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The Writer's Pit

Author: Rainer Böttchers

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Buchrezensionen von Sachbüchern mit den Schwerpunkten Gesellschaft, Geschichte und Politik
113 Episodes
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Die deutsche Sprache hat in der Welt keinen sonderlich guten Ruf. Weder ist sie so malerisch wie das Französische, noch so raumgreifend wie das Englische, weit vom melodiösen Italienisch entfernt. Der irische Komiker Dylan Moran sagte einmal, die deutsche Sprache klinge wie eine Schreibmaschine, die Alufolie frisst und die Kellertreppe heruntergetreten wird.
Das letzte Kapitel des Buches beginnt Tim Engartner so: „In regelmäßigen Abständen wird die Bildungskatastrophe entdeckt, beschworen, diskutiert – und wieder vergessen. Und von Jahr zu Jahr werden die Versäumnisse schwerwiegender. Wenn wir nicht auf den endgültigen Kollaps unseres Bildungswesens warten wollen, müssen wir endlich handeln.“
Einige Freunde von mir sind im Emsland aufgewachsen, leben aber heute in Ostwestfalen. Sie erzählten, dass das Emsland eine ausgesprochen dröge Gegend sei und sie gerade als Jugendliche dort beinahe an Langeweile verstorben wären. Somit ist das fiktive Kleinstädtchen Lasseren im Zentrum des Geschehens nicht schlecht gewählt, mit unterentwickelter Infrastruktur gerade im ÖPNV, beherrscht von […]
Schon lange auf der Leseliste. Bereits 2013 erschienen, aber noch immer relevant. Jürgen Wiebicke schätze ich zuerst einmal als Moderator in WDR 5, sein „Philosophisches Radio“ höre ich seit vielen Jahren. Mein erster Gedanke beim Buchtitel führte mich zurück zu einem älteren Werbeclip für eine Schokolade, die angeblich nicht dick macht. Wie ein schlankes blondes […]
Normalerweise sind ja Bücher mit politischem oder gesellschaftlichem Hintergrund mein Thema. Wenn ich hier ein Kochbuch anspreche, dann deshalb, weil es mich echt begeistert. Italienische Küche sind Pizza und Pasta? Von wegen.
Wenn es um die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geht, dann zuerst um Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma, ebenso um Kommunisten und Sozialdemokraten nach der Machtergreifung der Nazis. Andere Gruppen werden allerdings fast nie Thema, wurden sogar bis 2020 von Entschädigungszahlungen und Anerkennung ausgeschlossen. Das waren die von den Nazis „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ genannten Menschen.
Lange Zeit waren die sogenannten Reichsbürger eher eine unsichtbare Truppe. Zwei Ereignisse brachten sie mehr in die Öffentlichkeit. Im Dezember 2022 rückten 3.000 Polizisten zu einem der größten Anti-Terror-Einsätze in Deutschland aus, um 137 Wohnungen zu durchsuchen und 25 Leute um Heinrich Prinz Reuß, „Heinrich den XIII.“, Nachfahre eines thüringischen Fürstenhauses, festzunehmen.
Als vor vermutlich 160.000 Jahren unsere Vorfahren lernten, das Feuer zu beherrschen, war das ein großer Fortschritt. Man war nicht mehr der Kälte hilflos ausgesetzt und konnte Nahrung bekömmlicher und verdaulicher machen. Das Gehirn profitierte entsprechend, der Rest ist bekannt. Die Öllampen der Römer und ersten Leuchttürme der Griechen waren noch kein Umweltproblem. Kritisch wurde […]
Vielen ist sicher noch das Zitat „Wir riefen Arbeitskräfte, es kamen Menschen“ in Erinnerung. So richtig das Zitat ist, ist es aus dem Zusammenhang gerissen. Der Teil „Ein kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr“ davor wird immer weggelassen. Es stammt aus einer Rede von Max Frisch, ist aber eben nur ein Nebensatz.
Ein Zirkuszelt am Rande eines Dorfes, inmitten ausgetrockneter Felder, gerät in Brand. Ausgerechnet den schon geschminkten Clown mit seinen lustigen Schuhen schickt man ins Dorf, um zu warnen und um Hilfe zu holen. Doch niemand hört ihm zu.
Als ich den Klappentext las, war mir nicht mehr wirklich erinnerlich, warum ich dieses Buch bei der Bundesanstalt für politische Bildung bestellt hatte. «Wahn und Wunder – Hitlers Krieg gegen die Kunst». Denn außer zu Musik habe ich zu Kunst keine wirklich innige Beziehung.
Denke ich 25 und mehr Jahre zurück, fallen mir eine Menge Krisen ein. Die Ölkrise in den Siebzigern hatte steil ansteigende Benzinpreise zur Folge. Positiv war daran, dass man an einigen Wochenenden mit dem Rad auf der A40 durch das Ruhrgebiet fahren konnte.
Es kann schon vorkommen, dass ich Bücher lese, die schon einige Jahre älter sind. Ein Buch von 1937 ist mir aber noch nicht untergekommen. Ein Nachbar, der seinen riesigen Bücherbestand nach und nach auflöst, schenkte mir dieses Buch, da er mich als „Englandfahrer“ kennt. Bücher über England habe ich eigentlich schon reichlich, aber weiteres Material […]
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ich nach den letzten Seiten eines Buches einen Moment brauche, um das Gelesene zu sortieren. Das ist im Grunde der Sinn der ganzen Leserei, Geschichte, Geschehnisse, die Welt überhaupt, aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Ilko-Sascha Kowalczuk

Ilko-Sascha Kowalczuk

2024-10-1407:36

Ilko-Sascha Kowalczuk kann man aktuell kaum entgehen. Kowalczuk im Fernsehen, beim Deutschlandfunk, beim MDR, beim WDR, in HR2 und im Spiegel. Sein Buch «Freiheitsschock» habe ich erst in der dritten Auflage bekommen, so schnell waren die ersten beiden vergriffen. Doch er hat keinen großen Roman geschrieben, nicht mal ein dreibändiges Geschichtswerk, sondern ein Essay.
Es seien schon viele Bücher über den Beginn des Lebens und über den Weg in ein gutes Leben geschrieben worden, ebenso über den Tod, meint Barbara Bleisch. Also wäre es Zeit gewesen, ein philosophisches Werk über die Mitte des Lebens zu schreiben, die sogenannten besten Jahre.
Ein autobiografisches Buch, das den Weg der Autorin Jutta Reichelt nachzeichnet, mehr ein Buch über einen Prozess als über eine Handlung. Geschrieben hat sie das Buch über viele Jahre. Jutta Reichelt war lange der Meinung, ihr Leben sei doch ein ganz normales, sie sei bei ganz normalen Eltern aufgewachsen, in einer ganz normalen Familie. Wenn […]
Statistisch ist jeder fünfte Mensch ein Chinese. Oder eine Chinesin. Beim Abzählen an der nächsten Kaffeetafel der Familienfeier stellt sich also heraus, dass Onkel Karl Chinese ist.
Juli Zeh: Unterleuten

Juli Zeh: Unterleuten

2024-09-1907:19

Romane lese ich ja eher selten. Wenn, dann greife ich gerne auf bekannte Autoren zurück, in diesem Fall auf Juli Zeh. Ihr Roman «Unter Menschen», der mir in Stil und Erzählweise gefallen hatte, führte zum Griff zu einem weiteren Buch von ihr. Allerdings kein ganz neues Werk, sondern schon aus 2016. Die Geschichte spielt wieder in […]
Jüngeren Leuten wird der Begriff nur noch wenig sagen, „Zonenrandgebiet“. Nach der Niederlage des Dritten Reiches wurde Deutschland in vier Zonen aufgeteilt. Die britische, amerikanische und französische Zone wurden schon 1948 zur Trizone zusammen gefasst. Die sowjetische Zone, die SBZ, aus der 1949 die DDR entstand, verblieb getrennt.
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