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Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam
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Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam

Author: Silvia Puhani

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Description

In dem Podcast "Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam" erhalten Sie die Möglichkeit, an meinem ca. zwei Jahrzehnte umfassenden (Lösungs-)Wissen für Revisionsthemen zu partizipieren.

Der Podcast wird folgenden Content enthalten:
verschiedenste Revisionsthemen, die in meinem Buch "Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision" vielleicht etwas zu kurz kamen, Interviews mit Gästen zu Revisionsthemen, Vorstellung von Büchern, die mich inspirieren und Antworten auf Ihre (gerne auch anonymen) Fragen, die Sie auf www.puhani.com einreichen können.

In meinen Seminaren, Coachings und Beratungen habe ich festgestellt, dass wir alle vor ähnlichen Themen stehen. Und wenn diese Themen gelöst werden, gibt es meiner Meinung nach kaum eine "sinngebendere" Aufgabe in einer Organisation, als eine wirksame Interne Revision zu leben.

Ich freue mich, wenn Sie mich auf diesem Weg begleiten.
319 Episodes
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In unserer Tätigkeit in der Internen Revision haben wir aufgrund unserer Tätigkeit hoffentlich regelmäßig Konflikte. Sie haben nur dann keine Konflikte wenn: - Sie niemals Feststellungen treffen, die negativ wirkende Abweichungen zum Gegenstand haben (das halte ich aber bei einer risikoorientierten Vorgehensweise für sehr unwahrscheinlich) oder - Ihre Revisionspartner bedanken sich gleich überschwänglich für Ihre Feststellung und setzen gleich alles um. In dem Moment, indem Sie Ihren Revisionspartner von einer Veränderung überzeugen wollen, d.h., dass etwas anders gemacht werden soll, als es gemacht wurde, entsteht ein Konflikt. Konflikte sind nicht nur normal, sondern sogar extrem notwendig, um eine Veränderung des Bisherigen herbeizuführen. Daher sage ich: Revisorinnen und Revisoren müssen Konflikte haben! Wenn einen aber umgekehrt "der Konflikt hat", dann ist man innerlich in diesen Konflikt verstrickt und gerät unter Dis-Stress. Wie man aus der Stressforschung weiß, hat man in solchen Fällen nicht mehr den Zugang zu seinen grundsätzlich vorhandenen Kompetenzen. D.h. wenn ein Konflikt Sie "hat", können Sie nicht mehr so klar denken, wie sie es ohne einen Konflikt könnten. Das kommt weder Ihnen, noch ihrem Unternehmen zu Gute. Denn dann sind Sie nicht mehr so gut in der Lage, Ihre Revisionspartner von notwendigen Veränderungen zu überzeugen. Woran Sie erkennen können, dass der Konflikt "Sie hat", erfahren Sie in diesem Podcast. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Wie kann es sein, dass Routinesituationen gefährlich werden? Stellen Sie sich vor, Ihr Revisionspartner zitiert eine Statistik und sagt: "Sehen Sie, in der Vergangenheit ist ja so gut wie nichts passiert." "Die Einzelfälle, die Sie identifiziert haben, haben nichts miteinander zu tun!" "Sie übertreiben mit Ihren Feststellungen! Das IKS ist ok!" Die Folgefragen, die für die Interne Revision daraus resultieren, lauten: - Welche Rahmenbedingungen galten in dem Zeitraum auf den sich die Statistik bezieht? - Welche Anforderungen gab es für das IKS - Wie war damals das IKS ausgestaltet? - Gab es da auch einen Fachkräftemangel? - War die Infrastruktur adäquat? - War genug Geld für ein angemessenes IKS vorhanden? - Bestätigten interne und externe Prüfungen die Angemessenheit des IKS? - Wurden die Rahmenbedingungen, die dieser Statistik unterliegen, in jüngster Vergangenheit eingehalten? Denn wenn sich Ihr Revisionspartner auf eine Statistik der hohen Sicherheit verlässt, dann muss er oder sie auch die Rahmenbedingungen dieser Statistiken einhalten und bestehende Standards einhalten. Hält sich der Revisionspartner nicht an diese Standards (Zertifizierungen, Qualitätskontrollen, ausreichend erfahrenes Personal, ...) kann eine Interne Revision aus verschiedenen, scheinbar nicht zusammenhängenden Einzelfällen einen Zusammenhang herstellen. Wie, erfahren Sie in diesem Podcast. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Dass sexueller Missbrauch nicht nur in der katholischen, sondern auch in der evangelischen Kirche ein Problem darstellt, wissen wir seit Anfang 2024. In diesem Podcast stelle ich mir die Frage, ob man dies früher bemerken und hilfreich verändern hätte können, wenn es eine auf oberster Ebene angesiedelte und wirksame Interne Revision gäbe bzw. gegeben hätte? Selbstverständlich beschäftige ich mich dabei auch mit der Organisation an sich und der Frage, welche Selbstbilder, Selbstverständnisse, Strukturen und Berichtswege diese Misere ermöglichen konnten. Hier einige Fragen und Prüfungsansätze, die Sie in Ihrer Organisation zum Einsatz bringen können: • Steht das Selbstbild der Organisation dem Umgang mit bestimmten Themen im Weg? • Welche strukturellen Risikofaktoren liegen in Ihrer Organisation vor? • Wie sieht es darüberhinaus in Ihrer Organisation mit der Struktur aus? Erlaubt die Struktur insbesondere, dass Dinge thematisiert werden, die dem Selbstbild oder der Kultur der Organisation widersprechen? • Sind in Ihrer Organisation Rollen, Zuständigkeiten und Kompetenzen so aufgestellt, dass die jeweiligen Rollen- oder Kompetenzträger auch in der Lage wären, Dinge zu thematisieren, die bisher außerhalb des Selbstbilds der Organisation liegen? • Wie wird in Ihrer Organisation mit Whistleblowern, Beschuldigten und mutmaßlichen Opfern umgegangen? - Gibt es da Fälle in denen manche gleicher als gleich sind? - Wird Führungskräften mehr geglaubt als Mitarbeitenden? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen." (George Orwell) Es ist Aufgabe der Internen Revision, auch das anzusprechen, was keiner hören will. Doch so frei, wie das George Orwell gerne hätte, ist eine Interne Revision meist nicht. Deshalb ist es auch nicht immer der geschickteste Weg, etwas Unangenehmes plump und konfrontativ rauszuhauen. Denn Druck erzeugt üblicherweise Gegendruck. Und wenn wir Gegendruck vermeiden wollen, sollten wir keinen Druck machen. Geht das überhaupt? Etwas Unangenehmes ansprechen ohne Druck auszuüben? Hören Sie rein in diesen Podcast und erfahren Sie, was eine Postkutsche damit zu tun hat. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Das sagt ein langjähriger eingefleischter Liverpool-Fan über Kloppo und sein Rücktrittsvideo: - Er ist eine sehr coole Person und geht sehr persönlich mit den Fans um. - Wie er redet, spiegelt sehr klar wider, was er von seinen Spielern erwartet und von den Fans. - Es gibt nicht viele Trainer, die so persönlich mit den Fans umgehen und verstehen wie wichtig der Club für sie ist. - Was ganz wichtig ist: Er war mit der Geschichte des Clubs von Anfang an vertraut und erkannte sie an. Was ich als bekennender Nicht-Fußballfan aus Sicht der Internen Revision zu seinem Rücktrittsvideo sage, hören Sie in diesem Podcast. So viel schon mal vorab: Kloppo wird wohl noch lange ein großes Vorbild für mich bleiben. Ich bin sehr gespannt, wie und wo seine Reise weitergeht. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!
In diesem Podcast spreche ich mit Christina Grubendorfer über ihr neues Buch "The REAL Book Of Work". Und selbstverständlich geht es dabei um genau die Stellen, die mich als Interne Revisorin am meisten angesprochen haben. Wir unterhalten uns u.a. über: - Führung als Prüffunktion, die das Überleben der Organisation routiniert in den Blick nimmt - Inwiefern Organisationen gute, nützliche Konflikte schüren müssen - schreiende Chefs und - funktionale Verhaltensweisen Na? Sind Sie neugierig geworden? Lesen Sie das Buch und hören Sie sich diese Podcastfolge an. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Es ist einer dieser Fälle, bei denen man sich als Revisorin oder Revisor auf die Zunge beißen muss, um nicht zu kommentieren: - Dachte ich mir! Oder - Das war ja zu erwarten! Oder - I told you so Boeing war bereits am 12.01.2020 Thema in diesem Podcast, in Folge #91, nachdem im Oktober 2018 eine Boeing 737 MAX in Indonesien und im März 2019 eine weitere in Äthiopien abstürzte. Insgesamt kamen dabei 346 Menschen ums Leben. Ich identifizierte aufgrund der Berichterstattung Probleme in der Führungskultur. Es sprach für mich nicht dafür, dass Boeing in seiner Unternehmens- und Führungskultur höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit verkörpert. Dies legte den Schluss nahe, dass dort Profit mehr zählte als Sicherheit und Zuverlässigkeit. Schon damals hielt ich das für unsinnig. Denn wenn die Reputation eines Flugzeugherstellers in Bezug auf Sicherheit angeschlagen ist, wirkt sich das automatisch auch auf den Profit aus. Anstatt zu kurzfristige Ziele zu setzen, wäre es besser gewesen, als langfristiges Ziel die Resilienz der Organisation festzulegen. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch ein exzellenter Ruf in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit. Ich schlussfolgerte, dass es wohl jedem anzuraten wäre, sich nicht in eine Boeing,sondern in ein Flugzeug eines zuverlässigeren Herstellers zu setzen. Durch die aktuelle "Beinahekatastrophe" bei Alsaka Airlines hat sich meine Einschätzung leider bestätigt. Wie würden Sie als Interne Revision mit dem identifizierten "Dokumentationsproblem" bei Boeing umgehen? Wie können Sie eine harte Prüfungsaussage treffen, ohne den Mechanikern die Schuld zu geben, da diese doch höchstwahrscheinlich "wie gewünscht" handelten? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Wenn etwas nicht läuft wie gewünscht, ist es unsere Aufgabe den Spiegel vorzuhalten. Doch es ist nicht immer der geschickteste Weg, etwas Unangenehmes plump und konfrontativ zu thematisieren bzw. jemanden zum Blick in den Spiegel regelrecht zu nötigen. Das funktioniert nur bei eindeutigen Sollvorgaben (vgl. Folge 231). In allen anderen Fällen kommt es darauf an, dafür zu sorgen, dass - der Revisionspartner ein verzerrendes Spiegelkabinett verlässt, - sich in einen Raum mit nicht verzerrenden Spiegeln begibt, und - diese für sich selbst neu ausrichtet. Natürlich können Sie wie ein Friseur das Procedere noch etwas verstärken, und mit einem kleinen Handspiegel weitere Perspektiven bieten, so dass Ihr Revisionspartner einen Rund-um-Blick erhält. Je mehr Wahlmöglichkeiten Sie Ihrem Revisionspartner dabei z.B. hinsichtlich der Größe, der Qualität und der Ausrichtung des Spiegels lassen, umso besser. Zwingen Sie Ihren Revisionspartner nicht, der brutalen Realität sofort ins Auge zu blicken. Geben Sie ihm etwas Zeit, den Mut zu fassen und sich selbst dafür zu entscheiden, es wissen zu wollen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, Ausprobieren und Umsetzen dieser Metapher und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Ich fahre gerne mit der Bahn. Auch wenn die Deutsche Bahn in ihren Nachbarländern keinen guten Ruf genießt. Kein Wunder also, dass mich der DPA Artikel vom 22.12.2023 zu einem Podcast animiert hat: „92,5% Pünktlichkeit – In der Schweiz gilt ein Zug ab 3 Minuten Verspätung bereits als zu spät. Deutsche Bahnreisende können darüber nur müde lächeln. Warum ist Zugfahren im Nachbarland so viel besser.“ Ausgehend von diesem Artikel und meinen Erfahrungen des Bahnfahrens mit DB und SBB blicke ich aus Sicht einer Internen Revision auf die sich präsentierende Gemengelage. Die Eisenbahn dient hierbei als Beispiel zur Erläuterung einer Perspektive und Herangehensweise, die eine Interne Revision in jedem Unternehmen haben sollte. Sie sollte sich nicht im Klein-Klein aufhalten, sondern ihren Blick auf die bestehenden Rahmenbedingungen ausdehnen. Vergleicht man also die SBB mit der DB, erkennt man - andere Rahmenbedingungen, - andere Werte, - ein anderes Selbstverständnis, - andere Aufgaben, - andere Ziele und folglich auch - andere Kriterien anhand derer die Zielerreichungen gemessen werden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Das Schreiben von Revisionsberichten ist wirklich eine Kunst. Natürlich gehört auch viel Handwerk dazu. Heute geht es darum, etwas auf den Punkt zu bringen und es nicht bei einer Sachverhaltsbeschreibung zu belassen. Ja, manchmal ist das auch ok - z.B. dann, wenn ein Auf-den-Punkt-bringen den eigenen Job in Gefahr bringen würde. Doch grundsätzlich sollte ein:e Interne Revisor:in in der Lage sein, etwas auf den Punkt zu bringen. In dieser Podcastfolge stelle ich Ihnen anhand eines Beispiels vor, wie dies gelingen kann. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Dieser Podcast betrachtet das Beispiel des effizienten Orchesters aus Hery Mintzbergs neuem Buch "Understanding Organizations … finally!" aus dem Blickwinkel der Internen Revision. So wie man Organisationen nicht alle über einen Kamm scheren darf, dürfen wir auch nicht alle Prüfungen über einen Kamm scheren. Daher habe ich das Konzept der verschiedenen Prüfungskategorien entwickelt, das Sie sich in Folge #231 anhören können. Doch dieses Beispiel umfasst auch die Haltung, mit der Beobachtungen, Beurteilungen und Bewertungen vorgenommen werden. Daher habe ich folgende Fragen an uns Interne Revisor:innen: - Beobachten wir etwas tatsächlich aus verschiedenen Perspektiven, oder gehen wir mit einem einseitigen Blick in unsere Prüfung? - Meinen wir, etwas zu wissen und gute Ratschläge geben zu können? - Wissen wir es wirklich? - Kennen wir den jeweiligen Kontext? - Bleiben wir neugierig? - Bleiben wir offen für weitere Perspektiven? - Beobachten wir wirklich objektiv? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
In diesem Podcast reflektiere ich, was das folgende Zitat von Seneca mit der Internen Revision zu tun hat: “No man is more unhappy than he who never faces adversity. For he is not permitted to prove himself.” (Seneca) Grundsätzlich gilt immer: - Erweitern Sie Ihren Horizont! - Wagen Sie sich an neue Themen heran! - Scheuen Sie nicht vor Feststellungen zurück, bei denen Sie wissen, dass diese zu Diskussionen führen werden! Gerade wenn es anstrengend wird, werden Sie daran wachsen. Denn Wachstum passiert nicht in der Komfortzone, sondern in der Wachstumszone. Nicht umsonst habe ich in meinem Buch „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ geschrieben, dass Sie Ihre Revisionspartner als Trainingspartner betrachten sollten. Denn jede Herausforderung und jede Diskussion hilft Ihnen, besser zu werden. Sei es in dem fachlichen Thema oder in Ihrer Konflikt- oder Kommunikationskompetenz. Beweisen Sie sich, wachsen Sie und finden Sie darin eine innere Zufriedenheit. "Progress equals happiness", sagt Tony Robbins dazu. Wachsen Sie! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
In diesem Interview spreche ich mit Dr. Jan-Robert Kirchner über Verhandlungen in der Internen Revision. Wir unterhalten uns u.a. über folgende Punkte: - Wann und in welchen Situationen Revisoren verhandeln - Mit wem Revisoren verhandeln - Worüber, wie und mit welchen Zielen Revisoren verhandeln - Faktoren, die den Verlauf von Verhandlungen der Internen Revision potentiell beeinflussen können - Welche Strategien sich bei Verhandlungen bewährt haben - Wie sich Revisoren bei Verhandlungen verbessern können Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Als ich zur Jahrtausendwende in der Internen Revision begann, bestand die Anforderung, dass alle Prüfungsergebnisse vergleichbar und unabhängig davon, wer prüft, identisch sein müssen. Das Problem dabei ist, dass man die Annahme hatte, dass unsere Prüfungstätigkeit wie in einer Fabrik linear-kausal abgewickelt werden kann. Meine sehr erfahrenen Revisionskollegen fanden das nicht gut, fanden aber keine rationalen Erklärungen für ihr negatives Bauchgefühl. Mit den von mir entwickelten Prüfungskategorien, die ich Ihnen im Podcast #231 vorgestellt habe, kann man die Probleme dieser Annahme auch auf der rationalen Ebene erklären. Viel allgemeiner erklärt es Henry Mintzberg in seinem neuen Buch „Understanding Organizations … finally!“ Ich kann es jedem Revisor und jeder Revisorin nur empfehlen. Denn nur wer Organisationen versteht, kann die Angemessenheit ihrer Governance beurteilen. Folgendes Zitat bringt es auf den Punkt: „Perhaps nothing has broken the spirit of our professional services more than these imposed technocratic fixes.“ Die erfahrenen Prüfer bekamen auf die Nase, wenn sie vom vordefinierten technokratischen linear-kausalen Weg abwichen – auch wenn sie sensationelle Feststellungen hatten. Sie durften ihre Prüfernase nicht mehr zum Einsatz bringen! Sie mussten nach Schema F vorgehen. Nicht in jedem Kontext ist ein linear-kausales Prüfungsvorgehen sinnvoll. In anderen Kontexten muss man anders vorgehen. Dann kann die Prüfernase wieder zum Einsatz kommen! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
In der Internen Revision sollten wir nicht alles über einen Kamm scheren. Stattdessen sollte unser Anspruchsniveau und damit auch unser Augenmaß der sog. "doppelten Proportionalität" unterliegen. Dann ist eine Anforderung nicht einfach nur schwarz oder weiß umzusetzen. Die Anforderung sollte je nach Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten variieren. Wie z.B. in einem Konzern mit Töchtern oder Niederlassungen unterschiedlicher Größe und Geschäftsaktivität. Aber wäre es denn nicht viel einfacher, wenn wir überall die gleichen Standards anlegen würden? Stimmt - aber uns die Arbeit zu vereinfachen, darf nicht unser primäres Ziel sein. Vielmehr gehört, das revisionsinterne Anspruchsniveau mit Augenmaß anzupassen, zu den elementaren Merkmalen guter Revisionstätigkeit. Hilfreich ist, dies bereits bei Beginn einer Prüfung zu besprechen und zu klären. Das kann gegen Ende einer Prüfung viel Stress ersparen! ;-) Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Wenn der Revisionspartner Sie im Eingangsgespräch bittet, den eigenen Fachbereich durch die Prüfung nicht zu sehr zu belasten, dann sollten Sie Rücksichtnahme signalisieren. Das habe ich in meinem Buch "Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision" so geschrieben und dazu stehe ich auch. Doch selbstverständlich sollte diese Rücksichtnahme nicht in einem Knebelvertrag für die Interne Revision enden! In einem meiner Seminare wurde folgender Fall zur Sprache gebracht: Der Revisionspartner bat im Eingangsgespräch, die Belastung für den Fachbereich wie folgt zu reduzieren: Es sollen keine Besprechungen oder Online-Meetings durchgeführt werden, da das den Fachbereich zu sehr belasten würde. Stattdessen solle die Kommunikation ausschließlich per Mail stattfinden. Die Interne Revision ließ sich darauf ein und versprach, so vorzugehen. Doch dann wurden die Fragen per Mail von den Revisionspartnern nur verzögert und/oder unvollständig beantwortet. Je rücksichtsvoller die Interne Revision war, um so schlechter kam sie voran. Sie wurde ausgebremst. Sie hatte ja versprochen Rücksicht zu nehmen und den Fachbereich möglichst wenig zu belasten. Doch - Wie lange lassen Sie sich derartig gängeln? Wo liegt Ihre Grenze? Wie kommen Sie aus dieser Falle der Rücksichtnahme wieder heraus bzw. tappen erst gar nicht hinein? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Angenommen, Sie müssten die Funktionsfähigkeit der Strafrechtspflege prüfen... Wie würden Sie es angehen? Hätten Sie eine Stichprobe gezogen oder eine bewusste Auswahl von X Fällen getroffen und dann eine Aussage über die Einzelfälle getroffen? Was hätte das Ergebnis bedeutet? Hätten Sie eine Aufbau- oder Systemprüfung in Kombination mit Funktionstests oder eine Prozessprüfung durchgeführt? Oder hätten Sie einen systemischen Blick auf das Ganze geworfen und die wertekonforme Zweckerfüllung auf Basis der zugrundeliegenden Muster geprüft? Hierbei tritt man einen weiteren Schritt zurück und betrachtet nicht nur den Ablauf eines Prozesses, sondern auch die zugrundeliegenden Interessen der einzelnen Akteure. Dann beobachtet man die Interaktionen der Akteure. Ist man weit genug entfernt und löst sich von den Details des Einzelfalls, kann man die zugrundeliegenden Muster erkennen. - Worum geht es wirklich? - Welches Spiel wird hier gespielt? - Welche Spielregeln scheinen zu existieren? - Was passiert, wenn sich jemand nicht an die Spielregeln hält? - Welche unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen hat das? Solche Prüfungsaussagen haben eine noch höhere Aussagekraft. Sie spiegeln die aktuellen relevanten Rahmenbedingungen wieder, und zeigen, wie es in Zukunft laufen wird, wenn diese Rahmenbedingungen so bestehen bleiben werden. Erkennt man diese Muster, lohnt es sich zu unterscheiden, welche davon hilfreich sind und welche nicht. Hilfreiche Muster kann man unterstützen. Nicht hilfreiche Muster sollte man versuchen zu unterbinden. Ein erster Schritt ist immer, diese Muster transparent zu machen und zu benennen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Drei Impulse führten zu diesem Podcast. Es brauchte wohl so viele, weil es wieder einmal darum geht, Kritik zu üben und dafür kritisiert zu werden. Los geht es mit einer Umfrage, die - wieder einmal - herausfand, dass Interne Revisor:innen unter Druck gesetzt werden oder Ärger bekommen, wenn sie „uncomfortable findings“ an das Management melden. Dann ein Artikel von Meike Schreiber, der ein positives Gegenbeispiel zum Thema macht. Dem folgt ein weiterer Artikel von Meike Schreiber der zwei Beispiele zur Governance aus dem Deutsche Bank Konzern vorstellt: "Immer wieder werden unternehmensinterne Kritiker zum Schweigen gebracht und Probleme zugunsten einer Hurra-Kultur kleingeredet." „Bullied into Silence“ betrifft also nicht nur die Interne Revision! Sie betrifft auch die First und Second Line! Im Kern geht um folgende Fragen: - Werden abweichende Meinungen zugelassen? - Wer traut sich, es zu thematisieren und zu kritisieren, wenn unternehmensinterne Kritiker zum Schweigen gebracht werden? Gerade, wenn niemand wagt, Kritik zu üben, ist es dringend erforderlich, dies doch zu tun. Vielleicht denken Sie sich jetzt: Wieso wir Revisor:innen? Weil es unsere Aufgabe in der third line ist, außerhalb des operativen Geschäfts einen Blick auf alles zu haben und zurückzumelden, wenn etwas aus dem Ruder zu laufen droht. Wir sind die kritische Stimme, die Rückmeldungen gibt und Dinge hinterfragt, die andere als selbstverständlich hinnehmen – z.B. weil es schon immer so war oder schon immer so gemacht wurde. Damit ist es auch unsere Aufgabe, dem Kaiser zu sagen, dass er keine Kleider an hat. Dazu sollten Sie sich folgendes überlegen: - Wie gehen Sie am besten vor? - Was äußern Sie? - Wie sagen Sie es? - Wie gut hören Sie zu? - Welche Brücken bauen Sie? - Wieviel Zeit nehmen Sie sich? - Wie sorgen Sie gut für sich, damit Sie den Ritt auf der Rasierklinge bravourös meistern? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Begeisterte Revisor:innen habe ich immer gerne im Interview. Eine besondere Freude ist es jedoch für mich, wenn Interne Revisor:innen mit Begeisterung auf ihre Zeit in der Internen Revision zurückblicken. So auch Dietmar Vorfeld, der in der Internen Revision der Telekom tätig war, bevor er in Rente ging. Wir sprechen u.a. über - seine Zeit in der Internen Revision, - welche Tipps & Tricks er für Neueinsteiger und Berufsanfänger hat (niemals die Vorbereitung unterschätzen!), - was man auf alle Fälle vermeiden sollte (Überheblichkeit, Machtmissbrauch, Deals mit dem Fachbereich), - wie man sich als Berufseinsteiger fit für die Interne Revision machen sollte, (lernen, lernen, lernen) und - wie wichtig Kommunikation, Freundlichkeit und eine gute Selbstkenntnis in der Internen Revision sind. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Es gibt einen mutigen Whistleblower, der auf Missstände in seinem Wirkungsbereich hinweist. Investigative Journalisten recherchieren und geben dem Whistleblower eine Plattform. Sie berichten darüber. Und was passiert danach? Nicht viel. Und das was passiert, gefährdet die Existenzgrundlage des Whistleblowers. In der Internen Revision ist es mit der Berichterstattung ähnlich. Glauben Sie nicht, dass eine Berichterstattung alleine irgendein Problem lösen würde. Denn ohne Erledigung der Maßnahmen wird keine Veränderung eintreten. Wir müssen mit einem konsequenten Follow-up dafür sorgen, dass unsere Feststellungen und Maßnahmen nicht untergehen. Zusätzlich haben Sie als Interne Revisorinnen und Revisoren die Möglichkeit, die Integrität unternehmerischen Handelns, das mehr oder weniger ethische Verhalten und die wertebasierten Entscheidungen innerhalb Ihres Unternehmens zu diskutieren. Sie können Handlungsoptionen aufzeigen und, wenn ein bestimmtes Verhalten im Unternehmen nicht den Unternehmenswerten entspricht, diese mangelnde Wertekonformität ansprechen und diskutieren. Ja, das macht keinen Spaß und ist auch nicht einfach. Aber es gehört zu unserer Arbeit dazu. Wir sind die Hofnarren, die hin und wieder Licht ins Dunkel bringen und den Spiegel vorhalten müssen. Wenn dann der Vorstand entscheidet, er bleibt dabei und unterstützt das bisherige Verhalten, dann ist daran nicht zu rütteln. Aber Sie haben es angesprochen. Hier das Follow-up zum Fall des mutigen Apothekers auf Folge #296. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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