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Cobains Erben
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Cobains Erben

Author: Gofi Müller, Jay Friedrichs

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Description

Was ist Kunst? In eigentlich jeder Folge stellen wir uns diese Frage und kommen nie zu einer endgültigen Antwort. Warum berührt sie uns? Kann Schönheit die Welt retten? Und was ist, wenn nicht? Gofi und Jay sind Künstler und podcasten regelmäßig seit 2014. Kunst ist für sie mehr als eine schöne Beschäftigung. Sie ist einer der Gründe, warum sie morgens aufstehen. In diesem Podcast philosophieren sie über das Leben und unterhalten sich mit spannenden Gästen aus der Kunst- und Kulturszene. Alle zwei Wochen erscheint eine neue Folge.
76 Episodes
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Das ist Dir bestimmt schon einmal aufgefallen: Mitten in der Handlung bricht ein Film ab und einer der Charaktere wendet sich plötzlich an das Publikum. Oder Romanfiguren denken über den Fortgang der Handlung des Romans nach. Immer wieder kommt es vor, dass Kunstwerke sich quasi selbst beobachten, vielleicht sogar selbst deuten oder zumindest Deutungsmöglichkeiten anbieten. Was soll das? Ist das ein witziges Spiel? Oder fügt es dem Werk tatsächlich etwas Sinnvolles hinzu? Micha Kunze hat schon vor einiger Zeit für das Cobains Erben WebMag einen Artikel geschrieben mit dem Titel „Alles ist Meta, und niemand hat Schuld“, in dem er über dieses Phänomen nachdenkt. Wir haben ihn eingeladen, mit uns darüber zu reden. Und wer Micha kennt, weiß, dass er jede Menge schlauer Dinge zu sagen hat. Aber hört selbst. Michas Artikel findet ihr hier: https://cobainserben.de/literatur/alles-ist-meta-und-niemand-hat-schuld/ Michas Crowdfunding für sein neues Album „Regen & Neonlichter“ findet Ihr hier: https://www.startnext.com/en/micha-kunze
Vier Oscars hat 'Poor Things' erhalten, und so verdient das ist, so erstaunlich ist es doch auch. Denn wenn man den Film als ungewöhnlich bezeichnen würde, wäre das noch untertrieben. Er entwirft eine kühne Filmästhetik und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich emanzipiert und, genau wie der Film, ihren ganz eigenen Weg geht. Klingt das nach etwas, das Du schon unzählige Male gehört und gesehen hast? Vergiss es. Der Film ist viel verrückter. Wir erzählen Dir von Bella Baxter, ihrem Schöpfer und 'Gott' Godwin und einem Sündenfall, der notwendig ist, damit sich das Drama der Emanzipation überhaupt erst entfalten kann. Vor allem sagen wir Dir, was wir von diesem Film halten. Ach nee, das machen wir jetzt schon: Er ist super! Aber hör selbst. (Das Episodenbild ist ein Screenshot von https://amazon.de/)
Wenn Du Dich in der Musik ein wenig auskennst, wird Dir der Name Rick Rubin ein Begriff sein. Der amerikanische Musikproduzent ist der wahrscheinlich Begehrteste seines Fachs und hat mit allen Größen der Szene bereits zusammengearbeitet. Seit einiger Zeit macht er aber auch in anderer Rolle von sich reden: als Buchautor und Mentor für Kunstschaffende und Kreative. Die sozialen Netzwerke wimmeln von kurzen Filmsequenzen, in denen er seine Erkenntnisse zum kreativen Schaffen teilt. Und sein Buch 'The Creative Act' liegt auf zahlreichen Kaffeetischen auch in Deutschland. Dabei klingen seine Ratschläge oft ziemlich nach Esoterik und Positives Denken. Könnte man meinen. Oder hat er vielleicht recht mit dem, was er sagt? Wir wollen es wissen und nehmen sein Denken deshalb etwas genauer unter die Lupe.
Ein Riss geht durch die Kunstwelt, hat die Berliner Zeitung im vergangenen November geschrieben. Zwischen Künstler*innen und Institutionen herrschen Uneinigkeit und Streit darüber, was man in politischer Hinsicht sagen darf oder sogar muss und was nicht. Erst die Documenta und der Antisemitismus-Eklat, jetzt die Morde der Hamas und Israels Bombardement des Gaza-Streifens: Künstler*innen beziehen dazu Stellung. Müssen sie das? Kann Kunst das überhaupt? Was passiert mit Künstler*innen, die die vermeintlich ‚falsche‘ Haltung einnehmen? Kann man der Kunst eine Haltung vorschreiben? Und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass diese erbitterten Auseinandersetzungen ausgerechnet im Feld der Künste und der Kulturinstitutionen ausgetragen werden? Ein echt schwieriges Thema, dem dieser Talk nicht gerecht werden kann. Wir versuchen es trotzdem. Gute Unterhaltung.
Mit Schreiben hatte Stella nie was am Hut. Der Deutschunterricht war für sie ein Graus. Bis sie an eine wirklich tolle Deutschlehrerin geriet, die in ihr die Liebe zum kreativen Schreiben weckte. Heute ist Stella nicht nur Poetry Slammerin, sondern auch die Slam Masterin verschiedener Veranstaltungen in Hessen. Gofi hat sie vor einiger Zeit bei einem Slam in Marburg getroffen, den sie zusammen mit Leah Weigand verantwortet, und hat sie zu Cobains Erben eingeladen. Wie genau hat ihre damalige Deutschlehrerin sie erreicht? Wie ist das, auf einer Bühne zu stehen und für die eigenen Texte die direkte Reaktion des Publikums zu ernten? Kann man davon leben? Und was macht man gegen das ungute Gefühl, es in Wirklichkeit gar nicht drauf zu haben? Über all das und noch mehr reden wir mit der sympathischen Slammerin Stella Jantosca aus Marburg. Viel Spaß! (Das Porträt von Stella im Episodenbild stammt von Jonathan Schüßler.)
Wir geben es zu: Wir haben nicht sehr viel erwartet, als wir uns entschieden, über die Gedichte der Schauspielerin Megan Fox zu sprechen. Warum? Weil wir vielleicht misogyne Arschlöcher sind? Ja, vielleicht. Aber auch, weil uns die Filme, in denen sie mitspielt, nicht besonders umgehauen haben oder noch nicht einmal bekannt waren. Und überhaupt, worüber will eine schöne, reiche, Frau denn schrieben? Und dann? Haben sie uns umgehauen, diese Texte über Frauenhass, Missbrauch und männliches Alpha-Verhalten. Megan Fox nimmt kein Blatt vor den Mund, reibt uns die hässliche Wirklichkeit ins Gesicht. Und wir können gar nicht anders, als als Männer über uns selbst nachzudenken, über das Patriarchat, Schwanzvergleiche und Geschlechterrollenklischees. Falls Du in der Vergangenheit Missbrauch durch andere erdulden musstest, könnte es besser sein, diese Folge nicht zu hören. Denn diese Gedichte sind nichts für Zartbesaitete. Anderseits können sie aber auch befreiend wirken, weil sie das aussprechen, was man sich vielleicht selbst nicht zu sagen traut.
Ja, wir kennen das auch. Du bereitest Dich auf Deinen Auftritt oder Deine Ausstellung oder die Veröffentlichung eines Werkes vor, möglicherweise stehst Du sogar bereits vor Deinem Publikum und performst - und eine kleine Stimme in Deinem Kopf sagt Dir die ganze Zeit: Du kannst das überhaupt nicht. Du hast keine Ahnung, was Du da tust. Du bist nichts weiter als ein Impostor, eine Hochstaplerin. Gleich fliegt Dein Schwindel auf. Oder vielleicht erst morgen. Aber früher oder später werden es alle wissen, dass Du nur so tust, als ob. Dieses Phänomen, unter dem nicht nur viele Kunstschaffende leiden, nennt man Impostor Syndrome. Das ist das quälende Gefühl, dass man jeglichen Erfolg in Wirklichkeit überhaupt nicht verdient hat. Eines der prominentesten Opfer des Syndroms ist Robbie Williams. Wir haben uns die sehenswerte Netflix-Doku über ihn extra noch einmal angeschaut und reden drüber: Wie geht man mit diesen Gefühlen um? Wodurch entstehen sie? Und gibt es ein Heilmittel, einen Ausweg aus der Misere? Viel Spaß bei diesem lockeren Gespräch zweier Betroffener!
Wir schauen so viele Filme und Serien an, wie keine Generation vor uns. Geschichten werden uns inzwischen vor allem in bewegten Bildern erzählt. Das macht natürlich auch etwas mit unserem Umgang mit dieser Erzählform. Wir denken häufig nicht mehr nur über die Stories nach, die uns erzählt werden, sondern auch darüber, WIE sie uns erzählt werden. Und es geht sogar noch weiter: So wie in anderen Bereichen der Pop-Kultur, hat sich auch hier eine Szene etabliert, die mit den vorhandenen Filmen arbeitet, sie verändert, verbessert, neu erzählt. Die neuen Versionen der Filme heißen 'Fan Edits'. Jay ist so ein Fan Editor und arbeitet selbst mit Filmen, die er besonders liebt. In diesem Talk erklärt er Gofi, um welche Filme es sich handelt und was und auch wie er sie verändert hat. Folgt uns in dieses faszinierende Rabbit Hole. Viel Spaß und: Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Er wurde gehasst, aber auch geliebt. Der amerikanische Dichter Charles Bukowski (1920-1994) hat zu Lebzeiten sein Publikum gespalten. Die einen verachteten seine Geschichten aus der Gosse und seine Gedichte, die eigentlich Prosatexte mit Zeilenumbrüchen sind. Die anderen schätzten ihn genau deswegen und wurden zu seinen Die Hard Fans, die alles, was er schrieb toll fanden. Gofi gehört dazu und auch Marco Michalzik, den wir deshalb extra für dieses Gespräch eingeladen haben, mit uns gemeinsam Bukowski-Texte zu lesen und darüber zu dskutieren. Gemeinsam trafen wir uns in der BOKOPANO Factory in Marburg und lasen uns gegenseitig folgende Gedichte vor: Confessions of a literary genius, Oh yes!, Panties, The shower, The laughing heart, Roll the dice.
Es macht wirklich nicht allen Spaß, aber manche unter uns schauen sich ganz gerne hin und wieder einen Horrorfilm an oder nehmen gar einen Horrorroman zur Hand. Warum eigentlich? Ist die Welt nicht schon schrecklich genug? Reicht es nicht, einfach die Tagesschau anzumachen? Angesichts von Kriegen, Terrorakten und Umweltkatastrophen gibt es doch genug Gründe, um sich schockiert abzuwenden. Aber gerade das ist ein spannendes Detail, dem wir in diesem Gespräch nachgehen: Warum wenden wir uns vom realen Horror ab, dem fiktiven aber zu? Warum kann es sogar sinnvoll sein, dass wir uns mit unseren Ängsten konfrontieren? Wir reden über Horror als Genre und darüber, warum wir glauben, dass es manches einfach besser kann als andere Genres. Viel Spaß!
Im vergangenen Monat erst hat unser Freund, der Dichter und Podcaster Marco Michalzik seinen neuen Gedichtband im Lektora Verlag herausgebracht. 'Wir werden alle verwandelt werden' heißt er, und wir haben ihn gefragt, ob er uns besuchen kommen und ihn uns vorstellen möchte. Um die Männerrunde etwas aufzubrechen, haben wir zusätzlich die Spoken Word Künstlerin Leah Weigand eingeladen. Leah hat mit ihrem Text 'Ungepflegt' für Aufsehen gesorgt und ist in verschiedenen Fernseh-Shows zu Gast gewesen. Inzwischen hat sie einen Buchvertrag unterschrieben bei einem renommierten Verlag. Diesen Text stellt sie uns noch einmal vor und erzählt uns die Geschichte, wie er plötzlich entdeckt wurde und im Internet die Runde machte. Aber natürlich liest auch Marco ein paar seiner neuesten Texte vor und verrät uns ihre Hintergründe. Und so kommen wir immer wieder auf ganz normale Fragen des Lebens zu sprechen: Was ist Heimat? Wer sind wir wirklich? Was können wir von alten Menschen lernen? Oder auch: Wie können wir mit Wut umgehen? Freut Euch auf einen intensiven Talk mit hochkarätigen Gästen.
Neulich haben wir gemeinsam den Film 'Left Behind - Rise of the Antichrist' angeschaut und ihn für Euch analysiert, unter anderen auch deshalb, weil wir ihn für politisch abtörnend, aber relevant halten. In dieser Folge beschäftigen wir uns noch uns noch ausführlicher mit der Frage, welche politischen und theologischen Hintergründe für die Story der Left Behind Filme und Bücher verantwortlich sind und welchen Einfluss die religiöse Rechte in den USA, aber auc in Deutschland hat. Und wer könnte uns dabei besser helfen, als die Journalistin Annika Brockschmidt, die Autorin des Buches 'Amerikas Gotteskrieger', das sich fachkundig mit dem Aufstieg und den Hintergründen der us-amerikanischen religiösen Rechten befasst? Wir sind Annika sehr dankbar dafür, dass sie sich die Zeit genommen hat, uns mit ihrem umfangreichen Fachwissen zur Seite zu springen. Ein informatives, aber kurzweiliges Gespräch über krude Themen, das uns wahnsinnig Spaß gemacht hat. Hört selbst! (Copyright des Episodenbildes: privat)
Wie ist das eigentlich, wenn man sein Hobby zum Beruf gemacht hat? Und dann auch noch als Paar, das nicht nur zusammenlebt, nicht nur gemeinsam Kinder bekommt und großzieht, sondern auch gemeinsam arbeitet? Judith und Timm haben es gemacht: Sie haben sich als Fotografen selbstständig gemacht, trotzen gemeinsam schwierigen Auftragslagen und Lockdowns und bereuen keinen Moment davon. Für sie ist es wichtiger, Leben und Arbeit selbst zu gestalten und eigene Formen und Wege zu finden. Wie es ist, zwischen Kunst und Dienstleistung hin und her zu pendeln, als Freelancer Eltern kleiner Kinder zu sein, sich als Paar die Aufträge zu teilen, die Arbeit des anderen zu beurteilen, aber auch als Individuum nach dem eigenen Ausdruck zu suchen - über all das haben wir mit den beiden gesprochen. Übrigens liefern Judith und Timm auch für das Cobains Erben WebMag regelmäßig Beiträge, worauf wir sehr stolz sind. Viel Spaß bei diesem spannenden Gespräch! (Das Episodenbild ist von Thomas Sasse.) Diese Folge ist auch als Video auf unserer Webseite https://cobainserben.de zu sehen.
Wir haben für Euch den schlechtesten Film der letzten 10 Jahre geschaut, damit ihr es nicht mehr tun müsst. 'Left Behind- Rise of the Antichrist' basiert auf der Romanreihe von Tim LaHaye, der einer der Vordenker der religiösen Rechten in den USA ist. Das macht diesen Film unserer Ansicht nach so relevant, selbst wenn er handwerklich erschreckend schwach ist und im deutschen Diskurs wohl kaum eine Rolle spielen wird. Doch sind die Aussagen, die er trifft, und die Mittel, die er wählt, der feuchte Traum eines jeden Verschwörungsgläubigen. Worum es geht, welche Mittel der Film wählt und was wir daran so schlecht und gleichzeitig gefährlich finden, das erklären wir Euch in diesem trotz allem launigen Talk. Gute Unterhaltung! (Das Episodenbild ist ein Screenshot der IMDb-Seite von 'Left Behind - Rise of the Antichrist, angefertigt am 20. 09. 2023)
Wir sind zurück aus der Sommerpause und haben Euch etwas Schönes mitgebracht. Oder vielmehr: Viele schöne Dinge. Denn unsere Webseite ist in den vergangenen Wochen zu einem Web-Magazin angewachsen und beinhaltet jede Menge großartiger Kunstwerke, die Ihr Euch in aller Ruhe anschauen, durchlesen und anhören könnt. In dieser Folge wird das von uns zünftig gefeiert, und zwar gemeinsam mit den Spoken Word Artists und Dichtern Marco Michalzik und Micha Kunze. Wir stellen Euch in Ruhe die neue Seite und das dahinterliegende Konzept vor, um dann zu einer Frage zu kommen, die uns unter den Nägeln brennt: Warum sollte man überhaupt Kunst machen in einer Welt, die sich in einer großen Krise befindet, und in Zeiten, in denen der politische Wind sich zu drehen scheint und in denen immer mehr Menschen mit reaktioniären, autoritäten Ideologien liebäugeln? Was kann Kunst eigentlich? Brauchen wir sie noch? Was macht sie so unentbehrlich? Dieses Gespräch beginnt locker, nimmt später gehörig an Intensität zu und enthält die eine oder andere erhellende Erkenntnis. Lasst Euch das nicht entgehen. Viel Spaß!
Es ist in der letzten Zeit viel berichtet worden über die Band Rammstein und ihren Sänger Till Lindemann. Ausgelöst hat das die Nordirin Shelby Lynn, die behauptet, sie sei auf einem Konzert der Band betäubt und verletzt worden. Außerdem sei sie von Mitarbeitern der Band 'gecastet' worden, um sie dem Sänger als Sexpartnerin zuzuführen. Dem hätte sie sich aber verweigert. Andere Frauen haben im Anschluss an Lynns Berichte von ähnlichen Erfahrungen geschrieben. Seit vielen Jahren inszeniert Lindemann sich als frauenverschleißender Macho und besingt sexuelle Gewalt. Doch jetzt scheint er den Bogen überspannt zu haben. Die moralische Empörung darüber ist groß. Sein Verlag hat ihn gefeuert, Geschäftspartner des Unternehmens Rammstein haben sich zurückgezogen. Hat er sich strafbar gemacht? Oder hat Lindemann ‚nur‘ seine Position als Rockstar ausgenutzt, um Sex zu haben? Und ist das eigentlich normaler Bestandteil von Sex, Drugs and Rock’n’Roll? Oder eher Machtmissbrauch? Welche Form von Macht sollte das sein? Und welche Vorstellung von Männlichkeit ist für Auswüchse dieser Art verantwortlich? All diesen Fragen gehen wir in unserem letzten Talk vor der Sommerpause nach.
Eines Tages saß Tim Ziegeler an seinem Schreibtisch und hatte einfach keinen Bock mehr auf all die stromlinienförmige, eingängige Art der Kommunikation, die als Angestellter im Bereich Marketing sein tägliches Brot war. Deshalb nahm er einen Kugelschreiber und ein Blatt Papier und malte ein Tier, das gerade irgendeiner sinnlosen Tätigkeit nachging. Diese Zeichnung versah er mit einem komplizierten Bandwurmsatz, der das Bild beschrieb. Einfach so. Um gegen alle gängigen Regeln zu verstoßen. Und damit war das erste Werk seiner Trash Art Reihe geboren, die er seitdem in den sozialen Netzwerken postet. Tim kann gar nicht zeichnen. Darum geht es auch gar nicht. Aber worum dann? Darüber reden wir: über das Absurde und warum gerade das scheinbar Sinnlose sehr sinnvoll sein kann, welche Regeln es in der erfolgreichen Kommunikation gibt, gerade auch in den sozialen Medien, wie man sie richtig anwendet, aber manchmal eben auch bewusst umgeht und schließlich auch über die Frage, wie es als Künstler*innen gelingen kann, die sozialen Medien für sich zu nutzen. Tim kennt sich aus, er beschäftigt sich mit diesen Themen beruflich. All das und noch ein bisschen mehr hört ihr in diesem launigen Talk. Viel Spaß!
Weißt Du noch? Es ist schon etwas länger her, dass wir über den Film '300' gesprochen und uns heftig darüber aufgeregt haben. Unter anderem haben wir ihn als antisemitisch verstanden. Ist das wirklich so? Oder sind wir in unserer Kritik zu weit gegangen? Das wollten wir gerne von Michael Blume wissen, dem Beauftragten Baden-Württembergs gegen Antisemitismus. Michael war so freundlich, unsere Einladung anzunehmen. Deshalb konnten wir ihn fragen, wie er diesen Film findet, ob er ihn auch als antisemitisch bezeichnen würde und wie man überhaupt mit antisemitischen Aussagen und Bildern in Kunst und Kultur umgehen sollte. Mit seinen Antworten hat er uns durchaus immer wieder überrascht. Er selbst beispielsweise würde mit diesem Begriff sehr vorsichtig sein und stattdessen oft lieber ein anderes Wort wählen. Außerdem erklärt er uns, welche Motive hinter Verschwörungsmythen stecken und welchen Rat er uns geben würde für den Umgang mit problematischen Inhalten. Viel guter Stoff zum Anhören und drüber Nachdenken! Viel Spaß dabei!
Debora Rupperts Fotos sind in großen Medien zu sehen wie Zeit online und Spiegel online, sie veranstaltet Ausstellungen wie zum Beispiel letztes Jahr im Berliner Abgeordnetenhaus oder demnächst im Bundestag. Aber ihr Weg zur Fotografie war eher verschlungen. Ursprünglich hatte sie vorgehabt, im kirchlichen Kontext zu arbeiten. Dieser Traum zerschlug sich jedoch, und sie entschied sich lieber für die Kunst. Die bekanntesten ihrer Bilder zeigen wohnungslose Menschen, die Debora mit viel Empathie und Sensibilität porträtiert. Warum sie sich gerade für dieses Thema interessiert, wie sie die Menschen kennenlernt und sie davon überzeugt, sich fotografieren zu lassen, und was sie mit ihren Ausstellungen und Bilderstrecken bisher alles erlebt hat, das erzählt erzählt Debora uns auf mitreißende Art in diesem spannenden Gespräch. Aber hört selbst. (Das Episodenbild ist von Nadine Stenzel.)
Während wir im Supermarkt einkaufen und uns überlegen, was wir am Abend kochen möchten, sterben irgendwo anders Menschen im Krieg oder ertrinken auf der Flucht. Und drüben, in der Weinabteilung, durchlebt jemand ganz heimlich seine eigene persönliche Apokalypse, ohne dass irgendjemand es merkt. Unsere Wirklichkeit ist ein krasses Spannungsfeld, in dem wir uns täglich zurechtfinden müssen. Wie geht man damit um? Gofi macht Bilder und arbeitet sich auf diese Weise an ihr ab. Was ist wirklich wirklich? Und woher kann ich das wissen? Wie glaubwürdig sind die Milliarden Bilder, die uns umgeben und allesamt den Anspruch haben, Wirklichkeit zu repräsentieren? Das sind die Fragen, die ihn in seiner bildnerischen Arbeit beschäftigen. Ende Mai wird er seine neuesten Werke in einer Ausstellung in Hamburg präsentieren. Aber in unserer Online-Galerie ATTÓKK kann man sie jetzt schon betrachten. Gemeinsam durchwandern wir den Ausstellungsraum, Jay darf nach Herzenslust Fragen stellen, und Gofi antwortet darauf, so gut er kann, und ist manchmal selbst überrascht, was dabei zutage gefördert wird. Mach es Dir gemütlich und begleite uns bei diesem spannenden Ausstellungsbesuch. Viel Spaß!
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