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hr INFO Himmel und Erde
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Das kleine Glöckchen ruft zur Bescherung, verheißungsvoll. Die Kirchenglocken läuten Weihnachten ein, majestätisch und festlich. Seit Jahrhunderten bringen Glocken Botschaften unter die Menschen, sei es die Zeiteinteilung des Tages, der Ruf zum Gottesdienst, die Warnung vor Gefahr. Von jungen Glöcknern in Groß-Britannien über eine der ältesten Glockengießereien der Welt in Mittelhessen bis hin zu einer Friedensglocke mit Gewicht - wir sind am Weihnachtsmorgen nicht nur dem Klang und der Bedeutung von Glocken auf der Spur, sondern lauschen den unterschiedlichsten Klängen - mit der Frage, was uns fasziniert am Klang - bei Instrumenten, beim gemeinsamen Musizieren und überhaupt bei „Klangkörpern“.
Heute am 21.12.25 ist Wintersonnwende. Endlich, mehr Licht. Endlich geht es wieder “bergauf”. Die Sonnwende wird seit Menschengedenken gefeiert, mit Licht- und Feuerritualen. Weihnachten ist ein Teil davon. Wer mit den Zyklen der Natur gehen will, dem empfiehlt die Autorin Maren Schneider ebenfalls Licht- und Räucherrituale.
Außerdem: Tiny Church - die kleinste Kirche Frankfurts.
Und: Die hippen Missionare - Evangelikale Gruppen in der katholischen Kirche.
Wir haben sie nicht ausgesucht und müssen doch ein Leben lang mit ihr klarkommen: unsere Familie. Manchmal tragen Familien alte Verletzungen und Streit durch die Jahre, ohne dass Lösungen gelingen. Weihnachten ist dann der alljährliche spannungsgeladene Knotenpunkt des Familienlebens. Wie kann man Familienkonflikte gut klären? In der neuen ARD-Dokuserie “Familientherapie” lädt die Psychotherapeutin und Podcasterin Franca Cerutti vier Familien zum Intensiv-Coaching aufs Land ein. Wir sprechen mit Ihr und ihren Klienten über das, was Familien befrieden und stärken kann.
Außerdem: die rebellischen Nonnen von Goldenstein
Und: Bilanz der Papstreise in die Türkei und den Libanon
Der Advent ist eine der "sinnlichsten" Zeiten des Jahres: wir tauchen ein in die Welt der Gerüche, lassen uns bezaubern vom Duft der Tannennadeln, Orangen und Räuchermännchen. Wir staunen über goldglitzernde Kugeln, lassen uns vom milden Licht der Kerzen das Herz wärmen, der Klang der Glöckchen und Lieder weckt uralte Erinnerungen, mit den Weihnachts-Plätzchen zergeht uns die Süßigkeit dieser Wochen auf der Zunge. Wir Menschen sind Sinneswesen. Die lustvolle Erfahrung von Lebendigkeit machen wir, wenn alle Sinne hellwach sind. Allzu oft leben wir verkopft, dabei findet sich der wahre Genuss des Lebens in einem bewusst sinnlichen Leben im Augenblick.
Zur Weihnachtszeit greifen wir wieder zu Papier und Füller, jetzt werden Weihnachtskarten und Briefe geschrieben. Sonst im Alltag begnügen wir uns meist mehr und mehr mit dem Diktieren, dem Klicken, Wischen und Tippen von Nachrichten. Dabei ist das Schreiben mit der Hand besonders lustvoll und schön, ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung und es sorgt für ein Feuerwerk im Gehirn.
Außerdem: Die Synodalkonferenz - Ein neues nationales Gremium aus katholischen Bischöfen und Laien
Der November ist der ruhigste Monat des Jahres. Wir ziehen uns zurück ins Innere und kommen leichter zur Ruhe als sonst. Ruhe ist ein kostbares Gut. Menschen, die “in sich ruhen”, sind meist angenehme Zeitgenossen. Wie finden wir innere Ruhe, wenn uns Unruhe quält, wenn Sorgen an uns nagen?
Außerdem: Das neue Friedenspapier der EKD
Und: Neue Gedenkformen für auf der Flucht Verstorbene
Am 2.November ist Allerseelen, das Totengedenken der katholischen Kirche. Nicht zufällig platziert unsere Kultur das Totengedenken in den Herbst. Denn hier lehrt schon die Natur, wenn die Blätter fallen, das Gesetz der Vergänglichkeit und des Loslassens. Im Loslassen liegt eine tiefe Lebensweisheit. Denn nur wer sich dem Fluss des Lebens mit dem Gesetz des Loslassens überlässt, kann auch frei werden für Neues. Wir sprechen darüber unter anderem mit einer Trauerexpertin.
Wir leben in unsicheren Zeiten. Zahlreiche Krisennachrichten bestimmen unseren Alltag und drücken aufs Gemüt. Da hat es die Freude am Leben nicht leicht. Wo können wir Hoffnung, Mut und Zuversicht stärken?
Vielleicht können wir etwas von Martin Luther lernen, dem Reformator, an den die evangelischen Kirchen in Hessen am 31. Oktober, dem Reformationstag erinnern. Als junger Mensch war Luther der Verzweiflung nahe. Voller Selbstzweifel und Ängste hoffte er auf Besserung im Kloster. Aber auch dort fand er keine Lebensfreude. Erst beim intensiven Bibelstudium und durch seine Neuentdeckung, dass er von Gott nicht verurteilt, sondern geliebt und gerechtfertigt wird „allein aus Gnade“, kehrte bei ihm die Lebensfreude zurück. Und das ganz praktisch. Er heiratete, gründete eine Familie, empfing gerne Gäste, aß und trank und liebte es dabei gerne auch mal deftig. Ein Leben voller Zuversicht und Hoffnung - und das auch in schwierigen, in kriegerischen Zeiten mit vielen Anfeindungen.
Wo finden Menschen heute ihre Lebensfreude? In Beziehungen? In der Natur? Beim kreativen Hobby oder beim Tanzen und Laufen? Was können wir tun, damit die Krisenstimmung der Zeit uns nicht die Freude am Leben raubt?
Wenn es dunkel wird, dann kommt das Leben zur Ruhe. So scheint es uns. Tatsächlich ist auch die Nacht voller Leben. Zahlreiche Tiere schwirren, schleichen oder schweben ganz selbstverständlich durch die Dunkelheit. Sie brauchen die Nacht zum leben. Wir Menschen dagegen machen oft die Nacht zum Tage, erleuchten sie mit hellem Licht - und bringen dadurch manches im Nachtleben der Natur durcheinander. Uns Menschen macht die Dunkelheit oft Angst. Andererseits ist sie ein Ort besonderer Geborgenheit. Geburten finden überwiegend in der Nacht statt. Religiöse Offenbarungen sind in allen Kulturen den Menschen oft nachts zuteil geworden. Und nicht zuletzt sind wir selbst innerlich nachts aktiv, auch wenn wir schlafen. Dann regeneriert sich der Körper, nutzt unsere Seele die Ruhe der Nacht, um in Träumen das Erlebte des Tages zu bearbeiten.
Der Herbst ist eine gefühlsintensive Zeit, die Tage werden kürzer und vor uns liegt der kalte Winter. Das Gefühl der Melancholie stellt sich ein. Wir spüren das bittere Gesetz der Vergänglichkeit und ergehen uns in süßen Erinnerungen an das Gestern. Ist das nicht auch unser allgemeines Gesellschaftsgefühl gerade? Leben wir in herbstlich-müden Zeiten?
Außerdem: An der Seite der Armen
Papst Leo XIV ermahnt seine Kirche
Und: Eine neue Thora für Gießen
Festliche Vorfreude in der jüdischen Gemeinde
Einen Tag im Jahr haben wir ganz der Dankbarkeit gewidmet: das Erntedankfest. Erntefeste sind uralte Rituale. Neuerdings wird die Dankbarkeit aber vor allem psychologisch erforscht und als Kraftquelle für ein gesundes Leben empfohlen. Man kann die Dankbarkeit als Lebenshaltung üben. Je mehr man sie sich bewusst macht, desto mehr Gründe für Dankbarkeit entdeckt man. Eine wohltuende Aufwärtsspirale kommt in Gang.
Fehlschläge gehören zum Leben. Boris Becker bekennt sich offen zu seinem Scheitern. Die sieben Monate im Gefängnis beschreibt er als eine Zeit der Reinigung. Scheitern kann stärken für das Kommende. „Wieder versuchen, wieder scheitern, besser scheitern“, nennt das der Schriftsteller Samuel Beckett. Wie das geht, erkunden wir in Himmel und Erde.
Außerdem:
Kirche in der Minderheit
Bilanz der Bischofskonferenz von Fulda
Und:
Heilung für eine verwundete Welt
100 Jahre Missionsärztliche Schwestern
Richtig nörgeln. Klagen als Kraft der Veränderung
Gerade uns Deutschen sagt man nach, eine Nation der Nörgler und Bedenkenträger zu sein. Und ja, zurzeit pflegen viele die Opferrolle, gerade in der politischen Auseinandersetzung. Aber ist Nörgeln wirklich nur destruktiv?
In der Bibel zum Beispiel kann man Texte finden, die eine einzige große Klage-Litanei sind. Missstände zu beklagen, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen, das ist eine wichtige Kraft der Veränderung. Davon ist zum Beispiel der Frankfurter Publizist Michel Friedmann überzeugt. Kann also im Nörgeln eine heilsame Kraft liegen, wenn wir dabei nicht in bloßes Selbstmitleid verfallen? Wir gehen dieser Frage nach. Am Sonntagmorgen in Himmel und Erde in hr INFO.
Der “Tag des offenen Denkmals” heute soll kulturelle, industrielle Schätze zugänglich machen und die Liebe zu diesen Zeit-Zeugnissen wecken. Denn sie sind kostbar und meist auch kostspielig zu erhalten. Eine Gesellschaft lebt auch von immateriellen Werten wie der Menschenwürde. Wie kann man solche Werte erhalten? “Wertschätzung” braucht man gegenüber Menschen und auch zu sich selbst. Eine Sendung rund um das, was uns wertvoll ist.
Außerdem: Zur Debatte um ein neues Bestattungsrecht in Hessen
Und: Zum 70. Geburtstag von Papst Leo XIV.
Staunen lernen. Die Kraft der Wunder, das ist unser Sonntagsthema in Himmel und Erde. Außerdem feiern wir 50 Jahre Habakuk, die christliche Rockband und wir stellen Sarah Vecera vor, die einen Preis der Evangelischen Frauen für ihr Anti-Rassismus Engagement bekommen hat.
Das “Nein” geht uns oft schwer über die Lippen. Als Wesen, die auf Gemeinschaft angewiesen sind, neigen wir zum “Ja”, um am Ende nicht allein dazustehen. Aber zu viel “Ja-Sagen” kann ungesund sein. Oft ist es ein Gebot der Selbstbehauptung und des Widerstandes, auch einmal “Nö” zu sagen. Davon ist die Berliner Pfarrerin und Aktivistin Maike Schöfer überzeugt. Ihr Buch “Nö - Eine Anstiftung zum Neinsagen” findet viel Aufmerksamkeit. Wir sprechen mit ihr.
Außerdem: Friedensfahrt zum Papst. Die Jesus-Biker aus Hessen sind unterwegs.
Ein Mann kauft eine Kirche - Als Engagement für seine Heimat
Fahrradfahren ist Lebenslust pur. Und für manche auch ein spirituelles Erlebnis.
Wenn man in diesen Tagen durch sommerliche Wiesen und Felder radelt, den frischen Wind um die Nase wehen lässt und die Wärme auf der Haut spürt, dann stellt sich sofort sommerliche Leichtigkeit ein.
Natürlich kennt jeder auch Gegenwind und fordernde Anstiege. Aber das will - wie auch sonst im Leben - bewältigt werden. Wir lernen in der Sendung begeisterte Radler kennen, hören von der Psychologie des Fahrradfahrens, wie man in den Flow kommt, und warum man beim Radeln inspirierende Gedanken bekommt. Außerdem erkunden wir, was Fahrradfahren mit Spiritualität zu tun hat und was die hessischen Radwege-Kirchen im Angebot haben. Wir treffen eine Fahrrad-begeisterte Stadtdplanerin in Ugandas Hauptstadt Kampala und hören von einem Kulturgeschichtler etwas über die “Freiheit auf zwei Rädern”, die mit der Erfindung des Fahrrads verbunden war.
Sommer und Wasser - das gehört doch irgendwie zusammen. In dieser Woche kam viel Wasser vom Himmel. Aber eigentlich hoffen wir auf glückliche und entspannende Stunden am Strand oder auf den Wellen. Warum eigentlich tut Wasser uns so gut?
Ans Meer! Für viele ist das die größte Urlaubs-Sehnsucht. Die Füße ins kalte Naß tauchen, auf das Rauschen der Wellen hören, den Blick in die Ferne schweifen lassen. Allein die Vorstellung sorgt schon für Entspannung und Wohlgefühl. Woher kommt das eigentlich? Liegt es daran, dass alles Leben aus dem Wasser kommt - und wir selbst ja auch? Daran, dass wir selbst zum größten Teil aus Wasser bestehen? Der Psychologe Florian Schmidt-Höhne hat über „Die Meere in uns geforscht“ und bietet Coachings am Meer an - eine Form, um seelischem Stress und Burn-out zu begegnen. Dass Wasser Leben bedeutet, davon weiß die Bibel eine ganze Menge Lieder zu singen. Nicht umsonst ist das Eintauchen ins Wasser, die Taufe, eines der wichtigsten Rituale des Christentums. Auch andere Religionen heiligen das Wasser. Beim großen Kumbh Mela Fest in Indien erhoffen sich die Gläubigen beim reinigenden Bad im Fluß nichts weniger, als dass ihnen der Himmel offen steht. Und passt das nicht gut zu den himmlischen Gefühlen, wenn wir leicht und sanft schaukelnd von den Wellen getragen werden?
Man kann fast ein bisschen darüber erschrecken: Schon die Mitte des Jahres? Wehmut kommt auf. Geht‘s jetzt nur noch bergab? Im Himmel und Erde-Sonntagsthema werfen wir einen anderen Blick auf die Mitte.
Vielleicht ist die Mitte der Ort, wo wir eigentlich hingehören! In den spirituellen Traditionen jedenfalls geht es immer darum: die eigene innere Mitte finden. Das haben wir heute oft verlernt. Weil wir immer Spitze sein wollen. Weil wir neuerdings gerne extremen Positionen folgen.
Aber schon bei den Griechen war der Mittelweg der Pfad der Tugend. Maß halten zwischen den Extremen war die goldene Lebensregel. Wie können wir das wieder einüben? Auch und gerade in der Politik: Früher hieß es: „In der Mitte werden Wahlen gewonnen“. Jetzt fragen wir uns: Gibt es die politische und Gesellschaftliche Mitte eigentlich noch? Braucht es heute nicht viel mehr Menschen, die die Kunst des ver-mittelns beherrschen?
Viele träumen davon. Besonders, wenn Termine und Verabredungen drängeln, wenn die Familie oder der Job einen fordern: einfach mal nichts tun!
Sich irgendwo hinsetzen, die Füße hochlegen, die Augen schließen. Die Ferien- und Urlaubszeit bietet ja eigentlich mal Raum dafür. Aber wenn wir es versuchen, merken wir schnell, dass das gar nicht so leicht ist. Es gäbe ja auch im Alltag Momente fürs Nichts-Tun. Zum Beispiel wenn wir auf den Bus oder die U-Bahn warten. Wenn wir im Wartezimmer sitzen. Wenn wir im Supermarkt in der Schlange stehen. Aber wie schnell greifen wir dann zum Smartphone, um uns abzulenken. Oder werden nervös und ärgerlich. Nichts tun kann unangenehm sein. Hat auch keinen guten Ruf. Klingt nach Faulheit. Dabei könnte es so gesund sein.
In dieser Ausgabe von „Himmel und Erde“ gibt es eine Anleitung zum Nichtstun. Unsere holländischen Nachbarn haben da mehr Übung. Die haben sogar ein eigenes Verb dafür: niksen! In der Bibel heißt es, dass selbst Gott ruhte und dass der Mensch ruhen soll - warum fällt es uns dann so schwer? In der Meditation kann man es üben und erleben, wie gut es tut. Und vielleicht findet ja jeder genau den Ort, wo er genau nichts tun kann. So wie der Förster auf seinem Hochsitz. Himmel und Erde: Eine Einladung, mal nichts zu tun. Außer Radio oder Podcast hören, natürlich.




