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Author: ETH NADEL - Center for Development and Cooperation

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Internationale Zusammenarbeit neu denken. Wir diskutieren mit unseren Alumni über globale Entwicklungsziele. Und fragen nach, wie sie sich für das Ende von extremer Armut, die Gleichstellung der Geschlechter oder nachhaltigen Konsum einsetzen. Ein Podcast des NADEL - Center for Development and Cooperation der ETH Zürich
14 Episodes
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Mali, Mosambik, Ukraine: Mehr humanitäre Krisen und fragile Kontexte. Veränderte politische Rahmenbedingungen, nationale Verteilungskämpfe und globaler Informationsaustausch. Die internationale Entwicklungszusammenarbeit ist im Umbruch. Wir treffen Melchior Lengsfeld, Geschäftsleiter der Entwicklungsorganisation Helvetas und ETH NADEL Absolvent 1998, und sprechen mit ihm über aktuelle Herausforderungen und künftige Wirkungsfelder von internationalen Entwicklungsorganisationen. Zusammen gehen wir der Frage nach, wie sich die Entwicklungszusammenarbeit verändert, wenn nationale Ungleichheiten zunehmen und die Überzeugungskraft der Demokratie nachlässt. Und wir reden darüber, weshalb es bei Entwicklung immer um die Veränderung von Machtverhältnissen geht und warum Entwicklungszusammenarbeit immer politisch ist. Ausserdem: Von Urbanisierung, Dekolonisierung und Konsumverzicht
Bildung für alle! Dieses Ziel will die Weltgemeinschaft bis 2030 erreichen. Zwar sind die Einschulungsraten bis vor der Pandemie in den meisten Ländern mit niedrigem Einkommen gestiegen, gleichzeitig hinkt die Qualität aber hinterher. Niedrige Löhne, aber auch das geringe Ansehen von Lehrer*innen nennt Nicole Stejskal, Co-Geschäftsführerin der NGO CO-OPERAID, als Gründe dafür. Im Gespräch mit Fritz Brugger erklärt die Volkswirtin und NADEL Absolventin (2010), warum es die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen im Bildungsbereich braucht und wie deren Arbeit aussieht. Was es bedeutet, wenn der Raum für zivilgesellschaftliches Engagement in einem Land immer kleiner wird. Und wieso alle Organisationen über Lokalisierung – die Übertragung von Entscheidungs- und Umsetzungskompetenzen auf lokale Akteure – reden, die meisten sich aber schwertun, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Ausserdem: Von Mädchenförderung, digitalen Hilfsmitteln und den Besonderheiten kleiner NGOs.
Fünf Jahre nach der Vertreibung des «Islamischen Staates» (IS) liegt sein Schatten noch immer über der Region und erschwert das gesellschaftliche Zusammenleben. Wie sich die anspruchsvolle Vergangenheitsarbeit gestaltet und vor welchen Herausforderungen die Millionen von Geflüchteten bei ihrer Rückkehr stehen, berichtet ETH NADEL Absolvent André Huber. Er war bis vor Kurzem Leiter des Regionalprogramms der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA für Syrien, die Türkei, den Libanon, Jordanien und den Irak. Im Gespräch mit Fritz Brugger geht der studierte Historiker und ehemalige Journalist ausserdem dem Wasser in der Region nach. Sowohl der Euphrat als auch der Tigris entspringen in der Türkei und sind die Lebensader für Syrien und den Irak. Sie sind aber auch ein Grund, warum das Verhältnis zwischen diesen Ländern kompliziert ist. Wir erfahren, wie Bevölkerungswachstum, alte Infrastruktur und Klimawandel die Situation zuspitzen und was es mit «Blue Peace» und Wasserdiplomatie auf sich hat. Ausserdem: Von unliebsamer, aber wichtiger Administration in der Entwicklungszusammenarbeit und André Hubers nächstem Arbeitsort in Kiew.
Der Sprung ins kalte Wasser gehört zu jedem Berufseinstieg. Wie empfindlich kalt dieses sein würde, hat Wolfgang Schneider vor seinem NADEL-Projekteinsatz in Äthiopien wahrscheinlich nicht geahnt. Der gelernte Maschineningenieur studiert im MAS Entwicklung und Zusammenarbeit und hat in Addis Abeba untersucht, wie aus den Schalen von Kaffeebohnen Energie gewonnen werden kann. Bis sich die politische Situation vor Ort immer mehr zuspitzte. Fritz Brugger und Wolfgang Schneider unterhalten sich darüber, wie es sich anfühlt, wenn ein Bürgerkrieg immer näher rückt, ob man sich an Armut gewöhnen kann und ob es heute überhaupt noch «weisse Expert*innen» braucht. Ausserdem: Von der Geburtslotterie, geografischer und emotionaler Distanz und einem Index zur Messung von Energiearmut.
Reis ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Erde. Doch wegen seiner Ökobilanz und drohender Wasserknappheit in den Anbaugebieten steht er zunehmend in der Kritik. Stefanie Kägi, NADEL-Alumna (2014) und Expertin für nachhaltige Landwirtschaft und Wertschöpfungsketten, weiss, wie sich Reis umweltverträglicher anbauen lässt. Mit Helvetas hat sie 60'000 Reisbäuer:innen in sechs Ländern beraten und die entscheidenden Akteur:innen für ein besseres Wassermanagement an einen Tisch gebracht. Neu ist Stefanie Kägi Klimaschutzbeauftragte bei der Stadt Zürich. Im Gespräch mit Fritz Brugger verrät sie, ob wir aus Klimaschutzgründen besser keinen Reis mehr essen sollten, wie sie die Zürcher:innen von einem umweltfreundlichen Lebensstil überzeugen will und welche Vorteile Biobaumwolle für Bäuer:innen hat und warum sie trotzdem nicht davon leben können. Ausserdem: Von Klima-Depressionen, Genügsamkeit und Eigenverantwortung.
Würden wir nur ein paar Franken mehr pro Kleidungstück bezahlen und direkt vor Ort in die Löhne der Näher*innen investieren, wäre ein grosser Teil des Problems gelöst, sagt Felix Gnehm, Direktor der Entwicklungsorganisation Solidar Suisse. Warum gelingt es trotzdem nur langsam, faire Bedingungen in der Textilindustrie zu schaffen? Felix Gnehm, ETH-NADEL-Absolvent 2004, diskutiert mit Fritz Brugger über Arbeit und Kapital. Und darüber, ob Gewerkschaften im Kampf für existenzsichernde Löhne überhaupt etwas ausrichten können. Wir fragen nach, wie die Uberisierung der Wirtschaft den globalen Arbeitsmarkt verändert. Ausserdem: Von Wirtschaftssanktionen und Menschenrechten, kurzfristiger Profitlogik und den positiven Seiten von Schwarzmalerei.
Die Agenda 2030 fordert alle Länder der Welt auf, die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen: ökologisch und sozial, im eigenen Land und weltweit. Diesen Polit-Kompass, der Entwicklung und Ökologie erstmals eng verknüpft, nennt Martin Fässler «einen historischen Glücksfall». Der NADEL-Absolvent (1988) war Stabschef und Mitglied der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA ) und lange Jahre für die Ausarbeitung der Schweizer Botschaft zur Entwicklungspolitik zuständig. Doch mit der Umsetzung der Agenda 2030 harzt es. Im Gespräch mit Fritz Brugger diskutiert der studierte Soziologe und Präsident von Trigon Film, warum sich die Schweiz trauen sollte, ministeriale Silos aufzubrechen. Ob der Raum für die Zivilgesellschaft enger wird. Und weshalb das Kino ein guter Brückenbauer zwischen verschiedenen Ländern ist. Ausserdem: Über die Bewerbung der Schweiz für einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat, Transformationsprozesse und Innovationsmotoren und die heilige Kuh des Patentschutzes.
Für uns sind Kaffee und Kakao in erster Linie beliebte Lebensmittel. Für Raphael Schilling, Experte für nachhaltige Lebensmittelbeschaffung, sind es auch kritische Rohstoffe. Denn ihr Anbau ist verknüpft mit ökologischen und sozialen Herausforderungen, wie hohem Wasserverbrauch oder nicht-existenzsichernden Löhnen. Bis vor kurzem war der studierte Lebensmittelingenieur und NADEL Absolvent 2010 Projektleiter Nachhaltigkeit bei Coop Schweiz. Fritz Brugger spricht mit Raphael Schilling über die Komplexität von globalen Wertschöpfungsketten, über die Aufgabe, Konsumentinnen und Konsumenten von nachhaltigen Produkten zu überzeugen und darüber, ob die nachhaltige Farm der Zukunft von Robotern gesteuert wird Ausserdem: Warum fair nicht gleich bio ist, welchen Effekt der Verzicht auf Plastiksäcke hat und wie lange es braucht, um einen Flug nach Australien durch vegetarische Ernährung zu kompensieren.
Bei ihrer Arbeit dreht sich alles um Migration: Nach Einsätzen in Flüchtlingslagern in Ostafrika und im Irak leitet Manuela Ernst heute die Abteilung Soziale Integration und Migration beim Schweizerischen Roten Kreuz. In dessen Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer in Bern erhalten Menschen, denen Schlimmes widerfahren ist, medizinische, psychotherapeutische und psychosoziale Hilfe. Im Gespräch mit Fritz Brugger berichtet die ETH-NADEL-Absolventin (2012), warum die Flucht oft genauso traumatisiert wie die Ereignisse, welche Menschen in die Flucht treiben. Wie sie im Irak als UNHCR Schutzbeauftragte zuständig war für eine menschenwürdige Behandlung der intern Vertriebenen im unstabilen Grenzgebiet zwischen dem kurdischen kontrollierten Norden und irakisch kontrollierten Süden. Und was 15 Jahre Engagement für Menschen auf der Flucht mit dem Menschen Manuela Ernst gemacht haben. Ausserdem: Von vertraulichen Gesprächen unter Polizeischutz, Angela Merkels Flüchtlingspolitik und der grossen Wirkung eines kleinen Beschwerdebriefkastens.
Der Abbau von Bodenschätzen ist in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in den letzten 15 Jahren sprunghaft angestiegen und macht oft einen erheblichen Anteil der Exporte aus. Trotzdem machen rohstoffreiche Länder bei der Bekämpfung von Armut und Ungleichheit oft wenig Fortschritte. Thomas Benninger, ETH-NADEL-Alumnus (2010), weiss warum. Der studierte Ökonom berät beim Internationalen Währungsfonds IWF rohstoffreiche Länder bei der Besteuerung des Rohstoffsektors und modelliert Erträge unter verschiedenen Steuerszenarien. Im Gespräch mit Fritz Brugger gibt er Auskunft darüber, wie Bergbaufirmen besteuert werden sollten und was Transparenzinitiativen gegen Korruption ausrichten können. Und erklärt, was die Energiewende für Länder bedeutet, die heute von den Einnahmen aus der Förderung von Öl, Gas und Kohle leben und die Vorteile von Budgethilfe. Ausserdem: Die Alltagsnähe der Makroökonomie, Daten-Nerds beim IWF und starke Frauen als Vorbilder.
Das Ringen um die richtigen Massnahmen gegen die Covid-19 Pandemie dominiert zurzeit das politische Tagesgeschäft. Die Klimadiskussion ist in den Hintergrund getreten. Dabei gäbe es durchaus Parallelen für den Umgang mit beiden Krisen. Jürg Staudenmann, ETH-NADEL-Absolvent (2003) und heute Leiter Internationale Umwelt- und Klimapolitik bei der entwicklungspolitischen Denkfabrik Alliance Sud, erklärt im Gespräch mit Fritz Brugger, ob es richtig ist, Gelder aus der Entwicklungszusammenarbeit für die Bewältigung der Klimakrise zu verwenden. Wie gross unser Beitrag an diese internationalen Bemühungen sein sollte und was es mit Klimagerechtigkeit auf sich hat. Ausserdem: Die wichtigste Eigenschaft eines erfolgreichen Lobbyisten und die Schweiz als Entwicklungsland.
Innovative Firmen gibt es nicht nur in Zürich. Sondern auch in Lima, Ho Chi Minh City oder Pristina. Das weiss Teresa Widmer, Global Manager des Swiss Entrepreneurship Program von Swisscontact und ETH-NADEL Alumna von 2014. Das Programm ermöglicht den Aufbau von Startup-Netzwerken in sieben Ländern und trägt so dazu bei, zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gespräch mit Fritz Brugger erklärt die studierte Betriebswirtin, vor welchen Herausforderungen Startups weltweit stehen, was eine Unternehmerpersönlichkeit ausmacht, und was es mit dem Credo «if you fail, fail fast» auf sich hat.
Die Hälfte der Bevölkerung in Armut, eine tiefe Rezession und eine korrupte Machtelite. Dazu mehr als 1,7 Millionen Flüchtlinge im Land und der Ausbruch von COVID-19 – der Libanon durchlebt derzeit jede erdenkliche Krise, sagt Monika Schmutz Kirgöz, die Schweizer Botschafterin im Libanon. Im Interview mit Fritz Brugger spricht die ETH-NADEL-Alumna von '93 über die komplexe sozio-geopolitische Situation des Landes, sieht aber Hoffnung in der starken Zivilgesellschaft und der Meinungsfreiheit. Ausserdem: Über den «Whole of Government»-Ansatz der Schweiz, den Backlash bei der Gleichstellung der Geschlechter und warum sie von der feministischen Aussenpolitik Kanadas beeindruckt ist.
Vor einem halben Jahr konnten sich die wenigsten Leute vorstellen, was Epidemiologen machen. Seit Covid-19 sind sie auf allen medialen Kanälen präsent und erklären uns zusammen mit den Virologen die Welt der übertragbaren Krankheiten. Unser Gast Prof. Dr. Jürg Utzinger, ETH-NADEL-Absolvent (1995) und heute Direktor des Schweizerischen Tropeninstituts, hat sich als Epidemiologe auf Afrikanische Länder spezialisiert. Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen diese Länder bei der Bekämpfung der aktuellen Pandemie? Im Gespräch mit Fritz Brugger erklärt Jürg Utzinger, warum afrikanische Länder drastische Lockdown-Massnahmen nicht tel quel übernehmen können und weshalb man mit einem One Health Ansatz den gesamten sozial-ökologischen Kontext miteinbeziehen muss, um eine Infektionskrankheit nachhaltig zu bekämpfen. Ausserdem: Von der Rolle der WHO, dem Ende des akademischen Silodenkens und warum ein wenig Laisser-Faire ein guter Führungsstil sein kann.
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