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Author: Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger

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Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.
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Forscher in Laufschuhen

Forscher in Laufschuhen

2025-10-0222:581

Dr. Matthias Farlik, Immunologe an der MedUni Wien, forscht laufend. Derzeit erforscht er das Immunsystem. Er fragt sich, was das Immunsystem tut, wenn keine unmittelbare Bedrohung besteht, und warum die Zellen dennoch wachsam bleiben. Seine Studien zeigen, dass Immunzellen selbst im Ruhezustand Signale aus dem Gewebe verarbeiten. Dieser biologische Stand-by-Modus kann bei Störungen schwerwiegende Folgen haben. Farlik denkt über solche Fragen nach, während er läuft. Am 4. Oktober nimmt er am Krebsforschungslauf teil. Ob er läuft oder geht, ist noch offen. Jede Runde zählt, um das Ziel von 30.000 Meilen (über 45.000 Kilometer) zu erreichen und weitere Forschung zu ermöglichen. Teilnehmer können auch remote mitmachen. Laufen bringt Bewegung in die Gedanken und kann der erste Schritt zu heilenden Ideen sein.
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner. Der berühmte Satz des Dramatikers Johann Nepomuk Nestroy bringt es auf den Punkt. Denn Altern ist unausweichlich – aber wie wir altern, das haben wir zu einem großen Teil selbst in der Hand. Genau darüber sprechen die Molekularbiologin Corina Madreiter-Sokolowski von der Med Uni Graz und die Allgemeinmedizinerin Kristina Hütter-Klepp im Podcast Hörgang. Ihr gemeinsames Buch „Der Code zum Jungbleiben“ liefert spannende Einblicke in die Wissenschaft vom erfolgreichen Altern – und räumt mit vielen Mythen auf. Dabei geht es nicht um das ewig junge Aussehen à la Anti-Aging, sondern um etwas viel Wertvolleres: Happy Aging. Also darum, möglichst lange gesund, fit und zufrieden zu leben. Gene oder Lebensstil – was zählt mehr? Oft wird Altern als Schicksal angesehen, das in den Genen liegt. Doch die Forschung zeigt: Nur rund 10–30 Prozent unseres Alterungsprozesses sind tatsächlich genetisch bestimmt. Der weitaus größere Einfluss liegt in unserem Lebensstil – in Bewegung, Ernährung, Schlaf, Stressbewältigung und im bewussten Umgang mit Genussmitteln. Wer regelmäßig Sport treibt, sich ausgewogen ernährt und auf ausreichend Erholung achtet, kann seine „gesunde Lebensspanne“ entscheidend verlängern. Was in unseren Zellen passiert Die Wissenschaft weiß inzwischen erstaunlich viel über die Mechanismen des Alterns: Verkürzte Telomere an den Chromosomenenden, „Zombiezellen“, die sich nicht mehr teilen, oder geschädigte Mitochondrien, die weniger Energie liefern. All das schwächt Gewebe und Organe – und macht den Weg frei für typische Alterskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Osteoporose oder Demenz. Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten: Viele dieser Prozesse lassen sich durch einen gesunden Lebensstil zumindest verzögern. Frauen, Männer und das Altern Spannend sind auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede. Frauen leben im Durchschnitt länger, verbringen aber mehr Jahre in schlechter Gesundheit. Männer dagegen haben ein riskanteres Verhalten – und gehen oft später zum Arzt. Ein „Gender-Health-Gap“, der dringend mehr Aufmerksamkeit verdient. Trend oder Täuschung? Social Media ist voll von Wundermitteln: Pulverchen, Supplements und Infusionen, die ewige Jugend versprechen. Doch die Expertinnen warnen: Viele Präparate sind nicht ausreichend untersucht, manche sogar riskant. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an wissenschaftlich fundierte Daten und ärztlichen Rat halten. Sinnvoll können Nahrungsergänzungsmittel nur in bestimmten Lebenssituationen sein – etwa bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel, in der Schwangerschaft oder bei veganer Ernährung. Fazit: Altern ist gestaltbar Ewig jung werden wir nicht. Aber wir können viel dafür tun, dass wir alt werden, ohne alt zu wirken – körperlich, geistig und seelisch. Entscheidend sind Bewegung, Ernährung, geistige Aktivität, soziale Bindungen und persönliche Ziele. Denn wer auch mit 80 noch voller Pläne ist, erlebt Altern nicht als Abstieg, sondern als erfüllte Lebenszeit.
Wie sieht eine Medizin aus, die ohne Patientinnen und Patienten auskommt? Für Markus Müller, den visionären Rektor der MedUni Wien, ist diese Vorstellung keine Abkehr vom Menschen, sondern eine bahnbrechende Vision: Eine Medizin, die so fortschrittlich ist, dass sie Krankheiten verhindert, bevor sie überhaupt entstehen. Eine Medizin, die nicht nur repariert, sondern proaktiv vorsorgt. Diese zukunftsweisende Idee manifestiert sich im größten Bauprogramm der Universität seit Jahrzehnten: Vier neue Zentren werden errichtet – vom Grundlagenforschungs-Campus bis hin zur translationalen Spitzenmedizin. Diese Zentren sollen Forschung, Lehre und Versorgung nahtlos miteinander verknüpfen. Das ehrgeizige Ziel ist ein integrierter Standort, der internationale Talente anzieht und die Gesundheitsversorgung der Zukunft maßgeblich mitgestaltet. Wien strebt damit nicht nur an, den Anschluss zu halten, sondern als Vorreiter zu glänzen. Präzise, digital, präventiv – eine Medizin, die nicht erst am Krankenbett beginnt, sondern im Alltag der Gesunden verankert ist. https://bauprojekte.meduniwien.ac.at https://bauprojekte.meduniwien.ac.at/stories/stadtspaziergang-mit-rektor-markus-mueller/ https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/strategie-und-vision/
Rheumatologie mit Turbo: Michael Bonelli über die Medizin von morgen Michael Bonelli treibt an der MedUni Wien ein Ziel voran, das so ambitioniert wie dringend ist: Autoimmunerkrankungen besser verstehen und behandeln. Als Leiter der Clinical and Translational Science Unit will er die Brücke schlagen zwischen Labor und Klinik – und damit den klassischen „Trial-and-Error“-Ansatz in der Rheumatologie ablösen. „Wir wollen den dominanten entzündungstreibenden Prozess erkennen und gezielt behandeln“, sagt Bonelli. Anstatt erst nach einer Diagnose Medikamente auszuprobieren, soll künftig das individuelle Krankheitsmuster den Ausschlag geben. Personalisierte Medizin also, die über Fachgrenzen hinaus denkt und Erkenntnisse aus Immunologie, Dermatologie oder Gastroenterologie einbindet. Dafür setzt Bonelli auf modernste Methoden. Mit Hochdurchsatzmikroskopie und künstlicher Intelligenz lassen sich riesige Bilddatensätze analysieren. So können Forscherinnen vorhersagen, welches Medikament bei welchem Patienten wirkt – und das binnen weniger Tage. Ein echter Paradigmenwechsel, der den mühsamen Therapiewechsel über Monate überflüssig machen könnte. Auch zelluläre Therapien stehen im Fokus. CAR-T-Zellen, aus der Onkologie bekannt, könnten Autoimmunerkrankungen eines Tages sogar zum Stillstand bringen. Erste Behandlungen am AKH Wien laufen bereits. „Zum ersten Mal sehen wir einen Hoffnungsschimmer, dass sich das Immunsystem nachhaltig resetten lässt“, sagt Bonelli. Neben der Forschung liegt ihm die Ausbildung des Nachwuchses am Herzen. Denn die nächsten zehn Jahre versprechen rasante Entwicklungen: Prävention, noch bevor Symptome auftreten, und Therapien, die nicht nur lindern, sondern heilen könnten. Bonellis Arbeit zeigt, wie eng Fortschritt und Zusammenarbeit verknüpft sind. Nationale und internationale Netzwerke, Kooperationen mit der Industrie und der Mut, neue Technologien einzusetzen – all das beschleunigt die Translation von Wissen in konkrete Behandlungen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das vor allem eines: mehr Hoffnung auf ein Leben ohne Schmerzen.
Wie gesund fühlt sich Österreich im Jahr 2025? Der neue Austrian Health Report gibt Antworten – und sie fallen gemischt aus. Zwei Drittel der Menschen sagen zwar, es geht ihnen gut, doch das Vertrauen in das Gesundheitssystem sinkt spürbar. Lange Wartezeiten, Personalmangel und die Sorge, dass gute Versorgung zunehmend eine Geldfrage wird, drücken auf die Stimmung. Besonders brisant: 64 Prozent der Befragten befürchten Engpässe bei Medikamenten – mehr noch als bei Energie oder Wasser. Expertinnen und Experten warnen, dass Europas Abhängigkeit von Importen aus Asien die Versorgung verwundbar macht. In dieser Folge spricht Martin Krenek-Burger mit Forschern, Industriekapitänen und Sicherheitsexperten über die Ergebnisse des Reports, die Zukunft der Medikamentenproduktion und darüber, wie Österreich und Europa unabhängiger von Herstellerländern wie Indien und China werden können.
In dieser Folge spielen wir die einzigen existierende Tonaufnahme von Sigmund Freud in deutscher und englischer Sprache ab und erläutern die Geschichte hinter diesen Tondokumenten. Die Stimme des Begründers der Psychoanalyse wurde nur einmal aufgezeichnet – 1938, kurz nach seiner Flucht aus Wien. Gemeinsam mit Johannes Kapeller von der Österreichischen Mediathek entdecke ich die Hintergründe, die zur Entstehung des Mitschnitts führten und erfahre, was die Stimme des berühmten Arztes noch alles erzählt, das nicht gesagt wird.
Wie kann man Hautkrebs früh erkennen, wirksam behandeln – und im besten Fall verhindern? In dieser Folge spricht Prof. Dr. Christoph Höller über die häufigsten Formen von Hautkrebs, woran man gefährliche Veränderungen erkennt und wie richtige Vorsorge funktioniert. Außerdem: eine medizinische Innovation mit Zukunft – ein genetisch verändertes Herpesvirus, das Tumorzellen zerstört und das Immunsystem anfeuert. Ein Gespräch voller Wissen, Präventionstipps und spannender Forschungsergebnisse.
Rund 40 Millionen Menschen weltweit leiden an rheumatischem Fieber – mehr als an HIV. Doch diese Krankheit wäre vermeidbar, behandelbar – und oft heilbar. Genau hier setzt die internationale Organisation Cardiac Surgery Inter-Society Alliance (CSIA) an. Herzchirurg Prof. Bruno Podesser, Vizepräsident der CSIA, erklärt im Podcast, wie durch nachhaltige chirurgische Mentorenprogramme in Ländern wie Mosambik oder Ruanda medizinische Eigenständigkeit geschaffen wird. Statt kurzfristiger "Fly-in-Missionen" begleitet die CSIA lokale Ärzteteams langfristig, etwa durch Trainings, Fellowships und monatliche Fallbesprechungen im „Heart Team“. Ziel ist es, nicht nur zu operieren, sondern Know-how zu hinterlassen – etwa wie bei der ersten Doppel-OP an einem Tag im Spital von Maputo oder der erfolgreichen Ausbildung in komplexen Techniken wie der modifizierten Pental-Operation. Doch dafür braucht es mehr als Zeit: Equipment, Logistik, Schulungen für das gesamte OP-Team – bis hin zur Bedienung der Herz-Lungen-Maschine. Die CSIA agiert dabei als Brückenbauer zwischen Mentor- und Menteekrankenhäusern, unterstützt von großen Fachgesellschaften. 2026 sollen zwei weitere Länder in Afrika hinzukommen. Wer spenden möchte, findet die Infos in den Shownotes. Und wer glaubt, Zeit sei keine Währung – dem beweist die CSIA das Gegenteil. 🎧 Jetzt reinhören und mithelfen, Herz für Herz.
Wenn in einer Familie plötzlich mehrere Menschen früh an Krebs erkranken, stellt sich schnell die Frage: Ist das noch Schicksal – oder liegt es in den Genen? In dieser Hörgang-Episode spricht Medizinjournalistin Johanna Wolfsberger mit Prof. Dr. Jochen Geigl, einem der führenden Experten für erbliche Tumorerkrankungen in Österreich. Er erklärt, warum junge, gesunde Frauen zur genetischen Beratung kommen, was hinter Begriffen wie BRCA, Lynch-Syndrom und Penetranz steckt – und wie moderne Genanalysen Leben retten können.
Ein Mord. Ein Herzstich. Eine Autopsie. In dieser besonderen Sommerfolge begeben wir uns mit Pathologie-Professor Dr. Roland Sedivy und dem Chefredakteur der Ärztewoche, Raoul Mazhar, an einen der geschichtsträchtigsten Orte Wiens: die Kapuzinergruft. Dort, wo Kaiserin Elisabeth – besser bekannt als Sisi – ihre letzte Ruhe fand, wird der gewaltsame Tod der Monarchin neu aufgerollt – aus pathologischer, historischer und menschlicher Sicht. Was geschah wirklich am Quai du Mont-Blanc in Genf, als der Anarchist Luigi Lucheni seine improvisierte Waffe zückte? Wie konnte ein einziger, kaum sichtbarer Stich eine Kaiserin töten? Warum ließ sich Franz Joseph gegen den Habsburgerbrauch auf eine Teilobduktion ein – und was verraten uns die erhaltenen Protokolle über Sisis Gesundheitszustand? Sedivy rekonstruiert die Verletzung, erklärt die tödliche Herzbeuteltamponade und schildert eindrucksvoll, wie die Obduktion ablief – direkt im Bett der Kaiserin. Eine Episode, die Medizin, Geschichte und Emotion vereint – und die tragischen letzten Stunden einer Ikone ins rechte Licht rückt. 🎧 Jetzt reinhören – in den Hörgang, den Podcast von Springer Medizin, mit freundlicher Unterstützung der Danube Private University. Ein Podcast wie eine Zeitreise – beklemmend, spannend und einzigartig.
Vegan leben – gesund oder gefährlich? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die auf tierische Produkte verzichten wollen. In dieser Sommerfolge unseres Podcasts Hörgang sprechen wir mit dem Allgemeinmediziner und überzeugten Veganer Dr. Markus Kolm über die Möglichkeiten und Grenzen einer rein pflanzlichen Ernährung. Kolm räumt mit Mythen auf, erklärt, worauf Veganer:innen besonders achten sollten – und was bei Arztbesuchen oft schiefläuft. Wie deckt man den Bedarf an Eisen, Kalzium oder Omega-3-Fettsäuren? Welche Rolle spielen Nahrungsergänzungsmittel – und wie erkennt man sinnvolle Produkte im Supermarktregal? Wir beleuchten, ob Kinder, Schwangere und Stillende vegan leben können, welche Laborwerte regelmäßig kontrolliert werden sollten und wie eine ausgewogene vegane Ernährung tatsächlich aussehen muss, um gesund zu bleiben. Dr. Kolm berichtet aus der Praxis, nennt konkrete Tipps – und zeigt auf, warum pflanzenbasierte Ernährung in der Krankheitsprävention und Therapie längst angekommen ist. Eine Folge für alle, die sich bewusster ernähren wollen – oder einfach mitreden möchten, wenn’s um Tofu, B12 und Gesundheit geht. Jetzt reinhören – in den Hörgang, den Podcast von Springer Medizin, mit freundlicher Unterstützung der Danube Private University.
Die Ordination überfüllt, die Nerven dünn, das Verständnis am Limit: Diese Sommerfolge unseres Hörgang-Podcasts geht dorthin, wo es weh tut – zu den wachsenden Spannungen im Gesundheitssystem. Gemeinsam mit Kommunikationsexpertin und Trainerin Britta Blumengrohn sprechen wir über das, was oft unausgesprochen bleibt: Wut, Frust, emotionale Erschöpfung – auf beiden Seiten. Die Pandemie hat die Lage verschärft. Patienten kommen gereizt, Ärzte sind überarbeitet, Pflegekräfte am Rand der Belastbarkeit. Die Kommunikation zwischen Gesundheitsprofis und Patienten wird zur Zerreißprobe. Wie konnte es so weit kommen? Was läuft schief – und was können wir ändern? Blumengrohn bringt Erfahrungen aus Trainings mit Ärzt:innen, Pflegeteams und Primärversorgungszentren mit. Sie erzählt, warum das System selbst krank macht, wie kleine kommunikative Werkzeuge Großes bewirken können – und weshalb ein einziger gut gewählter Satz manchmal mehr heilt als jede Therapie. Diese Episode ist ein Weckruf – ehrlich, emotional und lösungsorientiert. Ideal für alle, die im System arbeiten oder darin behandelt werden. Also: für uns alle.
Sommer, Sonne, Hörerlebnis! In unserer Sommer-Edition holen wir eine besondere Folge aus dem Archiv – zeitlos relevant, wissenschaftlich fundiert und persönlich inspirierend: ein Gespräch über das Geheimnis eines langen, gesunden Lebens mit dem Molekularbiologen Slavin Stekovic. Wir alle wollen alt werden – aber bitte bei guter Gesundheit. Stekovic erklärt, warum Altern kein Schicksal ist, sondern eine Frage des Lebensstils. Schon ab dem 30. Lebensjahr beginnt unser Körper messbar abzubauen – was wir tun können, um dem gezielt entgegenzuwirken, erfahren wir in dieser Episode. Von Muskelaufbau über Autophagie bis zur Rolle der Psyche und Meditation: Es sind keine Wundermittel, sondern konkrete, machbare Schritte, die den Unterschied machen können. Stekovic räumt auf mit Mythen, erklärt verständlich molekulare Prozesse und gibt praktische Tipps: Warum Frauen länger leben, weshalb Bewegung ein Stoffwechsel-Booster ist und wieso weniger manchmal mehr ist – auch beim Sport. Eine inspirierende Folge für alle, die nicht nur lange leben, sondern jung bleiben wollen. Perfekt für einen Spaziergang mit Kopfhörern – oder den Liegestuhl mit Aussicht.
Hören ist Leben – und Hörverlust betrifft weltweit mehr Menschen als viele ahnen. In dieser Folge des Podcasts „Hörgang MedUni Wien“ sprechen wir mit Prof. Dr. Christoph Arnoldner, Leiter der traditionsreichen HNO-Klinik der MedUni Wien und international anerkannter Experte für Otologie und Schädelbasischirurgie. Er gibt spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte, die das Hören von Grund auf revolutionieren könnten. Ein Hoffnungsträger ist der Wirkstoff AC-102, der in Wien mitentwickelt wurde und derzeit in einer europaweiten klinischen Studie getestet wird. Anders als Cortison schützt er nicht nur vor Entzündungen, sondern bewahrt gezielt die empfindlichen Synapsen im Innenohr – ein Gamechanger bei akutem Hörsturz. Doch die Forschung geht weiter: Gentherapie bei angeborener Taubheit, die erstmals betroffenen Kindern das Hören ermöglicht, und innovative Cochlea-Implantate, die immer besser das Restgehör erhalten, zeichnen ein neues Bild zukünftiger Therapieformen. Arnoldner betont den translationalen Ansatz: Von der Petrischale bis ans Patientenbett – Forschung soll wirken, nicht nur publiziert werden. Außerdem geht’s um das unterschätzte Gesundheitsrisiko Freizeitlärm und warum Hörprävention bereits in jungen Jahren beginnen sollte. Diese Folge ist ein Muss für alle, die besser hören – oder besser verstehen wollen, wie Hören funktioniert.
Wie gelingt es einer europäischen Fachgesellschaft, global Wirkung zu entfalten? Und welche Rolle spielt Österreich dabei ? In dieser Folge des „Hörgang“-Podcasts spricht Prof. Dr. Daniel Aletaha,oberster Rheumatologe an der MedUni Wien und Past-Präsident der Europäischen Rheuma-Gesellschaft (EULAR), über die internationalen Herausforderungen für sein Fach – und über konkrete Initiativen, die in seiner Amtszeit ins Leben gerufen wurden. Im Gespräch mit Medizinjournalist Volkmar Weilguni erläutert Aletaha, wie der sogenannte „Equity Fund“ oder die Plattform „MyEULAR“ auf Bildung, Versorgung und Wissenstransfer in unterversorgten Regionen abzielen – und warum Patientenorganisationen stärker in Entscheidungen eingebunden werden müssen. Außerdem gibt er Einblicke in bahnbrechende Forschungsvorhaben zur Bildgebung mittels KI und zur Optimierung bestehender Medikamente. Ein weiteres Highlight: die Plattform Preferrix, die Patienten außerhalb von Studienzentren Zugang zu klinischen Studien verschafft. Aktuelle Themen wie Mikrobiomforschung, Umweltfaktoren, Schmerztherapie und Schwangerschaft bei rheumatischen Erkrankungen werden beleuchtet. Ein tiefgehender Blick in eine Fachrichtung im Wandel – mit starkem österreichischem Fußabdruck auf internationaler Bühne.
In dieser Episode des Hörgang-Podcasts zum Pride Month spricht Prof. Dr. Igor Grabovac von der MedUni Wien über gesundheitliche Ungleichheit und Diskriminierung im medizinischen System – insbesondere gegenüber queeren und obdachlosen Menschen. Grabovac schildert, wie ihn seine Erfahrungen als Medizinstudent und seine Arbeit im AKH Wien zur Sozialmedizin brachten. Er berichtet von struktureller und institutioneller Diskriminierung, etwa wenn Trans-Personen nicht mit ihren gewählten Pronomen angesprochen oder notwendige medizinische Leistungen vorenthalten werden. Zudem thematisiert er die drastisch schlechtere gesundheitliche Lage von obdachlosen Menschen, deren Lebenserwartung um 20–30 Jahre geringer ist. Krebserkrankungen sind in dieser Gruppe bis zu fünf Mal häufiger, Prävention jedoch kaum zugänglich. Gründe dafür sind mangelnde Sozialversicherung, fehlende niederschwellige Angebote und digitale Hürden. Im EU-Projekt Cancerless wurde daher ein Modell mit Health Navigators entwickelt, das den Zugang zur Krebsvorsorge verbessern soll. Grabovac betont die Bedeutung von ganzjähriger Sichtbarkeit und Ausbildung medizinischer Fachkräfte im Umgang mit marginalisierten Gruppen. Sichtbarkeit allein reiche nicht – es brauche strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem. Der Pride Month sei zwar wichtig für Aufmerksamkeit, aber nachhaltiger Wandel müsse das ganze Jahr über erfolgen.
Die EuroPerio11 in Wien markierte einen historischen Moment für die Parodontologie. Über 10.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern strömten in die Messe Wien, um die neuesten Erkenntnisse zu diskutieren, sich zu vernetzen und eines der absoluten Highlights mitzuerleben: die Live-Operationen. Erstmals wurden Eingriffe direkt aus der Zahnklinik der SFU übertragen – ein logistisches und technisches Meisterstück. Die Nähe zur Kongresshalle ermöglichte es den Operateuren sogar, Minuten später ihre Eingriffe live auf dem Podium zu analysieren. Neben innovativer Chirurgie standen Themen wie personalisierte Zahnmedizin, interdisziplinäre Therapieansätze und das orale Mikrobiom im Fokus. Auch KI in der Diagnostik, Prävention durch Ernährung und der Wunsch nach einer stärkeren Sichtbarkeit der Parodontologie wurden intensiv diskutiert. Hardy Haririan, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie, spricht von der „intensivsten Woche seiner Karriere“ – und einer einmaligen Chance, sein Fachgebiet ins Rampenlicht zu rücken. Nach der EuroPerio ist vor der EuroPerio: In drei Jahren trifft sich die Fachwelt in München.
Was tun, wenn ein Kind sagt: „Ich bin kein Mädchen – oder kein Bub“? In einer Zeit, in der Identität heftig diskutiert wird, braucht es vor allem eines: Verständnis. Psychologin Dr. Diana Klinger spricht mit Medizinjournalistin Johanna Wolfsberger über das Aufwachsen jenseits binärer Geschlechterrollen, über Ängste, Fakten und wie echte Unterstützung aussieht – für Kinder, Eltern und Fachleute.
In diesem Podcast beleuchten wir, was Pneumokokken sind und für welche Bevölkerungsgruppen sie eine Gefahr darstellen können. Wir gehen der Frage nach, bei welchen Erkrankungen man besonders wachsam sein muss und warum eine Pneumokokken-Impfung guten Schutz gewährt. Experten im Studio sind Priv.-Doz. Dr. Daniela Schmid, Leiterin der Abteilung für Infektionsdiagnostik und Infektionsepidemiologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien und Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf und Privatklinik Döbling in Wien. Durch die Sendung führt Volkmar Weilguni.
In dieser Episode tauchen die Intensivmedizinerin Dr. Eva Schaden und die Palliativmedizinerin Prof. Dr. Eva Katharina Masel von der MedUni Wien in ein Thema ein, das im hektischen Krankenhausalltag oft im Verborgenen bleibt – die klinische Ethik. Wie trifft man Entscheidungen an der heiklen Grenze zwischen medizinischem Können und menschlichem Dürfen? Die beiden Ärztinnen verdeutlichen, dass Ethik keine abstrakte Theorie für den Elfenbeinturm ist, sondern eine täglich gelebte Praxis – in intensiven Gesprächen, sorgfältigen Abwägungen und dynamischen Teamprozessen. Besonders auf Intensivstationen, wo technologische Möglichkeiten und Grenzsituationen aufeinandertreffen, ist ethische Reflexion unerlässlich, um individuelle Therapiewege zu finden. Die Medizinerinnen schildern, wie klinische Ethikberatung funktioniert: als strukturierter Raum für interdisziplinären Dialog – nicht als von außen auferlegte Entscheidung, sondern als Unterstützung zur Selbstklärung. In schwierigen Situationen, etwa bei der Änderung von Therapiezielen oder bei Kommunikationsproblemen mit Angehörigen, eröffnet sie neue Perspektiven und entlastet die Teams. Neben Fachwissen sind Haltung, Empathie und Dialogbereitschaft von entscheidender Bedeutung – Ethik als tägliche Verantwortung. Der Wunsch der beiden Expertinnen: Ethikkompetenz soll so selbstverständlich werden wie medizinisches Know-how – und die Beratung irgendwann nur noch für die besonders kniffligen Fälle gebraucht werden. Ein Gespräch über Würde, Verantwortung – und das Menschsein in der modernen Medizin.
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