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Recktenwalds Essays

Author: Engelbert Recktenwald

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Dieser Podcast bietet Essays über aktuelle und überzeitliche Themen aus Philosophie und Theologie aus katholischer Sicht.

Dazu gehören kritische Analysen moderner Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft sowie Einsichten aus Glaube, Vernunft und Offenbarung, von denen ich überzeugt bin, dass sie das nötige Hintergrundwissen abgeben, um sich ein zeitgeistunabhängiges Urteil bilden zu können.
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Im Frühjahr 2020 kritisierte ein katholischer Theologe Papst Franziskus wegen dessen Gebet um ein Ende der Epidemie. Er hält eine Theologie, die Gott noch zutraut, gegen Krankheiten zu helfen, für vormodern und unaufgeklärt. Was übrigbleibt, ist der Gott des Deismus, der so fern von uns ist, dass Beten sinnlos wird. Jesus lehrt uns das Gegenteil: Durch den Heiligen Geist kommt uns Gott so nahe, dass ein innigster gegenseitiger Austausch möglich wird: Liebe gegen Liebe, Herz gegen Herz.
Seliges Erkanntwerden

Seliges Erkanntwerden

2024-03-2013:22

Ist das Gewissen eine Chimäre oder konfrontiert es mich mit einer Wahrheit? "Gott sieht mich!" Flößt mir dieser Gedanke Furcht oder Trost ein? Der Mörder Torsten Hartung und der Philosoph Jean-Paul Sartre haben verschiedene Erfahrungen damit gemacht. Bild: Adina Voicu auf Pixabay
Verratene Freiheit

Verratene Freiheit

2023-09-3014:34

Die Theologin Saskia Wendel arbeitet sich in ihrem Buch "In Freiheit glauben" an Kants Lehre über die Freiheit ab. Was dabei herauskommt, ist das Gegenteil von Kants "Autonomie", nämlich ein Abgleiten in Heteronomie. Trotzdem verteidigt Wendel mit Pathos die "Freiheit" gegen Gott und Kirche. Sie will Gott keinen Gehorsam schuldig sein, ihm auf Augenhöhe begegnen und selber die religiösen Wahrheiten bestimmen wollen, an die sie glaubt. Gottes Offenbarung hat ausgedient. Das Bild stammt von Andrew Tan auf pixabay.
Totalitäre Staaten erkennt man daran, dass sie nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere Gesinnung bestimmen wollen. Und genau das will auch Jesus Christus in der Bergpredigt tun. Und dazu beansprucht er höchste Autorität. Müssen wir uns davor in Acht nehmen? Sind Jesu Forderungen, die bis in die Mitte unseres Herzen hineinreichen, ein Angriff auf unsere Autonomie?
Ist es egoistisch, im Himmel Schätze zu sammeln? Mit drastischen Worten beschreibt Jesus die Strafe für den pflichtvergessenen Knecht. Aber es gilt auch sein Wort aus den Abschiedsreden über unsere Auserwählung zur Freundschaft.
Joh 3,17: „Gott hat seinen Sohn nicht dazu in die Welt gesagt, dass er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.“ Wie diese Rettung geschieht, zeigt sich in der wunderbaren Bekehrung des Alphonse Ratisbonne, dem am 20. Januar 1842 die Muttergottes erschien. Maria sagte nichts. Doch das Licht, das Alphonse sah, ersetzte die fehlenden Worte. Hören Sie, wie es ihm mit diesem Lichte erging.
Beim Synodalen Weg können wir den Versuch beobachten, ohne explizite Leugnung des Lehramts dasselbe zu neutralisieren und das Verhältnis zwischen lehrender und glaubender Kirche umzukehren: Ein einziges Mal ist im grundlegenden Orientierungstext von einer „Lehrautorität“ die Rede. Dreimal dürfen Sie nun raten, wer diese Autorität innehat: der Papst? die Bischöfe? Nein, sondern ...
Jonnys Entdeckung

Jonnys Entdeckung

2023-01-3113:16

Ich beginne mit der Entdeckung Jonnys in Susan E. Hintons Buch "Die Outsider", um den Zusammenhang zwischen Atheismus und Nihilismus plausibel zu machen, auf den Ludwig Wittgenstein im Ersten Weltkrieg und zur selben Zeit Hugo Ball, der Gründer des Dadaismus, in Zürich stießen.
“Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen sollen”, sagt Jesus Christus in der Endzeitrede (Lk 21, 26). Die Erfahrung der Ohnmacht wird den Erlösten und den Unerlösten gemeinsam sein. Aber es wird einen entscheidenden Unterschied geben.
Macht die Mahnung Jesu, dem Bösen keinen Widerstand zu leisten, nicht das Gute fragwürdig? Wie soll ich, wenn ich Opfer von Unrecht geworden bin, das praktizieren, ohne mich aufzugeben? Fällt mir da Jesu Moral in meinem berechtigten Anliegen der Selbstbehauptung nicht in den Rücken? Bedeutet Nachgiebigkeit nicht, dem Bösen Vorschub zu leisten? Hier scheint die Moral sich selber ein Bein zu stellen. Das Gute wird zu einer Größe, die dem Bösen alle Macht überlässt und sich selbst zur Erfolglosigkeit verurteilt. Foto: Kevin Pluck (Ausschnitt) https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we#/media/Datei:Lion_waiting_in_Namibia.jpg
Simon Blackburn schreibt: “Ein Liebhaber, der aus Pflichtgefühl heraus küsst, hat einen Tritt in den Hintern verdient.” Mit diesen Worten kritisiert er die Pflichtethik Immanuel Kants. Was ist dran an dieser Kritik?
Der doppelte Ruf

Der doppelte Ruf

2022-06-2416:43

Ich erkläre, wie das Leben des Christen sich im Spannungsfeld eines zweifachen Rufes ereignet. Der eine Ruf schenkt uns Sicherheit, der andere raubt sie uns. Geborgenheit und Vertrauen auf der einen, Herausgefordertsein und Risiko auf der anderen Seite sind die beiden unterschiedlichen Lebensgefühle, die sie uns vermitteln.
An das Gute glauben

An das Gute glauben

2022-05-0420:03

Immanuel Kant spricht in der "Kritik der praktischen Vernunft" von der "feierlichen Majestät" des moralischen Gesetzes. Was bedeutet das? Und was geschieht, wenn wir den Glauben an das Gute verlieren? Zitierte Literatur: Malte Hossenfelder, Das Erbe des kategorischen Imperativs, in: Andreas Lorenz (Hg.), Transzendentalphilosophie heute. Breslauer Kant-Symposion 2004, Würzburg 2007, 117-129. Jörg Splett, "Wenn es Gott nicht gibt, ist alles erlaubt"? Zur theo-logischen Dimension des sittlichen Bewußtseins, in: Walter Kerber (Hg.), Das Absolute in der Ethik, München 1991, S. 131-156. Max Horkheimer, Theismus-Atheismus, in: Gesammelte Schriften Bd. 7: Vorträge und Aufzeichnungen 1949-1973, Frankfurt am Main, 1985, 173-186.
Das Schweigen Gottes

Das Schweigen Gottes

2022-04-1504:11

Gottes Schweigen bezeugt nicht sein Scheitern, sondern verhüllt nur sein Wirken. Doch wozu dient die Verhüllung?
Gal 5,1: Christus hat uns zur Freiheit befreit. Die kommunistischen Regime hatten einst die Menschen von der Religion befreit. Können wir auch von der Nahrung befreit werden? Beine schenken uns die Freiheit zum Gehen. Aber Christus hat uns sogar Flügel geschenkt. In dieser Podcastfolge erkläre ich den christlichen Begriff der Freiheit.
Umleitung zum Glück

Umleitung zum Glück

2022-02-2311:51

Jean-Jacques Rousseau schreibt: “Wenn es keine Gottheit gibt, so ist der Böse der einzige Vernünftige, der Gute ist nur ein Dummkopf” (Emile oder über die Erziehung). Stimmt das? Dieser und anderen spannenden Fragen gehe ich nach, darunter auch der Frage: Haben die Christen bloß eine billige Lohnethik?
Worauf kommt es in unserem Leben an? Es ist wie bei einem Schauspieler: Ob er gut oder schlecht ist, entscheidet sich nicht daran, WELCHE Rolle er hat, sondern WIE er seine Rolle spielt. Und warum es darauf ankommt, das erklären uns der hl. Ignatius von Loyola und die hl. Faustina Kowalska, die in Visionen das Schicksal Sterbender schauen durfte.
Am 1. April 2005 hielt Joseph Kardinal Ratzinger in Subiaco einen Vortrag, in dem er den nicht glaubenden Freunden den Vorschlag machte, so zu leben, als ob es Gott gäbe. Theologen nahmen daran Anstoß. Doch die Kritiker könnten von Max Horkheimer lernen, diesen Vorschlag ernst zu nehmen.
Gottesvergiftung

Gottesvergiftung

2021-11-1506:59

Je nachdem, welches Gottesbild wir haben, birgt es ein psychotherapeutisches Potenzial oder krank machende Gefahren. Religiosität kann, wie Viktor Frankl zeigt, zur Resilienz beitragen. Voraussetzung dafür ist eine Spiritualität des Vertrauens aufgrund des Begriffs eines Gottes, der wegen seiner Güte mein Vertrauen verdient.
Nach Kant verlangt das Sittengesetz von uns pflichtgemäßes Handeln ohne Rücksicht auf eigene Neigungen und Interessen. Philosophen wie Friedrich Nietzsche oder Bernard Williams haben gegen solche Zumutungen der Moral protestiert. Dennoch hat Kant Recht, dass erst das Sittengesetz die Erhabenheit unserer Bestimmung garantiert. Wie es trotzdem gegen jenen Protest erfolgreich verteidigt werden kann, zeigt uns das Christentum, welches das Verhältnis zwischen Gott und Sittengesetz anders denkt als Kant.
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