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Was liest du gerade?
Author: ZEIT ONLINE
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Wer ist nun besser: Kehlmann oder Kafka? Und was macht ein wirklich gutes Buch mit seinen Lesern und Leserinnen? Zweimal im Monat streiten und schwärmen wir über Bücher. Wir suchen aus der Fülle der Neuerscheinungen die interessantesten Bücher aus – mit Vorliebe solche, die uns selbst auf neue Gedanken gebracht haben. Es geht um neu erschienene Romane und Sachbücher und literarische Klassiker, die überraschende Schlaglichter auf die Gegenwart werfen.
Im Wechsel sprechen aus den ZEIT-Redaktionen Adam Soboczynski und Iris Radisch über Belletristik sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher.
Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
Im Wechsel sprechen aus den ZEIT-Redaktionen Adam Soboczynski und Iris Radisch über Belletristik sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher.
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17 Episodes
Reverse
In dieser Folge sprechen wir über das aufsehenerregende Buch „Knife“ von
Salman Rushdie. Im August 2022 hat der weltberühmte Schriftsteller einen
Anschlag nur knapp überlebt und jetzt ein großes Buch über den
körperlichen Schmerz und die Liebe zu seiner Frau, seiner Familie und
seinen Freunden veröffentlicht. Er versucht zu erklären, weshalb
religiöse Fanatiker es auf ihn abgesehen haben und was es bedeutet, im
Leben eine zweite Chance zu erhalten.
Wir diskutieren über einen besonders düsteren und hochkarätigen Autor
Amerikas, über George Saunders. In seinem Erzählungsband „Tag der
Befreiung“ werden Menschen versklavt und programmiert, sie haben nicht
den Mut sich gegen eine Diktatur zu erheben, sie schlagen sich
gegenseitig halbtot. Freiheit gibt es keine mehr, oder ist das Schreiben
vielleicht der letzte Akt von Unabhängigkeit? Und überhaupt: Was ist so
faszinierend an diesen Erzählungen, die so bedrückende Botschaften
transportieren?
Die Dänin Madame Nielsen erzählt in ihrem Buch „Mein Leben unter den
Großen“ herrlich unterhaltsam, wie sie zuerst zum Schriftsteller, und
dann zur Schriftstellerin wurde. Sie wurde auch deshalb zur großen
Autorin, weil sie andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller traf,
die ihr mal großherzig, mal arrogant entgegentraten. Ein Sittengemälde
des Literaturbetriebs.
Unser Klassiker ist ein wenig bekanntes Meisterwerk von Anna Seghers,
die Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“: Wie konnten aus harmlosen
Schulkameradinnen nur glühende Nationalsozialistinnen werden?
Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter: buecher@zeit.de
Literaturangaben:
Salman Rushdie: Knife, Penguin, 256 Seiten, 25 Euro
George Saunders: Tag der Befreiung, Luchterhand, 320 Seiten, 25 Euro
Madame Nielsen: Mein Leben unter den Großen, Kiepenheuer & Witsch, 224
Seiten, 24 Euro
Anna Seghers: Der Ausflug der toten Mädchen. Erzählungen, Aufbau
Taschenbuch, 151 Seiten, 11 Euro
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Ein Politikerleben voll shakespearehafter Dramen steht auf Platz eins
der "Spiegel"-Bestsellerliste: Wolfgang Schäuble war ein Nachkriegskind,
verhandelte 1989 die deutsche Wiedervereinigung, überlebte ein Attentat
und war fortan der erste Spitzenpolitiker im Rollstuhl. In dieser Folge
von "Was liest du gerade?" sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann
über Schäubles kurz vor seinem Tod fertiggestellte Autobiografie
"Erinnerungen" und über die Frage: Wozu eigentlich Politikermemoiren?
Können sie überhaupt richtig gut sein?
Außerdem geht es um Bernd Brunners Buch "Unterwegs ins Morgenland", eine
faszinierende Sammlung mit Geschichten von Pilgern, Wissenschaftlern und
Abenteurern, die sich seit dem Mittelalter aufmachten ins Heilige Land,
ins historische Palästina. Wie stellte man sich in Europa, aber nicht
nur dort, das Heilige Land vor und wie war es wirklich? Was ist das für
ein Märchenlandgefühl, das die Reisenden hier befiel, und wie wichtig
war die Idee des Heiligen Landes für Christen, Juden und Muslime?
Der Klassiker diesmal: Mit "Über Frauen" ist gerade eine verblüffende
Essaysammlung von Susan Sontag über diverse Aspekte des Frauseins
erschienen. Erstmals erschienen in den 1970er-Jahren, geht es um
Schönheit, um weibliches Altern, um die falsche Verehrung für Leni
Riefenstahl – in jedem Fall fruchtbar für aktuelle Debatten von
Karrierefeminismus bis Schönheits-OPs und Ageism.
"Der erste Satz" stammt diesmal aus dem Buch "Zugemüllt" des Philosophen
Oliver Schlaudt. Er ist zu den dreckigsten Orten Deutschlands gereist –
vom Chemiewerk bis zum Abwasserkanal – und hat dort das seltsam paradoxe
Verhältnis beobachtet, das unsere Gegenwart zur Sauberkeit hat.
Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Oliver Schlaudt: Zugemüllt. Eine müllphilosophische Deutschlandreise, C.
H. Beck, 364 Seiten, 22 Euro
Wolfgang Schäuble: Erinnerungen. Mein Leben in der Politik, Klett-Cotta,
656 Seiten, 38 Euro
Bernd Brunner: Unterwegs ins Morgenland. Was Pilger, Reisende und
Abenteurer erwarteten und was sie fanden, Kiepenheuer & Witsch, 320
Seiten, 28 Euro
Susan Sontag: Über Frauen. Übersetzt aus dem Englischen von Kathrin
Razum, Hanser, 208 Seiten, 23 Euro
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Dieses Mal geht es um einen tollen neuen Trend: Klassiker der
Weltliteratur werden noch einmal neu geschrieben, aber jetzt viel
moderner und zeitgemäßer. Wir sprechen über Percival Everetts Remake
von Mark Twains Huckleberry Finn. In der neuen Fassung des Romans ist es
der Sklave James, der die alte Geschichte von Rassismus und brutaler
Unterdrückung aus seiner Sicht erzählt. Bei Everett ist der Sklave kein
dummer, pseudokindlich sprechender Schwarzer mehr wie bei Twain, sondern
ein gebildeter Schwarzer, der die Weißen schlau an der Nase herumführt,
indem er den Dummen nur spielt.
Außerdem tauchen wir in dem Debüt der Österreicherin Julia Jost, Wo der
spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht, noch einmal
ein in das schöne Kärnten in seiner alten Pracht und Scheußlichkeit,
samt unverbesserlichen Alt-Nazis, neurechten Populisten, schlagenden
Vätern und missbrauchten Messdienern.
Unser Zitat der Woche stammt aus Inga Machels Debütroman Auf den
Gleisen, einem berührenden Erinnerungsbuch über einen jungen Mann, der
seinen an Depressionen leidenden Vater verloren hat.
Unser Klassiker ist die Neuübersetzung von Julien Greens Roman Treibgut,
einem vor über neunzig Jahren zum ersten Mal erschienenen Paris-Roman,
der unnachahmlich die Abgründe unerfüllter Liebe auslotet.
Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Percival Everetts: James, Hanser, 336 Seiten, 26 Euro
Jette Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf
fletscht, Suhrkamp, 231 Seiten, 24 Euro
Inga Machels: Auf den Gleisen, Rowohlt, 160 Seiten, 22 Euro
Julien Green: Treibgut, Hanser, 400 Seiten, 28 Euro
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Eine Jüdin heiratet einen Top-Faschisten und Mussolini ist Trauzeuge?
Klingt wie ein Roman und ist doch wahr. Die amerikanische Historikerin
Victoria de Grazia erzählt in "Der perfekte Faschist" die Geschichte
eines italienisch-jüdisch-amerikanischen Glamourpaares in Mailand und
Rom der 1920er-Jahre. Wer verstehen will, wie der Faschismus die
italienische Gesellschaft bis in die bürgerlichen Kreise erobert hat,
wie Italien in den Krisen und Kriegen Anfang des 20. Jahrhunderts
tickte, der lese diesen brillanten Pageturner. Der Soziologe Jens
Beckert will erklären, warum es mit dem Stopp des Klimawandels nicht so
einfach klappt. "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den
Klimawandel zu scheitern droht" ist eine Bestandsaufnahme der heißen
gesellschaftlichen Debatten momentan – aber erfahren wir auch etwas
Neues darin?
In der Rubrik „Der erste Satz“ gackern wir mit einem unterschätzten
Tier, es ist ja bald Ostern: Sally Coulthard präsentiert in "Am Anfang
war das Huhn" unterhaltsam alles, was wir über diese Vögel, die Eier und
alles andere zwischen Kultur, Natur, Mythologie und Biologie heute
wissen – das Huhn ist wirklich ein rasend interessantes Tier!
Und unser Klassiker kommt diesmal aus Amerika: Der berühmte
Schriftsteller Mark Twain lebte 1891/92 für ein paar Monate in Berlin –
und was er da als Reisender Lustiges und Befremdliches erlebt hat, nicht
zuletzt auf dem wie heute heftig umkämpften Wohnungsmarkt, das hat er in
fünf sehr komischen, hochaktuellen Reisereportagen den Amerikanern
damals berichtet. Frohe Ostern, gutes Hören und Lesen!
Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" Unter buecher@zeit.de
Literaturangaben:
Sally Coulthard: "Am Anfang war das Huhn", übersetzt von Andrea
Kunzmann, Harper Collins, 304 S., 24 Euro
Jens Beckert: "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel
zu scheitern droht", Suhrkamp, 238 S., 28 Euro
Victoria de Gracia: "Der perfekte Faschist", Wagenbach, 512 S., 38 Euro
Mark Twain: "Wie man in Berlin eine Wohnung mietet", Bebra Verlag, 80
S., 10 Euro
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In der neuen Folge von „Was liest du gerade“ sprechen Iris Radisch und
Adam Soboczynski über ein echtes Weltereignis: Der große Gabriel García
Márquez ist zwar bald zehn Jahre tot, aber er hat einen fertigen Roman
nachgelassen: „Wir sehen uns im August“, der jetzt zeitgleich in vielen
Sprachen erscheint. Es geht, wie immer beim legendären „Gabo“ um Sex, um
Treue, um Träume von einem anderen, wilderen Leben. Immer am 16. August
fährt Ana Magdalena Bach auf eine kleine Karibikinsel, um Gladiolen auf
das Grab ihrer Mutter zu legen. Danach vergnügt sie sich im Hotel Jahr
um Jahr und Kapitel für Kapitel reichlich deftig mit allen möglichen
Herren. Ansonsten ist sie eine brave Ehefrau. „Garbo“ wollte den Roman
nicht mehr veröffentlichen, hielt ihn für schlecht. Seine Söhne sahen
das anders. Die Meinungen gehen auseinander: Ist das letzte Buch des
Weltstars nun eine peinlich machohafte Altherrenfantasie? Oder ein
herrlich melancholisches Porträt der sexuellen Sehnsüchte älterer
Frauen?
Außerdem geht es um den vermutlich interessantesten Roman dieser Saison:
Timon Karl Kaleytas „Heilung“, ein mit allen Wassern der Ironie, der
Gegenwartskritik und der literarischen Parodie gewaschener Roman eines
jungen Autors, der das Zeug hat zum deutschsprachigen Michel Houellebecq
zu werden.
Der Klassiker ist diesmal Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“, ein
erstaunlich schwüler Versuch das Freudsche Unbewusste zum ersten Mal für
die Literatur zu entdecken.
Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter: buecher@zeit.de
Literaturangaben:
Gabriel García Márquez: Wir sehen uns im August, übers. von Dagmar
Ploetz, Kiepenheuer & Witsch, 144 Seiten, 23 Euro
Timon Karl Kaleyta: Heilung, Piper, 208 Seiten, 22 Euro
Iris Wolff: Lichtungen, Klett-Cotta, 256 Seiten, 24 Euro
Arthur Schnitzler: Traumnovelle, Reclam, 125 Seiten, 3,60 Euro
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Von wegen Speer und Mammutjagd: Die schwedische
Wissenschaftsjournalistin Karin Bojs hat ein Buch über Frauen in der
Frühgeschichte geschrieben. Und es ging damals weiblicher zu, als wir
heute denken. Mit Netzen gingen Frauen auf die Jagd, und vielleicht
betete man sogar zu einer Göttin. Frauen waren auch damals oft die
stärkere Hälfte, ebenso wie ihre vergessenen Erforscherinnen – wie das
unterhaltsame Buch "Mütter Europas" zeigt. Ein dramatisches Kapitel der
deutschen Geschichte präsentiert in seinem spannenden Buch "Marseille
1940" der Journalist Uwe Wittstock: Nachdem die deutsche Wehrmacht im
Zweiten Weltkrieg Frankreich besiegt hatte, mussten zahlreiche
Emigranten in Frankreich plötzlich fliehen, darunter etwa Heinrich Mann,
Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger. Sie versuchten, unter
lebensbedrohlichen Umständen nach Amerika zu kommen. Der Autor erzählt
von ergreifenden Schicksalen und von der Geheimmission des
amerikanischen Journalisten Varian Fry, der für die Flüchtlinge in
Marseille Pässe und Auswege organisierte.
In der Rubrik "Der erste Satz" geht es diesmal um ein verrücktes,
schreckliches Phänomen: die frei zugänglichen Schusswaffen in Amerika –
und ihre alltäglichen Opfer. Der Schriftsteller Paul Auster hat über
diesen Wahnsinn einen ergreifenden, die Hintergründe erklärenden Essay
geschrieben, ergänzt um Fotos zahlreicher Tatorte.
Der aktuelle Klassiker hat hingegen Verständnis für eines der ältesten
Laster der Welt: Das Buch "Betrunkenes Betragen" hat schon 1968 gezeigt,
dass es beim Alkohol in vielen Kulturen nur auf das Vorbild ankommt –
wenn alles richtig läuft, dann klappt der wilde Rausch auch ohne
schlimme Enthemmung.
Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Paul Auster: Bloodbath Nation, Rowohlt, 192 S., 26 Euro
Karin Bojs: Mütter Europas, C.H. Beck, 252 S., 26 Euro
Uwe Wittstock: Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur, 351 S.,
26 Euro
Craig MacAndrew / Robert B. Edgerton: Betrunkenes Betragen, Galiani, 304
S., 24 Euro
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In der neuen Folge des Buchpodcasts "Was liest du gerade?" sprechen Iris
Radisch und Adam Soboczynski über den neuen Roman des japanischen Autors
Haruki Murakami "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer". Wie immer bei
Murakami geht es um eine geheimnisvolle Parallelwelt zu unserer
nüchternen Welt, in der wir brav zur Arbeit gehen, Essen kochen und früh
ins Bett steigen, um am nächsten Morgen wieder exakt das Gleiche zu
machen. Die einsamen Nerds von Murakami kommen, wie von Zauberhand, in
eine geheime Stadt, in der man keinen Schatten mehr hat und auch sonst
alles völlig störungsfrei und geordnet zugeht, fast wie im wirklichen
Leben. Sind Murakamis Märchenwelten für Erwachsene wirklich überzeugend?
Was ist die Magie seines Erzählens?
Das Zitat des Monats kommt diesmal von der südkoreanischen Autorin Han
Kang. In der "Griechischstunde" geht es um eine Frau, die alles im Leben
verloren hat, ihr Kind, ihren Mann und sogar ihre Sprache. Doch findet
sie neuen Lebenssinn in der Liebe zum alten Griechisch und ihrem
Griechischlehrer.
Außerdem geht es um den politischen Essay von Sofi Oksanen "Putins Krieg
gegen die Frauen", in dem die finnisch-estnische Autorin an den Westen
appelliert, die von der russischen Armee ausgeübte sexuelle Gewalt
ernster zu nehmen. Massenvergewaltigungen seien eine systematisch
eingesetzte Kriegswaffe, der weibliche Körper seit jeher ein
Schlachtfeld russischer Kriegsführung.
Der Klassiker ist die Erzählung "In der Strafkolonie" von Franz Kafka –
eine visionäre Parabel auf unser zerstörerisches Maschinenzeitalter oder
eine abgründige Parodie judaischer Mystik? In jedem Fall ein
faszinierendes Meisterwerk.
Literaturangaben:
Haruki Murakami: "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer", Dumont, 640
Seiten, 34 Euro
Sofi Oksanen: "Putins Krieg gegen die Frauen", Kiepenheuer & Witsch, 336
Seiten, 24 Euro
Han Kang: "Griechischstunde", Aufbau, 204 Seiten, 23 Euro
Franz Kafka: "In der Strafkolonie", Wagenbach, 128 Seiten, 8,90 Euro
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Noch stellen sie den Kanzler, aber was haben die Babyboomer heute
wirklich noch zu sagen? Maja Beckers und Alexander Cammann diskutieren
über das neue Buch des Soziologen Heinz Bude, „Abschied von den
Boomern“, und darüber, warum Generationendebatten vor allem in
Deutschland so ein Dauerbrenner sind. Außerdem geht es um Andrea
Elliotts Pulitzer Preis-gekrönte 700-Seiten-Reportage „Kind im Schatten“
über ein amerikanisches Leben in Armut und Diskriminierung. Dafür
begleitete die New York Times-Reporterin ein Mädchen in Brooklyn über 8
Jahre, zwischen Drogen, Gewalt und Obdachlosenunterkunft.
Die Rubrik "Der erste Satz" gilt diesmal einem kleinen, aber effektiven
Freund: dem Ausrufezeichen! Die Literaturwissenschaftlerin Florence
Hazrat hat sich das wahrscheinlich emotionalste Satzzeichen und seine
verblüffende Geschichte genauer angesehen. Aus ihrem Buch "Das
Ausrufezeichen" kommt diesmal das Zitat.
Der aktuelle Klassiker ist diesmal eine Essaysammlung von Jean Améry:
"Der neue Antisemitismus". Amérys rund 50 Jahre alte Texte über die
blinden Flecken der Linken, wenn es um Israel und den Nahostkonflikt
geht, sind leider erschreckend aktuell.
Literaturangaben:
Florence Hazrat: Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte,
HarperCollins, 224 Seiten, 20 Euro
Heinz Bude: Abschied von den Boomern, Hanser, 144 Seiten, 22 Euro
Andrea Elliott: Kind im Schatten. Armut, Überleben und Hoffnung in New
York City, Ullstein, 27,99 Euro
Jean Améry: Der neue Antisemitismus, 128 Seiten, 18 Euro
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In der neuen Folge des Podcasts "Was liest du gerade?" diskutieren Iris
Radisch und Adam Soboczynski über den wilden Erstling der israelischen
Bestsellerautorin Zeruya Shalev "Nicht ich", der jetzt mit 30-jähriger
Verspätung auf Deutsch erscheint. Das Buch ist eine Achterbahnfahrt im
Inneren einer jungen Frau, die ihre Familie verlässt. Am Ende weiß man
nicht mehr, was wahr und was falsch, wo oben und wo unten ist. Ihr Kind
wird angeblich von Soldaten in unterirdische Gänge verschleppt, die
junge Frau selbst ist zwischen Ex-Mann, Liebhaber, Vater und
Ex-Liebhaber ständig hin- und hergerissen. Liebes- und Familienneurosen
vermischen sich mit dem bedrohlichen politischen Alltag. Oder war alles
ganz anders? Fest steht nur: Der Roman enthält bereits alle Motive und
Themen der großartigen Autorin in einer noch rohen, radikalen Urfassung.
Ähnlich radikal, aber bedeutend heiterer ist der autobiografische
Reisebericht "Iowa" von Stefanie Sargnagel, die ein paar Monate an einer
amerikanischen Provinzuniversität unterrichtet hat und davon mit viel
Humor und Selbstironie zu erzählen weiß. Hier trifft der
Kabarettistinnen-Schlendrian alteuropäischer Prägung auf den smarten
Campusgeist einer US-Eliteuni – mit einem sehr lesenswerten Ergebnis.
Unser Klassiker sind die "Duineser Elegien" von Rainer Maria Rilke, die
es jetzt zum ersten Mal in einer Fassung mit allen Vorstufen zu lesen
gibt. Hier geht es gleich um alles, das Leben, den Tod, die Einsamkeit
des Menschen im Kosmos. Allein der Anfang des Zyklus geht Lyrikfans
unter die Haut: "Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen?"
Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Zeruya Shalev: Nicht ich, Piper, 208 Seiten, 24 Euro
Stefanie Sargnagel: Iowa, Rowohlt, 304 Seiten, 22 Euro
Rainer Maria Rilke: Duineser Elegien und zugehörige Gedichte 1912 bis
1922. Hrsg. v. Christoph König; Wallstein, 494 Seiten, 39 Euro
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Es war eines der meistdiskutierten Themen 2023, ob in den Fällen Till
Lindemann oder Julian Reichelt: Welche Rolle spielt Macht beim Sex? Wo
liegen die Grenzen zum Übergriff? Die französische Philosophin Manon
Garcia analysiert in ihrem Buch "Das Gespräch der Geschlechter", was
einvernehmlicher Sex eigentlich ist. Warum sie glaubt, dass weder "Nein
heißt Nein" noch "Ja heißt Ja" der Sache gerecht werden, darüber
sprechen wir in unserer Rubrik "Der erste Satz".
Außerdem haben wir uns den Megaerfolg "101 Essays, die Dein Leben
verändern werden" vorgenommen. Seit über 20 Monaten steht Brianna Wiests
Lebenshilfe-Buch kontinuierlich in den Bestsellerlisten und pünktlich zu
Jahresende wieder ganz weit oben. Ist das der Ratgeber aller Ratgeber?
Was steckt hinter diesem überraschenden Erfolg?
Unser Sachbuch des Jahres und ebenfalls eine Überraschung ist Ewald
Fries preisgekrönte Familienforschung "Ein Hof und elf Geschwister" über
den dramatischen Wandel des Landlebens in Westdeutschland seit den
1950er-Jahren – eine bislang vergessene Geschichte, die viele betrifft.
Und eine, die auch Städter dieses Jahr unbedingt lesen wollten. Wir
sprechen darüber, warum dieses Buch so wichtig ist.
Und schließlich drehte sich im zurückliegenden Jahr sehr viel um
Künstliche Intelligenz: Joseph Weizenbaum war ein früher Warner vor
ihren Irrtümern und Gefahren – höchste Zeit, seinen Klassiker "Die Macht
der Computer und die Ohnmacht der Vernunft" von 1977 wieder zu lesen.
Literaturangaben:
Manon Garcia: Das Gespräch der Geschlechter. Eine Philosophie der
Zustimmung, Suhrkamp, 332 Seiten, 30 Euro
Brianna Wiest: 101 Essays, die Dein Leben verändern werden, Piper, 432
Seiten, 22 Euro
Ewald Frie: Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom
bäuerlichen Leben in Deutschland, C. H. Beck, 191 Seiten, 23 Euro
Joseph Weizenbaum: Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft,
Suhrkamp, 369 Seiten, 2023 (1978)
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In unserem Buchpodcast „Was liest Du gerade“ sprechen Iris Radisch und
Adam Soboczynski dieses Mal über die Erinnerungen von Durs Grünbein an
seine Großmutter und deren Leben in Dresden vor und während des Zweiten
Weltkriegs. Hat der Dichter hier den richtigen Ton getroffen? Oder
schwelgt er allzu ungebrochen in den Bildern des noch unzerstörten
Dresden? Verführt ihn das Erzählen aus der biederen
Großmutterperspektive nicht zu allerhand merkwürdigen Vermutungen über
die deutsche Seele zu Zeiten der NS-Diktatur?
Und wie steht es mit den Erinnerungen, die Thomas Hettche in seinem
neuen Roman „Sinkende Sterne“ an seine Kindheit im Schweizer Kanton
Wallis hat? Hier erbt sein gleichnamiger Erzähler das Ferienhaus der
verstorbenen Eltern. Doch als er es in Besitz nehmen will, geschehen
seltsame Dinge. Das Wallis wird durch eine Naturkatastrophe von der
Außenwelt abgeschnitten und auch politisch will es in die gute alte Zeit
zurück. Kommt Thomas Hettche, der sich in seinem Roman vom woken
Zeitgeist schwer genervt zeigt, diese konservative Wendung vielleicht
ganz gelegen?
Unser Zitat des Monats stammt aus dem aktuellen Roman „Ein neuer Name“
vom diesjährigen norwegischen Literaturpreisträger Jon Fosse. Und unser
Klassiker des Monats ist „Hunger“ von Knud Hamsun, der erste radikal
moderne Roman überhaupt, in dem man ganz in die Innenwelt eines
verrückten Hungerkünstlers eintaucht.
Literaturangaben:
Durs Grünbein: Der Komet, Suhrkamp, 262 Seiten, 35 Euro
Thomas Hettche: Sinkende Sterne, Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 25
Euro
Jon Fosse: Ein neuer Name, Rowohlt, 256 Seiten, 30 Euro
Knud Hamsun: Hunger, Penguin, 256 Seiten, 25 Euro
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Bald ist es wieder so weit, alle suchen nach den passenden Geschenken zu
Weihnachten. Bücher gehören unbedingt dazu! In dieser Folge stellen Maja
Beckers und Alexander Cammann vier Sachbücher vor, mit denen sie bei der
Bescherung garantiert richtig liegen.
Für Naturfreunde: Jennifer Ackerman präsentiert in „Die geheime Welt der
Vögel“ Neues und Verblüffendes über diese Tiere, wie sie lieben,
arbeiten und erstaunlich gut lügen.
Für politisch Interessierte: Jörn Leonhard zeigt in seinem hochaktuellen
Buch „Über Kriege und wie man sie beendet“, wie kompliziert der Weg zum
Frieden meistens ist – von Karthago bis Kiew.
Für Freigeister und Ästheten: Niklas Maak und Leanne Shapton steigen ins
Auto und fahren in „Eine Frau und ein Mann“ die Strecken nach, auf denen
berühmte Paare in legendären Filmen unterwegs waren. Auch optisch ein
fantastischer Trip!
Und für alle Bahngeplagten: Wolfgang Schivelbuschs Klassiker „Die
Geschichte der Eisenbahnreise“ erzählt von einer der größten
technischen, kulturellen und mentalen Revolutionen der
Menschheitsgeschichte, von Schiene, Zugabteil und Reisenden in der 3.
Klasse.
Literaturangaben:
Jennifer Ackerman: Die geheime Welt der Vögel, Ullstein, 528 Seiten,
26,99 Euro
Jörn Leonhard: Über Kriege und wie man sie beendet, CH Beck, 208 Seiten,
18 Euro
Niklas Maak / Leanne Shapton: Eine Frau und ein Mann, Hanser, 224
Seiten, 26 Euro
Wolfgang Schivelbusch: Die Geschichte der Eisenbahnreise, Wagenbach, 256
Seiten, 16 Euro
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Alle sagen: Die britische Schriftstellerin Zadie Smith hat einen großen
historischen Roman geschrieben, der auf eine Weise aktuell,
anspielungsreich und anspruchsvoll ist, dass man ihn kaum noch aus der
Hand legen kann. Aber stimmt das wirklich? Iris Radisch und Adam
Soboczynski diskutieren über den neuen Roman "Betrug" der weltberühmten
Londoner Autorin.
Und: Die französische Autorin Anne Serre schwelgt in ihrem provokanten
Roman "Die Gouvernanten" in geheimnisvollen erotischen Fantasien. Drei
junge Frauen geben sich in einer Villa und in einem verwunschenen Park
rätselhaften Ausschweifungen hin, vergewaltigen männliche Besucher und
verführen die ihnen anvertrauten Kinder. Ist das alles nur erlesene
literarische Fantasie? Ein Fest des weiblichen Begehrens? Oder wird hier
sexuelle Gewalt verharmlost, weil sie literarisch anspruchsvoll
beschrieben wird und ausnahmsweise von jungen Frauen ausgeht?
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Sie hat mal wieder einen Nummer-eins-Hit gelandet. Britney Spears'
Memoiren "The Woman in Me" erschienen gleichzeitig in 17 Ländern und
steigen in Deutschland auf Platz eins der Sachbuch-Bestsellerliste ein.
Was macht dieses Buch der Sängerin unter all den Star-Memoiren so
besonders? Und wie kann man das Britney-Phänomen erklären? Heldin oder
Trash-Queen – oder einfach ein Opfer des Systems? Außerdem sprechen Maja
Beckers und Alexander Cammann über ein Buch des Historikers Frank
Trentmann: "Aufbruch des Gewissens" erzählt deutsche Geschichte seit
1942 und will den Wandel der Moral hierzulande erklären, vom Holocaust
zur Flüchtlingskrise 2015. Ob Familie oder Öffentlichkeit, Außen- oder
Umweltpolitik – sind wir wirklich überall die "Moralweltweister"?
In der Rubrik "Der erste Satz" geht es um den Essay "Alles und nichts
sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne" der
Schriftstellerin Eva Menasse und die Frage, warum heute der
Meinungskampf im Internet und anderswo so irre tobt. Der besprochene
Klassiker dieser Folge ist "Die ersten Israelis. Die Anfänge des
jüdischen Staates" des Journalisten und Historikers Tom Segev. Das Buch
über die Gründungsgeschichte Israels kann aktuell helfen, die besondere
Komplexität des Nahostkonflikts zu verstehen.
Literaturangaben:
Eva Menasse: "Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der
Digitalmoderne", Kiepenheuer & Witsch, 192 Seiten, 22 Euro
Frank Trentmann: "Aufbruch des Gewissens. Eine Geschichte der Deutschen
von 1942 bis heute", S. Fischer, 1.036 Seiten, 48 Euro
Britney Spears: "The Woman in Me. Meine Geschichte", Penguin, 288
Seiten, 25 Euro
Tom Segev: "Die ersten Israelis. Die Anfänge des jüdischen Staates",
Pantheon Verlag, 416 Seiten, 18 Euro
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In den Kinos läuft gerade der Film Reise in die Wüste von Margarethe von
Trotta an, der vom tragischen Scheitern der großen Liebe zwischen Max
Frisch und Ingeborg Bachmann erzählt. Unser Satz des Monats im
Buchpodcast Was liest du gerade? stammt aus dem Buch, das Ingeborg
Bachmanns Bruder Heinz Bachmann über seine Schwester geschrieben hat. Er
heißt ganz lapidar: "Das Scheitern der Beziehung überraschte mich nicht
und hat mit der Ungleichheit der Beteiligten zu tun."
Außerdem diskutieren Iris Radisch und Adam Sobczynski über den neuen
Roman Das Haus von Monika Maron. Die scharfzüngige Autorin schreibt
dieses Mal über eine Alters-WG auf einem brandenburgischen Landgut.
Lauter akademische Luxusrentner aus Westberlin auf einem Haufen, kann
das literarisch gut gehen?
Eine WG anderer Art beschreibt Jan Peter Bremer in seinem
autobiografischen Roman Nach Hause kommen. Hier geht es um die
Künstlerkolonie im Wendland – jenes verlorene Zonenrandgebiet an der
Elbe, das schon in den 1970er-Jahren zu einem Aussteigerort für
Westberliner Stadtflüchtlinge wurde. Der Autor wuchs hier auf, zerrissen
zwischen seinem verrückten Aussteiger-Elternhaus und der Dorfjugend, mit
der er zurechtkommen musste.
Unser Klassiker des Monats ist Georg Büchners Lenz, auch eine Art
Aussteiger und ein Künstler, der es bedauert, nicht auf dem Kopf gehen
zu können.
Das Team erreichen Sie unter buecher@zeit.de.
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Seit Jahren warten alle ungeduldig auf den neuen Roman von Daniel
Kehlmann. Wir fragen uns: Kann der berühmte Autor mit seinem neuen Roman
über den deutschen Filmregisseur G. W. Pabst an seinen Welterfolg Die
Vermessung der Welt anknüpfen? Das neue Buch heißt Lichtspiel und ist
wieder ein Fall von virtuos aufbereiteter Doku-Fiktion. Dieses Mal geht
es um G. W. Pabst, einen berühmten Filmregisseur der Weimarer Republik,
der nach 1933 erst in die USA zieht, dann aber ins Nazireich
zurückkehrt. Kehlmann stellt die spannende Frage: Wie verändert sich ein
großer Künstler und seine Kunst, wenn er unter politisch amoralischen
Bedingungen arbeiten muss?
Außerdem streiten sich Adam Soboczynksi und Iris Radisch in Was liest du
gerade? über den neuen Roman der Suhrkamp-Autorin Marion Poschmann. Kann
man heute in einem modernen Frauenroman ernsthaft noch mit uralten
Mythologien der Weiblichkeit daherkommen? Und endet der Roman Chor der
Erinnyen, der genau das versucht, deswegen nicht in verblasenem Kitsch?
Das Zitat des Monats kommt in dieser ersten Podcastfolge aus dem neuen
Buch des Pariser Autors Emmanuel Carrère, der eine mitreißende Reportage
über die Prozesse nach den grausamen Pariser Attentaten des Jahres 2015
geschrieben hat.
Am Schluss begeistert sich das Kritikerteam einhellig über einen
Klassiker. Stefan Zweigs großes Epochenbuch Die Welt von gestern führt
uns vor Augen, wie zerbrechlich unsere Zivilisation ist und wie leicht
Kultur und Wohlstand von heute auf morgen genauso gut einfach
verschwinden können.
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Es ist die Überraschung dieses Sachbuchherbstes: Ausgerechnet der
renommierte Osteuropa-Historiker Karl Schlögel, hat mit American Matrix
ein 800-Seiten-Buch über Amerika geschrieben. Was hat das 20.
Jahrhundert zu einer amerikanischen Epoche gemacht? Schlögel wirft einen
ganz neuen Blick auf dieses so oft beschriebene Land und dessen
einzigartige Faszinationskraft – zwischen Highways und Wolkenkratzern,
Staudämmen und Motels, Grand Canyon, Los Angeles und Henry Fords
Autofabriken findet er jene Energie, die aus der Durchdringung eines
schier endlosen Raumes entstanden ist – und davon, was es trotz mancher
Parallelen von den Weiten Russlands unterscheidet.
Außerdem sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann über Das Buch der
Phobien und Manien der britischen Autorin Kate Summerscale, eine Reise
durch die erstaunlichen Abgründe der menschlichen Seelenlandschaften –
von A wie Ablutophobie bis Z wie Zoophobie. Was steckt hinter
Höhenangst, dem Ekel vor Spinnen oder der Furcht des Apple-Gründers
Steve Jobs vor Knöpfen?
In der Rubrik Der erste Satz geht es um das Buch Gruppe und Graus von
Martin Hecht und die Frage, warum Gruppen heute so nervig sind.
Der besprochene "Klassiker" dieser Folge ist das Manifest der
kommunistischen Partei. Wenn alle wieder über Klassen reden, wie aktuell
ist dann die legendäre Kampfschrift von Karl Marx und Friedrich Engels?
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