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Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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Die Sendung «Passage» steht für radiophone Exzellenz auf SRF 2 Kultur. Hier verbinden sich Wort und Musik, Ton und Stille.
418 Episodes
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Der Westschweizer Unternehmer Marcel Cellier hat als erster Westeuropäer die osteuropäische Volksmusik hinter dem Eisernen Vorhang aufgenommen und im Westen hörbar gemacht: durch Konzerte, Schallplattenproduktionen und am Radio. Auf einer Reise hinter den Eisernen Vorhang 1950, entdeckten der Geschäftsmann Marcel Cellier und seine Frau Catherine durch Zufall die bis dahin im Westen völlig unbekannte Volksmusik des Balkans. Fasziniert durch diese exotischen Klänge, beschloss er sie aufzunehmen und über das Radio im Westen zu verbreiten. Berühmt wurde er vor allem durch seine Förderung des rumänischen Panflötenspielers Gheorghe Zamfir und durch die Schallplatten «Le mystère des voix bulgares» mit bulgarischen Frauenchören, für die er 1990 sogar einen Grammy Award bekam. Dieses Jahr würde Marcel Cellier seinen 100. Geburtstag feiern. Wir beleuchten sein Leben und Wirken in einer Hommage.
Salzig, sauer, süss knackt sie zwischen den Zähnen. Ist mal fest, mal samtig weich. Die Olive erfreut sich grosser Beliebtheit – schon seit Jahrtausenden. Neu gedeiht sie auch in der Schweiz. Ein Audiofeature über eine grosszügige Spenderin von Licht, Kost und Trost. Die Kulturgeschichte der Olive ist so polyvalent wie die eigensinnige Frucht selbst: Der Gründungsmythos der Stadt Athen, Wiege der Demokratie, ist eng mit dem Olivenbaum verbunden. Das zentrale Element der christlichen Salbungstradition ist Olivenöl. Auch in unseren Breitengraden gewinnt der Olivenbaum an Bedeutung – begleitet allerdings vom bitteren Nachgeschmack des Klimawandels.
Er ist ein herausragender Botschafter der persischen Kultur auf der ganzen Welt. Mit seinem Instrument, der Stachelgeige Kamancheh, hat der iranische Kurde Kayhan Kalhor der Menschlichkeit und Völkerverständigung eine sensible Stimme gegeben. Kalhor engagiert sich in seiner Arbeit für die Zusammenarbeit von Musikerinnen und Musikern verschiedenster Herkunft, knüpft Kontakte zwischen persischer Tradition, westlicher Klassik und Weltmusik. Im Gespräch zeichnet er seinen Weg nach: vom Wunderkind im Iran über seine vielen internationalen Teamworks – darunter das Silk Road Project von Yo-Yo Ma – bis zu seiner politisch bedingten Odyssee zwischen New York und Teheran. Ein Künstler, der zum Spielball der Ideologien wurde, aber unbeirrt seine Vision verfolgt.
Die bosnische Hauptstadt Sarajevo galt Jahrhunderte lang als «Jerusalem Europas». Muslime, Christen und Juden lebten friedlich miteinander. Die Kriege im 20. Jahrhundert zerstörten diesen Frieden und führten gleichzeitig zu gegenseitiger Hilfe – vor allem zwischen Muslimen und Juden. Während des zweiten Weltkriegs retteten bosnische Muslime in Sarajevo viele ihrer jüdischen Nachbarn vor den Fängen der Nationalsozialisten. Und während der Belagerung der Stadt Sarajevo in den 1990er Jahren, nutzte die jüdische Gemeinschaft ihre internationalen Verbindungen, um allen Menschen in der Stadt zu helfen – vor allem die bosnischen Muslime profitierten davon. So ist ausgerechnet das kriegsgebeutelte Sarajevo ein Beispiel, wie interreligiöses Zusammenleben gelingen kann – mit Blick auf die Ereignisse im Nahost-Konflikt, wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer. Erstsendung: 21.6.2024
«Moudi», «Aare», «Wallisellen» – Endo Anaconda hat unzählige Liedtexte geschrieben, die in die Schweizer DNA eingegangen sind. Doch es gibt auch ein weniger bekanntes Werk des Lyrikers und Sängers: die hochdeutschen Gedichte. Sie erscheinen nun in Buchform und zeigen eine neue Qualität des Dichters. Im Winter 2022 befand sich «Stiller Has» auf Abschiedstournee. Endo Anaconda hatte angekündigt, dass «Pfadfinder» das letzte Album der Band sein würde. Danach wollte er sich seinen Gedichten und Sprechtexten zuwenden, wie er es bereits sein ganzes Leben getan hatte, in hochdeutscher Sprache. Doch Endo Anaconda starb am 1. Februar 2022. Jetzt erscheint sein Gedichtband trotzdem. Im Gespräch mit den Herausgebern begibt sich Literaturredaktor Michael Luisier auf Entdeckungsreise durch Endo Anacondas lyrisches Werk.
Zwischen den beiden Weltkriegen etablierte sich im New Yorker Stadtteil Harlem eine afroamerikanische Bewegung, die nicht nur Keimzelle der späteren Bürgerrechtsbewegung war, sondern vielen als die wichtigste US-amerikanische Kulturbewegung des 20. Jahrhunderts gilt: The Harlem Renaissance. Die Harlem Renaissance erforschte die bislang unterdrückte und verachtete afroamerikanische Kultur, rückte sie selbstbewusst ins Rampenlicht und entwickelte sie kometenhaft weiter. Die Anthropologin und Schriftstellerin Zora Neale Hurston und der vor allem als Lyriker bekannte Langston Hughes gehörten zu den bedeutendsten Protagonisten der Bewegung. Ihre Werke sind in den USA heute Schulstoff und, wie die Bewegung überhaupt, erstaunlich modern geblieben. Wie sonst hätte sich die Lyrikerin Amanda Gorman an Joe Bidens Inauguration auf Langston Hughes’ ikonisches Gedicht «I, Too» von 1926 berufen? Erstsendung: 17.3.2023
Rosenblätter und Senf im Fischernetz sollen dem erfolgreichen Fang dienen und wer sich ein Weib fängt, und es behalten will, der werfe am Hochzeitstag symbolisch ein Netz über die Braut. Am Aberglauben hängt fast keiner mehr, im Netz aber hängt jeder und jede. Erkundungen in der digitalen Gegenwart. Vernetzung und Netzwerke sind die Stichworte der Stunde und der Raum, den Knoten, Systeme und Verbindungen begrenzen, wird dichter und enger. Nichts darf entrinnen, niemand durch die Maschen fallen – keine Beute, kein Verbrecher, kein Nutzer, kein Gedanke, kein Sozialfall. Und ist man einmal drin in der filigranen Netzstruktur, führen Selbstbefreiungsversuche meist zu noch größeren Verstrickungen.
Mit dem Bau des Staudamms Mattmark wurden im Saastal in den 1960er-Jahren viele Arbeitsplätze für Männer, aber auch neue Erwerbsmöglichkeiten für Frauen geschaffen. Zugleich riss der Gletscherabbruch 1965, bei dem viele Menschen starben, Familien entzwei, was die Biografien bis heute prägt. Kurz vor der Fertigstellung des Staudamms Mattmark lösten sich Ende August 1965 Eismassen des Allalingletschers und verschütteten Strassen und Baracken der Baustelle mit schweren Folgen: 88 Menschen wurden getötet, darunter 56 italienische Arbeitskräfte. Viele konnten erst Monate später geborgen werden. Die Historikerin Elisabeth Joris erzählt die Geschichte des Staudamm-Baus sechzig Jahre nach dem Unglück im Buch «Mattmark 1965» neu. Gestützt auf Gespräche mit Zeitzeuginnen im Wallis und Italien lotet sie aus, wie das «Werk» Mattmark das Leben von Frauen geprägt hat. Literaturhinweis: Joris, Elisabeth (Hg.): Mattmark 1965. Erinnerungen, Gerichtsurteile, italienisch-schweizerische Verflechtungen. Zürich 2025. (Rotpunktverlag)
Amapiano ist Pop: Clubmusik aus Südafrika, die weltweit die Tanzflächen begeistert und die Charts stürmt. Speziell in Johannesburg ist diese Kultur ein Spiegel der politischen und sozialen Realitäten, die das Land seit Jahrzehnten prägen. Amapiano ist ein südafrikanisches House-Genre, das Zeugnis davon ablegt, warum Südafrika international eine Sonderrolle zukommt, wenn es um «Dance Music» geht. Amapiano ist beispielhaft dafür, wie in Südafrika ein kulturelles Ökosystem funktioniert. Beispielhaft auch, wie sich die Clubkultur in den letzten Jahrzehnten globalisiert hat. In Südafrika hat «Dance» eine politische Komponente: Als 1994 das Ende der Apartheid kam, wurde Clubmusik für die Jugend zum Soundtrack der eben errungenen Freiheiten. Erstsendung: 7.7.2023
Während bei den östlichen Nachbarn der Vietnam-Krieg wütete, entstand im Kambodscha der 1960er- und frühen 70er-Jahre eine einzigartige Musikszene: Die Jugend tanzt in Phnom Phen zu eigenem Rock'n'Roll. Bis die Roten Khmer ihren tödlichen Fokus auf die Kultur richten. Vieles klingt vertraut: Da sind die typischen Rock'n'Roll Beats, rollend und mitreissend. Und doch klingt dieser Rock'n'Roll ganz anders. Die Stimmfarben sind andere, die Instrumente teilweise auch, und die Sprache ist Khmer. In den 1960er- und frühen 70er-Jahre kreieren kambodschanische Musikerinnen und Musiker ihren ganz eigenen Rock'n'Roll. Erstsendung: 18.3.2016
Ein Rail- und Roadmovie für die Ohren zum 150. Geburtstag Kanadas: von den poetischen Erben Joni Mitchells und Leonard Cohens, über Montréals kreative Brüche zwischen Franko- und Anglophonem, der bitteren Geschichte der First Nations und Inuits bis hin zum Pop der Immigranten. Das rote Ahornblatt aus der kanadischen Flagge, auf den Jubiläumsplakaten wird es derzeit in allen Farben des Regenbogens dargestellt. So schillernd entrollt sich im Jahr 2017 auch Kanadas Musikszene. Wer derzeit durch das Land reist, erlebt ein Land, das sich zum runden Geburtstag viele Fragen nach seiner Identität und den Umgang mit seiner Vergangenheit stellt. Musiker sind dabei die sensibelsten Seismographen der aktuellen Stimmung. Eine akustische Erkundungsreise von Stefan Franzen. Erstsendung: 16.6.2017
Er war einer der bedeutendsten Jazzmusiker des Zwanzigsten Jahrhunderts: Wenn Oscar Peterson in die Tasten griff, konnte er aberwitzig viele Töne innerhalb weniger Sekunden herausschleudern – und immer noch klang sein Klavierspiel federleicht. Eine Hommage. Der Bedeutung Oscar Petersons kann man eigentlich nur in Superlativen gerecht werden: 65 Jahre lang stand der Eineinhalb-Zentner-Mann auf der Bühne. In dieser Zeit hat O. P., wie ihn seine Freunde nannten, mehr als 600 Alben eingespielt. An seinem 100. Geburtstag am 15. August 2025 wurde der kanadische Ausnahmemusiker in aller Welt gefeiert. «Bei O. P. hieß es immer "Volldampf voraus"», resümiert der Jazzexperte Götz Alsmann. Und der Wiener Klassik-Pianist Rudolf Buchbinder ergänzt: «Oscar Peterson war einer der genialsten Pianisten der Geschichte.»
Albanien war unter dem sozialistischen Diktator Enver Hoxha Jahrzehnte lang von der Aussenwelt abgeschnitten. Seit 30 Jahren sind die Grenzen offen, heute hofft Albanien auf eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Doch das Land hat auch massive Probleme. Immer mehr Menschen entdecken Albanien als Reiseziel: Das kleine Land auf dem Balkan lockt mit endlosen Stränden und wilden Bergen. Die Bewohner sind gastfreundlich, und entgegen vielen Vorurteilen ist Albanien ein sicheres Reiseland. Viele Albaner sprechen gut Englisch, und das Internet ist blitzschnell. Doch es gibt auch Schattenseiten: Die Diktatur wurde kaum aufgearbeitet, und die grassierende Korruption treibt zehntausende junger Leute ins Ausland: Sie sehen in ihrer Heimat keine Zukunftschancen. Gleichzeitig werden riesige Hotel-Ressorts ohne Umweltplan in Naturschutzgebiete gebaut. Erstsendung: 4.10.2024
Mit Rentier und bunt gekleidet, so kennt der Westen die skandinavischen Ureinwohner, die Sami. Und ja, Rentier und Tracht sind nicht nur Show. Sie sind Alltag. Wieder. Es ist nicht lange her, da war alles Samische verboten. Heute holen sich die jungen Sami ihre traditionellen Wurzeln zurück. Marja, die Joikerin, Vaino, die Journalistin. Maja, die Rentierhirtin, Maren, die Jung-Politikerin. Susanne, die Miss, und Ella, die Castingshow-Gewinnerin. Sie sind die erste Generation Sami, die sich für oder gegen die samische Kultur entscheiden kann. Ihren Grosseltern wurde das Sami-sein verboten, wurde eingeredet, das Samische sei nichts wert. Ihre Eltern waren wütend, sie erkämpften sich Rechte und Anerkennung. Den jungen Sami stehen nun alle Türen offen. Sie suchen ihren Weg und finden ihn nicht selten in ihrer traditionellen, samischen Kultur. Neu interpretiert, verwoben mit der modernen Gegenwart, sieht diese echt gut aus: bunt, stolz und lebendig. Erstsendung: 3.1.2020
Feuerland zählt zu einem der beliebtesten Traumziele. Der einsame Landstrich zwischen Chile und Argentinien gehört zu den schönsten Landschaften der Welt – eine stille Welt mit Fjorden, Gletschern und sogar Regenwäldern. Die Geschichte dieses Landstrichs aber ist düster und die Gegenwart prekär. Vor 500 Jahren, 1520, entdeckte Fernão de Magalhães eine Passage zwischen Atlantik und Pazifik. Zigtausende Seefahrer starben auf dem Weg um das Steissbein Südamerikas. Doch es waren die Yagán, eine von vier ethnischen Gruppen Feuerlands, die lange vor den Europäern nach Kap Hoorn vordrangen und den legendären Ort umrundeten. Die Ureinwohner Feuerlands, die Tausende Jahre hier lebten, wurden von den Weissen vertrieben und bis Anfang des 20. Jhd. fast vollständig ermordet. Auch Charles Darwin hatte eine Forschungsreise hierher unternommen. Noch immer sind Teile dieser Region unerforscht. Erstsendung: 23.4.2021
Im Kollektiv «inoperabilities» kommen blinde und sehende, hörende und gehörlose Künstlerinnen und Künstler zusammen. Sie machen Musiktheater für alle Sinne – und für Menschen mit verschiedensten Wahrnehmungsmöglichkeiten. Barrierefreiheit ist dabei von Beginn an Teil des künstlerischen Prozesses. Wenn Opern- und Theaterhäuser barrierefreie Vorstellung anbieten, bedeutet das meistens: Audiodeskription per Kopfhörer für blindes Publikum, eine Übersetzung in Gebärdensprache für Gehörlose. «Inoperabilities» sieht Barrierefreiheit nicht als Extra-Service, sondern als künstlerisches Mittel. Ihr Stück «Die Insel» ist eine Collage aus Lautsprache und Gebärdensprache, aus Audiodeskription, Gesang und Übertiteln. Es spricht alle Sinne an. Wenn es auf der Bühne auf hohe See geht, fächern die Darstellenden dem Publikum Wind zu. Und wenn das Cello spielt, vibriert die Publikumstribüne.
Die Lausannerin Nitya Zysset entscheidet sich, ihren Job als Architektin an den Nagel zu hängen und eine neue Lebensform zu suchen. So landet sie als Matrosin an Bord eines Expeditionsschiffs mit Kurs Richtung Grönland. Wie leben in einer Welt, die sich rasant verändert? Wie lässt sich mehr Verständnis für die Natur entwickeln, ökologischer handeln? Solche und andere Fragen begleiten Nytia Zysset schon lange. Auf ihrer ersten Reise an Bord des brandneuen Schweizer Segelschiffs «Forel» trifft sie als Expeditionsmitglied auf eine Weltregion in dramatischem Wandel. Vier Monate ist Nitya Zysset auf See – ihre Beobachtungen und Gedanken hält sie in einem Audiotagebuch fest.
Lange Zeit erinnerte sich im Kalifornischen Oakland kaum jemand an jene Bewegung, die in den 1960er-Jahren ein bedeutender Zweig der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung war: Die Black Panther Party. Seit wenigen Jahren aber rückt Oakland ins Zentrum eines erstarkenden schwarzen Bewusstseins. Befeuert durch die Black Lives Matter-Bewegung und die Tatsache, dass schwarze Menschen in den USA noch immer vielfältig benachteiligt sind, wächst auch das Interesse an der Geschichte der Black Panther Party. Im Rückblick wird die BPP im Wesentlichen als militanter Zweig der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wahrgenommen. Diese Zuschreibung aber greift zu kurz, ebenso die Einschätzung, dass es sich bei den Aktivisten der BPP vornehmlich um Männer gehandelt habe. Oakland, die Gründungsstadt der BPP, ist nun dabei, die Erinnerung an die Ursprünge und Wirkung der Black Panthers neu auszurichten. Erstsendung: 9.6.2023
Oberflächen schützen, verbergen und beeinflussen das, was sie umhüllen. Sie sind innovativ oder verkannt. Ein Streifzug durch die Philosophiegeschichte und durch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA, ein Besuch beim Hautarzt und dazu: ein Ohr voll oberflächlicher Musik. «Der ist sehr oberflächlich!» So klingt das vernichtende Urteil über einen Mitmenschen, dem es wohl zu anstrengend ist, den Dingen auf den Grund zu gehen. Naiv ist er, sorglos, unbekümmert. Und damit irgendwie verdächtig. Vielleicht auch, weil man nicht in ihn hineinsehen kann? Die Oberfläche trennt das Innen vom Aussen, schützt und verbirgt gleichzeitig. Sie ist enorm vielfältig, sie ist lebenswichtig und alles andere als langweilig. Selbst bei ‘oberflächlicher’ Musik nicht…
Was in den Anfängen noch als Schmiererei abgetan wurde, hat im Verlauf der Zeit an Renommee gewonnen und wird heute teuer bei Sotheby’s versteigert. Doch kann in so einem Fall noch von Streetart – also Strassenkunst – gesprochen werden? Meistens werden die Anfänge der modernen Streetart in den 1960er-Jahren verortet. Zentrales Anliegen: den grauen urbanen Raum zurückerobern, kreativ nützen und Kunst schaffen, die allen zugänglich ist. Doch wer fremdes Eigentum besprüht oder verklebt, macht sich strafbar. Darum bewegte sich Streetart lange Zeit in der Illegalität. Mittlerweile sind Graffitis und Ähnliches im Mainstream, in Museen und in der Werbung angelangt. Grosse Wandbilder werten Stadtteile auf, helfen aber auch mit, die Gentrifizierung voranzutreiben. Ist der Streetart ihre Seele abhandengekommen? Eine Spurensuche.
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