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Geist.Zeit
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Geist.Zeit

Author: Thorsten Dietz & Andreas Loos

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Description

«Geist.Zeit»: Der Titel bringt auf den Punkt, was Theologie spannend macht. Geist zeichnet den Menschen und seine Zeit aus. Gott ist Geist, heisst es zugleich in der Bibel. Theologie ist Rede von Gott. Wenn es um Gott geht, geht es auch um uns. Nach Gott fragen, bedeutet immer auch, nach Selbst- und Welterkenntnis streben. Die Wahrheit des christlichen Glaubens kann jeweils nur in einer bestimmten Zeit ausgesprochen und verstanden werden.

«Geist.Zeit» ist ein neuer Theologiepodcast von Fokus Theologie, der Fachstelle für Erwachsenenbildung der Deutschschweizer Reformierten Kirchen.
28 Episodes
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(H)eiliger Zeitgeist

(H)eiliger Zeitgeist

2024-04-2101:05:02

In dieser Folge beginnen wir mit einem Zeitgeist-Warm Up, in dem Thorsten und Andi sich auf persönlich-biografische Weise an das Phänomen Zeitgeist herantasten. Dabei fragen wir auch selbstkritisch: Was ist das trügerische Versprechen einer grundsätzlichen (christlichen) Zeitgeistkritik? Einfach für oder gegen den Zeitgeist zu sein, ist wie eine verführerische und bequeme Abkürzung durch die komplexen und eiligen Dynamiken unserer Zeit. So lernt man den Zeitgeist weder verstehen noch vermag man, einen mündigen Umgang mit ihm einzuüben. Es ist an der Zeit, offen und neugierig zu fragen, was los ist, in welche Richtung es unsere gegenwärtige Kultur zieht. Ein geweitetes Verständnis von der wirksamen Gegenwart des Geistes Gottes in der Welt spielte bei dieser Transformation eine wichtige Rolle – Theologie kann was!
Mit dieser Folge startet ein neues, grosses Thema, nämlich: „Zeitgeist“. Über ihn zu theologisieren ist gut, besser ist es, ihm erst mal neugierig bei der Arbeit zuzuschauen. Zusammen mit der Zeitgeist Forscherin Kirstine Fratz durchstreift Andreas das zeitgeistgeladene Feld der Liebe. Wonach sehnen sich die Zeitgeist-Teilnehmer:innen, und welche neuen Formen gibt sich die Liebe gerade? Wie steht es um die entzauberte romantische Liebe, und ermächtigt uns der Zeitgeist zur Harmonie von Gegensätzen wie Arbeitsplatz und Liebe? Ein beschwingter Live-Podcast vom RefLab Festival 2024 in Zürich.
Bei seinem Start im Jahr 1984 war der Evangelische Theologiekurs (ETK) eine höchst erfolgreiche Antwort auf die neuen Bedürfnisse vieler Menschen. Eine Theologie zum Mitmachen und Selberdenken; ehrlicher Umgang mit der Bibel auf der Höhe heutiger Bibelwissenschaften; Kennenlernen der Weltreligionen und Dialog mit ihren Gläubigen; Sprachfähigkeit über Glaubensfragen ohne Indoktrinierung. Andi und Thorsten würdigen die Stärken des damals entwickelten Kurssystems. Und sie fragen: Welche Weiterentwicklung braucht theologische Erwachsenenbildung heute? Wie können Theologie und Kirche den heutigen Fragen vieler Erwachsener gerecht werden?
Spiritualität ist eine Entdeckungsreise, auf der Menschen vieles finden: Vertrautes, Neues und Fremdes. Andi und Thorsten unterhalten sich zum Abschluss des Dossiers «Spirituell leben und beten» über das, was sie auf ihrem Lebensweg gelernt haben. Und wohl auch gerne früher gewusst hätten. Sie erzählen von ihrem Erleben grosser Vertrautheit, mit Gott, dem Leben und sich selbst. Aber auch der Erfahrung, dass einst Vertrautes zunehmend befremdlich erscheinen kann. Und umgekehrt: Glaubenszugänge, die man einst befremdlich fand, können zu einer beglückenden Neuentdeckung werden. Und vielleicht sind manchmal auch die Umwege und Sackgassen nötig, um neu von Gnade überrascht zu werden.
Queere Spiritualität

Queere Spiritualität

2024-02-2501:08:42

Spiritualität gibt es nie an sich. Stets ist sie eingebettet in konkrete Lebenserfahrungen und Kontexte. Gemeinsam mit Priscilla Schwendimann sprechen Andi und Thorsten über queere Spiritualität. Viele queere Menschen haben erfahren, dass sie ausgerechnet in christlichen Kreisen keinen sicheren Raum gefunden haben. Auf vielfältige Weise wurde ihnen Glaube abgesprochen und die Zugehörigkeit zur Gemeinde in Frage gestellt. Aber viele liessen sich ihre Gottesbeziehung nicht von anderen Gläubigen ausreden. Die Erfahrungen queerer Christ:innen können auch für alle anderen inspirierend sein.
Böse beten

Böse beten

2024-02-1101:02:39

Beten gilt als brav. Zu Unrecht. Beten ist mehr als Ja und Amen. Zum Gebet gehören immer schon zornige Ausbrüche, böse Gedanken, Trotz und Trostlosigkeit, Feiern und Fluchen. Gemeinsam mit ihrer RefLab-Kollegin Johanna Di Blasi fragen Andreas und Thorsten nach den dunklen Seiten des Gebets. Sie zeichnen nach, wie das Beten in der Geschichte durch fromme Tabus immer langweiliger gemacht wurde. Und sie lassen sich vom Alten Testament wie auch von anderen spirituellen Erfahrungen anregen. Denn im Gebet geht es auch um diejenigen, die unterdrückt und totgeschwiegen worden sind. Böse beten ist ihre Sprache.
Menschen verlieren ihren bisherigen Glauben oder verabschieden sich ganz bewusst davon. Aber viele von ihnen wollen nicht ohne Gott, Spiritualität oder Gebet leben. Andi und Thorsten haben darüber mit Dorothee Adrian gesprochen, die zu diesem Thema geforscht hat: Welche problematischen Bilder von Gott tragen zu Erfahrungen von Gebetsverlust bei? Wonach sehnen sich Menschen, die nach einer Dekonstruktion Gott und Glaube noch einmal neu und anders entdecken wollen? Welche Entdeckungen sind auf einem solchen Weg hilfreich?
Unentwegt ist von Liebe die Rede, auch ausserhalb des christlichen Glaubens. Womöglich viel zu viel? Andreas und Thorsten fragen, ob die Verkündigung der Liebe Gottes und der Aufruf zur Nächstenliebe nicht manchmal mehr schaden als nützen. Führt die Beschwörung der innigen Gottesliebe nicht allzu oft zu Weltflucht? Und zu Arroganz gegenüber anderen, die diese Liebe vermeintlich gar nicht kennen? Oder kann man auch so von Gott und Liebe reden, dass dieses Thema uns auch heute fasziniert und inspiriert? Eine Folge, in der sich zeigt, wie schwierig es ist, statt des steilen «L»-Wortes mal was anderes zum Thema zu sagen.
Gottesdämmerung

Gottesdämmerung

2023-12-1701:14:35

Neuere Untersuchungen scheinen nahe zu legen: nicht nur die Kirchen sind in der Krise, sondern der Gottesglaube insgesamt. Befinden wir uns in einer Zeit der Gottesdämmerung? Oder kann man das Bild der Dämmerung auch anders verstehen, dass sich nur eine bestimmte Gestalt kirchlicher Religiosität zunehmend auflöst? Kann die gegenwärtige Gottesdämmerung auch eine Morgendämmerung sein, eine Übergangszeit, in der neue Formen lebendiger Spiritualität entstehen? Andreas und Thorsten erzählen aus ihrer religiösen Lebensreise, sie diskutieren die aktuellen Entwicklungen und denken über neue Erfahrungen mit Gott nach.
Ausgebetet

Ausgebetet

2023-12-0356:57

Zu dieser Folge brauchte es eine gehörige Portion Mut und viel Liebe. Sarah Eichele-Eschmann spricht mit Andreas darüber, wie es sich anfühlt, mit Beten aufzuhören. Die beiden wühlen sich durch die biografischen und theologischen Schwierigkeiten, die entstehen können, wenn man zu einem personalen Gott betet. Was sind die guten Gründe, nicht (mehr) zu beten, wie lebt es sich ohne? Was hält eine post-christliche Atheistin von atheistischem Gebet? Zu hören, wie eine Frau, die ausgebetet hat, verbunden bleibt mit hochreligiösen Menschen, die eifrig weiterbeten, das ist berührend.
Was vor 50 Jahren auf dem Leuenberg bei Basel geschafft wurde, zählt heute zu den bedeutendsten Ereignissen der jüngeren Christentumsgeschichte. Nach 450 Jahren Spaltung ist es den reformatorischen Kirchen in Europa gelungen, ihre Lehrgegensätze zu überwinden und Kirchengemeinschaft zu werden. Andreas und Thorsten blicken zurück und fragen: was hat die entscheidenden theologischen Durchbrüche damals möglich gemacht? Und was können wir in heutigen Spannungen in der Christenheit davon lernen?
Wohl alle, die beten, haben es schon zigmal erlebt: Die geäusserte Bitte bleibt unerhört! Zusammen mit Christiane Tietz, Professorin für Systematische Theologie in Zürich, stellt sich Andreas den schwerwiegenden Gebetsenttäuschungen. Beide verzichten darauf, erklären zu wollen, warum Gott viele Bitten nicht erhört. Stattdessen versuchen sie neu zu verstehen, was passiert, wenn ein Mensch sagt: «Gott hat mein Gebet erhört!» Es geht um die Entdeckung, dass Gott sich von unserer Not berühren lässt und für uns sorgt, in welcher Form auch immer.
Welche Bedeutung haben Glauben und Theologie der Zürcher Reformation für uns heute? Mit den Disputationen in Zürich 1523 setzt sich Zwinglis Reformation an der Limmat endgültig durch. Andreas und Thorsten blicken zurück auf die damaligen Auseinandersetzungen und fragen sich: Was ist das unverwechselbare Profil von Ulrich Zwingli? Welche seiner Einsichten sind bis heute inspirierend und tragfähig? Kann sich die ganze Vielfalt der heutigen Zürcher Kirche noch auf ihn berufen? Und wo müssen wir heute anders und neu glauben und denken?
Die Vermessung des Betens

Die Vermessung des Betens

2023-10-0801:00:27

Kann man Religiosität messen, und wenn ja, wie steht es um die Praxis des Gebets? In dieser Folge spricht Andreas mit Stefan Huber, Professor für empirische Religionsforschung an der Uni Bern. Beide wenden sich dem Phänomen zu, dass traditionell verfasste und lehrmässig bestimmte Formen des Betens abnehmen, während individualisierte Formen von Spiritualität zuzunehmen scheinen? Befinden wir uns mitten in einer Verflüssigung des Religiösen, gar einer religiösen Revolution? Für die Kirchen bieten sich dabei neue Chancen. Sie brauchen den spirituellen Wildwuchs nicht abzumähen, sondern können Räume und Zeiten gestalten, in denen religiöse Erfahrungen ermöglicht und gemeinsam interpretiert werden.
Der amerikanische Theologe Francis Schaeffer gehört zu den einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Büchern, Vorträgen und Filmen trug er wesentlich dazu bei, dass es im letzten Dritten des 20. Jahrhundert zu einem Aufschwung fundamentalistischer Theologie und zur Entstehung der christlichen Rechten in den USA kam. Wesentliche Voraussetzung für Schaeffers Wirkungskraft waren seine Erfahrungen in der Schweiz. Im Tagungszentrum L’Abri betrieb er jahrzehntelang einen Begegnungsort, wo Menschen mit ihren Fragen und Zweifeln, Süchten und Sehnsüchten liebevoll wahrgenommen und mit einer radikalen Gestalt der christlichen Botschaft konfrontiert worden sind.
In ihrem Buch «Religious Experience and its Transformational Power» zieht Sabrina Müller Bilanz langjähriger empirischer Forschung: Welche Bedeutung haben religiöse Erfahrungen für den Glauben vieler Menschen? Wie werden sie von den Menschen selbst gedeutet und welche verändernde Kraft haben sie für das persönliche Leben? Und wie kann die Theologie lernen, die gelebte Theologie der Menschen heute ernst zu nehmen, von ihr zu lernen und mit ihr ins Gespräch zu kommen? Mit dieser Sonderfolge von Geist.Zeit werfen wir zugleich einen ersten Blick auf ein künftiges Schwerpunktthema von Fokus Theologie: «Spirituell leben und beten».
Liberale Theologie

Liberale Theologie

2023-06-1801:07:041

In der 12. Folge von Geist.Zeit halten Andreas und Thorsten bei der Liberalen Theologie an. In der Schweiz setzten sich liberale Theologen im 19. Jahrhundert erfolgreich dafür ein, dass es in den Reformierten Kirchen keine verpflichtenden Bekenntnisse mehr gibt; anders als z.B. in Deutschland. Zugleich schieden sich an diesem Ansatz immer schon die Geister. Manchen gilt heute die Universitätstheologie insgesamt als liberal – und darum gefährlich für den Glauben. Andere hingegen bedauern, dass es gegenwärtig kaum noch eine Liberale Theologie gibt, die die Kirchen herausfordert und Menschen inspiriert. Hat die Liberale Theologie vielleicht ihre beste Zeit schon hinter sich? Oder wird ihre Verbindung von kritischer Vernunft und Erfahrung des Einzelnen auch künftig unverzichtbar bleiben?
In der 11. folge schauen sich Andi und Thorsten die Feministische Theologie noch mal im Rückspiegel an. Mit dabei ist Irene Gysel, eine Frau, die wie kaum eine andere feministisch-theologische Aufbrüche in der Reformierten Kirche miterlebt und gestaltet hat. Als Sprecherin des Wortes zum Sonntag und langjährige Redakteurin beim SRF ist sie weit bekannt. Viele Projekte kirchlicher Frauen- und Bildungsarbeit hat die Pfarrfrau und Lehrerin mitbegründet. 16 Jahre war sie als Kirchenrätin Teil der Kirchenleitung der Reformierten Kirche im Kanton Zürich. Was hat sie in den Aufbruchsjahren der Feministischen Theologie begeistert? Wie beurteilt sie die weiteren Entwicklungen heute? Warum wünscht sie sich ein stärkeres theologisches Profil ihrer Kirche?
In der 10. Folge von Geist.Zeit sprechen Andreas und Thorsten mit Tania Oldenhage, Feministische Theologin, Privatdozentin in Basel und Gemeindepfarrerin in Zürich. Wir blicken zurück auf einschneidende Erfahrungen und entscheidende Erkenntnisse der Feministischen Theologie, von denen die gesamte Theologie heute unbedingt lernen sollte: Wie können wir christliche Theologie betreiben, die sich kritisch auseinandersetzt mit der langen, kirchlichen Geschichte antijüdischer Einstellungen? Wie lernen wir im Westen, Ungerechtigkeit nicht nur zwischen den Geschlechtern wahrzunehmen, sondern auch im wirkmächtigen Erbe des westlichen Kolonialismus? Wie treten wir für Frauenrechte ein, ohne dadurch eine Geschlechterpolarität zu verstärken, die queere Menschen ausgrenzt? Und wie kommt es, dass feministische Theologinnen derart brennende Fragen seit Jahrzehnten bearbeiten, aber im Mainstream von Theologie und Kirche immer noch nicht angekommen sind? Zuletzt verrät uns Tania Oldenhage, wann es wirklich zur Blütezeit Feministischer Theologie gekommen ist...
Kanzelkritik

Kanzelkritik

2023-05-0601:05:43

Was passiert, wenn zwei Frauen heute mit feministischen und postkolonialen Tools das System Predigt umwandeln? Thorsten und Andreas machen einen Zeitsprung in die Gegenwart und reden mit Sabrina Müller und Jasmine Suhner über deren druckfrisches Buch „Jenseits der Kanzel“. Eine inspirierende Stunde in angewandter feministischer Theologie.  Es geht um die Kanzel, die in ihrer langen Geschichte zu einem Ort und Symbol exklusiv-männlicher Kommunikations- und Deutungsmacht geworden ist. Jasmine und Sabrina sehen die Zeit reif für ein neues Kanzelbewusstsein und eine (m)achtsame Predigtkultur. Sie lernen dabei unter anderem von den flüssigen, geteilten und gemeinschaftlichen Formen religiöser Kommunikation in den sozialen Medien. Ihre Hoffnung setzen sie auf jene Geistkraft Gottes, die sich gerne mitteilt und andere ermächtigt.
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