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Zugehört! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Zugehört! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Author: ZMSBw - Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
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© Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft
56 Episodes
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Dr. Peter Tauber befasst sich mit der Frage, wie es um die Sicherheit Deutschlands steht und welche politischen, militärischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür notwendig sind. Diese „Zugehört“-Folge wurde bei der 64. Internationalen Tagung für Militärgeschichte (ITMG) im November 2025 im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden aufgezeichnet.
Begriffe wie Kriegstüchtigkeit und Wehrhaftigkeit waren lange Zeit nicht im öffentlichen Diskurs Deutschlands präsent, heute stehen sie in dessen Fokus. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Geschichte der Bundesrepublik als eine fortwährende Suche nach Sicherheit verstanden werden kann, ordnet der Parlamentarische Staatssekretär a.D. und promovierte Historiker Peter Tauber die aktuellen sicherheitspolitischen Debatten ein.
Unsere Sicherheit als gemeinsame AufgabeTaubers Vortrag beleuchtet drei zentrale Ebenen: die Rolle der Politik, den Zustand der Bundeswehr und die Verantwortung der Gesellschaft. Besonders ausführlich geht Tauber auf die gesellschaftliche Dimension von Sicherheit ein. Er verweist auf aktuelle Studien des ZMSBw, die zeigen, dass sich das Bedrohungsbewusstsein in der deutschen Bevölkerung seit 2022 deutlich verändert hat. Sicherheit dürfe nach Tauber nicht allein als Frage von Zuständigkeiten verstanden werden, sondern als gemeinsame Verantwortung. Die zentrale Frage laute daher nicht nur, wie sicher Deutschland ist, sondern was heute getan werden muss, um auch künftig in Frieden und Freiheit leben zu können.
Am 20. März 2003 begannen die Streitkräfte der USA sowie einiger Verbündeter einen Feldzug gegen den Irak. Wenngleich die militärischen Operationen mit der Niederlage des irakischen Diktators Saddam Hussein und seiner Flucht endete und die Koalitionstruppen den Irak nahezu vollständig kontrollierten, markierte das vermeintliche Kriegsende den Beginn einer weiteren Gewaltspirale.
Nachdem der Zweite Golfkrieg 1991 zur Befreiung Kuweits und zur militärischen Einhegung des Iraks u.a. aufgrund der Durchsetzung von Flugverbotszonen geführt hatte, befahl Saddam Hussein militärische Operationen gegen die eigene, vor allem kurdische Bevölkerung. Dabei setzte er teilweise auch Giftgas ein. Dies weckte nicht nur bei den USA den Verdacht, er würde Widerstände gegen seine Herrschaft mit militärischen Mitteln brechen. Zudem befürchtete man, Saddam Hussein würde ein Giftgasprogramm betreiben, was für die stets unsichere Region des Nahen und Mittleren Ostens eine weitere Gefahr darstellen könnte.
Ein Präventivkrieg - ohne LegitimationInsbesondere in den USA mehrten sich Forderungen, Saddam mit militärischen Mitteln zu stürzen. Die Regierung der USA unter Präsident George W. Bush strebte danach, einen solchen Krieg durch die Vereinten Nationen sanktionieren zu lassen, wozu sich der Weltsicherheitsrat jedoch nicht bereitfand. Vor allem der deutsche Außenminister Joschka Fischer war nicht davon überzeugt, dass der Irak an der Entwicklung und Produktion von Giftgas arbeiten würde. – Tatsächlich sollte sich der Vorwurf nach dem Krieg nicht bestätigen.
Die Regierungen der USA und Großbritanniens beschlossen ungeachtet dessen, einen Präventivkrieg gegen den Irak zu führen, für den es jedoch keinerlei völkerrechtliche Zustimmung durch den Weltsicherheitsrat der UN gab.
Koalition der WilligenWährend die Bundesrepublik Deutschland wie auch Frankreich nicht dieser Koalition angehörten, suchten andere, jüngere NATO-Staaten wie z.B. Polen oder die baltischen Staaten den engen Schulterschluss mit den USA. Die US -Regierung konnte mehr als 40 Staaten zur Teilnahme am Krieg gewinnen, weswegen Präsident Bush später von der „Koalition der Willigen“ („Coalition oft he willing“) sprach. Der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld prägte dafür den verzerrenden Begriff vom „alten“ und „neuen“ Europa. Auch deswegen kam es in der NATO zu atmosphärischen Störungen in der transatlantischen Zusammenarbeit.
In dieser Folge von „ZUGEHÖRT! Der Podacst des ZMSBw“ spricht Uwe Hartmann mit Dr. Hans-Peter Bartels, dem heutigen Präsidenten der Gesellschaft für Sicherheitspolitik. Dabei geht es um die damaligen Ereignisse, die unterschiedlichen Haltungen der politischen Parteien im Bundestag zum Irak-Krieg sowie der Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesregierung.
Hans-Peter Bartels war von 1998 bis 2015 für die SPD Bundestagsabgeordneter und dabei Mitglied des Verteidigungsausschusses, sowie ab 2014 sein Vorsitzender.
r.
In vier Podcasts hat sich „Zugehört!“ mit Krisen des Kalten Krieges beschäftigt. Nach der Suez-Krise von 1956, der Kuba-Krise 1962 als Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges, und dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die ČSSR 1968, einer internen Unterdrückung von blockinterner Opposition, geht es in der letzten Folge um das NATO-Manöver ABLE ARCHER und das Krisenjahr 1983.
In dieser 51. Folge spricht Oberst Dr. Uwe Hartmann dazu mit Oberst Dr. Armin Wagner.
Nach einer Phase der Entspannung zwischen Ost und West in der ersten Hälfte der 1970er Jahre erwuchs gegen Ende des Jahrzehnts eine neue Konfrontation. Zwei Ursachen waren wesentlich dafür: erstens die Möglichkeit des Einsatzes von neuen sowjetischen SS-20-Mittelstreckenraketen gegen Zeile in Westuropa und der darauffolgende NATO-Doppelbeschluss von 1979; zweitens der sowjetische Einmarsch in Afghanistan im Dezember des gleichen Jahres.
Der 1981 ins Amt gekommene US-Präsident Ronald Reagan eröffnete eine psychologische Offensive gegen die Sowjetunion. Im Frühjahr 1983 bezeichnete er die östliche Führungsmacht plakativ als „evil empire“, als Reich des Bösen. Er kündigte zudem eine weltraumgestützte Raketenabwehr an, die sogenannte Strategic Defense Initiative (SDI): ein für die damalige Zeit technologisch mehr als ambitioniertes Vorhaben, das zudem das zwischen Moskau und Washington 1972 vereinbarte Verbot anti-ballistischer Raketen und damit eine wesentliche Komponente gegenseitiger Abschreckung untergrub.
Eines kam zum anderen: Im Frühjahr 1983 fand im Nordpazifik die größte Flottenübung der U.S. Navy seit dem Zweiten Weltkrieg statt. Anfang September 1983 schoss die sowjetische Luftwaffe ein südkoreanisches Verkehrsflugzeug über ihrem Luftraum ab, mit fast 270 Toten als Folge. Im gleichen Monat meldete das automatisierte System der sowjetischen Luftverteidigung fälschlich einen Anflug amerikanischer Raketen auf das Land. Im November 1983 probte die NATO-Stabsrahmenübung ABLE ARCHER einen Krieg zwischen NATO und Warschauer Pakt bis zur Eskalation zum Atomkrieg.
Bis heute umstritten bleibt, inwiefern ABLE ARCHER bei Geheimdienst und Militär in Moskau zu einer realen Kriegsfurcht führte. Doch allein die Möglichkeit, dass die Sowjets westliches Handeln als echte Angriffsabsicht missinterpretieren könnten, führte bei Ronald Reagan zu einem Umdenken. Fortan verknüpfte er außenpolitische Standfestigkeit mit diplomatischer Verhandlungsbereitschaft und fand ab 1985 mit dem Generalsekretär der sowjetischen Staatspartei KPdSU Michail Gorbatschow einen kongenialen Verhandlungspartner.
Im Unterschied zur Kuba 1962 war die Zuspitzung im Jahr 1983 vor allem eine imaginierte, eine in der Vorstellungskraft beteiligter Akteure gedachte Krise. Eines hatten beide allerdings gemeinsam: Die jeweiligen Erfahrungen mündeten in Phasen der Annäherung beider Supermächte. Ein „1983“ wiederholte sich selbst dann nicht, als zwischen 1989 und 1991 Warschauer Pakt und Sowjetunion zerfielen.
LiteraturMark Kramer: Die Nicht-Krise um „Able Archer 1983“: Fürchtete die sowjetische Führung tatsächlich einen atomaren Großangriff im Herbst 1983? In: Oliver Bange, Bernd Lemke (Hrsg.): Wege zur Wiedervereinigung. Die beiden deutschen Staaten in ihren Bündnissen 1970 bis 1990 (= Beiträge zur Militärgeschichte. Band 75). Oldenbourg, München 2013
Das Waffensystem Panzer ist im Verlauf von zwei Jahrzehnten, die stark von asymmetrischen Konflikten bestimmt waren, immer wieder totgesagt worden. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der konventionelle Großkrieg nach Europa zurückgekehrt. Panzer sind wieder eine militärische Realität und sie sind Gegenstand der öffentlichen Debatte. Das bietet Gelegenheit, sich mit den Ursprüngen und den Zukünften des Waffensystems zu befassen.
In Folge 50 von ZUGEHÖRT spricht Oberst Dr. Sven Lange, der Kommandeur des ZMSBw, mit zwei ausgewiesenen Experten:
Die Vergangenheit des Panzers hat Dr. habil. Markus Pöhlmann untersucht. Er ist Historiker und Projektbereichsleiter „Erster Weltkrieg“ am ZMSBw. 2016 hat er eine Geschichte des Panzers in Deutschland zwischen 1890 und 1945 vorgelegt. In diesem Zusammenhang hat sich Dr. Pöhlmann auch mit der Frage befasst, warum eigentlich die Deutschen den Panzer nicht erfunden haben.
Was sich in der Entwicklung tut, weiß Oberst Armin Dirks, Dipl. Ing. Er arbeitet am Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz. Oberst Dirks ist dort Head of Operations im deutsch-französischen Projektteam für das Main Ground Combat System. Er arbeitet also täglich am Panzer von morgen.
LiteraturAus die vielfältigen Literatur zum Panzer, oftmals auch umfangreich illustrierte Bücher, ragt die Studie von Markus Pöhlmann zum Panzer und der Mechanisierung des Krieges im 20. Jahrhundert heraus.
Friedrichs II. gewagter Angriff in schiefer Schlachtordnung bei Leuthen stellte den Höhepunkt des Machbaren absolutistischer Manöverstrategie und Lineartaktik dar. Der Erfolg dieser riskanten Operation beruhte gleichermaßen auf Können und Glück. Eine Entscheidungsschlacht war es dennoch nicht.
Am 5. Dezember 1757 traf die preußische 35.000 Mann starke Hauptarmee unter der Führung Friedrichs II. in der Nähe Breslaus bei der kleinen schlesischen Ortschaft Leuthen (heute Lutynia, Polen) auf die von Karl von Lothringen und Generalfeldmarschall von Daun befehligte österreichische Hauptarmee mit 65.000 Soldaten. Eine Niederlage hätte für Preußen das Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) bedeutet und vermutlich seine Aufteilung und Degradierung zur Mittelmacht zur Folge gehabt. Die deutsche und europäische Geschichte wäre dann sicherlich ganz anders verlaufen. Friedrich setzte alles auf eine Karte und griff seinen Gegner in einer gewagten Operation in schiefer Schlachtordnung an.
In Folge 49 von ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw spricht Oberst Dr. Sven Lange mit Oberstleutnant Dr. Hans-Peter Kriemann über die Schlacht, ihre Hintergründe, ihren Verlauf und ihre bis heute anhaltende Rezeptionsgeschichte und natürlich auch über den damals entstanden Mythos zum "Choral von Leuthen".
Als Ergänzung bieten wir Ihnen eine Karte und weitergehende Erklärungen zur Schlacht auf unserer Website an.
Im Sommer 1968 beendete militärische Gewalt das Vorhaben tschechoslowakischer Kommunisten um Alexander Dubček, den Sozialismus in der Teschechoslowakisch Sozialistischen Republik (ČSSR) zu reformieren. Die Niederschlagung des sogenannten „Prager Frühlings“ durch Truppen Warschauer Pakts löste in Mitteleuropa eine schwere Krise aus.
Die Planungen sowjetischer Marschälle für die Niederschlagung der angeblichen „Konterrevolution“ in der ČSSR bezog auch die DDR und ihre Nationale Volksarmee (NVA) mit ein. In der Nacht vom 20. zum 21. August 1968 marschierten Truppen der beteiligten Interventionsstreitkräfte des Warschauer Pakts in die CSSR ein. Das Land wurde in weniger als an einem Tag von Hunderttausenden Soldaten besetzt. In den letzten Oktobertagen 1968 endete die Militäroperation. In der Tschechoslowakei leiteten im Laufe der folgenden Monate die wieder bzw. neu an die Macht gekommenen moskauhörigen Kommunisten die politische Restauration des Landes ein. Darüber hinaus blieben etwa 75 000 sowjetische Besatzungssoldaten in der ČSSR. Erst 1989/90 später gelang es den Völkern der Tschechoslowakei, sich von der sowjetischen Besatzung und damit aus dem eisernen Korsett des Kommunismus endgültig zu befreien.
Wie war es aber konkret zum Einmarsch der sowjetischen Truppen und ihrer Verbündeten und der daraus resultierenden europäischen Krise gekommen? Wer war in welchem Maße daran beteiligt? Und wie ist es schließlich in Ost und West gelungen, die Krise zu entschärfen, so dass sie nicht zu einem heißen Krieg eskalierte
Folge 48 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ wendet sich dieser Krise im Kalten Krieg zu und spricht darüber mit Leitendem Wissenschaftlichen Direktor a.D. Dr. Rüdiger Wenzke.
Dr. Rüdiger Wenzke ist vielen historisch Interessierten durch zahlreiche Veröffentlichungen zu militärgeschichtlichen Themen der DDR und des Warschauer Paktes bestens bekannt ist. Er hat sich wie kaum ein anderer deutscher Historiker mit der Rolle der DDR und ihrer Nationalen Volksarmee (NVA), aber auch mit den Aktivitäten der Bundeswehr während der CSSR-Krise befasst.
Literatur
Rüdiger Wenzke, „Wo stehen unsere Truppen? NVA und Bundeswehr in der CSSR-Krise 1968“, Berlin 2018
Vom Schützengraben zum AntikriegsromanJunge Soldaten im Schützengraben des Ersten Weltkriegs – zwischen Maschinengewehren und Artilleriefeuer. Zwischen Gewalt, Verwundung und Tod. Mit diesem Kriegserlebnis konfrontiert die Netflix-Neuverfilmung des Klassikers „Im Westen nichts Neues“ die Zuschauer. Vor fast 100 Jahren bewegte bereits Erich Maria Remarque mit seinem Antikriegsroman die Welt. Über einen Autor, dessen Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden und über eine Geschichte, deren Schrecken mit Blick auf den gegenwärtigen Krieg in der Ukraine nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.
Ein Klassiker der Literatur über den KriegAufgrund seiner schonungslos offenen Darstellung des Stellungskrieges zählt der Roman noch heute zu den Klassikern der Weltliteratur: Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ erschien erstmals 1929 und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Soldaten an der Westfront. Angesichts der Gefahren des Schlachtfeldes lernt die Kampfgemeinschaft um den jungen Protagonisten Paul Bäumer das Überleben im Schützengraben. Dennoch verlor einer nach dem anderen sein Leben. Der Leser erlebt den Krieg dabei durch die verzweifelten Gedanken von Paul Bäumer: Kriegsbegeisterung weicht einem nüchternen Nihilismus.
Eine literarische Verarbeitung des eigenen WirkensAls einer von vielen Wehrpflichtigen im deutschen Kaiserreich wurde Erich Maria Remarque im November 1916 achtzehnjährig zum Militärdienst eingezogen. Nach der üblichen Grundausbildung in der Heimat war Remarque für zwei Monate im Kriegseinsatz an der Westfront und wurde verwundet. Vor allem die Erlebnisse der Kameraden aus dem Lazarett begann er zu einem Erfolgsroman zu verarbeiten. Sein zunächst sehr politischer Antikriegsroman sorgte aber für Diskussionen beim Verlag. Remarque musste alle Passagen streichen oder relativieren, die den Krieg explizit kritisierten. Dennoch galt Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ weltweit als das Kriegsbuch des 20. Jahrhunderts und zugleich von Anfang an als zeitloses Symbol für die Sinnlosigkeit des Krieges.
Der (erste) FilmAls am 21. November 1930 „Im Westen nichts Neues“ zum ersten Mal in die Kinos kam, sprach dieser wohl vielen ehemaligen Frontsoldaten aus dem Herzen. Sie identifizierten sich mit dem zentralen Motiv des Filmes: Der verlorenen Generation. Im Buch heißt es: „Wir waren achtzehn Jahre und begannen die Welt und das Dasein zu lieben; wir mussten darauf schießen.“ Der Erste Weltkrieg prägte eine ganze Generation – nicht nur Deutscher, sondern aller Kriegsteilnehmer – für ihr Leben.
Das GesprächIn Folge 47 von „ZUGEHÖRT!“ Der Podcast des ZMSBw gewährt Claudia Junk M.A. Literaturwissenschaftlerin und Mitarbeiterin des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums in Osnabrück, Einblicke in die Hintergründe, Rezeption und Intention von Remarques „Im Westen nichts Neues“. Dr. Christian Stachelbeck ordnet das Romangeschehen in den militärhistorischen Kontext des Stellungskrieges von 1914-1918 ein. Das Gespräch führt Dr. Friederike Hartung.
LiteraturhinweiseThomas Schneider, Erich Maria Remarque. Im Westen nichts Neues. Text, Edition, Entstehung, Distribution und Rezeption (1928–1930), Tübingen 2004
Christoph Nübel, Durchhalten und Überleben an der Westfront. Raum und Körper im Ersten Weltkrieg, Paderborn u.a.: Schöningh 2014 (= Zeitalter der Weltkriege, Bd. 10)
Christian Stachelbeck, Deutschlands Heer und Marine im Ersten Weltkrieg, München 2013 (Militärgeschichte kompakt, Bd. 5)
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist das Interesse am Kalten Krieg stark gewachsen. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, aus der Geschichte lernen zu können. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie es damals gelang, trotz zahlreicher Krisen einen „heißen Krieg“ zu verhindern.
In vier Folgen von „Zugehört! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ beschäftigen wir uns mit der Suez-Krise von 1956, der Kuba-Krise des Jahres 1962, dem Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 und der von sowjetsicher Seite falsch eingeschätzten NATO-Übung ABLE ARCHER 1983.
Mit unseren Gesprächspartnern diskutieren wir folgende Fragen: Wie war es zu diesen Krisen gekommen, welche Mächte und Internationalen Organisationen waren beteiligt und wie ist es schließlich gelungen, die Krise zu entschärfen? Und was können wir daraus für die Bewältigung der großen Krise, in der wir uns aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine befinden, lernen?
In Folge 45 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ über die Kuba-Krise 1962 spricht der Historiker Oberst d.R. Prof. Dr. Reiner Pommerin über Fidel Castros Revolution und die gescheiterten Versuche der USA unter den Präsidenten Eisenhower und Kennedy, Castros Regime zu stürzen. Die Sowjetunion unter Chruschtschow sah Kuba als eine günstige Gelegenheit, vor der Haustür der USA Atomraketen zu stationieren und mit den USA gleichzuziehen: Wie die USA mit ihren in Italien, Großbritannien und der Türkei stationierten Atomraketen hätte nun auch die Sowjetunion das Territorium ihres ideologischen Gegners bedrohen können. Die Krise eskalierte nicht zuletzt deshalb, weil es auf US-amerikanischer Seite nur eine strategische Option gab: Die sowjetischen Atomraketen auf Kuba mussten verschwinden. Als ein atomarer Schlagabtausch unausweichlich schien, schreckten sowohl Kennedy als auch Chruschtschow vor einer weiteren Eskalation zurück. Es war der aus persönlichen Kriegserfahrungen gespeiste gute Wille, der die Welt vor ihrer Zerstörung rettete. Erneut lernten sowohl die USA als auch die Sowjetunion aus der Krise. Beide einigten sich beispielsweise auf die Einrichtung einer Fernsprechverbindung zwischen den Hauptstädten, um direkt miteinander kommunizieren zu können. Die NATO spielte im Krisenmanagement keine Rolle; dagegen nutzten die USA den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geschickt, um den geheimen Aufbau von Atomraketen auf Kuba der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit die Sowjetunion als Aggressor darzustellen.
Zur Kubakrise hat er vor kurzem einen Band in der ZMSBw-Reihe Krieg der Moderne veröffentlicht.
In „Angelesen – Das Buchjournal des ZMSBw“ können Sie eine Besprechung des Buches „Die Kuba-Krise 1962“ von Reiner Pommerin hören.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist das Interesse am Kalten Krieg stark gewachsen. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, aus der Geschichte lernen zu können. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie es damals gelang, trotz zahlreicher Krisen einen „heißen Krieg“ zu verhindern.
In vier Folgen von „Zugehört! Der Podcast des ZMSBw“ beschäftigen wir uns mit der Suez-Krise von 1956, der Kuba-Krise des Jahres 1962, dem Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 und der von sowjetsicher Seite falsch eingeschätzten NATO-Übung ABLE ARCHER 1983.
Mit unseren Gesprächspartnern diskutieren wir folgende Fragen: Wie war es zu diesen Krisen gekommen, welche Mächte und Internationalen Organisationen waren beteiligt und wie ist es schließlich gelungen, die Krise zu entschärfen? Und was können wir daraus für die Bewältigung der großen Krise, in der wir uns aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine befinden, lernen?
In Folge 44 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ zur Suez-Krise 1956 spricht der Historiker Oberst a.D. Prof. Dr. Winfried Heinemann über die Absichten Frankreichs und Großbritanniens, die Rolle Israels sowie die Intervention der beiden Supermächte USA und Sowjetunion. Er zeigt auf, dass Krisen positive Entwicklungen anstoßen können. Die NATO legte danach mehr Wert auf politische Konsultationen unter ihren Mitgliedern, und die Vereinten Nationen erfanden die UN-Friedenstruppen.
Es gab auch einen Helden in der Suez-Krise. Das war der damalige kanadische Außen- und spätere Premierminister Lester „Mike“ Pearson, der 1957 wegen der „Erfindung der Blauhelme“ den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass der Westen in der Auseinandersetzung mit der damaligen Sowjetunion und der heutigen Russischen Föderation zusammenstehen muss und sich nicht spalten lassen darf.
Im Oktober und November 2022 bieten wir Ihnen auch in unserem Buchjournal „Angelesen“ 15-20minütige Besprechungen über Bücher zum Kalten Krieg an. Jeden Donnerstag um 10 Uhr erscheint eine neue Audiodatei.
„ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ stellt in seiner 44. Folge die 61. Internationale Tagung Militärgeschichte vor. Sie widmet sich dem Thema „Legalität und Illegalität militärischer Gewalt“.
Anlässlich des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der rücksichtslosen Kriegführung stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen militärische Gewalt überhaupt angewendet werden darf. Die von den Vereinten Nationen verkörperte Friedens- und Rechtsordnung verbietet die Anwendung und Androhung von Gewalt.
In von den Vereinten Nationen und dem Bundestag mandatierten Einsätzen dürfen Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr militärische Gewalt einsetzen. Wie sehen diese Einsatzregeln – sogenannte Rules of Engagement – aus? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Soldaten und Soldatinnen im Einsatz? Mit der beginnenden Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes durch den Bundestag stellen sich diese Fragen umso drängender.
Während der ITMG greifen wir diese sowie weitere Fragen auf und diskutieren sie im Querschnittsbereich von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit.
In dieser, die Tagung vorbereitenden Podcastfolge spricht Major Michael Gutzeit mit den beiden Organisatoren der Tagung, Dr. Frank Reichherzer und Dr. Henning de Vries, nicht nur über das Generalthema und die Ausdifferenzierung von Recht und Völkerrecht im Krieg. Sie erläutern auch Hintergründe und Hinweise zu dieser Tagung, die nicht nur für Wissenschaftler von Interesse sein sollte.
Hinweise zur Tagung:
Zur 61. Internationalen Tagung Militärgeschichte, vom 12. bis 14. Oktober 2022 in Potsdam und im Internet, finden Sie ebenfalls hier auf unserer Website alle Informationen zum Programm und zur Organisation zum Nachlesen und Download.
Seit der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim durch Russland steht für die Bundeswehr die „Landes- und Bündnisverteidigung“ im Fokus. Damit verbunden sind vielfältige und komplexe Herausforderungen an unsere Streitkräfte.
Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedererlangung der deutschen Einheit wurde die Bundeswehr in vielfältigen Reformen wiederholt umgebaut und reduziert. Fähigkeiten wurden aufgegeben, andere sind hinzugekommen - vor allem im Rahmen des Krisenmanagements im Ausland. So hat besonders der Einsatz in Afghanistan lange Zeit das Erscheinungsbild der Bundeswehr geprägt. Spätestens seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 erweist sich jedoch Russland als politische und militärische Bedrohung. Seit Februar 2022 lässt der russische Angriffs- und, wie wir nun offiziell wissen, Eroberungskriegs keine Zweifel mehr zu, dass die NATO willens und fähig sein muss, seine Bündnisverpflichtungen gegenüber allen Partnern einzuhalten.
Was bedeutet das für die Bundeswehr? Welche Fähigkeiten muss die Bundeswehr haben, um die geforderte „Kaltstartfähigkeit“ zu erreichen. Und wie wurde die „Landes- und Bündnisverteidigung“ im Kalten Krieg vorbereitet und organisiert?
In Folge 44 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ spricht Oberst Dr. Sven Lange mit dem Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, und dem Historiker Dr. Heiner Möllers über die „Landes- und Bündnisverteidigung“ und die damit verbundenen Herausforderungen früher und heute.
Im Sommer 1995 überrannten bosnische Serben unter dem Kommando ihres Oberbefehlshabers Generaloberst Ratko Mladic die UN-Schutzzone Srebrenica. Internationale Medien berichteten Live von den Ereignissen. Danach kam es zum ersten Völkkermord in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Und trotzdem – niemand schritt ein, als vom 11. bis zum 19. Juli 1995 mehr als 8000 bosnische Jungen und Männer aus der UN-Schutzzone Srebrenica ermordet und 25.000 Frauen, Kinder und Alte deportiert wurden. Das UN-Kriegsverbrechertribunal qualifizierte das Massaker von Srebrenica später als Völkermord. Es war das schlimmste Kriegsverbrechen, was seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa begangen wurde.
In Folge 41 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ spricht Dr. Anja Seiffert mit Oberstleutnant Dr. Hans-Peter Kriemann, der sich mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr und hier insbesondere auf dem Balkan befasst.
Weiterführende Hinweise
Die im Podcast angesprochen Charta der Vereinten Nationen und ihre formalen Vorgaben für friedenserhaltende Missionen nach Kapitel 6 und 7 finden Sie hier zum Download.
Den Bericht einer Untersuchungskommission der Vereinten Nationen zum Fall Srebrenica finden Sie in entglischer Sprache zum Download hier.
Ebenso gibt es eine Dokumentation zum niederländischen UNPROFOR-Bataillon.
Als Literatur bietet sich für den Fall Srebrenica an: Julija Bogoeva, Caroline Fetscher: Srebrenica. Dokumente aus dem Verfahren gegen General Radislav Krstić vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002
Der zweiteilige britische Film Peacekeepers zeigt die Hilflosigkeit der Blauhelme in der Mission UNPROFOR.
Die überraschende Übernahme der Krim durch maskierte russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen im Februar/März 2014 und die anfänglichen Leugnung des Kreml, damit in Verbindung zu stehen, haben das Bild einer „hybriden“ Art der Kriegführung weltweit geprägt.
Die weitere Entwicklung im Osten der Ukraine mit nachbarstaatlich gestütztem Separatismus und der bewaffneten Errichtung und militärischen Absicherung pseudostaatlicher Volksrepubliken (Donetzk, Lughansk), unter Rückgriff auf u.a. „im Urlaub befindliche russische Kämpfer“, hat diese Wahrnehmung eines „hybriden“ Krieges weiter verstärkt.
Acht Jahre lang stand anschließend das Streben nach plausibler Abstreitbarkeit einer offiziellen Beteiligung Moskaus im Mittelpunkt des russischen Agierens im „hybriden Stellungskrieg“ im Donbass.
Mit seinem großangelegten Überfall auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 trat Russland aus dem Schattenbereich zwischen Krieg und Frieden, Freund und Feind heraus. Bedeutet dies das Ende hybrider Kriegführung im Kampf um die Ukraine?
Über den Wandel im Kriegsbild und die fortgesetzte Bedeutung hybrider Kriegführung spricht Oberst Dr. Uwe Hartmann mit Oberst Dr. Johann Schmid, Kriegswissenschaftler am ZMSBw, Gründungsdirektor COI Strategy & Defence am European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats (Hybrid CoE) in Helsinki (FIN), zuvor BMVg und deutscher Vertreter im Steering Board des Hybrid CoE.
Sturmflut an der Deutschen Nordseeküste 1962 – Waldbrände in Niedersachsen 1975/76 - Oderhochwasser 1997 - Ahrhochwasser 2022: Wenn sich Naturkatstrophen ereignen, ist die Bundeswehr zur Stelle. Ihre Soldatinnen und Soldaten retten, bergen und schützen, gemeinsam mit zivilen Hilfsorganisationen. Und oftmals führen dann Offiziere den Gesamteinsatz.
Folge 39 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ widmet sich der Bundeswehr im Katastropheneinsatz.
Oberst Dr. Uwe Hartmann spricht dazu einerseits mit General a.D. Hans-Peter von Kirchbach, Generalinspekteur der Bundeswehr 1998-200 und zuvor als Kommandeur der 14. Panzergrenadierdivision Führer des Einsatzes aller Hilfskräfte beim Oderhochwasser 1997. Zweiter Gesprächspartner ist Oberst Stefan Weber, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, und Führer des Katstropheneinsatz beim Ahrhochwasser im Juli 2022.
Beide Einsätze waren von ihren Dimensionen sehr unterschiedlich: Während es beim Oder-Hochwasser einige Tage „Vorlauf“ gab und nur wenige Tote zu beklagen waren, kam das Ahr-Hochwasser buchstäblich „über Nacht“ und riss mehr als 140 Menschen in den Tod. An der Oder wurden 1997 rund 30.000 Helfer eingesetzt, aber nicht alle gleichzeitig und nicht alle kamen von der Bundeswehr. An der Ahr waren rund 1.500 Soldaten im Einsatz. Um ein Vielfaches höher war die Zahl der zivilen Helfer.
In beiden und anderen Einsätzen waren es ranghohe Offiziere der Bundeswehr, die den Einsatz führten und dabei militärische wie zivile Hilfskräfte (Polizei, Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und andere) zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung bündelten. Offensichtlich stellen militärische Führungsmethoden und -prozesse gerade bei solchen krisenhaften Notlagen ihre großen Stärken unter Beweis.
Weitere Hintergrundinformationen sowie eine Überblicksdarstellung zur „Amtshilfe“ oder Katastrophenhilfe der Bundeswehr in diesen wie auch vergleichbaren Fällen im In- und Ausland finden Sie bei den Gesprächen am Ehrenmal.
Die Bundeswehr ist seit ihrer Gründung ein Arbeitgeber auch für Frauen. Was zunächst in der zivilen Wehrverwaltung - und vielfach als Sekretärinnen - begann, setzte sich Mitte der 1970er Jahre für wenige Ärztinnen der Bundeswehr fort. Erst das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 11. Januar 2000 im Fall Tanja Kreil öffnete die Bundeswehr schließlich in Gänze für Frauen. Seither sind Frauen aus der Bundeswehr nicht mehr wegzudenken.
Die Zahl der Frauen in der Bundeswehr ist zwischenzeitlich auf etwa 23.500 gestiegen - rund 13 Prozent aller Angehörigen der Streitkräfte unseres Landes. Frauen bilden somit eine wichtige Personalrekrutierungsressource für die deutschen Streitkräfte und tragen wesentlich dazu bei, die Einsatzbereitschaft und die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr zu gewährleisten.
Im Laufe der Zeit sind sie auch auf der militärischen Karriereleiter ein großes Stück vorangekommen: Waren es Mitte der 1970er nur Ärztinnen, die in die Bundeswehr eintreten konnten, kamen Mitte der 1990er Jahre der Sanitätsdienst und die Militärmusik hinzu. Seit 2001 stehen Soldatinnen alle Laufbahnen offen. Sie können ebenso Kampfflugzeugführer(in) wie auch Kommandosoldat im KSKKommando Spezialkräfte oder U-Boot-Kommandatin werden.
Der Weg bis zu diesen Möglichkeiten war und ist jedoch nicht immer einfach: Persönliche Eignungen, Einschätzungen durch Vorgesetzte - die Frauen anders als Männer sehen - und persönliche Lebensplanungen stehen immer wieder im Spannungsverhältnis zueinander.
In Folge 37 von „Zugehört! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ geht es um die Möglichkeiten als auch die Schwierigkeiten in den militärischen Berufswegen und Karrieren von Frauen in der Bundeswehr. Dr. Gerhard Kümmel sprich dazu anlässlich des Diversity Days 2022 im Gespräch mit
Frau Oberleutnant Wiebke Hönicke aus dem Panzerpionierbataillon 4 in Bogen/Niederbayern,
Frau Dr. Meike Wanner, Wissenschaftlerin am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, und
Frau Claudia Paul, der Leiterin des Stabselements Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion im Bundesministerium der Verteidigung.
Das Massaker von Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944 gilt als das größte deutsche Kriegsverbrechen auf dem westlichen Kriegsschauplatz im Zweiten Weltkrieg. Angehörige der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ ermordeten in diesem Dorf im französischen Limousen 642 Menschen, Männer, Frauen und Kinder. Der Ort wurde faktisch ausgelöscht. Heute sind dort nur noch Ruinen zu sehen. Der Ort wurde in unmittelbarer Nähe neu aufgebaut.
Das Massaker reiht sich ein in eine Folge von Kriegsverbrechen, die deutscherseits teilweise auch als Reaktion auf Aktionen der französischen Resistance insbesondere nach der Landung der Alliierten in der Normandie begangen worden sind.
In dieser Folge von „ZUGEHÖRT!“ spricht Oberstleutnant Chris Helmecke mit Dr. Peter Lieb über dieses Massaker. Sie sprechen über die Entgrenzung des Krieges und ordnen das Ereignis in den Zweiten Weltkrieg ein und erörtern die unterschiedliche Kriegführung von Wehrmacht und Waffen-SS sowie die dabei begangenen Kriegsverbrechen.
Weitere Informationen
Die ausschließlich französischsprachige Website des Gedenkortes finden Sie hier http://www.oradour.org/
Die „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“, Heft 1/2022 enthält einen Beitrag von Peter Lieb zum Massaker von Oradour-sur-Glane. https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/zentrum-militaergeschichte-sozialwissenschaften/zmsbw-publikationen-zmg-heft-1-2022-5369976
Literaturhinweise
Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007,
Max Hastings, Das Reich. The March of the 2nd SS Panzer Division Through France, June 1944, London 1981 (verschiedene Nachdrucke)
Ahlrich Meyer: Oradour 1944. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens – Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Primus, Darmstadt 2003, S. 176–185.
Claudia Moisel: Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher. Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg (= Dissertation, Universität Bochum 2002). Edition Wallstein, Göttingen 2004
Bildquelle: imago/All Canada Photos
Der Große Zapfenstreich
Fast jeder (in der Bundeswehr) kennt ihn, viele haben ihn gesehen und in jüngerer Zeit findet man ihn vielfach bei Youtube, nicht zuletzt zum Abschluss des Afghanistan-Einsatzes: Den Großen Zapfenstreich. Dieses höchste militärische Zeremoniell wird Bundespräsidenten und Bundeskanzlerinnen und -kanzlern sowie den Bundesministerinnen und -ministern der Verteidigung wie auch einigen wenigen Generalen und Admiralen zum Abschied geboten. Rund 270 Soldatinnen und Soldaten sowie 80 Musikerinnen und Musiker sind notwendig, um ihn so aufzuführen, wie es das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung für "angemessen" hält. (Damit meinen sie in der Regel "sehr gut" - alles andere wäre für sie nicht akzeptabel.)
In der 35. Folge von "ZUGEGHÖRT" der Podcast des ZMSBw spricht Oberst Dr. Sven Lange mit Kai Beinke, Oberstleutnant und Kommandeur des Wachbataillons, Oberstleutnant Dr. Manfred Heidler, Musikwissenschaftler im Zentrum Militärmusik, sowie Oberstleutnant Dr. Heiner Möllers, Historiker am ZMSBw, über den Großen Zapfenstreich, seine Musik, seine Bedeutung, seine Geschichte - und wie man ihn aufführt.
Der Krieg in der Ukraine richtet sich zunehmend gegen die dortige Zivilbevölkerung. Viele Opfer sind Zivilisten. Russland dementiert medial berichtete Kriegsverbrechen und erschwert mit seinem Medienkrieg die Tatsachenfeststellung. Wie ist es möglich, juristisch belastbare Beweise in dieser unübersichtlichen Lage zu sichern und später die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen - möglicherweise vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag?
In Folge 36 von "ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw spricht Dr. Anja Seiffert mit Henning de Vries über die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Fälle von Butscha in der Ukraine stellt sich die Frage, wie eine juristische Aufarbeitung erfolgen kann. Ob es dazu kommen wird, kann jetzt noch gar nicht festgestellt werden. Fraglich bleibt dabei ebenfalls, ob die politischen Verantwortlichen für den Krieg und den dabei begangenen Verbrechen ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden und welche Folgen sich daraus für die internationale Ordnung und für die Bundeswehr ergeben.
Festzuhalten ist, dass der Internationale Strafegerichtshof bereits Untersuchungen zu Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine aufgenommen hat. Ob, wann und wie diese Verbrechen sanktioniert werden, ist aber noch nicht zu sagen.
Literaturhinweise
Gornig, Carolin. Der Ukraine-Konflikt aus völkerrechtlicher Sicht. Duncker & Humblot, Berlin 2020.
Hankel, Gerad (Hg.). Die Macht und das Recht. Beiträge zum Völkerrecht und Völkerstrafrecht am Beginn des 21. Jahrhunderts. Hamburger Edition, Hamburg 2008.
Ein diplomatischer Coup! Deutschland und die Sowjetunion brechen aus der diplomatischen Isolation aus. Aber gab es damals ein Geheimabkommen?
Nach dem Ersten Weltkrieg war die internationale Wirtschaft in Unordnung geraten. Die Kriegsverlierer, insbesondere Deutschland, waren kaum imstande, ihre Reparationsleistungen zeitgerecht zu zahlen. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen fand in Genua im April 1922 eine internationale Konferenz statt, an der auch eine deutsche und eine sowjetische Delegation eingeladen waren - allein, um am „Katzentisch“ die Beschlüsse der Siegermächte in Empfang zu nehmen.
Reichskanzler Joseph Wirth (2. v. l.) mit den Vertretern der sowjetrussischen Seite Krassin, Tschitscherin und Joffe
Bundesarchiv
Beide Staaten waren jedoch gleichermaßen diplomatisch isoliert: Deutschland als Kriegsverlierer und die Sowjetunion als bolschewistischer Staat. Erstaunlicherweise fanden beide Staaten während der Konferenz Zeit, im 30 Kilometer entfernten Rapallo einen knappen Vertrag über diplomatische und vor allem wirtschaftliche Beziehungen zu unterzeichnen.
In der Folge entstand auch eine Kooperation zwischen der durch den Versailler Vertrag limitierten Reichswehr und den im Aufbau befindlichen sowjetischen Streitkräften.
In Folge 34 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ spricht Oberstleutnant Dr. Heiner Möllers mit Major Dr. Dennis Werberg und Hauptmann Pierre Köckert über diesen Vertrag, seine Entstehung und seine Bedeutungen für beide Staaten, die auch zu militärischen Kontakten führten.
Auf Einladung der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner hält Karl May (1842 – 1912) am 22. März 1912 in Wien eine Rede, in der er zum Frieden aufruft. Er zitiert zwei Jahre vor dem Ersten Weltkrieg aus ihren Schriften, in der sie vor den Gefahren eines künftigen Luftkrieges warnt. Den Krieg erlebt er nicht mehr, er stirbt wenige Tage nach dem Vortrag.
Wer ist aber dieser Karl May, der zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts zählt und bis heute eine große Fangemeinde sowie einen eigene „Gesellschaft“ und ein eigenes Museum hat? Wie passt seine Rede zu seinem sonstigen Werk, das für viele Menschen von Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi & Co. geprägt ist?
Esther Geiger spricht mit dem Historiker und bekennenden Karl-May-Fan Dr. Harald Potempa über das umfangreiche Werk des Autors. Dabei geht es auch um heute eher unbekannte Bücher von Karl May aus der über 90 Titel umfassenden Reihe seiner Gesammelten Werke.









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