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Amtsgeheimnisse - Der Gemeindebund-Podcast
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Amtsgeheimnisse - Der Gemeindebund-Podcast

Author: Österreichischer Gemeindebund

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Willkommen bei „Amtsgeheimnisse – Der Gemeindebund-Podcast“, eurem Zugang
zu Geschichten und Informationen über die österreichischen Gemeinden! In unserem
Podcast werfen wir gemeinsam mit Präsident Johannes Pressl und spannenden Gästen einen detaillierten Blick hinter die Kulissen des kommunalen Lebens und beleuchten die Arbeit jener Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass unsere Gemeinden funktionieren.
34 Episodes
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Eine österreichische Gemeinde mit zwei Postleitzahlen, wirtschaftlichem Sonderstatus, doppelt so vielen deutschen als österreichischen Staatsbürgern und ringsum von deutschem Gebiet umgeben – wie kann das sein? Ganz einfach: Die Tiroler Gemeinde Jungholz ist eine funktionelle Exklave. Sie ist nur an einem Punkt auf 1.636 Metern Seehöhe am Gipfel eines Bergs mit Österreich verbunden und liegt geografisch im deutschen Allgäu. Dadurch ist sie auch ausschließlich von Deutschland zugänglich. Wie ist es, eine solche Gemeinde zu leiten? Bürgermeisterin Karina Konrad erzählt in dieser Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“ von den Eigenheiten und der Herausforderungen eines „Stücks Tirol im Allgäu“.Jungholz ist wirtschaftlich und auch sonst stark an Deutschland angebunden, doch gleichzeitig gelten österreichische Gesetze. Das führt zu allerhand Hürden, etwa bei der Auftragsvergabe an deutsche Unternehmen, bei den Stromnetzen und bei der Kommunalsteuer. Die Glasfaseranbindung an Österreich verlangt etwa ein Kilometer-langes Zuleitungsnetz und in der Kommunalpolitik ist es nicht immer einfach, Ämter zu besetzen, zumal dafür eine österreichische Staatsbürgerschaft erforderlich ist. „Wenn neue Gesetze erlassen werden, sind wir sehr hellhörig, ob es für uns auch Ausnahmeregelungen gibt“, so Karina Konrad. „Unsere Kinder gehen in Deutschland in die Schule und auch die ärztliche Versorgung befindet sich mehrheitlich im Allgäu“, erzählt die Bürgermeisterin. Daraus resultiert auch, dass Jungholz als wohl einzige Gemeinde Tirols nicht Teil eines Krankenhausverbands ist. Statistisch gesehen ist Jungholz auch die Gemeinde mit dem geringsten Durchschnittseinkommen Österreichs – doch der Schein trügt: „Wir sind nicht so arm, wie es in der Statistik aussieht“, lacht Karina Konrad. Immerhin arbeiten die meisten Jungholzerinnen und Jungholzer im deutschen Ausland.Über das und mehr spricht die Jungholzer Bürgermeisterin in der aktuellen Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“. Österreichischer Gemeindebund
In dieser Folge von „Amtsgeheimnisse“ gewährt Amtsleiter Reinhard Haider, der neue Vorsitzende des FLGÖ (Fachverband der leitenden Gemeindebediensteten Österreichs), einen Blick in den Maschinenraum der Gemeinden.Seit fast drei Jahrzehnten leitet Haider das Gemeindeamt von Kremsmünster in Oberösterreich – und seit 1. Oktober steht er nun an der Spitze aller Amtsleiter Österreichs. Mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl spricht er über seine Rolle als interner Manager, über die immer enger werdende Zusammenarbeit mit Bürgermeistern und über die Verantwortung, Verwaltung menschlich und bürgernah zu gestalten.„Als oberste Beamte in der Verwaltung sind wir für das interne Management, die Abläufe, das Personal und die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister zuständig. Wir sind sozusagen die Stabilitätsanker im Rathaus“, sagt Haider. In seiner neuen Funktion möchte er Austausch und Weiterbildung stärken – als eine Art „Selbsthilfegruppe der Amtsleiter“ für ganz Österreich. Themen wie Digitalisierung, Konfliktmanagement und wachsender Bürgerservice-Druck stehen dabei im Mittelpunkt. Er erzählt, warum Amtsleiter heute mehr Strategen als Verwalter, mehr Möglichmacher als Bedenkenträger sein müssen – und weshalb Erreichbarkeit und Vertrauen die Währung des kommunalen Alltags sind. Österreichischer Gemeindebund
Kann man mit Windrädern seine Gemeinde nachhaltig sanieren? Diese Frage stellt Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl dem Bürgermeister von Höflein Otto Auer in der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse vor Ort“. „Wir nehmen alleine 500.000 bis 600.000 Euro pro Jahr nur durch die Windräder ein“, sagt Otto Auer. Damit könne man schon einiges für die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde schaffen. Das war aber nicht immer so: Denn Höflein mit seinen 1.200 Einwohnern war lange Zeit eine Sanierungsgemeinde und mit 600 Unterschriften eher gegen Windkraft eingestellt. „Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern in zwei Informationsveranstaltungen genau erklärt, welchen Vorteil sie von den Windrädern haben – sowohl persönlich, aber auch als Gemeinde. Und dann haben wir das Go für den Windpark bekommen“, sagt Auer. Heute gibt es in der Gemeinde 31 Windräder, im Endausbau sollen es 35 sein. Und schon jetzt ist es eine Win-Win-Situation: Wir erzeugen Strom für ca. 60.000 Haushalte und haben in Höflein 450 Haushalte. Eine Familie in der Gemeinde bekommt ca. 720 Euro Energieunterstützung pro Jahr von der Gemeinde - nur aufgrund unserer erfolgreichen Windkraft“, sagt der Bürgermeister stolz.Zusätzlich zur Windenergie hat Höflein eine Energiegemeinschaft mit Photovoltaik-Anlagen gegründet. Großes Ziel der Gemeinde: 90-95 Prozent an Energiebedarf selber erzeugen, und in einem weiteren Schritt einen Großspeicher zu bauen, womit Strom für eine Woche für die Gemeinde Höflein gespeichert werden kann. Seinen Amtskollegen kann Otto Auer den Schritt zur Windkraft und Energiegemeinschaft nur wärmstens empfehlen: „Sie bringt zufriedene Bürger, sorgt für Regionalität und schafft erneuerbaren Strom.“ Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Markt- und Meinungsforscher Peter Hajek über seinen Job als Meinungsforscher zwischen „Packerlsuppe und Sonntagsfrage“, die Stimmungsmache mit Umfragen, sowie das Idealbild des Bürgermeisters.Generell boome das Geschäft mit Umfragen – in der Wirtschaftsbranche mehr als im politischen Umfeld. Der Experte nennt in dem Zusammenhang die unterschätzte Bedeutung von Umfrageergebnissen zur Handlungsanleitung von Unternehmen oder Entscheidungsträgern. „Wenn ich zum Beispiel in einer Gemeinde nach dem Bau eines Kreisverkehrs frage, soll am Ende der Kosten-Nutzen für die Gemeinde und die Bevölkerung herauskommen. Die Umfrage kann damit als Handlungsanleitung für künftige Entscheidungen dienen“, erklärt er den praktischen Nutzen. „Und was braucht der ideale Bürgermeister von heute“, will der Gemeindebund-Präsident im Gespräch mit Peter Hajek wissen: „Den idealen Bürgermeister, die ideale Bürgermeisterin muss auszeichnen, dass er/sie eine Liebe zu den Menschen hat, dass er/sie ein Mensch ist,  der/die,  sich ehrlich bemüht und kümmert um seine Bevölkerung. Von Vorteil ist darüber hinaus Führungsqualität und gute kommunikative Fähigkeiten. Und den wirklich guten Bürgermeister unterscheidet, dass er Entscheidungen aus Überzeugung trifft, die zum Vorteil für seine Bürgerinnen und Bürger sind“, weiß der Experte.Den Politikern rät der Experte generell nur dann zu kommunizieren, wenn es auch was zu sagen gibt. „Man muss nicht immer alles sofort kommentieren und man muss sich nicht dauernd von den Medien treiben lassen.“Peter Hajek hat übrigens einen eigenen Podcast – „Das Orakel“, der monatlich erscheint. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“ – dem Gemeindebund-Podcast – spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer über sein Gemeindebudget und mit welchen Mitteln er es schafft, entgegen dem allgemeinen Trend einen positiven Rechnungsabschluss vorzulegen.Aktuell stehen die Gemeinden in ganz Österreich vor einer schwierigen finanziellen Situation – die schwierigste seit der Finanzkrise 2008. Allein in Kärnten können 80 von 132 Gemeinden dieses Jahr ihren Haushalt nicht ausgleichen. Mühldorf schafft es gerade noch. „Letztes Jahr konnten wir einen Überschuss von rund 60.000 Euro ausweisen – aber mit Einsatz sämtlicher Mittel“, erzählt Bürgermeister Erwin Angerer. Normalerweise konnte man Bedarfszuweisungsmittel in Höhe von 300.000 Euro für Projekte und Investitionen einsetzen. Heuer wurden diese dafür verwendet, den Haushalt positiv abschließen zu können. Den Budget-Voranschlag für das kommende Jahr konnte die rund 1.000-Einwohner-Gemeinde auf dieselbe Weise positiv planen – auch wenn es knapp wird.Dabei hat die Gemeinde Mühldorf ihre Hausaufgaben gemacht: „Wir haben über Jahre hinweg stets vorsichtig gehaushaltet und immer auf das Budget geachtet“, so Angerer. Über alle Fraktionen hinweg ziehe man an einem Strang. Die Devise lautet: „Nur Projekte umsetzen, wo die Folgekosten entweder überschaubar sind oder keine Folgekosten entstehen.“ Dank dieser Einstellung hat die Gemeinde Mühldorf - mit Ausnahme eines von der Gemeinde betriebenen Schilifts - kaum Posten, die das Budget belasten.Ein weiterer Grund für das intakte Gemeindebudget ist die restriktive Personalpolitik. Dass das auch ohne Leistungseinbußen funktioniert, zeigt das Kinderbetreuungsangebot in Mühldorf – ein überregionales Erfolgsmodell. Schon vor 20 Jahren führte Erwin Angerer kurz nach seinem Amtsantritt eine altersübergreifende Kindergruppe mit Ganztags-Betreuung über das gesamte Jahr hinweg ein. Seitdem gibt es in Mühldorf zwei Gruppen, die immer voll ausgelastet sind. Zuletzt sind die Betreuungskosten stark gestiegen: „Wir als Gemeinde zahlen jetzt pro Kind im Jahr ca. 3.000 Euro dazu“, so der Bürgermeister.Die Versuche, die Kinderbetreuung als interkommunale Kooperation gemeinsam mit mehreren Nachbargemeinden aufzuziehen, scheiterten damals an dem „Kirchturmdenken“ mancher Gemeinden, so Angerer. Dabei wäre das ein wichtiger Ansatz, um Kosten zu optimieren, ist sich der Bürgermeister sicher: „Nicht jede Gemeinde muss immer alles anbieten.“Einige Leistungen sind hingegen unabdingbar: Mühldorf ließ als wohl einzige Gemeinde Österreich ein eigenes Kaufhaus bauen. Heute mietet eine Sparfiliale die Räumlichkeiten. „Hätten wir das nicht gemacht, so hätten wir keinen Nahversorger mehr in der Gemeinde. Diese Investition werden wir nicht erwirtschaften können. Aber den laufenden Betrieb bringen wir herein“, erzählt Bürgermeister Erwin Angerer.Gleichzeitig war Mühldorf Vorreiter bei der externen Finanzprüfung: Die Gemeinde beauftragte schon vor Jahren aus Eigeninitiative eine Steuerprüfungskanzlei, um Sparpotenziale zu durchleuchten, noch bevor das Land Kärnten dies in allen Kommunen angestoßen hat.„Zusammenhalt im Gemeinderat, effizient haushalten, Folgekosten reduzieren - das ist die Basis dafür, dass man auch in schwierigen Zeiten über die Runden kommt“, so Angerer. Er lobt auch die Gemeindeaufsicht des Landes Kärnten, die für Transparenz sorgt und sparsames Wirtschaften der Gemeinden belohnt. Schlussendlich gehe es ja um Steuergeld, so Angerer: „Jeder Gemeindemandatar sollte sich der Verantwortung bewusst sein und mit dem Geld, das er vom Steuerzahler übertragen bekommt, vernünftig umgehen.“ Dabei gehöre auch, dass jene Gemeinden, die ihr Budget überzogen haben, in Zukunft ihre Hausaufgaben machen, ist sich der Bürgermeister sicher.Um langfristig die Gemeindebudgets zu sanieren, pocht Angerer auf Kompetenzentflechtung: „Wir müssen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden die Zuständigkeiten klar definieren. So können wir einige Potenziale heben.“ Der Mühldorfer spricht auch ein regionales Thema an: Die Kärntner Gemeinden seien, was die Umlagen ans Land betrifft, am stärksten belastet. Welche Reformen er sich wünscht, hören Sie in der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse vor Ort“ mit Bürgermeister Erwin Angerer. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Vorstandssprecher der APG (Austrian Power Grid) über das Stromnetz in Österreich, Kapazitätsfragen und künftige Ausbaupläne der österreichischen Stromwirtschaft und welche Rolle die Gemeinden in all diesen Fragen spielen. „Das österreichische Stromnetz ist ein hochkomplexes, technisches System, das von der Netzstruktur mit unserem Straßennetz vergleichbar ist“, erklärt Gerhard Christiner. Die größte Herausforderung sei es jeden Tag die Balance zwischen Verbrauch und Erzeugung herzustellen. Abhilfe würde ein massiver Ausbau von Heimspeichern bringen, da diese speziell bei Photovoltaik Spitzen abfedern könnten. Aktuell steht Österreich vor der Situation, dass im Osten viele Umspannwerke gebaut werden, weil es dort zu viel Strom gibt, der dort nicht gebraucht wird. Dieser wird dann in den Westen geschickt, weil sich dort die Pumpspeicher befinden,  die den überschüssigen Strom speichern können um ihn dann bei Bedarf wieder in den Osten zu schicken. Daher müsse sowohl massiv in den Netzausbau aber auch in Speicher investiert werden.  „Gleichzeitig haben Batterie- bzw. Heimspeicher den Vorteil, dass Strom flexibler genutzt werden kann, also dann, wenn ich ihn brauche oder dann, wenn er besonders billig ist, also mittags“, sagt der APG-Experte. Auf die Frage, wieso Windräder immer wieder still stehen, obwohl es ordentlichen Wind gibt, begründet Gerhard Christiner folgender maßen: „Wir stehen immer wieder vor der Situation, überschüssigen Strom zu haben, den wir aus Mangel an Kapazitäten weder einspeisen noch speichern können. Das führt dazu, dass wir immer wieder Wasser über das Wehr laufen lassen oder Windräder abdrehen müssen.“ Umso mehr plädiert der AGP-Vorstandssprecher für einen raschen und massiven Netz- und Speicherausbau. Nicht zuletzt auch deswegen, weil der Stromverbrauch stetig ansteigt – alleine durch die Energiewende (E-Mobilität), aber auch im Bereich der Industrie sowie Herausforderungen der neuen Technologien und den Ausbau von Rechenzentren durch die zunehmenden KI-Anwendungen. Eine große Herausforderung für die Arbeit der APG bei der Umsetzung neuer Projekte sieht Christiner in der frühzeitigen Einbindung der Bürgerinnen und Bürger aber auch der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie einer umfassenden Kommunikation und Aufklärung anstehender Projekte. Dabei brauche es ein Kommitment von allen Beteiligten. „Die Gemeinden brauchen wir dabei besonders für unsere Arbeit. Sie sind die „enabler“ der Projekte“, sagt Gerhard Christiner.Hinsichtlich eines möglichen Blackouts beruhigt der Experte: „Österreich hat ein sehr verlässliches Netz, das gut ausgebaut ist und stabil läuft. Dennoch kann es immer wieder passieren, dass Teile des Systems ausfallen oder kollabieren“, sagt Christiner. Nicht ganz so entspannt ist für den AGP-Vorstand der Umstand zunehmender Hacker-Angriffe auf das Stromnetz. „Wir überwachen unsere Systeme rund um die Uhr, versuchen auch permanent nachzuforschen, aber es ist durchaus eine reale Bedrohung.“ Das und mehr hören Sie in der aktuellen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“. Österreichischer Gemeindebund
Eine Gemeinde ohne Wirtshaus? Nicht auszudenken! Doch genau das drohte in Hochneukirchen-Gschaidt zur Realität zu werden. Der Ort mit rund 1.600 Einwohner:innen liegt am „Dach“ der Buckligen Welt im Dreiländereck Niederösterreich/Burgenland/Steiermark und musste kurz vor der Pandemie zusehen, wie der letzte Pächter des Gemeindewirtshauses den Schlüssel abgab. „Wir haben uns während der Pandemie Gedanken gemacht, wie wir das Wirtshaus nachhaltig betreiben können“, erzählt Bürgermeister Thomas Heissenberger. „Wir haben uns gefragt: Was braucht ein Wirtshaus heutzutage? Was wünscht sich ein Gast? Und wie muss man sich positionieren, um mit einem Wirtshaus wirtschaftlich zu überleben? Mithilfe von professioneller Prozessbegleitung haben wir uns ein Konzept überlegt“, so Heissenberger. Das Ergebnis ist „s’Hutwisch“ - eine Genossenschaft bestehend aus Bürgerinnen und Bürgern, die das Gemeindewirtshaus nun bereits seit mehreren Jahren erfolgreich betreibt.Der große Vorteil war, dass es sich beim Wirtshaus um eine Gemeinde-Immobilie handelt. Von Vornherein war für Bürgermeister Heissenberger jedoch klar: Der Betrieb eines Wirtshauses ist nicht Gemeindesache. Pächter ist nun die Genossenschaft. Rund 600 Bürgerinnen und Bürger haben insgesamt rund 1.500 Anteile zu je 150 Euro an der Genossenschaft erworben. „Der Schlüssel zum Erfolg ist der neunköpfige Genossenschaftsvorstand, der sich intensiv mit dem Betrieb des Wirtshauses befasst“, erzählt Heissenberger. Zu Beginn standen mehrere Investitionen an. Hier trennt Heissenberger klar zwischen den Aufgaben der Gemeinde als Vermieter und jenen der Genossenschaft als Pächter. Als Bürgermeister und gleichzeitig Obmann der Genossenschaft bekleidet er eine Doppelrolle. Ziel der Genossenschaft ist nicht die Finanzanlage, sagt der Bürgermeister: „Alle, die sich hier beteiligt haben, wollen in erster Linie ein Wirtshaus haben. Sie wollen dort Geburtstag, Taufe und Erstkommunion feiern“. Wie gut das Projekt ankommt, zeigt sich an der bunten Zusammensetzung der Genossenschaft: „Wir haben Mitglieder vom Neusiedler See bis zum Bodensee“. Die Gemeinde profitiert zwar von den Miet- und Kommunalsteuereinnahmen. Vor allem ist das Wirtshaus aber ein sozialer Treffpunkt, wo sich das Gemeindeleben abspielt. „Die Genossenschaft an sich ist nicht der Schlüssel zum Erfolg, dass ein Wirtshaus funktioniert. Der Schlüssel zum Erfolg ist das Team, das dahintersteht“, betont Bürgermeister Thomas Heissenberger im Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl in dieser Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit der Generaldirektorin der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Natalie Harsdorf über ihre Arbeit als Ermittlerin und Aufdeckerin und ihrem Antrieb sich als „Schiedsrichterin“ einzuschalten, wenn Ungerechtigkeiten oder Unstimmigkeiten vorliegen. Doch was macht die BWB eigentlich und wer kann sich an die BWB wenden? Natalie Harsdorf erklärt im Gespräch, dass es die BWB dann brauche, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen soll und wenn Ungereimtheiten auftauchen. Die BWB bietet als Unterstützung aber auch Schulungen für Gemeinden oder Checklisten an, die den Gemeinden bei Compliance-Fragen helfen. An die BWB kann sich jeder und jede wenden, die das Gefühl haben, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und was haben Gemeinden konkret von der BWB? Die Gemeinden waren und sind immer wieder mit Kartellthemen konfrontiert – aktuell sind dieGemeinden wegen des Baukartells auf die Expertise der BWB angewiesen – immerhin sind viele Gemeinden österreichweit und die gesamte Bauwirtschaft von dem Kartell betroffen, in dem es in erster Linie um Preisabsprachen geht. Ziel der BWB ist es, die Ungereimtheiten so schnell wie möglich auszuräumen und den Fall vor Gericht zu bringen. Das Problem dabei ist: Dass Viele Gemeinden erst überprüfen müssen, in wie weit und ob sie überhaupt betroffen sind. Um Schadenersatzansprüche geltend zu machen, wurde auch ein gemeinsamer Prozessfinanzierer gefunden. Doch bis mehr Bewegung in die Sache kommt, wird es noch dauern.Die Behörde hat die Gemeinden aber auch schon in anderen Themen - so im Fall des Müllkartells, des LKW-Kartells oder Unstimmigkeiten mit gestiegenen Benzinpreisen  und Vergabeabsprachen intensiv - betreut und  unterstützt. Natalie Harsdorf rät jedenfalls für künftige Fälle zu mehr Eigenverantwortung und mehr Bauchgefühl. „Die Menschen haben ein gutes Gespür, wenn ihnen etwas komisch vor kommt“, weiß die Generaldirektorin aus Erfahrung. Ihr ist aber auch klar: „Ohne Schiedsrichter halten sich die Spieler nicht an die Regeln – und deswegen braucht es die BWB“, sagt Harsdorf. Auch wenn es die BWB erst seit 2002 gibt, zeigt sich die Behörde zufrieden mit ihrer Arbeit. „Die Bußgelder infolge der Strafverfahren zeigen Wirkung. Man merkt, dass die Unternehmen zunehmend in Compliance investieren, vorsichtiger werden und uns kontaktieren“, sagt Harsdorf. Das und mehr hören Sie in der aktuellen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“. Österreichischer Gemeindebund
Silvia Karelly ist Bürgermeisterin der Gemeinde Fischbach in der Steiermark und sie hat eines geschafft, woran schon viele gescheitert sind: Ihre Liste im Gemeinderat besteht zu mehr als 50 Prozent aus Frauen – von 11 ÖVP Mitgliedern sind 6 weiblich. „Als ich Bürgermeisterin geworden bin, habe ich gemerkt, dass es nur sehr wenige Frauen im Gemeinderat gibt. Ich wollte 50/50. Alle haben gesagt, das geht nicht und ich habe gesagt - geht nicht gibt’s nicht. Ich habe mir ein Ziel gesetzt und es auch erreicht. Wenn man etwas wirklich will, dann geht es auch“, so Silvia Karelly. Wie die Bürgermeisterin in ihrer Fraktion Geschlechterparität erreicht und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat, erzählt sie in der aktuellen Podcast-Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“ mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl.Die Bevölkerung der meisten Gemeinden besteht zu mindestens 50 Prozent aus Frauen. Warum also sollte nicht auch ihre politische Repräsentation im Gemeinderat so ausgestaltet sein? Leider ist der Frauenanteil in der Kommunalpolitik sehr gering. Nur etwa ein Viertel aller Gemeinderät:innen sind weiblich. Das will Silvia Karelly, Bürgermeisterin von Fischbach, ändern. „Es gibt sehr viele Frauen, die sich in der Gemeinde engagieren – in der Pfarre, in den Vereinen, bei Veranstaltungen. Für den Schritt in die Kommunalpolitik fehlt oft nur sehr wenig. Wir Frauen wollen direkt angesprochen werden“, meint die Bürgermeisterin, die als Beispiel vorangeht. Warum ihr das so wichtig ist? „Es braucht ehrliche Einbindung – nicht der Quote wegen, sondern, weil wir die Perspektiven und Lebenserfahrungen von Frauen in unserer Politik haben wollen. In unserer Liste haben wir Frauen aus allen Ortsteilen, allen Alters- und aus allen Berufsgruppen, um möglichst viele Perspektiven einzubinden“, unterstreicht Karelly. In dieser Podcast-Folge spricht sie auch über „Rezepte“ für mehr Frauen im Amt: „Man muss auch stark als Motivatorin wirken und als gutes Beispiel vorangehen. Das zeugt von Ausstrahlung und Motivation und die muss ehrlich sein. Denn Frauen durchschauen sofort, wenn sie nur der Quote wegen eingebunden werden.“ Dass ihr starkes Engagement für Frauenförderung manche abschreckt, nimmt die Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete gerne in Kauf. Sie empfiehlt anderen Gemeinden, direkt auf Frauen zuzugehen und sie zur Mitwirkung in der Politik einzuladen. Bürgermeisterin Silvia Karelly ist in der neuesten Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse vor Ort“ mit Präsident Johannes Pressl zu hören. Österreichischer Gemeindebund
In einer Spezial-Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Vizepräsidenten des NÖ Gemeindebundes, Stefan Seif, Bürgermeister Helmut Mall (St. Anton am Arlberg) sowie Stadtrat Norbert Ciperle anlässlich einer Reise in die Ukraine. Auf Einladung der Österreichischen und der Ukrainischen Botschaft reiste eine 13-köpfige Delegation des Österreichischen Gemeindebundes unter der Leitung von Vizepräsident Stefan Seif Anfang Juni nach Kiew zum Gemeindetag der ukrainischen Städte und Gemeinden. Auf dem Programm standen - neben der Einladung zum Gemeindetag – auch Gespräche mit ukrainischen Gemeindevertretern zu möglichen Partnerschaften und Kooperationen, ein Austausch zur aktuellen Lage in der Ukraine sowie ein Besuch in der Botschaft. Was bei keiner Reise in  die Ukraine fehlen darf: Ein Besuch der vom russischen Angriffskrieg schwer zerstörten Gemeinden, Bucha, Borodianka, Irpin sowie der Gedenkstätten tausender gefallener Soldaten und unschuldig getöteter Menschen aus der Zivilbevölkerung.Auch wenn in Kiew vermeintlich ein „normales“ Leben stattfindet, ist das Land dennoch im Krieg. Die Teilnehmer mussten dies hautnah miterleben, als Kiew in der Nacht auf den 6. Juni von den schwersten Drohnenangriffen der letzten Zeit getroffen wurde. „Einige Teilnehmer unserer Delegation haben die Nacht im Bunker verbracht, die Alarm-App war permanent auf Warnstufe rot“, erzählt Delegationsleiter Stefan Seif.  Für die drei Gesprächspartner, genauso für die gesamte Delegation war es keine „normale“ Reise, sondern Erlebnisse, Erfahrungen, Erzählungen, die noch lange nachwirken und so schnell nicht vergessen werden. Und sie sind sich einig: „Österreich, Europa und die ganze Welt – wir alle müssen die Ukraine unterstützen und dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die Russen dieses freie und friedvolle Land zerstören“, erzählen Stefan Seif, Helmut Mall und Norbert Ciperle im Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl in einer Spezial-Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Präsidenten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Uwe Brandl über Gemeinsamkeiten und Herausforderungen der Kommunen in Deutschland und Österreich sowie seine Einschätzung zur künftigen Entwicklungen der Gemeinden und dem Standing der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Gefragt nach der typischen österreichischen Gemeinde antwortet Uwe Brandl: „Für mich ist diese unglaublich sauber, nett und pragmatisch in der Lösungsfindung“, sagt der oberste deutsche Gemeindevertreter. Brandl bestätigt im Gespräch mit Johannes Pressl dass die Kommunen, da wir dort vor den gleichen Herausforderungen stehen: Sinkende Einnahmen, knappe Kassen, Ausbaubedarf in der Kinderbetreuung oder die Sorgen in der Pflege und im Sozialbereich. Verschärft habe sich laut Brandl die Situation durch die globalen Entwicklungen, die sich auf europäischem Boden durch den russischen Angriffskrieg und die damit verbundenen Energiekostensteigerungen, die Lieferkettenengpässe weiter verschlechtert und damit zu geringen Einnahmen im Staatshaushalt geführt haben. „Wenn der Staat sich nichts anderes einfallen lässt, als den Gemeinden ständig neue Aufgaben aufzubürden, ohne die Finanzierung dafür bereit zu stellen, dann wird das ganz schnell zu einem noch größeren Problem führen - und zwar zu einem systemischen Problem“, sagt Uwe Brandl. Vor dieser Situation stehen die Gemeinden in Deutschland aktuell. Uwe Brandl spricht aber auch von überbordenden Auflagen für die Gemeinden, die es zu hinterfragen gelte und nennt in dem Zusammenhang den Baubereich aber auch die Digitalisierung, wo es sinnvolle Einsparmöglichkeiten gebe. Neidvoll blickt der oberste deutsche Gemeindevertreter auf die Österreicher wenn es um den direkten Draht zur Bundesregierung, dem Bundespräsident oder dem Landeshauptmann geht. Aber auch hinsichtlich der Abwendung des Rechtsanspruches auf Kinderbetreuung beneidet Brandl seine österreichischen Kollegen für die bessere Lösung. Und was sind seine Lösungsvorschläge gegen die Politikverdrossenheit und  den  Mangel an Kandidaten für das Bürgermeisteramt? „Wir setzen auf Fortbildung, Ermutigung und das Rückenstärken bestehender Amtsträgerinnen und Amtsträger. Wir müssen auch wieder mehr in den Fokus richten, dass man in keinem Amt den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger so unmittelbar gestalten kann, wie im Bürgermeisteramt“, sagt Uwe Brandl im Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl in der aktuellen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“. Österreichischer Gemeindebund
In knapp einem Drittel aller Gemeinden gibt es keinen Nahversorger mit Vollsortiment mehr. Seit 2010 ist die Zahl der Nahversorger um weitere elf Prozent gesunken. Dafür greift eine andere Entwicklung Platz: Die Teilsortimenter (Tankstellenshops, bäuerliche Direktvermarkter und diverse Automatenshops) werden mehr. Ist das die Lösung für die Zukunft? Müssen die Gemeinden oder private Initiativen, Vereine und Genossenschaften übernehmen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist? Diese Fragen waren Thema einer Tagung, die unter dem Titel „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ am 13. Mai 2025 im Haus der Industrie stattfand. Der Österreichische Gemeindebund lud die wichtigsten Stakeholder der österreichischen Nahversorgung, Gemeinden und neue Anbieter zu einer offenen Diskussion über die Zukunft der Nahversorgung. Im ersten Diskussions-Panel ging es vor allem um die aktuellen Rahmenbedingungen für Nahversorger und Gemeinden. Am Podium diskutierten Wolfgang Richter, Geschäftsführer von RegioData Research, Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums des Lebensmittelhandels in der WKÖ & Geschäftsführer von Prauchner, Werner Pamminger, der Geschäftsführer von Business Upper Austria und Christian Rosenwirth vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft. Die Diskussion zeigte die Problemstellen auf: Der Erhalt von Verkaufsflächen in einer kleinen Gemeinde ist aus Sicht der Anbieter in den wenigsten Fällen wirtschaftlich – vor allem, wenn man ein breites Sortiment anbieten möchte. Personalkosten könnten unter anderem durch sogenannte Hybrid-Lösungen oder völlig digitalisierte Kassensysteme gespart werden – sie können auch außerhalb der gewöhnlichen Öffnungszeiten in Betrieb sein. Dafür braucht es aber eine Ausweitung der gesetzlichen Öffnungszeiten. Doch auch andere gesetzliche und regulative Stellschrauben kamen in der Diskussion zur Sprache: Indem das Tabak-Monopol gelockert und der Verkauf von Medikamenten liberalisiert werden würde, könnten multifunktionale Nahversorgermodelle ermöglicht werden, um gemeinsame Potenziale zu bündeln und ein breites Angebot abdecken zu können. Davon profitieren sowohl die Bevölkerung als auch die Wirtschaftstreibenden. Die Experten am Podium plädierten auch für gezielte Förderungen und mehr Flexibilität bei der Widmung von Geschäftsflächen, um etwa Brachflächen und Leerstände nutzen zu können. Gleichzeitig ging ein Appell an die Bürgerinnen und Bürger selbst, mehr regional einzukaufen und die lokale Wirtschaft zu unterstützen. „Bürgerinnen und Bürger sollten den Nahversorger vor Ort auch nutzen, und nicht in größere Einkaufszentren ausweichen“. Dafür brauche es Bewusstseinsbildung. Ein guter Ansatz für die Zukunft sind regionale Kooperationen und gemeinschaftliche Projekte in Gemeinden mit Bürger:innen, Anbietern aus der Wirtschaft und der Gemeindeverwaltung. In Teil eins dieser Sonderreihe zur Nahversorgung werden die Rahmenbedingungen der Nahversorgung im ländlichen Raum von unterschiedlichen Stakeholdern beleuchtet und ein Problemaufriss gezeichnet.Einen Nachbericht und weiterführende Informationen zu der Tagung „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ vom 13. Mai 2025 finden Sie unter https://gemeindebund.at/termine/nahversorgungsevent-am-13-mai-2025/. Österreichischer Gemeindebund
In knapp einem Drittel aller Gemeinden gibt es keinen Nahversorger mit Vollsortiment mehr. Seit 2010 ist die Zahl der Nahversorger um weitere elf Prozent gesunken. Dafür greift eine andere Entwicklung Platz: Die Teilsortimenter (Tankstellenshops, bäuerliche Direktvermarkter und diverse Automatenshops) werden mehr. Ist das die Lösung für die Zukunft? Müssen die Gemeinden oder private Initiativen, Vereine und Genossenschaften übernehmen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist? Diese Fragen waren Thema einer Tagung, die unter dem Titel „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ am 13. Mai 2025 im Haus der Industrie stattfand. Der Österreichische Gemeindebund lud die wichtigsten Stakeholder der österreichischen Nahversorgung, Gemeinden und neue Anbieter zu einer offenen Diskussion über die Zukunft der Nahversorgung.Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch neue Wege der Nahversorgung der Zukunft vertieft. Bei einer Podiumsdiskussion mit einer Reihe von neuen und alten Playern - Thomas F. Huber, Gründer & Geschäftsführer von ROSY´S GmbH, Walter Oblin, Generaldirektor & CEO der Österreichischen Post AG, Klaus Haberl, Founder & CEO der BistroBox GmbH, Alexander Gaied, Geschäftsführer von Foodora Austria und Michael Weberschläger, Leiter von APRO Kassensysteme GmbH – wurden einige innovative Lösungen vorgestellt: Die Post arbeitet demnach an einem Ausbau des automatisierten Versands, während Foodora in Kooperation mit REWE nun auch Lebensmittelzustellungen betreibt. Alexander Gaied, Geschäftsführer von Foodora, sieht darin auch eine Chance für Orte ohne Nahversorger. Weitere Beispiele für innovative Nahversorger-Lösungen, die völlig ohne Personal auskommen, sind die sogenannte BistroBox sowie Rosy’s, deren Vertreter ebenfalls am Podium mitdiskutierten. Die Bistro Box bietet automatisierte 24-Stunden Services, wo sich Kunden ihre eigene Pizza digital zusammenstellen können, die innerhalb weniger Minuten frisch gebacken bereitsteht. Rosy’s ist ein innovativer Anbieter von personalfreien Abholstationen für frische Lebensmittel und ersetzt so den fehlenden Nahversorger. Möglich wird das unter anderem durch automatisierte Bezahlabwicklung, wie sie etwa von Apro-Kassensysteme ermöglicht wird. Der dritte Teil der Sonderreihe zur Nahversorgung beleuchtet mögliche neue Lösungen für die Nahversorgung der Zukunft, wie im Rahmen einer Podiumsdiskussion bei der Nahversorgungs-Tagung am 13. Mai 2025 vorgestellt.Einen Nachbericht und weiterführende Informationen zu der Tagung „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ vom 13. Mai 2025 finden Sie unter https://gemeindebund.at/termine/nahversorgungsevent-am-13-mai-2025/. Österreichischer Gemeindebund
In knapp einem Drittel aller Gemeinden gibt es keinen Nahversorger mit Vollsortiment mehr. Seit 2010 ist die Zahl der Nahversorger um weitere elf Prozent gesunken. Dafür greift eine andere Entwicklung Platz: Die Teilsortimenter (Tankstellenshops, bäuerliche Direktvermarkter und diverse Automatenshops) werden mehr. Ist das die Lösung für die Zukunft? Müssen die Gemeinden oder private Initiativen, Vereine und Genossenschaften übernehmen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist? Diese Fragen waren Thema einer Tagung, die unter dem Titel „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ am 13. Mai 2025 im Haus der Industrie stattfand. Der Österreichische Gemeindebund lud die wichtigsten Stakeholder der österreichischen Nahversorgung, Gemeinden und neue Anbieter zu einer offenen Diskussion über die Zukunft der Nahversorgung.Dass beim Thema Nahversorgung Wirtschaftlichkeit nicht alles ist, zeigte eine Podiumsdiskussion über den Nahversorger als sozialen Treffpunkt und Wohlfühlort. Mit Anton Kasser, Bürgermeister von Allhartsberg (NÖ), Herbert Walkner, Bürgermeister von St. Koloman (Sbg.), Josef Ofner, Bürgermeister von Hüttenberg (Ktn.), Christian Haider, Leiter der NÖ Dorf- und Stadterneuerung und Bürgermeister Thomas Heissenberger aus Hochneukirchen-Gschaidt (NÖ) diskutierten Vertreter aus den Gemeinden darüber, was es für eine einen Ort bedeutet, keinen Nahversorger zu haben und welche Lösungen sie für ihre Gemeinden gefunden haben. „Mit der Schließung des letzten Nahversorgers geht das Leben in den Gemeinden verloren“, so Anton Kasser. Bürgermeister Herbert Walkner erzählte in der Podiumsdiskussion von kreativen Wegen, die die Gemeinde St. Koloman beschreitet, um ihre Bürger:innen mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen. So etwa durch gemeinschaftliche Fahrten zum Einkaufen für weniger mobile Personen oder die Umfunktionierung von Betriebsflächen. Auch Walkner sieht den Nahversorger als wichtigen sozialen Treffpunkt in der Gemeinde. Mittlerweile hat man es geschafft, einen Pächter für einen neuen Nahversorger für St. Koloman zu finden – nach großen Bemühungen der Gemeinde. Walkner: „Als Gemeinde sind wir dafür zuständig, dass wir Lösungen finden.“ Josef Ofner, Bürgermeister der Marktgemeinde Hüttenberg in Kärnten, berichtete von den großen Herausforderungen bei der Sicherstellung der Nahversorgung. Von der Metaebene aus betrachtet Christian Haider von der Dorf- und Stadterneuerung die Entwicklung in den Gemeinden. Er sieht die Multifunktions-Lösung als positives, zukunftsträchtiges Modell. Die Digitalisierung eröffnet Haider zufolge viele neue Chancen für abgelegene Regionen. Doch bei allen digitalen Lösungen müsse man den sozialen Aspekt unbedingt mitdenken, beispielsweise über digitale Austauschplattformen. Als Prozessbegleiter ermutigte er die Gemeinden auch zu Kooperationen mit der Forschung: Etwa bei der Frage, wie man die Menschen zu den Nahversorgern bringen kann. Nahversorgung an Ehrenamtliche auszulagern, sieht er hingegen kritisch. Ein Positivbeispiel mit kreativer Lösung stellt die Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt dar: Bürgermeister Thomas Heissenberger erzählte von dem Modell eines genossenschaftlich betriebenen Wirtshauses. Es zeigt, dass man mit viel Vorüberlegung, Kreativität und Bürgerbeteiligung nachhaltige Lösungen finden kann. Auch der Bürgermeister und Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes Erich Trummer teilt seine Erfahrungen: Im vierten und letzten Teil dieser Sonderreihe zum Thema Nahversorgung hören wir explizit die Sicht der Gemeinden und erfahren von den praktischen Hürden und innovativen Lösungswegen, die inspirieren, aber auch zum Nachdenken anregen.Einen Nachbericht und weiterführende Informationen zu der Tagung „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ vom 13. Mai 2025 finden Sie unter https://gemeindebund.at/termine/nahversorgungsevent-am-13-mai-2025/. Österreichischer Gemeindebund
In knapp einem Drittel aller Gemeinden gibt es keinen Nahversorger mit Vollsortiment mehr. Seit 2010 ist die Zahl der Nahversorger um weitere elf Prozent gesunken. Dafür greift eine andere Entwicklung Platz: Die Teilsortimenter (Tankstellenshops, bäuerliche Direktvermarkter und diverse Automatenshops) werden mehr. Ist das die Lösung für die Zukunft? Müssen die Gemeinden oder private Initiativen, Vereine und Genossenschaften übernehmen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist? Diese Fragen waren Thema einer Tagung, die unter dem Titel „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ am 13. Mai 2025 im Haus der Industrie stattfand. Der Österreichische Gemeindebund lud die wichtigsten Stakeholder der österreichischen Nahversorgung, Gemeinden und neue Anbieter zu einer offenen Diskussion über die Zukunft der Nahversorgung. In einer Podiumsdiskussion sprach Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit Billa-Vorstand Robert Nagele, Spar-Geschäftsführer Alois Huber, Elmar Ruth, der Bereichsleiter von Nah&Frisch bei Kastner und MPREIS-Geschäftsführer David Mölk über die Position der Stakeholder aus der Wirtschaft und mögliche Lösungen für die Zukunft. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das größte Potenzial für kleine Gemeinden in kooperativen Multifunktionslösungen und Selbstbedienungsläden liegt. Durch die Digitalisierung ergeben sich viele Chancen, die auch erweiterte Öffnungszeiten rentabel machen – etwa automatisierte Kassen ohne Personal. Die Kastner Großhandelsgruppe, zu der unter anderem Nah&Frisch gehört, hat viel Erfahrung mit individuellen Lösungen, besonders für kleine Gemeinden unter 2.000 Einwohner. Nah&Frisch bietet auch multifunktionale Nahversorgung, wie etwa Post, Gastronomie, Tabakwaren, Fotoservice, Putzerei-Angebote und weitere. Gleichzeitig sind die Filialen auch sozialer Treffpunkt in der Gemeinde. Das Modell MiniM ist eine innovative Abwandlung des Nahversorgers MPreis. Es handelt sich um Verkaufsflächen von 150 bis 350 Quadratmetern. Auch hier werden neben Lebensmitteln auch Zusatzservices angeboten wie Post, Bank, E-Ladestationen und Apotheken. David Mölk von MPreis sieht die Politik gefordert, um gewisse Regelungen anzupassen, wie etwa die gesetzlichen Ladenöffnungszeiten oder das Tabakmonopol zu liberalisieren. Weitere Stellschrauben sind laut MPreis-Chef einfachere Widmungsmöglichkeiten für Verkaufsflächen, Bürokratieabbau, die Senkung von Abgaben und erleichterte Förderungen. Fazit: Die Wirtschaftstreibenden wünschen sich Unterstützung durch die Politik. Die Diskussion zeigte aber auch, dass Wirtschaftlichkeit nicht alles ist. Ein Praxisbeispiel kam von Michael Wurmetzberger, Bürgermeister der Gemeinde Kaumtal in Niederösterreich, die einen multifunktionalen Hybridmarkt umgesetzt hat. In Teil zwei dieser Sonderreihe zur Nahversorgung dreht sich alles um die Grenzen der Wirtschaftlichkeit, die im Rahmen einer Podiumsdiskussion bei einer Veranstaltung, die am 13. Mai 2025 diskutiert wurden.Einen Nachbericht und weiterführende Informationen zu der Tagung „Hat die Nahversorgung ausgesorgt?“ vom 13. Mai 2025 finden Sie unter https://gemeindebund.at/termine/nahversorgungsevent-am-13-mai-2025/. Österreichischer Gemeindebund
Nicole Thaller ist mit 28 Jahren die jüngste Bürgermeisterin Österreichs. Eines der ersten Projekte, das sie in ihrem Amt umgesetzt hat, war eine Bürgerbefragung zu Gemeindethemen. „Mir war es einfach sehr wichtig zu erfahren, was die Bürgerinnen und Bürger möchten“, so die Bürgermeisterin von Hofkirchen im Traunkreis. „Ich wollte das Ohr am Bürger haben und aus erster Hand wissen, was denn überhaupt in unserer Gemeinde gewünscht ist, welche Projekte priorisiert gehören und welche vielleicht ein bisschen weiter hinten angereiht werden sollten.“ Das war der Anlass für eine großangelegte Bürger:innenbefragung in Hofkirchen, die in Zusammenarbeit mit der FH Oberösterreich durchgeführt wurde. In der neuen Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“, dem Gemeindebund-Podcast, spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit Bürgermeisterin Nicole Thaller darüber, wie die Befragung technisch umgesetzt wurde, welche Kanäle dafür genutzt wurden, wie man alle Bevölkerungsgruppen erreicht hat und was die Ergebnisse der Befragung zeigten. Für eine kleine Gemeinde wie Hofkirchen mit rund 2.200 Einwohnern war besonders die Auswertung der Befragung mit viel Aufwand verbunden: „Man muss auch die Vorlauf- und Nacharbeitszeiten einrechnen. Deshalb ist eine solche groß angelegte Befragung nur langfristig sinnvoll. Der Fragebogen gibt die Richtung vor, wo die Reise in den nächsten 20 Jahren hingehen soll“, so die Bürgermeisterin. Das Ganze auf eine wissenschaftliche Ebene zu heben, sei auf Gemeinde-Ebene nicht möglich, aber auch nicht zwingend notwendig, ist sich Thaller sicher. Aus den Ergebnissen zieht sie sich gezielt einzelne Themen heraus und baut diese in weitere Bürgerbeteiligungsprojekte ein. So gab es in Hofkirchen anschließend an die Befragung auch eine Jugendwerkstatt, um besonders die Anliegen der jungen Bevölkerung stärker herauszuarbeiten. Auch in den nächsten Jahren sind Fokusgruppen zu bestimmten Themen geplant. Die wesentlichen Ergebnisse für Nicole Thaller sind auch ihre Leitlinien im Bürgermeisterinnen-Amt: „Welche Projekte sollen in meiner Amtszeit priorisiert werden? Welche konkreten Themen wären wichtig?“Bereits umgesetzt wurde ein Spielplatz in der Gemeinde, aktuell läuft zudem ein Prozess rund um die Nachmittagsbetreuung und eine neue Dorfgestaltung. Von schnellen Abfragen zu konkreten Themen hält die Bürgermeisterin wenig: „Man kann sich viele verschiedene Meinungen einholen. Aber die Bevölkerung weiß nie alles. Etwa bei Themen der Finanzierung von Gemeindeprojekten liegt die Entscheidung zurecht bei den gewählten Gemeinde-Vertreter:innen, die sich damit ausführlich beschäftigen. Nicht immer ist die Wunsch-Variante der Bevölkerung auch die fachlich beste oder rechtlich umsetzbare“, erläutert Thaller, die sogenannten Bürgerräten skeptisch gegenübersteht: „Dafür gibt es den Gemeinderat. Er ist die gewählte Vertretung der Bevölkerung, dessen Hauptaufgabe und Hauptinteresse es ist, das Ohr bei den Bürger:innen zu haben und ihre Bedürfnisse und Interessen zu vertreten. Ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin darf auch nie allein entscheiden – der Gemeinderat ist gelebte Beteiligung auf basisdemokratischer Ebene.“ Im Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl erzählt Nicole Thaller auch von ihrem persönlichen Weg in die Politik: „Ich sehe das Amt als Beruf, der mir Spaß macht. Er ist zwar emotionaler als jeder andere Beruf – denn du kennst die Menschen in deiner Gemeinde persönlich – aber dafür kann man extrem viel bewegen“, so Nicole Thaller in der neuen Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem ehemaligen Bundeskanzler der Republik Österreich, Sebastian Kurz über seinen Rücktritt aus der Politik, sein neues Leben als Berater, Unternehmer und Investor sowie seine Hochachtung vor den Bürgermeisterinnen und Bürgermeisterinnen und ihrem Idealismus. Seinen Rückzug aus der Politik bereut Sebastian Kurz keineswegs: Er habe es extrem genossen für die österreichische Bevölkerung tätig gewesen zu sein und einen Beitrag für dieses Land leisten zu dürfen. Allerdings tue es auch gut, nach zehn Jahren Regierung und 15 Jahren Politik, etwas anderes zu erleben und etwas anderes zu tun. Immerhin verbringt Sebastian Kurz die Hälfte seiner Zeit im Ausland. Aus seiner Idee ein Jahr lang nichts zu tun, sei nichts geworden. Stattdessen hat der ehemalige Kanzler noch am selben Abend seines Rücktritts bereits an der Idee seines neuen Unternehmens getüftelt. Anfangs war er als Berater tätig, mittlerweile habe er seine eigenen Unternehmen in Abu Dabi, Wien und Israel und genieße es, andere Länder und Kulturen kennen zu lernen.Trotz seines sehr Reise intensiven Lebens, möchte er seine Basis in Wien und den Zweitwohnsitz in Niederösterreich nicht missen. Sein Bild von Gemeinde bedeute für ihn, „zuhause sein, verwurzelt zu sein vor Ort mit einer hohen Lebensqualität in Österreich und vielen engagierten Bürgermeistern“ leben zu dürfen. Die Gemeinden sind für Sebastian Kurz die „relevanteste Ebene des Staatsgefüges“, wenn es um das Leben der Menschen gehe. Nirgends wo anders seien Bürgerinnen und Bürger so nah mit den Lebensrealitäten konfrontiert, wie vor Ort. Deswegen sei Kurz auch so dankbar, dass es so viele engagierte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vor Ort gebe, engagierte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die das Leben der Menschen vor Ort ehrenamtlich und aus einem Idealismus heraus gestalten. „Für mich waren die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister immer sehr wichtige Ansprechpartner, weil sie die Sorgen und Nöte der Menschen hautnah miterleben und Stimmungsbarometer und Multiplikatoren sind, mit denen ich mich gerne ausgetauscht habe“, sagt Sebastian Kurz.In Krisenzeiten, wie sie Österreich und Europa aktuell durchleben, sieht der ehemalige Bundeskanzler immer eine Chance. Er verstehe den Pessimismus vieler Menschen nicht, vor allem der Jungen. Vielmehr sei er dankbar, was seine Großeltern und Elterngeneration geschaffen haben. Herausforderungen gebe es immer, aber man könne auch viel draus machen. Während er die Gemeinden gut aufgestellt sieht, sorgt sich Kurz global darum, „dass Europa nicht mehr das Zentrum der Welt ist.“ „Wir sind nicht mehr so wettbewerbsfähig, wir sind nicht mehr so sicher, auch wenn die Lebensqualität höher ist“, sagt Kurz. Man spüre, dass die Welt im Wandel sei. Die große Frage sei, ob es Europa und seine Staaten schaffen, ihren Platz zu erhalten.  „All das was uns in Europa ausmache, der Wohlstand, die Bildungseinrichtungen, das soziale Netz ist nur möglich mit Wettbewerb und wirtschaftlichem Erfolg“, sagt der Ex-Kanzler.Die aufstrebenden Staaten und Städte sind für Kurz nicht in Europa, sondern alles an „Transformation und an Wachstum“ spiele sich in den USA und in China ab. Aber auch Singapur, Israel und die vereinigten Emirate zählen zu relevanteren Playern, während Europa mehr und mehr zurück falle. Daher appelliert Sebastian Kurz in der aktuellen Podcast-Folge des Gemeindebundes im Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl dringend an alle verantwortlichen in den europäischen Staaten die „unkontrollierte Zuwanderung zu beenden, weil das hohe Gut der Sicherheit und des Wohlstandes auf dem Spiel stehe.“ Österreichischer Gemeindebund
Wie funktioniert eigentlich eine Tourismusgemeinde? Das weiß der Bürgermeister von St. Anton, Helmut Mall. St. Anton am Arlberg hat im Sommer 2.400 Einwohner:innen – im Winter sind es ca. 17.000. Die vielen Gäste und die Beschäftigten im Tourismus prägen während der Hauptsaison das Ortsbild und das Leben in der Gemeinde. Wie geht man mit dieser Herausforderung um, wie managt man bei solchen Schwankungen die Infrastruktur einer Gemeinde und wie wirkt sich der Tourismus auf das soziale Leben aus?Helmut Mall ist seit 16 Jahren Bürgermeister des Winterskiorts St. Anton. Er hat auch miterlebt, wie sich die Herausforderungen im Laufe der Jahre gewandelt haben. Obwohl die Gemeinde nach wie vor bei Skiurlaubern sehr beliebt ist, hat sie sich zu einer Abwanderungsgemeinde entwickelt. „Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass viele junge Leute nicht mehr im Tourismus arbeiten wollen. Auch die hohen Grundstückspreise sind eine Hürde für junge Menschen“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde St. Anton versucht aktiv, diesem Trend entgegenzusteuern: „Wir haben die ganze Tranche an Kinderbetreuung.“ Die Gemeinde bemüht sich auch, günstige Wohnmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Doch gerade der Bereich Bauen erweist sich als schwierig: „Wir sind sehr sensibel beim Widmen von Bauland - bei uns wird eigentlich kaum mehr neu gewidmet“, erzählt Helmut Mall im Podcast-Gespräch. Große Herausforderungen kommen auf die Gemeinde durch den Klimawandel zu: „Im Tourismus stehen wir durch den Klimawandel mit dem Rücken zur Wand. So richtig Winter wird es nicht mehr. Wir haben zwar noch Schnee, aber so richtiges ‚Winterfeeling‘ kommt nicht mehr auf. Als Gemeinde müssen wir uns da neu aufstellen – beim Thema Tourismus sowie den zunehmenden Naturkatastrophen“, so Helmut Mall, der trotz allem zuversichtlich ist. „Gemeinsam schaffen wir das“, so der Bürgermeister im Amtsgeheimnisse-Podcast mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. Österreichischer Gemeindebund
In der neuen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem Soziologen und Integrationsexperten Kenan Güngör über Herausforderungen der Integration in Österreich, zunehmende muslimische Übergriffe und welches Potenzial Gemeinden und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in dieser Frage haben. Einen Turbo-Beschleuniger für terroristische Attacken und den radikalen Islam sieht Güngör in den sozialen Medien. „Vor zehn Jahren konnten Verfassungsschutz und Polizei besser das reale Leben beobachten und kontrollieren“, sagt Kenan Güngör. Heute sei das über die sozialen Medien nur mehr schwer möglich.Großes Integrationspotenzial setzt der Experte in die Gemeinden und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, speziell dort wo es eine gute Infrastruktur und eine ausgeprägte Zivilgesellschaft gibt. In diesem Zusammenhang spricht sich Kenan Güngör auch für eine temporäre Residenzpflicht für Geflüchtete aus. „Ich denke dabei konkret an die Bezirkshauptstädte als ideale Orte, weil dort auch soziales Leben stattfindet“, sagt Güngör. Außerdem müsse man Flüchtlingen viel mehr Möglichkeiten geben, ihre Geschichte zu erzählen und ihnen gleichzeitig auch vermitteln, dass sie hier Verantwortung übernehmen müssen. „Die meisten Flüchtlinge kommen mit sehr viel Ballast zu uns – sie haben Familienangehörige im Krieg verloren, müssen ihr Leben völlig neu beginnen. Und man darf nicht vergessen, sie kommen aus autoritären Strukturen und werden über die Familie sozialisiert. Unsere Aufgabe ist es daher die Migranten an unsere Systeme heran zu führen und ihnen auch Vertrauen in Institutionen beibringen“, so der Integrationsexperte.Güngör möchte aber auch das Schreckensbild des Integrationsversagens in Österreich ins richtige Licht rücken: „Wien erfüllt derzeit die nationale Integrationsaufgabe. Und das ist eine sehr herausfordernde Aufgabe. Noch dazu wo 10 Prozent an auffälligen Migranten das Bild von 90 Prozent angepassten und integrierten Menschen verfälschen und ihren Ruf schlecht machen“, so Güngör. Der Experte rät in der aktuellen Podcastfolge mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl zu weniger Hysterisierung beim Thema Integration und die Fokusierung darauf, was eigentlich alles sehr gut laufe in Österreich. Österreichischer Gemeindebund
In einem neuen Teil-Format des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse vor Ort“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit dem 41-jährigen Bürgermeister Matthias Beer, aus der bayrischen Gemeinde Beratzhausen in seiner Rolle als „Tiktok-Bürgermeister“.  Den Titel hat sich der Bürgermeister nicht selbst gegeben, er wurde ihm von der deutschen Bild-Zeitung verliehen, weil er ein äußerst aktiver Bürgermeister auf der Social-Media-Plattform Tiktok ist. In der Übergangszeit bis zu seiner Bürgermeisterwahl und Corona stolperte Beer in diese Rolle – aus einer anfänglichen „Blödelei“ wurde Ernst und die Videos auf seinem Kanal „Tiktok-Bürgermeister“ wurden zu einem Mix aus lustigen und ernsten Messages rund um das Berufsbild des Bürgermeisters. „Mir ist wichtig auf meinem Kanal zu zeigen, was der Bürgermeister den ganzen Tag macht“, sagt Matthias Beer. Der Bürgermeister habe in Kinderbüchern, Medien etc. immer das Bild des korrupten, strengen oder blöden Dorfkaisers. „Ich will die Rolle des Bürgermeisters mit meinen Videos auch wieder in ein richtiges Licht rücken“, sagt Beer. So kann man den Tiktok-Bürgermeister in seinen Videos bei seiner täglichen Arbeit über die Schulter schauen – Also beim Vorbereiten von Sitzungen oder Wahlen, beim Besuch einer Baustelle für das neue Feuerwehrhaus oder den neuen Kindergarten – oder auch beim Besuch von Markus Söder oder Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Ich habe gelernt, wenn man die Videos überzeichnet, bekomme ich mehr Reichweite“, so Beer. Deswegen bedient sich der Tiktok-Bürgermeister auch dieser beliebten Methode auf Tiktok und schaut sich bestimmte Ideen von anderen Tiktokern ab. 16.909 Follower hat Matthias Beer bereits. Kein Wunder, dass er seinen Kanal auch nutzt, um Menschen die Kommunalpolitik näher zu bringen – nicht nur jungen Leuten. Trotz des Erfolges auf Tiktok findet Mathias Beer die Plattform nicht ganz ungefährlich, vor allem, wenn „Tiktok zunehmend von KI gemachten Videos überschwemmt wird“, oder „Gewalt verherrlichende und radikale Videos dort frei verfügbar sind“. Dennoch meint Matthias Beer, dass Social Media Plattformen einfach wichtig sind für Bürgermeister und als Kommunikationsplattformen genutzt werden sollten. „Auch der Podcast wird für Bürgermeister immer wichtiger“, erzählt Matthias Beer Kann Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl in der aktuellen Folge des neuen Podcast-Formats „Amtsgeheimnisse vor Ort“. Österreichischer Gemeindebund
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