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Author: radio3 (Rundfunk Berlin-Brandenburg)

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Große Werke und neue Entdeckungen: Die besten Geschichten gelesen von bekannten Stimmen. Hier finden Sie alle radio3 Lesungen als Podcast.

248 Episodes
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Frankfurt am Main an einem Tag im März 1936 kurz vor Mitternacht: Franz erzählt, dass er den Mann erwürgt hat, der ihn und seinen Freund Paul denunziert hat. Sanna ist klar: Franz muss fliehen. Und sie wird mit ihm fliehen. Sie kehrt zurück auf das Fest in Algins und Liskas Wohnung. Bei Doktor Breslauer will sie sich erkundigen, wie man flieht – und wohin. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Franz ist gekommen. Drei Jahre haben sich Sanna, unsere Erzählerin, und ihr Cousin nicht gesehen. Franz berichtet, was passiert ist: Zusammen mit seinem Freund Paul wollte er einen Zigarettenladen aufmachen. Doch drei Tage vor der Eröffnung wurden Franz und Paul verhaftet – angeblich, weil sie den nationalsozialistischen Staat unterhöhlt hätten. Nach drei Monaten Haft wird Franz entlassen. Doch der Laden ist geplündert, und über das Schicksal seines Freund Paul wird er im Unklaren gelassen. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Ein Tag im März 1936: nach Mitternacht will der Schriftsteller Algin Moder Frankfurt am Main zu Fuß verlassen, gemeinsam mit dem früheren Knopffabrikanten Küppers. Das erzählt uns Sanna, Algins Schwester, während sie selbst ihren Geliebten Franz wieder getroffen hat. Sie haben einander drei Jahre nicht gesehen. Franz ist aus Köln nach Frankfurt gekommen und wartet auf sie vor dem Haus, wo Liska ein Fest feiert. Liska ist Algins Frau, will aber den Journalisten Heini verführen. Gleichzeitig verabschiedet sich Doktor Breslauer. Als verfolgter Jude hat er seine Koffer bereits gepackt. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Es ist Liskas Fest, von dem unsere Erzählerin Susanne Moder - genannt Sanna - berichtet. Wir schreiben das Jahr 1936, und die Nationalsozialisten schlagen Andersdenkende in die Flucht. Liskas Party wird zum Abschiedsfest für Doktor Breslauer, der Jude ist und nach Rotterdam auswandern will. Doch eigentlich wartet Liska nur auf den Journalisten Heini, der sich in sie verlieben soll. Und auch Liskas Mann Algin ist noch nicht da. Der Schriftsteller recherchiert für einen neuen Roman, kann sich aber nicht dazu durchringen, linientreu zu schreiben. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Wir sind in Frankfurt am Main im Jahr 1936. In einem Lokal sitzen Sanna, die Erzählerin, ihr Bruder Algin, der Journalist Heini und Doktor Breslauer. Aus reinem Übermut ruft Heini den Verkäufer des Nazi-Blatts „Der Stürmer“ an ihren Tisch. Der gibt prompt seine antisemitische Weltanschauung zum Besten - zum Entsetzen von Doktor Breslauer, der fürchtet, als Jude erkannt zu werden. Algin glaubt auch, bald einer neuen Säuberungsaktion unter den Schriftstellern zum Opfer zu fallen - obwohl er seit einiger Zeit nur noch Heimatgedichte schreibt. Es ist spät am Abend - und keiner ist mehr nüchtern. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Sanna sitzt mit dem Journalisten Heini und Doktor Breslauer in der Kneipe. Sie denkt über ihren Bruder Algin und seine Frau Liska nach. Ihre Ehe ist zerrüttet. Algin tröstet sich mit Betty Raff, und Liska träumt vom Luxus. Gern würde sie ihr Leben abwechselnd in einer warmen Badewanne und im Bett verbringen. Und tagsüber müssten viele Frauen sie umringen und bedienen. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
In der neunten Folge unserer Lesung erzählt Susanne von ihrem neuen Leben in Frankfurt am Main. Viele Menschen hat sie kennengelernt. Zum Beispiel Heini, den großen Schwarm von Liska, der ein bekannter Journalist war, kein Blatt vor den Mund nahm und jetzt kein Geld mehr verdient. Oder auch Doktor Breslauer, der ein Freund von Heini und Jude ist. Zusammen mit den beiden Männern sitzt Sanna nun zu später Stunde noch im Lokal. Man singt zur Gitarre und politisiert. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Sanna, unsere Erzählerin, denkt an ihre Zeit in Köln zurück. Es war im Jahr 1933, als eines Tages die Geheime Staatspolizei an ihre Tür klopft, die Wohnung durchwühlt und sie aufs Präsidium mitnimmt. Ihre Tante Adelheid hatte sie angezeigt, weil sie die Reden Görings im Radio nicht anhören wollte. Beim Verhör bricht Sanna in Tränen aus, und der junge Richter lässt sie laufen. Sanna flieht Hals über Kopf aus Köln nach Frankfurt am Main. Franz, ihren Cousin, lässt sie sprachlos am Bahnhof zurück. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Die Erzählerin Susanne, genannt Sanna, denkt noch immer an ihren Cousin Franz in Köln. Als er drei Jahre alt war, starb sein jüngerer Bruder im brennenden Elternhaus. Die abwesende Mutter – Sannas Tante Adelheid - gab dem Jungen ein Leben lang die Schuld daran. Tante Adelheid unternimmt auch alles, um ihre Beziehung zu zerstören, nachdem sich Sanna und Franz verliebt haben. Fast gelingt ihr das – als nämlich eines Tages Paul, ein Freund von Franz, die Tante und ihre Kundin Fräulein Fricke im Laden ein wenig reizt und ihr „gutes nationalsozialistisches Gefühl“ in Frage stellt. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Erzählerin ist die 19-jährige Susanne, genannt Sanna. Sie erinnert sich, wie sie 1933 nach Köln kam, um ihrer Tante Adelheid im Geschäft zu helfen. Deren Sohn Franz, an den sie gerne denkt, hatte sie am Bahnhof abgeholt. Nicht vergessen kann sie, wie böse Tante Adelheid zu ihr war. Außerdem ist ihr der Besuch einer Ausstellung im Gedächtnis geblieben. Sie sollte - aus Sicht der Nationalsozialisten - die Folgen der sogenannten „Rassenvermischung eines Volkes“ demonstrieren. Anschließend hatte sich Tante Adelheid mit einem Regierungsrat über Geschlechtskrankheiten ereifert. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Bertchen Silias ist völlig überdreht. Im Henninger-Bräu in Frankfurt am Main muss das Kind immer wieder ein Gedicht aufsagen, das eigentlich für Hitler gedacht war, dem die Menge auf dem Opernplatz zugejubelt hatte. Spät abends fällt das Kind in seinen teuren Fliederstrauß und ist tot. Schnell leert sich das Lokal. Nur Sanna und Gerti bleiben - und Gertis Verehrer Kurt Pielmann von der SA. Auch Herr Kulmbach von der SS ist noch da. Von den vieren ist keiner mehr nüchtern. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Irmgard Keun beschreibt das Leben im Nationalsozialismus, das sie selbst erlebt hat: „ein Deutschland voll berauschter Spießbürger“, wie sie sagte, „berauscht, weil sie gehorchen und Angst haben durften und berauscht, weil sie Macht bekommen hatten.“ Ihre Geschichte spielt 1936 in Frankfurt am Main. Sanna und Gerti sind dabei, als Hitler über den Opernplatz fährt. Für Bertchen Silias hat er keine Zeit. Das Kind sollte ein Gedicht vortragen. Anschließend trifft man sich in der Braugaststätte Henninger. Dort provoziert Gerti einen SA-Mann namens Pielmann so, dass Sanna sie schließlich sicherheitshalber auf die Toilette lotst. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Irmgard Keun erzählt vom Leben im Nationalsozialismus aus der Perspektive von Susanne Moder, genannt Sanna. Die 19-Jährige lebt bei ihrem Bruder Algin in Frankfurt am Main. Früher war er ein erfolgreicher Schriftsteller. Seit die Nazis an der Macht sind, sind seine Bücher verboten. Sanna besorgt ihm und seiner Frau Liska den Haushalt. Heute hat sie sich im Café verabredet mit ihrer Freundin Gerti, die vergeblich auf ein Rendezvous mit Dieter Aaron hofft. Er ist ein sogenannter „verbotener Mischling“. Die beiden Frauen geraten in einen Menschenlauflauf. Hitler wird auf dem Frankfurter Opernplatz erwartet. Weil Sanna und Gerti nicht durch die Menge kommen, beschließen sie zu bleiben. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Susanne Moder, genannt Sanna, ist 19 Jahre alt. Sie hat uns bereits von ihrem Leben erzählt: in Lappesheim an der Mosel geboren, war sie mit 16 zu ihrer Tante Adelheid nach Köln gezogen, einer strammen Nationalsozialistin. Dort hat sie deren Sohn Franz kennen und lieben gelernt. Mittlerweile wohnt sie bei ihrem Stiefbruder Algin in Frankfurt am Main. Algin schreibt Bücher, die er früher immer der Familie an die Mosel geschickt hat. Sannas Vater hat jeden Abend eine halbe Seite daraus gelesen, ist aber bei keinem Roman je bis ans Ende gekommen. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
1905 in Charlottenburg geboren, hat Irmgard Keun als junge Frau die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland erlebt. Ihr Roman spielt an zwei Tagen des Jahres 1936. In Frankfurt am Main wird Hitler von den Massen bejubelt. Mittendrin ist die 19-jährige Susanne. Sie ist die Erzählerin unserer Geschichte - ein Alter Ego der Autorin -, die die nationalsozialistische Gesellschaft um sie herum beobachtet - sehr genau, oft humorvoll und nur scheinbar naiv. Gelesen wird „Nach Mitternacht“ von der Schauspielerin Camilla Renschke. Für ihre "leichtfüßige und mädchenhafte" Lesung von Irmgard Keuns "Gilgi, eine von uns" hat sie den Deutschen Hörbuchpreis bekommen. Jetzt interpretiert Camilla Renschke also – in einer Produktion des Hessischen Rundfunks aus dem Jahr 2022 – Irmgard Keuns ersten Exilroman „Nach Mitternacht“. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Hier schließt sich der Kreis. Der hohe Rabbi Löw hat Besuch vom Engel Asael, der ihm vorwirft, zweimal das Gleichgewicht der Welt gestört zu haben. Das erste Mal verwandelte er einen Stein, der den Kaiser bei einem Besuch in der Judenstadt treffen sollte, in zwei Schwalben. Das zweite Mal ist der Auslöser für diese Geschichte: Dem Kaiser ist bei einem Ritt durch die Judenstadt ein Mädchen begegnet, und dessen Antlitz lässt ihn nicht mehr los. Doch er sucht das Mädchen vergeblich. Das Audio ist online bis zum 08.10.2026.
„Rudolfe, hilf!“ - das hat die schöne Esther, die Frau des reichen Meisl, in der Nacht, in der sie starb, gerufen, und seitdem treibt es ihren Witwer um, wer mit „Rudolfe“ gemeint gewesen sein könnte. Jetzt ist Meisl selbst dem Tod nah, und die Ahnung, dass mit Rudolfe nur der Kaiser gemeint gewesen sein kann, lässt in ihm den Wunsch wachsen, ihm einmal zu begegnen. Ein Jude beim Kaiser - der kaiserliche Kammerherr Philipp Lang, der alle paar Monate beim Meisl vorbeikommt, um Geld für den Kaiser einzutreiben, winkt ab. Eine absurde Idee. Doch Meisl sinnt auf eine List. Der Kaiser indessen ahnt von nichts und ist eben dabei, seine Kunstschätze zu betrachten. Das Audio ist online bis zum 08.10.2026.
Mit viel Geld hat der reiche Jude Mordechai Meisl sich die Schutz- und Privilegien-Rechte von Kaiser Rudolf erkauft. Alle drei Monate kommt dessen Gesandter Philipp Lang und treibt die Rechnung ein. Doch bei Rudolfs Vorliebe für wertvolle Gemälde ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Er wartet auf den Tod Meisls, der lungenkrank im Bett liegt. Dann, so denkt er, kann er dessen gesamten Reichtum haben. Doch noch lebt Mordechai Meisl. Philipp Lang sitzt an seinem Bett und gibt launige Geschichten vom Hof zum Besten, während er ein üppiges Nachtmahl verzehrt. Das Audio ist online bis zum 08.10.2026.
Im Juli 1924 hatte Leo Perutz mit der ersten Novelle seines Romans begonnen, damals unter dem Arbeitstitel „Meisls Gut“. Doch dann legte er sie wieder beiseite. Fast 20 Jahre später, im palästinensischen Exil, abgeschnitten von der europäischen Kultur, die ihm Anregung und Material für seine Romane geliefert hatte, nahm Perutz die Arbeit an dem Roman wieder auf - und schrieb an Freunde: „Es fehlen nur zwei kleine Geschichten, mit denen ich mich herumschlage. Sie sind notwendig, um den Zusammenhang des Ganzen herzustellen. Das heißt, um aus einem Dutzend Alt-Prager Novellen den Roman von Mordechai Meisl und Rudolf dem Zweiten zu machen.“ Es dauerte dann noch sechs Jahre, bis die beiden fehlenden Novellen vollendet waren. „Das verzehrte Lichtlein“ ist die erste davon. Das Audio ist online bis zum 08.10.2026.
Der Kaiser ist seit neun Jahren tot, in Böhmen wütet seit drei Jahren der Dreißigjährige Krieg, der Handel stockt, die Menschen hungern. Es ist der 11. Juni 1621. In den frühen Morgenstunden sind 27 protestantische böhmische Adlige enthauptet worden, darunter der Leibarzt des Kaisers, Doktor Jessenius. Im Gasthaus „Zum silbernen Hecht“ treffen am Abend die einstigen Bediensteten des Kaisers zusammen: der Hofnarr Brouza, der zweite Kammerdiener Čerwenka, der Lautenspieler Kasparek und der Barbier Svatek. Sie geben sich alten Anekdoten hin, Erinnerungen an bessere Zeiten. Der Kammerdiener Čerwenka hat eben behauptet, der Kaiser hätte ihm auf dem Sterbebett prophezeit, dass sein Leibarzt Doktor Jessenius einst hingerichtet werden würde. Aber dass der Kaiser prophetische Gaben hatte, wollen ihm die anderen nicht so recht glauben. Das Audio ist online bis zum 08.10.2026.
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