Schahrasad erzählt um ihr Leben – und wir hören zu. Ab 28. Februar 2025 in der Deutschlandfunk App, ab 7. März 2025 überall wo es Podcasts gibt - sieben Wochen lang jeden Freitag neue Folgen. Karow, Matthias; Tieke, Julia
König Schahriyar ist gekränkt: seine Ehefrau betrügt ihn. Jede Nacht rächt er sich an einer anderen Frau. Dann meldet sich die kluge Schahrasad freiwillig. Sie hat einen Plan: den König mit ihren Geschichten zu fesseln und vom Morden abzubringen.
Schahrasad erzählt: Ein reisender Kaufmann rettet sich vor großer Hitze unter einen Nussbaum. Versehentlich tötet er den Sohn eines Dschinnis, der auf der Plantage lebt. Aus Rache will der den Kaufmann töten. Verzweifelt sucht er nach einem Ausweg.
Der Dschinni will den Kaufmann mit seinem Schwert töten, doch der Kaufmann verhandelt und bekommt Aufschub. Er zieht los, um sich von seiner Familie zu verabschieden. Am vereinbarten Tag kehrt er zurück – und trifft einen Mann mit einer Gazelle.
Ein zweiter und ein dritter Mann tauchen auf der Plantage auf. Auch sie wollen das Ende der Geschichte des Kaufmanns erleben und warten auf den wütenden Dschinni. Schließlich wirbelt Staub auf, der Dschinni erscheint und zückt sogleich sein Schwert.
Der erste alte Mann macht einen Deal mit dem rachsüchtigen Dschinni: Er erzählt die Geschichte von seiner verzauberten Gazelle. Und wenn die Geschichte dem Dschinni gefällt, bekommt der Alte ein Drittel des Lebens vom Kaufmann geschenkt.
Die Gazelle des Alten war einmal seine Ehefrau, die zaubern konnte. Sie hatte die Geliebte des Alten aus Eifersucht in eine Kuh, deren Sohn in ein Kalb verwandelt. Die Kuh wurde geschlachtet. Für das Kalb besteht Hoffnung, wieder Mensch zu werden.
Der zweite Alte erzählt: Die beiden Hündinnen waren einmal seine Brüder. Alle drei hatten Geld von ihrem Vater geerbt und ihr Glück gesucht. Während der Alte einen florierenden Laden aufbaute, verprassten seine Brüder ihren Anteil.
Der Alte erzählt von seiner Hochzeit auf einer Handelsreise. Seine eifersüchtigen Brüder wollten ihn und seine Frau töten und warfen sie ins Meer. Sie hatten jedoch nicht mit den übernatürlichen Kräften der Ehefrau gerechnet.
Die drei Alten haben den Kaufmann mit ihren Geschichten freibekommen. Schahrasad setzt zu einer neuen Erzählung an: auf dem Markt in Bagdad bietet ein Träger einer einkaufenden Frau seine Dienste an. Bald schon stöhnt er unter der Last.
Schahrasad erzählt: eine reiche Dame kommt mit einem Träger von ihrer Einkaufstour nach Hause. Sie lebt mit ihren beiden Schwestern in prächtigen Räumen. Der Träger staunt über die Festhalle und die strahlende Erscheinung der drei Frauen.
Die drei Schwestern leben allein in ihrem großen Haus. Der Träger findet: da fehlt ein Mann, denn jeder Tisch hat vier Beine. Er darf unter der Bedingung bleiben, nichts darüber zu erzählen. Sodann kann das Fest steigen, der Weinkelch kreisen.
Die drei Schwestern und ihr Gast lassen es sich gut gehen. Mit köstlichen Speisen, vielen Bechern Wein, mit Liebkosungen und Fausthieben, und schließlich splitternackt im Wasserbecken. Die Frauen provozieren ihren Gast mit ihrer Offenheit.
Nach dem gemeinsamen Gelage wollen die Schwestern ihren Gast verabschieden, doch der überredet sie, über Nacht zu bleiben. Dafür verspricht er, sich vollständig und unhinterfragt ihren Regeln zu unterwerfen. Dann klopft es an der Tür.
Der Kalif von Bagdad, sein Wesir und ein Diener ziehen durch die nächtliche Stadt und hören die Party hinter der Haustür der drei Schwestern. Der Kalif möchte unbedingt mitfeiern. Eine verrückte Geschichte muss her, damit sie nicht erkannt werden.
Die neuen Gäste müssen versprechen, Augen ohne Zungen zu sein und über das bei den drei Schwestern Erlebte zu schweigen. Denn es wird bizarr: eine der Schwestern schlägt ihre beiden Hündinnen, nur um sie anschließend zu küssen und mit ihnen zu weinen.
Spät in der Nacht führt die zweite Schwester ihr Ritual durch. Sie spielt Laute und singt, bis sie in Ohnmacht fällt und ihr geschundener Körper sichtbar wird. Was hat das zu bedeuten? Die Gäste dürfen keine Fragen stellen. Sie platzen vor Neugier.
Die Gäste der drei merkwürdigen Schwestern halten es kaum mehr aus. Die Männer wollen wissen, weshalb die drei Frauen ihre gewaltsamen Rituale vollziehen. Sie fragen – und verstoßen damit gegen die Vereinbarung. Sogleich folgt die Strafe.
Schahrasad erzählt: Die drei mysteriösen Schwestern fordern alle Gäste auf, ihre Geschichte zu erzählen. Andernfalls werde ihnen der Kopf abgeschlagen. Einer trumpft auf: einst war er ein Königssohn, der in einen klugen Affen verzaubert wurde.
Die Tochter des Königs will den klugen Affen zurück in einen Menschen verwandeln. Sie murmelt Zaubersprüche, bis das böse Wesen auftaucht, das ihn verzaubert hat, ein Ifrit. Die beiden liefern sich einen rasanten Kampf in wechselnden Gestalten.
parsoli
danke danke danke tausendmal es ist super!