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Recktenwalds Essays

Recktenwalds Essays
Author: Engelbert Recktenwald
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Description
Dieser Podcast bietet Essays über aktuelle und überzeitliche Themen aus Philosophie und Theologie aus katholischer Sicht.
Dazu gehören kritische Analysen moderner Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft sowie Einsichten aus Glaube, Vernunft und Offenbarung, von denen ich überzeugt bin, dass sie das nötige Hintergrundwissen abgeben, um sich ein zeitgeistunabhängiges Urteil bilden zu können.
Dazu gehören kritische Analysen moderner Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft sowie Einsichten aus Glaube, Vernunft und Offenbarung, von denen ich überzeugt bin, dass sie das nötige Hintergrundwissen abgeben, um sich ein zeitgeistunabhängiges Urteil bilden zu können.
97 Episodes
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Von der Wortmeldung des DBK-Vorsitzenden zur Kontroverse über die potenzielle Bundesverfassungsrichterin Frauke Brosius-Gersdorf hat mich am meisten sein Wort von der „klugen Balance“ erschüttert. Damit meinte er die derzeitige Praxis der Straffreiheit jeder Abtreibung, die in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen nach einer Beratung vorgenommen wird. Dieser Praxis fallen jährlich 100.000 Menschen zum Opfer. Sie werden im Mutterleib getötet. Wie kann man angesichts dieses Unrechts von einer klugen Balance sprechen?
Hier der Link zur Podcast-Episode über die Verdunkelung des kirchlichen Zeugnisses: https://recktenwald.podigee.io/95-verdunkelung
Bild: “Memorial of Unborn Children” (2010) vom Slovakian sculptor Martin Hudáček.
Lege einen faulen Apfel in einen Korb mit guten Äpfel, und nach kurzer Zeit sind alle Äpfel faul. Umgekehrt funktioniert es nicht: Lege einen guten Apfel in einen Korb mit faulen, und nach noch so langer Zeit werden die Äpfel nicht gut. Krankheit ist ansteckend, Gesundheit nicht.
Als Jesus den Aussätzigen berührt, dreht er dieses Gesetz um: Er wird nicht krank, sondern der Aussätzige wird gesund. Jesus durchbricht das Gesetz dieser Welt und offenbart seine Herrlichkeit.
Bild: Pixabay
1995 erklärte der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Karl Lehmann zur Abtreibungsgesetzgebung in Deutschland: „Wir werden uns mit der bestehenden Gesetzgebung nicht abfinden. Für uns ist das Leben heilig, das geborene wie das ungeborene.“
1999 beteuerte er dasselbe im Namen aller Bischöfe noch einmal: „Die deutschen Bischöfe haben stets erklärt – schon seit den 70er Jahren –, dass sie sich mit den nach ihrer Meinung unzureichenden Gesetzen nicht abfinden werden.“
Diese Zeiten sind vorbei. Der gegenwärtige Vorsitzende ...
Als eine Folge der Kolumne "Fides et Ratio" erschien diese Episode am 15. Mai 2025 in der Tagespost.
Bild: Pexels auf Pixabay
Sünde ist eine Beleidigung Gottes. Wirklich? Auch im Falle eines Atheisten? Wie kann ich jemanden beleidigen, den ich nicht kenne, an den ich nicht glaube?
Von der Antwort auf diese spannende Frage hängt es ab, ob eine skepsisresistente Ethik entwickelt werden kann.
Bild: Tomislav Jakupec auf Pixabay
Das erwähnte Buch: https://www.nomos-shop.de/de/p/wirklichkeitserschliessendes-sollen-gr-978-3-495-99511-2
Der Philosoph Michael Foucault verwandelt jeden Konflikt in eine Machtfrage. Auf dem Synodalen Weg stellten viele Synodalen die Machtfrage. Papst Benedikt dagegen stellte die Glaubensfrage und forderte die totale Redlichkeit. Hier scheiden sich die Geister.
Bild von Sang Hyun Cho auf Pixabay
"Die personale Herkunft und die personale Begegnung kennzeichnen die gesamte Wirklichkeit." So beschreibt der Exeget Franz Prosinger den Personalismus, den er im Schöpfungsbericht grundgelegt findet und der in den Weisheitsbüchern, im Johannesprolog und im Jakobusbrief fortgeschrieben wird. Die Schätze, die in der Heiligen Schrift zur Erhellung unseres Selbstverständnisses verborgen sind, werden von Prosinger gehoben.
Als Immanuel Kant den verbindlichen Anspruch des Sittengesetzes sicherstellen wollte, fiel ihm keine Instanz ein, die diese Funktion zuverlässiger erfüllen konnte als die Vernunft. Für ihn die Vernunft das wahre Selbst des Menschen. Nietzsche stieß die Vernunft von ihrem Sockel und verwandelte so das Sittengesetz in eine Chimäre. Wo kann für die Vernunft Hilfe herkommen? In dieser Podcastepisode gebe ich die Antwort.
Eine Vorstellung meines Buch "Wirklickeitserschließendes Sollen", das 2023 im Verlag Karl Alber erschienen ist.
Es enthält neun Aufsätze, in denen ich im Gespräch mit Philosophen wie Thomas Nagel, Jürgen Habermas, Max Horkheimer, Joseph Ratzinger oder Anselm von Canterbury u.a. zeige, wie die im Gewissen vollzogene Erkenntnis des Guten uns zur Erkenntnis Gottes führt, wenn wir nur konsequent genug jene Erkenntnis zu Ende denken.
Hier gehts zum Buch:
https://www.nomos-shop.de/de/p/wirklichkeitserschliessendes-sollen-gr-978-3-495-99511-2
Es gibt das sichtbare Universum und die unsichtbare geistige Welt. Dort kann alles auf den Urknall zurückgeführt werden, hier können wir nur auf personalem Weg ein Verständnis erreichen.
Bild von Matthias Böckel auf Pixabay
Das Licht göttlicher Offenbarung erweitert unseren Freiheitsspielraum und stärkt unsere moralische Kompetenz. Die Theologin Saskia Wendel dagegen sieht in ihm eine Bedrohung unserer Freiheit. Wenn wir zu genau wissen, was wahr und gut sei, werde unsere Freiheit vernichtet. Damit wird das Wort Jesu auf den Kopf gestellt: Nicht die Wahrheit macht uns frei, sondern die Finsternis.
Bild: Franz Bachinger auf Pixabay.
Auf das Bekenntnis Petri in Mt 16, 16 folgt seine Berufung zum Inhaber der höchsten Schlüsselgewalt in der Kirche: "Was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein ..." Warum hat das petrinische Prinzip es nicht unter die vier Kennzeichen der Kirche geschafft, die im Glaubensbekenntnis aufgezählt werden? Und warum ist es trotzdem ein sicheres Erkennungszeichen der Kirche Jesu Christi?
Bild: NoName_13 auf Pixabay.
Im Frühjahr 2020 kritisierte ein katholischer Theologe Papst Franziskus wegen dessen Gebet um ein Ende der Epidemie. Er hält eine Theologie, die Gott noch zutraut, gegen Krankheiten zu helfen, für vormodern und unaufgeklärt. Was übrigbleibt, ist der Gott des Deismus, der so fern von uns ist, dass Beten sinnlos wird. Jesus lehrt uns das Gegenteil: Durch den Heiligen Geist kommt uns Gott so nahe, dass ein innigster gegenseitiger Austausch möglich wird: Liebe gegen Liebe, Herz gegen Herz.
Ist das Gewissen eine Chimäre oder konfrontiert es mich mit einer Wahrheit?
"Gott sieht mich!" Flößt mir dieser Gedanke Furcht oder Trost ein?
Der Mörder Torsten Hartung und der Philosoph Jean-Paul Sartre haben verschiedene Erfahrungen damit gemacht.
Bild: Adina Voicu auf Pixabay
Die Theologin Saskia Wendel arbeitet sich in ihrem Buch "In Freiheit glauben" an Kants Lehre über die Freiheit ab. Was dabei herauskommt, ist das Gegenteil von Kants "Autonomie", nämlich ein Abgleiten in Heteronomie. Trotzdem verteidigt Wendel mit Pathos die "Freiheit" gegen Gott und Kirche. Sie will Gott keinen Gehorsam schuldig sein, ihm auf Augenhöhe begegnen und selber die religiösen Wahrheiten bestimmen wollen, an die sie glaubt. Gottes Offenbarung hat ausgedient.
Das Bild stammt von Andrew Tan auf pixabay.
Totalitäre Staaten erkennt man daran, dass sie nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere Gesinnung bestimmen wollen. Und genau das will auch Jesus Christus in der Bergpredigt tun. Und dazu beansprucht er höchste Autorität. Müssen wir uns davor in Acht nehmen? Sind Jesu Forderungen, die bis in die Mitte unseres Herzen hineinreichen, ein Angriff auf unsere Autonomie?
Ist es egoistisch, im Himmel Schätze zu sammeln?
Mit drastischen Worten beschreibt Jesus die Strafe für den pflichtvergessenen Knecht. Aber es gilt auch sein Wort aus den Abschiedsreden über unsere Auserwählung zur Freundschaft.
Joh 3,17: „Gott hat seinen Sohn nicht dazu in die Welt gesagt, dass er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.“
Wie diese Rettung geschieht, zeigt sich in der wunderbaren Bekehrung des Alphonse Ratisbonne, dem am 20. Januar 1842 die Muttergottes erschien. Maria sagte nichts. Doch das Licht, das Alphonse sah, ersetzte die fehlenden Worte. Hören Sie, wie es ihm mit diesem Lichte erging.
Beim Synodalen Weg können wir den Versuch beobachten, ohne explizite Leugnung des Lehramts dasselbe zu neutralisieren und das Verhältnis zwischen lehrender und glaubender Kirche umzukehren: Ein einziges Mal ist im grundlegenden Orientierungstext von einer „Lehrautorität“ die Rede. Dreimal dürfen Sie nun raten, wer diese Autorität innehat: der Papst? die Bischöfe? Nein, sondern ...
Ich beginne mit der Entdeckung Jonnys in Susan E. Hintons Buch "Die Outsider", um den Zusammenhang zwischen Atheismus und Nihilismus plausibel zu machen, auf den Ludwig Wittgenstein im Ersten Weltkrieg und zur selben Zeit Hugo Ball, der Gründer des Dadaismus, in Zürich stießen.
“Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen sollen”, sagt Jesus Christus in der Endzeitrede (Lk 21, 26). Die Erfahrung der Ohnmacht wird den Erlösten und den Unerlösten gemeinsam sein. Aber es wird einen entscheidenden Unterschied geben.