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Frauen von damals

Frauen von damals
Author: Bianca Walther
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© Bianca Walther
Description
Geschichten von Frauen, die Grenzen überschritten, mit neuen Lebensmodellen experimentierten und sich Freiräume nahmen – oft jenseits der heterosexuellen Norm.
Nominiert für den Grimme Online Award 2024.
Nominiert für den Grimme Online Award 2024.
34 Episodes
Reverse
Das Hof-Atelier Elvira in München war mehr als ein Fotostudio: Gegründet 1887 von Sophia Goudstikker und Anita Augspurg, entwickelte es sich schon kurz nach seiner Gründung zu einem Forum für gesellschaftliche Diskussion und Innovation: Hier begegneten sich Kulturschaffende, Aktivist*innen und Visionär*innen, um über Kunst, Literatur, Frauenrechte und vieles mehr zu debattieren und natürlich, um zu feiern. In dieser Folge geht es um die Netzwerke, die in diesem außergewöhnlichen Raum entstanden, und um seine Gründerin und Hauptfigur Sophia Goudstikker – eine Frau, die (wie ich finde, zu Unrecht) in der Erzählung immer ein bisschen neben ihrer prominenteren ersten Lebensgefährtin Anita Augspurg verblasste.Die Fotos zur Folge findet ihr auf der Folgenwebsite .Literatur und Quellen:Ingvild Richardsen: Leidenschaftliche Herzen, feurige Seelen. Wie Frauen die Welt veränderten. Frankfurt 2019.Ingvild Richardsen (Hg.): Die modernen Frauen des Atelier Elvira in München und Augsburg 1887 – 1908, München 2022.Rudolf Herz/Brigitte Bruns (Hg.): Hof-Atelier Elvira 1887 – 1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten, München 1985.Gertrud Bäumer: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933.Ernst von Wolzogen: Das dritte Geschlecht, Berlin 1899.Fanny zu Reventlow: Viragines oder Hetären? in: Zürcher Diskußjonen 22 (1899).Atelier Elvira: Website-Projekt von Ingvild Richardsen über die Protagonistinnen des Hof-Ateliers Elvira und des Vereins für Fraueninteressen: https://atelierelvira.de/Verein für Fraueninteressen: https://fraueninteressen.de/Bildquellen:Foto Sophia Goudstikker: Landesarchiv Berlin, LAB B Rep. 235-FS Nr. 187Foto Ika Freudenberg: Hof-Atelier Elvira, aus G. Bäumer: Gestalt und Wandel. Frauenbildnisse, Berlin 1950, zu S. 432.Fotoatelier Elvira: Philipp Kester, Hofatelier Elvira ; Außenfassade des Gebäudes, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Kester, FM-87/61.491.7, CC BY-SA 4.0Gruppenfoto: Hof-Atelier Elvira, via Wikimedia Commons
Die Frauen von damals werden fünf Jahre alt, und für die Jubiläumsfolge habt ihr mir eure Fragen geschickt. *** In der Folge erwähne ich mehrere Forscher*innen, die wunderbare und wichtige Arbeit machen. Hier deshalb ein paar Tipps zum Weiterlesen und -hören:Thema: Queere Geschichte im Nationalsozialismus Anna Hájková: Menschen ohne Geschichte sind Staub. Queeres Verlangen im Holocaust. Göttingen 2024. Laurie Marhoefer: Sex and the Weimar Republic: German Homosexual Emancipation and the Rise of the Nazis. Toronto 2015 Jens Dobler: Zwischen Duldungspolitik und Verbrechensbekämpfung: Homosexuellenverfolgung durch die Berliner Polizei von 1848 bis 1933. Frankfurt/2008. Claudia Schoppmann: Zeit der Maskierung. Lebensgeschichten lesbischer Frauen im „Dritten Reich“. Berlin 1993. Thema: Katholische Frauen gegen den NS Laura Baumgarten (@frauabgeordnete): Instagram-Beiträge über Ellen Ammanns Antrag auf Ausweisung Adolf Hitlers und ihre Aktionen zur Verhinderung des Hitler-Putsches. Dazu gibt es bei Laura auch eine Podcast-Folge.***Der Podcast ist euch so lieb, dass ihr dafür etwas zahlen möchtet? Auf Steady.de stehen drei freiwillige Abomodelle zur Auswahl. Vielen Dank für eure Unterstützung
Dora Richter war Mädchen vom Lande, Hausangestellte bei Magnus Hirschfeld, Spitzenklöpplerin - und die erste trans Frau Deutschlands, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Clara Hartmann, Begründerin der Lili-Elbe-Bibliothek, hat sich auf Spurensuche zu ihr gemacht und faszinierende Dinge ans Tageslicht gebracht. Hierüber und über vieles mehr spricht sie mit mir in dieser Podcast-Folge.
Links und Lesetipps:
Die Lili-Elbe-Bibliothek
Blog-Einträge von Clara Hartmann:
In böhmischen Dörfern: Dora Richters Taufeintrag gefunden
Rätsel um Verbleib gelöst!
Hertha Wind: Ein Leben zwischen Anpassung, Verfolgung und Selbstbestimmung
Link zum Instagram-Beitrag, der das Objekt zeigt, das wir ganz am Ende der Folge besprechen - erst draufklicken, wenn ihr es hört ;)
Beiträge von Oliver Noffke (rbb24) über Dora Richter:
Vor 90 Jahren verschwand Dora Richter in Berlin
Pionierin der trans* Geschichte - Dora ging nach Böhmen
Zum Weiterlesen:
Raimund Wolfert: Auf den Spuren von [...] Charlotte Charlaque und Toni Ebel (Link zu PDF-Dokument; CN: Deadname im Titel)
Raimund Wolfert: Charlotte Charlaque. Transfrau, Laienschauspielerin, „Königin der Brooklyn Heights Promenade“, Berlin / Leipzig 2021
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Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950) ist vielleicht nicht die bekannteste unter den deutschen Frauenrechtsaktivistinnen - aber eine Persönlichkeit, die sich durchaus zu kennen lohnt. Als Vorsitzende des Bunds deutscher Frauenvereine war sie 1933 mit der Frage konfrontiert, wie mit der drohenden Gleichschaltung umzugehen sei. Und ihr war klar: Kompromisse waren mit ihr nicht zu machen! Hört in dieser Folge die Geschichte einer Frau, die wusste, was eine Brandmauer war.
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Übrigens gibt es großartige News: Die Frauen von damals sind für den Grimme Online Award nominiert. Ich würde ich riesig freuen, wenn ihr mich beim Publikumsvoting unterstützen möchtet. Hier könnt ihr bei den Frauen von damals ein Häkchen setzen - und absenden nicht vergessen!
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Links und Literatur zur Folge:
Gisa Bauer: Kulturprotestantismus und frühe bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland. Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950), Leipzig 2006.
Berliner Frauenbund 1945 e. V.: Agnes von Zahn-Harnack. Spurenaufnahme: "Vom Nähfaden bis zur Atombombe ist alles Politik", Berlin 1985. (Hieraus auch das Schlusszitat)
Der Berliner Frauenbund 1945 e. V.
Dossier des AddF zum Demokratischen Frauenbund Deutschlands
Das Archiv des Berliner Frauenbunds befindet sich im Helene-Lange-Archiv des Landesarchivs Berlin; der Nachlass von Hilde Radusch im feministischen Archiv FFBIZ.
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In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Bärbel Kuhn über ihre neue Biografie zur Publizistin Angela Braun-Stratmann, über das Saarland, über Geschichtsunterricht, über die beste historische Kandidatin für ein gemeinsames Weinchen und vieles mehr.
„Angela wer?“ fragt ihr vielleicht. Auch mir sagte der Name erst mal nichts. Dabei war sie als Publizistin, Rednerin, Aktivistin, Sozialdemokratin, überzeugte Europäerin und Verfolgte des NS-Regimes, die auch
in der späteren Bundesrepublik so ihre Probleme hatte, durchaus eine Person, die sich zu kennen lohnt. Dachte sich auch Bärbel Kuhn und machte sich an die Arbeit. Die Suche nach Quellen führte sie durch halb Europa, denn
wie so viele politisch aktive Frauen des 20. Jahrhunderts gab es zu Angela Braun kaum Material – anders als zu ihrem Ehemann, dem Publizisten und Widerständler Max Braun.
Bärbel Kuhn war bis vor kurzem Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte an der Universität Siegen. In dieser Folge erwähnen wir vier ihrer Veröffentlichungen, die sich meiner überhaupt nicht bescheidenen
Meinung nach absolut zu kennen lohnen.
Als da wären, beginnend mit dem Buch zur Folge:
„Eigenwillig und freiheitshungrig". Angela
Braun-Stratmann: Politikerin, Journalistin, Feministin. Geschichte, Politik und Gesellschaft, Schriftenreihe der Stiftung Demokratie Saarland, Bd. 17, Homburg/Saar 2024.
Familienstand: ledig. Ehelose Frauen und Männer im Bürgertum 1850-1914, L'Homme Schriften Bd. 5, Köln/Weimar/Wien 2000.
Haus Frauen Arbeit 1915-1965. Erinnerungen aus fünfzig
Jahren Haushaltsgeschichte, St. Ingbert 1994, 2. Aufl. 1995.
Pierre Leroux - Sozialismus zwischen analytischer
Gesellschaftskritik und sozialphilosophischer Synthese. Ein Beitrag zur methodischen Erforschung des vormarxistischen Sozialismus, Frankfurt/M. u.a.
1988.
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Alice Salomon – Ein Leben für die Soziale ArbeitSie war die Pionierin der Sozialen Arbeit in Deutschland – und, was viele nicht wissen, eine Frauenrechtlerin von Weltgeltung. Alice Salomon (1872-1948) befreite sich über die Freiwilligenarbeit aus dem „Pflanzendasein“ der höheren Tochter, engagierte sich in der Frauenbewegung, studierte und promovierte und reformierte durch ihr Wirken den gesamten Bereich der „Fürsorge“ oder „Wohlfahrtspflege“, wie es damals noch hieß.Sie gründete eine Ausbildungseinrichtung für Frauen, die heute noch als Alice Salomon Hochschule existiert. Sie trug maßgeblich zum Entstehen des Berufsbilds und der Wissenschaft der Sozialen Arbeit im modernen Sinn bei, arbeitete auf internationaler Ebene auf die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen hin und schuf mit all dem auch Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen.Ich finde: Allerhöchste Zeit, ihr eine Folge zu widmen! Ihr findet sie hier zum Direkthören und auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Wenn es euch gefallen hat, freue ich mich über eine Nachricht von euch und/oder fünf Sterne. Euer Feedback erreicht mich über rohrpost ät biancawalther.de oder über meinen Instagram-Kanal @frauenvondamals. Und sagt es natürlich auch gern weiter!LITERATURHINWEISE UND LINKS ZUR FOLGEAlice Salomon: Lebenserinnerungen, Frankfurt/Main 2008. Es gibt auch eine ältere Auflage von 1983. Welche ihr auch greifen könnt: unbedingte Leseempfehlung!Manfred Berger: Alice Salomon. Pionierin der sozialen Arbeit und der Frauenbewegung, 4. Aufl., Frankfurt/Main 2018.Joachim Wieler: Er-Innerung eines zerstörten Lebensabends. Alice Salomon während der NS-Zeit (1933-1937) und im Exil (1937-1948), Darmstadt 1987.Sabine Toppe: Alice Salomon, Essay für das Digitale Deutsche Frauenarchiv (2021).Link zum Fotobuch für Alice Salomon im Meta-Katalog des i.d.a. Dachverbands der deutschsprachigen Frauen- und LesbenarchiveDas Alice-Salomon-Archiv im ehemaligen Gebäude der Sozialen Frauenschulealice – Das Magazin der Alice Salomon Hochschule. Ausgabe 42 widmet sich dem 150. Geburtstag der Gründerin und kann kostenlos heruntergeladen werden.
Heute tauchen wir zum zweiten Mal in die Welt der “Weiblichen Kriminalpolizei” ein. Diesmal befinden wir uns im Hamburg der Weimarer Republik, wo Kriminalpolizeirätin Josephine Erkens nicht nur mit Gegenwind durch männliche Vorgesetzte konfrontiert ist, sondern auch noch andere Konflikte auszutragen hat.
Wozu das führte, vor welchen Schwierigkeiten und Dilemmata die Polizistinnen standen und was Parteipolitik damit zu tun hatte - das beleuchten wir gemeinsam in der neuesten Folge der “Frauen von damals.”
Quellen, Literatur und Tipps zum Weiterlesen:
Ursula Nienhaus: "Nicht für eine Führungsposition geeignet": Josefine Erkens und die Anfänge weiblicher Polizei in Deutschland 1923 - 1933, Münster 1999.
Digitalisate der Vossischen Zeitung bei der Staatsbibliothek Berlin (über DFG-Viewer)
“Zwei Polizistinnen erschießen sich”, Abendausgabe 10. Juli 1931.
“Der Tod der Polizeibeamtinnen”, Morgenausgabe 11. Juli 1931.
“Hintergründe der Hamburger Tragödie”, Morgenausgabe 12. Juli 1931.
“Das Verfahren gegen Frau Erkens”, Morgenausgabe 13. Juli 1931 (Man bemerke die vergleichsweise versteckte Notiz, in der entlastendes Material zu Erkens nachgereicht wird).
“Kein Disziplinarverfahren gegen Frau Erkens”, Abendausgabe 16. Juli 1931.
Robert Brack: Und das Meer gab seine Toten wieder. Roman, Hamburg 2008. (Ich gebe zu, historische Romane mit erfundenen Hauptfiguren, die endlich mal aufräumen, sprechen mich generell nicht an, weil für mich da immer die Gefahr der Selbstgefälligkeit gegenüber historischen Personen gegeben ist. Die Hauptfigur “weiß” es ja meistens besser, aber sie ist nun mal auch mit dem Wissen der heutigen Zeit konstruiert. Gleichwohl hat der Roman gute Kritiken und ist, soweit ich das beurteilen kann, hervorragend recherchiert. Zu Bracks Interpretationen der Fakten kann ich nichts sagen, weil siehe oben. ;))
Robert Brack: Sprechende Dokumente. Nachforschungen im Staatsarchiv während der Arbeit an dem Roman „Und das Meer gab seine Toten wieder”, in: Aus erster Quelle. Beiträge zum 300-jährigen Jubiläum des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg, Hamburg 2013, S. 191-200.
Karin Hausen: Die Polarisierung der ‚Geschlechtscharaktere‘ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, in: Werner Conze (Hg.): Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas, Stuttgart 1976, S. 363-393.
Das Angebot der Frauen von damals ist gratis und werbefrei. Wenn es euch in den Fingern juckt, etwas in die Kaffeekasse zu werfen - hier steht ein Sparschweinchen. Vielen Dank!
Als „Gentleman Jack“ wurde sie einem internationalen Serienpublikum bekannt; als leidenschaftliche Tagebuchschreiberin mit Liebe zum Detail ist sie ein wahres Geschenk an die queere Geschichte: Anne Lister (1791-1840) - lesbische Landadlige, Frauenheldin, Unternehmerin, Europareisende und schillernde Figur in der lokalen Politik.
Kommt mit auf eine Reise ins Nordengland zur Zeit der industriellen Revolution und geht mit mir auf Spurensuche nach queerem Leben in einer Ära, bevor es eine Sprache für die Liebe zwischen Frauen gab.
Literatur und Links:
Helena Whitbread: The Secret Diaries of Miss Anne Lister,
Vol. 1: I Know My Own Heart, London 2010 [1988]
Vol. 2: No Priest But Love, London 2011 [1992]
Jill Liddington: Female Fortune. Land, Gender and Authority. The Anne Lister Diaries and Other Writings 1833-36, London/New York 1998.
Martha Vicinus: Intimate Friends: Women Who Loved Women, 1778–1928, Chicago 2004.
Angela Steidele: Anne Lister. Eine erotische Biografie, Berlin 2017.
Dies.: Geschichte einer Liebe. Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens, Berlin 2011.
Elizabeth Mavor: The Ladies of Llangollen, London 1971.
Rictor Norton: Anne Lister, The First Modern Lesbian, August 2003 (letzter Zugriff April 2024)
Mehr über das Digitalisierungs- und Transkriptionsprojekt der West Yorkshire Archive Services: hier und hier.
Bildquellen für die Folgengrafik:
Porträt: Joshua Horner, ca. 1830, via Wikimedia Commons; Tagebuchseite : West Yorkshire Archive Service, Signatur SH:7/ML/E/10/0007
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In dieser etwas kürzeren Folge der Frauen von damals erzähle ich euch von einer Komponistin, die irgendwann die Faxen dicke davon hatte, wie sie im zeitgenössischen Musikbetrieb behandelt wurde. Schließlich hatte Ethel Smyth sich nicht gegen große Widerstände ein Musikstudium erkämpft, um dann privat vor sich hin zu klimpern. Sie wollte komponieren.
Und das tat sie. Sie schrieb eine monumentale Messe in D, mehrere Opern, Werke für Orchester, Chor und Kammerensembles - und die Hymne der britischen Frauenstimmrechtsbewegung. Des weiteren erzähle ich euch von ihren Frauennetzwerken und ihrem Kampf für Frauenrechte - und natürlich wird es wie immer auch ein bisschen um Liebe gehen.
Werke von Ethel Smyth, die in der Folge genannt werden:
Die "Messe in D" (Link geht zu YouTube)
Der "March of the Women (Link geht zu YouTube)
Zum Weiterlesen:
Von Ethel Smyth (Auswahl):
Impressions That Remained (2 Bände). London/New York 1919.
A Final Burning of Boats. London/New York 1928.
Inordinate (?) Affection. London 1936.
What Happened Next. London/New York 1940.
Auf Deutsch wurden Teile unterschiedlicher Werke von Heddi Feilhaber brillant neu übersetzt und herausgegeben als: Paukenschläge aus dem Paradies. Erinnerungen. Köln 2023.
Artikel und Webseiten:
Ethel Smyth - Suffragette in München. Artikel der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka
Feminale der Musik. Website zu einer Veranstaltung des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe.
ethelsmyth.org. Großartige Ressource zu Leben und Werk der Komponistin (auf Englisch)
Folgenbild: Ethel Smyth 1922, Library of Congress
LC-DIG-ggbain-33693
Im zweiten Teil unseres Streifzugs durch die deutsche Frauenbewegung widmen wir uns dem Zeitraum von 1900 bis zur Wahl zur Nationalversammlung am 19.1.1919 - der ersten reichsweiten Wahl, an der auch Frauen teilnahmen.
Wir sprechen über die Ausdifferenzierung der politischen Landschaft in der Frauenbewegung, das Aufkommen der Stimmrechtsbewegung, den Internationalen Frauentag und die Frauenbewegung im Krieg. Dabei konzentrieren wir uns auf die sogenannte "Heimatfront", nachdem die pazifistische Frauenbewegung bereits ihre eigene Folge bekommen hat. Und schließlich quartieren wir uns bei der Frauenrechtlerin Anna Pappritz und ihren Freundinnen zur Wahlparty ein.
Die Links und Empfehlungen zur Folge:
Podcast "Frau Abgeordnete" von Laura Baumgarten - Folgen über Pauline Staegemann/Elfriede Ryneck, Luise Zietz und Louise Schroeder
Podcast "Frauenleben" von Petra Hucke und Susanne Popp - Folge über Helene Stöcker
Dossier von Kerstin Wolff über den Internationalen Frauentag.
Twitter-Thread von @frauabgeordnete über den Internationalen Frauentag, Instagram-Beitrag über Paula Mueller.
Erwähnte Literatur:
Hedwig Richter/Kerstin Wolff (Hg.): Frauenwahlrecht. Die Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa. Hamburg 2017.
Kerstin Wolff/Reinhold Lütgemeier-Davin (Hg.) Helene Stöcker – Lebenserinnerungen. Wien u. a. 2015.
Sabine Hering: Die Kriegsgewinnlerinnen. Praxis und Ideologie der deutschen Frauenbewegung im Ersten Weltkrieg, Pfaffenweiler 1990.
Zum Weiterlesen:
Angelika Schaser: Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933, Darmstadt 2006.
Anne-Laure Briatte-Peters: Bevormundete Staatsbürgerinnen: Die »radikale« Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich, München 2020.
Grundlage des Beitragsbilds:
"Zeitschrift für Frauenstimmrecht" Nr. 1/2 1918, Fotograf: Horst Ziegenfusz/Historisches Museum Frankfurt, Bestand Archiv der deutschen Frauenbewegung, CC BY SA 4.0;
"Centralblatt des Bunds deutscher Frauenvereine", 15.6.1900, eigenes Foto, Bestand Bayerische Staatsbibliothek München, CC BY Sa 4.0.
Bilder von Anita Augspurg (li.) und Helene Lange (re.): Hof-Atelier Elvira, Fotografin vermutlich Sophia Goudstikker, via Wikimedia Commons
Bild von Minna Cauer (mi.): Unbek. Fotograf:in, Illustrirte Zeitung (1912), vial Wikimedia Commons.
Die kompletten Shownotes findet ihr hier.
50 Jahre lang waren die Malerin Ottilie Roederstein und die Ärztin Elisabeth Winterhalter ein Paar. In Zürich lernten sie sich kennen, in Frankfurt schufen sie sich ein erstes Zuhause, und in Hofheim am Taunus fanden sie schließlich ihren Alterssitz. "Gemeinsam frei sein" - so könnte man ihre Lebensgemeinschaft charakterisieren. Jede für sich und beide zusammen hatten sie die Ambition, sich in der bildungsbürgerlichen Gesellschaft des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einen Platz zu schaffen. Die eine als Künstlerin, die andere als Ärztin und später Managerin von Haus, Hof und allerlei sozialen Bestrebungen.
Wie sie dabei vorgingen und auf welche starken Netzwerke sie sich stützen konnten, erzähle ich euch in der neuesten Folge. Und natürlich wird es auch um Kunst gehen.
Weiterführende Links zur Folge:
1. Porträts von Ottilie Roederstein:
Selbstbildnis mit Schlüsseln, 1937
Elisabeth Winterhalter als Studentin, 1887
Selbstbildnis mit Pinseln, 1917
Dr. med. E. H. Winterhalter, 1918.
Zum Selbstbildnis mit Pinseln erzählt Kuratorin Sandra Gianfreda vom Kunsthaus Zürich hier mehr. (Darin ist auch kurz das Selbstporträt mit Zigarillo zu sehen).
Zum Selbstporträt mit Zigarillo und dem Porträt von Elisabeth Winterhalter mit Hund konnte ich keinen Link finden, bei dem ich mir sicher war, dass die Abbildung genehmigt ist. Deshalb habe ich auf Verlinkung verzichtet.
2. Weitere Links:
Frei. Schaffend. Die Roederstein-Retrospektive im Städel-Museum (20.7.-16.10.2022)
Ottilie W. Roederstein. Eine Schweizer Künstlerin wiederentdeckt. Retrospektive im Kunsthaus Zürich (18.12.2020-5.4.2021)
Twitter-Thread und Instagram-Beitrag der Frauen von damals über Rosa Bonheur
HerStory über Rosa Bonheur
Quellen und Literatur:
Barbara Rök: Ottilie W. Roederstein (1859-1937). Eine Künstlerin zwischen Tradition und Moderne, Marburg 1999
Sandra Gianfreda: Zürich, Berlin, Paris: Stationen einer Künstlerinnenausbildung, in: Sandra Gianfreda, Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer (Hg.): Ottilie W. Roederstein. Ausstellungskatalog zu den Retrospektiven im Kunsthaus Zürich und im Städel Museum, Frankfurt, Zürich 2020, S. 20-35
Elga Kern (Hg.), Führende Frauen Europas, München 1930. (Darin: Autobiografische Schilderungen von Ottilie Roederstein und Elisabeth Winterhalter
Nachlass Hermann Jughenn, Roederstein-Jughenn-Archiv im Städel-Museum.
- Zitat Elisabeth Winterhalter über Kennenlernen (NR Biografie 1)
- Brief von Johanna Voos an Ottilie Roederstein vom 19.5.1887 (NR Briefe 2a)
- Brief von Ottilie Roederstein an Elisabeth Winterhalter vom 12.10.1937 (NR Biografie 3).
Ich danke dem Stadtarchiv Hofheim und Ingeborg Luijendijk, Hofheim.
Mildred Harnack war führendes Mitglied des Widerstandsnetzes, das die Gestapo "Rote Kapelle" nannte. Geboren in Wisconsin, kam sie 1929 mit ihrem Mann Arvid nach Deutschland. 2021 zeichnete ihre Urgroßnichte Rebecca Donner ihren Weg in den Widerstand in einer Biografie nach, und ich hatte das große Vergnügen, für die Frauen von damals mit ihr zu sprechen. Hier hört ihr das Interview mit deutscher Simultanverdolmetschung.
Erwähnte Literatur:
Shareen Blair Brysac: Resisting Hitler: Mildred Harnack and the Red Orchestra. New York 2000. (Auf Deutsch erschienen als: Mildred Harnack und die 'Rote Kapelle', übers. v. Klaus Kochmann, Augsburg 2003).Rebecca Donner: All the Frequent Troubles of Our Days. The True Story of the American Woman at the Heart of the German Resistance to Hitler, New York 2021.Norman Ohler: Harro und Libertas, Köln 2020.
Memoiren:
Greta Kuckhoff: Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle, Berlin (Ost) 1978.Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen, München 1986.Elfriede Paul: Ein Sprechzimmer der Roten Kapelle, Berlin 1981.
Auch empfehlenswert:
Henning Fischer: Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung und politisches Handeln, 1945 bis 1989. Konstanz 2018.Frauke Geyken: Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler, München 2014.Florence Hervé (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.Claudia Koonz: Mothers in the Fatherland: Women, the Family, and Nazi Politics, New York, 1987.
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#frauengeschichte #frauen #nationalsozialismus #widerstand
Mildred Harnack war führendes Mitglied des Widerstandsnetzes, das die Gestapo "Rote Kapelle" nannte. Geboren in Wisconsin, kam sie 1929 mit ihrem Mann Arvid nach Deutschland. 2021 zeichnete ihre Urgroßnichte Rebecca Donner ihren Weg in den Widerstand in einer Biografie nach, und ich hatte das große Vergnügen, für die Frauen von damals mit ihr zu sprechen. Hier hört ihr das Interview in der englischen Originalfassung.
Erwähnte Literatur:
Shareen Blair Brysac: Resisting Hitler: Mildred Harnack and the Red Orchestra. New York 2000. (Auf Deutsch erschienen als: Mildred Harnack und die 'Rote Kapelle', übers. v. Klaus Kochmann, Augsburg 2003).Rebecca Donner: All the Frequent Troubles of Our Days. The True Story of the American Woman at the Heart of the German Resistance to Hitler, New York 2021.Norman Ohler: Harro und Libertas, Köln 2020.
Memoiren:
Greta Kuckhoff: Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle, Berlin (Ost) 1978.Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen, München 1986.Elfriede Paul: Ein Sprechzimmer der Roten Kapelle, Berlin 1981.
Auch empfehlenswert:
Henning Fischer: Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung und politisches Handeln, 1945 bis 1989. Konstanz 2018.Frauke Geyken: Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler, München 2014.Florence Hervé (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.Claudia Koonz: Mothers in the Fatherland: Women, the Family, and Nazi Politics, New York, 1987.
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#frauengeschichte #frauen #nationalsozialismus #widerstand
Vom 28. April bis 1. Mai 1915 kamen über 1500 Frauen zusammen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Allen Widrigkeiten zum Trotz, trafen sie sich im holländischen Den Haag zu einer großen Frauenfriedenskonferenz. Sie streckten einander die Hände aus, debattierten und verabschiedeten 20 Resolutionen, die sie in die Hauptstädte der kriegführenden wie auch der neutralen Länder trugen. Wer sie waren, wie sie vorgingen und was aus ihrer Initiative wurde, verrate ich euch im neuesten Streifzug durch die Frauengeschichte.
Verwendete Quellen und Literatur:
Jane Addams, Emily Greene Balch und Alice Hamilton: Women at The Hague. the International Congress of Women and its Results, New York 1915 (Digitalisat hier abrufbar).
Lida Gustava Heymann: Erlebtes, Erschautes: Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden 1850–1940, hg. v. Margrit Twellmann, Meisenheim 1977.
Jus suffragii. Monthly Organ of the International Woman Suffrage Association, Ausgaben November 1914 bis Mai 1915 (Band 9, Digitalisate hier abrufbar).
Report of the International Congress of Women: The Hague, The Netherlands, April 28th to May 1st, 1915: President's Address, Resolutions Adopted, Report of the Committees Visting European Capitals, New York 1915 (Digitalisat hier abrufbar)
Weiterführende Links zur Folge:
Bilder vom Kongress
Resolutionen des Kongresses (Achtung Transkriptionsfehler: Unter Punkt 2 muss es "Sufferings" statt "Suffrage" heißen).
Podcast-Folge von Laura Baumgarten über Luise Zietz
Podcast-Folge von Susanne Popp und Petra Hucke über Helene Stöcker
Podcast-Folge von Jasmin Lörchner und Bianca Walther über Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann
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Grundlage für das Beitragsbild: Foto des Podiums auf dem Frauenfriedenskongress, unbekannte:r Fotograf:in, via Wikimedia Commons.
#frauen #frauengeschichte #kaiserzeit #ersterweltkrieg
Über manche Folgen möchte man nur sagen: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört." Dies ist eine davon. Für Folge 19 der Frauen von damals hatte ich das große Vergnügen, ein Stündchen mit Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka zu plaudern. Sie ist Fachfrau für Komponistinnen, Lesbengeschichte, die Geschichte lesbischer Komponistinnen und vieles mehr und hat für uns ihr Schatzkistchen geöffnet. Freut euch auf ein wahres Feuerwerk an Überraschungsfunden, Anekdoten, liebevoll zusammengetragenen Details und Geschichten aus dem Leben einer Forscherin!
Weiterführende Infos und Links:
Internetseite von Susanne Wosnitzka
Clara Schumann hat null Bock
Ethel Smyth - Suffragette in München
Die Löwinnen von Paris
Susanne Wosnitzka auf Twitter
Das Archiv Frau und Musik in Frankfurt / Main
The March of the Women (YouTube)
Wikipedia-Eintrag zu Ethel Smyth (mit Bildern!)
Erwähnte Literatur:
Brigitte Hamann: Elisabeth. Kaiserin wider Willen, München u. a. 1987.
Brigitte Hamann: Hitlers Wien, München u. a. 1996.
Lillian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer. Romantische Freundschaft und Liebe zwischen Frauen von der Renaissance bis heute, München 1990. Das englische Original von 1981 gibt es unter dem Titel: "Surpassing the Love of Men. Romantic Friendship and Love Between Women from the Renaissance to the Pesent".
Ethel Smyth; Ronald Chrichton (Hg.) , Jory Bennett (Hg.): The Memoires of Ethel Smyth, London 1987.
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Alle Hinweise auf Bücher, Produkte und Leistungen in diesem Podcast geschehen unbeauftragt; jede Werbung ist freiwillig und unbezahlt.
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#frauen #frauengeschichte #interview #lesbengeschichte #komponistinnen #musikgeschichte #feminismus #frauenbewegung #kaiserzeit #neueregeschichte
Helene Lange war die unbestrittene Führungsfigur des "gemäßigten" Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung. Sie war Großmeisterin des sarkastischen Humors, Pionierin der Mädchenbildung und Trägerin des wahrscheinlich höchsten Dutts im Vorstand des Bunds deutscher Frauenvereine. Für ihre 25 Jahre jüngere Lebensgefährtin Gertrud Bäumer und die anderen jüngeren Frauen der Bewegung war sie schlicht „der Meeschter“.
Dieser Frau wollen wir endlich einmal eine eigene Folge widmen. Wir begleiten sie durch ihre Kindheit und Jugend im Oldenburger Land, gehen mit ihr ins Elsass und folgen ihr schließlich nach Berlin, wo sie ihren Wirkungskreis als Pädagogin und Frauenrechtlerin entfaltete. Obwohl sie ihren Gegnerinnen als "gemäßigt" galt, scheute sie sich herzlich wenig vor Konfrontation. Weder Politiker noch selbsternannte "Experten" der Mädchenbildung waren vor ihrer scharfen Zunge sicher. Auch die eine oder andere Mitstreiterin in der Frauenbewegung bekam gelegentlich Helene Langes Kritik ab.
Der Pragmatikerin Lange war stets an konkreten Verbesserungen im Kleinen gelegen. Dennoch ging es ihr letztlich immer auch um den "großen Wurf": die Öffnung von Bildungseinrichtungen für Frauen - und das Wahlrecht. Als das Frauenwahlrecht 1919 kam, wählte sie nicht nur ihre Lebensgefährtin Gertrud Bäumer in die Nationalversammlung. Sie hatte auch selbst kandidiert - und wurde gewählt: als erste Alterspräsidentin der Hamburger Bürgerschaft.
Links und weiterführende Informationen zur Folge:
Dossier des DDF über den Allgemeinen deutschen Lehrerinnenverein
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Verwendete Literatur:
Bäumer, Gertrud: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933.
Göttert, Margit: Macht und Eros. Eine neue Perspektive auf Helene Lange und Gertrud Bäumer, Königstein/Ts. 2000.
Lange, Helene: Lebenserinnerungen, Berlin 1930.
Lange, Helene: Was ich hier geliebt. Briefe, hg. v. Emmy Beckmann, Tübingen 1957.
Schaser, Angelika: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft. 2. Aufl., Köln u. a. 2010.
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Bildgrundlage: Atelier Elvira, via Wikimedia Commons (gemeinfrei)
In der ersten Interviewfolge der Frauen von damals unterhalten wir uns mit der Leiterin der Forschungsabteilung des Archivs der deutschen Frauenbewegung, Dr. Kerstin Wolff. Sie erzählt uns von den Anfängen des Archivs in den 1980er Jahren, gibt einen Überblick über die Sammlungspraxis und die Aktivitäten des AddF und hat natürlich viele spannende Geschichten mitgebracht. Am Ende wird es sogar feuchtfröhlich - lasst euch überraschen!
Links:
Archiv der deutschen Frauenbewegung
META-Katalog des i.d.a. Dachverbands deutschsprachiger Frauen- und Lesbenarchive (wenn ihr nach Digitalisaten suchen möchtet, einfach bei den Ergebnissen einen Haken bei "enthält Digitalisate" setzen!)
Minna Cauer mit der Gießkanne (Link zum Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam)
Eine kleine Auswahl aus Kerstin Wolffs Veröffentlichungen:
Anna Pappritz (1861–1939). Die Rittergutstochter und die Prostitution, Sulzbach/Taunus 2017.
Frauenwahlrecht. Die Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa. Hamburg 2017 (herausgegeben gemeinsam mit Hedwig Richter)
Helene Stöcker – Lebenserinnerungen. Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin. Wien u. a. 2015 (herausgegeben gemeinsam mit Reinhold Lütgemeier-Davin)
„Stadtmütter“. Bürgerliche Frauen und ihr Einfluss auf die Kommunalpolitik im 19. Jahrhundert, Königstein/Taunus 2003.
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Gefällt euch, was ihr hört? Auf Ko-Fi könnt ihr die Frauen von damals jetzt ganz einfach unterstützen. Aber Achtung! Sie könnten dann noch redseliger werden.
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Für Folge 16 der Frauen von damals fahren wir einmal wieder nach Schweden. Die Frau, um die es heute geht, hatte als erste Frau ihrer Heimatstadt das Abitur abgelegt, ging danach nach Uppsala zum Studieren und wurde schließlich in Stockholm zu einer gefragten Kolumnistin und gefeierten Literaturkritikerin. Sie liebte das Spiel mit den Geschlechterrollen, trug lausbübische Spitznamen wie „Knirps“ und „Strolch“ ebenso stolz wie ihren akademischen Grad – und sie liebte Frauen.
Wir begleiten sie durch Studienzeit und erste Verliebtheit und ziehen dann mit ihr nach Stockholm, wo sie sich niederließ. Hier fand sie Arbeit, Freundinnen und die große Liebe ihres Lebens: Ellen Kleman – oder, wie sie sie nannte: „Choice“, die Auserwählte. Natürlich schauen wir ihr auch über die Schulter, während sie Liebesbriefe schrieb.
Aber natürlich ist ein Leben nicht vorbei, wenn die Protagonistin in den Hafen der Ehe einläuft. Was passiert, wenn eine temperamentvolle Bildhauerin die Szene betritt? Und warum holt die große Ellen Key, Grande Doyenne der Reformpädagogik, plötzlich zur Backpfeife aus?
Die vollständigen Shownotes findet ihr unter https://biancawalther.de/klara-johanson/.
Einen Twitter-Thread mit Kurzinfos und Bildern der vielen Frauen in dieser Folge findet ihr hier. Ihr könnt ihn auch sehen, wenn ihr nicht bei Twitter angemeldet seid.
Den versprochenen Link zur Aufzeichnung des Panels mit Laura, Jasmin und meiner Wenigkeit gibt es, sobald er verfügbar ist!
Quellen und Literatur (Auswahl)
Königliche Bibliothek, Stockholm: Nachlass Klara Elisabet Johanson, Signatur SE S-HS L2.
Burman, Carina: K.J. En biografi om Klara Johanson, Stockholm 2007.
Johanson, Klara, Afzelius, Nils (Hg.): K. J. själv, Stockholm 1952.
Johanson, Klara; Afzelius, Nils (Hg.): Brev, Stockholm 1953.
Johanson, Klara, Eman, Greger (Hg.): Ur dagböckerna, Lund 1989.
Pärletun, Ingrid: Lydia Wahlström, Lund 2018.
Wahlström, Lydia: „Personliga erfarenheter av psykoanalys“, in Gösta Nordquist (Hg.): Pastoralpsykologi, Stockholm 1945, S. 41-60.
Wahlström, Lydia: Trotsig och försagd. Mitt livs minnen, Stockholm 1949.
Das Bild zur Folge ist das Frontispiz der Ausgabe „K.J. själv“ und illustriert den biografischen Artikel im Svenskt biografiskt lexikon. Es zeigt Johanson vermutlich um 1910.
Gefällt euch, was ihr hört? Auf Ko-Fi könnt ihr den Frauen von damals ein Käffchen spendieren!
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Marie-Elisabeth Lüders war eine ganz Große des Liberalismus. Aufgewachsen als höhere Tochter in Berlin, wusste sie, was es hieß, Chancen verwehrt zu bekommen. Sie erkämpfte sich Bildung - und nutzte sie, um auch anderen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie wurde Beamtin im Sozialwesen, Abgeordnete in Nationalversammlung und Reichstag, kämpfte für Frauenrechte und widersetzte sich den Nationalsozialisten. Dafür wurde sie 1937 für mehrere Monate inhaftiert. Nach der Nazizeit begann ihre zweite Parlamentskarriere: Als Alterspräsidentin des Deutschen Bundestags. Alles Grund genug, ihr eine Folge zu widmen!
Das Bonusmaterial:
Eröffnung des Deutschen Bundestags 1953
Eröffnung des Deutschen Bundestags 1957
Fernsehinterview mit Marie-Elisabeth Lüders von 1957
Literatur:
Marie-Elisabeth Lüders: Fürchte dich nicht. Persönliches und Politisches aus mehr als 80 Jahren. 1878–1962. Köln und Opladen 1963.
Cornelia Baddack: Katharina von Kardorff-Oheimb (1879–1962) in der Weimarer Republik. Göttingen 2016.
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit: Broschüre Wer war Marie-Elisabeth Lüders?
Erwähnte Podcasts:
Jasmin Lörchner, Laura Baumgarten und Bianca Walther über Frauen im Widerstand: Teil 1 und Teil 2.
Laura Baumgarten aka Frau Abgeordnete über Louise Schroeder.
Folge "Pionierinnen der Mitbestimmung" des Podcasts "Systemrelevant" der Hans-Böckler-Stiftung mit Bettina Kohlrausch und Johanna Wenckebach.
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"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual - nun, dann lasse man uns doch! Dann sind wir es doch mit gutem Recht." Mit dieser klaren Ansage nahm die Feministin Johanna Elberskirchen im Jahr 1904 den Kampf gegen das Schweigen über die Liebe zwischen Frauen auf.
Ein solch offenes Bekenntnis war zu einer Zeit, in der weibliches Begehren jeder Art noch ein großes Tabuthema war, äußerst ungewöhnlich. Wer war die Frau, die so selbstbewusst zu ihrer Liebe zu und Lust auf Frauen stand?
Johanna Elberskirchen war nie eine Frau gewesen, die sich fromm in die vorgezeichneten Bahnen fügte. Als Tochter eines Kleinkaufmanns erkämpfte sie sich zunächst einen Abschluss auf der höheren Töchterschule, ging dann auf Lehr- und Wanderjahre und schließlich zum Studium nach Bern. Sie wurde Frauenrechtlerin, Sozialdemokratin und Aktivistin für die Belange homosexueller Frauen. Liebe fand sie auch - in der Person der Medizinstudentin Anna Eysoldt. Bis die beiden zusammenleben konnten, sollten jedoch noch einige Hürden zu überwinden sein. Welche was waren und was die Schweizer Justiz damit zu tun hat? Lasst euch überraschen!
Natürlich werfen wir in dieser Folge auch einen Blick in Johanna Elberskirchens Schriften. Immerhin befanden sich darunter so schlagkräftige Titel wie: "Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft!", aus dem das Titelzitat dieser Folge entnommen ist.
Und Johanna Elberskirchen wäre nicht sie selbst gewesen, wenn ihr bewegtes Leben nicht auch ein bewegtes Ende genommen hätte. Am Schluss wird es also noch eine kleine Räuberpostille geben.
Literatur zur Folge (Auswahl):
Christiane Leidinger: Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna Elberskirchen (1864-1943), Konstanz 2008.
Johanna Elberskirchen: Die Prostitution des Mannes - auch eine Bergpredigt, auch eine Frauenlektüre, Zürich 1896.
Johanna Elberskirchen: Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft! Berlin 1904.
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Übrigens: Ab sofort könnt ihr den Frauen von damals auch auf Ko-Fi ein Käffchen spendieren!
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Eine fantastische Folge! Spannend und so Informationsreich. Ein Glück zu dem Podcast wiederzukehren🙂👍