Zen
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Author: Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi

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Description

In täglichen Lehrvorträgen, so genannten Teishōs, befaßt sich Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi der Choka Sangha in Steyerberg mit den Inhalten des Zen. Von einem bloßen Vortrag unterscheidet sich das Teishō durch das "Zeigen des Dharma" - der unverstellten Wirklichkeit, wie sie ist. Der Vortrag wird frei und spontan gehalten. Er ist oft kraftvoll oder lustig, dramatisch oder anfeuernd und vertieft auf diese Weise sowohl intellektuell als auch spirituell die Erkenntnis der Übenden.
206 Episodes
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Anhand eines Auszuges aus Fall 231 des Kattôshû befasst sich Christoph Rei Ho Hatlapa mit der Frage, wie es sich mit unserem Mitgefühl gegenüber den nichtfühlenden Gegenständen verhält. Betrachten wir dazu Dinge des täglichen Lebens, können wir feststellen, dass alles, was der Kosmos enthält, erforderlich ist, damit beispielsweise ein Möbelstück entsteht. Man braucht Holz, einen Tischler, Zeit. All diese Voraussetzungen haben wiederum andere Bedingungen. Damit das Holz entsteht, braucht es den Wald, den Sonnenschein, den Regen. Der Handwerker braucht seine Eltern etc. Betrachten wir einen Gegenstand auf diese Weise, sehen wir ihn auf eine neue Art. Wir beginnen ihn zu achten und zu ehren und zu erhalten. Fühlen wir diesem Bedingungszusammenhang noch tiefer nach, indem wir wie in Koan 37 des Mumonkan zur Eiche im Garten werden, sagen wir darüber niemals etwas mit dem Mund, mit dem uns unsere Eltern geboren haben. Vielleicht verstehen wir dann aber Tozans Vers: Wunderbar wie wunderbar. Die Predigten empfindungsloser Wesen. Wenn du mit deinen Ohren hörst, gehst du fehl. Lausche mit den Augen, dann hörst du sie. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In Koan 39 des Mumonkan möchte ein Mönch von Ummon wissen, was der wahre Leib des Buddha ist. Ist es der fleischgewordene Körper, mit dem Shakyamuni in das altindische Kastensystem geboren wurde, der eine Vielzahl von Handlungen hervorgebracht und das soziale System seiner Zeit transzendiert hat? Ummon antwortet »Kayakuran«, was ein gehegter Blumengarten bedeutet, und verweist auf den paradiesischen und geschützten Aspekt der Buddhanatur. Sind wir mit dem in Kontakt, blühen in unserem Herzen Blumen. Doch der Mönch zweifelt, ob er das wörtlich nehmen kann. Denn dann wären ja nur die schönen Aspekte Buddha. Dazu sagt Ummon »Goldhaarlöwe« und bezieht sich damit auf die Leidhaftigkeit der Schöpfung. Auch dieser Aspekt ist Buddha. Dieses ist, weil jenes ist. Das Paradies ist mit dem Schlamm verbunden. Was eine gute Nachricht ist, weil dadurch die Schlammanteile unserer Existenz bei entsprechenden Bedingungen, die Möglichkeit in sich tragen, zu höchster Schönheit zu erblühen. Für den Buddha gab es keine Unberührbaren. Jeder kann erleuchtet werden, selbst der Massenmörder Aṅgulimāla. Wir sind also alle potentielle Buddhas. Doch Partei gegen den Schlamm zu ergreifen, hilft nicht. Der Schlamm will dabeibleiben. Es ist also die Aufgabe von jedem von uns, einen Weg zu finden, liebevoll mit der ganzen Polarität umzugehen. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In dem Kapitel »Hachi Dai Nin Gaku« des Shōbōgenzō hat Dogen die acht Wachheiten eines großen Wesens aufgezeichnet, von denen der Buddha an seinem letzten Lebenstag gesprochen hat. Als erstes erwacht ein Mensch zu der Einsicht, wenig Ansprüche zu haben. Er versucht, nichts zu erlangen und empfindet deshalb auch keine Qual. Die Lehre vom Wissen, dass es genügt, ist wie eine sichere Burg in überfließendem Glück und beschreibt die zweite Wachheit. Das nächste Erwachen bedeutet, in heiterer Gelassenheit zu genießen und heißt, allein an einem stillen Ort zu bleiben. Viertens setzt ein zu Einsicht gekommener Mensch seine Kräfte sorgfältig ein, damit er die Aufgaben bewältigt, die er sich vorgenommen hat. Das fünfte Erwachen besteht darin, richtiges Denken aufrecht zu erhalten und die Achtsamkeit nicht zu vernachlässigen. Meditation zu praktizieren und im Dharma beheimatet zu sein ohne Verwirrungen, kennzeichnen die sechste Einsicht. Beim siebten Erwachen kultiviert ein großes Wesen seine Weisheit durch einfühlsames Zuhören und bemüht sich, Verwirklichung zu erreichen. Als Letztes hört ein großer Mensch auf, sich in nutzlosen Diskussionen zu engagieren, was bedeutet, Verwirklichung zu erfahren und frei vom unterscheidenden Denken zu sein. Was der Buddha, bevor er ins Nirvana einging, uns mit den acht Wachheiten ans Herz gelegt hat, ist immer noch brandaktuell und empfehlenswert für die gesamte Menschheit. Literatur: Eihei Zenji Dôgen: Shōbōgenzō - Die Schatzkammer des wahren Dharma: Gesamtausgabe, Angkor Verlag, 1. Auflage 2008, ISBN: 978-3-93601-858-5 Martin Buber: Die Erzählungen der Chassidim: Manesse; Reprint. Edition 1949, ISBN: 978-3717510628 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In diesem Teisho macht uns Christoph mit den vier Brahmaviharas vertraut. Denn praktizieren wir liebende Güte (Maitri), Mitgefühl (Karuna), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upeksha), so nähern wir uns der Wohnstätte Brahmas. Dabei drückt sich jeder Aspekt sowohl in der Meditation als auch im täglichen Handeln aus. Maitri bezeichnet die Liebe zu uns selbst und dadurch die Liebe zu anderen Menschen. Damit Letztere aber der unerschöpflichen Kraft unseres Hara entspringt, meditieren wir mit dem Satz: »Ich bin willkommen mit allen meinen Wesensäußerungen.« Denn erst wenn wir selbst genährt sind, können wir den Aspekt des Mitgefühls ins Grenzenlose ausdehnen und anderen Präsenz schenken. Mit Karuna öffnen wir uns bedingungslos für das Leiden anderer. Damit wir eine derartige Empathie entwickeln, meditieren wir mit dem Mantra: »Ich gebe dir den Raum, dem Klang deiner eigenen Stimme zuzuhören und ihr zu vertrauen. Ich stehe dir bei.« Dann erfreuen wir uns natürlich auch daran, einander mitfühlend zugewandt zu sein und feiern, dass wir uns erfüllt fühlen. Wir meditieren über die Freude an den erfüllten Bedürfnissen. Getragen von Mudita schauen wir unerschütterlich mit anteilnehmendem Gleichmut auf das Universum. Dabei sind wir in Kontakt mit der Weisheit der Wesensgleichheit. Leer zu sein, bedeutet erfüllt zu sein von allem. »Wir alle sind Wellen im großen Ozean«, schauen wir in der Upeksha-Meditation und betreten die Welt des Erfülltseins. Dieses freundliche Paralleluniversum ist für jede*n da. Die vier unermesslichen Geisteszustände sind die Tür dazu. Literatur: Dalai Lama, Sofia Stril-Rever: Der neue Appell des Dalai Lama an die Welt: Seid Rebellen des Friedens, Benevento, 4. Auflage 2020, ISBN: 978-3-7109-0038-9 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Christoph Rei Ho Hatlapa beschäftigt sich in diesem Teisho mit den Aspekten des Mitgefühls. Oft wird es zu Unrecht für ein nobles Ideal, ein edles jedoch wirkungsloses Gefühl gehalten. Dabei ist mittlerweile bekannt, dass es beispielsweise die Bildung von Neuronen im Gehirn unterstützt. Der Dalai Lama weist in seinem aktuellen Appell an die Welt auf seine lebenswichtige Funktion hin und ruft das Zeitalter des Mitgefühls aus. Schon der Buddha rät, die Brahmaviharas, die vier unermesslichen Geisteszustände zu praktizieren. Diese sind Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut. Wenden wir diese Wohnstätten der Liebe täglich an, dehnen sie sich ins Unermessliche aus. Dabei handelt es sich um einen ganz und gar anderen Wachstumsprozess als der, von dem die Ökonomen sprechen. Denn wenn wir tatsächlich Mitgefühl im Sinne der Brahmaviharas praktizieren, bringen wir nicht nur diese Energie in die Welt, sondern werden dabei gleichzeitig selbst genährt. Doch um unseren Mitmenschen wirklich zugewandt sein zu können, müssen wir zunächst uns selbst erforschen. Auch dazu bedarf es des Mitgefühls, in diesem Fall uns selbst gegenüber. Wenn wir uns also in der Meditation präzise, offen und sanft betrachten, stellen wir vielleicht fest, dass wir viele Dinge selbst tun, die wir an anderen Menschen kritisieren, und nehmen uns schließlich an, wie wir sind. Nachdem wir also zunächst uns selbst mit liebevoller Zuwendung begegnet sind, weiten wir unser Mitgefühl auf andere mehr und mehr aus, bis es eines Tages die ganze Welt umfasst. Literatur: Dalai Lama, Sofia Stril-Rever: Der neue Appell des Dalai Lama an die Welt: Seid Rebellen des Friedens, Benevento, 4. Auflage 2020, ISBN: 978-3-7109-0038-9 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In Koan 43 des Hekiganroku sagt ein Mönch zu Tôzan: »Kälte und Hitze überfallen uns. Wie können wir ihnen ausweichen?« Damit stellt er die grundlegende Frage, wie wir dem Unangenehmen ausweichen können. Auch der Buddha hat die Befreiung vom Leiden gelehrt. Trotzdem sind wir davon umzingelt. Engo antwortet: »Wenn du das durchdringen willst, musst du dich von den großen Meistern schmieden lassen.« Was allerdings mit einer gewissen Anstrengung verbunden ist. Analog der fünf Stände des Tôzan lernen wir zunächst, uns in Konzentration zu versenken und auf diese Weise in das Absolute (Sho) einzutauchen, das uns mit der Wesensgleichheit allen Lebens vertraut macht. In der Folge betrachten wir die äußeren Phänomene nicht länger als von uns getrennt. Aufgeladen mit dieser Energie entwickeln wir nach und nach das positive Samadhi einer vollständigen Handlung im Hier und Jetzt der Welt der Erscheinungen (Hen). Bis wir schließlich erkennen, dass Sho und Hen wie die beiden Seiten einer Münze untrennbar verbunden sind. Daran erinnern wir uns zunächst mit ein wenig Glück und später immer selbstverständlicher, wenn wir dem Unangenehmen in Hen begegnen. Es gibt kein Sho ohne die Welt der verschiedenartigen Erscheinungen und umgekehrt. Auch im Unangenehmen begegnet uns Sho. Wer das tief durchdrungen hat, befreit sich im Alltag vom ewigen Wegrennen wollen vor dem Unangenehmen und kann schließlich vielleicht sogar sagen: Für den der im Samadhi sitzt, weht auch im Feuer noch ein kühler Wind. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Anhand von Fall 153 aus der Koansammlung Shûmon Kattôshû empfiehlt uns Christoph Rei Ho Hatlapa die Dharma-Liebe, die ihre Mitmenschen nicht in sympathisch und unsympathisch unterteilt. Dabei fällt es uns zunächst meist durchaus leicht, anderen überschwänglich oder zumindest freundlich zu begegnen. Doch häufen sich herausfordernde Situationen, schlägt die anfängliche Euphorie um und wir fallen zunehmend engherzig in den Funktionsmodus, der den anderen als Problem betrachtet und loswerden möchte. Das lässt sich auf nationaler Ebene beobachten, wenn Menschen aus Kriegsgebieten an unsere Tür klopfen. Aber auch in persönlichen Beziehungen, die sehr intensiv und fordernd sein können. Dharma-Liebe hingegen ist grenzenlos und großzügig, da sie spiritueller Natur ist und sich jedem Wesen gleichermaßen zuwendet. Es ist beglückend und dient dem Buddha-Dharma, sich ihr anzuvertrauen. Denn lassen wir die Dharma-Liebe durch uns wirken, begegnen uns nur noch Buddhas in verschiedenen Entwicklungsstadien und es fällt uns leicht, uns vor allem und jedem aufrichtig zu verbeugen, was erleuchtetes Handeln kennzeichnet. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In den gegenwärtigen Erziehungssystemen und der Arbeitswelt wird Verhalten meist mittels einer manipulativen Sprache mit Lohn und Strafe gelenkt. Doch dadurch kann die Freude am Tun vergehen und die Konkurrenz untereinander nimmt zu. Im Buddhismus dagegen wird Wert auf die Qualität der Kommunikation gelegt. Bereits vor 800 Jahren beschreibt Dôgen die freundliche, gütige Rede als eine der vier allumfassenden Methoden eines Bodhisattva. Dabei wird beim Zusammentreffen mit Lebewesen zunächst Mitgefühl entwickelt, um fürsorgliche und liebevolle Worte zu sprechen. Eine solche Ausdrucksweise bezeichnet Marshall Rosenberg im Rahmen der gewaltfreien Kommunikation als das wirkungsvollste Mittel, um zu einer friedlichen Lösung von Konflikten zu kommen. Allerdings beginnt das Herbeiführen friedlicher Veränderungen mit dem Arbeiten an unserer eigenen Haltung, wie wir uns selbst und andere sehen. Diese Basisarbeit erfordert große Offenheit und Ehrlichkeit, damit sich eine sprachliche Ausdrucksfähigkeit entwickelt, mit der die tief verwurzelten Lernerfahrungen überwunden werden, die auf Belohnung, Strafe und Scham basieren. Dieser Weg ist vielleicht nicht einfach, aber die Ergebnisse sind alle Anstrengungen wert. Oder wie Dôgen es ausdrückt: Wir sollten verstehen, dass freundliche Sprache die Macht hat, das Schicksal der ganzen Welt zu drehen. Literatur: Eihei Zenji Dôgen: Shōbōgenzō - Die Schatzkammer des wahren Dharma: Gesamtausgabe, Angkor Verlag, 1. Auflage 2008, ISBN: 978-3-93601-858-5 Marshall B. Rosenberg: Die Sprache des Friedens sprechen - in einer konfliktreichen Welt, Junfermann, 3. Auflage, ISBN: 978-3-87387-640-8 Alfie Kohn: Punished by Rewards: The Trouble with Gold Stars, Incentive Plans, A's, Praise, and Other Bribes, Mariner Books, ISBN: 978-0-61800-181-1 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Dieses Teisho widmet Christoph Rei Ho Hatlapa der Frage, was unseren Geist beruhigt, wenn wir von Ängsten, Depressionen und Panik geplagt nicht mehr weiterwissen. Auch Eka, der zweite Patriarch des Zen, befindet sich in Koan 41 des Mumonkan in einer verzweifelten Situation, als er Bodhidharma anfleht: »Ich bitte dich Meister, beruhige meinen Geist!« »Bring mir deinen Geist her und ich werde ihn für dich beruhigen«, antwortet Bodhidharma. Unverzüglich macht Eka sich auf den Weg und sucht unter jedem Stein nach seinem Geist. Doch er bekommt ihn einfach nicht zu fassen. Der Geist ist überall und nirgends. Völlig erschöpft verliert Eka schließlich den Kontakt zu seiner quälenden Suche und weiß sich wieder verbunden mit dem nichtfassbaren Geist, der überall vorhanden ist. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Diese Frage stellt uns Ummon in Koan 16 des Mumonkan und weist darauf hin, dass die Welt doch unermesslich und weit ist. Warum also sich den Strapazen und strengen Regeln der Zen-Praxis aussetzen? Der Antwort jagen wir hinterher, bis wir erkennen, dass Freiheit nicht in den äußeren Umständen und deren Analyse zu finden ist. Vielmehr liegt sie in der Erkenntnis der »ungehinderten wechselseitigen Durchdringung der Erscheinungen«, wie es im Kegon-Sutra heißt. Erst wenn wir also bemerken, dass die uns umgebende Welt eine uns zutiefst verwandte Welt ist, entwickeln wir wahres Mitgefühl und tun uns zunehmend schwer, vermeintliche Beschränkungen abzulehnen. Im Zen ist frei, wer mit den Beschränkungen der Welt umgeht. Der sich Wandelnde wandelt unwandelbar durch das sich Wandelnde. Genau genommen bewegen wir uns also jeden Moment auf dem schmalen Grat zwischen Himmel und Hölle. Wir ganz allein entscheiden uns für ein Leben in Leid oder eine Welt der Freiheit ohne Gleichen. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Während seines Kanada-Aufenthaltes hatte Christoph Gelegenheit, ein einfaches Leben auszuprobieren. In diesem Teisho berichtet er von seinen spannenden Erlebnissen und der Erfahrung, dass er das Vorzügliche nicht zu suchen brauchte, ganz so wie es in den Vorträgen des Rinzai Roku Abschnitt 10 beschrieben wird. Ob es Blaubeeren waren, die er beim Baden entdeckte, oder Pfifferlinge, die in der Nähe des Hauses wuchsen. Das, was vorzüglich ist, kommt von alleine zu demjenigen, der den Buddha-Dharma erforscht und wahre Einsicht sucht. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Dieses Teisho widmet Christoph Rei Ho Hatlapa der transformativen Kraft des Mitgefühls, die sich während eines Sesshins als greifbare Energie in der Sangha manifestiert und ausbreitet. Doch gerade die Kriegerinnen und Krieger des Mitgefühls, die sich für die Erleuchtung der Gesellschaft einsetzen, überkommt von Zeit zu Zeit eine große Traurigkeit in ihren Herzen, weil sie sich immer wieder mit den Folgen verblendeten Verhaltens auseinandersetzen müssen. Im Alltag haben sie es ständig mit diesen Beharrungsenergien zu tun. Gewohnheitsenergien, die dem Segen des Erwachens widerstreiten. Unterstützung auf dem Weg des Mitgefühls findet sich bei Maitreya, dem Buddha der Liebe, der alle Beharrungskräfte zu Staub zerfallen lässt und uns dahin leitet, unsere wahre Buddhanatur auszudrücken. Aber auch Amida-Buddha steht uns bei. Als er sah, wie leidvoll das menschliche Leben war, wollte er die Menschen aus diesem elenden Dasein befreien und ans andere Ende des Stroms von Geburt und Tod geleiten. Er war so voller Mitgefühl, dass er all die Leiden der anderen mitempfand, als wären sie seine eigenen. Amida-Buddha wird im allgemeinen als Vertreter dieses altruistischen Impulses dargestellt, der tief in der menschlichen Natur vielleicht im Kosmos selbst verwurzelt ist. Wenn also der altruistische Impuls in uns lebendig ist, sind wir um alle Wesen wie um uns selbst besorgt und verfügen über gewaltige Kräfte. Dann begegnen wir einander gnadenlos sanft in mitfühlender Anteilnahme. Literatur: Chogyam Trungpa: Das Buch vom meditativen Leben. Shambhala und der Pfad des inneren Kriegers, Knaur MensSana TB; 5. Edition 2012, ISBN: 978-3426875759 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Am Ende der klassischen Koan-Ausbildung steht Fall 100 des Hekiganroku. Darin fragt ein Mönch Haryō: »Was hat das mit dem Schwert auf sich, gegen das ein Haar geblasen wird?« Aber auch zu Beginn der Koan-Schulung fordert uns Mumon auf, dem legendären General Kan'u sein Schwert zu entreißen und damit den Buddha zu erschlagen. Mit dieser martialisch anmutenden Einführung in das Geistesleben des Zen werden wir aufgefordert, selbst ein Buddha zu werden, in dem wir aufhören, Projektionen zu verehren. Wenn wir also die totbringende Klinge und das lebenspendende Schwert schwingen, sind wir wahre Samurai, nämlich Krieger, die bereit sind, sich selbst kennenzulernen. Wir räumen auf mit der Vorstellung, wir seien getrennt vom Rest des Universums und es öffnet sich uns der Horizont zur Grenzenlosigkeit. Auf diesem Weg sind Koan ein hilfreiches Mittel, denn sie haben eine reinigende Wirkung. Doch irgendwann ist dieser Prozess so weit fortgeschritten, dass wir keine Koan mehr brauchen und wir voll präsent sind in der Verbindung mit dem Resonanzfeld, das uns umgibt. Dann erlangen wir an der Grenze von Leben und Tod vollkommene Freiheit und erleben ein glückliches Samadhi. Wenn wir diesen wunderbaren Zustand erreichen, macht auch Haryōs Antwortsatz Sinn: »Jeder Korallenast umarmt den strahlenden Mond.« Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In Fall 200 des Kattōshū pflanzt Rinzai Kiefern, um ein gutes Umfeld für den Tempel zu schaffen und einen Orientierungspunkt für künftige Generationen zu geben. Seine Vorgehensweise könnte aktueller nicht sein, denn Bäume sind unsere natürlichen Verbündeten bei der Rettung des Klimas. Sie atmen Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus. Was könnte also naheliegender sein, als Bäume zu pflanzen und eine Landwirtschaft zu betreiben, die nicht eingreift, sondern allenfalls unterstützt? Von den Früchten einer solchen Koexistenz mit der Natur kann sich jeder Besucher des ToGenJi-Geländes überzeugen und aktiv mitwirken. Dazu lädt uns Christoph in diesem Teisho ein. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Anhand einer Schrift des Psychologen und GFK-Trainers Robert Gonzales beschäftigt sich Christoph in diesem Teisho mit den inneren Schutzstrukturen, die uns davor bewahren sollen, verletzt zu werden und Schmerz zu empfinden. Das Tragische an dieser Überlebensstrategie ist, dass bei dem Versuch, unsere Lebendigkeit und Kreativität zu beschützen, wir uns selbst zurücknehmen und uns nicht mehr erlauben, ganz und gar zu lieben. Wie also entkommen wir dieser Seite in uns, die verteidigt, kämpft und deren primäres Ziel darin besteht, ihre eigene Existenz aufrecht zu erhalten? Nach eben diesem Weg fragt auch Joshu seinen Lehrer Nansen in Koan 19 des Mumonkan und erhält die Antwort: »Der alltägliche Geist ist der Weg.« »Soll ich ihn suchen?«, möchte Joshu daraufhin wissen. »Wenn du ihn suchst, trennst du dich von ihm«, erklärt Nansen. Eine schwierige Aufgabe also, da wir uns üblicherweise zunächst einmal Wissen verschaffen, um Dinge einzuordnen. Nansen fügt noch an: »Wenn du wirklich den wahren Weg jenseits aller Zweifel erreichst hast, dann wirst du ihn weit und grenzenlos wie das Universum finden.« Wenn wir diesen unschuldigen Geist in unseren Herzen entfalten möchten, müssen wir unsere Schutzschilde ablegen und wieder werden wie die Kinder. Denn sie begegnen dem Leben mit großer Offenheit und Freude. Doch das geschieht nicht, indem wir unser Ego ignorieren oder wie einen Feind bekämpfen, sondern indem wir erkennen, was das Lebensdienliche in unseren Schutzstrukturen ist. Wenn wir diesen Schatz heben, schließen wir Frieden mit uns und unserer Umwelt. Dann erleben wir das Samadhi des alltäglichen Geistes in all unseren Tätigkeiten. Wir schauen mit der Hand auf unserem Herzen und sehen die Steine, die Berge und die Blumen wie sie sind. Literatur: Robert Gonzales: Ein Leben in Mitgefühl, Arbor-Verlag, 2016, ISBN 978-3-86781-167-5 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Auf der Suche nach Erleuchtung rennen wir so lange hierhin und dorthin, bis wir plötzlich Buddhaland unter unseren Füßen spüren und feststellen, dass es bereits die ganze Zeit dort war und wir nirgends hätten hingehen müssen. Dann sind wir endlich zuhause und nehmen mit spielerischer Leichtigkeit die Verweilzustände eines Buddha ein, die auch in den fünf Ständen des Tōzan dargestellt sind. Anhand des Koan 43 aus dem Hekiganroku und weiterer Beispiele trägt uns Christoph Rei Ho Hatlapa in diesem Teisho an den Ort, wo weder Hitze noch Kälte herrscht. Doch bis wir selbst im Höllenfeuer die kühle Brise spüren, müssen wir durch unsere tägliche Übung die Stufen des smaragdgrünen Palastes erklimmen, bis wir ihn im hellen Mondlicht erleuchtet leer vorfinden. Wenn wir dann unsere Sinne transzendiert haben und das Ineinander von Absolutem und Phänomenalen durchdringen, können wir mit Tōzan sagen: Lange gesucht bei anderen, weit entfernt es zu erreichen. Jetzt, da ich selbst gehe, begegnet es mir überall. Ich bin es selbst und ich bin es nicht. Da ich das verstehe, kann ich sein, wie ich bin. Literatur: Hôseki Shinichi Hisamatsu: Die fünf Stände von Zen-Meister Tosan Ryokai: Strukturanalyse des Erwachens, Neske, 1980, ISBN 978-3-7885-0231-7 (aktuell nur gebraucht zu erhalten) Dieses Teisho wurde im Kô Getsu An in Bonn (https://zen-bonn.de) gehalten. Wir danken Johanna Ho Ka Debik und Patrick Ho Kai Damschen für die Tonaufnahme. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Huángbò, der auf Japanisch Ōbaku heißt, war Rinzais Lehrer und gilt als der größte Zenmeister aller Zeiten. Seine Niederwerfungen absolvierte er derart ernsthaft, dass sich davon auf seiner Stirn eine Art Hornhaut bildete. Kein Wunder also, dass ihn in Koan 260 des Shūmon Kattōshū sein Schüler Xuanzong fragt, was denn der Nutzen dieser Niederwerfungen sein soll. "Nichts suchen beim Buddha, nichts suchen beim Dharma, nichts suchen bei der Sangha - so ist das, wie ich immer Niederwerfungen mache", antwortet Ōbaku. Das versteht Xuanzong genauso wenig wie die meisten Menschen im Westen, die neu zum Zen kommen. Doch je intensiver wir durch die Übungen des Zen die Leerheit erkunden, desto verbundener fühlen wir uns mit allen Wesen. Bis früher oder später die Essenz von Mu zur Richtschur unseres Handels, Denkens und Sprechens wird. Es ist allein die Kraft dieser Quelle, die schließlich die Wirkungen, die wir in den großen Bedingungszusammenhang einbringen, in solche verändert, die heilsam wirken. Wir tun also gut daran, uns im tiefsten Herzen verbunden mit Mu vor dem Buddha niederzuwerfen, so wie Ōbaku es vormacht. Literatur: Der Geist des Zen: Die legendären Aussprüche und Ansprachen des Huang-po, übersetzt von Ursula von Mangoldt, O.W. Barth, 4. Auflage, Erweiterte Neuausgabe (14. Februar 2011), ISBN 978-3-426-29194-8 Dieses Teisho hielt Christoph Rei Ho Hatlapa während eines Seshins im Kô Getsu An in Bonn (https://zen-bonn.de). Wir danken Johanna Ho Ka Debik und Patrick Ho Kai Damschen für die Tonaufnahme. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Diese Antwort Jôshûs in Koan 58 des Hekiganroku ist eine echte Herausforderung für unserer Identitätsbewusstsein mit seiner Vorstellung eines Selbst, einer Person und einer Lebensspanne. Ständig hinterfragen wir damit die Umstände des Lebens und möchten die von uns abgetrennte Umwelt gewinnbringend verwerten, indem wir Wälder, Flüsse und Meere rücksichtslos ausbeuten. Keine Rechtfertigung. Das bedeutet, wahrnehmen, ohne zu klassifizieren. Unser persönliches Leid, der Krieg, die Sonne, die Tasse Tee. All das gehört zum großen Netz dazu. Wenn es uns gelingt, uns von unseren falschen Wahrnehmungen zu befreien, stellen wir fest, wie heilsam diese Haltung für unseren Geist, für unsere Mitmenschen und die Umwelt ist. Dann beginnen wir, unser Denken wie ein Bodhisattva zu beherrschen und sind in Verbundenheit da. Dann müssen wir die unendlich große Anzahl der Wesen zum vollständigen endgültigen Nirvana führen, damit sie Befreiung finden können. Und wenn all diese Wesen befreit ist, denken wir nicht, dass auch nur ein einziges Wesen befreit ist. Keine Rechtfertigung. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
Trotz der uns seit Jahrzehnten zur Seite stehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und der entwickelten Fähigkeiten zur Verhaltensänderung bestimmt weiter der Homo oeconomicus das Weltgeschehen. Er versucht jederzeit, einen persönlichen Vorteil aus seinem Verhalten zu ziehen und setzt auf ein permanent wachsendes Wirtschaftssystem. Doch in einem derart toxischen Umfeld erstickt nicht nur die Erde und ihre Geschöpfe, auch der Homo oeconomicus selbst erkrankt an Körper und Seele und steuert auf den Untergang zu. Daher appelliert Christoph in diesem Teisho an uns, den mitfühlenden Menschen zum Leben zu erwecken. Er betreibt Herzensbildung und erweckt dadurch seine Umgebung. Dazu müssen wir uns von Zeit zu Zeit von der Welt zurückziehen, denn diesen Frieden, der das Verstehen übersteigt, findet die Seele einzig an dem geheimen Ort des Allerhöchsten, wie es Eileen Caddy ausdrückt. Wenn wir das tun, gewinnen wir wahre Einsicht. Zen ist ein Weg, sich mit der Wirklichkeit anzufreunden. Rinzai sagt, es ist nicht notwendig, nach dem außergewöhnlich Wunderbaren zu suchen. Es wird von selbst kommen, wenn wir den Kontakt herstellen in unserer täglichen Praxis. Literatur: Eileen Caddy: Herzenstüren öffnen, 48. Auflage 2022, Greuthof-Verlag, ISBN: 978-3-923662-15-9 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
In Koan 57 des Hekiganroku empfiehlt uns Engo, durch die Ausübung von Ki, als der zentralen Lebensenergie, den Gipfel der Erleuchtung zu erlangen. Damit ist die intensive momentane Konzentration von Körper und Geist gemeint, die uns im Laufe der meditativen Praxis mit dem Hier und Jetzt in Kontakt bringt. Einzig unsere Zentrierung, unser Samadhi auf das, was gerade geschieht, lässt uns der Buddhanatur gewahr werden. In der Folge bestimmt die Erkenntnis der untrennbaren Zugehörigkeit alles Existierenden unser Handeln im Umgang mit Mutter Erde und unseren Nächsten. In ihrem Buch »Herzenstüren öffnen« fragt Eileen Caddy, die Gründerin der Findhorn-Gemeinschaft: »Kannst du wahrheitsgemäß sagen, dass du deine Mitmenschen liebst, dass du dich für sie interessierst, dass du sie schätzt und als deine Familie ansiehst? Oder tolerierst du sie nur gerade und empfindest es als eine wahre Mühe, mit ihnen in Berührung kommen zu müssen?« Erst wenn wir uns gleichmütig und gelassen in der Ungetrenntheit bewegen, also den Wundergehalt der gesamten Schöpfung zutage fördern, sind wir Meister der Umstände und können mit Joshu sagen: »Ich allein bin heilig zwischen Himmel und Erde.« Literatur: Eileen Caddy: Herzenstüren öffnen, 48. Auflage 2022, Greuthof-Verlag, ISBN: 978-3-923662-15-9 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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