EsLafft

Es war ein insgesamt zirka dreistündiges deepes Gespräch, das wir da in Regenstauf geführt haben - der Liquid und ich. Ich habe euch die Essenz mal in Form einer Podcast-Folge serviert. Dabei war das schon unser zweites Gespräch für EsLafft. Im Februar 2019 haben der Oberpfälzer Rapper und ich schon mal ein wenig über seinen Neuanfang am Music College und das damalige Album "The Gaudi is real" gesprochen. Jetzt - ein paar Monate und eine Pandemie später ging es um Stammtisch, verlorene Familienmitglieder und natürlich Musik.

MONI aka. Moni Wagner ist unaufgeregt, braucht keinen Wirbel um ihre Person und würde am liebsten einfach nur touren, Musik machen und Lieder schreiben. Mit ihr kann man herrlich einen Nachmittag auf der Terasse verbringen - und genau das habe ich getan. Herausgekommen ist eine neue Folge "Eslafft" und viele mögliche Pläne. Wobei MONI nicht so die große Pläne-Schmiedemeisterin ist. Sie lässt vieles einfach auf sich zukommen - und wenn man ihr so zuhört, versteht man auch warum. Anmerkung: Da ich eine kleine Podcastpause gemacht habe bei "Eslafft", gibt es für alle, die auf Entzug waren im Vorspann ein paar Podcastempfehlungen. Wer gleich zu MONI springen will, soll ein wenig vorspulen.

Gar nicht so einfach gleich nach der Schule richtig Erfolg zu haben. Also - auch für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Sascha Madsen hat das alles gut hinbekommen. Das merkt man auch daran, dass er sich jetzt in seiner Wahlheimat Wien politisch engagiert - und das bei der Bierpartei. Besser geht's nicht. Dazu zaubert er ständig irgendwas Neues aus dem Ärmel: Podcasts, Punkalben...You name it. In Vollmondnächten sieht man ihn manchmal ein Bier dafür opfern, dass bald wieder Konzerte gespielt werden können und sein Lieblingsbeisl aufmacht. Dieses Gespräch hatte alles: Castor-Transporte, Orff-Gruppen, Backstage-Gossip und eine Liebeserklärung an Helmut Dietl. Wer errät, in welchem Schloss ich meine Spur aufgenommen hat, der oder die kann sich zwei Punkte gutschreiben.  Eslafft wird momentan unterstützt von: www.everyde-people.com

Seine Findung hat ein wenig gedauert. Das ging nicht so schnell. Matthias Egersdörfer ging den Weg zu Kabarett und Schauspiel über Computer und Kunst. Irgendwann war es dann trotz großen Lampenfiebers klar: Die Bühne ist ein guter Ort für ihn. Beziehungsweise für seine Bühnenfigur. Wenn man ihn jedoch fragt, wo er nach dem Lockdown gerne mal auftreten würde, dann ist die Antwort für ihn klar: Besser als jeder Auftritt ist das Wirtshaus an sich. Das sagt so viel über den Mann aus, der -ohne das groß vor sich herzutragen - Franken weit über die Grenzen von Ober-, Unter- und Mittelfranken symbolisiert. Und das zum Beispiel auch im Nürnberger Tatort. In meinem Herzen hat er seit dem Gespräch sowieso einen festen Platz, weil er mir eine Brotzeit für den Heimweg mitgegeben hat. Und weil er Bier so gerne mag. Und weil er halt so viel netter ist als seine Bühnenfigur. 

Sie ist Mutter, Musikerin und live wahnsinnig unterhaltsam. Unter dem Pseudonym "Die Nowak" tritt Rebecca erst seit ein paar Jahren auf - ihre Lieder sind trotzdem schon preisgekrönt. Ihr ist eine gewisse Unerschütterlichkeit zueigen, die nur aus dem Tritt gebracht wird, wenn sie auf Schottergärten trifft. Nach der Pandemie hat sie auch noch einige Pläne. Die nötigen Wünsche haben wir schon einmal formuliert: Reissts eich zam, die Nowak kommt! Und wenn nix mehr hilft - hat sie eine Geheimwaffe: Volksmusik. 

Er ist ein Medienwissenschaftler, aber das macht ja nichts. Trotzdem könnte aus Flo Neumaier noch viel werden. Die Grundlagen für vieles hat er ja schon: Er ist Redakteur bei einer der beliebtesten Shows Bayerns, er ist lustig, er kann schreiben und spielt in einer Band. Wenn er jetzt jeden Schritt genau geht, dann kommt ihr um diesen Mann in fünf Jahren medial nicht rum. Bei mir habt ihrs zuerst gehört. 

Eslafft - Lovezone. Ich gebe es zu, wenn mir ein Paar erzählt, wie glücklich es ist, seit es sich damals am Valentinstag kennengelernt hat, dann kann es schon sein, dass ich kurz mit einem Brechreiz kämpfen muss. Nicht, weil ich das nicht gönnen könnte, sondern weil ich da nicht recht daran glaube. Einfach ich selbst nicht - jetzt und hier. Aber Elena und Flo haben es tatsächlich geschafft, dass ich gar nicht so schlimm würgen musste, als ich mehr über ihre Liebesgeschichte erfahren durfte. Sie sind tatsächlich eines der wenigen Paare, die auf mich 0,0 toxisch, blöd oder zu verliebt gewirkt haben. Sondern eher aufgeräumt, offen und lustig. Ob das daran liegt, dass sie eine offene und ehrliche Beziehung führen? Oder vielleicht doch nur an der bedrohlichen Schlagkraft von Elenas Vater, die Flo scheinbar nachhaltig beeindruckt...? Alles und mehr in dieser Folge.

Nur SpezialistInnen machen sich im April 2020 mit einer neuen Geschäftsidee selbstständig. Maniac aka. Achim und ich sind zwei dieser Profis. Genau solche Menschen sind es auch, die unabsichtlich einen Jahresrückblick aufnehmen, das erst am Schluss merken, sich fast zufällig aber dann doch nicht mit Covid anstecken und und und... Wir freuen uns schon auf die Folge die wir nächstes Jahr aus der Zombiapocalypse aufnehmen. Aber dazu kommen wir erst ganz zum Schluss. Vorher geht es um Hustle, Plattenladen, BühnenkünstlerInnen in Pandemiezeiten und allen anderen Themen des Jahres. Von funny wie Storch bis hin zu längst überfällig wie Straßenumbenennungen. Und immer dabei: Unsere eigenen Fails und Erkenntnisse - in rein zufälliger Reihenfolge natürlich. 2020 ist jetzt offiziell fertig. Und einen würdigeren Jahresrückblick gibt es nicht. Hand drauf - ah, Schmarrn - Ellenbogen. 

Ich kenne ihn aus einer Verkaufserdbeere. Alle anderen kennen ihn totsicher auch von da oder von irgendwo anders. Weil er ist einer der vielseitigsten Künstler Bayerns. Dazu wird ungefähr alles zu Gold, was er anfasst. Vom Söder auf dem Nockherberg über die Rita Falk Verfilmungen bis hin zu seinen Programmen: Wenn der Zinner da etwas macht, ist es gut. Sehr gut. "Vielleicht langt er auch nur bei den richtigen Projekten zu", mag man jetzt denken. Aber das ist es nicht. Davon konnte ich mich in seinem kleinen Münchner Küchenstudio überzeugen: Gekaufter Hummus wird nochmal kurz gezinnert und schmeckt dann halt leider so gut, dass ich ihm fast 8,50 für einen Teller mit ein wenig Brot geben wollte. Ja, verfeinern, das kann er. Das würde man ihm gar nicht zutrauen, weil er so bodenständig wirkt. Und das machts vielleicht aus. Auch die Nudelsoße, die er während der Aufnahme gekocht hat, hat sehr gut hergeschaut. Aber da musste ich dann doch gehen. Weil immerhin hat er neben der Verfeinerung, der Kunst und all diesen Dingen ja noch ein ganz normales Leben - und das ist ihm wichtig.

Mein Gott, so eine Podcast-Folge kann schon mal zwei oder drei Minuten dauern. Mit der Teilnahme an diesem Podcast war Teresa Reichl mein erfolgreichstes Date 2020. Auch, weil wir so viele Gemeinsamkeiten entdeckten, wir Missverständnisse aufgeklärt haben und die Folge eben zwei bis drei - äh Stunden dauert. Egal. Sie hat halt auch alles! Und wir entschuldigen uns nicht. Nicht für unsere Social Media Kanäle, nicht fürs lange Labern und schon gar nicht für eventuelle emotionale Extreme. Weil wir vom Land sind, sehr sensibel und auch einfach, weil es nicht nötig ist. Basst scho. Und jetzt weiter in eine goldene Zukunft. Wie im Musical! Nach meinem Date steht fest: Teresa Reichl ist eine der lustigsten aber auch belesensten Damen im bayerischen Bühnengeschäft. Und wenn ihr die Pandemie einen Strich durch die Rechnung macht, erklärt sie der Welt Faust auf TikTok - und das mit ziemlich großem Erfolg. Und no Bullshit Toleranz gegenüber schlauen Kommentatoren. Ich würde Teresa jederzeit wieder einladen, auch weil ich das Gefühl habe, dass die drei Stunden noch so viele Themen übrig gelassen haben. Frage sie nach einem zweiten Date 2021. Was kann schon schiefgehen? 

Er hat die wildesten Zeiten hinter sich, pflückt den Tag inzwischen gern früh und wird zum ersten Mal müde, wenn ich aufstehe. "Da Binser" ist nicht nur ein erfolgreicher bayerischer Kabarettist, sondern auch tiefenentspannt, bodenständig, durch mit der Sauferei und Bavarian Influenzer auf YouTube. Als er zum Gespräch gekommen ist, hatte er auch eine Ausgabe seines Buches "Flink" dabei. Und so der Frühstücker ist er auch nicht. Dafür ist er einen Apfel - mit Butzen - in weniger als zwei Sekunden. Ein Besuch, der mich nachhaltig beeindruckt hat. 

Klar, in der Theorie ist das mit den Kindern, dem Musikerleben und dem Studium immer ganz einfach. Viele BeraterInnen wissen da auch stets gute Tipps und würden sich ungerne einmischen, aber vielleicht willst du mit einem Kind nicht doch eher einen soliden Halbtagsjobs...? Isa pfeifft schon länger auf gutgemeinte Ratschläge von außen. Christinaaguileramäßig. Seit dem Lockdown hat sie auch endlich Ruhe vom wilden Musiker-Mama-Studentenleben und Zeit ihre erste eigene Musik selbst zu produzieren. Ein Hausbesuch kurz vor der ersten Veröffentlichung. 

Er hat in Bayern das Hip-Hop-Genre geprägt und damit eine ganze Generation. Seine Grantl-Videos im Battle-Rap-Stil sind legendär und als er die Einspieler bei Ringlstetter.TV gemacht hat, war Alarm angesagt. Dabei ist der Franz ja so ein ruhiger Bua. Außer halt er hat eine Idee, außer er darf auf die Bühne, außer man lässt ihn machen. Ich habe ihn in Oberbayern besucht und während mein Sohn sich quer durch das Haus gespielt hat, habe ich so erfahren: Der Herr Monaco F. hat nicht nur Pläne in der Musik. Und das finde ich auch sehr gut so. Weil er ist sicher bei allem was er anpackt: Stilprägend und eine Macht. Man muss ihn halt machen lassen. 

Adam Lederway ist ein guter Dude und vor allem ein bayerischer Ami. Er hat sich seit den 80ern konsequent durch die Musiklandschaft gehört, war Barkeeper aus Leidenschaft und mag gerne Blutwurz. Allem voran ist er aber ein Radioliebhaber und noch dazu ein idealistischer. Er liebt - trotz allen Fortschritts - die Grundidee des Public Radios aus den USA und hat daher selbst eine freie Station gegründet. Seit dem ersten Lockdown sendet er mit "Ghost Town Radio" aus Stadtamhof. Weil klar - war ja eine Geisterstadt. Und man musste irgendwie in Kontakt treten. Inzwischen ist GTR eine kleine Erfolgsstory mit vielen namhaften und guten Mitstreitern und eben mit Adam. Dem idealistischen Kopf des ganzen Projektes, der all seine Energie und Freizeit seinem Traum widmet: Radio. 

Man sollte sich in Frauen ja nicht täuschen. Das wissen wir. Das ist quasi einfach so. Und auch von Nebensächlichkeiten wie Körpergröße, Masse und Auftreten sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Aber es passiert natürlich ab und zu. Und dann kommt wieder eine kleine zarte Person wie Katrin Klewitz und watscht alle Voreingenommenheit Lügen, dass es schnalzt. Katrin schläft neben Löwen, erschnüffelt Büffel, lehrt niederbayerischen Jugendlichen das Fahren (Was mir mehr Angst macht als das mit den Löwen) und erklärt Schauspieler*innen das Kämpfen. Sie ist eine unfassbare Frau, die Typin, die mit dem Alter immer besser wird. Weil weiser. Weil immer am Lernen, Wachsen,.. Bin Fanin. Für alle die wissen wollen, wie man so stark gut sein kann, hat sie jetzt ein Buch geschrieben: "So sehen Siegerinnen aus" - Ja. Halt wie Katrin. Einfach. 1,62, zart und saustark.

Klar ist sie laut. Wäre auch seltsam wenn nicht. Musik war immer in ihrem Leben. Seit den Kinderschuhen singt Susi Raith. Zuerst war es Volksmusik mit der Familie, dann viel besprochene Produktionen mit ihrer Schwester - und jetzt - gibt es ein neues Projekt. Für mich ist Susi auch eine Nachbarin und unschlagbare Kumpanin bei kleinen Abenteuern. Was Susi Raith noch so vor hat - gibt es in dieser Folge. In den Weg sollte man sich ihr nicht stellen. Vor allem nicht als Dachs. 

Sich über 40 mehr hin zur Familie entwickeln, statt sich einen Porsche zu kaufen, wegzulaufen und durchzudrehen - das hat Sigurd Roscher für sich beschlossen. Wildes Zeug hatte er lange genug, und Kunst macht er ja immer noch - auch als Vollzeitpapa. Was genau - das ist klein und schwer zu erklären. Das soll er mal lieber in der Folge selbst machen. Und wo er gerade dabei war sein Leben umzustellen, da hat er auch noch seinen Lebensstil umgestellt. Midlife Evolution quasi. Respekt.

Manchen Menschen scheint es nicht zu reichen in einer der erfolgreichsten und bekanntesten Bands Bayerns seit über einem Jahrzehnt die Massen zu begeistern. Nein, sie setzen sich dann obstinat in den Kopf, auch noch im Indie-Bereich was reißen zu wollen. Und im Elektro. Und im Reggae - und - ach komm - weil wir grad dabei sind, dann machen wir einfach Dub und Danzlmusik noch mit. Manu DaColl ist so ein Mensch. Er steht nie still, hat immer eine Idee und liebt seine neuen Projekte "Meerkat Meerkat" und das fabulöse Album "Bob". Das merkt man. Ich konnte ihn aus dem Hefeteig-Exil vors Mikro ziehen und schon nach kurzer Zeit brannten die Gasfelder.

Jacqueline Floßmann ist wie ein Mädchen aus "Almost Famous" - halt nur mit oberbayerischem Dialekt. Ihre Coolness ist irgendwo im tiefgefrorenen Bereich - ihre Erscheinung ist hot und - was doch letztenendes am wichtigsten ist - sie weiß worüber sie schreibt, sie ist Fanin und sie verkörpert quasi Rock. Wenn man ihr gegenübersitzt, will man sofort auf Konzerte gehen. Gleich 40 hintereinander. Und dann in drei Jahren wieder mal nachdenken. Zum Beispiel über die beste AC DC Platte. Ich bleibe natürlich erstmal brav 1.50 Meter vom Spaß entfernt und bei Konzerten auf dem Sitz.... Aber Jacqueline ist die Erste, die ich anrufe, wenn die Konzerte wieder voll und schwitzig sein dürfen. Darauf einen Ouzo. 

Er ist Radiomoderator und daher in Regensburg eh bekannt wie ein bunter Hund. Sogar gsichtsweis. Dazu hat sich Pierre van Hooven seit einigen Jahren auch überregional einen Namen als EDM DJ gemacht. Und dann kam Corona. Warum er die Zeit für detox genutzt hat und was er sonst noch so plant außer einen Podcast mit mir, das erfahrt ihr in dieser Folge von "Es lafft". Und DJs schlafen schlechter, wenn sie nicht feiern können...