Discover
Ärztliche Kunstfehler und andere Medizingeschichten

Ärztliche Kunstfehler und andere Medizingeschichten
Author: Podcastfabrik | Tina Kirchner
Subscribed: 52Played: 1,441Subscribe
Share
© Podcastfabrik
Description
Tatort Krankenhaus: In Ärztliche Kunstfehler berichtet Tina Kirchner von medizinischen Behandlungsfehlern und den dramatischen Folgen für die Betroffenen. Empathisch erzählen sie Geschichten von Betroffenen, Angehörigen oder AnwältInnen. Auch ÄrztInnen selbst schildern ihre Perspektive. Auch andere medizinische Fachthemen werden in diesem Podcast besprochen.
Der Podcast bietet Unterstützung für Opfer und Angehörige bei Ärztlichen Behandlungs- oder Kunstfehlern, Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen, Geburtsschäden oder Schmerzensgeldrente.
Eine Produktion der Podcastfabrik
https://www.podcastfabrik.de/podcasts/aerztliche-kunstfehler/
Der Podcast bietet Unterstützung für Opfer und Angehörige bei Ärztlichen Behandlungs- oder Kunstfehlern, Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen, Geburtsschäden oder Schmerzensgeldrente.
Eine Produktion der Podcastfabrik
https://www.podcastfabrik.de/podcasts/aerztliche-kunstfehler/
61 Episodes
Reverse
ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, gilt nicht mehr als reine Kinderkrankheit. Viele Betroffene leiden auch im Erwachsenenalter unter Unaufmerksamkeit, innerer Unruhe, Impulsivität und Konzentrationsproblemen. ADHS bei Erwachsenen bleibt oft lange unerkannt und kann zu psychischen Problemen führen. Ursachen sind genetische Faktoren, Frühgeburten oder Komplikationen bei der Geburt. Die Diagnose erfolgt meist bei großen Veränderungen wie Berufseinstieg oder Familiengründung. Häufig erkennen Betroffene ihre Symptome erst spät und suchen dann ärztliche Hilfe. Diagnosekriterien ähneln denen bei Kindern, es gibt dazu aber noch spezielle Fragebögen und Untersuchungen. Behandelt wird ADHS oft mit Medikamenten wie Methylphenidat oder mit Verhaltenstherapie. 60 – 70 % der Betroffenen profitieren von diesen Medikamenten, dadurch dass sie sich besser konzentrieren können. Hilfreich sind strukturierte Tagespläne, Entspannungstechniken und Selbsthilfegruppen. Trotz Einschränkungen bringt ADHS auch positive Eigenschaften wie Kreativität mit sich.
Ein Ziehen im Bauch, ein Stechen in der Brust – viele ignorieren solche Beschwerden, doch Hypochonder denken sofort an eine ernste Krankheit. Hypochondrie ist die übermäßige Angst, krank zu sein, ohne medizinischen Befund. Betroffene beobachten ihren Körper intensiv, suchen häufig ärztliche Bestätigung und recherchieren Krankheiten online. Ursachen sind oft negative Kindheitserfahrungen oder belastende Lebensereignisse. Diagnostiziert wird Hypochondrie durch Ausschluss organischer Ursachen und spezielle Tests. Die anschließende Therapie besteht meist aus einer Verhaltenstherapie, um Ängste zu bewältigen. In schweren Fällen können Antidepressiva helfen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training und Atemübungen lindern Symptome. Angehörige sollten Verständnis zeigen und zur Therapie ermutigen. Hypochondrie ist keine Einbildung, sondern eine ernsthafte psychische Erkrankung. Mit Behandlung kann sich der Zustand bessern oder heilen. Unbehandelt verstärkt sich die Störung oft.
Unsere Gene beeinflussen nicht nur unser Aussehen und Krankheitsrisiko, sondern möglicherweise auch unsere Entscheidungen und Persönlichkeitsmerkmale. Die Humangenetik erforscht die Vererbung solcher Merkmale sowie genetisch bedingte Krankheiten wie das Down-Syndrom, Mukoviszidose oder bestimmte Krebsarten. Trotzdem zeigen neue Studien, dass der Lebensstil – Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung – einen deutlich größeren Einfluss auf unsere Gesundheit hat als lange angenommen. Sogar im hohen Alter können wir durch unsere Gewohnheiten aktiv auf die Genregulation einwirken. Die Epigenetik erklärt dazu, wie Umweltfaktoren unsere Gene beeinflussen und diese Veränderungen sogar an kommende Generationen weitergegeben werden können. Damit wird deutlich: Unsere Gene legen eine Grundlage – unser Lebensstil entscheidet aber wesentlich mit über unsere Gesundheit und unser Verhalten.
Ihr sitzt in einem absolut stillen Raum. Plötzlich hört Ihr ein Pfeifen oder Rauschen. Genau das passiert fast jedem, wenn das Umfeld genauso ist. Tinnitus ist also nichts Ungewöhnliches, doch für einige Menschen wird er zu einer dauerhaften Belastung. Stress, Lärm oder Hörschäden können ihn auslösen oder verstärken. Betroffene berichten von anhaltenden Ohrgeräuschen, die oft den Alltag erheblich beeinträchtigen. Dabei gibt es keinen „typischen“ Tinnitus-Patienten, sowohl junge als auch ältere Menschen sind betroffen. Viele kämpfen mit Schlafproblemen, Angst oder Depressionen, weil das Geräusch nicht mehr verschwindet. Die Ursache liegt nicht nur im Ohr, sondern vor allem in der Verarbeitung des Signals im Gehirn. Man kann lernen, besser mit Tinnitus umzugehen. Psychologische Strategien, Entspannungs-techniken und eine bewusste Ablenkung können helfen. Wer stark unter Tinnitus leidet, sollte sich professionelle Unterstützung holen.
Die Palliativmedizin betreut unheilbar kranke Patienten mit dem Ziel, deren Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern. Von Schmerztherapie, Symptomkontrolle bis hin zu psychosozialer und spiritueller Unterstützung. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Sozialarbeitern betreut die Patienten. Palliativversorgung kann ambulant (zu Hause, in Pflegeeinrichtungen) oder stationär (Krankenhaus, Hospiz) erfolgen. Behandelt werden u.a. Krebserkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen, neurologische Krankheiten und Demenz. PalliativmedizinnerInnen unterstützen Patienten und auch Angehörige intensiv und ganzheitlich. Außerdem stellen Leitlinien fest, dass Patienten wahrheitsgemäß informiert und in Entscheidungen eingebunden werden. Persönliche Wünsche können zudem in einer Patientenverfügung stehen. Ziel ist eine ganzheitliche Betreuung ohne Leidensverlängerung. Im Mindener Hospiz kümmert sich ein Neurologe mit zwei anderen Palliativmedizinerinnen um die Patienten. Eine/r von ihnen ist immer erreichbar. 24/7.
„Ich möchte, dass die Menschen, bevor sie sterben, noch einmal die Abendsonne sehen, die die Alpen in rotgelbes Licht taucht, das Alpenglühen“, sagt Anna Franck, die aus der Schweiz kommt und als Sterbebegleiterin im Hospiz arbeitet. Anna möchte, dass die Sterbenden auf ihr Leben zurückblicken. Das Schöne noch einmal zu sehen und sich mit Dankbarkeit bewusstwerden, was übrig bleibt von einem. Auch Fehler und große Vergehen sehen, aber auch das Gute, dass die Sterbenden vielleicht Kindern das Leben geschenkt haben. Anna Franck selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie hat, wie sie sagt „einen natürlichen Umgang mit dem Sterben“. „Ich habe gesehen, wie Tiere geschlachtet werden. Das war für mich ganz normal“. Sie hat keine Angst vor dem Sterben. „Der Tod gehört zum Leben, wir müssen uns damit auseinandersetzen“. Sie möchte es ihren Angehörigen so leicht wie möglich machen. „Ich möchte in Vergebung und mit Dankbarkeit gehen“. Anna Franck ist eine von 35 Ehrenamtlichen. Die kümmern sich nicht nur um die Menschen, auch um die Wäsche, helfen in der Küche und bei Veranstaltungen. Es gibt sogar zwei Mal in der Woche frische Blumen. Alles ehrenamtlich. Und Margot kommt zu Wort, die sich im Hospiz noch nicht richtig eingelebt hat.
Sterbehilfe ist ein kontroverses Thema in Deutschland. 2020 erklärte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig, sodass eine gesetzliche Neuregelung nötig wurde. Aktive Sterbehilfe bleibt strafbar, während passive und indirekte Sterbehilfe erlaubt sind. Aber die rechtliche Lage befindet sich in einer Grauzone, da es noch keine neue gesetzliche Regelung gibt. Gegner der Sterbehilfe fordern einen Ausbau der Palliativmedizin, um Leiden zu lindern. Hospize und Palliativstationen bieten schwerkranken Menschen Begleitung, Schmerztherapie und emotionale Unterstützung, um ihnen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. Tina besucht das Volker Pardey Hospiz in Minden. Nach dem Tod ihres Sohnes Volker im Jahr 2014 gründete Edeltraud Pardey die Volker-Pardey-Stiftung, um ein stationäres Hospiz zu eröffnen. Ein modernes, im skandinavischen Stil gebautes Haus. Ein Platz, um in Ruhe zu sterben.
Es ist die tragische Geschichte von Barbara, einer 80-jährigen Rheuma-Patientin aus Dresden, die durch einen tödlichen Behandlungsfehler starb. Nach einer Software-Umstellung in ihrer Arztpraxis wurde ein falscher Medikationsplan erstellt, der eine tägliche Einnahme eines hochdosierten Rheuma-Medikaments, statt der korrekten wöchentlichen Dosis vorsah. Während eines Aufenthalts in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung wurde dieser Fehler nicht bemerkt, was zu einer fatalen Überdosierung führte. Barbaras Immunsystem wurde dadurch irreparabel geschädigt und trotz ärztlicher Bemühungen konnte sie nicht gerettet werden. Sie starb nach wochenlangen Qualen. Es geht um den Schmerz der Hinterbliebenen, die Schuldgefühle und die juristischen Konsequenzen, die für alle Beteiligten folgten. Ihre Enkelin berichtet, wie schwer die Zeit war.
„Ich selber habe einen Hydrocephalus - eine Erkrankung des Gehirns, bei der das Hirnwasser nicht richtig ablaufen kann. Behoben werden kann dieses Problem nur durch eine Operation am Gehirn. Am Anfang schien alles noch ganz okay zu laufen, bis die Sache im Jahr 2015 eskalierte. Da wurde ich nämlich insgesamt zehn Mal operiert und vieles lief nicht so wie es hätte laufen sollen…nur mit Glück überlebte ich. Die Ärzte taten so, als wäre alles super und nix schiefgelaufen, aber wir wussten, dass das nicht so war. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, zu klagen. Ja, auch Ärzte machen Fehler, aber diese muss man dann auch zugeben. Im Endeffekt bekam ich in erster Instanz recht, das Krankenhaus ging jedoch in Revision zum OLG Frankfurt. Ich entschied mich gegen den weiteren Prozess und wir einigten uns auf einen Vergleich. Ich würde gerne meine Geschichte erzählen, es lohnt sich nämlich zu kämpfen! Jetzt, wo das Geschehene fast 10 Jahre vergangen ist, bin ich so weit“. Julias Mail an kunstfehler@podcastfabrik.de. Ihre Geschichte geht in dieser Folge weiter.
Eine junge Frau, ein Kampf ums Überleben und etliche Gehirnoperationen in einem Jahr: Julia war erst 16 Jahre alt, als ihre Diagnose „Hydrocephalus“ zur dramatischen Achterbahnfahrt wurde. Im Volksmund auch Wasserkopf genannt, ist Hydrocephalus eine schwere neurologische Erkrankung, bei der Hirnwasser nicht richtig abfließen kann, was zu gefährlichem Druck im Gehirn führt. Was als routinierte medizinische Behandlung begann, entwickelte sich zu einem Albtraum voller Fehlentscheidungen und Risiken. Im Mittelpunkt: ein System, das Fehler vertuscht, und eine junge Frau, die für Gerechtigkeit kämpft. In dieser Folge berichtet Julia über ihre erschütternden Erfahrungen, die sie mit empathielosen, behandelnden Ärzten/Innen gemacht hat. Nach zehn Jahren findet sie die Kraft, über ihre Geschichte zu berichten.
Das Portal „Mehr Patientensicherheit“ gibt Patientinnen/Patienten und Angehörigen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Gesundheitswesen direkt mitzuteilen. Sie können sowohl über kritische Ereignisse als auch über positive Erlebnisse berichten. Das Ziel ist, aus Fehlern zu lernen und gute Ansätze weiterzugeben, um die Versorgung sicherer und besser zu gestalten. Ein Team aus 14 Experten wertet die Berichte aus und entwickelt daraus Maßnahmen, die ähnliche Fehler in Zukunft verhindern. Gleichzeitig helfen positive Beispiele dabei, erfolgreiche Lösungen zu verbreiten. Alle Berichte werden anonymisiert und vertraulich behandelt, sodass keine persönlichen Informationen preisgegeben werden. Im ersten Jahr der Plattform waren es 1.500 Fälle. Das Portal möchte nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch abbilden, was gut funktioniert. So entsteht ein wertvoller Austausch, der das Gesundheitssystem Schritt für Schritt verbessert. Initiiert wurde www.mehrpatientensicherheit.de von den Ersatzkassen und der DGPS, der gemeinnützigen deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit.
„Ein guter Chirurg erkennt, wann weniger mehr ist“, sagt Dr. Timo Spanholtz, plastischer Chirurg mit internationaler Erfahrung. Immer wieder muss er verpfuschte Schönheitsoperationen „korrigieren“. Brustvergrößerung, Fettabsaugung oder Lidstraffung – diese Eingriffe sind mittlerweile auf der ganzen Welt Trends. 2022 wurden rund 33,8 Millionen Schönheitsprozeduren gemacht, davon allein rund 465.000 in Deutschland. Bei uns ist die Fettabsaugung am beliebtesten. Spanholtz, der in Ländern wie Großbritannien und Südafrika tätig war, beschreibt seine Verantwortung: „Viele erwarten Wunder. Doch nicht alles ist realistisch – oder notwendig.“ Dabei gehe es oft um viel mehr als Ästhetik. „Patienten wünschen sich nicht nur ein besseres Aussehen, sondern oft ein neues Lebensgefühl.“ Die Nachfrage nach Schönheitsoperationen wächst rasant. Weltweit hat sich die Zahl der Eingriffe seit 2010 um 140 Prozent erhöht.
Ulrike Koock, eine engagierte Landärztin aus Hessen, hat schweren Herzens ihre Praxis aufgegeben. Sie liebt ihren Beruf, aber die täglichen Herausforderungen haben sie schließlich dazu gebracht, diese Entscheidung zu treffen. „Es ist ein bisschen wie Liebeskummer,“ sagt sie, da sie sich eigentlich wünscht, mehr Zeit für ihre Patienten zu haben. Stattdessen verbringt sie viele Stunden mit Bürokratie und administrativen Aufgaben, während die Wartezimmer immer voller werden. Die steigende Aggression mancher Patienten und die ständige Verfügbarkeit machen den Beruf zusätzlich belastend. Sie sehnt sich nach mehr Menschlichkeit im Gesundheitswesen, fühlt sich aber in der aktuellen Situation gefangen. Nun sucht sie neue Wege, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: Sie will als Medizinautorin arbeiten, Vorträge halten und ihr Wissen auf eine andere Weise weitergeben. Ihre Entscheidung ist nicht leichtgefallen, aber sie sieht darin eine Chance, wieder mehr Kontrolle über ihre Zeit und Energie zu gewinnen.
„Gaslighting“ stammt aus einem Theaterstück von 1938, in dem ein Mann seine Frau so manipuliert, dass sie nicht mehr weiß, was wahr ist. Seit den 60er-Jahren wird „Gaslighting“ in der Psychologie als Begriff für seelische Manipulation verwendet. Beim Medical Gaslighting nehmen Ärztinnen und Ärzte die Symptome von Patient*innen nicht ernst, wodurch Betroffene oft auf eine jahrelange Diagnose-Odyssee geschickt werden. Erkrankungen wie ME/CFS, die oft nach Long Covid auftreten, zeigen, wie gravierend die Folgen solcher Fehleinschätzungen sein können: Viele Betroffene sind bettlägerig und arbeitsunfähig. Die Erkrankten brauchen oft jahrelange Diagnosen, und viele stehen dadurch vor großen Herausforderungen. Seit 2014 hat sich die Zahl der Patienten fast verdreifacht: In Westfalen-Lippe allein stieg sie von 9.000 auf 23.000 Betroffene im Jahr 2023. Diese Erkrankung ist kaum erforscht, und ein Viertel der Betroffenen kann das Haus nicht mehr verlassen, während etwa 60 % arbeitsunfähig sind. Weltweit sind rund 17 Millionen Menschen betroffen, und die Zahlen steigen weiter.
Bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler unterstützt die gesetzliche Krankenkasse Versicherte, indem sie ein kostenfreies Gutachten des Medizinischen Dienstes (MD) veranlassen kann. Der erste Schritt ist die Meldung bei der Krankenkasse, wo Betroffene Informationen zu Patientenrechten und zum Ablauf der Prüfung erhalten. Die Krankenkasse fordert dann erforderliche Unterlagen an, um den Fall zu bewerten. Bei der AOK NordWest waren es im vergangen Jahr 826 Fälle, bei denen Versicherte einen Behandlungsfehler vermutet haben. Bei 20 % hat sich der Verdacht bestätigt. Die Landesärzte-kammern könnten für eine außergerichtliche Schlichtung eingeschaltet werden, um den Schadenersatzanspruch festzustellen. Das Verfahren ist kostenfrei und unverbindlich. Zusätzlich ermöglicht das Portal „Mehr Patientensicherheit“ die anonyme Meldung kritischer Fälle im Gesundheitswesen. Diese werden von Experten analysiert, um die Patientensicherheit zu verbessern.
Nadine wurde als Baby an der Fontanelle operiert. Das ist weiche Stelle am Kopf eines Neugeborenen, an denen die Schädelknochen noch nicht verwachsen sind. Über 40 Jahre später bekam Nadine einen Anfall. Bei der Operation wurde im Gehirn ein Stück Schlauch entdeckt. Jahrelang litt Nadine bis zum Anfall unter Kopf- und Nervenschmerzen. Solche gravierenden Fehler, sogenannte „Never Events“, kommen häufiger vor, als man denkt. Im Jahr 2023 wurden 150 solcher Fälle gemeldet, 75 Menschen starben infolge medizinischer Pannen. Bei fast 30 % der Betroffenen bleiben die Schäden dauerhaft. Experten schätzen, dass es jährlich bis zu 168.000 vermeidbare Fehler in deutschen Krankenhäusern gibt. Dr. Stefan Gronemeyer, der Vorsitzende des Medizinischen Dienst Bund fordert dringend eine Meldepflicht, um solche schwerwiegenden Fehler zu verhindern.
Am 22. März 2020 gab es den ersten Corona-Lockdown in Deutschland. Es gab zwar keine Ausgangssperre, aber es gab ein Kontaktverbot. Schulen und Kitas wurden geschlossen, Großveranstaltungen waren verboten, Kirchen blieben zu. Dann kam die Maskenpflicht, Hygieneregeln wie Händewaschen, Abstandhalten. Auch Dorothee Beckord hat sich wie viele von uns impfen lassen. Die Naturheilpraktikerin bekommt aber schwere gesundheitliche Probleme, die sie auf die Corona-Impfung zurückführt. Trotz intensiver medizinischer Behandlungen und alternativer Therapieversuche bleiben ihre Schmerzen. Entschlossen, ihr Leiden als Impfschaden anerkennen zu lassen, klagte sie gegen den Pharmariesen Biontech/Pfizer auf 100.000 Euro Schmerzensgeld. Wie sie den Prozess erlebt hat, ihre heutige Lebensqualität und ob sie anderen in ähnlicher Lage raten würde, zu klagen erzählt sie uns bei den „Ärztlichen Kunstfehlern“.
Silja ist ein lebensfroher Mensch. Sie hat wunderbare Freunde, Erfolg im Job und viele Interessen. Dann kommt ME/CFS, das Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, eine schwere und häufige Multisystemerkrankung, die kaum bekannt ist. Silja muss auf all das Stück für Stück verzichten, bis sie schließlich entscheidet, dass der heilsamste nächste Schritt ist, ihr Leben zu beenden. Dies ist die Episode davon, wie ihre Schwester Birte und ihr Umfeld damit zurechtkommen, und wie sie alle gemeinsam Siljas letzte Zeit erleben. Es ist eine Geschichte über Pflege, Trauer und Schmerz, aber auch eine Geschichte von unglaublichem Zusammenhalt, tiefer menschlicher Nähe und - letztendlich Liebe zum Leben.
In dieser Episode geht es um den Fall der Ärztin Bianca W. aus Dresden, die während der Corona-Pandemie tausende gefälschte Gesundheitszeugnisse ausstellte. Für diese Taten kassierte sie über 47.000 Euro, nutzte dafür jedoch ein umstrittenes Bioresonanz-Gerät, das sogar einer Leiche Vitalwerte attestierte. Das Gericht verurteilte die Ärztin zu 32 Monaten Haft und einem dreijährigen Berufsverbot. Während der Urteilsverkündung kam es zu chaotischen Szenen im Gerichtssaal, als Anhänger der sogenannten "Querdenker"-Bewegung die deutsche Nationalhymne sangen und Tumulte verursachten. Trotz der Schwere der Vorwürfe und der Verurteilung bleibt die Ärztin vorerst auf freiem Fuß. Polizei und Gerichtsreporter Alexander Schneider der Sächsischen Zeitung hat alles miterlebt und berichtet für die „Ärztlichen Kunstfehler“.
Ein Patientenbeauftragter der Bundesregierung ist auf nationaler Ebene ein wichtiger Ansprechpartner im Gesundheitswesen. Er setzt sich für die Rechte und Interessen aller Patienten in Deutschland ein. Dazu gehört, Missstände im Gesundheitssystem zu identifizieren und Lösungen zu fördern. Er informiert die Öffentlichkeit über Patientenrechte und medizinische Versorgung. Außerdem berät er Regierung und Parlamente in Gesundheitsfragen und bringt die Bedürfnisse der Patienten in politische Entscheidungsprozesse ein. Er sammelt auch Beschwerden und Anliegen von Bürgern und hilft, diese an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Sein Ziel ist es, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern und die Patientensicherheit zu stärken. Ich stelle Euch Stefan Schwarzte (SPD) vor.
P.S. Bitte verzichtet auf dieses Gegendere. Daaaanke. ;)
Vielen Dank für diese sehr interessante Geschichte. Freue mich auf mehr. Liebe Grüsse aus Dorsten/Bottrop. 😉🌸😎🌸
Vielen Dank für diese sehr interessante Geschichte. Gerne mehr davon. Liebe Grüsse aus Dorsten/Bottrop. 😉🌸😎🌸