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Nachholspiel

Nachholspiel
Author: Hans von Brockhausen, Mario Harter, Oliver Lipinski
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Description
Fußball ist Geschichte – darum reden wir drüber. Hans von Brockhausen, Mario Harter und Oliver Lipinski holen Fußball-Geschichte(n) ins Hier & Jetzt. Keine 90 Minuten, trotzdem echte Gefühle. Jeden Samstag neu.
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268 Episodes
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Die Trophäe sah aus wie ein größenwahnsinniger Aschenbecher, teilnehmen durften nur Städteteams und Klubs aus Messestädten. Und wenn es mal richtig spannend wurde, entschied tatsächlich der Münzwurf. Leute, auf unserer unendlichen Autobahn der Recherche sind wir schon so oft an ihm vorbeigefahren, haben ihn lediglich im Augenwinkel glitzern sehen, jetzt nehmen wir endlich die Ausfahrt zum No Name der Pokale, der mehr wie eine lieblose Betriebssportfeier des Sparkassenverband Ostwestfalen-Lippe klingt. Der Messepokal war quasi der Vorgänger des UEFA-Cups, wurde aber nie offiziell von einem Verband organisiert und anerkannt. Vielleicht haben wir ihn auch deshalb so ins Herz geschlossen. Nachholspiel holt den Messepokal aus der Vitrine und verpasst ihm die Gravur, die er nach so vielen Jahren verdient hat: Fußball ist Geschichte, deshalb reden wir darüber! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Manche Sportfotos sind mehr als nur eingefrorene Sekunden – sie sind emotionale Explosionen im Bruchteil eines Moments. Sie zeigen Triumph und Tragödie, Rivalität und Respekt, Elend und Ekstase – alles verdichtet auf ein Bild. Wenn Worte verstummen, erzählen diese Aufnahmen ganze Geschichten. Bei diesem Foto leiden wir alle mit, egal wie oft wir es betrachten. Vinnie "die Axt“ Jones, greift Paul "Gazza" Gascoigne 1988 in einem Spiel ungeniert in den Schritt. War es pure Provokation, psychologische Kriegsführung oder einfach nur Vinnie being Vinnie? Autor Lucas Vogelsang hat sich der "Axt" mit feiner Klinge gestellt und ein literarisches Gemetzel aufgeführt, das einem festen Griff in die Kiste voller Anekdoten-Juwelen gleicht. Nachholspiel spricht über die Bedeutung dieses Moments für beide Karrieren, die Grenzen des Trash-Talks und warum dieses Bild bis heute ein Meme der Fußballkultur ist. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Auf einmal stand er da, medienwirksam zwischen zwei Bergmännern auf der Pressekonferenz. Raúl - der Weltstar der Königlichen aus Madrid. Auf dem Weg zum Fußball-Olymp ist er tatsächlich nochmal in Gelsenkirchen abgebogen. Die Götter müssen verrückt sein! Bis heute ist diese Geschichte surreal. Um im Bild des Ruhrgebiets zu bleiben: Felix Magath hatte auf Schalke viel Kohle gefördert, doch mit Raúl präsentierte er sein Goldstück. Der langjährige Kapitän und Rekordspieler von Real Madrid gilt als einer der spektakulärsten Transfers der Bundesliga-Geschichte und eroberte mit 40 Toren in 98 Pflichtspielen nicht nur die königsblauen Herzen. Nachholspiel feuert den legendären Raúl-Song ab, lässt Sky-Moderatorin und Schalke-Fan Britta Hofmann ins Schwärmen geraten und feiert den Señor der Sensation. Alles, wirklich alles hat er zum Strahlen gebracht. Spielerisch, menschlich, ja sogar musikalisch ist er uns allen - nach dieser Folge - im Gedächtnis geblieben. Wir fühlen uns kurzzeitig wie die Galaktischen in Gelsenkirchen. Zwei Jahre hat er die Bundesliga verzaubert. Er machte Dinge, die man auf Schalke bis dahin nicht für möglich hielt. Manche im Pott hoffen bis heute, dass er irgendwann nochmal in einer Trinkhalle auftaucht, zum Kühlschrank greift, nett lächelt und für jeden, der es live erlebt hat, diesen Tag unvergessen macht. So wie damals, als Raúl plötzlich zwischen zwei Bergmännern stand. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Zwei gute Jahre können schon reichen, um es in diesen Podcast zu schaffen. Das Milliardenprojekt des russischen Oligarchen Suleyman Kerimov ist der heimliche Traum jedes Football Manager-Spielers: Mit dem simplen Cheat-Code „Anzhi Makhachkala“ lassen sich Weltstars wie Roberto Carlos oder Samuel Eto’o sogar in die entlegene russische Teilrepublik Dagestan locken. Anzhi, die Perle aus der Provinz, erstrahlte aus dem Nichts im internationalen Fußball – mit finanzieller Stärke, sportlichen Erfolgen und einem großzügigen Remote-Arbeitsplatz im komfortablen Moskau. Erst kurz vor den "Heimspielen" ging es per Charterflug ans Kaspische Meer. Ach Fußball, du und deine Königsklasse der Kuriositäten! Unter Guus Hiddink verpasste das Team nur knapp die Qualifikation für die Champions League. Im Jahr darauf erreichte Makhachkala das Achtelfinale der Europa League. Der Erfolg fußte – oh Wunder – auf einem fragilen Fundament: drastische Budgetkürzungen, sportlicher Abstieg, dubiose Geschäfte des Eigentümers und schließlich der Lizenzentzug verwandelten Anzhi in einen Amateurverein. Nachholspiel über Bugattis zum Geburtstag, viel Invest für wenig Identifikation, fliegende Fußballtorhüter und Hugo Almeida. Ja, der war auch mal da. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Die beiden haben Rudi Völler auf dem Gewissen, „Weißbier-Waldi“ zu verantworten und machten den Tiefpunkt des deutschen Fußballs zum Höhepunkt ihrer Fernsehgeschichte. Das ARD-Duo Gerhard Delling und Günter Netzer spielte in einer eigenen Liga. Ernüchternde Auftritte der deutschen Nationalmannschaft hellten die beiden mit Moderationen und Analysen auf, als hätte jemand in den düsteren Katakomben mancher drittklassiger WM-oder EM-Quali-Gegner den Lichtschalter angeknipst. Pointierte Provokationen zwischen Taktik und Tagesthemen, Expertise auf den Punkt und dann noch diese Schulbuch-Überleitungen mit imaginärem Kalauer-Tusch unterm Moderationstisch. Keine Box, keine Holding Six, kein VAR, nur zwei Anzugträger mit Seitenscheitel und Slapstick, als hätte Loriot das Ehepaar Hermann und Berta für die Sportschau zum Leben erweckt. Ihre Sprache ging über den üblichen verbalen "Käse" mancher Fußballer hinaus und wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Ihr Unterhaltungswert hätte Delling und Netzer fast "Wetten, dass…?!" moderieren lassen. Auf der großen Bühne haben sie sich aber nie gesehen. Vielmehr waren ihre Kommentare und Kontroversen zwischen Vorlauf, Halbzeit und Abpfiff ein persönliches Kabarett, das Fußballdeutschland von 1998 bis 2010 als stiller Zuschauer bestaunen durfte. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Die ersten Minuten dieser Folge bringen seine Karriere ganz zufällig auf den Punkt. Jeder kennt ihn, aber keiner denkt sofort an ihn. Legenden schweben über den Platz. Roberto Baggio fiel mit seinem göttlichen Zöpfchen vom Himmel. Was hat er gewonnen, wo hat er gespielt? Man muss kurz überlegen. Dann haben wir wieder das WM-Finale 1994 in den USA im Kopf. Der verschossene Elfmeter. Roberto Baggio versagt am Punkt. Nicht vorstellbar. Der Fußballgott muss für einen Moment nicht hingeschaut, oder bereits Samba getanzt haben. Fanculo! Roberto Baggio gilt als einer der besten Offensivspieler aller Zeiten. Zu bestaunen war er aber nur in Italien, dieser Freigeist. Seine Aura, seine Tore, seine Dribblings - alles made in Italy. Seine Knie leider auch. Roberto Baggio wollte den Menschen etwas Gutes tun. Früher im Stadion, heute macht er es in vielerlei Hinsicht darüber hinaus. Nachholspiel steht mit Roberto Baggio nochmal am Elfmeterpunkt in Pasadena im Sommer '94. Im Hintergrund feiert Weltmeister Brasilien. Im Vordergrund steht der tragische Held, der mit seinem Fehlschuss womöglich erst zur wahren Legende wurde. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Meisterschaften auf dem Balkon feiern kann ja jeder. Die Wölfe ließen lieber den Bugatti aufheulen. Volkswagen. Das Auto. Niemand hatte damit gerechnet. Felix Magath wohl auch nicht, als er im Urlaub ans Handy ging und danach gleich drei Ämter inne hatte. Der Geschäftsführer Magath baute sich im flachen Niedersachen einen eigenen Berg auf dem Trainingsplatz, der Manager kaufte unter anderem das 54-Tore-Sturmduo Grafite/Dzeko und der Trainer Magath schenkte seinem Ersatztorwart beim 5:1 gegen ohnehin schon gedemütigte Bayern noch ein bisschen Spielzeit. Wolfsburg-Fan Alex Schlüter hatte selbst im spannenden Saisonfinale keinen Zweifel, dass sich der VfL die Sensation noch nehmen lässt. Alex schwärmt, er analysiert und er hat eine Schwäche für Andrea Barzagli. Insgeheim auch für Andrea Berg. Die hat ihm die Meisterfeier versaut und uns den Live-Call von Grafites Tor des Jahres. Nachholspiel meldet sich mit einer verrückten Saison aus der Sommerpause zurück. So wie es einst war, soll es gerne wieder werden. Klinsmann bei den Bayern, Hoffenheim wird Herbstmeister, Hertha verzaubert Lucas Vogelsang bis Lucien Favre wieder Favre-Dinge macht und in Wolfsburg wird bis heute ein Märchen erzählt. Nur nicht das mit dem bösen Wolf. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Moin, Servus und Hallo! Es folgt: Ein kleiner Gruß aus der Podcast-Küche. Auch wenn wir entweder in Wimbledon schwitzen (Mario und Hans) oder auf der Terrasse faulenzen (Olli!), denken wir noch oft an die vergangene Staffel zurück. True Crime bei der WM 1934 oder dem Hochstapler Carlos Kaiser, Legenden-Folgen über Marco van Basten und Paco Gento oder historische Anomalien wie der Europapokalsieg von Roter Stern Belgrad. Und da haben wir noch nicht über unsere 250. Folge im Wohnzimmer des Fußballs gesprochen. Es war also wie immer: die bunte Tüte zum Hören, das Fußball-Geschichtsbuch fürs Ohr. Es ist zwar noch nicht Weihnachten, aber wir haben euch trotzdem mal ein paar Schmankerl unter die Palme gelegt. Genießt euren Sommer (mit uns), bis ganz bald! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
In den Kreisligen soll es sie noch geben: Die Supermänner, die als Trainer kurz die Taktik-Brille absetzen, das Hemd aufreißen und wie verwandelt als Spieler über den Platz fliegen. Spielertrainer, Multitasking-Maschinen, von Laptop bis "Leo" einflussnehmend aufs Spiel. Kenny Dalglish, Ruud Gullit, Jogi Löw, Gianluca Vialli - die Liste prominenter und erfolgreicher Namen ist lang. Der erfolgreichste dieser Zunft war allerdings Adolfo Alfredo Pedernera aus Argentinien, der sich sogar neben die größten Fußballer seines Landes einreihen darf. Maradona, Messi, "El Maestro". Nachholspiel geht in die Sommerpause, lässt Mario im Craven Cottage aber nochmal falsch abbiegen, verpasst Vinnie Jones eine weitere Rolle seines Lebens und stellt die große Frage, ob Spielertrainer überhaupt die Kabine verlieren können. Wir hören uns! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Schiedsrichter geschmiert, Gegner eingeschüchtert, regelwidrige Spieler im Kader. An Italiens erstem WM-Titel haftet ein ewiger Makel. Der faschistisches Diktator Benito Mussolini machte sich zum "Spielmacher" der politischen Inszenierung und sportlichen Einflussnahme. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Massenwirkung, Emotionen, Nationalstolz. Das Turnier im eigenen Land war seine Gelegenheit, Italien auf der Weltbühne glänzen zu lassen. Der sportliche Wert dieses Titels wird bis heute hinterfragt, der Schatten von Einflussnahme und Einschüchterung ist nie ganz verschwunden. Betrügen war nie wieder so einfach. Die WM 1934 gilt deshalb als die wohl korrupteste und politisch am stärksten manipulierte in der Geschichte des Weltfußballs. Und sie zeigt, wie schnell der Fußball, wenn er instrumentalisiert wird, seine Unschuld verlieren kann – auf dem Rasen und darüber hinaus Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Stell dir vor: Du wirst als Profifußballer gefeiert, reist um die Welt, unterschreibst bei Topclubs, gibst Interviews – und das alles, ohne jemals den Ball ordentlich zu treffen. Klingt nach Modern Talking im Musik-Business und ist die wahre Geschichte von Carlos Henrique Raposo, besser bekannt als Carlos Kaiser. Ein Name, als hättest du im FIFA-Karrieremodus beim Spielererstellen Pinky und Brain auf deinen Schultern sitzen gehabt. Kaiser hatte alles, was ein Topstürmer braucht: athletisches Aussehen, volles Haar, eine große Klappe – nur eben auch panische Angst vor dem Ball und einen Bauch wie 'ne Bierflasche. Er versteckte sich hinter seinen Gegenspielern, stand gerne im luftleeren Raum, konnte zwar laufen, allerdings nicht mit Ball am Fuß. Geringe fußballerische Fähigkeiten oder um auf Dieter Bohlen zurückzukommen: absolut talentfrei! Und dennoch war unser Carlos ein Meister der Täuschung. Er ließ sich verpflichten und sobald ein Einsatz drohte, griff er tief in die Trickkiste. Er erfand Verletzungen, ließ sich auch mal bewusst im Training aus den Socken hauen und seine Großmutter starb auch gleich mehrfach. Hauptsache nicht spielen! Ein Stehgeiger mit Standfestigkeit. Diese Folge ist mehr ein Prank als ein Podcast, eine Mischung aus "Catch me if you can" und versteckte Kamera. Carlos Kaiser hat uns nachhaltig verblüfft. Mit einer Karriere, die es heute so nicht mehr geben würde. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Der Legende nach hat er sie alle inspiriert: The Fast and the Furious, Speedy Gonzales…ja, sogar den berüchtigten Dauer-Linksblinker auf der Autobahn. Real Madrid hatte Di Stefano, Puskás und eine läuferische Naturgewalt mit Oberschenkeln wie Baumstämme. Francisco Gento galt als schnellster Spieler der Welt. Zwischen Leichtigkeit und Lichtgeschwindigkeit ließ er mit seinen Sprints und Flanken das weiße Ballett fliegen und zwischen den Gegnern tanzen. Real Madrid war sein Leben. Lange Zeit hat kein Fußballer den Europacup so oft gewonnen wie er. "Paco", wie sie ihn liebevoll nannten, machte aus seiner Trophäensammlung nie eine große Sache. Der in Armut aufgewachsene Spanier stand für Bodenständigkeit und bedingungslose Vereinstreue. Vielleicht lag es an seiner Schnelligkeit, dass er zwischen seinen berühmten Sturmpartnern auf den ersten Eindruck oft übersehen wurde. In 601 Pflichtspielen für Real erzielte er als Außenstürmer allerdings mindestens ebenso beeindruckende 182 Tore. Er beschleunigte von 0 auf 100 km/h bevor Du auch nur "Paco" sagen kannst und dann auch noch ein Abschluss wie ein Vorschlaghammer - genial! Gento! Nachholspiel drückt im Legenden-Keller endlich auf Turbo-Boost. Reals legendäre Nummer 11 lässt Gareth Bale nach dieser Folge nur in der 30er Zone spielen und uns einmal mehr staunend hinterherschauen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
250 Folgen! 250 mal "Fußball ist Geschichte, deshalb reden wir drüber". Eine wilde Reise, die noch lange nicht beendet ist...auch wenn manche Aufzeichnung einem Frisörtermin von Olli gleicht (hier und da zu viel Smalltalk und Schnittfehler, Ergebnis solala). Unsere Entwicklung ist beachtlich: Vom Ausziehsofa in Hans Wohnzimmer sind wir aufgestiegen....genau, in Hans' Arbeitszimmer. Für unsere 250. Folge sind wir umgezogen ins Wohnzimmer des Fußballs. Holle hat uns ins Stadion an der Schleißheimer Straße eingeladen. Sein Fundus an Fußball-Zeugs ist voller als jeder Junggesellenabschied-Bauchladen. Hier lautet die Devise: Taktik > TikTok. Von Felix Magaths Teebeutel bis hin zum Hund, der den WM-Pokal geklaut - Das Stadion ist der kneipegewordene Nachholspiel-Podcast. Nur mit deutlich mehr Folgen, zugegeben. Aber wie sagte neulich ein Hörer aus der Finanzbranche: Ihr seid das beste Derivat der Fußballwelt. Genau, lasst das mal auf euch wirken. So. Und jetzt stellen wir uns erstmal 'ne Runde unter die Bierdusche. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Was bleibt von einer Fußball-Legende? In der Regel viel. In manchen Fällen sogar Bronze, Beton – und manchmal ein missratener Kopf. Der Büste von Cristiano Ronaldo hat es so den Kiefer verzogen, dass du dir vor Lachen das Sixpack halten musst. Was wollte uns der Künstler damit sagen? Möglicherweise, dass er als Servicekraft am Flughafen von Madeira gearbeitet hat und mit Bronze so viel zu tun hatte, wie Karl Lagerfeld mit Jogginghosen. Die Verewigung zwischen Gänsehaut und Gesichtsentgleisung ist für Bildhauer ein Wagnis. Die Arsenal-Legenden wachen vor dem Emirates wie unsterbliche Gunners, Bobby Moore thront über Wembley, während "Ibrakadabra" wie von Zauberhand die Füße abgeschraubt wurden. Wir schauen in Deine Richtung, Marco Materazzi! Weniger den Kopf auf der Brust, als den Ball an der Hand hatte Argentiniens Legende Diego Armando Maradona. In Neapel ist sein heiliger Geist omnipräsent. In den Herzen der Menschen, in dem nach ihm umbenannten Stadion und an den Häuserwänden. Über ein Fenster hatte man sogar mal direkten Zutritt zum Fußballgott. Ave Maradona! Bildhauer Karel Fron bekam auch einen Wink von ganz oben, als plötzlich in seiner Münchner Werkstatt Gerd Müllers Schatten vor ihm jubelte. Sein späteres Kunstwerk steht nun vor der Allianz Arena und lässt die Bayern-Fans in Nostalgie und Vorfreude auf Tore schwelgen. Frons Schilderungen vom Prozess zwischen Inspiration und Interpretation lassen den Jahrhundert-Angreifer für wenige Minuten geradezu lebendig werden. Der Moment wird zum Monument. Eine Folge über die großartigen, die berührenden und natürlich die ganz schlimmen Fußballer-Monumente. Mehr Sockel als Substanz? Und wer hätte eigentlich noch eines verdient? Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Er ist in Japan größer als Godzilla und hat mehr Energie als der Duracell-Hase. Kazuyoshi "Kazu" Miura ist nicht einfach nur ein Fußballer. Er ist ein Zeitzeuge, ein Pionier, ein Mythos auf zwei Beinen – und mit 58 Jahren der älteste aktive Profi der Welt. In einer Welt, in der Karrieren mit 35 enden und Comebacks mit 36 belächelt werden, hat "King Kazu" längst die Regeln des Fußballs und wohl auch der Biologie neu geschrieben. Möglicherweise ist der der Angreifer sogar das eigentliche Vorbild von Raupe Nimmersatt Cristiano Ronaldo? Nachholspiel begibt sich auf eine sehr lange Reise. Miura begann seine Karriere in den 1980ern, als er mit 15 Jahren allein nach Brasilien ging, um Profi zu werden – lange bevor Japan überhaupt eine eigene Profiliga hatte. Er spielte für Santos, lief in der Serie A für Genua auf, probierte sich in Kroatien – und kehrte immer wieder zurück in sein geliebtes Japan. Heute spielt er in der zweiten japanischen Liga – für Minuten, für Momente, für die Geschichte. Eine Folge über Leidenschaft, Disziplin und den vielleicht letzten echten Romantiker des Spiels. Und weil heute Samstag ist, haben wir auch noch Andreas Herzog für Euch im Programm. Er spielte in Bremen, für Bayern und…ganz genau: nie für Borussia Dortmund. ChatGPT, olé!! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Wir können nicht immer die großen Live-Calls liefern. Dafür die besten Aha!-Momente: Tomislav Piplica hatte für sein Jahrhundert-Eigentor doch ein Vorbild, Thomas Brolin hat nie für Malmö gespielt, Mario ist im regelmäßigen Austausch mit Alan McInally. Und na klar, bei Nachholspiel kommt auf einmal auch Franz Beckenbauer um die Ecke. Eine Folge voller Anekdoten und doch dreht sich alles um den sensationellen Erfolg von Roter Stern Belgrad im Europapokal der Landesmeister 1990/91. Der Titel wäre so besonders, wenn die fürchterliche Gewaltbereitschaft der eigenen Anhänger nicht so entsetzlich wäre. Im Viertelfinale gegen Dynamo Dresden eskalierte der Hass auf beiden Seiten. Ein Schandfleck in der Fußballgeschichte, der selbst durch Belgrads sensationelle Leistung nicht weggewischt werden kann. Wir beleuchten eine ereignisreiche Europapokal-Saison und stehen zwischenzeitlich im Dunkeln. Im Flutlicht der Fußballgeschichte erstrahlen auf einmal auch der BV Cloppenburg und LR Ahlen im neuen Glanz. Zwischendurch ploppt noch Diego Maradona in euren Ohren und Wolfgang Rolff in der Google-Suche auf. Ach ja, das Finale nicht zu vergessen. Warum das in Bari ausgetragen wurde, weiß kein Mensch. Wieso trotz Jean-Pierre Papin auf dem Platz keine Tore gefallen sind, ist eine eigene Forschungsarbeit. Und dann trifft Siniša Mihajlović auch noch per Elfmeter und nicht per Freistoß! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Es war einmal ein ehemaliger Profi und englischer TV-Experte, der dachte: "Wie schwer kann das schon sein?!" – und wurde Trainer beim FC Valencia. Leider stellte sich schnell heraus, dass "Defensivorganisation" auf Spanisch nicht automatisch verstanden wird, vor allem nicht von einer Mannschaft, die nach jedem Spiel aussah, als hätte sie eine Paella-Schlacht verloren. Mit null Trainererfahrung, aber jeder Menge Sky-Sports-Analysen im Gepäck landete Neville in einer Liga, die ihm taktisch und sprachlich einen Knoten in Beine und Zunge spielte. Nun ja…sagen wir, seine Punkteausbeute war ungefähr so stabil wie das WLAN im Estadio Mestalla. Nach 28 Spielen, 11 Niederlagen und dem wohl größten Lerneffekt der Nachholspiel-Geschichte verließ Neville Valencia wieder – zum Glück mit einer ordentlichen Portion Selbstironie. Wir dröseln vier Monate Amtszeit auf, lösen Verständigungsprobleme, befreien Neville aus Diego Simeones Würgegriff und senden "Don’t Look Back in Anger" nach Manchester. Aber hey, zumindest wissen wir jetzt: Fußballtrainer in Spanien zu sein ist noch schwieriger, als Jamie Carragher in einer TV-Debatte zu übertönen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Wenn im Fußball plötzlich Kevin Großkreutz oder Harry Kane im Tor stehen. Wenn bei Stefan Effenberg nicht mehr vom großen Mundwerk, sondern von großen Händen gesprochen wird. Und wenn Enrico Valentini nach dieser Folge behaupten kann, auch erwähnt worden zu sein - dann ist irgendwie etwas anders bei Nachholspiel. Somit wird auch der Autor dieses Textes nur folgerichtig abrupt zum Dichter:Wenn der Torwart plötzlich nicht mehr kann, dann muss ein Feldspieler als Retter ran.Ob Stürmer, Verteidiger, Sechser mit Stil – sie stellen sich zwischen Pfosten und Ziel.Mal ist's heldenhaft, mal eher schräg, mal fliegt der Ball, mal steht man im Weg.Manch einer glänzt mit Paraden und Mut, doch andere…nun ja, sind eher suboptimal gut.In dieser Folge hörst du genau, wer wann im Kasten stand – ganz ohne Handschuhschau.Von Chaos-Momenten bis zur Legenden-Geschicht’ – dieser Podcast trifft mitten ins Gesicht.Hör rein, lach mit, lern was dazu, denn manchmal macht auch ein Stürmer das Tor…einfach zu. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Seine Karriere ist wie ein unbefriedigendes Serienende bei Netflix: Zu früh vorbei, kein Happy End, keine Fortsetzung. Pokalvitrinen von Legenden bekommen von uns gerne eine eigene Postleitzahl verpasst. Die von Marco van Basten passt gerade eben so in seine kleine Heimat Holland. Allein mit seinen Torjägerkanonen könnte er sein Leben lang auf den Amsterdamer Grachten Schiffe versenken spielen. Bei Ajax wurde er berühmt, bei Milan zur europäischen Antwort auf Maradona. Elegant und effizient wie kein anderer seiner Art und als "Schwan von Utrecht" über den Platz geflogen. Er lebte seinen Traum, gut behütet im Schlafsack seiner Kindheit, mit fast zu viel Feenstaub, den man sich bei manchen Geschichten ungläubig aus den Augen reibt. Nur sein rechter Knöchel ließ ihn immer wieder schmerzvoll aufwachen. Er hat alles gewonnen, nur seinen Körper konnte er nicht besiegen. Nachholspiel lässt alle Trophäen von Marco van Basten nochmal aufblitzen. Eine Folge mit einer Flugbahn, wie sie sein schönstes Tor hatte. Damals wie diesmal in München. Van Basten hat uns verzaubert. In einen Löwen, einen Fuchs und ein lustiges Erdmännchen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Chinese Super League. War da was? Die Vorgabe von Staatspräsident Xi Jinping war eindeutig: China soll Fußballmacht werden. Mit Oscar, Witsel, Modeste, Roger Schmidt und vielen anderen Namen, die ihr Gehalt vervielfachen wollten. Versehrvielfachen! Die Verlockung Fernost war also mehr Familienvorsorge denn Fußball. Nachhaltig waren Chinas Ambitionen streng genommen auch nicht, vielmehr gebunden an unromantische Investorengruppen als an Tradition. Möglicherweise gehört China auch die Zukunft, in dieser Folge haben wir sie allerdings noch nicht entdeckt. Nachholspiel steigt tief ein in schöne Vereinsnamen, tränenreiche Abschiede am Flughafen und die ewige Frage nach dem vielen Geld. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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