Sneakpod

Ich muss, ich muss vergrößern meine Brust! Solche und andere Pubertätstricks haben wir diese Woche dank unserer Civil War-Sneakerin Lissi in Are You There God? It's Me, Margaret. gelernt. Wer die Gründe für die Entlassung von Prince Andrew aus dem royalen Dienst verpasst haben sollte, der hat nun mit Scoop die Gelegenheit, großartige schauspielerische Darstellung schlechter Schauspielerei zu genießen. Wem der Sinn mehr nach tränentreibender Romantik oder Science fiction steht, dem sei Interstella 5555 empfohlen, die Anime-Verfilmung des Daft Punk-Albums Discovery.

Bis es an der Zeit ist nicht mehr nett zu sein finden wir uns in einem frischbestuhlten Road House in Florida ein, um mit unseren Freunden von der Wendeltreppe ins Nichts (Dr. Christiane Attig und Jan-Niklas Linnemeier) und dem Spätfilm (Daniel Brockmeier) über den Würzburger Stock und den Zusammenhang dessen Verschwindens ins Nirgendwo mit dem Undine-Märchen zu plaudern, ohne uns in ein Battle Royale mit Priscilla begeben zu müssen, sondern ganz entspannt und ohne 3 Body Problem die Tom-Hanks-Retrospektive im Zusammenhang mit Beyoncés grandiosem Country-Album Cowboy Carter zu beleuchten.

Den flammenden Horizont erklärt uns diese Woche Christopher van der Meyden von den Kulturpessimist*innen am Beispiel von Christoph Petzolds Roter Himmel, der naheliegende Ähnlichkeiten mit Transit aufweist, zwar etwas weniger episch als das Disney-Remake von Shogun daherkommt, aber definitiv Too Hot to Handle ist. Möglicherweise nicht nur für Christoph (aus persönlichen Gründen) interessant ist die Sendung mit der Maus-Folge über Mona und ihre seltene Krankheit sowie die D&D-Spielereihe Baldur's Gate, von der Christopher den aktuellen Teil 3 gespielt hat.

Beschwippste Ballerinisten besprechen diese Woche mit Daniel vom Spätfilm den koreanischen Rachefilm Ballerina und verplaudern sich dann erwartungsgemäß auch abseits von Thomas Mann und Elon Musk, denn Bob war in Dune: Part Two, Harry Potter mit Kylo Ren auf dem Weg nach San Junipero und Christoph mit einer unangenehm großen Frauengruppe in Bodyguard.

In fiktiver Belesenheit fällen wir über Amerikanische Fiktion. Wennwir dabei versagen, sollten wir vielleicht besser El Conde einen Smoothie zubereiten, um nicht als Damsel einem Drachen zum Fraß vorgeworfen zu werden oder noch schlimmer: No Hard Feelings noch einmal schauen zu müssen. Ob die Oscarverleihung dieses Jahr ohne körperliche Gewalt auskekommen ist, erfahren wir von der wunderbaren Becci von den Kulturpessimist*innen, die uns diese Woche mit ihrer Anwesenheit beehrt.

Der vielbeinigste unserer Gäste ist Jan-Niklas Linnemeier nur solange wir keine metergroßen Spinnentherapeuten begrüßen, aber mit Spaceman hat er uns auf jeden Fall eine Konfrontationstherapie beschert, und damit meinen wir nicht nur hinsichtlich Adam Sandler. Ob Monaco Franze gut gealtert ist und wie man quasi themalos eine Podcastfolge vollplaudert, wird diese Woche eindrucksvoll demonstriert.

Schön animierte Hirsche sind nicht Alles, womit man Stefan glücklich machen kann, aber sie wären schonmal ein guter Anfang. Ob Leave the World Behind uns trotzdem überzeugen kann und Barack Obama sein Geld nicht fehlinvestiert hat, erzählen wir Euch bevor wir eine Reise nach Eswatini machen, um mit Thabo - Das Nashornabenteuer zu bestehen. Wesentlich traumhafter entführt uns der opulente Musical-Film Wonka, der wesentlich kinderverträglicher ist als Tim Burtons Charlie und die Schokoladenfabrik und natürlich auch als Black Museum, das etwas zusammengestoppelte Finale der 4. Staffel von Black Mirror. Dass es, wenn Emma Stone und Rachel Weisz darum konkurrieren, wer The Favourite von Olivia Colman ist, Beef gibt, ist ebenso unausweichlich wie die obligatorische Hafenrundfahrt, die fast so gut dokumentiert ist wie die Flugzeuge, die über Bobs Haus fliegen.

Die egalitären Eagles vom Eakpod kämpfen sich, passend zum dieswöchigen Superbowl, in das Football-Team der Philadelphia Eagles, ganz nach dem Vorbild von Marky Mark in Unbesiegbar - Der Traum seines Lebens. Obwohl nicht Headliner unserer Folge, ist der aktuelle Film der Woche die Actionkomödie Argylle, die weswentlich revolutionärer ist als wir gedacht hätten und damit wahrscheinlich einer der ganz großen Filme des Jahres. Deutlich weniger revolutionsfreundlich sind bekanntlich die alten europäischen Monarchien, obgleich ihnen manchmal näher als gedacht. Das englische Königshaus, dargestellt in The Crown, ist hierbei zwar nicht immer weniger toxisch als der französische Hof um Marie Antoinette, jedoch zumindest bisher etwas lebendiger und klarer in seinem akzentfreien Englisch, zumindest solange es sich nicht mit Seeungeheuern anlegt. Für die farbliche Unterhaltung in neuen Küchen dient, falls ihr daran Interesse habt, der erwähnte Gabbro im  Polarisationsmikroskop.

Sehr schöne Aussichten bietet A Haunting in Venice, sowohl über den Dächern der Stadt, als auch in Hercule Poirots Kammerspiel-Spukhaus. Wem das etwas zu betulich ist und es lieber etwas hektischer mag, der bevorzugt vielleicht eher Everything Everywere All at Once, den wir aber niemandem empfehlen müssen, da wir wahrscheinlich sowieso die letzten sind, die diesen gesichtet haben. Warum die Black-Mirror-Folge Metalhead in schwarzweiß daherkommt und warum man den Kroatienfilm Over & Out in Italien stattfinden lässt, können wir euch leider nicht erklären.

Schnee, Rum und Zigaretten sind nicht Alles,...was man zum Überleben in 4000 m Höhe braucht. Ein bisschen was zu Essen wäre schon auch ganz nett, vor allem wenn man 71 Tage verweilen muss, so passiert einem Rugby-Team aus Uruguay, dass 1972 in den Anden abstürzte und über deren Schicksal nun ein oscarnominierter Film gedreht wurde: Die Schneegesellschaft. Die dieswöchige Black-Mirror-Folge, Hang the DJ (S4E4), beschert uns zwar mit Dating-Apps der nahen Zukunft ein nicht ganz so lebensgefährliches Thema, birgt aber ebenfalls Potential für Frustration und Verzewiflung ihrer Protagonisten, wenngleich zusätzlich durchaus erotistische Schauwerte. Weitgehend ohne Sex, dafür aber mit kulinarischer Erotik kommt die zweite Staffel von The Bear aus, die uns insbesondere im Rahmen von Einzelfolgen in die Begeisterungsstürme anderer Kritiker einstimmen lässt.

Die sympathischen Sims vom Sneakpod besprechen diese Woche trotz massiver Löcher in den Köpfen den Science fiction-Film The Creator, der Humanität im Krieg gegen die Maschinen verhandelt. An der Black-Mirror-Folge Krokodil (S4E2) hat uns nicht nur der Titel verwundert, Stefans Jahresrückblick hingegen ist aufgrund seines Urlaubs gut abgehangen und deswegen ebenso ausgereift wie so manche Bluebrixx-Modelle, an denen sich Christoph erfreut. Nächste Woche besprechen wir: Die Schneegesellschaft

Sehr zeitübergreifend, teils auch mittels digitalem De-aging, entführt uns Indiana Jones and the Dial of Destiny wieder einman auf eine gewohnt rastlose Jagd rund um den Globus, diesmal glücklicherweise ohne Aliens, was schon mal ein großer Pluspunkt ist und vielleicht ein Grund für die wieder steigende Qualitätskurve des Indy-Franchises. Im Keim erstickt hingegen ist das Debut von Zack Snyders Möchtegern-Star-Wars, Rebel Moon, das viel Knallbumm, aber sehr wenig Charakterentwicklung oder Story zeigt. Aufgrund des Podcastthemas und Mordlust-Zitats empfiehlt Christoph mal wieder SOKO Leipzig aus der ZDF-Mediathek und Bob philosophiert über Urlaubsfahrt-Auto-Packverhalten und das Amazon die letzte Klitsche im Internet zu sein scheint. Nächste Woche schauen wir The Creator auf Disney+.

In versnobter Vertrautheit besprechen wir diese Woche mit Becci von den Kulturpessimist*innen den letzten filmischen Aufreger des vergangenen Jahres, Saltburn, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob es die richtige Entscheidung war, ihn der Highschool-Fightclub-Persiflage Bottoms als Hauptfilm vorzuziehen. Was Christoph über den Animationsfilm Leo zu berichten hat, hat Becci leider nicht mitbekommen, aber wie wir am besten mit Dr. Who einsteigen, kann sie uns glücklicherweise näherbringen. Die dieswöchige Black-Mirror-Folge handelt mit Arkangel von der Überwachung der eigenen Kinder, unser Fokus liegt aber in der zweiten Hälfte unserer umfangreichen Folge bei der Rekapitulation des letzten Film- und Serien-Jahres sowie Beccis Hochzeitsreise nach Japan.

Drama, Baby Drama! Diese Woche im Sneakpod sprechen wir über den Film Theater Camp, den unsere wunderbaren Gästin Lissi mitgebracht hat. Nach er Droge der Wahl hat Robert noch einen Weihnachtsfilm dabei und Stefan lernt von Lissi über das Doctor Who Universum, in das er natürlich wegen Ncuti Gatwa eintauchen musste. Lissi hat ein Adventskalenderhörspiel produziert, Robert HomePods geschenkt bekommen und Stefan nochmal Star Wars VII bis IX geschaut. Ein ganz normaler Sneakpod eben.

Skifahren ist nicht Alles, was man in den österreichischen Alpen erleben kann, vor allem, wenn unsere englischen und schottischen Freunde aus Weihnachten bei mir oder bei dir? mit einem zweiten Teil für gewohnt charmante Turbulenz sorgen. Wesentlich weniger ausgelassen kommen die Feiertage in der Black-Mirror-Folge White Christmas daher, wenn auch nicht so unangenehm wie in der rassistischen, norwegischen Romkom Weihnachten mal anders. Da wir mit unserem dieswöchigen Hauptfilm offensichtlich noch nicht genug über Asa Butterfield sprechen, hat Bob die letzte Staffel von Sex Education beendet, weswegen wir nun auch diese rekapitulieren können.

Die chaotischen Caterer vom Cneakpod kochen Euch diese Woche Das perfekte Weihnachtsdinner, das seine Perfektion insbesondere im Ansammeln von Schwächen findet und insgesamt eher schwer verdaulich ist. Wesentlich weihnachtsanheimelnder ist, typisch skandinavisch, Ein Sturm zu Weihnachten oder Weihnachten mit Hannah Waddingham. Wer es etwas nostalgische möchte, dem seien Neue Geschichten vom Pumuckl empfohlen, das uns in eine Kindheit zurückversetzt, in der man noch nicht zu Heavysaurus-Konzerten ging.

Sehr bedächtig ermitteln sich die Kriechtierjäger vom Sneakpod diese Woche durch den detailverliebten Krimithriller Reptile, um dann mit der USS Callister (Black Mirror S4E1) fremde Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen, oder alternativ die möglichen Schattenseiten eines unserer Lieblingseskapismusziele zu erfahren. Ob der zweite Downton-Abbey-Langfilm eine adäquate Substitutdroge für Adelglittersüchtige ist, muss wohl jeder selbst entscheiden, aber die Real-Umsetzung von Squid Game - The Challenge gibt uns nach etwas Anlaufschwierigkeiten doch eine nette Mischung aus Battle-Royal- und Big-Brother-Vibes. Im letzten Teil der Folge wird es auch diesmal wieder musikalisch, denn Christoph war beim Babymetal-Konzert in Offenbach und Bob übt fleißig Klavier mit muted io und chordwatch. Nächste Woche schauen wir Das perfekte Weihnachtsdinner.

Ein Erscheinungsbild zu haben ist nicht Alles. Wie viel schöner, spritziger und unterhaltsamer ist es, sich den Formwandelfähigkeiten von Nimona hinzugeben und als rosa Nashorn Geiselnahmen in Hijack aufzulösen oder als pinker Bienenwolf Mikrodrohnen zu fressen - vielleicht hätte das auch einigen Menschen in der Black-Mirror-Dystopie Von Allen gehasst das Lebengerettet. Weniger wandlungsfähig, aber ähnlich cool und badass ist die Queen of Metal, Doro Pesch, die bei Reflektor mal wieder sehr sympathisch Werbung für sich und Old-School-Metal gemacht hat und uns in Erinnerungen an den Sound Of Frankfurt hat schwelgen lassen. Wer weniger in der Vergangenheit, sondern lieber in einer sportlichen Zukunft leben möchte, dem sei die Teilnahme am diesjährigen Niedernberger Triathlon (Sprintdistanz) ans Herz gelegt, natürlich mit uns zusammen im Sneakpod Racing Team.

Die deutschen Touristen vom Dneakpod berichten diese Woche im inneren Monolog von The Killer, der wahrscheinlich nicht David Finchers stärkstes Werk ist. Entsprechendes gilt laut Christoph auch für Ridley Scotts House of Gucci, in dem zwar Ausstattung und Schauspieler überzeugen können, aber der Funke auch nicht ganz überspringt. Ganz im Gegensatz zum Deathstars-Konzert in Aschaffenburg, denn das war hinsichtlich Glam und Glitter schwer zu überbieten. In unserer Black-Mirror-Reihe stellt sich diese Woche die Frage, ob Männer aus Stahl (Black Mirror S3E5) ein besonders schreckliches oder ungewohnt positives Menschenbild vertritt.

Sehr fragwürdig ist nicht nur in Krieg der Bestatter das amerikanische Rechtssystem, das uns mal wieder zum Kopfschütteln verleitet hat und dazu, den Film wahrscheinlich bald wieder vergessen zu haben. Ein bleibenderer Klassiker hingegen ist die Black-Mirror-Folge San Junipero, die bekanntlich sogar Jan-approved ist und sicher einer der Höhepunkte der Kurzfilmsammlung. Ob Ragnarök ebenso in die Seriengeschichte eingehen wird, ist unklar, verdient hätte sie es schon alleine wegen des furiosen Finales, das Ihr Euch auf keinen Fall spoilern lassen solltet. Weniger überraschend, wenngleich auch actiongeladen ist Wrath of Man (Cash Truck) von Guy Ritchie. Wer es etwas gediegener mag, dem sei an dieser Stelle die ZDF-Mediathek und hier insbesondere die Folge Mit einem Bein der aktuellen Staffel von SOKO Leipzig ans Herz gelegt.