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Wildtierschutz Deutschland
Wildtierschutz Deutschland
Author: Lovis Kauertz
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© Wildtierschutz Deutschland
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Wildtiere in Deutschland. Dafür setzt sich Wildtierschutz Deutschland ein. Wir unterstützen Wildtierpflegestationen und wir kämpfen für die Abschaffung der Jagd da, wo sie ökologischen keinen Sinn macht oder wo es für die Bejagung einer Tierart keinen vernünftigen Grund gibt. Hier hört ihr jagdkritische Texte - aber nicht nur ..
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Im Rahmen unserer Recherche zum Wiesenbrüterschutz baten wir auch die Umweltministerien der verschiedenen Bundesländer um eine Einschätzung, welche Rolle ein aktives Prädatorenmanagement (Töten von Füchsen, Mardern und anderen jagdbaren Beutegreifern) durch die Jäger für den Bruterfolg der Vögel spielt und auf welchen Daten diese Einschätzung beruht.
Nachts ist es dunkel – diese Aussage ist nicht so banal, wie sie klingt. Deutschland ist in weiten Teilen derart mit künstlichem Licht überzogen, dass es mitnichten nachts wirklich dunkel ist. Auch in mondlosen Nächten kann man sich an den meisten Orten ohne Lampe zurechtfinden, vielerorts ist es gar nachts so hell, dass ganze Landschaften visuell wahrnehmbar sind. Die meisten Bewohner Deutschlands haben vergessen oder noch nie erlebt, wie dunkel es nachts sein kann. Echte nächtliche Dunkelheit ist kaum noch erlebbar, zu dicht ist das Land mit beleuchteten Städten, Dörfern und Straßen überzogen.
Der Himmel ist klar über dem kleinen Ort Vente am Kurischen Haff, der größten Lagune der Ostsee. Die Fernsicht ist gut, die riesigen weißen Dünen der Kurischen Nehrung sind am Westhorizont deutlich zu sehen. Gute Bedingungen an einem der besten Vogelzugbeobachtungspunkte Europas – dieser Septembermorgen verspricht einen Höhepunkt meiner diesjährigen Litauenreise. Zu Fuß gehe ich die rund zwei Kilometer auf der wenig befahrenen Straße parallel zum Ufer des Haffs von meiner Unterkunft zur Landspitze Ventes Ragas. Dort befindet sich eine ornithologische Station und ein kleiner Leuchtturm.
Im letzten Beitrag zum Wiesenvogelschutz konnten wir zeigen, dass eine echte und abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Behörden und Jägerschaft in der Regel nicht stattfindet, dass viele Naturschutzbehörden aber trotz fehlender Datenlage einem aktiven Prädatorenmanagement erstaunlich unkritisch gegenüberstehen und die Jäger bei der Anschaffung von Fallen gerne finanziell unterstützen. Doch wie sieht es nun mit der Zusammenarbeit zwischen Jägern und Artenschützern aus? Stimmt man hier die Maßnahmen miteinander ab? Welchen Anteil hat das Prädatorenmanagement durch die Jägerschaft nach Einschätzung der Fachleute vor Ort am Bruterfolg der Vögel?
Der Herbst ist für den Igel die wichtigste Jahreszeit. In den Wochen, in denen die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, muss er seine Fettreserven aufbauen, damit er den langen Winterschlaf übersteht. Nur wenn ein Jungigel bis Anfang November mindestens 500 Gramm erreicht, während ausgewachsene Tiere um die 1.000 Gramm wiegen sollten, hat er eine realistische Chance, die kalten Monate zu überstehen.
Im Rahmen unserer Recherche wandten wir uns deutschlandweit stichprobenartig an Behörden und Gebietsbetreuer von Wiesenbrüterschutzgebieten.
Mauersegler sind Meisterflieger: Ihr erster Flug endet erst nach zehn Monaten und legt rund 150.000 Kilometer zurück. Der Verlust von Brutplätzen drängt die Akrobaten der Luft nach und nach zurück. Ein Bauprojekt in Rhede in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass Artenschutz, Abriss und Neubau Hand in Hand gehen können.
Es ist laut an dem niederrheinischen Baggersee an diesem warmen Augustabend. Gruppen von Anglern sitzen am Ufer, reden und lachen. Wir warten zwischen See und Maisacker - nicht auf Fische, sondern auf Biber. Es ist schon dämmerig, als der erste auftaucht. Ganz unauffällig, nur der Kopf ist sichtbar, bewegt er sich parallel zum Ufer auf uns zu. Bald erscheinen weitere, verteilen sich entlang des Ufers, schwimmen auf und ab, prüfen die Situation. Familie Biber ist auf Patrouille, die Angler und wir sind unter ihrer Beobachtung.
Am Beispiel des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen wird deutlich, wie Lobbyinteressen die Umsetzung selbst jahrelang geplanter Naturschutzprojekte im letzten Moment verhindern können und auf welcher dünnen Grundlage aktives Prädatorenmanagement durchgeführt wird.
Update 5. September: Wegen der Vortäuschung falscher Zahlen zum Wolfsbestand in Brandenburg und wegen Vertrauensbruchs gegenüber seiner Umweltministerin ist Staatssekretär Gregor Beyer entlassen worden.
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Wir verurteilen die in Brandenburg geplante Einführung der Wolfsjagd als einen wissenschaftlich unbegründeten und politisch motivierten Alleingang.
Neben der Weidetierproblematik ist die häufigste Frage im Zusammenhang mit Wölfen: Wie gefährlich sind sie für Menschen? Die nahezu einhellige Auffassung aus Forschung und Wissenschaft ist: Die Gefahr für Menschen durch Wölfe ist extrem gering, es gibt in Europa in jüngerer Zeit so gut wie keine Vorfälle. Nun aber ist in den Niederlanden offensichtlich ein sechsjähriger Junge von einem Wolf angegriffen worden. Muss die bisherige Einschätzung jetzt überdacht werden? Um dies zu beurteilen, ist es wichtig, den Fall und seine Vorgeschichte genauer anzuschauen.
Die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) war, solange sie – wie international ratifiziert – berücksichtigt wurde, ein wirksames Schutzsystem für die Artenvielfalt in Europa. Der EU-Rat (Änderung Berner Konvention) und das Europäische Parlament (Änderung FFH-Richtlinie) sind im Rahmen der Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in einem entscheidenden Punkt von der Richtlinie abgewichen: Wesentlich durch die Lobbyarbeit von Landwirtschafts- und Jagdverbänden beeinflusste politische Erwägungen wurden über entscheidungsrelevante wissenschaftliche, artenschutzfachliche Grundlagen gestellt. Stattdessen orientierte sich die EU-Kommission an den Ergebnissen eines von ihr in Auftrag gegebenen technischen Reports, der wissenschaftlich nicht überprüft wurde.
Hochglanzbroschüren von Behörden und Naturschutzverbänden zeichnen ein Bild von vorbildlicher Zusammenarbeit für den Schutz der Wiesenbrüter. Doch unsere deutschlandweite Recherche enthüllt ein völlig dysfunktionales System. Statt echter Kooperation und wissenschaftlicher Evaluation prägen Misstrauen, mangelnde Datenerhebung und mächtige Lobbyinteressen den Alltag.
Die Hecke braucht mal wieder einen Schnitt? Da ist auch jetzt noch Vorsicht geboten, denn immer noch brüten die Vögel und ziehen ihren Nachwuchs auf.
Zwischen dem 1. März und dem 30. September sind radikale Hecken-Rückschnitte laut Bundesnaturschutzgesetz [1] verboten, um brütende Vögel und andere Wildtiere während der Brut- und Setzzeit zu schützen. Viele Vogelarten haben zwei, einige sogar eine drei Bruten.
Willich - Schon bevor es richtig losgeht, ist es laut. Musik läuft und unzählige Menschen mit brennenden Fackeln stehen an diesem Samstag rund um den Teich im Konrad-Adenauer-Park in Willich (NRW). Dann wird das Feuerwerk auf drei künstlichen Inseln gezündet, ohrenbetäubendes Knallen und grelles Licht in unterschiedlichsten Farben.
Die Beteuerung „Tierschutz ist nicht teilbar“ aus der Feder einer Jagdzeitschrift ist nicht überzeugend. Die Aussage zielte darauf ab, die Baujagd bzw. das Training von Hunden dafür in sogenannten Schliefanlagen als tierschutzkonform zu verteidigen. Die Tierschutzkonformität bezieht sich dabei allerdings ausschließlich auf das Verletzungsrisiko des eingesetzten Bauhundes, nicht auf die Qualen, die die hochträchtige Füchsin im Bau erleidet oder der Fuchs in der Schliefanlage. Die tierschutzrechtlichen Probleme sind seit Jahren bekannt und kommen nach und nach, u.a. durch unsere Berichterstattung, an die Öffentlichkeit
Die geplante Novellierung der Hessischen Jagdverordnung durch Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) stößt auf scharfe Kritik von Natur- und Tierschutzverbänden. Was als Modernisierung verkauft wird, entpuppt sich als massiver Rückschritt für den Artenschutz.
Im niedersächsischen Naturschutzgebiet Ochsenmoor ist im Mai 2025 ein Vogel qualvoll auf einer Klebefalle verendet, weil er mit seinen Schwingen nicht mehr von der Leimplatte loskam. Der als Wiesenpieper identifizierte Jungvogel wurde von Insekten angelockt, die auf einer großen gelben Tafel klebten und dort wohl im Rahmen eines Monitoring-Projektes gezählt werden.
Reif glitzert im Gras, kalter Morgendunst wabert über den nassen Wiesen. Dennoch liegt Frühling in der Luft, irgendwo hoch am Himmel singt eine Feldlerche, aus der Weite der offenen Landschaft schallt das kurze Liedchen eines Schwarzkehlchens herüber. Plötzlich durchdringt der laute Flötenton des Großen Brachvogels die Stille des kalten Märzmorgens, kurz darauf noch einer und dann eine immer schneller werdende Reihe, die schließlich in einen langen wohlklingenden Triller übergeht, der weit hörbar durch die feuchte Niederung hallt.
Gegen Ende April haben die drei Supernasen das Licht der Welt erblickt, geboren wurden sie aber schon viel früher. Die ersten Lebensmonate verbrachten sie tief unter der Erde, verborgen in der Dunkelheit des Baus.




