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schneeweiss & rosenrot
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Triggerwarnung: in dieser Episode wird das Thema Suizid besprochen.
Wendy Orlean Williams wurde im Mai 1949 geboren. Sie war ein “schüchternes und hübsches Mädchen, eine durchschnittliche Schülerin, die in der Schulband spielte (und) auf ihre Frisur und Kleidung achtete.” Und dann das: Kontakt mit dem Gesetz wegen öffentlichem Nacktsonnenbadens, Highschoolabbruch, nach Colorado getrampt und sich mit gehäkelten Stringbikinis über Wasser gehalten, dann nach Europa, wegen Ladendiebstahls und Falschgeldbesitzes hochgenommen, zurück in New York Teil des “Captain Kink’s Theatre” (der Name war Programm), schließlich Wendys künstlerischer Durchbruch als Sängerin der Punkrockband PLASMATICS. Von dort aus ging es rund um den Globus. Fernseher wurden auf der Bühne zerstört, Autos in die Luft gejagt und E-Gitarren zersägt, und, als quasi-obligatorischer Teil der Bühnenshow, der regelmäßige “Kontakt” mit den Behörden wegen einer zu freizügigen Performanz vonseiten Wendys. Ein intensiver Einblick in das atemlose, adrenalingeladene, tragische Leben einer völlig zu unrecht vergessenen Ikone des Heavy Metal.
Hilfe bei Suizidgedanken: Telefonseelsorge Deutschland: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 - rund um die Uhr, anonym und kostenfrei.
#schneeweissundrosenrot #musikpodcast #wendyowilliams #wow #plasmatics #queenofshockrock #punkrock #heavymetal #musikgeschichte
Triggerwarnung: In dieser Episode wird das Thema Schwangerschaftsabbruch besprochen.
Wir befinden uns in den 70er Jahren in der BRD. Europaweit schließen sich Frauen zusammen, um für ihre Selbstbestimmung auf die Straße zu gehen. Der Paragraph 218 des Strafgesetzbuches ist Ausgangspunkt für eine immer stärker werdende Bewegung. Es gibt Demonstrationen, Diskussionsrunde, Festivals, Feten – von Frauen für Frauen. In dieser spannenden Zeit gründen sich Mitte der 70er Jahre The Flying Lesbians, eine Band, die ein neues Paralleluniversum für Frauen aufspannen möchte. Auch in der Musik. Eine Band, die gegen die “phallokratische” Ausrichtung des Rock’n’Roll wettert. Und alleine dieser Ausdruck erhält von Shake natürlich 5 von 5 Partylöwen – eh klar. Ist die Frauenbewegung gescheitert? Wie wären wir in einer Welt ohne Männer? Wir gehen voll rein mit der Amazonenaxt und stellen Fragen, die uns an den Rande unserer geistigen Kapazität bringen. Fliegt doch ein Stück mit uns und lasst uns gemeinsam den Matriarchats-Blues singen!
Checkt gerne die Website der Flying Lesbians: www.flying-lesbians.de/
Hilfetelefon „Schwangere in Not“: Anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar unter 0800404002
Frauen sind bis heute Randnotizen in der Geschichte des Rock. Doch laut Autorin Susan Fast ist dieses Problem hausgemacht. Indem wir Frauen im Rock ständig als Ausnahmen benennen, marginalisieren wir sie. In ihrem Aufsatz “Girls: Rock Your Boys! The Continuing Non-History of Women in Rock Music” (2009) fordert die Kanadierin ein radikales Umdenken des Rockmusik-Diskurses. Frauen sollen nicht zwanghaft in die von Männern dominierte Geschichte des Rock “integriert” werden. Dafür muss diese komplett neu geschrieben werden, und zwar diesmal mit Pionierinnen, die vor siebzig Jahren noch zu rebellisch waren, zu anders, zu queer, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Und heute? Was bedeutet Subversion in unserer heutigen Zeit? Wie kann man es einer Szene, die vormals gegen die Elterngeneration rebellierte und heutzutage vor allem aus weißen, heterosexuellen, gutsituierten männlichen Boomern besteht, noch richtig ungemütlich machen?
Das alles und noch viel mehr diskutieren Cora und Shake in dieser sehr persönlichen, sehr ehrlichen und wie immer fetzigen Folge.
“Es ist eine sehr große Häresie, nicht an das Wirken von Hexen zu glauben”, so steht es im schrecklichen Hexenhammer (1487) geschrieben. Shake hatte es ja noch nie so recht mit dem Übernatürlichen, der Esoterik und der Spiritualität – auch mit der Religion hält sie’s eher so Heinrich- und weniger Gretchen-mäßig. Doch ein Gespräch hat ihren säkularen Geist vor einigen Jahren ins Wanken gebracht. Eins mit Jinx Dawson, der Gründerin und Frontfrau der Okkult-Rockband Coven. 1969, nach ihrem Debüt WITCHCRAFT DESTROYS MINDS AND REAPS SOULS, wurde die Gruppe von der Öffentlichkeit gefürchtet. Das Album wurde aus den Regalen verbannt, Coven unter den Tisch gekehrt. Die Zeit der Manson-Morde, das Ende des Hippie-Traums, eine erste Satanic Panic – all dies verhinderte den Erfolg dieser ersten durch und durch okkulten Rockband und untergrub die Stellung von Pionierin Jinx Dawson. Vielleicht waren ihre Tanten daran schuld, so spekulierte selbige in besagtem Interview. Die seien nämlich Mitglieder eines alten Druiden-Ordens gewesen und folgten – genau wie Jinx selbst – dem Pfad zur linken Hand.. Zurrt eure Gurte fest für diese teuflisch gute Folge voller Magick!
Am 23. Juli 1984 treffen im “Brawl To End It All” drei Frauen aufeinander, die Wrestling-Geschichte schreiben. MTV überträgt an diesem Abend das erste Mal eine Wrestling-Veranstaltung live und sprengt damit seine bis dahin gezählten Sendequoten. Durch die Lautsprecher des Madison Square Gardens dröhnt Cyndi Laupers “Girls Just Wanna Have Fun”. Wendi Richter, selbstbetitelt “150 pounds of steel and sex appeal” tritt in den Ring und steht der 61-jährigen Wrestlinglegende The Fabulous Moolah gegenüber. Dass Richter Moolah besiegt und damit deren 28-jährigen Championship-Titel bricht, ist beinahe nebensächlich. Viel aufsehenerregender ist, dass keine andere als Cyndi Lauper bei der ganzen Show als Managerin von Wendi Richter mitmischt und dem Wrestling der 80er im Zuge der “Rock’N’Wrestling Connection” den bunten Anstrich verleiht, den es den Rest dieses Jahrzehnts behalten wird. Dass hinter der Glitzerfassade des World Wrestling Entertainment vieles doch nicht so bunt war, muss Wendi Richter ein Jahr später im “Original Screwjob” bitter feststellen. Ein Blick in eine Welt, die geprägt ist von Widersprüchen und Intrigen, in der Drama Money ist und die Wirklichkeit nur relativ.
Ein Jahr nach Kriegsende wird Ursula Obermaier geboren. Uschi, wie man sie vor allem nennt, wächst in Sendling auf. Und merkt schnell, dass ihr der kleinbürgerliche Mief die Luft zum Atmen nimmt. Sie will die Flügel spreizen und in die große, weite Welt aufbrechen. Will Abenteuer, Lifestyle und Rock’n’Roll erleben. Ihre Ausstrahlung und ihr Aussehen werden zu ihrem One-Way-Ticket in die Freiheit. Uschi wird das bestbezahlte Fotomodell Deutschlands, zur Ikone einer Generation, zum Postergesicht der europäischen Counterculture und 68er-Bewegung. Ihre großen Lieben hießen Rainer Langhans, Keith Richards und Dieter Bockhorn. Heute lebt sie zufrieden mit ihren Hunden in Portugal. Ohne Männer. In der neuen Folge von s&r sprechen wir über die fast unglaubliche Geschichte einer Frau, die viele “zähmen” wollten – mit all den Ambivalenzen, die dieses Wort in sich trägt. Außerdem erinnert sich Shake an eine kurze Begegnung mit Uschi Obermaier, die ihren forever-crush ein weiteres Mal verstärkt hat. Obacht: In dieser Folge herrscht Fangirl-Alarm.
Rosemary Woodruff ist die Tochter eines Magiers. Später, als junge Erwachsene, als Beatnik-Chick im jazzgetränkten New York von 1965, wird sie sich in einen anderen Magier verlieben. Oder, um mit Richard Nixon zu sprechen in “den gefährlichsten Mann Amerikas”, der Jugendliche dazu bringt, aus Fenstern in den Tod zu springen und in den Augen des Präsidenten kurz davor ist, eine Massenpsychose loszutreten: Timothy Leary, ehemaliger Harvard-Professor und von der aufkommenden Gegenkultur gefeierter LSD-Prophet. Rosemary Woodruff wird über zweihundert Acid-Trips mit ihm durchleben. Und dafür sorgen, dass Timothys Villa in Millbrook zum Dreh- und Angelpunkt der aufkommenden Hippie- und LSD-Szene wird. Doch nicht nur das: Sie editiert Timothys Schriften und hilft ihm zusammen mit der linksradikalen Gruppe Weathermen dabei, aus dem kalifornischen Folsom State Prison zu fliehen und mit ihm unterzutauchen. Rosemary und Timothy führten eine revolutionäre Beziehung, und doch entsprachen sie trotz ihrer psychedelischen Reise zeitgenössischen Rollenbildern mehr, als ihnen bewusst war. Ein Versuch der Einordnung.
Außerdem: Shake und Cora plaudern aus ihren eigenen psychedelisch-spirituellen Nähkästchen und erörtern, welcher Enzymgehalt bei fußgestampftem Sauerkraut wohl am bekömmlichsten für die Darmflora ist.
Obacht, Shake is pis*ed! Und ein bisschen im Ragemode. Ob man in so einem Zustand einen Podcast aufnehmen sollte, ist fraglich, aber Cora ist ja auch noch da zum Beruhigen. Wir gehen gemeinsam rein in die Thematik und skizzieren unsere Gefühle zu einem unangenehmen Thema im Rock und Heavy Metal. Es geht um Sexismus, der einem als weiblich gelesener Person in der Szene leider oft begegnet. Vor, auf und hinter der Bühne. Und hinter den Kulissen, wie vor allem Shake als Musikjournalistin, Promoterin und Musiktausendsassa weiß. Vor kurzem hatte sie wieder eine Begegnung der etwas anderen Art und diskutiert dieses Vorkommnis mit Cora. Am Ende bleibt diese eine und alles offenbarende Frage, die Nigel Tufnel in "This Is Spinal Tap" stellt: "What's wrong with being sexy?" Wir versuchen's mal mit einem Erklärungsversuch...
TRIGGERWARNUNG: In dieser Folge wird Se*ismus und Gewalt gegen Frauen thematisiert.
“All we are”: keine andere weibliche Stimme prägte, formte und zementierte Heavy Metal wie die von Doro Pesch. Als erste Frau überhaupt stand sie mit ihrer Band Warlock 1986 auf dem legendären “Monsters Of Rock”-Festival in Donington auf der Bühne. Doro war eine maßgebliche Triebkraft für die Etablierung des weiblichen Gesangs im Heavy Metal. Doch nicht nur ihr gesangliches Können, sondern vor allem auch ihr unnachgiebiger Optimismus, ihre Weltoffenheit und die Liebe zu ihren Fans brachten sie nach ganz oben. Trotz Spritztouren in den ZDF-Fernsehgarten und Kollaborationen mit Schlagerstars entbehrt Doro bis heute kein Fünkchen ihrer Heavy-Metal-Credibility: Sie ist und bleibt die “Queen of Metal”.
Außerdem in dieser Folge: Shake und Cora sinnieren über die (Un-)möglichkeit von Nacktbandproben und ob diese mit einem Saunabesuch und einer Podcast-Recordingsession verbunden werden sollten (Reihenfolge noch unklar).
Triggerwarnung: Zwischen Minute 40 und 45 wird Gewalt gegen Kinder thematisiert.
Wenn man die Worte “you ain’t nothing but a hounddog” hört, denkt man sofort an den King of Rock’n’Roll. An verheißungsvoll kreisende Hüften, Schmalzlocke und Schmollmund. An Elvis Presley eben. Doch wenige Jahre vor seinem Riesenhit war “Hounddog” eigentlich von einer anderen Person in einer etwas anderen Version veröffentlicht worden. Und diese Person war Big Mama Thornton, eine beeindruckende Sängerin, Schlagzeugerin und Mundharmonikaspielerin. Eine große, kräftige Frau, eine “Bärin mit Narben im Gesicht”, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch das Musik-Biz gekämpft hat. Und in einem Strudel von Rassismus, Sexismus und Alkoholismus vom Rock’n’Roll geprellt wurde. Doch es gibt auch Lichtpunkte in dieser tragischen Geschichte. Einer davon hat mit Janis Joplin zu tun. Außerdem in dieser Folge zu hören: Shake beurteilt ihre Beziehungsfähigkeit in Schulnoten, Cora erzählt vom teuflischen Tourbier, es geht um the power of music und dann ist da natürlich noch der legendäre Gitarren-Hüft-Gurt, der auch in dieser Episode von s&r nicht fehlen darf!
OBACHT: In dieser Folge werden Themen wie Rassismus, Sexismus und Alkoholsucht besprochen.
DEUTSCH: Im Februar und März 2025 war Cora für insgesamt 5 Wochen in 11 Ländern als Leadgitarristin für die österreichische Rockband VULVARINE auf Tour. Headliner waren die Schwedinnen THUNDERMOTHER, die ihr neues Album “Dirty & Divine” promoteten. Zweite Band im Vorprogramm waren COBRA SPELL aus Spanien. Zu dieser Zeit hatten wir diesen Podcast gerade erst aus der T(r)aufe gehoben und unsere allererste Folge veröffentlicht, in Coras Fall buchstäblich quasi direkt aus der Nightlinerschlafkoje heraus (und mit Shakes tatkräftiger virtueller Unterstützung) zu euch auf die Abspielgeräte. Und da man auf Tour ja manchmal unfassbar viel Zeit hat (und dann wieder doch nicht - Zeitverhältnisse laufen on the road nach ganz eigenen Gesetzen), hat es sich für Cora angeboten, ihr Mikrofon mitzunehmen und dieses Robin Frank (VULVARINE), Sonia Anubis (COBRA SPELL) und Filippa Nässil (THUNDERMOTHER) unter die Nase zu halten. Dabei entstanden wunderbar herzliche und ehrliche Gespräche über die Tour, aber auch das Leben der drei sehr unterschiedlichen Frauen im Allgemeinen.
ENGLISH: In February and March 2025, Cora was on tour for a total of 5 weeks in 11 countries as lead guitarist for the Austrian rock band VULVARINE. The headliners were the Swedes THUNDERMOTHER, who were promoting their new album “Dirty & Divine”. Second band in the supporting program was COBRA SPELL from Spain. At that time, we had only just lifted this podcast out of the eaves and published our very first episode, in Cora's case literally straight from the nightliner bunk (and with Shake's active virtual support) to you on the playback devices. And since you sometimes have an incredible amount of time on tour (and then again you don't - time relations run according to their own laws on the road), it made sense for Cora to take her microphone with her and hold it under the noses of Robin Frank (VULVARINE), Sonia Anubis (COBRA SPELL) and Filippa Nässil (THUNDERMOTHER). This resulted in wonderfully warm and honest conversations about the tour, but also about the lives of the three very different women in general.
In dieser Folge sprechen Cora und Shake über die Frau, die letztlich für den Beginn dieses Podcasts verantwortlich war. Dabei gibt es sie gar nicht wirklich. Im 80er-Sword & Sorcery-Streifen “Conan der Barbar” schwingt sie ihr Schwert, erobert das Herz von Schwarzenegger-Conan und rettet ihm als Walküre sogar das Leben: Valeria, herausragend gespielt von Sandahl Bergman. Warum Frau Bergman für diesen Film vor allem von Frauen Fanpost erhielt und was Coras und Shakes Conan-Rezeption unterscheidet, erfahrt ihr in dieser Episode. Bekenntnisse über zeremonielle Manowar-Jahresabschlüsse und Imaginary Friends inklusive. Am Schluss stellt sich nur noch die Frage: “What is best in life?”
“Mädchen spielen nicht E-Gitarre”, musste sich Joan Marie Larkin als Teenagerin von ihrem Gitarrenlehrer anhören. Die Konsequenz? Sie feuerte den Typen, stöpselte ihre Gitarre an und brachte sich das Rocken eben selbst bei. Dass sie ein Rockstar werden würde, war ihr nämlich schon früh klar. Da ihr Name hierfür noch nicht fetzig genug klang, benannte sie sich in Joan Jett um. Die Queen of fuc*ing noise war geboren. Eine kompromisslose Musikerin, die einen Scheiß auf ihre “bad reputation” und die hämischen Kommentare ihrer Kritiker und Kollegen wie Rush oder die Scorpions gab. Die bis heute durchzieht. Shake erzählt Jetts Geschichte nach. Von den Anfängen im legendären Teenager Club “Rodney Bingenheimer’s English Disco” in Los Angeles über Joans erste Band The Runaways bis hin zu ihrer strahlenden Solo-Karriere geht die s&r-Reise. Und Cora stellt die richtigen Diskussionsfragen. Zum Beispiel, was Shakira, Britney Spears und Mary J. Blidge mit Joan Jett und ihrer Rock’n’Roll-Karriere zu tun haben. Und ob ein schwarzes Nietenarmband wirklich reicht, um als echte Rockerin durchzugehen. Jetzt überall, wo es Podcasts gibt und in unserem Webplayer.
Some weeks ago, Cora got the chance to have a home kitchen talk with Sorcha from Australian Heavy Metal Band AARDVARK while they were on tour in Europe. Sorcha is 37, plays a Jackson Randy Rhoads as well as a Gibson LesPaul and lectures Visual Arts in Melbourne. The interview turned out to be a very honest, in-depth discussion between two female guitar players from two different sides of the world.
GER: Vor einigen Wochen hatte Cora die Gelegenheit, sich mit Sorcha von der australischen Heavy-Metal-Band AARDVARK in der heimischen Küche zu unterhalten, während diese in Europa auf Tournee war. Sorcha ist 37 Jahre alt, spielt eine Jackson Randy Rhoads sowie eine Gibson LesPaul und lehrt Bildende Kunst in Melbourne. Das Interview entpuppte sich als ein sehr ehrliches, tiefgehendes Gespräch zwischen zwei Gitarristinnen von zwei verschiedenen Seiten der Welt.
Was bedeutet es, weiblich zu sein und E-Gitarre zu spielen? Wieso gibt es viel weniger E-Gitarristinnen als E-Gitarristen? Warum träumen immer noch so viele Mädchen, junge sowie alte Frauen und FLINTAS* von ihrem Traum, auf der Bühne zu stehen, anstatt ihren Traum zu leben? Eines steht fest: Es liegt nicht daran, dass der weibliche Körper vermeintlich nicht zum Abrocken, Solos-Schreddern oder Powersliden gemacht ist. Sondern vor allem an der Spezies Mann. Dies zumindest sagt Autorin und Musikerin Mavis Bayton 1997 in ihrem Aufsatz “Women and the Electric Guitar”. Cora und Shake diskutieren Baytons Statements in einer über zweistündigen Podcastsitzung und stellen fest, dass der Text aus den 90ern nach wie vor erschreckend aktuell ist. Ein detaillierter, amüsanter und vor allem ehrlicher Einblick in die Gedankenwelt der beiden Hosts, der gleich mehrere thematische Fässer zum Überlaufen bringt.
“Kein Mann spielt wie ich. Ich spiele besser als ein Mann.” Ein Satz, so scharf wie ein Rasiermesser. Die Frau, die ihn gesagt hat, hat den Rock’n’Roll erfunden. Punkt. Hat E-Gitarre gespielt wie kein anderer. Hat Little Richard protegiert. In einem Stadion vor 20.000 Menschen geheiratet und danach ein fetziges Konzert rausgeknallt. Eine legendäre Show nach der nächsten aufs Parkett gezaubert. Und wurde dann vergessen. Einfach so. Geblieben sind ihre nachfolgenden Kollegen.Chuck Berry, Little Richard, Elvis – die weltbekannten Erfinder des Rock’n’Roll. Sister Rosetta Tharpe hingegen? Eine Randnotiz. Cora und Shake singen in der ersten Folge von schneeweiss & rosenrot das Lied einer vergessenen Ikone.




