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Let´s Staat - Inspirationen aus dem Staatsapparat

Let´s Staat - Inspirationen aus dem Staatsapparat
Author: Dr. Dorit Bosch
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Inspirationen aus dem Staatsapparat stellt Dr. Dorit Bosch in diesem Podcast vor. Aus Sicht einer Beamtin stellt sie Menschen und Geschichten vor, die uns inspirieren sollen, im Staat neue Wege zu gehen und Transformation möglich zu machen. Was hat Charme mit Hierarchie zu tun? Und warum sind Extremsportler bessere Führungskräfte? Welche Erfahrungen brauchen wir für einen Perspektivwechsel?
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Wer geht schwierigen Entscheidung nicht auch am liebsten aus dem Weg? Vor allem dann, wenn andere darauf drängen und man selbst die Risiken noch nicht abschätzen kann. Gerade Staatsbedienstete treffen täglich zahlreiche weitreichende Entscheidungen, die viel Verantwortung und Weitsicht für die Folgen abverlangen. Nicht immer fühlt man sich dem persönlich gewachsen. Die Folgen, wichtige Entscheidungen zu vermeiden, können verheerend sein. Jörn Theissig hat sein umfassendes Wissen früher in der Bundespolizei eingebracht und ist aktuell im Bundeskriminalamt tätig. Er trainiert seine Entscheidungsfreudigkeit, indem er zum Beispiel 500 km allein durch die kanadische Wildnis wandert. In der Begegnung mit der unberechenbaren Natur baut er innere Stärke und Selbstvertrauen auf, die ihm als Führungspersönlichkeit helfen, Situationen schnell und treffsicher zu beurteilen. Jörn Theissig gibt inspirierende Tipps, wie man auch in der „Amtsstube“ Führungsqualitäten trainieren kann.
Wer wünscht sich nicht, dass einen die „zuständige Amtsperson“ gleich gut versteht, damit man das Anliegen schnell klären oder den Staat als Kooperationspartner gewinnen kann? Die deutsche Amtssprache wirkt auch für Insider manchmal wie ein Buch mit sieben Siegeln mit vielen Fallstricken zu zu Lasten der Demokratie. Aus ihrer Familie ist Eilika von Anhalt der Umgang mit undurchschaubaren Strukturen und ungeschriebenen Gesetzen von Kind an vertraut. Eilika von Anhalt gibt inspirierende Einblicke und gute Beispiele, wie die Kommunikation mit dem Staat leicht gelingt und wie Charme und Menschlichkeit das Eis schmelzen lassen.
Wer träumt nicht davon, für das bezahlt zu werden, was einem Spass macht, was man gut kann und was gleichzeitig einen Nutzen für andere hat. Im japanischen heißt dieser Glückszustand „Ikigai“. Im Staatsdienst spricht man von „Verwendung“. Schon die unterschiedliche Wortwahl sagt viel darüber aus, dass "Ikigai" in der Verwaltung alles andere als selbstverständlich ist. Dr. Bodo Hechelhammer hat das geschafft: Er geht beruflich einer Aufgabe nach, die ihn erfüllt und einen Mehrwert für seine Behörde bietet. Er ist Chef-Historiker des Bundesnachrichtendienstes. Zusammen mit seinem Team erforscht er die Geschichte unseres Auslandsgeheimdienstes und vermittelt die historischen Erkenntnisse auch öffentlich in Talk-Shows und Büchern. Es erfordert sehr viel Mut, als Mitarbeiter eines Gemeindienstes eine öffentliche Position zu bekleiden. Dr. Bodo Hechelhammer gibt inspirierende Einblicke, wie jeder "Ikigai" im Staatsdienst erreichen kann und welche Situationen ihm echten Mut abverlangen.
Wer wünscht sich nicht, mit tollen neuen Ideen und Projekten positive Veränderungen anzustoßen? In der eigenen Blase begegnen wir dem Immergleichen. Das bringt nicht die gewünschten Veränderungen. Vielfalt ist der Schlüssel für Innovation und Kreativität. In der Wirtschaft wird das schon lange propagiert, nun setzt auch die Verwaltung auf mehr Vielfalt in den Ministerien. Besonders inspirierend ist der Ansatz des gebürtigen Afghanen Afridun Amu, der seine Leidenschaft fürs Surfen mit einer politischen Mission verknüpft und dabei nicht nur Erfolg, sondern auch großen Spaß hat. Nach dem Abbruch seiner klassischen Karriere als Jurist und Dozent vermittelt er als Surfer mit schier unzähligen kreativen Projekten ein positives Bild seines Heimatlandes Afghanistan und will Geflüchtete bei der Traumabewältigung mit einer Surftherapie unterstützen. Afridun Amu wird mit seiner ganz eigenen Migrationsbiographie als ein „rosa Elefant“ wahrgenommen. Wieviel „rosa Elefant“ steckt in Dir?
Welches mittelständische Unternehmen wäre nicht froh, wenn seine Bedürfnisse im Verband oder der Verwaltung Gehör finden, sie sich mit anderen zusammentun können und gemeinsam neue Wege in Wirtschaft und Gesellschaft beschreiten? Alexandra Horn, Leiterin kleine und mittlere Unternehmen beim DIN e.V., tut genau das tagtäglich und kann die Bedürfnisse des deutschen Mittelstandes engagiert vortragen. Es ist kein Zufall, dass sie die DNA einer Unternehmerin in sich trägt. Als Siebenbürger Sächsin ist sie in sozialen Strukturen aufgewachsen, die sehr an den deutschen Mittelstand erinnern: agil, flexibel, wertebasiert, pragmatisch und lösungsorientiert. Alexandra Horn hält ein leidenschaftliches Plädoyer dafür wie Mittelstand, Verwaltung und große Konzerne füreinander einstehen, um gemeinsam in Deutschland mehr erreichen zu können. Ihr Fazit: Wir müssen uns verändern, um das zu erhalten, was uns lieb und teuer ist. So wie es die Siebenbürgen Sachsen als älteste Siedlergemeinschaft im heutigen Rumänien seit über 800 Jahre erfolgreich getan haben.
Wer hat ständig Lust, sich zu profilieren? Das ist nicht nur anstrengend, sondern auch schlecht für das Arbeitsklima und die eigene Motivation. Bescheidenheit ist die neue Tugend - auch in der Verwaltung. Eileen Fuchs ist eine junge Referatsleiterin im Bundesinnenministerium und hat genau mit dieser Eigenschaft Karriere gemacht hat. Was sie unter Bescheidenheit im Job versteht und dass das mit dem vermeitlichen Mauerblümchenimage gar nichts zu tun hat, das verrät sie uns in einem persönlichen Gespräch. Eileen Fuchs gibt Bescheidenheit einen neuen Rahmen und zeigt, wie man mit ihrer Hilfe nicht nur selbst Gestaltungsspielräume erobert, sondern auch Mitarbeitende motivieret und ein Frauennetzwerk für die Verwaltung - die so genannten WITCHes „Women in Charge“ - aufbauen kann. Eileen Fuchs Buchtipp: "Miteinander reden" von Friedemann Schulz von Thun.
Dienstleistungsmentalität im Staat? Wertschätzung als Führungsstil in Ministerien? Kreativität im Öffentlichen Dienst? Im Arbeitsbereich des Bundes CIO und Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Markus Richter, ist das schon Realität. Und wenn es nach ihm und seinen Mitstreitenden im Netzwerk NeXT e.V. geht, bestimmen diese Werte bald die Kultur in der ganzen Bundesverwaltung. Markus Richter verrät in einem sehr persönlichen und inspirierenden Interview wie er zum Pionier wurde, wie er kritischen Chefs auf Augenhöhe begegnete und sich Gehör verschaffe, was ihm heute Kraft gibt in schwierigen Situationen und wie er als Magnet für Pioniere zur innovativen Führungsfigur im Staat avanciert. Seine Inspirationsquelle ist Simon Sineks „Gute Chefs essen zuletzt“. Markus Richter isst nicht nur zuletzt, sondern sieht seine Aufgabe auch darin, einen schützenden Schirm über sein Team zu spannen, damit sie frei und kreativ agieren können.
Verwaltung mag keine Veränderungen und schon gar nicht, wenn sie ihr jemand von außen näherbringt! Wirklich? Bei Tech4Germany, dem Fellowship Programm des DigitalService4Germany, wird Verwaltung mit Talenten aus der Privatwirtschaft gematcht. Beamte fühlen sie sich von der Freude und Strahlkraft der jungen Truppe unwiderstehlich in den Bann gezogen und junge Menschen stehen Schlange, um an einem Projekt in der Verwaltung mitzuwirken. Co-Founder Sonja Anton beschreibt die Superkraft der Freude, wie man sie bei einem Projekt erzeugt und aufrechterhält, wenn die Kulturen aufeinandertreffen. Neben Demut und Bescheidenheit gegenüber der Aufgabe ist es vor allem der dienende Mindset, der den Nährboden für Freude an Veränderung legt. Und diesen Mindset müssen bei DigitalService4Germany alle mitbringen - Fellows, Partner aus den Ministerien und Mitarbeitende.
Raus aus der Schmuddelecke! Coaching wird in der Verwaltung zu Unrecht oft als Sanktion für Führungskräfte bei Problemen mit Mitarbeitenden verstanden. Helen Albrecht, Abteilungsleiterin für Personalwesen im Bundeskriminalamt und selbst ausgebildeter Coach, beschreibt, wie sehr ihr ihre Coaching Kenntnisse beim Quereinstieg in die Verwaltung, bei der Umstrukturierung ihres Bereichs und in der Personalführung geholfen haben. Sie hat es damit auch geschafft, vom Geisterfahrer zur Vorreiterin in ihrer Behörde zu werden. Zudem erklärt sie die Unterschiede und Vorzüge weiblicher und männlicher Führung und warum auch Männer weiblich führen.
Wie soll man neue Impulse geben, wenn man eine Rolle spielt, die andere einem vorgeben? Authentisch zu sein heißt für Jan-Ole Beyer, den kommissarischen Leiter des Referats „Digitale Innovation und Transformation“ - kurz „dit.bund“ - im Bundesinnenministerium, nicht nur bunte Hawaiihemden und das pinkfarbene Alpaka-Maskottchen namens Diggi in Sitzungen zu tragen. Für ihn heißt es vor allem, sich nicht so viele Gedanken zu machen, was andere denken könnten, und dennoch das einzubringen, was man selbst für wichtig und richtig hält. Gepaart mit einer gehörigen Portion intrinsischer Motivation, Neugierde und Offenheit gelingt es ihm so, als Mut-Macher seine Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung zu „empowern“, auch selbst neue Wege auszuprobieren und so die digitale Transformation mit einem Wandel von Organisations- und Arbeitskultur zu verknüpfen.
Der 20-jährige Schüler und Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz (und bekennender ¼ Siebenbürger Sachse!) Dario Schramm erzählt, wie sich seine Generation Z das Arbeitsleben im Staat vorstellt und räumt mit Vorurteilen auf. „Das wird schon gut gehen“ ist keine verantwortungslose Planlosigkeit, sondern Motivation durch Selbstwirksamkeit; Fehler machen dürfen ist kein Ausdruck von Gleichgültigkeit, sondern Demut vor den gewaltigen Aufgaben, vor denen seine Generation steht; der Wunsch nach Transparenz ist kein Kontrollzwang, sondern nach Ko-Kreation, um mit dem Staat gemeinsam Lösungen für unsere Herausforderungen zu finden; Beharrlichkeit ist kein Anspruchsdenken, sondern Ausdruck von Überzeugung. Sollte die Generation Z Einzug in die Verwaltungsstrukturen finden, würde sie sanft aber bestimmt Strukturen an ihre Werte anpassen, so seine Zukunftsprognose.
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ist DIE brandneue staatliche Stiftung, in der New Work umgesetzt wird: eine gemischte Doppelspitze aus Katarina Peranić und Jan Holze, eine sorgfältige Auswahl von Mitarbeitenden, die sich auf das Abenteuer agiles Arbeiten einlassen möchten, viel Wertschätzung und kreative Freiräume, direkte Feedbackrunden ohne Hierarchieschranken, Unterstützung der Mitarbeitenden durch neue Arbeitsformen wie Scrum, Raum für innovative Ideen zu digitalem Communitymanagement und Unterstützung von Partnern, die sich mitten im Transformationsprozess befinden. Schon das Zuhören macht Lust aufs Mitmachen!
Internationale Beziehungen müssen nicht immer an meterlangen Konferenztischen verhandelt, sie können auch in einem bunt zusammengewürfelten Jugendorchester gepflegt werden. Was Daniel Barenboim im Orchester des West-östlichen Divans mit professionellen Musikern an musikalischer Friedensarbeit leistet, praktiziert MitMachMusik, kurz: MiMAMu, mit geflüchteten und deutschen Kindern und Jugendlichen. Die Geigerin und gleichzeitig das pulsierende Herz des Vereins, Marie Kogge (mit Siebenbürgen Sächsischen Wurzeln), gibt Einblicke in ihre intuitionsbasierte Musikvermittlung, also wie man mit anderen spielt ohne selbst spielen zu können, wie man Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft für das musikalische kulturübergreifende Miteinander begeistert und wie riskante Hilfsaktionen gelingen, wenn einzelne Mitglieder seit der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan in akute Not geraten. Das Interview liefert spannende Denkanstöße für moderne Völkerverständigung und ist gleichzeitig motivierend, wenn man hört, was einzelne Menschen, die sich miteinander vernetzen, bewirken können!
Ja, wie ticken denn nun unsere Mitmenschen, die im Sozialismus aufgewachsen sind? Um diese Fragen hat sich kürzlich eine vom Ostbeauftragten Marco Wanderwitz angestoßene Debatte entfacht. Ich spreche mit Dr. Jonela Hoxhaj, der frisch ernannten Honorarkonsulin von Albanien in Hessen, über unsere Kindheit in sozialistischen Ländern und welche Lebenseinstellung wir dort mitgenommen haben: einfach mal machen, resilient sein, Chancen sehen und eine ganz selbstverständlich empfundene Gleichwertigkeit als Frau. Das sind alles Eigenschaften, die auch bei der Transformation von Verwaltung und Wirtschaft dringend benötigt werden. Jonela hat dem Assimilierungs- und Isolationsdruck widerstanden und ist eine perfekt integrierte Albanerin geworden, die mit ihrem Ehrenamt als Honorarkonsulin Brücken zwischen dem EU-Beitrittskandidaten Albanien und ihrer Wahlheimat Deutschland baut.
Lea Scheible ist Schülerin und brennt für das Thema Umweltschutz. Mit ihrer Hartnäckigkeit und Leidenschaft hat Lea ihre Familie, Schule und ihre Heimatstadt Mühlacker angesteckt und nun auch die Berliner Politik. Ihre Ideen für eine bessere Zukunft sind in einem Wettbewerb der Jugendzeitschrift BRAVO ausgewählt und in Berlin vorgestellt worden. Lea ist eine engagierte junge Stimme mit Courage, die Themen nicht nur anspricht, sondern andere zum Mitmachen begeistern kann. Eines ihrer Lieblingsunternehmen basiert auf einer Idee von Schülern: der nachhaltige Lieferdienst Go Kidogo, was auf Suaheli „Kleine Schritte - große Veränderung“ heißt. Weil Kinder und Jugendliche von den aktuellen Entscheidungen am meisten betroffen seien, wünscht sich Lea, dass sie in wichtige Zukunftsentscheidungen von Politik und Verwaltung eingebunden werden. Vielleicht wird ihr Wunsch schon bald Wirklichkeit: aktuell wird das Wahlrecht ab 16 Jahren für den Deutschen Bundestag diskutiert.
Jens Stiller, Schulleiter des Dreilinden-Gymnasiums in Berlin, verbindet seine Erfahrungen als Journalist, Pressesprecher und Pädagoge in seinem Traumjob als Lehrer. Mit Demut vor der Aufgabe, Schülerinnen und Schüler zu unterrichten, sowie viel Kommunikation, Offenheit und Vertrauen in sein Kollegium schafft er eine Kultur des Lernens, die die Kräfte aller Beteiligten mobilisiert. So entsteht ein sich selbst tragendes System, bei dem er als Schulleiter lediglich den rechtlichen und pädagogischen Rahmen vermittelt und erhält. Darin können alle Ideen gedeihen, ganz gleich ob sie von Seiten der Schüler- oder Elternschaft, aus dem Kollegium oder aus der Politik kommen. Die vertrauensvollen Beziehungen der Schulgemeinschaft werden in Kommunikationsritualen gepflegt, in denen jeder Gehör findet. Dieses lebendige Miteinander entfesselt täglich eine kleine Revolution von innen, die alles das, was nicht passt, auf den Prüfstand stellt und weiterentwickelt. Dies wappnet die Kinder und Jugendlichen für die noch unbestimmten Herausforderungen ihrer Zukunft.
Als Seelsorger der Bundespolizei gibt der katholische Priester Dr. Ulrich Hoppe spirituelle Begleitung und praktische Tipps, wie man den Arbeitsalltag bewusster und achtsamer gestalten kann. Ähnlich wie der bekannte Mönch Anselm Grün vermag es Ulrich Hoppe, Menschen zu stärken. Wir sprechen über den Kairos, das altgriechische Prinzip des richtigen Zeitpunktes, im Verwaltungshandeln, über den Umgang mit Enttäuschungen, wenn die Wertschätzung bei Beurteilungen und Beförderungen ausbleibt, sowie über den Verlust von Bindung, wenn Kolleginnen und Kollegen versetzt werden oder ihrer Aufgabe im aktiven Polizeidienst nicht mehr nachgehen können. In dieser kurzweiligen Stunde gehen wir der Frage auf den Grund, wie wir im Staat aus dem sich immer schneller drehenden Hamsterrad mit immer höherem Optimierungsdruck aussteigen und mittels Kontemplation zu nachhaltigen und tragenden Entscheidungen gelangen.
Sophie-Charlotte Palka unterrichtet als junge Rechtsdozentin an der Bundespolizeiakademie in Lübeck angehende Bundespolizistinnen und Bundespolizisten. Nach nur zwei Jahren im Dienst, hat sich sie sich der Mamut Aufgabe angenommen, ein Fachbuch für Einsatzrecht fortzuschreiben. Sie selbst ist durch ihre zahlreichen Hospitationen und durch die Inspirationen ihrer Studierenden eine übersprudelnde Quelle von Ideen, die sie gerne in die Bundespolizei einbringt. Dabei ist "Gehört zu werden" für sie das wichtigste Bedürfnis, das sie als junge Frau im Job hat. Dasselbe Bedürfnis spürt sie auch bei den Studierenden, weshalb sie für deren Anliegen auch nach Dienstschluss erreichbar ist. Wenn sie ihre neuen Ideen einbringt, fühlt sie sich manchmal wie Lara Croft, die einen neuen Weg im Dschungel freilegt. Gute weibliches Vibes, Gelassenheit, Hartnäckigkeit und Schlagfertigkeit sind ihre Superkräfte, um in einem männlich geprägten Umfeld Gehör zu finden.
Die vor zwei Jahren gegründete Bundesagentur für Sprunginnovation SPRIND soll die herausragenden Zukunftsinnovationen finden und finanzieren - muss sich jedoch bei Ihren Entscheidungen mit gleich drei Ministerien abstimmen (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Bundesministerium der Finanzen).
Rafael Laguna de la Vera hat SPRIND als Gründungsdirektor aufgebaut. Wie sein Vorbild Steve Jobs ist er besessen davon, im Leben wirksam zu sein und etwas zu hinterlassen, was ihn immun macht gegen Negativität und Pessimismus. Um SPRIND schneller und agiler zu machen, hat er einen konkreten Vorschlag ausgearbeitet: Wie TÜV oder die Schorsteinfeger wünscht er sich für SPRIND eine "Beleihung" durch die Bundesregierung mit einer öffentlichen Aufgabe, nämlich der Identifizierung, Finanzierung und Entwicklung von Sprunginnovationen. Rafael Laguna ist nicht dafür angetreten, des Kaisers neue Kleider zu bestaunen. Er ist angetreten, um in einem Reallabor das Innovationspotenzial in Staat und Wirtschaft zu entfesseln. Mehr von seinem Pioniergeist findet man im Buch von Thomas Ramge und Rafael Laguna de la Vera Sprunginnovation. Wie wir mit Wissenschaft und Technik die Welt wieder in Balance bekommen.
Katja Büchner ist Personalreferentin im Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr und Mitgründerin von Lokalprojekte, einer Plattform für agiles Arbeiten auf Kommunalebene, mit dem sie am Hackathon der Bundesregierung teilgenommen hat. Das Leben ist kurz, sagt sie, und deshalb will sie alles davon gleichzeitig erleben. Sie versteht den Menschen ganzheitlich und möchte ihm frei von hierarchischen Zwängen und starren Dienstpostenbeschreibungen den Raum geben, in dem er sich maximal entfalten kann. In ihrer Idealwelt herrscht im Staat eine Kultur des menschenbasierten Arbeitens, in der sich kreative Transformationspioniere mit präzisen Spezialisten auf verschiedenen Gebieten zu einem unschlagbaren Team verbinden. In diesem Kulturwandel liegt für Katja Büchner die Lösung, um den Staat in Zeiten von Fachkräftemangel und Demografiewandel für die neue Generation attraktiver zu machen. Ihre Haltung zum Leben wurde inspiriert von Wayne Dyer „Ändere Deine Gedanken und Dein Leben ändert sich“.