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Künste im Gespräch
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Künste im Gespräch

Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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«Künste im Gespräch» nimmt aktuelle Ereignisse, Publikationen und Veranstaltungen im Kulturbereich auf und ordnet sie kritisch ein.
143 Episodes
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Manche schreiben ältere Kinderbücher um, damit sie dem Nachwuchs nicht «falsche» Rollenbilder und Werte vermitteln. – Unter jungen Sängerinnen und Sängern erfreut sich das romantische Kunstlied grossen Zuspruchs. Verlage begegnen der Kritik an alten Kinderbüchern wegen überkommener Stereotype und Sprache: etwa mit Streichungen oder Text-Neufassungen. Auch in Kinderbüchern spiegelt sich der Wandel von Wertvorstellungen. Ein Gespräch mit Elisabeth Eggenberger vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien. Das romantische Kunstlied hat in 200 Jahren viele «Hits» hervorgebracht. Mit dem Tenor Ian Bostridge betrachten wir diese Gattung und fragen, inwieweit diese Lieder eine manchmal unterschwellige Geschichte mit sich bringen, die im Konzertsaal selten gestellte Fragen aufwerfen. Weitere Themen: Angst vor falschen Werten in der Kinderliteratur - Darf man das noch singen? Das Kunstlied und seine Identitäten
Um einen kalkulierten Inzest geht es im neuen Film der französischen Filmemacherin Catherine Breillat. Und mit dem Roman «Ein schönes Ausländerkind» wechselt die TikTokerin «Toxische Pommes» ins literarische Fach. In ihrem neuen Spielfilm «Lété dernier» bricht die französische Filmemacherin und Autorin Catherine Breillat einmal mehr ein Tabu: In ihrem jüngsten Werk verstrickt sich eine Anwältin in eine Affäre mit dem siebzehnjährigen Sohn ihres Mannes, angelehnt an einen dänischen Film von 2019. Die Kabarettistin, Satirikerin und erfolgreiche TikTokerin namens «Toxische Pommes» wechselt ins literarische Fach und legt den Roman «Ein schönes Ausländerkind» vor. Sie erzählt darin die Geschichte einer Familie, die vor dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien nach Österreich flüchtet. Weitere Themen: Kalkulierter Inzest: Catherine Breillats Film «L’été dernier» - Neuer Roman: «Ein schönes Ausländerkind»
Ein neuer Roman namens «Trophäe» geht schonungslos der Frage nach: Wie tickt ein Grosswildjäger? Und in Zürich stimuliert ein Tanzkurs namens «Connect» die beeinträchtigten Gehirnfunktionen von MS- und Parkinson-Betroffenen mit Melodie, Takt und Bewegung. Ein Grosswildjäger, womöglich bald auch ein Menschenjäger... Die Hauptfigur im Roman «Trophäe» tötet leidenschaftlich, aber warum? Annette König fragt die Autorin Gaea Schoeters, ob ihr Protagonist nun von Afrika-Sehnsucht, der Suche nach dem Kick oder wirklich von der Liebe zur Natur angetrieben wird. Gesünder durch gezielte Bewegung: In Zürich richtet sich ein Tanzprojekt an Multiple Sklerose- und Parkinson-Betroffene. Versprochen wird zwar nicht eine Therapie, aber es werden positive Auswirkungen auf Reaktionsfähigkeit und Gleichgewicht festgestellt. Maya Künzler hat sich informiert. Weitere Themen: Ein rasender Jagdroman, der neokoloniale Fantasien zerschlägt - Tanz und sein positiver Effekt auf Seele und Gehirn
Wie einige Songs zuvor: «The Code» von Nemo für den Eurovision Song Contest entstand in der SUISA-Schmiede. Zu einer späten Wiederbegegnung eines einst getrennten Paars kommt es in Stéphane Brizés Film «Hors-saison». Im Schweizer Beitrag für den Eurovision Song Contest in Malmö, im Song «The Code», geht es um Selbstakzeptanz bei der Identitätssuche. Das Lied der vier Songwriter:innen Nemo, Benji Alasu, Linda Dale und Lasse Nymann entstand in einem Songwriting-Camp der SUISA. In Stéphane Brizés neustem Film «Hors-saison» wird eine Liebesgeschichte reaktiviert. Nach fünfzehn Jahren Trennung begegnen sich ein erfolgreicher Schauspieler und eine Frau wieder. Die beiden, gespielt von Guillaume Canet und Alba Rohrwacher, treffen sich in einem bretonischen Kurort und befassen sich mit ihren Lebensentscheidungen. Weitere Themen: Nemos «The Code» für den Eurovision Song Contest - Entrostete Liebe: «Hors-saison» von Stéphane Brizé
Eine neue Studie erforscht, wie Live-Musik das Emotionszentrum im Gehirn beeinflusst. Die Erkenntnisse lassen aufhorchen. Und: Von der Attraktivität des Bösen erzählt die deutsch-ukrainische Autorin Lana Lux in ihrem neuen Roman «Geordnete Verhältnisse». Eine Studie der Universität Zürich kommt zum Schluss: Live-Konzerte berühren Menschen stärker als Musik ab Tonträger. Das hat damit zu tun, wie live gespielte Musik das Emotionszentrum im Gehirn beeinflusst. Sie verbindet Musiker:innen und Publikum, das liess sich nun wissenschaftlich nachweisen. Was das heisst und wo die Gründe liegen, ist Thema für Künste im Gespräch. Ausserdem: Lana Lux hat sich im deutschsprachigen Literaturbetrieb als Autorin mit einem Händchen für Schwieriges etabliert. In ihrem neuesten Buch erzählt sie von einer Beziehung, die im Tod endet. Weitere Themen: Live-Musik lässt Emotionen sprudeln - Lana Lux, Meisterin der düsteren Themen
Mundartpoesie ist im Trend. Jetzt beleuchtet ein Dokumentarfilm Deutschschweizer Mundartlandschaften. Das Kantonale Kunstmuseum in Lausanne widmet sich dem Surrealismus und wartet dabei mit Entdeckungen auf. Im Dokumentarfilm «omegäng» sucht Filmemacher Aldo Gugolz Menschen auf, die sich mit Deutschschweizer Mundarten befassen – darunter Kulturschaffende wie Pedro Lenz, Big Zis und Franz Hohler. Er will von ihnen wissen, wie sie Mundartpoesie als Ausdrucksmittel nutzen und was dies mit Heimatgefühl zu tun hat. Hundert Jahre ist es her, als das «Manifest des Surrealismus» des Künstlers André Breton für Furore sorgte und eine einflussreiche Kunstströmung des 20. Jahrhunderts begründete. Das Kantonale Kunstmuseum in Lausanne zeigt Werke von vergessenen Künstlerinnen und kaum bekannten Abweichlern. Weitere Themen: Aufs Maul geschaut: Mundartkunst im Kino-Dok «omegäng» - Spielend die Welt verändern: Surrealismus. Le Grand Jeu
Die 24-jährige US-amerikanische Jazzsängerin und Nachwuchshoffnung Samara Joy spricht über die Jazz-Diva und Pianistin Sarah Vaughan, die sie beeinflusst hat. Das Vorstadttheater in Basel, das sich an Kinder und Jugendliche richtet, feiert 50 Jahre und bezieht ein neues Haus. Die US-amerikanische Jazzsängerin Samara Joy blickt interessiert auf das Werk von Sarah Vaughan, die in den 1940er-Jahren in New York ihre Karriere begann und zu einer der bedeutendsten Vokalistinnen des Jazz wurde. Sie sei für junge Musikerinnen bis heute wichtig, sagt Samara Joy, die selbst eine Nachwuchshoffnung darstellt. Das Basler Vorstadttheater, das 1974 unter dem Namen «Spielkischte» für ein junges Publikum gegründet wurde, hält bis heute am hohen künstlerischen Anspruch fest. Nun feiert es nicht nur sein 50-jähriges Bestehen, sondern auch den Umzug in ein neu eröffnetes Haus. Weitere Themen: Ein Jungstar gerät ins Schwärmen: Samara Joy über «Sassy» - Vorstadttheater Basel: 50 Jahre und ein neuer Spielort
Der Verlag «hier + jetzt» feiert mit historischen Sachbüchern sein 25-jähriges Bestehen: Was waren die Bestseller, was waren Flops? Fancy, futuristisch und nachhaltig: Das sind die Versprechen einer Mode, die nur im Digitalen existiert. Wie geht das? Sachbücher zur Kultur und Geschichte der Schweiz, das ist der Fokus des Verlags «hier + jetzt» seit seiner Gründung 1999. Die Co-Geschäftsführerin Denise Schmid schaut zurück und erklärt, wie sich der Verlag im zunehmend angespannten Sachbuchmarkt behauptet und es schafft, mit historischen Stoffen auch ein nicht-akademisches Publikum zu erreichen. Eine Bluse aus Eis oder ein Kleid, das an lebendige Korallen erinnert, fürs Online-Meeting? Der digitalen Mode sind ästhetisch keine Grenzen gesetzt. Was verspricht der neue Trend und was kann er halten? Weitere Themen: «Berg und Frau – das zieht immer» - Fashion 2.0: Virtuelle Kleider aus Feuer und Glas
Eine Kopfbedeckung, die traditionelle slowakische «Haube», öffnet der Lyrikerin Katarína Kucbelovás die Augen für weibliche Lebenszusammenhänge. Und: Wie ein Urinal zu einem ikonischen Kunstwerk des 20. Jahrhunderts wurde. In einer Schreib- und Lebenskrise beschliesst die slowakische Lyrikerin Katarína Kucbelová (*1979), sich handwerklich zu betätigen und eine «Haube» zu nähen, wie sie in ihrer Heimat einst verheiratete Frauen trugen. Dabei gewinnt sie Erkenntnisse über ihr Land und sich selbst. Es gilt als ikonisches Kunstwerk: Die «Fountain» von 1917, ein um 90 Grad gedrehtes Urinal. Als Urheber wird oft der Wegbereiter des Dadaismus Marcel Duchamp genannt, sicher aber ist das nicht. Die Videoinstallation «Alreadymade» von Barbara Visser fragt, wer hinter dem ersten Ready-made der Kunstgeschichte steckt. Weitere Themen: Folklore als Augenöffner: Katarína Kucbelovás Buch «Die Haube» - Wer hat am Urinal gedreht?
Der panamaische Jazz-Pianist Danilo Pérez ist nicht nur ein hervorragender Musiker, sondern auch ein begnadeter Bandleader. Was zeichnet ihn aus? – Als «Kindermädchen mit der Kamera» wird die US-amerikanische Fotografin Vivian Maier vom Kunstmarkt gerne gehandelt. Ihre Kunst ist aber weit mehr. Was macht Danilo Peréz zu einem der wichtigsten Jazz-Pianisten der Gegenwart? Was befähigt ihn zum Bandleader? Im Gespräch erzählt er, welche entscheidenden Impulse er vom Saxophonisten Wayne Shorter bekommen hat und was ihn auf seinem Weg besonders geprägt hat. Mit einer Rolleiflex-Kamera um den Hals fotografierte Vivian Maier ab den 1950er Jahren die US-amerikanische Gesellschaft auf den Strassen von Chicago und New York. Ihre grossartigen Fotografien werden zurzeit in einer Ausstellung im Haus der Fotografie in Olten präsentiert. Weitere Themen: Danilo Pérez – Humanist am Flügel - Vivian Maier: Späte Entdeckung eines Foto-Genies
Der Exil-Iraner Mehdi Sahebi hat über lange Zeit afghanische Flüchtlinge in der Schweiz mit der Kamera begleitet. Und: «Was ist das Schöne?», fragt der Autor Michael Köhlmeier in seinem neuen Buch. Eine genaue Antwort liefert er nicht, doch er vermittelt Wesentliches über das Wesen des Menschen. Filmregisseur Mehdi Sahebi, mit 20 aus dem Iran in die Schweiz gekommen, erkundet in seinem Dok-Film «Gefangene des Schicksals» den Weg Geflohener aus Afghanistan und dem Iran. Sie müssen sich im fremden Land zurechtfinden und verarbeiten, was sie in der Heimat und auf der Flucht erlebt haben. Nicht zufällig heissen die Künste im Französischen «les beaux-arts». Doch warum finden wir etwas schön? Der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier unternimmt eine Reise von Shakespeare über Tolstoi, Mozart und Bob Dylan bis zum Joker, dem Bösewicht aus «Batman». Eine Schule des Schwärmens. Weitere Themen: «Gefangene des Schicksals» – CH-Dokumentarfilm von Mehdi Sahebi - Mit Begeisterung dem Schönen auf der Spur
Immer mehr Bücher loten das Thema Mutterschaft und dessen Tiefen literarisch aus. Und die Basler Mädchenkantorei wird 30 und schenkt sich ein neues Werk, rund um Themen, die die jungen Sängerinnen beschäftigen. 2015 interviewte die israelische Soziologin Orna Donath 23 Mütter zu ihren Gefühlen. Jede dieser Frauen gab an, sich in ihrer Mutterrolle gefangen zu fühlen. Das Schlagwort «Regretting Motherhood» machte daraufhin die Runde. Seither ist es kein Tabu mehr, über die Tiefen des Mutterseins zu sprechen. Auch literarisch wird das Thema immer öfter aufgegriffen. Die Basler Mädchenkantorei wird 30 und schenkt sich ein neues Werk, an dem die Chormitglieder mitarbeiten konnten: Komponist Marius Felix Lange hat die Sängerinnen befragt, welche Themen ihnen am Herzen liegen. Weitere Themen: Drei aktuelle Bücher über die Tiefen des Mutter-Seins - «Für Euch, Mädchen!» Basler Mädchenkantorei singt an die Zukunft
Regisseur Jonathan Glazer verdeutlicht die Schrecken von Auschwitz lediglich mit der Tonspur hinter der Mauer beim Haus des Lagerkommandanten. – Wenn von der Gruppe 47 die Rede ist, dieser Institution der deutschen Nachkriegsliteratur, geht meist vergessen, wie Autorinnen auf die Debatten blickten. Auschwitz ist die grösste Unmenschlichkeit, die Menschen je an Menschen begangen haben. Wie diese Verbrechen darstellen? Der britische Regisseur Jonathan Glazer findet in seinem neuen Film «The Zone of Interest» einen neuen erzählerischen Weg, damit nie vergessen geht, was geschehen ist. Die Gruppe 47? Natürlich, das waren die deutschsprachigen Autoren, die Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 zu Treffen eingeladen hat. Ein wichtiges Forum für noch unbekannte Schreibende. Die Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert beleuchtet die Gruppe 47 nun aus der Sicht von Autorinnen. Weitere Themen: Im Kino: «The Zone of Interest» – ungezeigter Horror geht tiefer - Literaturgeschichte neu geschrieben: Die Autorinnen der Gruppe 47
Eine Liebeserklärung an die französische Küche, angerührt von einem Filmemacher mit vietnamesischen Wurzeln: Trân Anh Hùng bringt «La passion de Dodin Bouffant» ins Kino. Und: Werke von Jeff Wall, des Meisters der fotografischen Erzählung, sind derzeit in der Fondation Beyeler in Riehen zu sehen. Der Filmemacher Trân Anh Hùng verbindet in seinem Film «La passion de Dodin Bouffant» die Leidenschaft fürs Kochen mit Liebeskunst. Im Mittelpunkt steht eine Köchin auf einem französischen Landgut Ende des 19. Jahrhunderts, dargestellt von Juliette Binoche, die sich in der Küche emanzipiert und den Schlossherrn für sich gewinnt. Werke des international bekannten kanadischen Fotografen Jeff Wall sind derzeit in der Fondation Beyer in Riehen bei Basel zu sehen. Seine Bilder sind, einem Filmset gleich, stark inszeniert und weisen ihn als Meister der fotografischen Erzählung aus. Weitere Themen: Essen, kochen und lieben: «La passion de Dodin Bouffant» - Jeff Wall – Meister der fotografischen Erzählung
Für seinen Debutroman «Blutbuch» hat Kim de l'Horizon schon viele Preise bekommen. Nun kommt der Roman auf die Bühne, und zwar gleich mehrmals. – Dirigieren gilt immer noch als ein Männerberuf. Weshalb steht es so schlecht um die Vielfalt am Dirigierpult? In Bern, in Hannover, in Magdeburg und bald auch in Zürich: «Blutbuch» von Kim de l'Horizon wird an verschiedenen Bühnen gespielt, und der Roman präsentiert sich dabei auch als ein fabelhafter Theatertext. Ein Blick auf die unterschiedlichen Inszenierungen. Die meisten klassischen Orchester und Ensembles werden von Männern geleitet. Menschen aus anderen gesellschaftlichen Gruppen und anderer Identitäten sind unterrepräsentiert. Welche Hürden stehen ihnen im Weg? Weitere Themen: Das «Blutbuch» von Kim de l'Horizon kommt auf die Bühne - Wer dirigiert? Über Musik, Macht und Männlichkeit
Der Film «Un métier sérieux» zeigt unaufgeregt den Alltag von Lehrpersonen und entwickelt einen erstaunlichen Sog. Der Sammelband «Worte in finsteren Zeiten» vereinigt Texte von Denkerinnen und Dichtern. Mit dem Ziel, den Leserinnen und Lesern Mut zu machen angesichts der düsteren Weltlage. Das Kino liebt Lehrerinnen und Lehrer, haben doch alle im Publikum eigene Erinnerungen dazu. Regisseur Thomas Lilti zeigt die ganz normalen, guten, weniger guten oder auch mal überforderten Lehrer in seinem überraschend unterhaltsamen Spielfilm. Einen Monat nach dem Attentat der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza fragte der Verlag S. Fischer 100 Autorinnen und Autoren an, Texte von anderen Literaten, die ihnen in schwierigen Zeiten Mut machen, an den Verlag zu schicken. Entstanden ist eine Sammlung von Texten und Gedichten. Von Hannah Arendt bis zum palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish. Weitere Themen: Im Kino: «Un métier sérieux» – Anerkennung für den Lehrerberuf - «Worte in Finsteren Zeiten» – ein Sammelband, der Mut macht
Der Kinofilm «Stella. Ein Leben» wagt sich an einen heiklen Stoff und das Buch «Fone Kwas oder Der Idiot» vom sowjetischen Schriftsteller Georgi Demidow zeigt die Abgründe der stalinistischen Strafjustiz. Der Spielfilm «Stella. Ein Leben» erzählt die grauenvolle Geschichte einer jungen Jüdin in Berlin, die in den 1940er Jahren untergetauchte Jüdinnen und Juden an die Gestapo verraten hat. Vor fünf Jahren geriet Takis Würgers Roman «Stella» in die Kritik, weil er die Biografie der realen Stella Goldschlag zu einer Art Abenteuergeschichte verarbeitet hatte. Regisseur Kilian Riedhof geht die Geschichte für seinen Film anders an. Aber auch «Stella. Ein Leben» hat Kritiker gefunden. Es ist eine Lebensgeschichte, wie sie sich wohl niemand ausdenken kann - voller Tragik und Schmerz und zum Schluss hin doch mit einer lichten Wendung – die Geschichte des sowjetischen Schriftstellers Georgi Demidow. Demidow war ein begnadeter Physiker. Er geriet in den 1930er Jahren in die Mühlen des stalinstischen Terrors und schrieb später über diese Erfahrungen Literatur, bis ihn die Behörden mundtot machten. Nun erscheint ein erstes Buch von ihm auf Deutsch: der Kurzroman mit dem Titel «Fone Kwas oder Der Idiot». Weitere Themen: Im Kino: «Stella. Ein Leben» mit Paula Beer - Georgi Demidow: Gefangen im System des Terrors
Wer in der Schweiz Asyl beantragt, muss das Anliegen vor dem Staatssekretariat für Migration begründen. Der Dokfilm «Die Anhörung» gewährt Einblicke in dieses Prozedere. Und: Wie klingt Kälte? Adrian Frutiger gibt Einblicke in sein musikalisches Schaffen z.B. für Serien wie «Wilder». Was sage ich? Was sage ich nicht? Wer in der Schweiz Asyl beantragt, muss das Anliegen vor dem Staatssekretariat für Migration begründen. Was ein klärendes Gespräch sein soll, fühlt sich für die befragt Person unweigerlich an wie ein Verhör: Ihre Zukunft hängt davon ab, ob ihr geglaubt wird oder nicht. Die Schweizer Regisseurin Lisa Gerig hat für ihren Dokfilm «Die Anhörung» solche Gespräche nachgestellt – mit echten Gesuchstellenden und Staatsangestellten. Im Interview erzählt sie von der Herausforderung, im Dienst der Aufklärung intimste Momente festzuhalten. Adrian Frutiger vertont Kälte und Hochspannung. Seine Arbeit ist zu hören in Serien wie «Wilder» oder im Filmklassiker «Mein Name ist Eugen». Ursprünglich war der 53-jährige Adrian Frutiger aber Dekorationsgestalter. Wie fand er 1996 seinen Weg zur Musik? Weitere Themen: Sich mit Worten Asyl erkämpfen: Der CH-Dokfilm «Die Anhörung» - Der Komponist Adrian Frutiger
Der Reiseschriftsteller Sylvain Tesson schreibt in seinem neuen Buch über eine Alpenüberquerung. Die Regisseurin Katalin Gödrös hat Silvia Tschuis Bestseller «Jakobs Ross» über die Magd Elsie verfilmt und taucht damit in die ländliche Schweizer Geschichte des späten 19. Jahrhunderts ein. In seinem Reisebericht «Blanc» / «Weiss» schildert Sylvain Tesson eine Alpenüberquerung von Menton in Frankreich bis nach Triest in Italien. Annette König spricht mit dem Autor über seine Faszination fürs Bergsteigen und seine Leidenschaft fürs Schreiben. In Silvia Tschuis Roman «Jakobs Ross» konterkariert die heimelige Sprache die tragische Handlung. Die Filmregisseurin Katalin Gödrös erzählt Michael Sennhauser, warum in ihrer Verfilmung des Bestsellers die Magd Elsie Schwizzerörgeli statt Geige spielt und warum das Val Bavona der perfekte Drehort war. Weitere Themen: Sylvain Tesson: «Ich liebe die Stille, ich liebe die Schönheit» - «Jakobs Ross» – Katalin Gödrös’ Schweizer Bestseller-Verfilmung
Der Kanada-Schweizer Peter Mettler befasst sich in seinem Film «While the Green Grass Grows» mit dem Tod seiner Eltern und dem Lauf des Lebens. Und der Schweizer Schriftsteller Charles-Ferdinand Ramuz erreicht mit seinem Roman «Présence de la mort» von 1922 posthum überraschende Aktualität. Der Regisseur Peter Mettler verfolgt in seinem Filmtagebuch «While the Green Grass Grows» den Lauf der Flüsse und des Lebens – und den Tod seiner Eltern. Dabei nimmt er das Publikum mit auf eine meditative Reise, die von den Appenzeller Alpen bis in den Lockdown in Toronto führt. Ungeahnte Aktualität erreicht über hundert Jahre nach seiner Veröffentlichung der Roman «Présence de la mort» des Waadtländer Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz: Erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel «Sturz in die Sonne» erschienen, handelt der Roman davon, dass es auf der Erde immer heisser wird. Weitere Themen: Filmisches Yoga: «While the Green Grass Grows» von Peter Mettler - Wiederentdeckung: Ein Klimaroman von Charles-Ferdinand Ramuz (W)
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