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Artist Talk

Author: Manfred Horak

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Staffel 2 (ab Episode 10): Der Reset-Knopf nach dem coronabedingten Stillleben ist gedrückt. Das Kunst-Kulturleben geht weiter, aber wie? Unterstützungsmöglichkeiten erreichten viele Kunst- und Kulturschaffende entweder gar nicht oder möglicherweise zu spät, denn die erlittenen Ausfälle wurden bisher nicht einmal ansatzweise ersetzt. Wie wirkt sich all das auf die neuen Projekte und Veröffentlichungen aus? Artist Talk gibt Auskunft.

Staffel 1 (Episode 1-9): Kunst und Kultur in Zeiten des Coronavirus. Wenn das Leben still steht und alle Veranstaltungen abgesagt sind, verschiebt sich vieles in den digitalen Raum. Wie gehen Kulturschaffende mit dieser neuen Situation um? Eine Podcast-Reihe für alle, die Inspiration und Anregung für ein Leben abseits der Norm suchen.
17 Episodes
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„Let me be your halo / 'Cause we've been through hell and back in only one night / Let me be your halo/ 'Cause heaven can't wait for us to finish the fight“, heißt es im Refrain jenes Liedes, das 2022 Österreich beim Eurovision Song Contest (ESC) in Turin vertritt. Dargeboten wird „Halo“ vom jungen Künstler-Duo LUM!X und Pia Maria. Luca Michlmayr (*2002) ist DJ und Musikproduzent und konnte sich bereits mit seiner ersten Single „Monster“ in den europäischen Charts platzieren. Mit über 400.000 verkauften Einheiten alleine in Deutschland und mit über 70 Wochen in den deutschen Single-Charts gehört „Monster“ zu den Liedern, die am längsten in den deutschen Singlecharts verweilten. Pia Außerlechner (*2003) wiederum schreibt seit ihrem 16. Lebensjahr eigene Songs, „Halo“ ist ihre erste Veröffentlichung. Im Interview sprachen wir nicht nur über den Song, sondern auch über Nervosität, positive Motivation und die Corona-Pandemie.
Die Suche nach der akustischen Essenz ihrer Instrumente ohne Verwendung von Elektronik oder Effektgeräten steht seit 2012 im Fokus von Matthias Bartolomey (Violoncello) und Klemens Bittmann (Violine und Mandola), die als Duo BartolomeyBittmann bereits europaweit und international erfolgreich konzertierten. Ihre Tour 2019 brachte sie z.B. sogar nach Japan, wo sie in einem klassischen Konzertsaal auftraten als auch in einem Rock-Club. Das sagt bereits sehr viel aus über ihren musikalischen Zugang und über ihre Musikkraftfelder. So auch zu hören auf ihren vier Alben „Meridian“ (2013), „Neubau“ (2015), „Dynamo“ (2019) und „zehn“ (2022).
Die sympathische und großartige Saxofonistin und Sängerin Madeleine Joel veröffentlicht mit ihrem Debüt-Album „Alles oder Nichts“ eine würdige Hommage an Hildegard Knef. Ihre um sich gescharte Band The Hildeguards sind wahre Swinging Cats. Das Jazzinteressierte Publikum kennt sie alle: Pianist Rob Bargad, der auch für die Arrangements der zehn Stücke, die auf dem Album zu hören sind, sorgte, sowie Johannes Herrlich (tb), Philipp Zarfl (b), Herwig Gradischnig (ts, bs) und Klemens Marktl (dr). Konnte da etwas schiefgehen? Nicht wirklich. Das Album punktet mit einem originellen Zugang zu Knef-Klassikern, und, sehr erfreulich, es spricht auch ein Publikum an, das Knef vielleicht gerade mal vom Namen her kennt, oder von den roten Rosen, die es regnen soll - für mich, für dich, in dem Fall aber für Madeleine Joel, die Manfred Horak im Café Engländer zum Gespräch traf.
Nach sieben Jahren veröffentlicht die aus dem Burgenland stammende und in Berlin ansässige Band Ja, Panik mit „Die Gruppe“ endlich wieder ein Album, das sechste in ihrer mittlerweile 15-jährigen Bandkarriere. Ein Gespräch mit Sänger und Texter Andreas Spechtl über die 11 neuen Lieder, über Systemrelevanz, Kapitalismus, Zielgruppen, Vinyl Platten und Live Stream.
Der in Lienz gebürtige und in Wien lebende Buchautor Christian Moser-Sollmann hat im September 2020 seinen dritten Roman Ohne Wham! und Abba im Dachbuch Verlag veröffentlicht und ist wie seine beiden Vorgänger eine gewohnt temporeiche und systemkritische Milieustudie. Über schlechte Osttirolerwitze, gutes Osttirolerbier, Heimatliebe, Literatur und Musik haben sich Christian Moser-Sollmann und Jutta Steiner im Zoom-Interview unterhalten.
Andreas Vitásek bringt von „Der Herr Karl“ eine zwar texttreue, aber ansonsten gänzlich neue Fassung dieses knapp einstündigen zwischen Kabarett und Theaterstück angesiedelten Monologs auf die Bühne, einer Art Basis-Erziehung in Sachen Demokratie, 1961 von Helmut Qualtinger und Carl Merz geschrieben. In Österreich sorgte das Drama nach der Erstaufführung für heftige Kontroversen, da es einerseits die österreichische Seele sorgsam wie mit dem Seziermesser bloßlegt und andererseits durchaus im Bezug zur These von der „Banalität des Bösen“, wie sie Hannah Arendt aufgestellt hat, steht. Vom Herrn Karl ausgehend sprechen wir aber auch über den Karrierebeginn und Karriereverlauf von Andreas Vitásek und wir biegen auch ein in große Themenfelder wie Pandemie, Verschwörungstheorien und nicht zuletzt, wie sehr systemrelevant Kultur ist.
Das Nitsch Museum in Mistelbach zeigt neue Arbeiten des Universalkünstlers Hermann Nitsch in ungewohnter Farbästhetik und diese Episode handelt genau davon. Eine Soundcollage wie ein Spaziergang durch die Ausstellung, mit Michael Karrer, dem Kurator der Ausstellung, sowie einem Interview mit Hermann Nitsch. Von Nitsch stammt natürlich auch die Musik, gewissermaßen Farbklänge des Lichts, die uns die Farbharmonie und die Seins-Philosophie von Hermann Nitsch näherbringt und nicht zuletzt auch seinen dritten Auferstehungszyklus zum Gesamtkunstwerk macht.
Anna Herzig hab ich erstmals bei der Digital-Ausgabe von Rund um die Burg 2020 kennengelernt bzw. dort ihre Lesung gehört. Und was ich da von ihr hörte, hat mich sehr angesprochen - ihre Performance, ihr Schreibstil und freilich auch der Inhalt. Gelesen hat Anna Herzig aus ihrer zweiten Buchveröffentlichung mit dem Titel Herr Rudi, erschienen im deutschen Verlag Voland & Quist. Vom Umfang her eine Novelle, formal ein Roman, erzählt die in Salzburg lebende Autorin von einem Gerichtsvollzieher namens - genau, Rudi - der zwei Tage vor seiner Pensionierung eine Krebsdiagnose erhält. Die Ernsthaftigkeit des Themas umkurvt Anna Herzig mit einer dialoglastigen Leichtigkeit und einer starken Geschichte, reduziert aufs Wesentliche. Eine echte literarische Entdeckung also. Ein Gespräch über die Coronavirus bedingten Lebensumstände und natürlich über den Herrn Rudi.
Nach mehr als 40 Jahren in der wissenschaftlichen Forschung nahm Renée Schroeder Abschied von der Professur an der Wiener Universität und verlegte ihren Wohnsitz und neuen Arbeitsplatz in den Salzburger Tennengau nach Abtenau. Dort beschäftigt sich die Biochemikerin nun mit den wildgewachsenen Pflanzen, die auf den sonnigen Südhängen ihres Hofs in 1100 Metern Seehöhe gedeihen, und sie verarbeitet die Kräuter zu Salben, Tinkturen, Tees, Cremen und allem, was ihr sonst noch einfällt. In ihrem Webshop leierhof.at bietet sie all das auch an - vom Brennnesselsamen über den Schafgarbenlikör bis zur Zinnkrautsalbe. Ein Gespräch während der Coronavirus-Pandemie über Kräuter, Geschwindigkeit, Entschleunigung, Kunst, Naturwissenschaften und Bildung, oder, wie Renée Schroeder an einer Stelle meint: Die Menschheit kann nur gerettet werden mit Bildung.
Verena Zeiner ist Mitbegründerin von der Vernetzungsplattform Fraufeld zur strukturellen Sichtbarmachung von Musikerinnen in den Feldern progressiver Komposition und Improvisation. Das Musiklabel arooo.records - ein Akronym des Essays A Room Of One’s Own von Virginia Woolf - entstand aus dieser Initiative heraus. Dort veröffentlichte Verena Zeiner ihr Piano-Solo-Album No Love Without Justice im Vetrieb von gylaax.com. Das Album gibt es zudem ab Mitte Juni 2020 in einer streng limitierten und handnummerierten 180 g Vinyl-Version. Aber das war gar nicht der Anlass für das Gespräch, sondern vielmehr die Coronavirus-bedingten neuen Lebensumstände. Heraus kam ein kurzweiliges Gespräch mit Utopiencharakter.
Ein Gespräch über Selbstverantwortung, analoge Stille und digitales Rauschen mit dem Schlagzeuger, Bandleader, Producer und Songwriter Alex Deutsch alias aleXdrum.
Ein gedankenvolles Gespräch über den analogen Alltag, über digitale Fluchtpunkte, über kreativwirtschaftliche Aspekte während dieser Coronavirus-Krise und über die Arbeit von Anne Eck am zweiten Album, die sie begann bevor all das losging.
Gitarrist Heli Mühlbacher von der Band Sketches on Duality sprach mit Manfred Horak, wie er diese Coronavirus-Tage erlebt und über das Zustandekommen des Quarantäne-Videos zu "Warlock", das am 10.4.2020 veröffentlicht wurde.
Daniela Flickentanz stand bei Manfred Horak ganz weit oben auf der Liste, um mit ihr über diese virale Unzeit zu sprechen, da sie einen erfreulichen Optimismus versprüht. Zudem versucht sie mit der allgemein nicht sehr leichten Zeit bzw. mit ihrer Situation als freischaffende Künstlerin krisenfest umzugehen. Seit 19. März 2020 gibt Flickentanz jeden Mittwoch ein Konzert, live aus ihrem analogen Wohnraum hinein in den digitalen Raum. Ihr Debüt-Album „handgemacht“ erschien auf dem von Anne Eck gegründeten Label Silvertree Records veröffentlichte, haptisch auf CD und auf Vinyl, und erhältlich bei Gylaax.com, dem Webshop für ein genussvolles Leben abseits von Massenware.
Über die wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund des Corona-Virus sprach Manfred Horak mit Roman Sladek von der Jazzrausch Bigband, die alles Altvaterische aus der Bigband-Musik bläst und - mutmaßlich als erste Bigband - in einem Technoclub zur Hausband wurde. Ihr musikalisches Konzept - so scheint es - passt überall hin, da sich das Intellektuelle und das Bauchgefühl einander ideal ergänzen. Roman Sladek gründete 2014 die Jazzrausch Bigband mit Studienkollegen an der Hochschule für Musik und Theater in München. In dieser kurzen Zeit entwickelte die Band ihren Technojazz, der alle Altersgruppen anspricht und live für großes Aufsehen sorgt. Mit an die 120 Konzerte im Jahr ist die Jazzrausch Bigband eine der weltweit erfolgreichsten Live-Bands aller Jazz-Bigbands. Wie eine vielköpfige Band in dieser viralen Unzeit wirtschaftlich überleben kann, erzählt Roman Sladek.
Für diese erste Episode habe ich mit dem Musiker Lou Asril telefoniert, der am 13. März 2020 - an seinem 20. Geburtstag - sein Debüt-Album veröffentlichte. Eine Mini-LP, erhältlich auf Vinyl in transparentem Orange und digital erlebbar auf diversen Streaming-Plattformen. Im zarten Alter von 11 Jahren begann Lou Asril eine klassische Klavierausbildung, mit 15 stand er zum ersten Mal mit eigenen Songs auf der Bühne, mit 17 gewann er den Joe Zawinul Award und bereiste die Studios von Los Angeles. Dort spielte er u.a. mit Scott Bradlee’s Postmodern Juke Box. Im März 2019 veröffentlichte er seine Debüt-Single Divine Goldmine und von da an setzte seine Karriere als Musiker zum Höhenflug an. Die musikalische Ausrichtung setzt bei Soul und R&B an, seine Themen bei Liebe, Sex, Selbstbewusstsein, Verletzlichkeit und Empowerment. „Ich will auch schlechte Zeiten haben“, sagte er einmal, denn daraus könne man viel lernen – vor allem „nicht stehen zu bleiben“. Schlechte Zeiten? Damit meinte er zwar nicht die gegenwärtige virale Unzeit, aber dieses Zitat von ihm diente dennoch als Einstieg.
Kunst und Kultur in Zeiten des Coronavirus. Wenn das Leben still steht und alle Veranstaltungen abgesagt sind, verschiebt sich vieles in den digitalen Raum. Wie gehen Kulturschaffende mit dieser neuen Situation um? Eine Podcast-Reihe für alle, die Inspiration und Anregung für ein Leben abseits der Norm suchen.
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