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Das Philosophische Sofa
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Das Philosophische Sofa

Author: Vera Höger und Christian Funke

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Philosophische Gespräche auf dem Sofa.
22 Episodes
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Dieses Mal geht es auf dem Sofa um Übungen aus der Philosophie. Anfangs gibt es einen allgemeinen Kommentar zum Thema. Und dann reden wir über zwei konkrete Übungen. Die eine heißt die Dichotomie der Kontrolle. Die andere Nächtliche Betrachtung. Literatur aus dem Podcast: Epiktet, Handbüchlein der Moral (Encheiridion), verschiedene Ausgaben. Hadot, Pierre: ENGLISCH: Philosophie as a Way of Life, Oxford, Blackwell 1995. DEUTSCH: Philosophie als Lebensform. Antike und moderne Exerzitien der Weisheit, Fischer Verlag. Pigliucci, Massimo (zusammen mit Gregory Lopez): DEUTSCH: Gelassen bleiben mit den Stoikern: 52 Lektionen für ein gutes Leben, München, Pieper Verlag 2020. ORIGINAL: Live like a Stoic. 52 Exercises for Cultivating a Good Live, London, Routledge 2019. Rabbow, Paul: Seelenführung. Methodik der Exerzitien in der Antike. München, Kösel Verlag.1954 (nur antiquarisch zu beziehen). Seneca, Über den Zorn. verschiedene Ausgaben.
Auf dem Sofa sind wir uns einig: Man kann sein Leben auf verschiedene Arten führen. Man muss sich aber dazu entscheiden, und darin ist man frei. Eine Art sein Leben zu führen ist die philosophische. Über die Bewandtnis und die Versprechungen eines solchen Lebens tauschen wir uns aus. Dabei reden wir über Spiritualität, Religion, Buddhismus und christlich-europäische Philosophie. Gernot Böhmes Unterscheidung findet sich in: Gernot Böhme, Einführung in die Philosophie. Weltweisheit, Lebensform, Wissenschaft. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Suhrkamp-Verlag Frankfurt a. M., 1. Auflage 1994.
Auf dem Sofa reden wir diesmal über Arthur Schopenhauer. Seine atheistische Metaphysik bringt die Philosophie von Kant und Platon zusammen mit den Ideen der Veden und des Buddhismus. Daraus folgert er eine asketische Lebensweise und eine alles Leben umschließende Ethik des Mitleids. Bücher, die erwähnt wurden: Stephen Batchelor, Buddhas langer Weg nach Europa. 2500 Jahre der Begegnung von Buddhismus und europäischer Kultur, Verlag Mittlerer Weg, 2019. Arthur Schopenhauer, Sämtliche Werke, Textkritisch bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Freiherr von Löhneysen, 5Bände, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1968.
Auf dem Sofa reden wir über das richtige Verhältnis von Rationalität und Emotionen. Emotionen sind angeborene Antreiber, die uns wichtige Hinweise über das Richtige und Falsche geben können. Rationalität ist eine erlernte Anlage, um unsere Emotionen und den Verstand zu steuern. Beide Anteile unseres Wesens müssen wir in das richtige Verhältnis zueinander bringen. Am Ende sind wir wieder Mal selbst erstaunt, wohin uns das Gespräch gebracht hat.
Martin Heidegger ist ein streitbarer Philosoph. Einige stellen ihn neben Platon und Aristoteles. Andere lehnen ihn als Faschisten rundweg ab, weil er während der Nazi-Diktatur die Ideologie übernahm und das Führerprinzip guthieß. Er war während der Herrschaft der Nazis neun Monate Direktor der Universität Freiburg. Als er die Widersprüche zwischen seinen Ideen und den der Reichsregierung erkannte, legte er das Amt nieder. Über dreißig Jahre zog er sich dann aus der Öffentlichkeit zurück und arbeitete an seinem Werk, zu den Themen Wahrheit, Welt, Sein und Ursprung. Wir reden hauptsächlich über die Idee des authentischen Lebens.
Auf dem Sofa denken wir utopisch. Wie so oft entwickelt sich unser Gespräch in ganz unerwartete Richtungen. Wir beginnen bei „Utopia“, dem Buch von Thomas Morus, und reden dann über Utopien für unsere eigene Zeit: Gleichstellung der Geschlechter, Bedingungsloses Grundeinkommen, Radikaler Naturschutz. – Das ist der Sinn von Utopien. Utopien begleiten die Veränderung der Welt. Im Kontrast zur (schlechten) Wirklichkeit stellen wir uns in der Utopie gute und richtige Welten vor. Welten, die so nicht existieren, die aber existieren sollten. Literatur: Thomas Morus, Utopia (Erstveröffentlichung 1516).
Unser Thema auf dem Sofa ist der Faschismus. Dieses emotional aufgeladene Etikett wird in der politischen Diskussion gerne dem Gegner angeheftet, um ihn mundtot zu machen. Doch anders als man vermutet, hat diese überstrapazierte politische Kampfvokabel eine recht genaue Bedeutung. Sie bezieht sich auf politische revolutionäre Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Italien, Deutschland, Kroatien, Rumänien und anderswo. Im Gespräch kommen wir auf Definitionsversuche zu sprechen. Faschismus ist weder links noch rechts, sondern etwas drittes. Sowohl rechts als auch links können faschistisch werden, denn Faschismus ist ein Stil von Politik, ein Modus der Politik, eine Art und Weise, wie Politik gemacht wird. Faschistisch ist Aufwiegelung durch Worte, die Durchführung direkter gewaltsamer Aktionen und die Ablehnung von Allgemeinem bzw. die Feier des Konkreten. Als Grundlage dient uns das Büchlein von Armin Mohler, Der Faschistische Stil (zuerst 1973 erschienen), im Nachdruck 2. Aufl. 2020 im Verlag Antaios. Ein weiterer Lektüretipp: Ernst Nolte, “Faschismus,” in: Geschichtliche Grundbegriff (Lexikon), Klett Verlag, Band 2.
Ein gutes Leben führen im Kapitalismus? - das ist unser Thema auf dem Sofa. Ohne Skript und Richtung philosophieren wir darüber, wie Wirtschaft, Gesellschaft und unser individuelles Leben zusammenhängen und wie die Orientierung an Geld und Besitz unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. 
#14 Über Freiheit

#14 Über Freiheit

2023-01-2158:34

Unter dem Titel "Freiheit" verbergen sich ganz unterschiedliche Themen. Ganz spontan reden wir auf dem Sofa über Meinungsfreiheit, Willensfreiheit und falsche Freiheit. 
Auf dem Sofa tauchen wir tief ein in die europäische Kultur: Es geht um einen Grundwert der Demokratie - die Vernunft. Bei der Vernunft kann jeder mitmachen. Vernunft ist eine Art von gemeinsamen Spielen; wir wenden Vernunft an, wenn wir abwägen, was wir uns einander zu sagen haben. Wir benutzen Vernunft gemeinsam, wenn wir die Welt bewerten. Vernunft ist fast barrierefrei: Jeder kann mitmachen. Alter, Herkunft, Geschlecht - alles gleichgültig. Nur das Selber-Denken und die Bereitschaft, das Gedachte der öffentlichen Kritik auszusetzen - das ist die Eintrittskarte in die vernünftigen Diskursräume. Literatur, die wir erwähnen: Immanuel Kant, Was ist Aufklärung? Rene Descartes, Meditationen über die erste Philosophie.
Diesmal ist die Kritische Theorie unser Sofa-Thema. Diese philosophische Schule heißt auch manchmal die Frankfurter Schule. Max Horkheimer ist ein Gründer. Uns beschäftigt, welche Geisteshaltung ein ein Philosoph mitbringen muss, wenn er die Welt, in der er lebt, kritisieren will. Ein(e) Philosoph(in) darf nicht einverstanden sein mit den herrschenden Zuständen: Er/Sie muss beharrlich und methodisch versuchen Vernunft in die Welt zu bringen.
Unser Sofagespräch ist diesmal gesellschaftskritisch. Wir bereden Erich Fromms Buch-Klassiker „Die Kunst des Liebens.“ Die modernen Konsum-Menschen seien unfähig aktiv zu lieben, so Fromm. Statt aktiv lieben zu können (was eine Kunst ist), wollen alle Menschen nur passiv geliebt werden. Sie arbeiten deshalb daran, attraktiv und nett zu sein. Weniger aber arbeiten sie an sich: Ihre Persönlichkeit zu verändern, um echt und reif lieben zu können.
#10 Hegel und die Liebe

#10 Hegel und die Liebe

2022-10-0801:06:16

Unser Sofagespräch knüpft an das Thema Liebe an. Diesmal reden wir über den großen Philosophen Hegel. Von seinem Denken können wir einiges lernen.
Auf dem Sofa geht es um wieder um die platonische Liebe. Diesmal besprechen wir den Dialog Phaidros. Darin stellt Platon uns vor die Frage, was die Liebe mit der Seele mache. Der junge Phaidros ist nämlich skeptisch: Denn die leidenschaftliche Lieben schade dem nüchternen Urteil, da sie eine Form des Wahnsinns ist. Wir sollten besser nicht auf das Urteil desjenigen vertrauen, der uns liebt, weil dieser doch zu verwirrt sei, um uns gute Ratschläge zu geben. Sokrates aber verteidigt die Liebe. 
Das Thema auf dem Sofa ist dieses Mal Platons Buch "Das Gastmahl". Darin lässt er Sokrates über die Liebe reden. Unsere Sprache hat für das Thema Liebe nur das eine Wort. Die griechische Sprache hat mindestens drei Wörter für Liebe. Entsprechend vielfältig reden wir über die Mythologische Gestalt von Eros und die erotische Liebe, aber auch über die Liebe zu Ideen und geistigen Sachen. Und weil die Schönheit und die Liebe Realitäten sind, die ganz stark miteinander verbunden sind, bringt uns das Gespräch dahin, über das Schöne und Gute zu reden. Das Buch "Das Gastmahl" (manchmal auch "Symposium") gibt es in dutzenden Übersetzungen. Literatur: Erich Fromm, Die Kunst des Liebens.
Diesmal sprechen Vera und ich über Spirirtualität und Besinnung. Unser Gespräch kommt recht schnell auf antike Philosophie. In der Antike bedeutet Philosophie und spirituelles Arbeiten an sich selbst dasselbe. Ich stelle dann die eine und andere spirituelle Übung vor und spreche über ihre Anwendung und ihren Nutzen. Vera ist ziemlich überrascht darüber, dass schon vor zweitausend Jahren spirituelle Übungen existieren, die auch heute noch gewinnbringend eingesetzt werden können. Ihre Überraschung ist nicht ungewöhnlich. Das die Philosophie diesen Schatz bewahrt, ist keineswegs allgemein bekannt. Desto wichtiger finde ich dieses Wissen zu verbreiten.  Karl Jaspers hat in den 60er Jahren noch auf die Übungen zur Philosophischen Lebensführung hingewiesen, seinen Radiovortrag kann man hier hören: /www.youtube.com/watch?v=-5dgky7xPt4 (Einführung in die Philosophie 6/7). Literatur: Pierre Hadot, Philosophie als Lebensform. Spirituelle Übungen aus der Antike. 1992 (Leider ausverkauft und nur noch antiquarisch zu bekommen. Die englische Ausgabe ist erschwinglich: Philosophy as a Way of live.) Paul Rabbow, Seelenführung. Methodik der Exerzitien in der Antike, 1954.
Auf dem Sofa sprechen Vera und ich dieses Mal über philosophische Lebensführung. Sein eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen und nach einer Philosophie auszurichten - das ist der Kern der philosophischen Lebensführung. Doch was gehört zu einer philosophischen Lebensform dazu? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? Diese Fragen führen uns zu den Themen Bildung und Verantwortung, Besinnung und Kommunikation. Weiterführende Literatur: Gernot Böhme, Einführung in die Philosophie, Weltweisheit, Lebensform, Wissenschaft, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt 1994. Pierre Hadot, Philosophie als Lebensform. Antike und moderne Exerzitien der Weisheit, Fischer Verlag, 2011. Englisch: Philosophy as a way of life. Wilhelm Schmid, Philosophie der Lebenskunst, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt 1998. Online auf YouTube: Karl Jaspers, Über philosophische Lebensführung, Einführung in die Philosophie 6/7 (1950/1951) www.youtube.com/watch?v=-5dgky7xPt4 Massimo Piugliucci, Soicism: a philosophy of life. www.youtube.com/watch?v=-S1eCqy-V5g John Vervaeke: The book that changed my life. www.youtube.com/watch?v=zev2CQnVdO0
In diesem Sofa-Gespräch kommen Vera und ich noch einmal auf die Philosophie der Stoiker zurück. Wir sprechen über die Geschichte der Stoa als Lebensphilosophie. Und wir erkennen, dass diese Philosophie auch für unsere Zeit großen Wert hat.   Literatur: Epiktet, Handbüchlein der Moral. Reclam-Verlag.  Max Pohlenz, Die Stoa. Geschichte einer Geistigen Bewegung.  http://www.philosophie-der-stoa.de/philosophie-stoa-ethik.php
Das Thema unseres Sofagesprächs ist die antike stoische Philosophie. Wer bei den Stoikern in die Schule geht, der übernimmt Verantwortung für die Formung seines Charakters. Die höchsten charakterlichen Ideale sind Klugheit, Besonnenheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit. Bei den Stoikern lernt man Selbstbeobachtung und praktische Weisheit. Wir erkunden in diesem Gespräch vorrangig die Kardinaltugenden und die Lehre, dass man in Übereinstimmung mit sich und der Natur des Menschen leben sollte.  Weiterführend: Christians Blog zu "In Übereinstimmung mit der Natur leben": https://pppdo.wordpress.com/2021/05/23/in-ubereinstimmung-mit-der-natur-leben/ Ausführlich über Zenon: https://de.frwiki.wiki/wiki/Zénon_de_Kition Informationen zur Stoa: http://www.philosophie-der-stoa.de/philosophie-stoa-ethik.php Bücher: Massimo Piglucci, Die Weisheit der Stoiker, Ein philosophischer Leitfaden für stürmische Zeiten, Piper-Verlag 2017. Masimmo Pigliucci & Gregory Lopez, Gelassen bleiben mit den Stoiker: 52 Lektionen für ein gutes Leben, Piper-Verlag 2020. Ryan Holiday & Stephen Hansemann, Der tägliche Stoiker, 366 nachdenkliche Betrachtungen über Weisheit, Beharrlichkeit und Lebensstil.   "Philosophie als Lebenskunst. Antike Vorbilder, moderne Perspektiven" herausgegeben von Gerhard Ernst, erschienen im Suhrkamp Verlag 2016 (mehrere Aufsätze zu den Stoikern).
Das Thema unseres Sofagesprächs ist Epikurs Philosophie. Er wurde - meist mit voller Absicht - missverstanden oder verkürzt dargestellt. Weil er den sinnlichen Freuden und den irdischen Genüssen zugewandt war, anstatt die Logik und die Tugend zu lehren, schmähte man ihn. Weil er Freundschaften mit Frauen und Sklaven schloss, beargwöhnte man ihn. Weil er jedem dem Rat gab, sich möglichst aus der Politik herauszuhalten, und ein Leben im Verborgenen zu führen, verspottete man seine Schriften. – Er verstand Philosophie als praktisches Hilfsmittel gegen Ängste und Sorgen. Seine Philosophie überwindet Grenzen und führt Menschen zusammen. Literatur: Epikur, Philosophie der Freude, Eine Auswahl aus seinen Schriften, übersetzt, erläutert und eingeleitet von Johannes Mewaldt, erschienen im Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1973 (mehrere Auflagen). "Geschichte der Philosophie. Von Sokrates bis Plotin" von Luciano de Crescenzo, erschienen im Diogenes Verlag 1988. "Gelassenheit. Geschichte und Bedeutung" von Dieter Voigt und Sabine Meck, erschienen Primus Verlag 2005. "Geschichte der Philosophie" Band 3: "Stoa, Epikureismus und Skepsis" von Malte Hossenfelder geschrieben, erschienen im Beck Verlag 1995 (2. Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2021). "Philosophie als Lebenskunst. Antike Vorbilder, moderne Perspektiven" herausgegeben von Gerhard Ernst, erschienen im Suhrkamp Verlag 2016 (mehrere Aufsätze zu Epikur). Link: http://epicurism.info - Ein Sammelbecken für alle Freunde Epikurs
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