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Schauspiel Frankfurt

Author: Schauspiel Frankfurt

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Willkommen am Schauspiel Frankfurt!

In unserem Stückeinführungspodcast »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.

Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Anselm Weber Intendant des Hauses.

In den vier Spielstätten – Schauspielhaus, Kammerspiele, Box und Bockenheimer Depot – bringen renommierte Regisseur:innen wie Jan Bosse, Felicitas Brucker, Barbara Bürk, Jan-Christoph Gockel, Mateja Koležnik, Claudia Bauer und Johanna Wehner sowohl Klassiker als auch zeitgenössische Dramatik auf die Bühne.
59 Episodes
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VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseur Bonn Park und Dramaturgin Katja Herlemann sprechen über »They Them Okocha«. Ein Abend, der die Nostalgie des Lebens jongliert – und es fällt uns oft aus den Händen. Eine wehmütige Rückschau auf das Privileg der Jugend, als lebendig sein noch cool war und der Blick in die Zukunft interessant und angsteinflößend, aber auf eine gute Weise: Als wir noch dachten, die Welt gehört uns und alles ist möglich. Eine Erzählung von der Illusion der Entscheidungen, die wir treffen können, aber auch von der Magie des Pulsschlags, den wir einfach haben. Ein Blick auf vier Jungs, die Männer werden müssen, weil sie keine Wahl haben, und das ist vielleicht auch nicht schlimm. Autor und Regisseur Bonn Park, der sich in seinen popkulturell inspirierten Theaterabenden gerne verdrängten Themen und randständigen Figuren annimmt, entwickelt mit dem Komponisten Ben Roessler ein kleines Coming-of-age-Drama für die Kammerspiele mit Liedern aus der Welt der bodenlosen Traurigkeit. TEAM Regie: Bonn Park Bühne: Sina Manthey Kostüme: Leonie Falke Musik: Ben Roessler Dramaturgie: Katja Herlemann Licht: Frank Kraus MIT Lioba Kippe, André Meyer, Jannik Mühlenweg, Arash Nayebbandi und Ralf Merten (Live-Musik) PREMIERE 12. April 2024, Kammerspiele In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Komponist und Sounddesigner Markus Steinkellner und Dramaturg Alexander Leiffheidt sprechen über »Don Carlos«. In den niederländischen Provinzen erhebt sich ein Aufstand gegen die Willkürherrschaft Philipps II., dem mit grausamer Härte begegnet wird. Doch auch die Gewalt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Imperium des spanischen Königs zu bröckeln beginnt, während im Hintergrund die Karrieristen der Kirche und des Militärs, Domingo und Herzog von Alba, bereits ihre Machtübernahme planen. Zurückgezogen an seinem Hofe hält der alte König an seiner Macht fest, misstrauisch gegen alle in seinem Umfeld. Sein Argwohn macht auch vor dem eigenen Sohn Don Carlos nicht halt, dem er den Zugang zur Macht verweigert. Don Carlos ist unglücklich in seine Stiefmutter verliebt. Ursprünglich war Elisabeth von Valois ihm versprochen, bis sie in die politisch motivierte Ehe mit seinem Vater einwilligte. Mit dem Erscheinen seines Jugendfreundes Marquis von Posa wird Don Carlos aus seiner Isolation und Ohnmacht gerissen. Der glühende Idealist hofft, in Don Carlos einen Mitstreiter zu finden, der die unterdrückten Provinzen von der spanischen Krone befreit. Es entbrennt ein von Intrigen durchzogener Kampf um Einfluss, Macht, Freiheit und Liebe. Die Regisseurin Felicitas Brucker rückt in ihrer Inszenierung von Schillers dramatischem Gedicht die strukturelle Gewalt innerhalb gesellschaftlicher, politischer und familiärer Konstellationen in den Mittelpunkt. TEAM Regie: Felicitas Brucker Bühne und Kostüme: Viva Schudt Video: Florian Seufert Musik: Markus Steinkellner Dramaturgie: Alexander Leiffheidt Dramaturgie Fassung: Arved Schultze Licht: Ellen Jaeger MIT Christoph Bornmüller, Torsten Flassig, Stefan Graf, Tanja Merlin Graf, Sarah Grunert, Matthias Redlhammer PREMIERE 16. März 2024, Schauspielhaus In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseur Max Lindemann und Dramaturg Lukas Schmelmer sprechen über »Phädra, in Flammen«. Über Athen hängt ein trügerischer Stillstand. Der alte König Theseus hat unlängst wieder einmal verkündet, sich von der Macht zurückziehen zu wollen – doch folgten den Worten bislang keine Taten. Die Königin Phädra fühlt sich als eine Gefangene ihres eigenen Lebens innerhalb der beengenden geistigen, formalen und moralischen Strukturen des Hofstaats. Derweil ist hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf um Einfluss entfacht. Als Thronfolger ist Demophon – erstgeborener Sohn des Herrscherpaars – auserkoren. Seine Heirat mit Persea ist bereits arrangiert, um die politischen Verhältnisse weiter zu stabilisieren und die Machtübergabe einzuleiten. Doch statt sich in ihr Schicksal zu fügen, bringt Persea durch ihr unbeugsames Handeln die politischen und persönlichen Verhältnisse ins Wanken. Die Autorin Nino Haratischwili verwebt Motive des antiken Mythos um die legendäre Königin Phädra mit gegenwärtigen Fragestellungen von Sexualität, Emanzipation und Machtpolitik. Ihr Stück zeugt vom System im Umbruch, in dem progressives Denken und regressive Kräfte miteinander um Deutungshoheit ringen. Die Arbeit von Regisseur Max Lindemann zeichnet sich durch eine hohe Musikalität mittels eigens kreierten Soundscapes aus. In seiner Inszenierung stellt er das Schwanken der Figuren zwischen persönlichem und politischem Verlangen ins Zentrum. TEAM Regie: Max Lindemann Bühne: Signe Raunkjær Holm Kostüme: Eleonore Carrière Dramaturgie: Lukas Schmelmer Licht: Jan Walther MIT Miguel Klein Medina, Anna Kubin, Sebastian Kuschmann, Mitja Over, Lotte Schubert, Andreas Vögler PREMIERE 15. März 2024, Kammerspiele In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin Christina Tscharyiski und Dramaturgin Katrin Spira sprechen über »Der Raub der Sabinerinnen«. Der Gymnasialprofessor Martin Gollwitz hat in seiner Jugend ein Theaterstück verfasst, das seither sein Dasein in der Schublade fristet: Die Römertragödie »Der Raub der Sabinerinnen« wird allenfalls von Gollwitzʼ Dienstmädchen Rosa geliebt, ihm selbst ist das pathetische Stück mittlerweile peinlich. Eine Jugendsünde, mehr nicht. Oder vielleicht doch? Urplötzlich jedenfalls rückt der Text und mit ihm Professor Gollwitz in den Fokus, denn der umtriebige Theaterdirektor Striese gastiert mit seiner Truppe in der Stadt und sucht nach Stoffen, die das Publikum begeistern. Dabei greift er in die Theaterleitungs-Trickkiste: Prominenz geht immer, sagt er sich – und versucht Stücke stadtbekannter Persönlichkeiten auf den Spielplan zu bringen. Er wirft sich ins Zeug, umschmeichelt den zögerlichen Professor, dessen Ehefrau, die mit Theater wirklich gar nichts anfangen kann und gerade zur Kur gereist ist, doch dieses »wunderbare Stück« aufführen zu dürfen und verspricht eine grandiose Inszenierung. Ein Versprechen, das er nicht ganz halten kann – es folgen Verwechslungen, Streitereien und Besetzungsschwierigkeiten, die sowohl Striese als auch das Gollwitzʼsche Familienleben in Aufruhr bringen. Während die Aufführung zur Blamage zu geraten droht, hat Frau Striese eine rettende Idee und schafft es, das Ruder noch einmal rumzureißen. TEAM Regie: Christina Tscharyiski Bühne: Stéphane Laimé Kostüme: Svenja Gassen Musik: Thorsten Drücker Dramaturgie: Katrin Spira Licht: Frank Kraus MIT Isaak Dentler, Christina Geiße, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Manja Kuhl, Michael Schütz, Mark Tumba, Wolfram Koch, Heidi Ecks, Thorsten Drücker PREMIERE 10. Februar 2024, Schauspielhaus In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin Janina Velhorn und Dramaturgin Jana Fritzsche sprechen über »Nachts (bevor die Sonne aufgeht)«. Es waren einmal eine Frau und ein Mann und ein schreiendes Kind – »aber die Dinge hängen nicht zusammen«. Ein Paar erzählt die gemeinsame Geschichte nach, wobei sich unterschiedliche Überzeugungen und sich widersprechende Ideale auftun. Nicht zuletzt hängt wie ein Damoklesschwert über alldem die Frage: Warum haben sie sich für ein Kind entschieden? Mit dichter, rhythmischer Sprache fragt die britische Autorin Nina Segal in ihrem 2016 erschienenen Bühnentext nach Zusammenhängen von Ereignissen in der Welt und Entscheidungen im vermeintlich Privaten. Stück für Stück bricht das Außen in den geschützten Raum des Zuhauses ein und wirft das Paar auf sich und gefällte Entscheidungen zurück. Die Regisseurin Janina Velhorn entlarvt das Idyll der Familie als Ort des Unheimlichen, fragt nach Kippmomenten im Alltäglichen und verortet die Geschichte damit in einen Kontext des Horrors. TEAM Regie: Janina Velhorn Bühne: Devin McDonough Kostüme: Evelyn Gulbinski Dramaturgie: Jana Fritzsche MIT Caroline Dietrich, Sebastian Reiß PREMIERE 21. Januar 2024, Box In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin Sapir Heller und Dramaturgin Lena Wontorra sprechen über »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« (Bühnenfassung von John von Düffel) Die 26-jährige Katharina Blum steht unter Verdacht, Mitwisserin einer umfangreichen Betrugsaffäre zu sein, nachdem sie eine Karnevalsparty mit einem gewissen – und ihr bis dato unbekannten – Ludwig Götten verließ. Nicht nur wird sie daraufhin stundenlang von der Polizei befragt, vor allem startet die ZEITUNG einen wahrhaftigen Shitstorm gegen die junge Hauswirtschafterin. Blum wird öffentlich als Mittäterin und »Flittchen« diffamiert, Aussagen von ihr nahestehenden Personen werden umformuliert und verfälscht wiedergegeben, die Boulevardredakteure lassen nicht mehr von ihr ab. »Wie Gewalt entstehen kann und wohin sie führt« lautet der erweiterte Titel dieser 1974 erschienenen Erzählung des Schriftstellers Heinrich Böll. Denn durch die Kampagne gegen Katharina Blum wird diese wirklich zur Täterin und erschießt den dafür verantwortlichen Journalisten. Heinrich Böll gibt in einer vorangestellten Notiz an: »Sollten sich (...) Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich« und beschrieb die Erzählung später als Pamphlet, das auf die konfliktverstärkende Rolle des Boulevardjournalismus in der öffentlichen Beachtung der Roten Armee Fraktion Bezug nehme. Er selbst hatte sich zuvor als Opfer einer solchen Medienkampagne gesehen und stellt an Katharina Blums Fall das Vorgehen der Presse beispielhaft zur Schau. Die Regisseurin Sapir Heller inszeniert diese Erzählung als temporeiche Verfolgungsjagd, die auf die Nähe des inzwischen allgegenwärtigen Sensationsjournalismus zum heutigen Populismus verweist. TEAM Regie: Sapir Heller Bühne und Kostüme: Ursula Gaisböck Musik: Gustavo Strauß Video: Lion Bischof Dramaturgie: Lena Wontorra Licht: Ellen Jaeger MIT Sarah Grunert, Christoph Bornmüller, Stefan Graf, Peter Schröder, Melanie Straub PREMIERE 19. Januar 2024, Kammerspiele In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin Claudia Bauer und Dramaturgin Katja Herlemann sprechen über »Der Würgeengel«. Eine Party der High Society, bei der am Ende niemand nach Hause geht – eine plötzliche unsichtbare Grenze hält die Abendgesellschaft im Esszimmer der Gastgeber gefangen. Seltsamerweise scheinen die Hausangestellten der reichen Leute die Bedrohung vorauszuahnen, denn sie machen sich aus dem Staub, bevor der Spuk beginnt. Die vornehme Etikette der schicken Gesellschaft wird angesichts der neuen Realität ihrer vermeintlichen Gefangenschaft rasch von schonungsloser Brutalität gegeneinander abgelöst. Entbehrungen, Schuldzuweisungen, Sex im Wandschrank und Todesangst bestimmen ihre Tage, bis schließlich der Bann gebrochen wird, indem die Eingesperrten das Raum-Zeit-Kontinuum austricksen. Nach dem Publikumsliebling »Der diskrete Charme der Bourgeoisie« gelangt mit diesem Stoff ein weiterer surrealistischer Film des Oscar-Preisträgers Luis Buñuel in einer Überschreibung von PeterLicht und SE Struck auf die Bühne des Schauspiel Frankfurt. Das Autor:innen-Duo untersucht mit bissigem Humor und einem heutigen Blick eine wiedererkennbare gesellschaftliche Klasse, die trotz oder aufgrund all ihrer Privilegiertheit, ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten komplett handlungsunfähig ist. TEAM Regie: Claudia Bauer Bühne: Andreas Auerbach Kostüme: Vanessa Rust Musik: Alexandra Holtsch, Hubert Wild Video: Jan Isaak Voges Dramaturgie: Katja Herlemann Licht: Marcel Heyde MIT Torsten Flassig, Anna Kubin, Sebastian Kuschmann, Katharina Linder, Julia Preuß, Arash Nayebbandi, Lotte Schubert, Andreas Vögler, Hubert Wild PREMIERE 20. Januar 2024, Schauspielhaus In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katrin Spira und Dramaturgieassistentin Jana Fritzsche sprechen über »Sonne/Luft«. . Die Sonne hat genug von der Erde und den Menschen, die sie so lange zugrunde gerichtet haben: »Dieser lächerliche Fettklops voll Klopapier, Dreck, Schaum und Abschaum«. Die Sonne lacht, sie brennt, sie verbrennt die Felder, sie lässt den Meeresspiegel steigen, Fluten heraufkommen und sie weiß, dass das Ende des Menschen sowieso gekommen ist, auch wenn die Menschen noch versuchen, sich am Strand aufzuhalten und es sich in der Sonne, trotz aller Besorgnisse um die Zukunft, schön machen. Der Mensch hat zu lange versucht in all seiner Hybris sich die Natur zu eigen zu machen. Dass diese Zeit vorbei sein wird, darüber freut sich auch die Luft. Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat mit »Sonne/Luft« einen vielstimmigen, gleichermaßen heiteren wie gnadenlosen Text über den Klimakollaps geschrieben, ohne es explizit werden zu lassen. Regisseurin Lilja Rupprecht wird in ihrer Inszenierung dieser Vielstimmigkeit auf die Spur gehen und untersuchen, wieviel echte Natur uns überhaupt noch umgibt, bzw. wie sehr wir es uns in der Kulissenhaftigkeit unseres Daseins eingerichtet haben. . TEAM Regie: Lilja Rupprecht Bühne: Christina Schmitt Kostüme: Annelies Vanlaere Musik: Philipp Rohmer Video: Moritz Grewenig Dramaturgie: Katrin Spira Licht: Frank Kraus . MIT Christina Geiße, Manja Kuhl, Annie Nowak, Sebastian Reiß und Philipp Rohmer (Live-Musik) . PREMIERE 01. Dezember 2023, Kammerspiele . In unserer Stückeinführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katja Herlemann und Regisseurin Johanna Wehner sprechen über »Dracula« . Graf Dracula, der wohl bekannteste Vampir der Kulturgeschichte und Synonym für das Böse schlechthin, wurde 1897 von dem irischen Schriftsteller Bram Stoker erfunden und ist bis heute Protagonist unzähliger Geschichten in Filmen, Büchern, Serien. Bram Stokers Roman »Dracula« ist montiert aus Briefen, Telegrammen, Zeitungsartikeln und Tagebucheinträgen der handelnden Figuren: Jonathan Harker, ein junger englischer Anwalt, reist nach Transsylvanien, um mit einem alten Grafen Immobiliengeschäfte zu tätigen. Seine Verlobte Mina besucht derweil ihre Freundin Lucy Westenra im beschaulichen englischen Küstenstädtchen Whitby. Jonathan Harker muss bald erkennen, dass er auf Draculas Schloss gefangen ist. Während ihm nur knapp die Flucht gelingt, reist Dracula per Schiff nach England um dort sein Unwesen zu treiben. Nachdem Lucy ihm zum Opfer gefallen ist, organisieren sich ihre Freunde und Verehrer, um den Vampir unschädlich zu machen. Angeführt von dem Wissenschaftler Van Helsing verfolgen sie Graf Draula auf seiner Flucht zurück in die Heimat. Johanna Wehner, bekannt für ihre aufwendig komponierten Textfassungen, inszeniert »Dracula« als Studie einer Gesellschaft, die fanatisch eine äußere Bedrohung abwehrt, welche es auf ihre wohlgeordnete Welt abgesehen zu haben scheint. Mit der Identifizierung eines monströsen Anderen radikalisieren sich ihre Mitglieder, um das vermeintlich Gute und Eigene zu schützen. . TEAM Regie: Johanna Wehner Bühne: Benjamin Schönecker Kostüme: Ellen Hofmann Musik: Vera Mohrs, Kostia Rapoport Dramaturgie: Katja Herlemann Licht: Ellen Jaeger . MIT Christoph Bornmüller, Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Judith Florence Ehrhardt, Stefan Graf, Arash Nayebbandi, Matthias Redlhammer PREMIERE 27. Oktober 2023, Schauspielhaus In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturg Lukas Schmelmer und Regisseurin Christina Tscharyiski sprechen über »Mascha K. (Tourist Status)« . »Ich glaube nicht, dass wir hier je zur Ruhe kommen«, schrieb die Dichterin Mascha Kaléko 1941 in ihr Tagebuch. Die jüdische Dichterin erlebt ein paar leuchtende Jahre in Berlin, in denen sie sich zu einer Ikone der »Neuen Sachlichkeit« aufschwang. Doch die Terrorherrschaft der Nationalsozialist:innen zwang sie schließlich in die Emigration. Zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn landet Kaléko in New York, eingepfercht in einer zu kleinen Wohnung und der Möglichkeit beraubt, ihrer künstlerischen Tätigkeit nachzugehen. Später wird ein kurzes Comeback sie zurückführen in das Land der Täter:innen. Doch das Berlin, in dem sie ihre Erfolge feierte, existiert nicht mehr. Es treibt sie weiter nach Israel. Doch auch hier findet sie keine Ruhe. Das Leben und Werk von Mascha Kaléko sind Ausgangspunkt für ein neues Stück von Anja Hilling. Entstanden ist die eindrucksvolle Begegnung zweier Dichterinnen, zweier Sprachen – mitten in der Gegenwart. Das Stück erzählt von einem Leben, in dem das einzige Verweilen in der Bewegung liegt, von Versuchen, Familien zu gründen, in der Kunst, in der Konvention, in der Liebe. In der Inszenierung von Christina Tscharyiski verbindet sich die poetische Sprache des Stücks mit einer treibenden Musikalität zu einer Reise durch Raum und Zeit. . TEAM Regie: Christina Tscharyiski Bühne: Devin McDonough Kostüme: Miriam Draxl Musik: Thorsten Drücker Dramaturgie: Lukas Schmelmer Licht: Jan Walther . MIT Lotte Schubert, Melanie Straub, Anna Kubin, Sebastian Reiß, Sebastian Kuschmann, Thorsten Drücker . URAUFFÜHRUNG 22. September 2023, Kammerspiele . In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Sabrina Zwach spricht mit Regisseurin Mateja Koležnik, Sounddesigner Bert Wrede und Dolmetscherin Anja Wutej über die Inszenierung, die Bedeutung des Bühnenbildes und die Musik in »Der Geizige«. . 1668 wurde Molières Komödie im Théâtre du Palais uraufgeführt. 355 Jahre später inszeniert die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik den noch immer hochaktuellen Stoff in der Bankenstadt Frankfurt. Es geht um nichts weniger als um Geiz. »Der Geizige«, so wie wir die 5-aktige Komödie von Molière kennen, geht in wesentlichen Anteilen auf die sogenannte Goldtopf-Komödie des römischen Dichters Plautus zurück. Über Plautus ist wenig bekannt, außer dass er 184 v. Chr. bereits verstarb. Angeblich soll er seine Komödien als sogenannter Mühlensklave geschrieben haben, denn tatsächlich verdingte er sich bei einem Müller als Sklave, nachdem er sein gesamtes Vermögen, das er an der Bühne verdiente, durch Spekulationsgeschäfte wieder verloren hatte. Klingt modern! Angeblich war Plautus Schauspieler, angeblich auch ein Komödiant. Er war kein Schreibtischdichter, sondern hat, von der Bühne inspiriert, aus der Theaterpraxis heraus geschrieben. Auch Molière – eigentlich Jean-Baptiste Poquelin – hat als Schauspieler zum Autorendasein gefunden. 1668, in den letzten Jahren seiner langen Karriere, hat er »L’Avare« (Der Geizige) als Prosakomödie geschrieben, in der er den Typ des reich gewordenen, aber geizig gebliebenen Bürgers karikiert, der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder mit seinem Geiz erstickt. Während Molière eine aberwitzig verwickelte Komödie über das Thema Geiz schreibt, wird Koležnik die menschliche Verfehlung darin suchen und finden. . TEAM Regie: Mateja Koležnik Bühne: Olaf Altmann Kostüme: Ana Savić-Gecan Musik: Bert Wrede Dramaturgie: Sabrina Zwach Choreografie: Matija Ferlin, Magdalena Reiter Dolmetscherin: Anja Wutej Licht: Marcel Heyde . MIT Peter Schröder, Torsten Flassig, Sarah Grunert, Jannik Mühlenweg, Tanja Merlin Graf, Uwe Zerwer, Katharina Linder, Andreas Vögler, Wolfgang Vogler, Michael Schütz, Max Böttcher, Yannick Sturm . PREMIERE 21. September 2023, Schauspielhaus . In unserer Stückeinführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Der Stückeinführungspodcast des Schauspiel Frankfurt Dramaturgin Katrin Spira gibt einen Einblick in die Biografie Virginia Woolfs, den Inhalt des Romans und die Inszenierung. . Von der Mannwerdung zur Frauwerdung – Orlando, ein junger, englischer Lord, wird Geliebter der Königin Elizabeth I., geht als Gesandter an den Hof des Sultans in Konstantinopel und verwandelt sich dort über Nacht in eine Frau. Über 400 Jahre hinweg, vom 16. Jahrhundert bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert, durchstreift Orlando die Zeit. Aus dem unbeholfenen Dichter wird schließlich eine erfolgreiche, alleinerziehende, autofahrende Schriftstellerin. Virginia Woolf, selbst zwischen den Welten wandelnd, hat diese »Biografie« 1928 ihrer Geliebten Victoria Sackville-West gewidmet. Mit Witz demontiert Woolf darin scheinbar Unverrückbares: Stand, Status, Geschlecht und Macht. Der fluide Wechsel zwischen den Geschlechtern birgt für Woolf nicht etwa die Identitätskrise, sondern die größtmögliche Freiheit. . TEAM Regie: Anselm Weber, Katrin Spira Kostüme: Cosima Wanda Winter Musikalische Einrichtung: Christina Lutz Komposition: Clara Pazzini Choreografie: Zoë Knights Dramaturgie: Katrin Spira Licht: Frank Kraus . BESETZUNG Angelika Bartsch, Sonja Beißwenger, André Meyer, Annie Nowak, Mark Tumba, Rokhaya Müller . PREMIERE 24. September 2023, Schauspielhaus . In unserem Stückeinführungspodcast »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katja Herlemann spricht mit Dramaturgin Joanna Bednarczyk, die die Bühnenfassung des Stücks erstellt hat, und Schauspielerin Sarah Grunert über »Das Tove-Projekt« »Ein Mädchen kann nicht Dichterin werden«, sagt der Vater zu der jungen Tove im Kopenhagener Arbeitermilieu der 1930er Jahre. Auch wenn diese Frau nie in die literarischen Kreise ihrer Zeit passte, so erarbeitete sie sich dennoch bereits in jungen Jahren Ruhm als Schriftstellerin. Tove Ditlevsen hat mit ihrer sezierenden Prosa die Fähigkeitgehabt, einer widrigen Wirklichkeit standzuhalten. Im Leben, und wenn nicht im Leben, dann in der Literatur. Mit schmerzlicher Offenheit bildet Ditlevsen den Kampf um künstlerischere Autonomie und eine Identität als Künstlerin, Frau und Mutter in ihren autofiktionalen Texten ab. In Dänemark eine der bekanntesten nationalen Autorinnen, wurde sie erst vor kurzem von der Weltliteratur (wieder)entdeckt. Die Stückfassung für das Schauspiel Frankfurt von Joanna Bednarczyk speist sich aus den neu ins Deutsche übertragenen Werken Tove Ditlevsens: Die »Kopenhagen-Trilogie«, Tove Ditlevsens zentrales Werk und Erzählung ihres Lebens, und der Roman »Gesichter«, in dem die Autorin die Wahrnehmungsverschiebungen einer Psychose mit großer Expressivität erfahrbar macht. Die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak entwirft in ihrer ersten Arbeit am Schauspiel Frankfurt einen epischen Schauspielabend über die Frage nach weiblicher Souveränität und Künstlerinnenschaft. Die Erforschung von weiblichen Perspektiven in der männerdominierten Welt des Theaters ist der Regisseurin ein zentrales Anliegen. TEAM Regie / Bühne: Ewelina Marciniak Bühne: Grzegorz Layer Kostüme: Julia Kornacka Musik: Jan Duszynski Lichtdesign: Aleksandr Prowaliński Licht: Marcel Heyde Choreografie: Dominika Wiak Dramaturgie: Katja Herlemann, Joanna Bednarczyk BESETZUNG Sarah Grunert, Katharina Linder, Uwe Zerwer, Anabel Möbius, Stefan Graf, Caroline Dietrich, Andreas Vögler, Sebastian Kuschmann, Livia Newzella / Rebeka Turré Premiere 02. Juni, Schauspielhaus
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Julia Weinreich spricht mit Regisseur Timofej Kuljabin und Dramaturgin Olga Fedyanina über »Macbeth« Macbeth kann König werden, also muss er es werden. Für König Duncan hat Macbeth auf dem Kriegsfeld zuvor den Than von Cawdor und die Norweger besiegt. Einer Prophezeiung zufolge soll er nun selbst den Staat anführen. Seine Tyrannenherrschaft beginnt mit dem Mord an König Duncan. Um seine Macht zu festigen, verfolgt er mit seiner skrupellosen Frau Lady Macbeth einen mörderischen Plan. Plagen ihn Schuldgefühle, Angstzustände und Schlaflosigkeit, richtet ihn Lady Macbeth nach allen Registern erfolgreicher Manipulationsstrategien wieder auf. Es folgt Mord auf Mord, bis die Blutspur in den eigenen Tod von Macbeth mündet und der »europäische Nihilismus seine Geburtsstunde erlebt«, so der Schweizer Germanist Peter von Matt. Shakespeares Tragödie ist der Urstoff aller Thriller, Macbeth und Lady Macbeth das blutrünstigste Killerliebespaar der Literaturgeschichte. Ist das genuin Böse in den auf Gewalt begründeten Machtstrukturen in einer Gesellschaft latent vorhanden? Wieviel Macbeth und Lady Macbeth steckt in uns selbst? Wie weit gehen wir in unserem Ehrgeiz um Macht und Anerkennung? Der renommierte russische Regisseur Timofej Kuljabin, der für seine präzise psychologische Figurenzeichnung bekannt ist, geht diesen Fragen nach. TEAM Regie: Timofej Kuljabin Bühne: Oleg Golovko Kostüme: Vlada Pomirkovannaja Musik/ Sounddesign: Timofej Pastukhov Koordination und Assistenz: Rustam Akhmedshin Dramaturgie: Olga Fedyanina, Julia Weinreich Licht: Marcel Heyde BESETZUNG Moritz Kienemann, Lotte Schubert, Peter Schröder, Torsten Flassig, Anna Kubin, Mark Tumba, Sebastian Reiß, Michael Schütz, Miguel Klein Medina, Marie Julie Bretschneider Premiere 14. April, Schauspielhaus
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katja Herlemann spricht mit Autor Ferdinand Schmalz und Regisseurin Rieke Süßkow über »Mein Lieblingstier heißt Winter« Der Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem makabren Wunsch nachkommen. Sein Kunde Doktor Schauer ist fest entschlossen, sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe zu legen. Er beauftragt Franz Schlicht, den gefrorenen Körper auf eine Lichtung zu verfrachten. Zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe jedoch leer, und Schlicht begibt sich auf eine höchst ungewöhnliche Suche nach der Person oder Leiche. Dabei kreuzen die Tatortreinigerin Schimmelteufel, ein Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, und ein Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt, seinen Weg durch die von Sommerhitze gequälte Stadt und ihre gesellschaftlichen Milieus. Nichts weniger als einige fundamentale Erkenntnisse über die Verhältnismäßigkeit von Leben und Tod gewinnt Schlicht auf seiner selbstauferlegten Mission. Mit dieser Uraufführung kommt nach »jedermann (stirbt)« wieder ein Stoff des Bachmann-Preisträgers Ferdinand Schmalz am Schauspiel Frankfurt auf die Bühne. Der Autor nimmt uns in seinem Debütroman mit auf eine abgründige Tour im Stile eines melancholischen österreichischen Krimis, skurril, intelligent und mit der aus seinen Theaterstücken bekannten Sensibilität für Sprache und Form. TEAM Regie: Rieke Süßkow Bühne: Marlene Lockemann Kostüme: Sabrina Bosshard Dramaturgie: Katja Herlemann Licht: Johannes Richter Sound Design und Komposition: Max Windisch-Spoerk BESETZUNG Christina Geiße, Tanja Merlin Graf, Stefan Graf, Katharina Linder, Anabel Möbius, Melanie Straub, Wolfgang Vogler Uraufführung 26. März 2023, Kammerspiele
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katrin Spira spricht mit Regisseur Sebastian Hartmann über die Inszenierung »Traumnovelle« »Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer. Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern. Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.« TEAM Regie und Bühne: Sebastian Hartmann Kostüme: Adriana Braga Peretzki Video: Tilo Baumgärtel Dramaturgie: Katrin Spira Lichtdesign: Lothar Baumgarte BESETZUNG Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Christian Kuchenbuch, Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Matthias Redlhammer, Holger Stockhaus Premiere 04. März 2023, Schauspielhaus
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturg Alexander Leiffheidt und Produktionsleiterin Mette Windberg Baarup sprechen mit Choreografin Saar Magal und Musiker Omer Klein über »10 Odd Emotions«, eine Koproduktion mit der Dresden Frankfurt Dance Company . Wie lassen sich die Gewaltformen des Antisemitismus, des Rassismus und der Kolonialisierung als miteinander verknüpfte und historisch voneinander abhängige Phänomene verstehen, ohne dabei in Relativierungen zu verfallen? Wie sprechen wir über Erinnerung und historische Verantwortung, und wie über die teils widerstreitenden, »sonderbaren« Emotionen, die beide hervorrufen? Wie entsteht der »fremde Körper«, das Ausgestoßene, Unterdrückte, aus der Mitte eines vermeintlichen »Wir«? In dieser einzigartigen Zusammenarbeit zwischen dem Schauspiel Frankfurt und der Dresden Frankfurt Dance Company treten Schauspieler:innen aus dem Ensemble zusammen mit Tänzer:innen und freien Performer:innen auf die Bühne. Die israelische Choreografin Saar Magal entwickelt auf der Grundlage gemeinsamer Recherchen und Improvisationen ein Stück des zeitgenössischen Physical Theatre, das sich mit der Gegenwart und Genealogie von antisemitischer und rassistischer Gewalt in Deutschland auseinandersetzt und dabei Sprache, Musik, Körper und Bilder zum Tanzen bringt. . TEAM Konzept und Regie: Saar Magal Choreografie: Saar Magal, in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Musik: Omer Klein Bühne: Magdalena Gut Kostüme: Slavna Martinovic Probenleitung Choreografie: Niv Marinberg Dramaturgie: Alexander Leiffheidt Licht: Frank Kraus Video: Natan Berkowicz, Macin Kosakowski tanzdramaturgische Beratung: Julia Kraus Bühnenbildentwurf: Eva Veronica Born . BESETZUNG Sarah Grunert, Todd Baker, Adaya Berkovich, Felix Berning, Kevin Beyer, Bat El Dotan, Roberta Inghilterra, Clay Koonar, Barbora Kubátová, Amanda Lana, Zoe Lenzi Allaria, Allison McGuire, Gjergji Meshaj, Alessandra Miotti, Gaizka Morales Richard, David Leonidas Thiel, Andreas Vögler, Isaiah Wilson, Paul Wolff-Plotegg Omer Klein, Silvan Strauss (Live-Musik) . Premiere 21. Januar 2023, Schauspielhaus
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Julia Weinreich spricht mit Regisseurin Barbara Bürk über die Inszenierung »Life is but a dream« . Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod. Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will? . TEAM Regie: Barbara Bürk Bühne und Kostüme: Anke Grot Musik: Markus Reschtnefki Dramaturgie: Julia Weinreich Licht: Ellen Jaeger . BESETZUNG Anna Böger, Torsten Flassig, Christina Geiße, Michael Schütz, Melanie Straub, Wolfgang Vogler, Uwe Zerwer, Markus Reschtnefki (Live-Musik) . Premiere 20. Januar 2023, Kammerspiele . In unserer Audio-Einführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturg Lukas Schmelmer spricht mit Nele Stuhler und Jan Koslowski über die kulinarische Reise von »Der kleine Snack«. Nach »Der alte Schinken« und »1994 – Futuro al dente« vollenden »Stuhler/Koslowski« ihre Frankfurter Essens-Trilogie mit der Mahlzeit des spätkapitalistischen Zeitalters, dem kleinen Snack! Zwischenmahlzeiten lassen tief blicken, zum Beispiel in die ihnen zugehörige Region. Zwischen einer Handvoll Erdnüsse, Canapés, Jausen, Mezedes, Tapas und dem Mitternachtskebab hat sich das Snack-Angebot in unseren Breiten erfreulicherweise stark erweitert. Viele Snacks sind dazugekommen, einige passen nicht mehr in den Zeitgeist und wieder andere erfüllen neben der Nahrungsaufnahme mittlerweile andere Funktionen. Functional Food kann genauso identitätsstiftend sein wie spaltend, meint: Die Teilhabe an Wissen über gesundes bzw. »richtiges« Essen ist heutzutage (oder war es schon immer?) strukturell klassistisch. Und doch geht Liebe bekanntlich durch den Magen, und es gibt kaum etwas, was Menschen verlässlicher zusammenbringt, als die gemeinsam eingenommene Mahlzeit. Der rituelle Moment der Herdgemeinschaft trägt über Konflikte und Krisen hinweg, schafft neue Verbindungen und Zusammenhalt. Oder endet im Streit über Ernährungstrends, die immer auch das Menschenbild der eigenen Epoche spiegeln. Hast du noch irgendwas zum Snacken da? TEAM Regie: Nele Stuhler, Jan Koslowski Bühne: Chasper Bertschinger Kostüme: Svenja Gassen Choreografie: Brigitte Cuvelier Dramaturgie: Lukas Schmelmer Licht: Frank Kraus BESETZUNG Heidi Ecks, Anna Kubin, Lotte Schubert, Christoph Pütthoff, Mark Tumba Uraufführung 22. Dezember 2022, Kammerspiele In unserer Audio-Einführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturg Alexander Leiffheidt spricht mit Wilke Weermann, Johanna Stenzel und Constantin John über »Unheim« . Ira ist Ermittlerin für anormale Phänomene. Doch das Geschäft läuft miserabel. Denn Ira ist bio, und bio ist out: Anders als die meisten Menschen ihrer Welt trägt sie noch keine Implantate, die reale Wahrnehmungen mit virtuell erzeugten Wirklichkeiten überschreiben können. Auch in den Datenspeichern dieser alternativen Realitäten hinterlassen Verstorbene Spuren. Solche unheimlichen Vorkommnisse plagen die Bewohner des Prestigeprojektes »Arcadia«, in dem mehrere Mieter zugleich denselben realen Raum bewohnen, sich in ihren luxuriös ausgestatteten virtuellen Apartments aber niemals begegnen. Ira gibt ihre Vorbehalte auf, unterzieht sich der Implantation und beginnt, in »Arcadia« zu ermitteln. Aber irgendetwas stimmt nicht mit den Bewohnern. Irgendetwas stimmt ganz grundsätzlich nicht. Wilke Weermann spielt mit den dystopischen Zukunftsentwürfen der Unterhaltungsmedien und den Topoi der schwarzen Romantik. Dahinter steckt zentral eine drängende Frage: Was geht verloren in einer Welt, in der scheinbar alles immer nur besser wird? Mit dieser Arbeit stellt sich der junge Regisseur und Autor in Frankfurt vor. . TEAM Regie: Wilke Weermann Bühne und Kostüme: Johanna Stenzel Komposition und Sounddesign: Constantin John Pixel Art: Sophie Alicia Herrmann Dramaturgie: Alexander Leiffheidt Licht: Johannes Richter . BESETZUNG Tanja Merlin Graf, Lea Beie, Torsten Flassig Michael Schütz, Wolfgang Vogler . Premiere 29. Oktober 2022, Schauspielhaus . In unserer Audio-Einführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
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