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Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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Der «Ratgeber» ist Lebenshilfe für Menschen von heute. Er gibt Tipps und informiert über Themen, die einen im Alltag beschäftigen.
Die Sendung soll anregen, aufklären und motivieren, etwas Neues auszuprobieren.
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Für das Erreichen von Bewegungszielen Geld oder Gutscheine erhalten: Vor allem Zusatzversicherungen locken mit solchen Angeboten. Der Konsumentenschutz warnt vor Datenkraken im Gesundheitsgewand. Punktesammeln für einen Besuch im Fitnessstudio, eine Wanderung oder einen Achtsamkeitskurs. Viele Zusatzversicherungen bieten heutzutage solche Apps an, die finanzielle Anreize setzen, um sich mehr zu bewegen. Für die erarbeiten Punkte gibt es etwa einen Teil der Prämie zurück oder man bekommt Gutscheine verschiedener Partner. Auch das Spenden ist möglich. Die Haltung der Krankenkassen ist klar: Man wolle mit diesen Angeboten zur Gesundheitsförderung beitragen. Aus Sicht des Konsumentenschutzes sind solche Angebote heikel. Die in den Apps geteilten Daten seien für die Krankenkassen Gold wert – viel mehr als der Gegenwert in Gutscheinen. Der finanzielle Anreiz sei ohnehin nur gering. Unter dem Strich handle es sich um geschicktes Marketing, um Kunden zu einem Vertragsabschluss zu bewegen. Üblich sind solche Angebote in der Zusatzversicherung, jedoch gibt es auch erste Angebote in der Grundversicherung. Dies kritisiert der Konsumentenschutz vehement. Es handle sich um eine Wettbewerbsverzerrung.
Unabhängige Informationen zu den Lebensmitteln, die wir täglich konsumieren. Produktscanner-Apps können dabei helfen. Einige sind sehr gut, andere jedoch bedenklich. Die Produkte im Supermarkt sind so gestaltet, dass sie uns möglichst ansprechen und Lust zum Kaufen entfachen. Was drin steckt, steht oft aber nicht drauf. Hier kommen Apps wie Yuka, Nutriscore+ oder Openfoodfacts ins Spiel: Gerade bei verarbeiteten Lebensmitteln lässt sich so einfach herausfinden, wie sich das Produkt zusammensetzt. Doch die Qualität der Apps geht auseinander, wie ein Vergleich der Stiftung für Konsumentenschutz zeigt. Nicht alle erkennen die Produkte in Schweizer Supermärkten zuverlässig, andere sind aufgrund ihrer Finanzierung durch Werbung bedenklich oder es ist unklar, nach welchen Grundlagen die Bewertung erfolgt. Die von der Stiftung am besten bewerten Apps orientieren sich am Nutriscore. Doch auch das weit verbreitete Ampelsystem ist nicht unumstritten.
Fitnessuhren, Ringe und Apps begleiten uns überallhin – sogar ins Bett. Im besten Fall sorgen sie dafür, dass wir uns mehr bewegen und gesünder leben. Allerdings kann die ständige Selbstvermessung auch negative Auswirkungen haben. Schritte, Schlafqualität, Ruhepuls. Wer ein Fitness-Wearable trägt, weiss über sich und seine körperliche Leistungsfähigkeit ziemlich genau Bescheid. Sportlich aktive Menschen können so ihre Belastung genauer steuern und können aus den Daten viele Rückschlüsse ziehen. Für weniger ambitionierte Sportlerinnen und Sportler kann ein Tracker hingegen eine Motivation darstellen, sich etwas mehr zu bewegen. Sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Doch die konstante Eigenvermessung, der Mensch als Datensatz, birgt auch Konfliktpotenzial, sagt Sportpsychologe Jan Rauch. Der Vergleich mit anderen liegt nahe. Es kann ein Selbstoptimierungsdruck entstehen. Besonders wichtig sei darum der Umgang mit Fitnesstrackern. Man könne davon profitieren, wenn man sich nicht zu 100% darauf verlässt und nur noch nach dem Gerät lebt. Dafür brauche es einiges an Selbstbeobachtung. Aber nicht durch Apps und dergleichen – sondern durch wirkliche Eigenwahrnehmung. Und manchmal sollte man die Geräte auch bewusst bei Seite legen.
Moderne Fitnesstracker haben verschiedenste Sensoren eingebaut und Messen ziemlich genau. Viele Werte sind jedoch nur berechnet und nicht gemessen – und liegen manchmal weit daneben. Die Auswahl an Fitnesstrackern ist heute sehr breit: Beinahe alle Smartphonehersteller bieten eigene Geräte an, dazu kommen spezialisierte Marken. Am weitesten verbreitet sind Uhren, doch auch Ringe mit Sensoren drängen auf den Markt. Gemein ist den Geräten ihre Funktionsweise. Üblicherweise verfügen sie über einen Beschleunigungssensor, der die Anzahl der Schritte zählt. Es gibt Lichtsensoren für die Pulsmessung und für die Sauerstoffsättigung des Bluts. Die meisten Modelle sind technisch so weit ausgereift, dass sie verlässliche Resultate liefern. Das heisst nicht, dass alle beispielsweise genau gleich viele Schritte anzeigen. Aber sie liegen in einem ähnlichen Bereich und sind in sich konsistent. Doch die Geräte nutzen die gemessenen Werte auch, um algorithmisch Daten zu berechnen. Etwa den Schlaf, der nicht direkt gemessen werden kann. Oder den Stress. Hier zeigen sich bislang die Grenzen der Technologie. In einer Studie wurde festgestellt, dass er errechnete Stress bei keinem der 800 Probanden mit dem tatsächlich empfundenen Stress übereinstimmte. Auch die errechneten Daten für die Körperbatterie und den Schlaf waren ungenau. Fitnesstracker stellen eine gute Möglichkeit dar, die eigene Attraktivität zu tracken und eine Tendenz zu verschiedenen Vitalwerten zu erhalten. Auch bei der modernsten Generation handelt es sich jedoch nicht um medizinische Produkte mit absoluter Genauigkeit.
Eine einfache Regel, ab wie viel Bildschirmzeit der Handykonsum schadet, gibt es nicht. Vor allem vor dem Schlafengehen und zur Entspannung stört das Smartphone. Über die gesundheitlichen Auswirkungen von Handys gibt es noch wenig aussagekräftige Studien. Was bekannt ist: Das Smartphone führt zur Überstimulation des Gehirns – es blinkt ständig und beansprucht die Aufmerksamkeit. Es gibt Hinweise, dass das Handy der Konzentration schadet und den Schlaf stört. Ab wann Bildschirmzeit jedoch gesundheitsschädigend ist, darüber lässt sich keine eindeutige Aussage treffen. Schliesslich ist das Smartphone auch ein wichtiges Hilfsmittel im Alltag: Kalender, Karte, Kommunikationsgerät. Sobald es um die reine Unterhaltung geht, durchs Smartphone scrollen zum Runterkommen also, empfehlen Fachpersonen, sich zu fragen, welches Bedürfnis eigentlich dahintersteckt. Ist es die Suche nach Entspannung? Dann führen achtsamkeitsbasierte Methoden wie Yoga oder Meditation oder Sport eher ans Ziel als das Scrollen am Smartphone.
Bewegung ist gut für den Körper – zu wenig oder zu viel können der Gesundheit aber schaden. Darum ist es wichtig, das richtige Mass für sich zu finden. Woran man merkt, dass es zu wenig Bewegung ist? Der Körper verändert sich. Das zeigt sich nicht nur an einer Gewichtszunahme, man fühlt sich auch nicht mehr wohl, unausgeglichen: «Wenn sich die Haut verändert und die Vitalität sichtbar zurückgeht, dann ist es sicher zu wenig», sagt Sportlehrer und Fitnesstrainer Savo Hertig. Zu viel Sport bedeutet: Man übernimmt sich. Bei zu viel Kondition- oder Krafttraining werden Sehnen, Bänder, Muskulatur oder Gelenke beeinträchtigt. «Wenn sich die melden, ist es meistens schon zu spät», sagt Fitnessexperte Savo Hertig. Das merkt man auch an Ermüdungserscheinungen. Am gesündesten ist bei der Sport-Routine die Abwechslung von verschiedenen Trainings: Ausdauer und Kraft. Und auch Pausen machen ist wichtig, damit sich der Körper regenerieren kann.
Euphorisch und schmerzstillend – beim Joggen können plötzlich Glücksgefühle auftreten, ausgelöst durch körpereigene Cannabinoide. Ein einfaches Rezept für Glücksgefühle bei der Joggingrunde gibt es leider noch nicht für alle. Wer in das Glücksgefühl des Runner’s High kommt, und wer nicht, weiss die Wissenschaft noch nicht. Was die Chancen dafür aber erhöht: Mindestens 20 Minuten joggen gehen, besser noch 30-40 Minuten, draussen in der Natur, bei mittlerer Intensität. Abschliessend ist noch nicht klar, warum der Körper den Zustand des Runner’s High auslöst. Der Stoff Anandamid, ein körpereigenes Cannabinoid, beeinflusst die Schmerzwahrnehmung im Gehirn: Typisch für das Runner’s High sei seine schmerzlindernde Wirkung beim Laufen, sagt Johannes Scherr, Leiter des Universitären Zentrums für Prävention und Sportmedizin der Universitätsklinik Balgrist. Auch wer das Runner’s High noch nicht erlebt hat: Studien zeigen immerhin die stimmungsaufhellende Wirkung von Ausdauer-Sport. Dafür sind allerdings nicht nur Endocannabinoide zuständig, sondern viele körpereigene Prozesse und Botenstoffe gemeinsam. Anmerkung: Im Beitrag ist vom «Unispital Balgrist» die Rede, die korrekte Bezeichnung des Spitals ist «Universitätsklinik Balgrist».
Über die eigene Leistungsgrenze gehen oder Sport als oberste Priorität im Leben sehen? Sport schadet der Gesundheit, wenn er zu mehr Stress als zur Entspannung führt. Wer über seine Grenze geht und vom Sport machen erbricht, verlangt sich zu viel ab: der Körper wird dann überstrapaziert. Kurzfristig über seine Leistungsgrenze zu gehen, ist im Training ok, aber wer seine Grenzen nicht mehr wahrnimmt, sondern den Sport über alles stellt, neigt zu ungesundem Verhalten. Im seltenen, schlimmen Fall wird das zur Sportsucht. Noch wird Sportsucht nicht als psychische Krankheit diagnostiziert, die Symptome sind aber alarmierend: «Wenn Sportsüchtige mal pausieren, sind sie sehr gestresst, depressiv und machen weiter, auch wenn sie merken, dass der Sport der Gesundheit schadet», sagt Triathletin Flora Colledge, die an der Universität Luzern zum Phänomen geforscht hat. Der Stress sei dann selbst Stressquelle, anstatt beim Stressabbau zu helfen. Um wieder ein gesundes Mass zu finden, kann eine Verhaltenstherapie helfen.
Um lange fit zu bleiben, ist Bewegung wichtig. Für die Grundkondition hilft es schon, Bewegung in den Alltag zu integrieren: Man nehme die Treppe statt den Lift. Wer nicht gleich einen Marathon laufen will, kann sich immerhin ein paar Tipps vom Laufsport für den Alltag abschauen: Konditions- und Krafttraining halten den Körper fit. Wer die Joggingrunde schnell wegen Schmerzen in Knien oder Oberschenkeln abbricht, sollte nicht aufgeben, sondern dranbleiben: Das ist nicht zwingend ein Alarmzeichen, sondern kann heissen, dass die Muskulatur im Ungleichgewicht und der Körper untrainiert ist. «Mit einer Kombination von Ausdauertraining und begleitendem Kräftigungstraining der Muskulatur, kann man diese Schmerzen ganz gut beheben», sagt Sportmediziner Arno Schmidt-Trucksäss von der Universität Basel. Dabei sollte man das Training nicht zu stark und schnell steigern. Ab einem Alter von 50 Jahren bei Männern und 60 bei Frauen, rät der Sportmediziner ausserdem zu einem medizinschen Check-Up, bevor man das Training intensiviert. Und wem das alles nicht zusagt – der Grundkondition hilft es schon, im Alltag aktiv zu bleiben, so der Sportmediziner. «Möglichst alle Treppen nehmen, sowohl auf- wie auch abwärts.»
Die meisten Menschen, die einen Marathon laufen, sind Anfang 40. Eine extreme Erfahrung, doch das Training vorher ist gesund. Das gesündeste am Marathon ist das Training vorher, denn: Schritt für Schritt arbeiten Läuferinnen und Läufer an ihrer Kondition und Fitness. Das Rennen selbst ist eine Extremsituation. Die viele suchen, besonders Menschen mittleren Alters reizt so ein extremes Sportevent wie Marathon, Triathlon oder Ultra-Trailrunning: «Sich noch einmal selber richtig zu fordern, man will sich intensiver kennen lernen,» beschreibt Sportmediziner Arno Schmidt-Trucksäss die dahinter steckende Motivation. Wichtig ist eine gute Vorbereitung: Ein medizinischer Check ebenso wie ein professionell begleitetes Training. Das reduziert das Verletzungsrisiko.
Im Lauf eines Jahres gehen bei der Schweizerischen Tiermeldezentrale rund 33'000 Meldungen über ent- oder zugelaufene Haustiere ein. Ein Drittel betrifft gefundene Tiere. Sie soll man auf der Internetseite der Zentrale melden. Wasser und Futter sollte man zurückhaltend anbieten. Rund 80% der Eingaben bei der Tiermeldezentrale betreffen Katzen, etwa ein Zehntel Hunde und bei den übrigen Meldungen handelt es sich um Vögel, Reptilien, Schildkröten oder Hasen. Wer ein Tier findet, ist übrigens verpflichtet, dies zu melden, wie Artikel 720a des Zivilgesetzbuches vorschreibt. Zum Füttern eines zugelaufenen Tieres ist der Finder oder die Finderin jedoch nicht verpflichtet. Im Falle von Katzen wird, abgesehen von stark abgemagerten Tieren, sogar davon abgeraten. Bei Hunden oder Vögeln kann etwas Wasser oder auch Futter angeboten werden, aber auch hier immer mit Mass und abhängig vom Zustand des Tieres.
Grundsätzlich brauchen heimische Vögel kein Futter von uns. Singvögel, Greifvögel und Eulen finden genug und artgerechtes Futter selbst. Und auch im Winter ist Zufüttern nur in Ausnahmefällen nötig. Die gesetzlichen Regelungen zum Füttern von Vögeln aller Art sind von Kanton zu Kanton verschieden. Grundsätzlich verboten bzw. bewilligungspflichtig ist es jedenfalls bei Greifvögeln und Eulen. Singvögel können oder sollen höchstens gefüttert werden, wenn im Winter während längerer Zeit eine Schneedecke liegt und/oder die Böden gefroren sind. Wichtig ist dabei immer das richtige, artgerechte Futter. Von Brot und anderen Lebensmitteln wird dringend abgeraten, sie sind für Vögel nicht verträglich. Singvögel brauchen Samen und Kerne oder Früchte. Auch sollte der Futterplatz regelmässig von Kot befreit werden. Und er sollte «katzensicher» sein, um für die Vögel nicht zur Falle zu werden.
Zugegeben, es ist ein Spektakel: das Gewusel von Wasservögeln beim Füttern, die akrobatischen Flugeinlagen der Möwen beim Fangen von zugeworfenen Brotbrocken oder Fische, die nach Futter auf dem Wasser schnappen. Aber es ist unsinnig und teils verboten. Wie alle wildlebenden Tiere finden auch Wasservögel und Fische selbständig genügend Nahrung. Zufüttern durch den Menschen ist nicht nötig. In einzelnen Kantonen und an bestimmten Orten ist es sogar verboten. Das Füttern kann auch zu Stress und Verhaltensveränderungen bei den Tieren führen. Hinzu kommt, dass Brot und andere Lebensmittel für Vögel und Fische nicht oder schlecht verträglich sind. Mit dem Füttern von Wassertieren fördert man ausserdem die Überdüngung der Gewässer.
Der Eindruck täuscht nicht: Füchse, Dachse, Marder und Co tauchen tendenziell häufiger in urbanen Gebieten auf. Gerade das ist Beleg dafür, dass sie nicht zusätzlich gefüttert werden sollten. Ein Fuchs, der im Wohnquartier am heiterhellen Tag über die Strasse trabt. Ein Igel, der im Laub vor der Gartenterrasse raschelt. Ein Milan, der über den Dächern der Stadt seine Kreise zieht. Wildtiere haben in den letzten Jahrzehnten ihren Lebensraum in urbane Gebiete ausgebreitet. Oder umgekehrt: Der Mensch dehnt sein Siedlungsgebiet immer weiter in die Natur aus. Begegnungen zwischen Mensch und Tier können eindrückliche Erlebnisse sein, auch in der Stadt. Respekt gegenüber der Wildnis ist dabei das Wichtigste. Nachhelfen kann der Mensch, indem er die nötigen Lebensräume schafft. «Nahrungsmittelhilfe» für wildlebende Tiere ist aber nicht nötig und oft schädlich.
Etwas zum Knabbern für das Eichhörnchen am Waldrand. Ein Häppchen für das Igelchen im Laubhaufen. Das ist erstens nicht nötig und verstösst zweitens meist gegen das Gesetz. Wild lebende Tiere haben über Jahrmillionen gelernt, sich selbst artgerecht zu ernähren. Unsere Hilfe haben sie nicht nötig, sagt Marie-Louise Kieffer von der Umweltberatung Luzern. Oft tut man dem Tier nicht einmal einen Gefallen, denn unsere Nahrungsmittel können ungesund sein und unerwünschtes Verhalten fördern. Ausserdem stellt das Füttern von Tieren nichts anderes dar als Umwelt- oder Gewässerverschmutzung, und es ist Littering und Lebensmittelverschwendung. Wie man freilebende Tiere auch ganz gut beobachten kann, ohne sie anzufüttern, sagt die Umweltberaterin im «Ratgeber».
Die günstigeren Kosten für eine Operation im Ausland können verlockend sein, doch man sollte sich den Risiken bewusst sein und die Entscheidung gut vorbereiten. Medizintourismus klingt ein bisschen nach Ferien, die Vorbereitung für einen geplanten Eingriff im Ausland ist aber nicht zu unterschätzen. Besonders, wenn es um einen grösseren medizinischen Eingriff geht, ist es wichtig, sich über Risiken und mögliche Komplikationen zu informieren. Fachleute empfehlen sich eine Zweitmeinung in der Schweiz einzuholen. Und zu checken, ob die Praxis im Ausland auch ein Notfallkonzept hat und umfassend über die Nachsorge informiert, so der Tipp von Holger Klein, Leiter der Ästhetischen Klinik am Kantonsspital Aarau. Auch wenn die meisten Behandlungen im Ausland nicht von der Krankenversicherung gedeckt sind, ist es ratsam, im Voraus mit der Versicherung Kontakt aufzunehmen. Auch eine Rechtsschutzversicherung kann helfen, denn: Sollte eine Behandlung zu Komplikationen führen, liege es an der Patientin oder dem Patienten die Fehlbehandlung zu beweisen, sagt Sandra Dutler von der Schweizer Patientenorganisation.
Zahnbehandlungen sind in der Regel nicht von der Grundversicherung gedeckt. In der Folge reisen viele Menschen ins Ausland, häufig über die Grenze oder nach Osteuropa, um bei der Zahngesundheit Geld zu sparen. Weil Zahnbehandlungen in der Regel nicht von der Krankenversicherung gezahlt werden, besteht eine freie Arztwahl – und die nutzen viele für eine Reise ins Ausland. Doch besonders bei grösseren Behandlungen wie Zahnsanierungen, sei es wichtig, sich frühzeitig mit dem Eingriff auseinanderzusetzen, rät die Schweizer Patientenorganisation. Das heisst: Röntgenbilder und Dokumente parat haben und sich eine Zweitmeinung in der Schweiz einholen. «Die muss man zwar selbst zahlen, aber am Ende spart man sich am Ende doppelte Kosten für eine Nachbehandlung in der Schweiz», sagt die Zahnfachexpertin der SPO Sandra Dutler. Die meisten Behandlungen im Ausland dürften gut verlaufen, doch wenn es Komplikationen gibt, landen auch immer wieder Fälle bei der Schweizer Patientenorganisation. Deswegen ist die Empfehlung bei Zahnbehandlungen: Checken, welche Behandlung wirklich notwendig ist und sich vor dem Eingriff mit der Krankenkasse und einer Rechtsschutzversicherung in Verbindung setzen.
Therapieplätze in der Schweiz sind rar, darum wird es beliebter für die psychische Gesundheit zu verreisen – zum Beispiel nach Mallorca: Gut für die schnelle Hilfe, doch keine nachhaltige Lösung. Weil sie ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz hätte warten müssen, sucht Vanessa Hub einen Ausweg und findet einen Behandlungsplatz auf Mallorca. Für sie eine gute Entscheidung, durch die Therapie geht es ihr bald besser. Beim aktuellen Versorgungsengpass versteht das Ehepaar Köster, wenn Menschen psychotherapeutische Hilfe im Ausland suchen. Die Erfahrung des Psychiaters und der Psychotherapeutin zeigt: «Wir sind nicht im Ansatz in der Lage, den Bedarf zu decken, obwohl wir es gerne wollen.» Wer für eine Mental-Health-Behandlung nach Mallorca reist, müsse sich aber bewusst sein, dass die spanischen Leitlinien und Medikamente nicht immer deckungsgleich zum Schweizer Standard sind. Und auch eine Weiterbehandlung in der Schweiz wird erschwert: «Bei einer behandlungsbedürftigen Erkrankung wird es eine Nachbehandlung brauchen, und dann sind die Patient:innen wieder mit der Versorgungskrise konfrontiert.»
Eine gerade Nase, straffe Brüste, volles Haar: Wer schön sein will – reist nach Istanbul zur Schönheits-OP? Der boomende Markt hat seine Tücken, darum ist zwingend für eine Operation im Ausland eine gute Vorbereitung. Etwa 30 bis 60 Prozent der Kosten kann man einsparen bei einem ästhetischen Eingriff, wenn man dafür ins Ausland geht und sich nicht in der Schweiz behandeln lässt. Da Schönheitsoperationen zum ästhetischen Zweck nicht von der Grundversicherung gezahlt werden, steigen immer mehr ins Flugzeug, wenn sie vollere Haare, eine gerade Nase oder straffe Brüste wollen. Besonders in der Türkei boomt der Schönheitsmarkt. «Es gibt Top-Kliniken und Chirurgen, die das gut machen. Es gibt aber auch den Markt bis hin zur Scharlatanerie, wo es nur darum geht, mit wenig Qualität, möglichst viel Geld zu machen», sagt Schönheitschirurg Holger Klein vom Kantonsspital Aarau, er beobachtet den Trend schon lange und forscht dazu. Wie jede OP kann es auch bei einem Schönheitseingriff zu Komplikationen kommen. Wie man Risiken erkennt und sich gut auf eine Schönheits-OP vorbereitet, erklärt der Leiter der Schönheitsklinik des KSA im Ratgeber.
Die Gesundheitskosten steigen, das Pflegepersonal ist knapp. Manche sehen einen Ausweg in der Pflege in Thailand – auf der Suche nach besserer Betreuung für weniger Geld. 8600 Kilometer Luftlinie trennen das Ehepaar Bieri. Niklaus Bieri ist dement und lebt seit zwei Jahren in Chiang Mai – in einem Pflegeheim. Katharina Bieri musste anfangs dafür viele Anfeindungen aushalten, sie würde ihren Mann abschieben, doch: «Ich muss immer wieder sagen: Ich habe wirklich das richtige gemacht. Schöner könnte er es nicht haben. Wer ist schon während 24-Stunden betreut?», sagt die Seniorin Katharina Bieri. Drei Pflegerinnen betreuen ihren Mann, gehen täglich mit ihm spazieren. Eine Bewegungsfreiheit und Betreuung, die er daheim in Thun in keinem Pflegeheim bekommen hätte, davon ist sie überzeugt. Aktuell gibt es über 128000 Menschen mit Demenz in der Schweiz, in 15 Jahren dürfte sich die Zahl mehr als verdoppelt haben – der Bedarf nach guter Pflege wird immer dringender. So dürfte sich der Trend zu einer Alterspflege im Ausland fortsetzen. Auch wenn Katharina Bieri ihren Mann nur einmal im Jahr besuchen kann und sonst nur per Videotelefonie spricht, ist sie froh, dass sie die Entscheidung für Thailand gemeinsam getroffen haben.
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Comments (3)

Studio motzART

blindgänger

Nov 17th
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Studio motzART

Und wieder hat der Spacko-Cutter zugeschlagen

Jul 19th
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Studio motzART

wer schneidet diesen Podcast? braucht wohl Zielwasser?

Aug 19th
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