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ARCHITEKTURFUNK

Author: Heinze-Podcast-Team

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Unser Host Kerstin Kuhnekath spricht alle 14 Tage mit den VordenkerInnen und Newcomern aus Architektur, Design, Stadtplanung und Landschaftsplanung. Ob visionäre Konzepte oder bauliche Innovationen: Alles, was die hochkarätig besetzten Netzwerkveranstaltungen von Heinze an Themen hervorbringen und was relevant erscheint, wird hier ins Gespräch gebracht. Damit Ihr nichts verpasst, von dem, was die Baubranche bewegt. Das Klimafestival für die Bauwende wird hier auditiv weitergeführt und die Bauwende inhaltlich weiter verfolgt. Denn es gibt viel zu tun, hören wir denen zu, die schon ins Handeln gekommen sind.
199 Episodes
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Nico Santuario von der Michelgroup spricht über ein Logistikprojekt, das weit über seine funktionale Aufgabe hinausgeht: den Weleda Logistik-Campus in Schwäbisch Gmünd. Der Bauherr Weleda wollte ein sichtbares Zeichen setzen gegen gesichtslose Gewerbegebiete und für ökologische Verantwortung. Entstanden ist ein Ensemble aus Holzhochregal, einer der größten Stampflehmwände Europas und großzügigen Freiräumen für Biodiversität. Santuario erzählt, wie regionale Materialien, zirkuläres Bauen und ein mutiger Entwurfsprozess ein Logistikgebäude zu einem Vorreiter für nachhaltiges Gewerbebauen machen und was das für zukünftige Projekte bedeutet. Ein Heinze Architektur Award-Gewinnerprojekt.
Sven Urselmann hat sein Innenarchitekturbüro in Düsseldorf Schritt für Schritt von konventionellen Abläufen auf zirkuläre Praxis umgestellt. Im Gespräch mit Kerstin Kuhnekath beschreibt er, wie dieser Prozess begonnen hat, welche Routinen sich geändert haben und warum der Blick auf Materialien, Demontagefähigkeit und Verfügbarkeit heute zentral für seine Arbeit ist. Es geht um Bauteiljagd, um die Rolle von Handwerk und Planung im Reuse-Kontext und um den Bauwendehof als gemeinsames Lernfeld. Urselmann erläutert, weshalb Innenräume ein wesentlicher Hebel für Klimaschutz und Scope-3-Emissionen sind – und wie Gestaltung gelingen kann, wenn sie sich konsequent an Kreisläufen orientiert, ohne gestalterische Qualität zu verlieren.
Cordula Weimann hat 40 Jahre lang Häuser saniert – bis sie beschloss, die Welt zu sanieren. Im Gespräch mit Klaus Füner erzählt sie, wie sie mit über 60 die Bewegung Omas for Future gründete, um die ältere Generation für den Klimaschutz zu gewinnen, warum Verantwortung für die Zukunft keine Frage des Alters ist, wie Mut entsteht, wenn man Haltung zeigt, und warum sie heute sagt: „Wir verzichten nicht auf Wohlstand, wenn wir handeln, sondern auf Lebensqualität, wenn wir es nicht tun.“ Außerdem spricht sie über das Kinderbuch „Oma, erzähl mir von der Zukunft“, in dem eine Oma mit ihrer Enkelin in Städte der Zukunft reist – und zeigt, dass Hoffnung, Wandel und Zusammenhalt eine Generationssache sind.
Dr. Myriam Rapior spricht über ihre Arbeit als stellvertretende Bundesvorsitzende des BUND und als Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, der die Bundesregierung berät. Sie berichtet, wie es in der Zukunftskommission Landwirtschaft gelungen ist, rund 40 sehr unterschiedliche Akteur*innen zusammenzubringen und gemeinsame Empfehlungen für die Politik zu entwickeln – ein Prozess, von dem auch die Bau- und Planungsbranche lernen kann. Zudem geht es um die Auswirkungen von Unternehmensstandorten auf Klima und Biodiversität und um Verantwortung in globalen Wertschöpfungsketten.
Ive Nekic und Thomas Meusburger sprechen mit Klaus Füner über die Frage, wie wertvolle Stadträume von den übermäßig vielen parkenden Autos befreit werden können. Der ruhende Verkehr blockiert in einem hohen Maß die Straßen und Plätze des öffentlichen Raumes. Multiparking-Systeme wollen darauf eine Antwort geben: Autos werden gestapelt statt verteilt, wodurch Freiraum für Bäume, Begrünung, Begegnung und Aufenthalt entsteht. Das Gespräch führt von praktischen Beispielen wie dem Rosenviertel in Memmingen bis zu den gesellschaftlichen Auswirkungen kompakter Parkkonzepte und zeigt, wie technische Systeme und Stadtplanung gemeinsam zur Klimaanpassung beitragen können.
Architekt Jurek Brüggen gehört zu einer Generation, die nicht wartet, bis sie gefragt wird. Mit seinem Büro undjurekbrüggen und der AFEA – Association for Ecological Architecture – initiiert er Projekte, berät Verwaltungen und zeigt, wie Architekt*innen gesellschaftlich und politisch Einfluss nehmen können. Ob Plattenbau in Stendal oder Gemeinschaftshaus in Werder: Brüggen sucht Wege, Bestände zu transformieren, Ressourcen zu bewahren und neue Allianzen zwischen Architektur, Politik und Zivilgesellschaft zu schaffen. Wie das funktioniert und welche Hürden genommen werden müssen, erzählt er in dieser Episode.
Vorarlberg gilt als Modellregion für hohe Baukultur, exzellente Handwerkskunst, und gesellschaftlichen Zusammenhalt – doch der Ursprung liegt in Armut, Einwanderung und handwerklicher Eigenleistung. Dietmar Eberle spricht mit Klaus Füner über die Geschichte seiner Heimat, über Holzbau als Haltung und über den Zusammenhang von Zuwanderung, grüner Energie und Wohlstand. Er liefert zudem eine globale Betrachtung der Bodenpolitik und zeigt durch Beispiele auf, wie unterschiedlich (erfolgreich) der politische Umgang mit Boden ist. Er fordert: Politik muss Verantwortung übernehmen – für ausreichend Wohnraum und das Wohl der Kinder, und damit für sozialen Frieden in Europa sorgen. Welche gesellschaftliche Verantwortung er bei den Architekt*innen sieht, erfahrt ihr in dieser Episode.
Zwischen Weissenhof und Wendlingen liegen 100 Jahre Baugeschichte – und die Frage, wie wir in Zukunft leben, arbeiten und bauen wollen. Die Internationale Bauausstellung IBA’27 nimmt sich dieser Frage mit einer großen Themenvielfalt und einem offenen Prozessverständnis an. Im Gespräch mit IBA-Intendant Andreas Hofer wird deutlich: Hier geht es nicht um Leuchtturmprojekte, sondern um systemische Transformation. Warum Wohnungsbau vielleicht bald überflüssig ist, welche Rolle Mobilität künftig spielt und weshalb nicht das Museum, sondern ein Holzparkhaus zum Symbol der Bauwende taugt, erzählen unsere Gäste Klaus Füner in dieser Episode.
20 Jahre Atelier ST – Silvia Schellenberg und Sebastian Thaut blicken zurück auf eine erfolgreiche Karriere, geprägt von Haltung, Leidenschaft und klarem Gestaltungswillen. Im Gespräch mit Klaus Füner geht es um das Bauen als Paar, intuitive Entscheidungen, den hauseigenen Bauherren-Fragenkatalog und preisgekrönte Projekte wie das Kunsthaus Göttingen oder das Kraftwerk in Sachsen. Sie erklären, warum Architektur beim Raum beginnt – und nicht beim Recyclingkonzept. Und warum der Berufsstand gefährdet ist, wenn Nachhaltigkeit und Baukastenprinzipien zur Ersatzhandlung für das Entwerfen werden.
Wird die KI Architekt*innen ersetzen? Noch lange nicht – aber sie verändert ihre Arbeit grundlegend. In dieser Episode spricht Klaus Füner mit Stefan Kaufmann (Allplan) und Nils Fischer (Zaha Hadid Architects) über den aktuellen Stand und die nahe Zukunft von KI in der Planung. Die beiden Experten beschreiben KI nicht als Zauberstab, sondern als Teamkollegin mit Spezialwissen: effizient, lernfähig und immer einsatzbereit – vor allem bei Aufgaben, die niemand gerne macht. Doch auch wenn Tools schon heute Visualisierungen, Nachhaltigkeitsberechnungen oder Textentwürfe liefern, bleibt das Entwerfen komplex und menschlich. Trotzdem gilt: Noch nie war es so schwer vorherzusagen, wie sich der Beruf verändern wird – und wie schnell. Was heute Stand der Technik ist, kann in zwei Monaten veraltet sein.
260 Formate, 16 Bundesländer, 10 Tage – Women in Architecture Festival 2025 hat Maßstäbe gesetzt. Lisa Gerth, die das WIA25 gemeinsam mit Małgorzata Gedlek leitete, erzählt im Architekturfunk von der Idee, der Entwicklung und der Vision hinter dem bundesweiten Festival zur Sichtbarkeit von Frauen in der Architektur, Stadt- und Freiraumplanung. Im Gespräch wird deutlich: Es geht nicht nur um Sichtbarkeit, sondern um strukturellen Wandel, Netzwerke, neue Allianzen zwischen Generationen – und um langfristige Verankerung. Lisa Gerth spricht offen über ihre Motivation, über Diversität, Wikipedia-Workshops und über die Frage, warum feministische Perspektiven in der Baukultur alle angehen – nicht nur Frauen. Und sie verrät, warum das Festival für sie mehr ist als ein Job: ein Möglichkeitsraum, eine Bewegung – und eine Marke mit Zukunft. Warum sie trotz aller Erschöpfung schon wieder Lust auf das nächste Festival hätte – und was sie sich für die Zukunft des WIA wünscht, erzählt sie in dieser Episode.
Rebecca Pottgüter und Peter Theissing berichten im Gespräch mit Klaus Füner, wie aus einer Markenstrategie ein relevantes Podcast-Format wurde. Warum Einfachheit nicht Verzicht bedeutet, wie Kalksandstein zur Bauwende beitragen kann und was der Podcast „simplicity – einfach bauen“ in der Architekturszene bewirkt, erfahrt ihr in dieser Episode.
Simay Peters von Architects for Future gibt Einblicke in die aktivistische Arbeit, in Strategien der Öffentlichkeitsarbeit und in die Zusammenarbeit der A4F mit Politik, Hochschulen und Zivilgesellschaft. Peters spricht über intergenerationelles Engagement des wachsenden Netzwerks, unterschätzte Expertise und die feministische Perspektive, die in der Berliner Ausstellung „Die Bauwende ist weiblich“, zum Ausdruck kam: Die Ausstellung erzählt von dem überwiegend weiblichen ehrenamtlichen Engagement, das die erfolgreiche, aktivistische Arbeit der A4F (und der meisten anderen aktivistischen Vereine) begründet. Wie der Verein mit 2.000 aktiven Mitgliedern arbeitet, sich organisiert und was er erreicht, hört ihr in dieser Episode.
Friederike Landau-Donnelly bringt queer-feministische Perspektiven in die Architekturdebatte ein – als „Architektin der Worte und Konzepte“. Sie stellt alles in Frage, was unsere Branche oft als gesetzt sieht. Welche Rolle spielen Konflikte in dem Diskurs um die Raumverteilung? Was heißt queeres Denken als politische Praxis und wie können Räume gerechter, vielfältiger und weniger in Stein gemeißelt gedacht werden. Eine Einladung zum Perspektivwechsel – nicht nur für Architekt*innen.
Gabriela Hauser übernahm mit ihrem Mann das Architekturbüro des Vaters, erweiterte die Geschäftsleitung und ergänzte die interdisziplinären Felder Architektur und Tragwerksplanung um Innenarchitektur. Diese sieht Hauser, Vizepräsidentin des bdia, als strategisches Werkzeug für die Umbauwende. Vom neuen Format „Greenterior by BauNetz id“ auf dem Heinze Klimafestival erwartet sie praktische Impulse für kreislauffähige Materialien, langlebige Raumkonzepte und bessere Kooperationen zwischen Planenden und Herstellenden. Und was es mit dem neuen Innenarchitektur-Summit auf sich hat, verrät sie außerdem in dieser Episode. Wer bei Inennarchitektur (immer noch) ans aufhübschen von Räumen durch ein paar Stöffchen denkt, hat den strategischen Kern innenarchitektonischer Planung nicht erfasst. Vom ersten Moment des Studiums lernen Innenarchitekten das Bauen im Bestand. „Für die Bauwende“ braucht es alle, betont Hauser. Das Bauen im Bestand ist für viele Neu. Wir sind allerdings Expert*innen darin, gehen strategisch an Aufgaben heran, wie Räume umzubauen, das Innenleben von Häusern umzustrukturieren und dabei Ästhetik und Nachhaltigkeit zu vereinen.
Michael Schumacher und Till Schneider vom Frankfurter Büro schneider+schumacher sprechen über ihre Entwürfe von der kultigen Infobox in Berlin am Potsdamer Platz bis zum Terminal 3 in Frankfurt, über klare Formen, Wettbewerbsarbeit, Teamstrukturen und das Aushalten von Ungewissheit: Das Büro soll an die nächste Generation übergeben werden. Was es mit der Futurgruppe diesbezüglich auf sich hat, wie die beiden auf Ihre gemeinsame Karriere blicken und wie die ideale Zusammenarbeit aussieht, verraten sie in dieser Episode.
Seit über 20 Jahren lädt das Industrie-Trio Gira, Keuco und Trilux unter dem Label „Berührungspunkte“ zur Architekturbiennale nach Venedig. Was als Netzwerkformat begann, ist längst zum etablierten Treffpunkt für Architekt\*innen geworden – mit Vorträgen, Ausstellungen und Aperol am Kanal. Warum die Zusammenarbeit so reibungslos klappt, was die Unternehmen aus dem Austausch ziehen und was hinter dem logistischen Kraftakt steckt, erzählen die drei Partner Olaf Bomnüter von Keuco, Karsten Müller von Trillux, Kay Berges von Gira in dieser Episode. Das Interview führte Klaus Füner.
Prof. Elisabeth Endres und Nicola Borgmann sprechen über das Konzept des deutschen Pavillons auf der Architektur Biennale in Venedig. Der „Stresstest“ thematisiert die zunehmende Aufheizung des städtischen Raumes und deren negative Auswirkungen auf die Lebensqualität. Durch physisch spürbare Erlebnisse – wie die Kontrastierung eines überhitzten Raums mit einem kühleren „De-Stress-Bereich“ soll die Dringlichkeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und vor allem ausreichend zu finanzieren, verdeutlicht werden. Die Kuratorinnen fordern eine ganzheitliche Betrachtung, die Energieeffizienz mit Stadtplanung und Mobilität verknüpfen, um den Hitzestress in Städten effektiv zu bekämpfen. Welche Rolle Planer*innen und die Politik dabei spielen, erzählen sie Klaus Füner.
Zwischen Hochhausplanung und Innenstadt-Transformation stellt sich Holger Meyer Architektur den Herausforderungen. Im Gespräch mit Holger Meyer, Josefine Keith und Thomas Schulz geht es um neue Geschäftsmodelle, ESG-Zertifikate, CO₂-Bilanzen – und die Frage, wie sich Warenhäuser in urbane Treffpunkte verwandeln lassen. Ein Blick ins Innere eines agilen Architekturbüros.
Der Wohnraummangel in Deutschland ist noch nicht gelöst: Wenn jährlich 400.000 Wohnungen entstehen sollen, muss alle 80 Sekunden eine Wohneinheit fertig werden. Robert Kroth, Unternehmer, Berater und Mitbegründer der Initiative „Neues Bauen – 80 Sekunden“, hat eine klare Vision zur Behebung des akuten Wohnraummangels in Deutschland. Im Gespräch mit Klaus Füner schildert er, wie serielle Bauweisen, digitale Typengenehmigungen und vernetzte Akteurslandschaften der Wohnungsnot entgegenwirken können. Dabei geht es nicht um die Wiederholung längst bekannter Probleme, sondern um konkrete Lösungswege: effizientere Bauprozesse, neue Materialien, ein praxisnaher Gebäudetyp E und der Schulterschluss mit der Politik. Was Kroth vorschlägt, damit es gelingt, erklärt er in dieser Episode.
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