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RADIOPHILOSOPHIE
RADIOPHILOSOPHIE
Author: Prof. Irina Kummert und Prof. Klaus-Jürgen Grün
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© Prof. Dr. Irina Kummert
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RADIOPHILOSOPHIE ist ein Podcast der beiden Philosophen Prof. Irina Kummert und Prof. Klaus-Jürgen Grün, der alle vier Wochen erscheint. Uns allen geläufige, moralisch konnotierte Begriffe werden hier mal ganz anders und unerschrocken diskutiert. Ganz nebenbei werden auch Anliegen, die nicht nur in der Politik und der Wirtschaft, sondern auch im Alltagsleben hinter moralisch aufgeladenen Begriffen zum Verschwinden gebracht werden sollen, auf unterhaltsame Art und Weise enttarnt. Nur ein Ergebnis dessen ist: Nicht alles, was gut klingt, ist auch gut gemeint.
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Wenn Sie die oben gestellte Frage mit einem Ja beantwortet haben – was würde daraus folgen, wenn sich den Chip alle Menschen einbauen lassen würden? Wie sehr ist das Streben nach Perfektion eigentlich in uns verankert? Ist es vielleicht doch cooler, bewusst darauf zu verzichten und alle damit verbundenen möglichen Nachteile in Kauf zu nehmen? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über ein Thema, das manchen zu privat ist und das andere, wie der Tech-Unternehmer Bryan Johnson, öffentlich inszenieren: Selbstoptimierung.
Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) warnen davor, dass die Nutzung von Chatbots dazu führt, dass wir Informationen oberflächlicher verarbeiten, uns weniger anstrengen und Erarbeitetes es nicht einmal in unser Kurzzeitgedächtnis schafft. Kurz: Sie warnen davor, dass uns KI dümmer macht. Miese Antworten auf unsere Fragen an Chatbots scheinen aber auch darauf hinzuweisen, dass das eigentliche Denken schon vor der Nutzung der Algorithmen passieren muss, wir also denken müssen, damit Algorithmen uns wirklich nützlich sind. Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über einen Aspekt von neuen Technologien, zu dem es mindestens zwei Meinungen gibt.
Wenn Störung nicht mehr als ein subjektiv empfundenes Urteil ist, was ist dann das Gemeinsame von Störung und Kontrolle? Woher kommt es eigentlich, dass wir Störungen unserer Ordnung immer weniger aushalten und was bedeutet das Ausbleiben einer Störung für unsere Innovationsfähigkeit? Die Philosophen Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über ein unterschätztes Phänomen.
Warum klingt es eigentlich anders, wenn ich ein Anliegen adressiere als wenn ich über meine Ziele spreche, worin besteht der Unterschied zwischen Zielen und Interessen und was hat das mit Moral zu tun? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert sprechen über Konflikte, die sich unter anderem aus diesen Fragen ergeben.
Informationen. Geht es dabei mehr um Wahrheit oder um Nutzen? Und kann auch eine Information, die falsch ist, nützlich sein? Wenn ja nur für andere oder auch für mich selbst? Stimmt angesichts des leichten Zugangs zu Informationen eigentlich der Spruch Wissen ist Macht noch? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch darüber, was eine Information sein und was sie auslösen kann.
Sind Kompromisse das Ergebnis eines harmonischen Miteinanders oder eher eine Strategie zum Ausgleich von Interessen? Können wir hier von einer moralischen Kategorie sprechen oder handelt es sich vielleicht sogar um einen Akt der Prinzipienlosigkeit wenn ich kompromissbereit bin? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über ein Konzept, das unser Leben vereinfacht und zugleich erschwert: Kompromisse.
Der Zuversichtsindex 2025 schreibt, Zuversicht sei zum Hype geworden. Die Macher des Zuversichtsindex zitieren die Süddeutsche Zeitung: „Die zurzeit wichtigste Sicht auf die Welt: Zuversicht.“ Der Consumer Confidence Index misst das Vertrauen der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung. Wenn Menschen zuversichtlich sind, konsumieren sie mehr. In der Wirtschaft ist Zuversicht demnach kein vages Gefühl, sondern ein strategischer Hebel. Die von der Politik regelmäßig skandierte Forderung „Wir brauchen jetzt Zuversicht“ scheint zwischenzeitlich auf viele Menschen wie eine Zumutung zu wirken. Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert sprechen über das, was ursächlich für dieses Gefühl und die Zurückhaltung gegenüber der Forderung nach Zuversicht sein könnte.
Was ist eigentlich mehr Wert, Verstehen oder Zuhören? Zuhören geht ohne Verstehen aber nicht umgekehrt. Aktives Zuhören klingt gut, ist es aber vielleicht gar nicht, weil ich mich damit eher selbst inszeniere als wirklich zuzuhören und meinem Gegenüber Raum zu geben. Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert sprechen über Zuhören und wie man es lernen kann, wenn man möchte.
Wer sind wir und wer wollen wir sein? Was unterscheidet uns von Anderen und was blenden wir dabei aus? Wie entsteht eigentlich Kultur und wie sollte sie sein, damit sie so wirkt, wie wir es uns wünschen? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über ein Herzensthema: Kultur in Organisationen.
Transformation verbinden wir eher mit einem coolen, aktiv zu gestaltenden Prozess, an dessen Ende Zukunftsfähigkeit steht. Veränderung wird demgegenüber häufig assoziiert mit Zwang und mit etwas, dem wir uns zu unterwerfen haben. Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über einen Weg, der es möglich machen kann, Transformation zu einem gelingenden Prozess zu machen - ohne Verlierer zurückzulassen. Das Zauberwort lautet: Anschlussfähigkeit.
Seriöse Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen behaupten, dass wir ohnehin nur die Eigenschaften unserem Selbstbild zuschreiben, die positiv belegt sind und dem sozial gewünschten Verhalten am ehesten entsprechen. Wenn das stimmt- wozu brauchen wir dann noch Authentizität und legen auf sie so viel Wert? Wäre Kohärenz dann nicht der passendere Begriff? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über Ehrlichkeit, Echtheit und Höflichkeit – an der Schnittstelle zu Authentizität.
Mit welcher Begründung trennen wir eigentlich zivile und militärische Forschung? Welche Nachteile hat diese Trennung für unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Innovationskraft und wie könnte es gelingen, die Trennung aufzuheben? Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über ein Paradebeispiel einer in erster Linie moralisch geführten Debatte.
Narzissten sind meistens charismatisch und erfolgreich. Es ist vielleicht kein Kompliment als Narziss bezeichnet zu werden - aber es könnte ein Vorteil sein, einer zu sein. Kann man es eigentlich lernen, ein Narziss zu sein oder kommt man schon so auf die Welt? Ist Narzissmus männlich und was ist denn das Gegenteil eines Narzissten? Ein netter Kerl? Die beiden Philosophen Klaus-Jürgen Grün und Irina Kummert im Gespräch über Narzissmus.
Mode produziert und reproduziert sich selbst, sie generiert ständig neue Trends und Stile, die sich auf vorherige Moden beziehen und diese weiterentwickeln oder negieren. Mode schafft und handhabt Kontingenz indem sie eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten und Handlungsoptionen bietet. Prof. Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Gespräch über einen äußerst interessanten Anwendungsfall der Systemtheorie.
Kränkung und Vulnerabilität sind weit mehr als persönliche Gefühle. Sie spielen sowohl im sozialen Kontext als auch in Politik und Wirtschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle – vor allem, weil sich aus ihnen Ansprüche ableiten lassen. Nur eine mögliche Konsequenz daraus ist, dass aus Schwäche Stärke wird und wir an einen Punkt kommen, an dem wir uns fragen müssen, was uns wichtiger ist: Freiheit oder Sicherheit. Prof. Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Gespräch über Kränkung.
Auf den Soziologen Robert Merton geht das Konzept der Moral-Alchemie zurück. Merton beschreibt damit den Transformationsprozess von Eigengruppentugenden zu Außengruppenlastern: Wir bewerten ein- und dasselbe Verhalten je nachdem wer der oder die Handelnde ist, ungleich. Und: Es lässt sich empirisch nachweisen, dass Menschen dem (negativen) Bild, das Andere von ihnen haben, oft genug irgendwann entsprechen. Professor Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Gespräch über den Transinitiationsprozess von Moral.
Der Soziologe William Thomas beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen der Definition einer Situation und den daraus resultierenden Folgen. Danach formen subjektive Wahrnehmungen erlebte Realität durch die Konsequenzen, die Menschen aus der Deutung von Situationen ziehen. Gehen wir das Gedankenexperiment mit, folgt daraus, dass wir uns wir uns mit völlig neuen Konzepten von Realität auseinandersetzen und so etwas wie objektive Realität begraben müssen. Prof. Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Austausch über ein kaum bekanntes, aber umso spannenderes Phänomen, das Thomas Theorem.
Wird von einem Aktivisten oder einer Aktivistin eigentlich erwartet, moralisch integer zu handeln oder dürfen auch unmoralische Mittel eingesetzt werden, um ein vermeintlich gutes Ziel zu erreichen? Gibt es eigentlich Grenzen von Aktivismus und kann Aktivismus auch zu einer Form von Dogmatismus führen? Prof. Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Gespräch über ein äußerst zwiespältiges Phänomen, den Aktivismus.
Die Wortkombination der sozialen Innovation wirft ethische Fragen auf: Wer profitiert von Innovationen? Wer könnte durch sie benachteiligt werden? Der formulierte Anspruch ist, neue Strategien, Konzepte und Ideen zu entwickeln, die darauf abzielen, soziale Bedürfnisse zu befriedigen. Der Unternehmer oder die Unternehmerin soll nicht einfach nur innovativ sein - als ob das nicht schon völlig ausreichend und sozialen Aspekten inhärent dienlich wäre. Wenig subtil schwingt hier zudem mit, dass soziale Innovationen von kommerziellen Märkten nicht oder nur unzureichend adressiert werden, also ein Defizit erkennbar sei, das zu schließen ist. Damit werden zugleich ökonomische Interessen in einen Widerspruch zu dem gesetzt, was moralisch wünschenswert ist. Professor Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert im Gespräch über ein Konzept, das es in sich hat, weil es auf den ersten Blick gut und richtig klingt, auf den zweiten Blick aber jede Menge Zündstoff birgt. Letzteres auch, weil es als moralisches, ja als unangemessen empfundenes Korsett wirken kann, das einigen Unternehmerpersönlichkeiten zu eng werden könnte. Im schlimmsten Fall schadet die soziale Innovation dem Standort Deutschland eher als dass sie ihm nützt.
Schweigen. Was hat der Philosoph Ludwig Wittgenstein gemeint, als er in seinem Tractatus Logico-Philosophicus ausführte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen", was ist eigentlich das "Unsagbare" und bei welcher Gelegenheit wollte Theodor Adorno ganz genau wissen, worüber geschwiegen wird? Prof. Klaus-Jürgen Grün und Dr. Irina Kummert über ein Sinnbild der Nicht-Kommunikation, das meist mehr sagt als es scheint und manchmal mehr als gewollt: Das Schweigen.



