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Passage
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Passage

Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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Description

Die Sendung Passage steht für radiophone Exzellenz auf SRF 2 Kultur. Hier verbinden sich Wort und Musik, Ton und Stille.

Passagen berühren, verführen, informieren: mit dem präzise gebauten Feature, mit dem packenden Porträt, mit dem aufschlussreichen Interview. Die drei tragenden Elemente der Passage sind Musik, Storytelling und Tondokumente.

Leitung: Rajan Autze, Redaktion: Bernard Senn

Kontakt: info@srf2kultur.ch
331 Episodes
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Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Aus diesen Fragen hat der Königsberger Meisterdenker Immanuel Kant seine Philosophie entwickelt. Die Antworten, die der Gelehrte – vor 300 Jahren geboren – formuliert hat, beschäftigen die Welt bis heute und taugen als Handlungsanweisung. Immanuel Kant wird in der anekdotischen Überlieferung gern als pedantisch und humorlos gezeichnet. Dieses parodistische Zerrbild verfehlt den realen Menschen: «Kant war alles andere als ein verschrobener Stubengelehrter», betont der Tübinger Philosoph Otfried Höffe: «Man muss ihn sich vielmehr als gesellige und ausgesprochen geistreiche Persönlichkeit vorstellen.» Immanuel Kants Leitspruch war zugleich das Motto der europäischen Aufklärung: «Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!» Eine Aufforderung, die Demokratinnen und Demokraten in aller Welt bis heute hochhalten.
Zukunftsmusik

Zukunftsmusik

2024-04-1256:07

40 Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Schweiz machen sich Gedanken über eine mögliche Musik, die in hundert Jahren das erste Mal für ein heute noch ungeborenes Publikum erklingen soll. Wie aber lässt sich so eine Zukunftsmusik denken, komponieren und schliesslich auch spielen? Zum hundertjährigen Bestehen der SUISA, der Gesellschaft zum Schutz der Urheberrechte, forderte der Ethnologe Johannes Rühl Musizierende wie Erika Stucky, Patrick Frank oder Joke Lanz auf, Musik für die Zukunft zu komponieren. Diese haben sich der Herausforderung auf ganz unterschiedliche Weise gestellt: Einige Kompositionen nehmen das Geräusch von schmelzenden Gletschern auf oder schicken Morsezeichen in ferne Zukunft, andere tanzen im Walzerschritt durch die Generationen. Die 40 Vorschläge werden von der Nationalphonothek in einem hermetisch verschlossenen Behälter 100 Jahre aufbewahrt.
Existenzielle Erfahrungen finden sie ausschliesslich in der Begegnung mit Natur. Einige führt die Radikalität ihrer Suche direkt in lebensgefährliche Situationen und körperliche Versehrungen. Schreibend erzählen sie davon – und warnen vor der kapitalistischen Ausbeutung der Natur. Wenn für die französische Anthropologin Nastassja Martin das Leben mit dem Volk der sibirischen Ewenen höchstes Glück bedeutet, sind es für den Extremkletterer Sylvain Tesson jene wochenlang erwarteten Momente im fernen Tibet, in denen sich der Schneeleopard zeigt. Andere Schreibende führt die Sehnsucht nach der wilden Natur nicht in die Ferne, sondern in ein trockenes Flussbett in einer brandenburgischen Nacht. Aber auch für Björn Kern und Isabel Fargo Cole bedeuten die Authentizität von Naturerfahrung persönliches Glück – und eine unbedingt konsumkritische Lebenshaltung.
Einst war er ein beliebtes Hobby, heute aber hat der Amateurfunk mit einem etwas verstaubten Image und Antennenfeindlichkeit zu kämpfen. Dabei spielt der Amateurfunk in Krisensituationen eine zentrale Rolle und bietet überraschend viel Unterhaltung. Aktuell sind in der Schweiz 5200 Personen im Besitz einer Amateurfunk-Lizenz. Wer sind diese Menschen, welche Faszination hegen sie fürs Funken und mit welchen Widrigkeiten haben sie zu kämpfen? Die Spurensuche führt in den Kanton Jura, wo ein Funkamateur mit seinen Funksprüchen Züge ausbremste, ohne es zu merken. Im Kanton Solothurn hat sich ein Ehepaar komplett dem Amateurfunk verschrieben und 16 Antennen rund ums Haus aufgestellt. Und im Archiv des Museums für Kommunikation wird offensichtlich, dass Amateurfunk nicht nur Landesgrenzen, sondern auch Ideologien überbrückt.
Die Lyrik-Anthologie «Der Grosse Conrady» galt während Jahren als Referenzschrift deutschsprachiger Lyrik. Verfasser war der 2020 verstorbene Literaturexperte und Schriftsteller Karl Otto Conrady. Der Grosse Conrady - Das Buch deutscher Gedichte gilt als die Lyrik-Sammlung im deutschen Sprachraum schlechthin. Das Buch erschien erstmals 1977 und wurde immer wieder aktualisiert und erweitert. Darüber hinaus galt Conrady als einer der führenden Experten für Leben und Werk Johann Wolfgang von Goethes, über den er u. a. eine umfangreiche Biografie schrieb. Im Gespräch mit Bernard Senn und entlang von ausgewählten Gedichten erläuterte Conrady 2012 seinen persönlichen Bezug zur Lyrik, der wider Erwarten kein ungebrochener ist. Erstsendung: 28.12.2012
Er arbeitete 30 Jahre lang als Volkskundler in einem Amsterdamer Institut. Nach seiner Pensionierung schrieb er sich sein Arbeitsleben in über 5'000 Seiten von der Seele. Mit der siebenteiligen Romanreihe «Das Büro» landete J. J. Voskuil (1926-2008) in den Niederlanden einen gigantischen Erfolg. Aus Voskuils Nachlass erschien kürzlich ein weiteres Buch auf Deutsch. «Die Nachbarn» seziert das Zusammenleben und erzeugt mit seinen 300 Seiten einen ähnlichen Sog wie der Mammutroman «Das Büro». Was Voskuils ungeheuer normale Welt so packend macht, erläutern die Literaturredakteurin Katharina Borchardt, der Übersetzer Gerd Busse, die Verlegerin Nelleke Geel und die Literatursoziologin Carolin Amlinger. Buchtipp: J. J. Voskuil. Das Büro 1-7. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. Verbrecher Verlag. J. J. Voskuil. Die Nachbarn. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. Wagenbach Verlag.
Seit es Menschen gibt, wird es lauter auf der Erde. Doch tatsächlich befinden wir uns nicht auf dem Höhepunkt der Lärmgeschichte. Das schreibt der Historiker, Journalist und Schlagzeuger Kai-Ove Kessler in seiner aktuellen Geschichte des Lärms. Ein Gespräch entlang von Klangbeispielen und Zitaten. Welche Geräusche als Lärm empfunden werden, darüber lässt sich streiten. Das taten bereits die Bewohner antiker Städte, wie Briefe belegen. Mit welchem Lärm unsere Vorfahren in verschiedenen Epochen zu kämpfen hatten, und wie er sich mit der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung veränderte, davon erzählt Kai-Ove Kessler mit klingenden Beispielen. Doch Lärm hat nicht nur mit Lautstärke zu tun hat: Der Autor, der selbst unter Tinnitus leidet, spricht über die zutiefst subjektive Wahrnehmung von Lärm – ein Phänomen, das nicht leicht zu fassen ist, obwohl wir es alle zu kennen glauben.
Die Zeichen stehen auf Sturm: Krieg im Nahen Osten, Krieg in der Ukraine, die wirtschaftliche Situation und die Krise der Demokratie. Und über allem der Klimawandel. Höchste Zeit, all dem mit fasnächtlich-satirischen Mitteln etwas entgegenzusetzen. Mit «Schnitzelbängg» zum Beispiel. Denn tatsächlich gibt es ja auch Erfreuliches. Zumindest aus Basler Sicht. Immerhin gibt es jetzt eine starke Vertretung der Nordwestschweiz in Bundesbern. Der Nationalratspräsident Eric Nussbaumer, die Ständeratspräsidentin Eva Herzog und der frischgewählte Bundesrat Beat Jans – gefühlt der erste Basler Bundesrat seit dem Rütlischwur – werden mithelfen, die Schweiz daran zu erinnern, dass sie jenseits des Juras noch Land hat. Den Rest in Sachen «In Erinnerung bleiben» erledigen die Baslerinnen und Basler selbst. Mit «Schnitzelbängg» und anderen fasnächtlichen Mitteln.
Er ist ein unerbittlicher Chronist des American Way of Life. Der im Süden der USA geborene Schriftsteller Richard Ford. Als «Southerner» hat sich Ford allerdings nie gesehen. Ausser es geht um New Orleans und dessen einzigartige, ethnisch vielfältige Kultur. Schon als kleiner Junge sass Richard Ford auf einem Barhocker im traditionsreichen Hotel Monteleone im French Quarter, dem Herzstück von New Orleans. Mit seiner Frau Kristina lebte er später an über 30 Wohnorten in den USA, aber hatte immer einen Fuss in New Orleans: Hierhin kam er, als er mit seinem ersten Roman nicht weiterkam. Hier schrieb er den Hauptteil von «Independence Day», seinem grössten Erfolg. Hierher sind die Fords nun, nach Erscheinen von «Be Mine», Fords letztem Frank Bascombe-Roman, zurückgekehrt. Haben sich Kreise geschlossen? Ein Spaziergang voller Erinnerungen und Fragen.
Preeti Monga lebt in Delhi. Sie ist eine Frau und sie ist blind. In Indien ist diese Kombination ein fast unüberwindbares Handicap für eine erfolgreiche Selbstverwirklichung. Preeti Monga aber lässt sich nicht einschränken. Eine weibliche Erfolgsgeschichte unter äusserst erschwerten Bedingungen. Die blinde Preeti Monga fing an als Gurkenverkäuferin und Aerobic-Lehrerin. Sie ließ sich scheiden, war alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und heiratete neu. Sie schrieb Bücher, wurde Unternehmerin, bekam zahlreiche Auszeichnungen. Preeti hat schon gemodelt, ist Auto gefahren und auf Bäume geklettert. Heute leitet sie eine eigene NGO. So ein Lebensweg ist in Indien für eine Frau an sich schon besonders – für Preeti war und ist er eine extreme Herausforderung. Aber sie sieht nicht ein, weshalb sie auf irgendetwas verzichten soll, nur weil ihr ein Sinn fehlt.
Musik ist existentiell! Das ist das Credo der Stargeigerin Patricia Kopatchinskaja. Und es ist auch das Motto des Musiktalks in der Passage, zu dem Musikredaktorin Annelis Berger eingeladen hat. Im Gespräch stellt Patricia Kopatchinskaja Musik vor, die sie jetzt gerade umtreibt oder die seit Jahren in ihrem persönlichen Speicher liegt und darauf wartet, entdeckt zu werden. Also: Lieblingsstücke, die berühren, umhauen, verstören, beglücken. Auch Musikredaktorin Annelis Berger bringt ihre Lieblingsstücke mit. In dieser Passage geht es darum, gemeinsam hinzuhören und im Gespräch den Zauber der Musik zu erfahren und diesen mit den Hörerinnen und Hörern zu teilen. Erstsendung: 18.6.2021
Er hat das 20. Jahrhundert geprägt wie wenige andere. Wladimir Iljitsch Uljanow – genannt Lenin – war Revolutionär, Staatsgründer und kühl kalkulierender Massenmörder. Eine politische Bilanz. Lenin war von einer Idee besessen: die bestehende Ordnung zu stürzen und den Kommunismus zu errichten. 1917 ging sein Plan auf. Doch Bürgerkrieg und kommunistischer Terror löschten Millionen Menschenleben aus. Lenins Herrschafts- und Machterhaltungstechnik wurde als Marxismus-Leninismus das Schnittmuster für kommunistische Diktatur und Massenverbrechen. Vor hundert Jahren ist Lenin gestorben, sein geistiges Erbe wirkt bis heute nach. Eine Spurensuche.
Katalonien, der Nordosten der iberischen Halbinsel, tickte schon immer eigensinniger als der Rest Spaniens. Mit dem jungen Orquestra de Músiques dArrel drückt sich das auch musikalisch zwischen Volksmusik, Jazz, Klassik, Poesie und Tanz aus. 30 Musikerinnen und Musiker um die 30 Jahre aus Barcelona und Umland, den Pyrenäen und von den Balearen. Regionale Blasinstrumente, eine Jazz-Sektion, klassische Streicher, eine atemberaubende Sängerin und ein vor Ideen sprudelnder Komponist und Dirigent. Das sind die Zutaten für einen mitreißenden Sound, der die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft baut. Stefan Franzen hat sich vor Ort auf die Spuren eines einzigartigen musikalischen Unternehmens begeben und dabei eine der kulturell reichsten Regionen Europas kennengelernt.
Dutzende Meter taucht Julia Tobler ohne Tauchflasche in die Tiefe. Auf dem Rückweg muss sie der Schwerkraft trotzen, minutenlang ohne Luft. Die 32-Jährige wird 2019 Schweizer Meisterin. Heute hilft sie am Roten Meer gestressten Menschen, runterzufahren. Wie geht das unter solchen Extrembedingungen? Auch die Antwort ist extrem. Ohne Entspannung geht gar nichts. Apnoetauchen gelingt nur jenen, die körperlich und mental loslassen und sich auf den gegenwärtigen Moment fokussieren können. Beim Sturz in die Tiefe ist die achtsame Haltung lebenswichtig, und so wird der Tauchgang zum Lernfeld. Welche entscheidende Rolle dabei Atmung und Gastaustausch spielen und was wir davon für den Alltag lernen können, verraten die Freitaucherin Julia Tobler und die Atemtherapeutin Brigitte Ruff. (Korrigendum: in der Sendung wird an einer Stelle das Wort «Sauerstoffflasche» verwendet. Es kann allerdings nicht mit Sauerstoffflaschen in die Tiefe getaucht werden – es würde bereits nach wenigen Metern zur Bewusstlosigkeit und Ertrinken führen, denn dieses Gas wird unter Druck giftig. Man braucht Sauerstoffgeräte nur fürs technische Tauchen, fürs Dekomprimieren. Besten Dank für Ihre Kenntnisnahme.)
Wie an der einzigen Schweizer Geigenbauschule eine erstklassige Violindoublette entsteht – mit modernster Technik, vor allem aber in der Tradition einer Handwerkskunst, wie sie schon vor hunderten Jahren in den Cremoneser Werkstätten eines Stradivari oder Guadagnini entwickelt und praktiziert wurde. Im Sommer 22 bekam der international bekannte Schweizer Geiger Sebastian Bohren den «Goldenen Bogen» der Geigenbauschule Brienz verliehen. Und war von der besonderen Aura der Schule so angetan, dass er sein millionenteures Instrument einem der Brienzer Nachwuchs-Geigenbauer zur Verfügung stellte: Adrian Pfeiffer erforscht und kopiert die Guadagnini für sein Abschlussdiplom und lässt sich bei seiner faszinierend sorgfältigen Arbeit eng begleiten. Klingt Adrians Geigenkopie ähnlich, wenn von Sebastian Bohren im direkten Konzertvergleich gespielt? Vielleicht am Ende sogar besser als das Original?
Diese Melodien lassen kaum jemanden kalt. Verschriftlicht wurden die Lieder der im Mittelalter in Spanien lebenden Sepharden erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Schweizer Klezmer Band Bait Jaffe interpretiert diese noch relativ unbekannte jüdische Musik auf ihrem Album «Sephardim» neu. Bei Konzerten von Bait Jaffe zeigen sich Menschen berührt von den melancholischen Melodien und den Geschichten, die auf den ersten Blick von Liebe handeln, doch auf den zweiten eine grosse, unerfüllte Sehnsucht in sich tragen. Was macht die Wirkung dieser Musik aus? Was erzählen diese Lieder, deren Entstehungsgeschichte weitgehend im Dunkel liegt? Die «Passage» geht auf Spurensuche und folgt der Sängerin Ana María Pérez in ihre Heimatstadt Granada. Die Aufarbeitung der jüdisch-spanischen Geschichte steht hier erst am Anfang.
Kriege und Katastrophen umfluten uns. Daher ist die Passage heute – dem Gegenteil gewidmet. Dem Humor. Der so wichtig ist. Der mal leicht daherkommt, mal schwarz oder platt, fein oder brachial und in vielen verschiedenen Formen. Wir gehen auf Spurensuche: mit einem Psychologen und einer Musikerin. Rund 15-mal am Tag lachen wir: über Witze, peinliche Situationen oder weil jemand anderes lacht. Humor hilft zum Überleben, ist ein zwischenmenschlicher Kitt, reguliert Beziehungen und Emotionen. Individuell ist er und hat viele Seiten, kommt als Witz und Komik daher, als Ironie, Satire und Comedy. Aber lässt Humor sich eigentlich greifen? Welche Ebenen hat er und wie hat er sich verändert im Lauf der Zeit? Bei der Klärung solcher Fragen hilft der Psychologe und Humorforscher Willibald Ruch. Und die Musikerin Maria Goeth untersucht den Zusammenhang zwischen Humor und Musik.
Sein Leben lang kämpfte Raphael Lemkin um Gerechtigkeit für die Opfer staatlicher Gewalt. Die Völkermord-Konvention, die vor 75 Jahren von den Vereinten Nationen angenommen wurde, gilt als sein Lebenswerk. Doch sie ist noch immer fragil. Paris am 9. Dezember 1948: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen nimmt einstimmig ein Gesetz zur Verhütung und Bestrafung von Völkermord an. Im Mittelpunkt des internationalen Interesses steht an diesem Tag ein polnischer Jurist, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, dem Vernichtungswahn ein Ende zu bereiten. Sein Name: Raphael Lemkin. Die Völkermord-Konvention ist sein Lebenswerk – eine Art Epitaph für seine Eltern, die in Auschwitz umgebracht wurden. Einst wurde er als «Einstein des Völkerrechts» gefeiert; nach seinem Tod 1959 geriet Lemkin weitgehend in Vergessenheit.
Truman Capote bezeichnete Willa Cathers Romane über den wilden Westen einmal als «vollkommene Kunstwerke». Ihre Geschichten handeln immer vom amerikanischen Traum; dem Traum der Siedler und insbesondere ihrer Frauen. Vor 150 Jahren kam Willa Cather zur Welt. Willa Cather stellt ungewöhnliche und heroische Frauenfiguren ins Zentrum. Ihre Heldinnen zieht es nicht in die großen Städte, sondern in die weite Prärie. In rauen Gefilden, am Rande der Zivilisation müssen sie sich bewähren und ihr Glück finden, was nicht oft gelingt. Nebenbei kritisiert Cather den Materialismus ihrer Zeit und vermag obskure finanzielle Transaktionen zu schildern, als trügen sie sich heute zu. Willa Cather, Pulitzer-Preisträgerin von 1923, wird durch Neuauflagen ihrer Werke neu entdeckt: als amerikanische Klassikerin und Chronistin der nordamerikanischen Pioniergeschichte.
Am 8. November 1939 verübte der Schreiner Georg Elser in München ein Bombenattentat auf Adolf Hitler. Der Tyrannenmord scheiterte knapp. Bis heute steht Georg Elser im Schatten anderer Widerstandskämpfer. Wie stehen wir heute zu einer solchen Tat – Blut vergiessen, um Leben zu retten? Georg Elser war ein Handwerker aus dem württembergischen Dorf Königsbronn. Hitler entging seiner Bombe nur durch Zufall. Der deutsche Historiker Wolfgang Benz setzt dem noch immer wenig bekannten Georg Elser mit einer neuen Biografie ein Denkmal. In der Elser-Gedenkstätte in Königsbronn diskutieren Jugendliche, was uns der Attentäter heute noch zu sagen hat. Der Tyrannenmord könne – unter gewissen Bedingungen – auch heute noch ein legitimes Mittel des politischen Widerstands sein, sagt die Philosophin Katrin Meyer. Buchhinweis: Wolfgang Benz: Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser, C.H. Beck 2023.
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