DiscoverAus der Bauhütte
Aus der Bauhütte
Claim Ownership

Aus der Bauhütte

Author: Antje Hansen & Barbara Rüth

Subscribed: 7Played: 190
Share

Description

Antje und Barbara sind Freimaurerinnen und sprechen in monatlichem Rhythmus über Themen aus der Bauhütte. Wir durchzweifeln die Welt aus der Freimaurer Perspektive.
42 Episodes
Reverse
Wie ist das eigentlich? Kommt Freimaurerei in der Öffentlichkeit überhaupt vor und wenn, wie wird sie in den Medien dargestellt? Nach nun drei Jahren Freimaurerinnen-Podcast wollen Antje und Barbara wissen, ob sich die Sichtbarkeit von Freimaurerei verändert hat und wie und über welche Anlässe heute berichtet wird. Dazu nehmen sie verschiedene Medien, darunter Zeitungen, Fernseh- und Rundfunksender, aber auch Social Media- und YouTube-Beiträge unter die Lupe und analysieren, wie Freimaurerei dargestellt und beurteilt wird. Bereits bei einer Google-Suche zeigen sich je nach Quelle deutliche Unterschiede wie Freimaurerei dargestellt wird. Viele Treffer sind Beiträge einzelner Logen und Großlogen, die informativ sind und meist auf Veranstaltungen hinweisen. Bei YouTube finden sie aber beispielsweise einen bunten Strauß unterschiedlichster Formate und Darstellungsarten, je nachdem welche Zwecke verfolgt werden und wer der Verfasser dieser Beiträge ist. Offensichtlich beschäftigen sich hier sehr unterschiedliche Menschen mit dem Thema Freimaurerei, welche, die erkennbar Freimaurer*innen sind oder offen damit umgehen, dass sie keiner Loge angehören, aber auch Personen, die keine Klarnamen verwenden und deren Aktivitäten möglicherweise ausschließlich monetär begründet sind. Hier den Überblick zu behalten ist nicht leicht. Welchen Eindruck bekommen also Menschen, die sich über Freimaurerei informieren möchten, digital vermittelt? Eine Einschätzung dazu geben Antje und Barbara in ihren Oktober-Folge AUS DER BAUHÜTTE.
In der vierzigsten Folge "Aus der Bauhütte" stellen Antje und Barbara ein Kernstück jeder freimaurerischen Arbeit vor, die Zeichnung. In Anlehnung an die Tradition der Dombauhandwerker bei ihren Treffen Konstruktionszeichnungen auszutauschen und zu besprechen, gehört zu einer freimaurerischen Arbeit ein kurzer Vortrag, in dem eine Schwester einen Auszug ihrer Gedankenwelt vorstellt, der zum Weiterdenken anregt und sich mit Fragen des Lebens und der Freimaurerei beschäftigt. Schreiben trägt zur Ordnung und Analyse von Wissen bei, ist auch heute noch Mittel zur Erkenntnis, ganz in der Nachfolge der von Aristoteles begründeten wissenschaftlichen Methodik. Spätestens seit der Zeit der Aufklärung ist Schreiben auch ein Mittel zur Selbstreflexion und Selbstbildung. Für Frauen war und ist Schreiben darüber hinaus auch immer ein emanzipatorischer Akt und das Schreiben einer freimaurerischen Zeichnung somit eine Möglichkeit, die eigene Stimme zu finden und zu trainieren. In der Kognitionswissenschaft ist Schreiben ein zentrales Denkmuster, da beim Schreiben Gedächtnislandkarten aktiviert, gespeichertes Wissen verknüpft und neue Gedankenwege gebahnt werden. So ist Schreiben ein schöpferischer Akt, der zur persönlichen Weiterentwicklung und Bildung beiträgt. Diese Zeichnungen, in den Logen vorgetragen und durch ergänzende Beiträge der Schwestern bereichert, sind ein Impuls zum Weiterdenken und so entsteht reflexiv ein Wissenszuwachs in der gesamten Gruppe. Die Verschriftlichung und damit die Möglichkeit später auf die Skripte zurückzugreifen, bewahrt die Gedanken der Schwestern und trägt zur Erweiterung des kollektiven Wissen über Freimaurerei bei.
Wechsel, Umwandlung, Neugestaltung - Berichtigung, Innovation und Übergang sind nur einige Worte, mit denen der Begriff Veränderung umschrieben werden kann. Veränderung erscheint erst einmal neutral, die Synonyme zeigen aber, dass im Aussprechen oder Hören bereits ein hohes Potential für mögliche Bewertungen liegt. So facettenreich der Begriff auch sein mag, er begegnet uns immer wieder in der Freimaurerei. Sei es ursprünglich in der maurerischen Tradition, wo der Steinmetz mit seinen Werkzeugen den Stein so bearbeitet, verändert, dass er einen Platz im Kathedralenbau finden kann oder heute, im übertragenen Sinne, dass wir mit unseren Werkzeugen des Verstandes ein Thema so bearbeiten, dass darauf Zukunft gebaut werden kann. Was heißt das konkret? Freimaurerin sein bedeutet, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, nicht auf Altem unreflektiert zu beharren und Innovation, Veränderung nicht nur zuzulassen, sondern zu begrüßen. In dem freimaurerischen Erkenne dich selbst ist der nächste Schritt hin zum Gewünschten ja bereits angelegt, denn das Erkennen des Ist-Zustands ist kein Selbstzweck, sondern der Startpunkt der gewünschten Veränderung zu dem, was wir selbst als richtig und wichtig erkannt haben. Dieser Wunsch nach Veränderung wird in dem Ausspruch Werde die, die du bist deutlich auf den Punkt gebracht. Freimaurerisch Denken endet aber nicht bei der eigenen Veränderung, sondern nimmt auch die Veränderung der Gesellschaft hin zu einem friedlichen, demokratischen, gleichberechtigten Miteinander in den Blick und entwickelt Strategien, wie Geschwisterlichkeit als Leitmotiv unseres Handelns umgesetzt werden kann. Die Entwicklung einer schöpferischen Haltung, mit der die Gestaltung des eigenen Umfeldes möglich wird, ist in der Loge Auftrag und Herausforderung zugleich.
"Nutze die Kraft der positiven Gedanken", "entwickle ein positives Mindset" und ähnliche Sprüche schallen uns vielfach in sozialen Medien, in firmeninternen Resilienztrainings und Gesundheitsportalen entgegen. Doch was ist dran an derartigen Heilsversprechen und lohnt sich eine Perspektivverschiebung oder machen wir uns hier nur eine heile Welt, während die Realität ganz anders aussieht? In der aktuellen Folge Aus der Bauhütte schauen sich Antje und Barbara dazu wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Medizin an und diskutieren, in wieweit sich diese Erkenntnisse auf unser alltägliches Leben übertragen lassen. Medial werden wir in der Regel vor allem mit negativen Nachrichten gefüttert, selten wird über positive Entwicklungen ausführlich berichtet. Dadurch liegt der Fokus unserer Aufmerksamkeit eher bei negativen Entwicklungen und das Gute hat es schwer, von uns wahrgenommen zu werden. In der Freimaurerei möchten wir mit dem Streben nach dem Guten, Wahren und Schönen zu dieser antrainierten Haltung einen klaren Kontrapunkt setzen und in der Gemeinschaft Erfahrungsräume schaffen, die einen Perspektivwechsel zu den medial transportierten und allzu oft destruktiven Narrativen unserer Zeit ermöglichen. Das heißt nicht, dass die Augen vor katastrophalen Entwicklungen verschlossen werden, sondern, dass sehr bewusst die eigenen Möglichkeiten analysiert und danach gehandelt wird. Mit dem Fokus auf den eigenen Möglichkeiten und den Möglichkeiten als Gruppe, können neue Projekte angestoßen und der circle of influence möglicherweise erweitert werden. Indem wir uns mit zahlreichen Facetten von Realität auseinandersetzen, schulen wir unseren Blick auf Vielfältigkeit, stellen uns den gesellschaftlichen Herausforderungen und sind bestrebt, aktiv an Lösungen für diese Herausforderungen mitzuarbeiten.
Hell – Dunkel, Geist – Materie, Himmel und Erde, das sind Gegensatzpaare, die uns nicht nur in der Freimaurerei häufig begegnen. Unser Leben ist geprägt von Gegensätzen, die Polaritäten oder Dualitäten darstellen. Schon sehr früh, wahrscheinlich bereits im alten Ägypten, begannen Theoretiker mit einem antagonistischen Blick Lebenswelt und Beziehungen zu kategorisieren, häufig verknüpft mit einer Bewertung. Das ist in nicht-europäischen Kulturen durchaus andern, so ist zum Beispiel in der chinesischen Philosophie das Ying und Yang, das Eine ohne das Andere, nicht zu denken und in ihm immer auch enthalten. Nun leben wir in einer Zeit, in der unserer Lebenswirklichkeit sehr schnell Entscheidungen von uns erwartet und es einen Druck zur Vereinfachung hin zu einer binären Reduktion gibt. Oft erscheint uns die Welt als eine ständige antagonistischen Auseinandersetzung. Wie kann uns nun aber trotz dieser teilweise auch codierten Konfliktanschärfung ein gedeihliches Miteinander weiterhin gelingen? Wie können wir als Freimaurerinnen zwischen diesen Polaritäten wandeln und zu einer Synthese menschlicher Bedürfnisse beitragen? In dieser Folge Aus der Bauhütte diskutieren Barbara und Antje wie freimaurerische Symbole eine Brücke zwischen Polaritäten sein können und wie im maurerischen Miteinander ein offener, wertungsfreierer Blick auf mehr als zwei Möglichkeiten eingeübt werden kann. Natürlich gibt es am Ende dieser Folge auch wieder den Stein des Anstoßes, diesmal mit der Frage: Warum sind sie Mitglied in einer Frauenloge und nicht in einer gemischten Loge?
Zuhören können gilt oftmals als Grundlage für Wissenserwerb und ist sicherlich die Grundlage jeder gelingenden Kommunikation. Und doch wird diese Schlüsselkompetenz aufgrund der zahlreichen Ablenkungen und immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen nur noch selten trainiert. Ja, Sie lesen richtig: Zuhören muss trainiert werden. Das meint jedenfalls Bernhard Pörksen in seinem Buch Zuhören - die Kunst sich der Welt zu öffnen. In dieser Folge Aus der Bauhütte lässt sich Antje auf ein kleines Hörexperiment ein und erfährt ganz direkt, dass es kein neutrales, objektives Zuhören gibt und auch, dass Zuhören zu den wenigen tatsächlich freiwilligen Handlungen des Menschen gehört. Zuhören kann nicht erzwungen werden! Barbara und Antje besprechen, wie sich das Zuhören bereits in ihrer Lebensspanne verändert hat und welche Auswirkungen die Fragmentierung der Aufmerksamkeit, z. B. durch mediale Ablenkung, auf das Zuhören und unser Wahrnehmung hat. Auch diskutieren sie, in wieweit die Logentreffen ein Trainingsraum fürs Zuhören sein können und welche Werkzeuge das freimaurerische Ritual dazu eventuell bereithält.
Das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, eine feierliche Begrüßung von Gästen oder die Vereidigung auf die Verfassung - alle diese Handlungen sind Rituale, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben und durchleben. In allen Kulturen kennt man Rituale als ein Phänomen der Interaktion mit der Umwelt, sie lassen sich als geregelte Kommunikationsabläufe beschreiben. Einzeln sehr verschieden, folgen sie alle einem bestimmten Ablauf und beinhalten eine Reihe von symbolischen Handlungen. Darin stimmen sie mit Theaterstücken überein. Rituale und Theateraufführungen dienen oft der Stärkung von Gemeinschaften, wobei Rituale die Zugehörigkeit zu einer Gruppe betonen können, während Theaterstücke als gemeinsames Erlebnis fungieren, das Menschen zusammenbringt und soziale Bindungen fördert. Sowohl Rituale als auch Theaterstücke nutzen Darstellungen, um Ideen, Werte und Glaubenssysteme zu kommunizieren. Sie zielen darauf ab, Emotionen hervorzurufen und die Zuschauer oder Teilnehmer in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Dies kann durch Musik, Bewegung und Sprache erreicht werden. In der April-Folge diskutieren Antje und Barbara, welche Elemente typisch für freimaurerische Rituale sind und was Wissenschaftlerin Kristiane Hasselmann meint, wenn sie die Rituale der Freimaurer als Cultural Performance bezeichnet.
Die unglaublichsten Geschichten finden heute – nicht zuletzt in den sozialen Medien – eine gefühlt immer größer werdende Anhängerschaft. Aber stimmt das wirklich oder ist die Neigung Verschwörungsfantasien nachzuhängen gar eine stabile menschliche Eigenart? Antje und Barbara haben sich dazu die neuste Ausgabe des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung angesehen, sie fragt: "Wie verbreitet ist der Verschwörungsglaube in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und den USA? Unter Verschwörungsglaube werden dort Einstellungen verstanden, denen zufolge angeblich geheime Organisationen den Politikbetrieb maßgeblich beeinflussten, vermeintlich unverbundene Ereignisse das Ergebnis geheimer Aktivitäten seien und der Staat die Bevölkerung überwache. Menschen, die diese Fragen zumindest teilweise bejahen, erleben ständig eine gewissen Unsicherheit. Sie sind auf der hut, sie leben mit einer Vertrauenskrise gegenüber Institutionen, die sich oft auch Fremden gegenüber äußert. Wie lässt sich Verschwörungsglaube entgegenwirken, politisches Misstrauen und Enttäuschungen auffangen und faktenorientiertes Denken und Handeln stärken? Über diese Fragen tauschen wir uns in der März-Folge "Aus der Bauhütte" aus und überlegen, ob auch freimaurerischen Logen dazu einen Beitrag leisten können.
Lebenslanges Lernen ist heute in aller Munde, denn wissenschaftlicher Fortschritt, neue Technologien und veränderte (Arbeits-)Welten verlangen ständige Anpassungen unserer Kenntnisse und unseres Handelns. Dennoch fragt Bob Blume, Bildungsinfluencer und Lehrer, in seinem neuen Buch: "Warum noch lernen?" Gerade in Zeiten von KI, Krisen und sozialer Ungerechtigkeit überrascht die Frage. Lernen bedeutete Umgruppierung und Neubildung von Nervenverknüpfungen im Gehirn, die Erweiterung und Verdichtung unserer neuronalen Netze, die Weiterentwicklung unserer Gedächtnislandkarten. Antje und Barbara diskutieren in dieser Folge Aus der Bauhütte, wo und wann es Lernanlässe in der Loge und in der Auseinandersetzung mit freimaurerischen Themen gibt, dass Schwestern eine Haltung zeigen, mit der sie sich gegenseitig einladen, ermutigen und inspirieren zu denken, dass die Loge ein Ort des persönliches Wachstum durch Wissenserwerb und Erfahrungslernen sein kann. Eine besondere Bedeutung nimmt in diesen Lernprozessen das freimaurerische Ritual ein. Es arbeitet, obwohl grundsätzlich bereits mehr als 300 Jahre alt, mit einer Technik, die heute die Kognitionswissenschaft „verkörperlichte Kognition“ nennt. Im freimaurerischen Ritual wird diese Form des Lernens besonders erfolgreich bedient, da für abstrakte Begriffe Symbole gefunden wurden, die gleichzeitig ein Bild und eine bekannte Erfahrung aufrufen. Zusätzlich werden sie in einem Dialog mit Handlung verknüpft, wodurch neben dem sensorischen (visuell/akustisch) Nervensystem auch das motorische System aktiviert wird.
Der Begriff Mut scheint einerseits so klar und einfach, zugleich ist er doch bei dem Versuch einer eindeutigen Definition nicht ganz so leicht zu fassen. In der ersten Folge Aus der Bauhütte des Jahres 2025 setzen sich Antje und Barbara mit der Frage auseinander, warum der Mut gemeinhin als Tugend gilt und wie er in unterschiedlichen Epochen betrachtet wurde. Dabei werden sowohl philosophische Aspekte als auch vergangene und aktuelle Literatur berücksichtigt. Dass die Überschrift Mut heute ein brandaktueller Bestsellertitel ist und Albert Camus Worte „Anders zu sein ist weder eine gute noch eine schlechte Sache. Es bedeutet lediglich, dass man mutig genug ist, um man selbst zu sein“, wie ein frisch entsprungenes Zitat aus einem Diversity-Ratgeber klingt, ist unserer Meinung nach kein Zufall. Mut ist notwendig, um sich politisch und sozial zu engagieren, um gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen und Veränderungen herbeizuführen. Wir profitieren also alle von mehr Mut. Deshalb die Frage: Kann uns die Freimauerei zu mutigeren Menschen machen? Hört gerne rein und gebt uns ein Feedback. Und natürlich setzen wir auch dieses Jahr den Stein des Anstoßes wieder fort.
Die Dezember-Folge des Freimaurerinnenpodcasts "Aus der Bauhütte" beschäftigt sich mit zwei neueren, über den Buchhandel zugänglichen Schriften über Freimauerei. Vorgestellt werden die Bücher von Gwenda Roland "Frauen in der Freimaurerei – Eine verborgene Geschichte", das im Selbstverlag mit Unterstützung der tredition GmbH erschienen ist, und das Buch "Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt" von John Dickie, erschienen im Fischer Verlag. Das erste Buch erhebt den Anspruch "historische Einblicke, persönliche Zeugnisse und eine detaillierte Untersuchung" freimaurerische Rituale und Grade zu liefern und ein "lebendiges Porträt der sich entwickelnden Rolle der Frau und ihres tiefgreifenden Einflusses auf die freimaurerische Welt" zu zeigen. Das zweite Buch zeigt wissenschaftlich fundiert, angereichert mit zahlreichen Anekdoten den Einfluss der Freimaurerei auf gesellschaftliche Entwicklungen. Dickie beschreibt, "wie tief die Werte der Freimaurer in den Kerndebatten westlicher Gesellschaften verankert sind". Nach einer kurzen inhaltlichen Vorstellung beider Bücher tauschen sich Antje und Barbara über ihre Gedanken während der Lektüre, über ihren Einschätzungen zu Relevanz und Exemplarität der Schriften aus, diskutieren, welche LeserInnenschaft hier vielleicht angesprochen werden soll, und ob sich vielleicht eines oder gar beiden Bücher als Weihnachtsgeschenk für Interessierte eignet.
Hierarchische Strukturen sind uns sehr vertraut, denn sie sind fester Bestandteil unserer Menschheitsgeschichte. Sie prägen seit langem unsere Erfahrungen im Miteinander, sowohl in der Arbeitswelt, als auch in religiösen Kontexten und sogar in der Familie. Antje und Barbara fragen sich in dieser Folge des Freimaurerinnenpodcasts "Aus der Bauhütte", ob das eigentlich immer schon so war, welche Vor- und Nachteile hierarchische Strukturen in Gruppenprozessen haben und ob klassische Hierarchien überhaupt noch als Zukunftskonzept taugen. Dabei greifen sie ausgehend von Beobachtungen in ihrem eigenen Arbeitsumfeld die aktuellen Diskussionen um Netzwerkorientierung vs. Top-Down-Strukturen sowie das Konzept "working-out-loud" auf und fragen nach Macht- und Verantwortungsverschiebung, die Veränderungen mit sich bringen. Da die Loge in unserem Verständnis ein Labor für die Welt darstellt, drängt sich natürlich die Frage auf, wie steht es denn mit Hierarchien in den Logen? Sind Logen hierarchisch organisiert oder wie gestalten wir unser Miteinander? Welche Wirkung hat die Anwesenheit von Hierarchien und welche Wirkung kann ihre Abwesenheit haben? Im Gespräch werden typische Treiber von Hierarchien entlarvt und Verhaltensweisen diskutiert, die begünstigend oder abschwächend wirken können. Außerdem haben wir in dieser Folge auch noch etwas zu feiern!
Angeregt durch das Projekt "Königin Würde" des Teams Kulturladen Huchting beschäftigen sich Barbara und Antje heute mit dem Begriff der WÜRDE. Wann haben Menschen angefangen dem Menschen eine ihm inne wohnende Würde zuzuschreiben? Wie wirken heute Gedanken aus der Renaissance und der Aufklärung fort und wie ist das Konzept der menschlichen Würde in der Freimaurerei verankert? Der Neurobiologe Gerald Hüther beschreibt die Subjekthaftigkeit des Menschen und deren Unverletzlichkeit als konstituierendes Element der menschlichen Würde und bietet zahlreiche Beispiele, wie ein würdevolles Miteinander gelingen kann. Neben philosophischen Aspekten werden im Podcast auch die konkrete Empfehlung diskutiert, die Würde zu einem Kriterien des Handelns zu machen. Auch wenn der Begriff der Würde nicht plakativ in freimaurerischen Schriften herausgestellt wird, so wird das Thema Würde in der Freimaurerei eigentlich die ganze Zeit verhandelt. Die Loge ist eine wunderbare Gelegenheit an der eigene Würde und der des Gegenübers zu arbeiten. Die gegenseitige Bestärkung der Schwestern untereinander und die Einübung der eigenen Subjekthaftigkeit wird im gemeinsamen Handeln erfahren. Der Stein des Anstoßes ist diesmal die Zahl der Freimaurer*innen in Deutschland.
Selten, aber gelegentlich doch, sieht man Bilder von Freimaurern in der Zeitung oder anderen Medien. In der Regel sieht man Bilder von Männern in schwarzen Anzügen, mit Zylindern, Handschuhen und einen Schurz um die Hüfte, manchmal mit Schärpen, Bändern oder Kleinodien. Bilder von Frauen im Ornat sieht man kaum. Die Abbildungen erinnern oft an alte Gemälde aus dem vorletzten Jahrhundert und wirken dadurch vielleicht auf den Betrachter merkwürdig aus der Zeit gefallen. Dennoch tragen Freimauer und Freimaurerinnen auch heute noch bei ihren Arbeiten selbstverständlich die typisch maurerische Bekleidung und es gibt, soweit wir informiert sind, auch keinerlei Gedanken dies zu ändern. Welche Kleidungsstücke getragen werden, wie sie Eingang in die Logen gefunden haben und welche Bedeutung die maurerische Bekleidung für Freimaurer*innen heute hat, besprechen Antje und Barbara in der aktuellen Folge > Aus der Bauhütte <.
Als Zuversicht bezeichnet man die feste innere Überzeugung, dass Dinge sich positiv entwickeln. Oft wird Zuversicht mit Optimismus verwechselt, sie geht aber über den puren Glauben an eine positive Zukunft hinaus. Zuversichtliche Menschen blenden die Schattenseiten des Lebens nicht aus, sie sind meist ebenso Realisten. Sie reflektieren und kalkulieren Risiken und sind sich der Probleme bewusst. Zuversicht beinhaltet den Mut, trotz Herausforderungen positiv und handlungsfähig zu bleiben. Die Grundannahme ist nur der gute Ausgang. Ob wir zuversichtlich sind, hängt nur zu ca. 30 % von unserer genetischen Grunddisposition ab, eine zuversichtliche Haltung ist weitgehend geprägt durch unsere Erfahrungen und Selbstvertrauen. Das Schweizer Hoffnungsbarometer nennt tragfähige Bindungen, eine Partnerschaft, Familie und Freunde als Schlüsselkomponenten für Zuversicht. Eine zuversichtliche Haltung lässt sich also unter günstigen Umständen lernen. In der Loge entwickeln die Schwestern untereinander stabile Beziehungen und einen vertrauensvollen Austausch, der in unserer unsteten Zeit dazu beitragen kann, zuversichtlich im Jetzt zu handeln und in die Zukunft zu schauen. Antje und Barbara betrachten die Zuversicht von verschiedenen Seiten und sind so urlaubsreif, dass sie dabei die Sommermonate durcheinander werfen.
Seit Jahrhunderten dienen Rosen in Religion, Poesie, Kunst, Literatur und Musik als Symbole. Sie spielen eine wichtige Rolle in Mode, Medizin und Parfümindustrie und sind dekorative Elemente der Wohn- und Gartenkultur. Auch in moderner Zeit ist die Rose ein beliebter Bestandteil kultureller Ausdrucksformen. So begegnen wir Rosen nicht nur in der modernen Literatur, sondern auch in Musik, Filmen und Cartoons der Popkultur, aber auch als Symbole öffentlicher Veranstaltungen und in der Politik. Ob als Motiv für Tattoos, Gemälde oder Skulpturen – in allem Bereichen der Kultur nehmen wir sie auf neue Weise wahr. Auch in der Freimaurerei haben Rosen eine symbolische Bedeutung, sie begleiten uns von unserer Aufnahme über verschiedenen freimaurerische Feste auf dem gesamten maurerischen Lebensweg. Im Johannisfest, das in allen Logen weltweit um den Johannistag, der Sommersonnenwende, gefeiert wird, symbolisieren die Johannisrosen z. B. das Licht, das Leben und die Liebe. Im Stein des Anstoßes geht es diesmal um weitere Feste, die in Freimaurerlogen begangen werden.
Wir haben die Wahl

Wir haben die Wahl

2024-06-0729:12

Im Kontext der bevorstehenden Europawahl stellen sich Antje und Barbara die Frage, was bedeutet es eigentlich zu wählen? Nicht nur im politischen Sinne behandeln wir das Konzept des Wählens und beleuchten psychologische und neurobiologische Aspekte, die unser Wählen beeinflussen. Außerdem fragen wir uns, ob es überhaupt eine "falsche Wahl" gibt. Ist vielleicht nur in der Rückschau eine Beurteilung des Wahlverhaltens möglich? Denn jede Wahl ist ja immer auch eine Wette auf die Zukunft. Die Konflikte, die mit einer Wahl einher gehen können, kennen wir nicht nur aus eigener Erfahrung, sie sind auch Stoff zahlreicher literarischer Texte, die wie bei Goethe oder Kafka die Notwendigkeit von Entscheidungen und die damit einhergehenden Gewissenskonflikte thematisieren. Wie steht es denn aber nun um unseren "freien Willen"? Wissenschaftsorientiert wird erörtert, was dazu heute bekannt ist und welche Auswirkungen auf unser Handeln davon abzuleiten sind. Sie nähern sich dabei auch den Wirkmöglichkeiten unseres freimaurerischen Rituals an und fragen sich, in wie weit es uns in unserem Alltag beeinflussen kann. Unter dem Aspekt Wahlrecht oder Wahlpflicht thematisieren sie die Möglichkeit unsere Gesellschaft durch demokratische Teilhabe mitzugestalten. Das institutionalisierte Eintreten für unserer Werte und Bedürfnisse ist weltweit keine Selbstverständlichkeit und deshalb für Antje und Barbara ein besonders hohes Gut, das sie aktiv verteidigen wollen. Dazu gehört selbstverständlich die Teilnahme an politischer Willensbildung. Zuletzt beantworten sie im "Stein des Anstoßes" die Frage: Wie wird man eigentlich Meisterin vom Stuhl einer Loge?
Auf Gästeabenden und von FreundInnen werden wir häufig auf freimaurerische Literatur angesprochen. Wir wurden gefragt, ob es neben Klassikern wie "Gespräche von Freimaurern" von Lessing und verschiedenen bekannten Büchern von Freimaurer-Brüdern auch Bücher von Freimaurerinnen über die Freimaurerei gäbe - und ja, die gibt es! Deshalb wollen wir in der Mai-Folge unseres Podcasts "Aus der Bauhütte" etwas Neues wagen: Eine Buchvorstellung! Aber ist das etwas für unseren Podcast? Auf Antworten von euch zu dieser Frage sind wir sehr gespannt! Als Buch haben wir den Band Freimaurerisch Arbeiten - eine lohnenswerte Alternative der Autorin Helga Widmann, langjährige Großmeisterin der Frauengroßloge von Deutschland und damit absolute Insiderin in Sachen Freimaurerei, ausgewählt. Die klargegliederte Schrift gibt einen guten Überblick zur Entstehungsgeschichte der Freimauerei und stellt in mehreren Unterkapiteln relevante Aspekte des freimaurerischen Arbeitens für an Freimaurerei interessierte Leserinnen und Leser vor. Im Podcast liefern ausgewählte Textstellen einen guten Eindruck von der klaren Sprache und präzisen Begriffserklärungen, die in diesem Buch zu finden sind. Oft beginnen die Erläuterungen freimaurerischen Denkens und Handelns hier, wo an anderer Stelle ein Schlagwort den Einblick in die königliche Kunst beendet. In unserer Rubrik "Stein des Anstoßes" erläutern wir heute den Begriff Kugelung.
Nicht nur im beruflichen Kontext fragen wir uns häufig, was kann man noch planen, welche Annahmen haben Bestand, wie schnell muss nachjustiert werden und wo ist eigentlich der Planungshorizont? Manchmal erscheint uns die Welt in einem wahren Durcheinander widerstreitender Interessen und gleichzeitig stattfindenden Ereignissen zu sein. Ausgehend vom VUCA- und BANI-Modell, zwei Akronym-basierten Konzepten, die genutzt werden, um die Komplexität und die Herausforderungen der modernen Geschäfts- und Lebenswelt zu beschreiben, überlegen Antje und Barbara, welche Mittel, die Freimaurerei zur Verfügung stellt, um uns Wirklichkeit zu erschließen und Komplexität überschaubar zu machen. Die Freimaurerei bekommt immer wieder das Attribut "aus der Zeit gefallen", aber ist dies nicht gerade jetzt absolut zeitgemäß? Die Loge bietet einen geschützten Raum, um sich mit der Welt auseinanderzusetzen. Die Schwestern und Brüder unterstützen sich gegenseitig dabei, das Bild, das wir von der Welt haben, zu erweitern, zu aktualisieren und zu verstehen. Die Freimaurerei bietet der Einzelnen Verlässlichkeit, Konstanz, einen Fixpunkt im Alltag, der bleibt und dadurch Gelegenheit zur Reflektion, zum Gespräch, zum Diskurs bietet. Sie liefert die feste Position, von der aus die Welt vermessen (mind. betrachtet) werden kann. So wird die Loge zu einer Wohltat im alltäglichen Hamsterrad und damit zu einer Chance zur eigenen Entwicklung ohne Überforderung.
In der Märzfolge "Aus der Bauhütte" haben sich Antje und Barbara anlässlich des Internationalen Frauentages auf Spurensuche begeben. Welche bekannten Freimaurerinnen kennen wir und welche sollten wir unbedingt kennenlernen? In Kurzportraits werden Elizabeth Aldworth, Maria Deraismes, Josephine Baker, Madeleine Pellitier und Gabriela Mistral vorgestellt und ihr Leben, auch als Freimaurerin, gewürdigt. Im Bewusstsein, dass Vorbilder und die Kenntnis der eigenen Vergangenheit für eine Entwicklung in die Zukunft beflügelnd sind, feiern wir diese Frauen und wünschen uns, auch mehr über Freimaurerinnen zu erfahren, die in Deutschland gelebt und an den Gründungen der Freimaurerinnenlogen hierzulande mitgewirkt haben. Gleichzeitig werfen wir einen kritischen Blick auf die Praxis, berühmte Männer, die auch Freimaurer waren, als berühmte Freimaurer darzustellen und stellen grundsätzlich die Frage, ob das Rekurrieren auf Vergangenes die Attraktivität unseres Bundes tatsächlich steigern kann. Und natürlich beantworten wir in unserer neuen Rubrik, bei der Namensgebung kommen wir auch langsam weiter, wieder eine Frage rund um freimaurerische Themen.
loading
Comments