DiscoverEin Kopf voll Gold (Der Podcast) - Neurodivergente Kinder begleiten
Ein Kopf voll Gold (Der Podcast) - Neurodivergente Kinder begleiten
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Ein Kopf voll Gold (Der Podcast) - Neurodivergente Kinder begleiten

Author: Saskia Niechzial

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Description

Neurodivergenz, ein vergleichsweise neuer Begriff, der versucht, möglichst wertfrei zu beschreiben, das manche menschlichen Gehirne einfach anders wahrnehmen, denken und fühlen, als es der allgemeinen Erwartung entspricht. Das gilt zum Beispiel für Menschen im Autismus-Spektrum, mit ADHS, mit Hochbegabung, mIt Legasthenie, Dyskalkulie oder auch Dyspraxie.

Egal, ob als Eltern oder im pädagogischen Kontext – Neurodivergente Kinder zu begleiten ist eine besondere Aufgabe. Sie bringt wunderschöne Momente mit sich ebenso wie individuelle Anforderungen. Konfrontation mit Vorurteilen, die Frage nach Unterstützungsmaßnahmen, veraltetes Wissen spezielle Alltagsgestaltung, schulische Hürden – es gibt viel zu bewältigen.

Dieser Podcast soll dabei eine Unterstützung sein. Ich möchte aufklären, mit alten Glaubenssätzen und Halbwahrheiten aufräumen, Anregungen und Ideen geben, zeitgemäßes Wissen vermitteln, für mehr Verständnis sorgen und vor allem auch zeigen, welches Potenzial in neurodivergenten Kindern steckt, wenn wir uns auf sie einlassen und ihnen Umgebungen schaffen, in denen sie ihre Stärken erleben können.

Ich bin Saskia Niechzial, Grundschullehrkraft, selbst neurodivergent, Bildungsaktivistin, Bestsellerautorin und Mutter von neurodivergenten Kindern. Medial auch bekannt unter dem Namen „@liniert.kariert“.

Weitere meiner Impulse findest du hier:

👉 www.liniert-kariert.de
👉 https://kopfvollgold.de

Social Media

👉https://www.instagram.com/liniert.kariert/
👉https://www.tiktok.com/@liniert.kariert




30 Episodes
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Wenn ADHS auf alleinerziehende Mutterschaft trifft, entstehen ganz besondere Herausforderungen – aber auch wertvolle Einblicke. Meine heutige Gästin Melanie Pein bringt beides mit: Sie ist selbst ADHSlerin und hat ein Kind mit ADHS. Sie erzählt, wie sie den Weg zur Diagnostik erlebt hat und wie sie jetzt als neurodivergente Alleinerziehende den Alltag gestaltet. Wir sprechen auch über die Frage, wie man getrennt erziehend trotzdem im Sinne des Kindes an einem Strang ziehen kann, welche Hürden es dabei gibt und welche Unterstützungsangebote hilfreich sind. Außerdem berichtet Melanie, wie sie gemeinsam mit ihrem Kind den Schulstart vorbereitet hat.
Nur weil Unterschiedlichkeit akzeptiert ist, heißt das nicht, dass wir Unterschiede nicht mehr benennen sollten. In dieser Folge gehe ich der Frage nach, warum Diagnosen – am Beispiel ADHS – auch in einer ideal akzeptierenden Gesellschaft weiterhin Sinn machen: als Orientierung, als Zugang zu Wissen, Community, Strategien und ggf. Medikamenten, und als Grundlage für Forschung. Wir sprechen mal über den Unterschied zwischen gesellschaftlichen Normen und inneren Belastungen, über Stigma rund um neurodivergente Diagnosen und warum Begriffe wie „ADHS“ helfen, Bedürfnisse überhaupt erst benennen zu können.
Was passiert, wenn ein hochbegabtes Kind in der Schule scheitert? In dieser Folge spreche ich mit Autorin und Mutter Susanne Burzel, die in ihrem Buch „Hochbegabt gescheitert“ sehr offen über die Herausforderungen, aber auch die schönen Momente berichtet, die das Leben mit einem hochbegabten Kind mit sich bringt. Wir sprechen darüber, warum Hochbegabung nicht automatisch Erfolg bedeutet, welche Hürden Familien auf dem Weg zur Diagnose überwinden müssen und wie Eltern Unterstützung finden, wenn sie selbst straucheln. Außerdem räumt Susanne mit einigen Mythen rund um Hochbegabung auf – und erzählt, warum Schule nicht immer der beste Ort zum Lernen ist. ACHTUNG: Susannes Buch ist für mich eher eine Biographie, die wunderbar mitnimmt, sich weniger allein fühlen lässt, aber auch Mut macht und die ich darum gerne empfehle. Für tieferes Fachwissen zu weiteren neurodivergenten Formen wie ADHS oder Autismus bieteren darauf spezialisierte Sachbücher einen anderen Fokus..
Die Klassenfahrtsaison steht bevor und dieses Thema beschäftigt Familien aktuell sehr. Wie können wir unsere Kinder gut vorbereiten, ohne Druck zu machen? Was hilft bei Heimweh, Schlafproblemen oder besonderen Bedürfnissen? In dieser Folge beantworte ich die häufigsten Fragen aus der Community und gebe praxisnahe Tipps – von der Vorbereitung über Kommunikation mit Lehrkräften bis hin zu Notfallplänen.
Viele vor allem autistische Kinder bauen eines oder mehrere Spezialinteresse auf. Die Themen sind dabei extrem vielfältig. In dieser Folge stellt Heike Gerkrath ihr Spezialinteresse Haare vor. Wie sprechen darüber, wie wichtig so ein vertieftes Interesse sein kann, denn es bietet Verbindung, Fokus, Kommunikation und auch Regulation. Warum zusätzlich im Thema Haare auch spannende Verbindungen zum Kontext Neurodivergenz stehen, auch das ist Teil dieses Gesprächs.
Gerade zum Schulstart bekomme ich diese Frage besonders häufig gestellt. Wann ist ein guter Zeitpunkt, um der neuen Lehrkraft von der Neurodivergenz des Kindes zu erzählen? Viele Eltern haben Sorge, dass damit sofort der Stempel kommt. Oder die Eltern selbst als überfürsorglich und anstrengend empfunden werden… In dieser Folge erläutere ich in aller Kürze, warum ein zeitnaher Austausch wichtig ist und wie genau dieses Informationsgespräch am besten vorbereitet und gestaltet werden könnte – inklusive hilfreicher Formulierungen.
Im Frühling diesen Jahres habe aus meinem Ratgeber „Ein Kopf voll Gold“ gelesen. Am Ende gab es eine Fragerunde. Wie das oft so ist, haben wir natürlich nur einen Bruchteil der Fragen beantworten können. Den Rest habe ich aber mit nach Hause genommen und möchte genau diesen Fragen in dieser heutigen Spezialfolge einmal Raum geben. Dazu habe ich mir jetzt mal die 5 häufigsten rausgesucht. Es geht dabei unter anderem um Medikamente oder auch Fairness in der Schule: 1. Frage: „Medikamente – Fluch oder Segen?“ 2. Frage: „Wie eine Lehrkraft ins Boot holen, die immer wieder nur sagt: „Na, eigentlich müsste er sich nur mal besser konzentrieren!“ 3. Frage: „Mein Kind verweigert die schulischen Unterstützungsmaßnahmen. Was können wir tun?“ 4. Frage: „Das andere Elternteil sieht keine Notwendigkeit für eine Diagnostik. Und nun?“ 5. Frage: „Was, wenn alle Kinder in der Klasse dann bestimmte Dinge in der Klasse einfordern? Also zum Beispiel nicht am Sitzkreis teilnehmen wollen?“
Natalia weiß seit ca. einem Jahr von ihrer ADHS. Sie ist vierfache Mutter, Doula und nun ganz neu auch Autorin. Sie hat das Buch geschrieben, das ihr selbst gefehlt hat – ein Buch über neurodivergente Elternschaft. Und in dieser Folge sprechen wir genau darüber. Was das im Alltag bedeutet, was herausfordernd ist, wo wir Unterstützung brauchen, aber auch darüber, wo unsere Stärken liegen. Ein ehrliches und sehr offenes Gespräch.
„Mein Kind tut sich schwer Kontakte zu knüpfen“ oder „Meinem Kind gelingt es nicht, Freundschaften langfristig zu halten“ – Neurodivergente Kinder können Schwierigkeiten haben, stabile Freundschaften aufzubauen. Das ist nicht pauschal so, aber es kann eben sein. Für Eltern ist das in jedem Fall ein großes Sorgenfeld. In dieser Folge kläre ich mit der bereits bei mir bekannten Gästin Melanie Klefeld, was das Freundschaftsthema im neurodivergenten Kontext anspruchsvoller gestalten kann. Wir reden über Unterstützungsmöglichkeiten, appellieren an individuelle Bedürfnisse und die Geduld der Begleitpersonen und sprechen am Ende sehr ausführlich auch über das Thema Mobbing.
„Und dann sind wir eben mit dem Schaukelpferd in den Urlaub gefahren“ – Aufs Reisen müssen Eltern mit neurodivergenten Kindern natürlich nicht verzichten, aber es braucht vielleicht eine eigene Perspektive und vor allem eine gute Vorbereitung. Genau darüber spreche ich in dieser Folge mit meiner heutigen Gesprächspartnerin Laura Jungheim. Passend zu den startenden Sommerferien tauschen wir uns sehr ehrlich über die Herausforderungen eines Urlaubs mit neurodivergenten Kindern aus und geben gleichzeitig wertvolle Impulse, wie diese Zeit eben doch weitgehend entspannt verlaufen kann. Und manchmal braucht es dafür nur ein Schaukelpferd...
„Ein Gläschen in Ehren kann auch eine Schwangere nicht verwehren“ – rund 20 % aller werdenden Mütter trinken in ihrer Schwangerschaft Alkohol. Manche, weil sie nicht immer direkt wissen, dass sie schwanger sind. Manche, weil es oft noch die Meinung gibt, ein Gläschen könne ja nicht direkt schaden. Und manche, weil sie beispielsweise suchtkrank sind. Der Konsum von Alkohol in Schwangerschaft kann allerdings weitreichende Folgen haben. Es gibt kein „Wenn, dann…“, aber es ist ein reines Glücksspiel. Für Kinder bedeutet dies, dass sie ein mehr oder weniger hohes Risiko für eine FASD Fetale Alkoholspektrumsstörung tragen. Eine (auch) neurodivergente Form, die sich sehr unterschiedlich stark ausprägen und das weitere Leben deutlich beeinträchtigen kann. In der heutigen Folge spreche ich mit Annika Thomsen, die sich seit Jahren ehrenamtlich auf dem Gebiet der FASD einsetzt. Sie klärt auf und zeigt nochmal deutlich, wie wichtig es ist, diesen Kindern die richtige Haltung entgegenzubringen.
„Da müsst ihr eben härter durchgreifen“ – das ist ein Satz, den Eltern mit Kindern im PDA-Profil bestimmt nicht nur einmal gehört haben. Kinder im PDA-Profil haben einen allgegenwärtigen und stetigen Autonomiedrang und täglich auch vermeintlich banale Anforderungen (sich anziehen, etwas essen, trinken, der Gang zur Toilette) führen oft in extreme Gefühlsausbrüche. Bislang wird diese neurodivergente Form dem Autismus-Spektrum zugeordnet und ist in Deutschland leider noch wenig bekannt. Das wollen wir in dieser Folge ändern und auch darüber aufklären, dass das Verhalten der Kinder nichts mit „schlechter“ Erziehung zu tun hat, sondern eine Panikreaktion des Gehirns ist. Mein Gast Mark Leonard berät Familien und zeigt sehr feinfühlig und fundiert, womit Familien von Kindern im PDA-Profil kämpfen und was sie für eine erfolgreiche Begleitung tun können.
Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) tragen ein ganz schönes Päckchen mit sich herum. Sie werden immer wieder nicht verstanden, bekommen ständig negatives oder korrigierendes Feedback, werden sogar gemobbt. Das kann zu Aggressionen oder Rückzug führen. 7,5% aller Kinder sind von einer SES betroffen. Es ist die häufigste kindliche Entwicklungsstörung und doch ist viel zu wenig darüber bekannt. Und nur allzu oft wird Eltern geraten, doch einfach abzuwarten und Geduld zu haben. Warum das wertvolle Zeit verschwendet, welche Chancen eine frühzeitige Förderung mit sich bringt und wie wir Kinder gut in dem teils anstrengenden Entwicklungsprozess begleiten können, darüber spreche ich in dieser Folge mit Sprachtherapeutin Patricia Pomnitz.
Ich bin in einer kleinen Auszeit, aber lasse euch nicht auf dem Trockenen sitzen. In dieser 2. Sonderfolge begegne ich einem weiteren häufigen Mythos, nämlich der Annahme Kinder mit ADHS könnten sich nicht gut konzentrieren. Auch hier lohnt sich ein differenzierter Blick und wir tauchen ein bisschen tiefer in die Funktionsweise unseres Gehirnes und der verschiedenen Aufmerksamkeitssysteme ein.
Ich bin in einer kleinen Auszeit, aber lasse euch nicht auf dem Trockenen sitzen. In dieser kleinen, aber feinen Sonderfolge spreche über den Mythos der fehlenden Empathie bei autistischen Kindern und warum es so wichtig ist, differenziert zu verstehen, worum es dabei wirklich geht.
Na, ihr müsst halt auch mal mehr anbieten“, „Der Hunger treibt’s schon rein“ – Nur eine Auswahl an Sätzen, die sich Eltern mit Kindern, die ein sehr ausgewähltes Essverhalten zeigen, anhören müssen. ..Wenn es mal so einfach wäre… Was hinter solchem Verhalten steckt, warum es in bestimmten Entwicklungsphasen sogar absolut erwartbar ist und wie wir als Eltern am besten damit umgehen, darüber spreche ich in dieser Folge mit Psychologe Fabian Grolimund. Er kennt nicht nur die wissenschaftlichen Fakten, sondern ist auch selbst Vater eines Kindes, das sehr ausgewählt isst. Ihm gelingt in dieser Folge also ein sehr ehrlicher Einblick in das Familienleben und die eigenen Grenzen, aber auch in sinnvolle Strategien und den Stand der Forschung.
Rund um das Thema Diagnostik beschäftigen Eltern eine Menge Fragen. Wohin wende ich mich? Woran erkenne ich eine fundierte Diagnosestellung? Was sind passende Zeitfenster? Wie rede ich mit meinem Kind darüber? Und was ist, wenn mein Kind wirklich gute Maskierungsfähigkeiten hat und vor Ort eventuell gar nicht „auffällt“? All diese Fragen bespreche ich mit meiner heutigen Gästin Helen Vogt, Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie. Sie vertritt hier sehr zeitgemäße Ansätze und appelliert an Kolleg*innen, vor allem die Elternperspektive ernst zu nehmen. Ihre wichtigster Tipp für Eltern: Früh mit den Kindern über die Art ihrer Wahrnehmung zu sprechen.
Viele neurodivergente Kinder begegnen im Laufe ihres Entwicklungsweges dem Feld der Ergotherapie. Ein Hinweis darauf, dass dieser Bereich doch deutlich vielfältiger ist, als die meisten das im ersten Moment oft vermuten. In dieser Folge antwortet Ergotherapeutin Silvia Resei auf allerlei Elternfragen, die ich vorher von euch gesammelt habe: Wie man an eine Ergotherapie kommt, ab wann sie sinnvoll sein kann und wie wir mit dem Kind darüber sprechen können. Wir sprechen auch über speziellere Gebiete wie das Neurofeedback und die frühkindliche Reflexintegration, die oft der Ergotherapie zugeordnet wird, allerdings ein davon unabhängiger Behandlungsweg ist.
11. Hochsensible Kinder

11. Hochsensible Kinder

2025-02-2655:302

Hochsensibilität, Reizoffenheit, Vielfühligkeit – Es gibt diverse Möglichkeiten Kinder, die einfach sehr stark auf äußere Reize reagieren, zu beschreiben. Die Hochsensibilität hat sich als Begriff etabliert. Sie ist selbst keine offizielle Diagnose, sondern wird erfolgt durch eine Selbstzuschreibung oder eine Zuschreibung seitens der Eltern. Meist entsprechend der Beobachtungen oder frei verfügbarer (Online-)Test. In der neurodivergenten Szene ist ein ziemlicher Diskurs um das Thema Hochsensibilität entstanden, da es ab und an die Dynamik gibt, sich als hochsensible Person mit Merkmalen zu identifizieren, die oft ebenso auf andere neurodivergente Formen (wie z.B. Autismus) zutreffen, sich aber gleichzeitig sehr gegen diese Diagnosen sperren oder auch herabschauend von diesen zu distanzieren. Kathrin und ich besprechen in dieser Folge, warum das in der Härte eher die Ausnahme ist und wie wir beide Positionen gut in Verbindung bringen können. Denn oft liefert Hochsensibilität erste wichtige Antworten und auch Impulse für eine passende Begleitung und diese sollten wir nicht komplett verunglimpfen.
„Gestaltbasierte Sprachentwicklung“ – das ist ein Konzept vom Erlernen der Sprache, über das in Deutschland bislang noch sehr unbekannt ist. Dabei zeigen (vorrangig autistische) Kinder schon seit eh und je Merkmale dieses Lernwegs. Besonders deutlich dabei so genannte Echolalien, also Wiederholungen von Ausrufen, Sätzen oder anderen Sprachgebilden. Sprachtherapeutin Lisa Klaar erklärt in dieser Folge sehr anschaulich, warum dieses Wiederholen keinesfalls einfach ein autistisches Zwangsverhalten ist und auch nicht der Provokation dient, sondern einfach eine völlig anerkennenswerte Form von Kommunikation. Eine Form, die wir als begleitende Personen gut verstehen müssen, damit wir auch förderlich reagieren können.
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