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Theorien der Literatur
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Theorien der Literatur

Author: Literaturinstitut Hildesheim

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Wie denkt Literatur? Wie sprechen? Kann man Literatur rauchen? Wir spekulieren über Poetik und Wissen, reden über Wiederholungen und Einsamkeit. Es geht um Theoriegedichte und Übersetzung, um Sätze, Kritik und die Zukunft.
12 Episodes
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Im Gespräch über die Perspektiven des Lektors Jacob Teich auf die Literatur der Gegenwart. Jacob Teich wurde 1990 geboren, studierte BA und MA am Literaturinstitut Hildesheim. Neben diversen Veröffentlichungen in Anthologien hat Hörspiele und Musik produziert und war lange Zeit Redaktionsmitglied von Litradio. Er ist außerdem Mitglied der Akademie für Letalität und Lösungen. Seit einigen Jahren ist er Lektor im Suhrkamp Verlag.
 Im Gespräch mit Jan Drees Über Bibelstunden und den vielfachen Schriftsinn, über Literaturkritik und die Differenz in Systemen wie der Literatur, über Blut auf dem Papier und über die Gegenwart von „Der Mond ist aufgegangen“. Jan Drees wurde 1979 geboren und ist Journalist, Radiomoderator und ehemaliger Leichtathlet - und er ist Schriftsteller: sein jüngster Roman erschien 2019: Sandbergs Liebe, eine Geschichte über narzisstische Gewalt und Gaslighting. Seit 2016 ist er Literaturredakteur beim Deutschlandfunk.
Im Gespräch mit Ulf Stolterfoht über primäre Theorien, über Gedichte, die sich auf sich selbst beziehen, wie ein Gedicht aufhören kann, über das Schreiben, das Spaß macht, über realistische Dichtung, über Oskar Pastiors Sätze und darüber wie sprachliche Strukturen die Welt verändern können, über Freiheit, über J Dilla und Zombies, über unnatürliche Nachtigallen, über Goethes schlechtestes Gedicht, Hilfestellungen und über die Theorien, die wir nicht mehr benötigen. Ulf Stolterfoht wurde 1963 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur Zivildienst (Forstarbeit mit Obdachlosen). Danach ein Studium der Germanistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft in Bochum und Tübingen. Seit 1994 lebt er in Berlin, seit 2000 als freier Schriftsteller und Übersetzer (u.a. Gertrude Stein, J.H. Prynne und Tom Raworth). Er ist Lyriklehrer an den Instituten in Wien, Biel, Kopenhagen und immer mal wieder in Leipzig. 2009 hatte er die Poetikdozentur an der Universität Hildesheim. Ulf Stolterfoht ist Knappe der Lyrikknappschaft Schöneberg und seit 1982 Teil des Impro-Kollektivs DAS WEIBCHEN. Im Herbst 2014 nahm sein Verlag BRUETERICH PRESS die Tätigkeit auf: "Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis"
Es geht in „kommen sehen“ um eine lyrische Analyse der Passivität und Gleichgültigkeit angesichts der Klimakrise, deren bedrohliche Konsequenzen sich längst überall auf der Welt zeigen. Eine alte Frau versucht ihrer Tochter zu erklären, wie sich die physische Welt, aber auch die Existenz der Menschen verändert hat. Was war vor der Katastrophe und wie kann immer noch um nicht sprachlich auf das Geschehene geantwortet werden. Aus Alltag, Wissenschaft, Politik, aus Mythologien wird ein großes Gedicht komponiert, rhythmisiert. Wenn Anja Utler ihre Dichtung nicht liest, sondern aufführt. Anja Utler, geboren 1973, ist Slavistin, Anglistin und ausgebildet in Sprecherziehung. Sie arbeitet als Dichterin, Essayistin und Übersetzerin. Sie wurde mit einer Arbeit zu Geschlechterfragen in der russischen Lyrik der Moderne promoviert und lebt heute in Leipzig. Anja Utler war Thomas-Kling-Poetikdozentin an der Universität Bonn, Gastprofessorin für Sprachkunst an der Angewandten in Wien und unterrichtete als Writer-in-Residence am Oberlin College, Ohio.
superfette SPRACHINSTALLATION Schrift, Wespen und Raketenstationen – Guido Graf und Marcel Beyer über Thomas Kling.  Marcel Beyer, Schriftsteller und Lyriker, wurde 2016 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Im Suhrkamp Verlag ist jetzt eine vierbändige Werkausgabe von Thomas Kling erschienen. Herausgeber Marcel Beyer; Mitherausgeber: Gabriele Wix, Peer Trilcke, Frieder von Ammon
"In der Uptown die Wölbungen der arktischen Gipfel und Kronen, die bestäubten Pfade zum Eisbahn gewordenen Reservoir; bodennahe Böen wehen den Frost über die Parkgründe, durch Tunnel, über Brücken, dann quer über die Rasenflächen, ihre Büsche und Sträucher, verschneit wie kühle und unbescholtene Monumente, überflossen von flachem Frischlicht." (Joshua Cohen, Witz, übersetzt von Ulrich Blumenbach) Ulrich Blumenbach, geboren 1964 in Hannover, lebt in Basel. Er übersetzt vom Englischen ins Deutsche. Für die Übersetzung von David Foster Wallace’ Roman «Unendlicher Spass» wurde er mit dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Seit einigen Jahren schon arbeitet Blumenbach an der Übersetzung von „Witz“ - so der jiddische Original-Titel , des umfangreichen Romans von Joshua Cohen, der 2010 erschienen ist.
Im Gespräch mit Uljana Wolf über Mehrsprachigkeit, Tunnel und Gossip Über die Theorie der Schlechten Architektur, über Theresa Hak Kyung Cha und Yoko Tawada, über Ilse Aichinger und Schlechte Wörter, über Derrida und die Einsprachigkeit des Anderen, über translinguale Dichtung, Else Lasker-Schüler, Erasure und über Gap Gardening, das Rosemarie Waldrop empfiehlt. Die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf debütierte 2005 mit ihrem Gedichtband „kochanie ich habe Brot gekauft“. 2009 folgten „falsche freunde“ und 2013 „Meine schönste Lengevitch“. 2012 veröffentlichte sie zusammen mit ihrem Mann, dem amerikanischen Lyriker Christian Hawkey, „Sonne From Ort“, einen Band mit Erasures. Und nun ist neu, wieder bei Kookbooks, ein umfangreicher Band mit Essays und Reden erschienen: „Etymologischer Gossip“.
Im Gespräch mit Annette Pehnt über ein Theoriegedicht "Dieses Schreiben baut eine Falle, in der es angstlos alle Falten glättet. Aus einem machtvollen Mangel heraus, einem fast natürlichen Geräusch, das mir fremd ist, leise, ganz am Rand. Das Geräusch, wenn ich falle. Wenn Verzweiflung an Entzücken grenzt, heimlich, schlicht und alltäglich. Es lügt, das Geräusch, und seufzt, wenn ich es berühre."
„Bis zur äußersten Bedeutung müssen wir gehen. Und es wird nicht weit genug gewesen sein.“ Wiederholung und Einsamkeit, die Suche nach einer Berührung, das Außerhalb der weißen Vorstellungskraft, das Übersetzen als Lebensrealität, das Übersetzen der Körper, die Linien der Sprachen. Die Sprache aufbrechen, die Verzweiflung und How I met your mother, die Wiederkehr der Zombies, die Einverleibung als Form der Erinnerung an unsere Einsamkeit. Die Sprache ist unser Unbewusstes. Die Kannibalen, die Nicht-Weißen und die Scham zu sprechen: das Ende des Alphabets, die Tränen von Caliban, der wieder träumen möchte, der Roman, der niemanden braucht. Der zu spät kommende Messias, Porzellan und Radiohead: I will eat you alive. Senthuran Varatharajah, wurde 1984 geboren, studierte Philosophie, ev. Theologie und Kulturwissenschaft in Marburg, Berlin und London. Sein erster Roman „Vor der Zunahme der Zeichen“ erschien 2016 bei S. Fischer. Dort wird auch im kommenden Jahr sein zweiter Roman „Rot“ erscheinen. Senthuran Varatharajah lebt in Berlin.
Eine experimentelle, eine spekulative Form des Machens, also eine Poetik, die an Widersprüchen interessiert ist, an Kollaboration, genauer: an kollaborativem Schreiben, an dem Gespräch über Gegensätze, über eine fruchtbare Entfremdung der Literatur, aus der wiederum eine Fülle an Theorien (nicht nur) der Literatur präpariert werden kann. Darüber spreche ich mit mit Anke Hennig und Armen Avanessian.  Anke Hennig wurde 1971 in Cottbus geboren, studierte Russistik und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Moskau. Ab 2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" an der Freien Universität Berlin. Derzeit ist sie Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Theorie und Poetik des russischen Formalismus, Konzeptionen der Kunstsynthese in der russischen Avantgarde und der totalitären Ästhetik sowie Zeitmedialität des Films. Armen Avanessian, geboren 1973 in Wien, studierte Philosophie, Politische Wissenschaften und Literatur in Wien und Paris. Von 2007 bis 2014 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" und als Lehrbeauftragter am Peter Szondi Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Seit 2013 lehrt er als Gastdozent an verschiedenen Kunstakademien (Nürnberg, Wien, Basel, Kopenhagen, Kalifornien). Seine Forschungsschwerpunkte sind Ästhetik und Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.
Sylvia Sasse studierte Slawistik und Germanistik an der Universität Konstanz und der Universität St. Petersburg. 1999 wurde sie in Konstanz mit einer Arbeit zur Sprachphilosophie des Moskauer Konzeptualismus promoviert, insbesondere der Gruppen Kollektive Aktionen und Medizinische Hermeneutik sowie über die Prosa Vladimir Sorokins. Sie war u.a. in Berlin und Berkeley tätig, habilitierte sich 2005 an der FU Berlin und wurde 2009 auf den Lehrstuhl für Slavistische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich berufen Wir sprechen über Michail Bachtin, von dem Sylvia Sasse diverse Schriften übersetzt und über den sie vielfach publiziert hat. Wir sprechen darüber, wie Bachtin Theorie als Performanz des Schreibens versteht, wie man in Texten mit anderen spricht und über Literatur als künstlerische Erkenntnis, über das "Mitsein", über eine Ethik der Theorie und wie man in Texten mit anderen spricht. Wir sprechen über Sprechgattungen, über Oberiu, über den Denk-Chronotopos, über innere und äußere Reflexivität, über Kollektive Aktionen und über die Frage, ob man Literatur eigentlich rauchen kann. Produktion: Guido Graf, Literaturinstitut Hildesheim 2020.
Guido Graf im Gespräch mit Simon Roloff über Literatur als Theorie und Forschung.  Theorien der Literatur: DIe Vorlesung als Podcast
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