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Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt
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Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt

Author: Bruder Paulus

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Setze dich zu denen, die mir zuhören. Geh mit. Nicke mit dem Kopf. Schweife mit deinen Gedanken ab. Lass dir Herz und Verstand weiten.
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14. Juni 2025, 19.00 Uhr, Hl. Geist-Kirche, München, Dreifaltigkeitssonntag Eine Einladung, jeden Gottesdienst als göttliches Ereignis zu begreifen und aktiv zu gestalten. Vielleicht war es nie die Botschaft selbst, sondern die Form, die uns ferngehalten hat. Diese Predigt nimmt ein altes Bild neu in die Hand: Gott ist Gemeinschaft – nicht Herrscher über ein System. Ein Gottesdienst kann dann zu etwas anderem werden: Nicht Pflicht, nicht Vortrag, sondern gemeinsames Geschehen – zwischen Himmel und Erde. Ein Impuls für alle, die sich nach echter Tiefe und Beziehung sehnen – auch jenseits der Konfession.     🎧 Gesprochen von Bruder Paulus, Kapuziner 👉 Weitere Impulse unter: www.kapuziner.org/magazin 👉 Das neue Buch von Bruder Paulus. Jetzt bestellen Das neue Buch von Bruder Paulus: Stark durch den Wandel 📌 Du willst mehr hören? Abonniere gern den Kanal und bleib verbunden.
15. Juni 2025, 9.30 Uhr, Kreszentia-Stift München, Dreifaltigkeitssonntag Wie Dreifaltigkeit nicht nur ein Dogma ist – sondern gelebte Wirklichkeit. Ein Miteinander, das trägt: Wie geht das? Die alten Kirchenväter diskutierten das öffentlich auf dem Marktplatz – damals ging es um Gott, heute vielleicht um Teamkultur. Eine hörbare Predigt über Verbindung, Vielfalt und Vertrauen – aus der Perspektive eines Ordensmanns mit 45 Jahren Lebenserfahrung in Gemeinschaft.   Wer mit Menschen lebt oder arbeitet, weiß: Beziehung ist nicht machbar, aber möglich. Diese Predigt versucht keine Patentrezepte – aber öffnet einen Denkraum. Vielleicht entdecken Sie darin eine Haltung, die auch Ihr Miteinander verändern kann.   🎧 Gesprochen von Bruder Paulus, Kapuziner 👉 Weitere Impulse unter: www.kapuziner.org/magazin 👉 Das neue Buch von Bruder Paulus. Jetzt bestellen Das neue Buch von Bruder Paulus: Stark durch den Wandel 📌 Du willst mehr hören? Abonniere gern den Kanal und bleib verbunden.
16. März 2025, 19 Uhr, Hl. Kirche, München, 2. Fastensonntag, Lesejahr C Compassion als Königsweg des christlichen Seins in der Welt Jesus hat Gehorsam gelernt. So steht es im Hebräerbrief (Hebr 5,8). Das klingt erstmal fremd. Gehorsam lernen? Der Sohn Gottes? Und doch: Er hat sich eingefügt. In den Alltag. In Beziehungen. In Ablehnung. In das Schweigen Gottes. Und hat darin das Hören geübt. Bis zum Letzten. Bis zum Kreuz. Dieser Gehorsam war kein Kadavergehorsam. Kein bloßes Sich-Unterwerfen. Sondern ein inneres Hören. Ein Hören auf die Stimme des Vaters. Ein Hören, das fragt: Was willst du, dass ich tun soll? In jedem von uns ist Jesus gegenwärtig – damit auch wir Hören lernen. Hören im Streit. Hören im Unklaren. Hören im Leiden. Hören im Glück. Gott will für uns ganz Ohr sein. Warum sollten wir dann nicht auch für ihn ganz Ohr werden? Ich träume von einer Kirche, die hinhört. Auf die Welt. Auf die Armen. Auf die Suchenden. Auf die Zweifelnden. Auf die, die schon lange nicht mehr sprechen. Eine Kirche, die nicht sofort urteilt. Sondern lernt. Mitten in der Welt. Gottes Stimme zu vernehmen. In allem. Denn der Gehorsam Jesu war nicht Abgrenzung. Sondern Zuwendung. Nicht Gesetz. Sondern Liebe im Hören. Vielleicht beginnt Glauben genau da: Wo einer bereit ist, erst einmal zu hören.   Mit hörenden Grüßen Bruder Paulus
14. Dezember 2024, 19 Uhr, Heilig-Geist-Kirche München, 3. Adventssonntag Lesejahr B Die Welt ist laut. Bomben, Krisen, Ungerechtigkeit. Manchmal könnte man denken: Besser schweigen.   Und dann kommt Weihnachten. Und plötzlich singen wir. "Stille Nacht", "Oh du fröhliche", sogar "Last Christmas". Warum? Weil Singen Hoffnung schenkt.   Weihnachten sagt: Gott wird Mensch. Ein neuer Vorsänger liegt in der Krippe, dessen Lied nicht aufhören wird. Der den Tod nimmt als Harfe für einen neuen Gesang von Ewigkeit und Vollendung.   Es klingt das Lied von der Gottebenbildlichkeit aller Menschen, von der Würde, die dem Menschen keiner nehmen kann. Von einer geschenkten Vollendung, die uns den Stress nicht, uns selbst optimieren zu müssen. Von einer Hoffnung, die uns befreit aus der gnadenlose Suche nach Sinn. Denn: Der Sinn kommt in deine Suche. In Deine Nacht.   Da muss man einfach Singen. Das singt vom Mut, den uns Weihnachten macht. Lässt uns Luft holen, auch wenn der Alltag mir die Stimme rauben will. Es verbindet mich, über alle Gräben hinweg, mit Freunden und Fremden, mit lieben Menschen und mit denen, die mir feindlich gesinnt sind (und dafür selbst so gute Gründe habe, wie ich sie habe für mein Handeln). Eine Familie, ein Chor, ein Gottesdienst – alle singen.   Also: Trau dich. Egal, ob du den Ton triffst oder nicht. An Weihnachten geht’s nicht um Perfektion. Es geht um die Hoffnung, die in jedem Ton steckt.   Sing, weil du lebst. Weil Gott ankommt. Und weil das Leben eine Melodie hat, die von Gott angestimmt wurde und nicht verstummt.   Klingende Weihnachten wünsche ich Ihnen.   Ihr Bruder Paulus
Immer in der Sendung

Immer in der Sendung

2024-09-2606:01

22. September 2024, 9.30 Uhr, St. Kreszentia-Stift, München, 25. Sonnntag im Jahreskreis, Lesejahr B Vom Selbstverständnis Jesu und uns, seiner Kirche Und jetzt?  … Wenn nicht klar ist, wie es weitergeht – einfach mal innehalten. Werfen Sie doch einen Blick zurück: Was war nochmal der innere Auftrag? Aus welcher Vision ist er entstanden? Manchmal bringt genau das neue Klarheit. Nicht durch Stärke, sondern oft durch das Annehmen, dass man nicht alles wissen kann. Vielleicht sogar durch das Geschenk, sich neu an das Feuer zu erinnern, aus dem die Mission entstanden ist. Große Veränderungen starten selten mit riesigen Taten. Am Anfang steht immer die Mission, die Ihnen Energie gegeben hat – und es vielleicht immer noch tut. Wenn Sie sich Ihrer Wurzeln bewusst sind, wird der nächste Schritt leichter. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Weg eine Richtung hat, auch wenn diese nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist. Was ist Ihre Mission im Moment? Sie haben die Möglichkeit, mit ihr auch in schwierigen Zeiten etwas zu bewegen. Mit freundlichen Grüßen aus meiner Mission   Ihr Bruder Paulus
19. September 2024, 14:30 Uhr, Kirche, Kreszentia-Stift, München, Fest der Stigmatisierung des Heiligen Franziskus Über die Freiheit des heiligen Franziskus und sein geprägtsein von Christus
25. August 2024, Kreszentia-Stift, München 21. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B Warum Jesus zum Brotbrechen einlädt
13. Juni 2023, 19 Uhr, St. Anton Kirche München, Fest des Heiligen Antonius Das Feuer weist den Weg Recht hat er, der Willhelm Busch. Er dichtet: Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge. Zwar glaubt, wer des Rätsels Lösung gefunden hat, nun im Frieden zu sein. Doch macht sich bald eine neue Unruhe breit. Und treibt mit neuen Fragen die Suche nach dem Mehr voran.   Dies sollten sich alle vor Augen führen, die sich am Ziel ihrer Wünsche wähnen. Wirkliche Ruhe will sich nicht einstellen. Denn da könnte noch dies, und es könnte noch das gemacht werden, geschehen oder unterbleiben.   Am Fest des heiligen Antonius von Padua wurde mir das wieder klar: Es gilt, ein Feuer zu hüten, dass uns aufbrechen lässt aus dem Gewohnten. Es brennt in uns nicht, damit wir da bleiben, wo wir meinen, endlich angekommen zu sein. Denn es macht aufmerksam für die Umgebung, öffnet die Augen für neue Möglichkeiten und stiftet an, weiteres zu wagen.   Wer also sucht, was er verloren hat, ist bei Antonius, so sagt die Legende (und ich persönlich habe es schon erlebt), gut aufgehoben. Aber das Finden, dass er lehrt, führt nicht die alten Geleise. Schon dass ich verloren habe, zeigt, wie fragil die Sicherheit war, in der ich mich wähnte.   Finden macht wachsamer. Nicht nur für das, was ich habe. Mehr noch für das, was ich fast vergessen hätte: Warum ich es habe. Vielleicht so wachsam, dass ich im Finden spüre: Ich muss neu suchen. Anderes. Weiteres. Größeres.
Lebe deinen Sinn

Lebe deinen Sinn

2024-01-2606:53

Wer nach einem erfüllten Leben strebt, ändere die Suchrichtung: Die Fülle ist schon da. Sie liegt im Herzen. In deinem Sinn.   Mir gefällt das Wortspiel: Im Sinn. Denn was ich im Sinn habe, das wird vom Sinn genährt, der mein Leben trägt. Das wäre dann auch recht verstandene Spiritualität: In der Würde verankert sein, mir zugrunde liegt. Und mein Leben daraus leben lassen.   Denn daraus folgt Kraft. Daraus werden Planen und Handeln.     Die Alltagsanforderungen rücken an die zweite Stelle. Ich beherrsche sie mit der Frage, ob ich darin aus meinem geschenkten Lebenssinn wirken kann. Wenn ja, dann wird mein Alltag meine Plattform für Liebe, Mitgefühl und Sinnhaftigkeit.   Der in mir gegenwärtige Lebenssinn befreit für Begegnungen, die überraschen und einen Wandel einläuten, mit dem ich nicht gerechnet habe. Und der sich – oft genug - als schon lange notwendig herausstellen wird.  
Gott hat keine Feinde

Gott hat keine Feinde

2024-01-0910:36

Januar 2024, 15 Uhr Bürgersaalkirche München, Friedensgebet der Gemeinschaft Sant Egidio Als Ebenbild Gottes stets neu zu einer Haltung des Wohlwollens finden   Das Böse des anderen ist keine Begründung, selbst böse zu werden. Hört sich einfach an. Ist es aber nicht.   Wer dem Frieden dienen will, muss immer neu zu Punkt Null zurückkehren. Alle Menschen sind von gleicher Würde. Jedem ist eine Chance zu geben.   Ja, man darf sich verteidigen. Klug soll man sein. Aber nicht schlau. Tapfer soll man sein. Aber sich nicht leichtfertig in Gefahr bringen.   Bei allem jedoch ist die Grundlage: Wir sind miteinander Menschen. Wir tragen die Lasten der Geschichte. Werden verantwortlich gemacht. Machen verantwortlich.   Doch wir sind Menschen, die nicht blind Mechanismen von Gewalt und Gegengewalt, Bösem und neuem Bösen folgen müssen Wir können anders.   Ich wünsche Ihnen, die Alternative in den Blick zu nehmen.    
31. Dezember 2023, 9.30 Uhr, Kreszentia-Stift München, Fest der Heiligen Familie Familie: Sehnsuchtsort, Gefährdungsort, gesellschaftliche Keimzelle. Jeder entstammt einer Familie. Manchmal einer unvollständigen, oft jedoch auch einer wunderbaren. Niemand hat das in der Hand. Die Sehnsucht nach der Gründung einer Familie bleibt laut Umfragen auch bei jungen Menschen bestehen. Doch die Realität sieht anders aus. Ehen werden später geschlossen. Kinder haben es heutzutage immer schwerer, einen dauerhaften Vertrauensort zu finden, wenn sie in die Welt kommen. Die gesellschaftlichen Bedingungen für die Familie mögen sich verschlechtert haben. Aber waren sie jemals gut? Und hat sich nicht jede Gesellschaft darauf verlassen, dass Eltern zueinanderstehen und zu ihren Kindern? Darauf basiert jede gesellschaftliche Ordnung. Und wer das nicht glauben will, schaue ins Erbrecht. Ordensleute wählen bewusst ein Leben ohne Familie. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Natur und Biologie nicht das Einzige sind, nicht einmal für eine Familie, um Bestand zu haben. Die Grundlage jeder Familie ist Hingabe, Liebe, Verzicht, die Bereitschaft zur Treue und eine Offenheit für einen Himmel, der einem alles geben kann, was weder Partner noch Kinder zu geben vermögen. Ich wünsche Ihnen ein neues Ja zu Ihrer Familie. Der, durch Sie wurden, was sie jetzt sein können. Und der, die Sie jetzt mitformen, -verantworten und -führen.
10. Dezember 2023, 10.30 Uhr, Klosterkirche Stühlingen, Hochfest Unbefleckte Empfängnis Von der Zukunft in Gott her Hoffnung zulassen In Krisen wird der Horizont enger. Angst bestimmt das Fühlen und Denken. Der Rückgriff auf alte Lösungswege wird versucht. Und ist eine Versuchung, der zu folgen zu kurz greift.   Besser, nach dem zu greifen, was die Lösung damals ermöglichte. Erinnern Sie sich an Menschen, die Ihnen Halt gaben. Auch wenn die jetzt nicht da sind: Sie sind Zeugen, dass Ihnen mehr möglich ist, als Sie im Augenblick glauben können. Nehmen Sie Fotos in die Hand, greifen Sie nach alten Erinnerungsstücken wichtiger Momente von Liebe und Leben.   So verstehe ich das Wort des jüdischen Gelehrte Baal Schem Tov: „Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung.“ Die Erinnerung an eine Zusage, die im biblischen Kontext heißt: Du bist gesegnet. Oder: Du bist voll der Gnade.
Wohin es führt

Wohin es führt

2023-12-0107:20

26. November 2023, 9.30 Uhr Kirche im Kreszentia-Stift München, Christkönigssonntag, Lesejahr A Oder sagen Christen besser: Wohin du mich führst? Keiner kennt die Zukunft. Nicht einmal die nächste Minute ist sicher. Wir leben von gestern her. Und kenne das Morgen nicht.   Als Blinde für die Zukunft brauchen wir Bilder. Religionen bieten sie an. Philosophien. Ideologien.   Alles wird gut, heißt es etwa. Oder: Die Arbeiterklasse wird gewinnen. Oder: Es ist ein dunkles Loch, darum genieße jetzt – auf Teufel komm raus – was noch hell ist.   Am letzten Sonntag des Kirchenjahres sagen Christen in katholischer Glaubenshaltung: Die Zukunft wird uns geschenkt. Da wartet schon einer. Machen wir uns menschlich wie Er.   Und wagen wir trotz allem Gemeinschaft. Frieden. Barmherzigkeit.   Damit kann man sich beherrschen. Weniger Angst. Weniger Verzagtheit. Weniger Schuldzuweisung.   Und mehr Wachstum. Weitblick. Gelassenheit.   Mit freundlichen Grüßen Br. Paulus
12. November 2023, 9.30 Uhr, Kreszentia-Stift München, 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A Den Schatz heben, der im Krug des Glaubenswissens ruht Oft habe ich als Kind und Jugendlicher nicht verstanden, was ich alles lernen sollte. Geduldige Lehrer verwiesen darauf, dass mir das später aufgehen würde. Geglaubt habe ich das nur schwer.   Später wurde mir klar: Niemand kann alles auf einmal lernen. Es geht einem nur nach und nach auf, wozu dieses, wozu jenes nützlich ist. Und ich bin dankbar für jene, die mich ins Wissen einführten.   Es braucht Stille und aufmerksame Erinnerung, die Schätze zu heben, die mir in den Ölkrug des Lebenswissens gefüllt wurden. Daraus nährt sich das Licht, das mir den Lebensweg weist. Je älter ich werde, um dankbarer werde ich für das, was mir gezeigt wurde, auch wenn ich es nicht gleich für nützlich erachtete.
1. Oktober 2023, 9.30 Uhr. Kreszentia-Stift München, 26. Sonntag im Jahreskreis A (Erntedankfest)   Dank für die Ernte ist Dank für alle, die sie von der Saat bis zur Ernte begleiteten Ich bin Viele. Erfolg ist Viele.   Am Erntedankfest leuchten Fruchtkörbe, Gemüsekreationen und Getreidekronen. Die kunstvolle Gestaltung verweist auf die Kunst des Säens, des Hegens und Begleitens. Kein Zuviel, kein Zuwenig, Störungen beachten, Ausmerzen, Bedecken, Ernten.   Wo ich heute bin: Das ist nicht mein Verdienst. Eltern, Freunde, Umfeld, Lehrer – Männer und Frauen, die sich meiner annahmen. Einfach so. Ich staune, wer mir ein Buch empfahl, einen Museumsbesuch, einen Kinofilm. All das hat mich beflügelt, manchmal gelähmt, immer aber zur Lebensquelle geführt, die einzigartig in mir sprudelt.   Was immer wir organisieren müssen: Wir sind empfangende einer Ernte, die ein Erfolg vieler ist.   Bei aller Optimierung der Methoden: Was wertvoll ist in jedem, was wachsen will, das braucht die persönliche Ansprache. Damit aus den vielen Erfahrungen mehr und mehr der Mensch wird, der sich einzigartig einbringt. Stört. Fragt. Antwortet. Im Netzwerk seinen Platz findet.   Der wirkliche Fortschritt entspringt dem Hüten der Wachstumskräfte der Mitarbeiter. Personalgespräche sind Seelsorge, Menschensorge, Erntesorge. Für den einzelnen. Und für alle. Mit freundlichen Grüßen   Br. Paulus
In Gottes Kreativität

In Gottes Kreativität

2023-06-3014:58

25. Juni 2023, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A Von der Feier des Todes und der Auferstehung als christlicher Lebensquelle Abschiede sind Anfänge, Anfänge sind Abschiede   Was auch immer beginnt: Es endet. Was auch immer endet: Es beginnt etwas. – Das liest sich leicht. Das lebt sich schwer. Denn wir sind eben doch erfahrungsgesteuert und konservativ. Das Neue scheint eher Glatteis zu, dünnes Eis, terra inkognita … und ängstigt. Beklemmt. Nimmt Energie.   Rückschritt scheint attraktiver zu sein. Regression der Weg des Lebens. Die furchbar kindischen Auswüchse an Hass in den aktuellen Diskussionen bezeugen das: Kindisches Um-Sich-Schlagen auf „die Großen“ oder wen auch immer.   Abschiede sind Anfänge. Es geht in vielem nicht so weiter. Jeder weiß es. Nur wenige ergreifen das als Chance. Und manchen lieber erst mal weiter. Vatikan oder Firmenvorstände, Parteien oder Gewerkschaften: Da sitzen überall Päpste und Kardinäle, die aus heiligstem Willen heraus zur Vorsicht mahnen … was eigentlich meint: Zur Rück-Sicht ;-)   Spiritualität wäre die Energie, die den Schritt ins Neue wagen lässt. Genährt von Hoffnung und Liebe zum Ganzen, um dessentwillen Transformation zu bejahen ist.   In diesem Sinne: Ich verabschiede mich aus Frankfurt am Main. Aus der Liebfrauenkirche. Und fange neu an. Für neue Abschiede.
Hoffnung spielen

Hoffnung spielen

2023-06-3012:13

24. Juni 2023, 17 Uhr, Liebfrauenkirchen Frankfurt am Main, 12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A Warum wir singen und feiern in der Kirche trotz ernster Lage Die Revolution aus dem Spiel   Der Mensch werde Mensch durch das Spiel. Der Philosoph Josef Pieper hat sich dem spielenden Menschen in vielfacher Hinsicht angenähert, wie auch der Philosoph Johan Huizinga. Sie heben Funktion des Spiels als kulturbildenden Faktor hervor. Unsere kulturellen Systeme wie Politik, Wissenschaft, Religion, Recht usw. seien ursprünglich aus spielerischen Verhaltensweisen entwickelt (Selbstorganisation) und über Ritualisierungen im Laufe der Zeit institutionell verfestigt worden. Da könnte auch bitterer Ernst werden, wenn die Freiheit des Spiels beschränkt wird. Die katholische Liturgie versteht sich als heiliges Spiel. In immer den gleichen Weisen werden Riten vollzogen, in denen sich die Freiheit von Denken und Beten entfalten kann. Und neue Perspektiven und Handlungsweisen entwickelt werden können für das Zusammenleben der Menschen. Man denke nur an die ‚Vielfalt der Orden. Für Organisationen folgt daraus die Selbstbefragung, ob sie genügend Spielräume haben, in denen es zur Selbstvergewisserung kommt, aus der neue Entwicklungsschritte wachsen können. Die Sommerfeste jetzt, Geburtstagsfeiern oder Jubiläen könnten solche Orte sein, an denen im feierlichen Ritus Freiräume gestaltet werden, die den Sinn aufblitzen lassen, der zu neuen Strukturen motiviert. Deswegen sind gelassene, spielende Menschen auch gefährlich stark: Sie ermöglichen Revolutione
11. Juni 2023, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 10. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A Neu anfangen lernen und aufstehen zur Jagd nach neuer Erkenntnis Der kreativen Kraft trauen, die mich kreiert hat   Der Blick des anderen fesselt meine Freiheit. So beschreibt es der französische Existenzphilosoph Jean-Paul Sartre. Tatsächlich achten wir darauf, wie jemand uns anschaut. Ist er feindlich gesinnt? Führt es etwas im Schilde? Oder ist er freundlich und muntert uns auf?   Vor allem Blick auf den Blick des anderen schaue ich in mich hinein. Und über alles hinaus, was sich im Einzelnen ereignet. Die einen nennen es Sinnsuche, ich nenne es Glauben: Das ich angeschaut werde von dem, der mich kreiert hat.   Deshalb schlage ich Ihnen vor, der Kraft den Vorrang zu geben, die Sie kreiert hat. Von Ihr kommt Kraft und Maß, sich einzulassen oder abzuwehren. Spüren Sie: Ich bin gut geschaffen. Ich bin zum Guten geschaffen. Und nichts in der Welt kann mir das streitig machen.   Wer diesem Grundvertrauen sich Bahn brechen lässt durch alle Widerstände hindurch, wird seine Wunder erleben. Der Kollege, die Kollegin ist ebenfalls erfüllt von kreativer Kraft. Darauf gespannt sein, das Neue zulassen, dass auftaucht im Miteinander: Das führt weiter, schafft Gemeinsamem neuen Raum, löst Verkrampfungen, ermutigt zum Wandel.
4. Juni 2023, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Dreifaltigkeitssonntag, Lesejahr A Wie sich Gott wiedererkennt in der Vielfalt seiner Schöpfung, in der Vielfalt von Mann und Frau und Menschen Die Vereinheitlichung der Welt fasziniert. Diktaturen träumen davon, die Kirche träumte von der Macht der Einheitlichkeit, IOS und Windows vereinheitlichen Welt Tastaturarbeit und Mausbewegung. Die Welt zwischen 0 und 1 … wie langweilig.   Die christliche Überlieferung spricht von interessanter Vielfalt im Urgrund der Welt. Dreifaltigkeit, Trinität, Dreieinigkeit --- das erschien mir lange als unlösbares Rätselwort, einem Koan gleich, das Zen-MeisterInnen den SchülerInnen geben  …   Der Blick auf Elektron, Proton und Neutron lehrt mich ein tieferes Verständnis; alles ist in Bewegung, und Gott deren Urplan. Sie mögen das nun annehmen oder nicht: Sie werden mir zustimmen, dass alles im Fluss ist. Einander bedingt. Verschiedenheit die frohe Quelle ist für Entwicklung. Die abweichende Meinung der Augenöffner sein kann.   Wir sind einander als Schlüssel gegeben für neue Perspektiven, ganz andere Sichten. Nicht als Schlösser für abschließende Betrachtungen, die ausschließen.   Dann auch Stop sagen, Grenzen aufzeigen, Ehrfurcht erwecken … der Dreifaltige Gott gibt seine Gebote, recht betrachtet, damit wir in Bewegung bleiben.  
20. Mai 2023, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Christi Himmelfahrt, Lesejahr A Ermutigung, die Autorität Jesu aufnehmen und damit heute zu handeln Kinderkram   Leben ist mehr als konsumieren. Das muss ein Baby nach und nach begreifen. Es muss mitwirken. Schritt für Schritt. Wort für Wort.   Dabei wird es fallen. Fehler machen. Und lernen: So ist das Leben. Es besteht aus Fehlern und aus dem, was man daraus lernt.   Eine Autorität wird, wer das zeigen kann: Ich mache Fehler; ich will lernen. Ich brauche euch und Eure Sicht der Dinge dafür.   Sehe ich mir die Krawallmacherinnen  an und Krawallmacher, oder jene, die schmollen, mit dem Finger aus andere zeigen, um dann im Grünen oder fern der Heimat den Ego-Urlaub zu genießen, wird mir Bang ums Miteinander.   Schimpfen ist Kinderkram. Die Wahlen boykottieren ebenso. Nur nörgeln ist Unerwachsen. Draufhauen sowieso.   Werdet erwachsen – möchte ich da den Christen zurufen, wenn ich sie über die Kirche klagen höre. Und rufe es allen zu, denen Personalrat, Betriebsrat, Stadtrat oder Parteimitgliedschaft bis jetzt ein Greuel ware, weil da ja doch nur … (und dann geht es wieder los mit dem unerwachsenen Geschimpfe).   Mir fällt Mutter Theresa ein. Auf dem Katholikentag in Freiburg in den 80-iger Jahren wurde sie gefragt, was sich in der Kirche ändern müsste. Ihre einfache Antwort, voll Autorität: „Sie. Und ich.“  
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