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Wirtschaft im Osten
Wirtschaft im Osten
Author: Wolfgang Brinkschulte
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Wirtschaft im Osten ist der Podcast zur Lage in Ostdeutschland. Wir sprechen über den Wirtschaftsstandort, über Chancen und Herausforderungen und über Themen, die relevant sind.
Wirtschaft im Osten will informieren und inspirieren. Und motivieren, hinzuhören und hinzuschauen, was sich heute tut in den ostdeutschen Bundesländern. Zu Wort kommen Menschen aus Unternehmen und Wissenschaft, aus Verbänden und Politik. Und Gründer mit Ideen für eine gute Zukunft.
Wirtschaft im Osten ist ein unabhängiges Angebot des Leipziger Wirtschaftsjournalisten Wolfgang Brinkschulte.
Wirtschaft im Osten will informieren und inspirieren. Und motivieren, hinzuhören und hinzuschauen, was sich heute tut in den ostdeutschen Bundesländern. Zu Wort kommen Menschen aus Unternehmen und Wissenschaft, aus Verbänden und Politik. Und Gründer mit Ideen für eine gute Zukunft.
Wirtschaft im Osten ist ein unabhängiges Angebot des Leipziger Wirtschaftsjournalisten Wolfgang Brinkschulte.
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Geht es um die Rente, brodelt es in der Regierungskoalition. Und nicht nur dort, auch in der Wirtschaft und bei der jungen Generation. Zurecht kocht die Debatte über eine generationengerechte Rente und über die Finanzierung des Systems hoch.
Zu lange hat sich die Politik in den letzten Jahrzehnten um Reformen gedrückt, zu hoch dürften in den nächsten Jahren Rentenbeiträge und Zuschüsse steigen.
Zum Schaden der Jungen und zu Lasten des Bundeshaushalts. Und gleichzeitig geht es um eine faire Verteilung und eine auskömmliche Versorgung der Rentner.
Darüber habe ich mit Professor Joachim Ragnitz vom ifo Institut, der Niederlassung in Dresden, gesprochen. Er nennt die fehlenden Reformen einen eklatanten Fall von Politikversagen. Seit langem beschäftigt er sich mit den längst überfälligen Reformen und hat auch ganz aktuell in einer neuen Studie Vorschläge vorgelegt.
Wie weiter mit dem (Energie-)Standort Deutschland?
Das Eröffnungspodium des Ostdeutschen Energieforums
So war die Eröffnungsdiskussion des 14. Ostdeutschen Energieforums überschrieben, das am 23. und 24. September in Leipzig stattfand.
Auf der Leitkonferenz zur Energiepolitik in Ostdeutschland diskutierten namhafte Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
Peter Reitz, der CEO der EEX, der European Energy Exchange AG, die auch die größte Strombörse der Welt ist, hatte das Panel mit einer Keynote eröffnet.
Die Moderation hatte die Journalistin Andrea Thilo.
„Wirtschaft im Osten“ dokumentiert hier die Diskussionsrunde.
Diskussion mit:
Peter Reitz, Vorsitzender des Vorstands der European Energy Exchange AG
Dr. Lars Greitsch, Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss GmbH
Michael Kellner, MdB, Energiepolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Peter Reitz, Vorsitzender des Vorstands der European Energy Exchange AG
Bodo Rodestock, Vorstand Finanzen, Personal & IT der VNG AG
Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Gruppe und kaufmännischer Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke
Moderation: Andrea Thilo, Journalistin, Moderatorin, Trainerin
Support: bmk.media
Ostdeutschland sei bei der Energiewende weiter Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien. Die Erzeugungsleistung übersteige teilweise den lokalen Bedarf. Nach wie vor sei der Überschuss an grüner Energie aber ein Wettbewerbsvorteil für die Ansiedlung von Unternehmen, die auf nachhaltige Energie angewiesen seien.
Darüber habe ich mit Dr. Stephan Lowis, dem Vorstandsvorsitzenden der envia Mitteldeutsche Energie AG, dem führenden regionalen Energiedienstleister in Ostdeutschland in meinem Podcast „Wirtschaft im Osten“ gesprochen.
Allerdings seien die Netzanschlüsse zu einer knappen Ressource geworden. Daher sei eine netzfreundlichere Sortierung von Erzeugern und Verbrauchern notwendig.
Weiterhin wünschenswert seien politische Rahmenbedingungen zur Lösung dieses Problems und eine langfristig stabile Gesetzgebung für den Infrastrukturausbau.
Ferner seien in den letzten Jahren Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit etwas aus dem Fokus geraten. Das dürfe man nicht aus den Augen verlieren. Klimaschutz, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit seien gleichgewichtig, und darauf lege die Bundesregierung den richtigen Fokus.
Im Vorfeld des 14. Ostdeutschen Energieforums am 23. und 24. September 2025 in Leipzig sagte Lowis, das Energieforum halte er für ein wichtiges Konferenzformat,
weil man gut ins Gespräch komme.
Auch gerade für junge Leute sei es ein Format, bei dem man mit der Praxis in Berührung kommen könne. Er sehe darin einen großen Sinn und unterstütze das.
Ein Thema, das aufhorchen lässt, und das bisher kaum öffentlich diskutiert wird. Und auch für neuen Konfliktstoff sorgen könnte. Verstärktes Engagement der Autoindustrie im Sicherheits- und Verteidigungsbereich. Eine Chance, die Krise der Automobilwirtschaft, auch in Ostdeutschland, zumindest teilweise auszugleichen.
Sicherheits- und Verteidigungstechnik: da hat die deutsche Automobilwirtschaft nach Einschätzung von Dr. Christian Growitsch beste Voraussetzungen. Denn sie sei bereits Weltspitze im Bereich der hochqualitativen Massenfertigung, und für die Zeitenwende „brauchen wir genau diese Kompetenzen“, sagte mir der Geschäftsführer des Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy.
Mit ihm habe ich für „Wirtschaft im Osten“ über Konversion und Dual-Use Güter gesprochen. Über zivile Produkte, die auch für eine militärische Nutzung eingesetzt werden können. Ein altes Thema, das angesichts der heutigen Bedrohungen eine ganz neue Bedeutung bekommen hat.
Insbesondere in den Bereichen Elektromobilität, Sensorik und flexible Produktionssysteme könnten bestehende technologische Stärken und freie Kapazitäten genutzt werden, um schneller verteidigungsfähig zu werden.
Gleichzeitig bedürfe es kultureller und politischer Veränderungen, um diese Transformation zu unterstützen. Dazu seien unter anderem Netzwerke ziviler und militärischer Industrie und eine Anpassung der Beschaffungsprozesse notwendig.
„Die EU kann ihre Ziele jetzt an die Realität anpassen, oder sie riskiert eine ihrer erfolgreichsten Industrien zu gefährden.“
(Dr. Jens Katzek, ACOD-Geschäftsführer, zitiert Ola Källenius, den Vorstandsvorsitzenden der Mercedes-Benz Group AG und Präsidenten des Verbands der Europäischen Automobilhersteller)
„Es stellt uns vor Herausforderungen. Wir verlieren Arbeitsplätze, wie aber auch in ganz Deutschland.“
(Colette Boos-John, Wirtschaftsministerin Thüringen)
„Und auch im Vergleich, im europäischen Vergleich, ist es leider alles nicht positiv. Das ist die traurige und ehrliche Wahrheit.“
(Dr. Beate Baron, Abteilungsleiterin Industriepolitik, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
„Gleichzeitig haben wir hier aber, wir sehen es hier am Standort, wir sehen es bei BMW, wir sehen es bei VW in Mosel, hochmoderne Werke.“
(Dirk Panter, Wirtschaftsminister Sachsen)
„Zum Beispiel sieben von zehn Elektrofahrzeugen, die in Deutschland fahren, sind von deutschen Herstellern. Ich glaube, das ist auf jeden Fall ein Erfolgserlebnis, und darauf sollten wir auch aufsetzen.“
(Petra Peterhänsel, Leiterin des BMW-Werks in Leipzig)
Expertenstimmen beim 18. ACOD Kongress, dem bedeutendsten Treffen von Branchenvertretern der Automobilwirtschaft in Ostdeutschland.
Dabei steht die deutsche Automobilindustrie weiter vor massiven Herausforderungen. Negative Wachstumsraten, Arbeitsplatzverluste, geopolitische Spannungen. Doch gleichzeitig liegen gerade im Osten Deutschlands mit seinen hochmodernen Werken enorme Potenziale.
Der 18. ACOD Kongress in Leipzig war erneut Plattform für die wichtigsten Themen: Attraktivität des Standorts Deutschland, Bürokratieabbau, Versorgungssicherheit, Energiekosten und Diversifikation.
Wie ist Ostdeutschland positioniert in der E Mobilität, Was sind die richtigen Fördersysteme, wie geht es weiter mit der Batterie- und Infrastrukturentwicklung, und welchen Einfluss haben die geopolitischen Konflikte?
Das sind einige der Fragen, die am 2. September 2025 im Porsche Experience Center in Leipzig diskutiert wurden. „Wirtschaft im Osten“ dokumentiert das Politikpodium. Mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Dirk Panter, der Wirtschaftsministerin aus Thüringen, Colette Boos-John, der Abteilungsleiterin Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Beate Baron, sowie der Leiterin des BMW-Werks in Leipzig, Petra Peterhänsel. Moderiert wird die Gesprächsrunde von Dr. Jens Katzek, dem Geschäftsführer des ACOD, dem Automobil Cluster Ostdeutschland.
Eric Weber betont das besondere Potenzial von Startups für Ostdeutschland.
Der Mitgründer und Chef des Leipziger SpinLab, einem der führenden Gründungszentren in Europa, hebt in „Wirtschaft im Osten“ die sehr gute Forschungs- und technologische Basis hervor, die im internationalen Vergleich auf Spitzenniveau sei.
Es gebe eine sehr hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, so u.a. mit Dresden die patentstärkste Universität Deutschlands. Die öffentliche Infrastruktur für Gründer sei sehr gut aufgestellt, die öffentliche Förderung sei im Bundesvergleich „super“ und mehr als wettbewerbsfähig, mit vielen Förderprogrammen und staatlichen Angeboten.
Ostdeutschland zeichne sich durch Spezialisierung in bestimmten Themen aus. Jena steche im Bereich Optik und Licht hervor, während die Region Dresden besonders im Bereich Mikroelektronik ("Silicon Saxony") erfolgreich sei. Diese starken Wirtschafts- und Industriestandorte böten eine ideale Vorbedingung für eine erfolgreiche Startup-Branche.
Leipzig sei im Medizinbereich, Biotechnologie, Umwelt- und Energietechnik sehr attraktiv, da hier eine industrielle Basis, größere Akteure, Startups und eine spezialisierte Infrastruktur vorhanden seien.
Trotz vieler Stärken würde allerdings Potenzial bei der Verwertung von Forschungsergebnissen in Form von Ausgründungen liegengelassen, und es bräuchte deutlich mehr Spin-offs. Gleichzeitig gebe es eine geringere Zahl an Business Angels und privaten Wagniskapitalfirmen.
De. Eric Weber ist jedoch optimistisch und erwartet, dass sich die Zahl der Startups in den ostdeutschen Bundesländern in den nächsten Jahren deutlich erhöht, und auch die Kapitalinvestitionen steigen.
Die europäische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz sei von besonderer und wachsender Bedeutung. Für Hilfsorganisationen sei das ein europäisches Thema. Darüber sprach Christian Meyer-Landrut, Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe, in meiner neuen Ausgabe von „Wirtschaft im Osten“.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe sei auf europäischer Ebene bereits stark eingebunden. So u.a. bei der Übung länderübergreifender Katastrophenszenarien, wo die Johanniter teilweise die Koordination von EU-geförderten Einsätzen haben.
Meyer-Landrut sieht deutlichen Nachholbedarf in Deutschland im Vergleich zur europäischen Vorbereitung. Er kritisiert, dass der europäische Katastrophenschutzmechanismus in Deutschland bisher nur ein einziges Mal aktiviert worden sei.
Insgesamt ist die europäische Zusammenarbeit für Meyer-Landrut ein zentraler Pfeiler für eine höhere gesellschaftliche Resilienz, insbesondere angesichts zunehmender Naturkatastrophen und der Erkenntnisse aus dem Ukrainekrieg.
Mein Podcast stellt Christian Meyer-Landrut als Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe vor und beleuchtet gleichzeitig auch seine Rolle als Unternehmer in Thüringen und seine literarische Arbeit, die oft persönliche und familiäre Themen aufgreift.
In diesem Interview bei "Wirtschaft im Osten" spricht Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD), über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Automobilbranche in Ostdeutschland.
Themen des Interviews:
Ostdeutschlands Vorreiterrolle in der E-Mobilität: Etwa zwei Drittel der in Ostdeutschland gefertigten Autos sind Elektroautos, und es gibt eine starke Mischung aus OEM- und Batterieherstellern. Werke wie VW Zwickau und BMW Leipzig hatten und haben Pionierfunktion.
Aktuelle Krisen und Herausforderungen: Dazu gehören der starke Wettbewerb aus China, die unklare Zollpolitik der USA, ein in Deutschland schrumpfender Heimatmarkt und hohe Energiepreise.
Wandel in der Förderpolitik für E-Mobilität: Katzek plädiert für einen Strategiewechsel weg von Kaufprämien hin zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.












