde in Ö1 am 13. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

11-12
20:00

"Non, Je Ne Regrette Rien" - Edith Piaf (Frankreich, 1960)

Die französische Sängerin Edith Piaf widmete ihren letzten großen Hit "Non, je ne regrette rien" der französischen Fremdenlegion, sie sang den Song auf einer Plattform des Eiffelturms anlässlich des Kinostarts eines Films über die Landung alliierter Truppen in der Normandie; und als französische Truppen 1962 aus Algerien in Marseille landeten, sangen sie ebenfalls dieses Chanson. Andererseits gilt "Non, je ne regrette rien" als Edith Piafs Schwanengesang. 1961 war sie bereits gezeichnet von schwerer Krankheit, als sie vor versammelter Prominenz bei einem Comeback-Konzert auftrat, nachdem sie ihr Leben lang für einfache Leute gesungen hatte.Diese Folge wurde in Ö1 am 6. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

10-08
19:58

"Running Up That Hill" - Kate Bush (UK, 1985)

"Running Up That Hill" chartet in vielen Ländern weltweit zweimal. Einmal am Höhepunkt der Thatcher-Ära, als sich Tories und Labour in Großbritannien einander ideologisch bekämpften und der Kalte Krieg in atomarer Hochrüstung mündete. Das andere Mal 2022 als eine weltweite Pandemie tiefe gesellschaftlich Gräben hinterlassen hat. Der Song "Running Up That Hill" handelt von einem faustianischen Vertrag - nicht mit dem Teufel, sondern mit Gott, um die unüberwindbaren Verständigungsschwierigkeiten zwischen zwei Menschen zu überbrücken. Kate Bush hatte das dazugehörige Album in Eigenregie in ihrem Heimstudio mit neuartigen Synthesizern und Rhythmusmaschinen aufgenommen. Diese Folge wurde in Ö1 am 8. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

10-08
19:46

"Where Does My Heart Beat Now" - Celine Dion (Kanada, 1990)

Die englischsprachige Minderheit war über Jahrhunderte in der kanadischen Provinz Québec tonangegebend. Das änderte sich erst mit der sog. "Stillen Revolution", die in den 1960ern auch eine gesellschaftliche Öffnung brachte. Das Verhältnis von kandischem Staat und der Provinz Québec blieb aber zurüttet. Celine Dion, die berühmteste Musikerin der Provinz, wurde in diese Querelen hineingezogen, als sie etwa den accent über dem E aus ihrem Namen streichen ließ. Aus Céline wurde Celine. Oder etwa als die Sängerin, die vielen als unraffiniert galt, immer häufiger Songs auf Englisch einsang. Der Song "Where Does My Heart Beat Now" von 1990 bringt die Ambivalenz auf den Punkt - fünf Jahre bevor eine weitere Unabhängigkeitsabstimmung in Québec endgültig Klarheit bringen sollte.Diese Folge wurde in Ö1 am 9. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

10-08
20:05

"Quimbara" - Celia Cruz (USA, 1974)

"Salsa existiert nicht", pflegte die Königin des Salsa selbst zu sagen. Sie würde nur kubaniche Musik spielen wie sie schon die kubanische Band Sonora Matancera gespielt hatte, also Guarachas, Boleros, und so weiter. Aber Celia Cruz wurde als Königin des Salsa bekannt. Und kubanische Musik wurde in New York transformiert. Dort lebten bereits hunderttausende Menschen aus Puerto Rico, denen ab 1959 - ausgelöst durch eine Linke Revolution - zehntausende Menschen aus Kuba folgten. Für sie war Salsa eine Verbindung zwischen der alten, vorindustriellen Heimat und der modernen, teils dystopischen Großstadt, wie auch ein Weg, um sich in ihrer karibischen Identität zu bestärken, für die sie in New York oft verspottet werden. Diese Folge wurde in Ö1 am 7. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

09-29
18:48

"I Feel Love" - Donna Summer (Deutschland, 1977)

Im Sommer 1975, so war in einer berühmten New Yorker Disco-Kolumne zu lesen, habe man über kaum etwas so oft gesprochen wie über Donna Summers 17-minütiges "Love to Love You Baby" - ein Import aus dem fernen München. Die Stadt war im Zuge der Olympischen Spiele 1972 umfassend modernisiert worden. Donna Summer sang dort zunächst in Musicals, bevor sie im Studio des jungen Südtirolers Giovanni Giorgio Moroder aufnahm. Zwei Jahre später markierte "I Feel Love" (1977) einen Wendepunkt in der Geschichte der Popmusik: Der Song gilt als Geburtsstunde der elektronischen Tanzmusik. Summers sinnlicher Gesang traf auf ein Arrangement, das nahezu vollständig auf modularen Synthesizern basierte - eine radikale Abkehr vom üppigen, orchestralen Disco-Sound der Zeit. Diese Folge wurde in Ö1 am 8. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

09-08
18:59

"Peremen! (Changes!)" - Kino (Sowjetunion, 1986)

"Peremen!" forderte Kino-Sänger Wiktor Zoi im Jahr 1986. In der Sowjetunion konnte das früher Gefängnis bedeuten. Doch Michail Gorbatschow hatte bei seinem Amtsantritt als Staatsoberhaupt der Sowjetunion Offenheit und Umbau (Glasnost und Perestroika) versprochen. Der Song "Peremen!" verband eingängige New-Wave-Gitarrenriffs mit minimalistischer Rhythmik. Der Refrain "Wir warten auf Veränderung!" wurde dabei zum kämpferischen Slogan einer jungen Generation. Der Song verbreitete sich über Mixtapes, wurde auf illegalen Konzerten gespielt und gelangte zuletzt auf die großen Bühnen der UdSSR - trotz der Skepsis der Behörden gegenüber der wachsenden westlich-geprägten Rockszene. Noch heute wird "Peremen!" bei Protesten in Russland oder Weißrussland gespielt.Diese Folge wurde in Ö1 am 9. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

09-08
20:04

"Unfinished Sympathy" - Massive Attack (UK, 1991)

In den späten 1980ern mischten sich in der britischen Hafenstadt Bristol auf einzigartige Weise Reggae, Dub, Hip Hop mit Punk-Ethos, elektronischen Sounds, Samples und dem Handwerk einer erstklassigen Musikuniversität. Während der Rest des Landes auf eine Antwort auf amerikanischen Grunge wartete - der als Britpop bekannt werden sollte - entstand in der relativen Abgeschiedenheit von Bristol elektronische Musik, die für die Zeit nach dem Club gedacht war. 1991 - kurz nach Zusammenbruch des Ostblocks - formuliert der Song "Unfinished Sympathy" eine sehnsüchtige, opulente Offenheit - ohne klassischen Refrain, ohne klassische Bassfigur. Stattdessen schwillt ein Orchester an und ab, während eine soulige Frauenstimme von ihren Leiden erzählt. Diese Folge wurde in Ö1 am 10. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

09-08
20:05

"Formation" - Beyoncé (USA, 2016)

"Formation" war der kämpferische Auftakt zu Beyoncés visuellem Album "Lemonade", das sich als komplexe Hommage an die Geschichte, Traumata, Spiritualität und Widerstandskraft schwarzer Amerikanerinnen und Amerikaner verstand. Das Video zu "Formation" wurde einen Tag vor dem 50. Super Bowl veröffentlicht.Diese Folge wurde in Ö1 am 11. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:Playlist und Literaturliste zum Podcast

09-08
19:47

"Coimbra" - Amália Rodrigues (Portugal, 1952)

In Coimbra steht die zweitälteste Universität Europas, zeitweise residierten dort die portugiesischen Könige und im 20. Jahrhundert lehrte Antonio Salazar hier Ökonomie, bevor er in den 1930er Jahren zum Diktator Portugals aufstieg. In Coimbra entstand ein Gegenentwurf zum Fado aus der Hauptstadt Lissabon. Die Gitarren waren größer. Und statt über vergebliche Liebe wurde öfters über die Zumutungen der Welt an empfindsame Seelen gesungen. Die Fado-Sängerin Amalia Rodrigues aus Lissabon setzte dieser Schule des Fado mit ihrer Interpretation von "Coimbra" ein Denkmal. 1951 nahm sie den Song auf, 1952 erschien er auf Vinyl. Die Stadt Coimbra wird in diesen Jahren unter Diktator Salazar ausgebaut, Portugal tritt der Nato und der UNO bei, bleibt aber bis in die 1970er Jahre eine Diktatur.Diese Folge wurde in Ö1 am 02.06. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1.Playlist und Literaturliste zum Podcast

06-02
19:57

"Sukiyaki" - Kyu Sakamoto (Japan, 1961)

"Sukiyaki" ist der einzige Song aus Japan, der jemals eine Nummer Eins in den USA war. Ein britischer Radio-DJ hatte sich den einfach zu merkenden Titel einfallen lassen, der nichts mit dem Inhalt des Songs zu tun hat. Der Song beschreibt die ambivalenten Gefühle eines Mannes, der sich nicht von seiner Traurigkeit übermannen lässt, seinen Kopf hoch hält und weiter geht. Der Text wurde 1960 von Rokusuke Ei geschrieben, der eines Abends von den größten Protesten heimkam, die Japan im 20. Jahrhundert erlebt hatte. Hunderttausende Menschen demonstrierten gegen die Militärpräsenz der USA in Japan. Die Proteste scheiterten. Damit scheiterten die Bemühungen um eine stärkere Neutralität. Japan war damit allerdings zurück auf der Weltbühne. Diese Folge wurde in Ö1 am 03.06. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1.Playlist und Literaturliste zum Podcast

06-02
18:55

"Wonderwall" - Oasis (UK, 1995)

In den 1990er Jahren entwickelte sich im Vereinigten Königreich rasch eine Alternative zu US-amerikanischem Grunge, die bald Britpop genannt wurde.Das Land rückte in die politische Mitte, wo Tony Blair seine New Labour Party seit 1994 positioniert hatte. Britpop bereitete diesen Wandel mit vor. Unter dem Schlagwort 'Cool Britannia' verbreiteten sich britische Musik, britische Kunst und der Union Jack wieder bis an die Ränder des ehemaligen Empires. Die größte Band dieser Zeit - und die Band mit der größten Klappe - war Oasis. Und ihr Hit über eine Person, einen Mann oder eine Frau, die den Protagonisten doch retten möge.Diese Folge wurde in Ö1 am 04.06. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1.Playlist und Literaturliste zum Podcast

06-02
20:00

"Regenbogenfarben" - Kerstin Ott, Helene Fischer (Deutschland, 2018)

In den 2010er Jahren wurde in immer mehr west- und mitteleuropäischen Staaten die "Ehe für alle" gesetzlich verankert. Im Film, in der Kunst, im Pop und R'n'B waren schwule, lesbische und langsam auch trans- und non-binäre Künstler:innen Normalität. Im deutschen Schlager und der Volksmusik dauerte es, bis sie wirklich willkommen waren. 2018 konnte man im Video zu "Regenbogenfarben" von Berliner Schlagersängerin Kerstin Ott sehen, wie sie ihre Frau küsst und ein lesbisches Paar Hochzeit feiert. Im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit kam der Song in einer Version mit Deutschlands größtem Schlagerstar Helene Fischer für ihre Fernseh-Weihnachtsshow an.Diese Folge wurde in Ö1 am 05.06. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1.Playlist und Literaturliste zum Podcast

06-02
19:55

"The Third Man Theme" - Anton Karas (Österreich, 1949)

Die Saiten schwingen sanft im Rhythmus einer Melodie. Und sie füllen die Leinwand aus. Mit diesen Bildern beginnt der britische Film Noir "Der Dritte Mann" im Jahr 1949. Wien erklingt. "Gab es je einen Film" - so beginnt der legendäre Filmkritiker Roger Ebert einen Text, "dessen Musik perfekter zur Handlung passte als im Dritten Mann?". Der Klang ist fröhlich, schrieb er, aber ohne Freude, wie ein Pfeifen im Dunkeln. Die Musik zum Film wurde von dem Wiener Zitherspieler Anton Karas in London geschrieben und eingespielt, sie wurde zur ersten Nummer-Eins eines Österreichers in den Vereinigten Staaten, wo sie sich elf Wochen lang hielt, und führte zu einem Zither-Boom.Diese Episode wurde in Ö1 am 5.05. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von oe1.ORF.at.Playlist und Literaturliste zum Podcast

05-05
19:03

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