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Anruf an alle
Anruf an alle
Author: ZEIT ONLINE
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Wie blicken Sie auf die politischen und gesellschaftlichen Debatten im Land? Bei "Anruf an alle" wollen wir wissen, was Sie bewegt. Schicken Sie uns Ihre Meinung und Perspektiven per Sprachnachricht an: www.zeit.de/anrufanalle
72 Episodes
Reverse
Das Verbrenner-Aus wird verschoben, auch auf Druck von Kanzler Merz. Ist
die Zukunft der deutschen Autobauer wichtiger als der Klimaschutz? Das
sind Ihre Antworten.
Eigentlich sollten in Europa ab 2035 nur noch Autos zugelassen werden
dürfen, die keine Emissionen verursachen. So haben es die EU und ihre
Mitgliedstaaten vor knapp drei Jahren beschlossen. Es wäre
ein De-facto-Verbot von Verbrennermotoren gewesen. Doch nach einem Brief
von Kanzler Friedrich Merz und dem Lobbyieren anderer Mitgliedstaaten
sagt die EU-Kommission nun: Das Verbrenner-Aus wird verschoben,
vermutlich auf 2040. Ab 2035 sollen zunächst weniger strenge Regeln
gelten.
Dabei geht der globale Trend laut Experten klar zur Elektro-Mobilität.
Doch die erhofften Markterfolge von deutschen E-Autos bleiben bislang
aus. Bei Anruf an alle haben wir gefragt, wie Sie auf das
Rütteln am Verbrenner-Aus und die Zukunft der deutschen Autoindustrie
blicken.
In den Einsendungen, die uns erreicht haben, gibt es kaum Verständnis
für das Einknicken der EU-Kommission. Es sei "die schlechteste
Entscheidung, die man treffen kann", ist sich ein Anrufer sicher. Das
Aufweichen des Verbots bringe die Industrie "nicht dazu, sich
zukunftssicher aufzustellen", sagt ein anderer.
Einzelne Anrufer folgen den Argumenten der Union und fordern
Technologieoffenheit jenseits der Elektromobilität. Es sei nicht gesagt,
"dass die E-Autotechnik das Nonplusultra ist", so ein Anrufer.
Vielleicht würde die Industrie noch viel bessere Techniken entwickeln.
Warum die europäische Autoindustrie gerade in einer schweren Krise
steckt und warum vermutlich auch eine vollständige Rücknahme
des Verbrennerverbots nicht helfen wird, hören Sie in der Episode 73
von Anruf an alle.
Für Anruf an alle sammeln wir Ihre Sprachnachrichten – und
veröffentlichen sie in dieser Serie. Anruf an alle hören Sie
auf zeit.de, auf Spotify, bei Apple und überall, wo es Podcasts
gibt. Wir freuen uns auf Ihre Meinung – schicken Sie uns eine
Sprachnachricht!
Redaktion: Janis Dietz, Tülay Karakuş, Julian Claudi, Katja Diepenbruck
Gesprochen von: Poliana Baumgarten Ton: Konrad Peschmann, The Sound
Shack Technische Entwicklung und Design: Rose Tremlett, Leonie Wismeth
und Niklas Krüger Logo: Lea Dohle Executive Producer: Constanze Kainz,
Ole Pflüger und Mark Heywinkel
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Schweißausbrüche, Schlafstörungen und wenig Aufklärung: Bei "Anruf an
alle" geht es um die Wechseljahre und die Frage, wie schwer es noch
immer ist, darüber zu sprechen.
Über neun Millionen Frauen in Deutschland sind aktuell in ihren
Wechseljahren. Etwa ein Drittel merkt kaum etwas von
den hormonellen Veränderungen, die Mehrheit hat psychische und
körperliche Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder
Gereiztheit. Die Wechseljahre beginnen bei den meisten Frauen mit etwa
Mitte 40. Viele Betroffene sind dadurch bei der Arbeit und in ihrem
Alltag eingeschränkt. Doch offen gesprochen über diese Belastung wird in
unserer Gesellschaft nur selten.
Immerhin äußern sich mittlerweile prominente Frauen zu ihren
Problemen während der Wechseljahre. Es sei an der Zeit "die Wechseljahre
endlich aus der Tabuzone rauszuholen", sagte Gesundheitsministerin Nina
Warken Ende November bei der Vorstellung des sogenannten Dialogprozesses
Wechseljahre. Durch die Initiative soll das Thema auch politisch
angegangen werden.
Bei Anruf an alle haben wir gefragt, wie Sie die Wechseljahre und den
gesellschaftlichen Umgang damit erleben. Die Antworten zeigen, wie
tabuisiert das Thema nach wie vor ist. Sowohl im privaten als auch im
beruflichen Umfeld gebe es
wenig Verständnis, berichteten uns mehrere Anruferinnen. Eine Frau, die
an einer Schule arbeitet, erzählt, es gebe im Kollegium viele Frauen im
entsprechenden Alter. Thematisiert würden die
Wechseljahre dort trotzdem nicht, im
Gegenteil: "Der Krankenstand ist extrem hoch. Viele reduzieren die
Arbeitszeit. Keiner spricht darüber, was die Ursache ist."
Was Frauen in den Wechseljahren helfen könnte und warum auch Ärzte bei
vielen Beschwerden nicht weiterwissen, hören Sie in der Episode 72
von Anruf an alle.
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Die Regierung möchte die Berufstätigkeit im Alter steigern. Bei Anruf an
alle erzählen Senioren von geringen Renten, Spaß an der Arbeit und der
Angst vor Isolation.
Rentnerinnen und Rentner sollen bis zu 2.000 Euro monatlich zur Rente
steuerfrei dazuverdienen können – das plant die schwarz-rote Regierung
mit dem Vorhaben der Aktivrente. Sie soll nur für Festangestellte, die
das offizielle Renteneintrittsalter überschritten haben, gelten.
Seniorinnen und Senioren sollen demnach mehr arbeiten, damit der
Fachkräftemangel in Deutschland sinkt.
Die Aktivrente ist Teil eines größeren Rentenpakets. Aktuell befinden
sich die Regierung und Teile der CDU im Streit darum. Etwa die Junge
Gruppe der Union spricht sich für eine Verschiebung der Abstimmung über
das Rentenpaket aus. Ihr Argument: Junge Menschen würden damit
vernachlässigt werden. Bundeskanzler Friedrich Merz besteht hingegen
darauf, die Aktivrente ab dem 1. Januar 2026 umzusetzen.
Bei Anruf an alle haben wir Seniorinnen und Senioren gefragt, ob sie im
Rentenalter weiterarbeiten müssen oder wollen und wie sie auf das
Konzept der Aktivrente blicken. Einige Menschen, die sich bei uns
gemeldet haben, arbeiten aktuell trotz ihres Rentenbeginns weiter –
wegen der Freude an ihrer Arbeit. "Ich mache aus Spaß und Freude noch
privat Psychotherapien oder auch psychiatrische Untersuchungen. Nicht,
weil ich es muss, sondern weil es mir gefällt", sagt eine Anruferin, die
seit drei Jahren in Pension ist.
Für viele Seniorinnen und Senioren aber ist der Hauptgrund für das
Arbeiten im Alter eine zu geringe Rente. "Ich kann von der Rente
eigentlich nicht leben. Das sind 1.000 Euro", sagt ein 73-Jähriger. Er
ist noch fit genug und arbeitet aktuell in Teilzeit weiter, etwa im
Garten oder Handwerkliches. Laut dem Statistischen Bundesamt galten im
vergangenen Jahr rund 20 Prozent der über 65-Jährigen als
armutsgefährdet.
Einige Anruferinnen und Anrufer sorgen sich darum, dass sich mit der
Aktivrente die soziale Ungleichheit in Deutschland verstärken könnte.
Warum einige von ihnen dem Vorstoß trotzdem etwas abgewinnen können und
welche Sorgen es neben der Altersarmut gibt, hören Sie in Episode 71
von Anruf an alle.
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Fleischersatzprodukte sollen nicht Wurst oder Burger heißen, sagt das
EU-Parlament. Warum sie sich durch das Verbot verschaukelt fühlen,
erklären Sie bei Anruf an alle.
Das Europaparlament hat im Oktober für ein Verbot von
Produktbezeichnungen wie "Veggieburger" oder "Sojaschnitzel" gestimmt.
Initiiert wurde das Ganze von einer konservativen Abgeordneten aus
Frankreich. Angeblich, um Verbraucher vor Verwechslungen zu
schützen. Allerdings finden Verbraucherschützer das Vorhaben genauso
wenig sinnvoll wie große Lebensmittelketten. Eine
Namensänderung erschwere es Verbrauchern, die gesuchten Produkte zu
finden, schreiben Aldi und Lidl sowie Fleischersatz-Hersteller in einem
offenen Brief (PDF). Sie fürchten wirtschaftliche Einbußen. Die
Organisation Foodwatch nennt das geplante Verbot "Lobbyismus im
Dienste der Fleischindustrie". Bundeskanzler Friedrich Merz sieht das
wohl anders, in einer Talkshow sagte er: "Eine Wurst ist nicht vegan."
Wir haben Sie gefragt, wie Sie auf die Debatte
blicken. Sollte man vegane Wurst weiterhin Wurst nennen? Oder ist
es verwirrend, wenn ein Veggie-Produkt Mortadella oder Burger heißt? Die
meisten Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, finden die Diskussion
albern. "Natürlich soll die vegane Wurst "Wurst" heißen. Wie denn
sonst?", fragt ein Anrufer. Vegane und vegetarische Ersatzprodukte seien
deutlich gekennzeichnet, man solle die Verbraucher "nicht für dumm
erklären", fordert eine andere. Man soll die Verbraucher "nicht für
dumm erklären", fordert eine andere.
Eine Verwechslungsgefahr mit Fleischprodukten sieht unter den Anrufenden
niemand. Warum einige von Ihnen dem Vorstoß trotzdem etwas abgewinnen
können, hören Sie in Episode 70 von Anruf an alle. Mehr über das
Geschäft mit Fleischersatzprodukten erfahren Sie im Podcast "Ist das
eine Blase?".
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Fahrräder sind praktisch, doch im Alltag oft zweite Wahl. Bei Anruf an
alle sprechen Sie über kaum befahrbare Radwege und gefährliche
Begegnungen mit Autos.
Ist Deutschland ein Radfahrerland? Immerhin gibt es hier mehr Fahrräder
als Autos – ja, sogar mehr Fahrräder als Einwohner. Doch im Alltag
nutzen die Menschen in Deutschland vor allem das Auto. Gemessen an den
tatsächlich gefahrenen Kilometern ist das Auto 20-mal beliebter als das
Rad.
Wir haben Sie gefragt, inwiefern Deutschland fahrradfreundlich ist – und
wo man nachbessern sollte. Die meisten Anruferinnen und Anrufer sind der
Meinung: Fahrradfahren macht Spaß, ist gut für die Gesundheit und das
Klima, aber es gibt massive Probleme in der Infrastruktur. Viele
Radwege würden plötzlich einfach enden, seien oft in Schlangenlinien
gebaut, sagt eine Anruferin – und manchmal stehe ein Baum mitten auf dem
Weg. Ein anderer Anrufer kommt zu dem Ergebnis: "Die Fahrradsituation in
Deutschland ist katastrophal." In wie vielen Städten in Deutschland die
Infrastruktur für Radfahrer gerade einmal befriedigend ist, zeigt auch
der aktuelle "Fahrradklima-Test" des ADFC.
Bei Anruf an alle geht es in dieser Woche um gefährliche Situationen im
Straßenverkehr und um Wege, wie man Radfahren in der Innenstadt und auf
Landstraßen sicherer machen könnte. Eine Anruferin sagt, dass sie große
Umwege in Kauf nimmt, um nicht mit dem Fahrrad auf der Straße fahren zu
müssen. Eine andere Anruferin aus Aachen berichtet von
brenzligen Begegnungen mit Autos, aber auch von einem Umdenken in der
Stadtplanung. Durch neue rote Fahrradwege mitten auf den Straßen seien
viele Konflikte gelöst worden. Was sich Menschen, die regelmäßig mit dem
Rad fahren, darüber hinaus von der Politik und von Autofahrern wünschen,
hören Sie in der Episode 69 von Anruf an alle.
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Die Diskussion um die Stadtbild-Aussage von Bundeskanzler Merz hält an.
Bei "Anruf an alle" erzählen Sie, was Sie davon halten und wo Sie
Probleme in Städten sehen.
"Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und
deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem
Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen", sagte
Bundeskanzler Friedrich Merz vergangene Woche bei einer
Pressekonferenz. Seitdem hält die öffentliche Debatte um seine Aussage
an. Nicht nur die Opposition kritisiert sie als "diskriminierend" und
"rassistisch". Auch der Koalitionspartner SPD betont, man solle die
Gesellschaft nicht mit Sprache spalten.
Bei Anruf an alle wollten wir wissen, was Sie von Merz' Aussagen zu
angeblichen Problemen im Stadtbild halten. "Das ist einem Kanzler so
unwürdig, solche Sachen zu sagen. Es schürt Ressentiments", sagt eine
Anruferin, die aus Bolivien adoptiert wurde und grundsätzlich mit
Alltagsrassismus zu kämpfen hat. Viele der Einsendungen sind von Ärger
und Enttäuschung geprägt.
Andere Einsendungen stimmen Merz' Aussage zu: Ja, Migration sei ein
Problem. "Endlich sagt es mal jemand", kommentieren einige Anruferinnen
und Anrufer.
Für eine andere Anruferin ist die Einordnung klar: Merz' Aussage über
das Stadtbild sei "dumm, provinziell, rückständig und letzten Endes
rassistisch". Es gebe durchaus Probleme in Städten, sie müssten aber
ohne Ressentiments angegangen werden, sagen einige. Erst fünf Tage nach
der Stadtbild-Aussage erklärte Bundeskanzler Merz den Satz genauer. Was
unsere Anruferinnen und Anrufer zu Merz' Aufforderung sagen, man solle
die Töchter fragen, wie seine Aussage gemeint sei, hören Sie in Episode
68 von Anruf an alle.
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Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Wollen sie das
überhaupt? Bei "Anruf an alle" sprechen Sie über Träume und ihre Angst
vor Krankheit und Altersarmut.
Die Menschen in Deutschland werden so alt wie nie zuvor. Die Zahl der
über 80-Jährigen wird in den kommenden Jahren drastisch steigen. Das
stellt die Gesellschaft vor gewaltige Herausforderungen. Wie können wir
die Rente stabil halten und wie reagieren wir auf den wachsenden
Pflegebedarf? Auch im Privaten stellen sich mit zunehmendem Alter große
Fragen: Wie selbstbestimmt kann ich noch leben? Und wird das Geld
reichen? Viele Senioren in Deutschland haben ein gutes Finanzpolster,
aber rund 3,5 Millionen Menschen ab 65 Jahren sind von Armut bedroht.
Bei Anruf an alle wollten wir wissen, wie alt Sie werden wollen und wie
Sie auf Ihren letzten Lebensabschnitt blicken. Viele der Einsendungen
sind von Sorge geprägt. Eine Alleinerziehende beschreibt ihre Angst vor
Altersarmut so: "Ich habe Angst davor, keine Teilhabe mehr zu haben,
gerade noch die Miete bezahlen zu können."
Ein anderer Anrufer sagt, 100 Jahre alt zu werden, sei "natürlich ein
tolles Ziel". Erstrebenswert ist es für ihn aber nur, solange er
selbstbestimmt leben kann: "Wenn ich dann nur dahinsieche und ein
Pflegefall mit Pflegegrad vier oder fünf bin, dann möchte ich eigentlich
nicht so leben." Wie gesellschaftliche Konflikte und die Klimakrise den
Blick auf das Altwerden beeinflussen, hören Sie in der Episode 67 von
Anruf an alle.
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Wo steht Deutschland bei der Mega-Aufgabe Energiewende? Bei Anruf an
alle sprechen Sie über lokale Widerstände und Nöte und die Pläne von
Wirtschaftsministerin Reiche.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sieht die Energiewende an einem
Scheidepunkt. Die CDU-Politikerin will die Reformen der Ampel-Regierung
anpassen. Die Förderung von Solaranlagen soll zurückgefahren werden,
dafür plant Reiche Gaskraftanlagen massiv auszubauen.
Bei Anruf an alle wollten wir von Ihnen wissen, ob Deutschland die große
Transformation hin zu erneuerbaren Energien und einem flexiblen
Stromnetz noch schafft, und wo es im Kleinen möglicherweise hakt. Ein
Anrufer aus einer Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern berichtet von einem
geplanten Solarpark, der in diesem Sommer am Widerstand einiger Anwohner
gescheitert ist. Dabei sei das Projekt finanziell und ökologisch
sinnvoll gewesen. Einer der Kritikpunkte von Anwohnern: Man sei "nicht
aufs Land gezogen, um auf Solarplatten zu gucken". Die Gegner hätten
Unterschriften gesammelt, "während die Befürworter stumm geblieben
sind", berichtet der Anrufer. Letztendlich habe der Gemeinderat auf die
"Anti"-Stimmung reagiert und gegen das Projekt gestimmt. Eine weitere
Anruferin würde gerne eine Fotovoltaik-Anlage auf ihrem Dach
installieren, doch ihr Haus sei so klein, dass es sich für
Solar-Unternehmen nicht rechne. Nun überlegt sie, eine Anlage gemeinsam
mit den Nachbarn bauen zu lassen.
Die Anruferinnen und Anrufer, die uns kontaktiert haben, blicken
kritisch auf die Pläne der Wirtschaftsministerin. Dass diese wieder neue
Gaskraftwerke bauen wolle, könne "überhaupt nicht wahr sein", sagt eine
von ihnen. Andere kritisieren Reiches Nähe zur Gasindustrie, für die sie
vor ihrem Ministeramt tätig war. Warum trotzdem viele optimistisch sind,
was die Energiewende angeht, hören Sie in der Folge 66 von Anruf an
alle.
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Lieferando und Co sind praktisch – aber was ist mit den
Arbeitsbedingungen der Fahrer? Bei "Anruf an alle" diskutieren Sie über
Ausbeutung und individuelle Verantwortung.
Lieferdienste für Essen und Lebensmittel boomen. 16 Millionen Menschen
in Deutschland nutzten im vergangenen Jahr den Service vom Marktführer
Lieferando. In der Corona-Zeit wurden Bestell-Apps für viele Menschen
zum Ersatz für den Restaurantbesuch. Es ist ja auch bequem, wenn das
Essen praktisch ohne Mehrkosten an die Tür geliefert wird. Doch das geht
bei vielen Lieferdiensten zulasten der Essens-Kuriere. Die verdienen oft
kaum mehr als den Mindestlohn, stehen unter ständigem Leistungsdruck,
auch wegen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. In einem Bericht über
die Arbeitsbedingungen in der Branche schnitten alle Anbieter schlecht
ab (PDF). Auch weil immer mehr von ihnen mittlerweile mit Subunternehmen
arbeiten, um die Preise weiter zu drücken. Seit Anfang August gibt es
deswegen Demonstrationen von Lieferando-Fahrern in mehreren deutschen
Großstädten.
In dieser Folge von Anruf an alle sprechen Sie darüber, ob es moralisch
okay ist, bei Lieferando, Wolt oder Uber Eats zu bestellen – und welche
Verantwortung die Kunden haben. Eine Frau mit chronischen Erkrankungen,
die sich bei uns gemeldet hat, berichtet, dass sie oft auf Lieferdienste
angewiesen ist, weil sie sich nicht selbst versorgen kann. Trotzdem
sieht sie das Geschäftsmodell kritisch.
Eine andere Anruferin sagt: "Ich will das nicht unterstützen." Sie
wisse seit Jahren über die schlechten Arbeitsbedingungen Bescheid,
deshalb bestelle sie bewusst nicht mehr bei den großen Lieferdiensten.
Es sei Aufgabe der Politik, die Rechte von Arbeitnehmern besser zu
schützen, argumentiert eine weitere Anruferin.
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Immer mehr Deutsche sehen den Krieg in Gaza kritisch. Bei "Anruf an
alle" sprechen Sie über das militärische Vorgehen Israels und
Deutschlands Verantwortung.
Er verstehe nicht mehr, welches Ziel Israel im Gazastreifen verfolge,
sagte Friedrich Merz im Mai. So wie dem Bundeskanzler geht es vielen
Deutschen: Laut einer aktuellen Statista-Umfrage, die das
ZDF-Politbarometer in Auftrag gegeben hat, halten drei Viertel der
Befragten das israelische Vorgehen in Gaza für "nicht gerechtfertigt".
13 Prozent der Befragten halten es für richtig. Im November 2023, kurz
nach dem terroristischen Angriff der Hamas, fanden 35 Prozent der
Befragten Israels militärische Reaktion "angemessen".
Wir wollten von Ihnen wissen, ob Sie ebenfalls Ihre Haltung zu Israel
und dem Gaza-Krieg verändert haben – und was zu diesem Umdenken geführt
hat.
Eine Anruferin sagt: "Nach dem schrecklichen Anschlag der Hamas war ich
ganz klar pro Israel. Ich fand, dass sie sich verteidigen müssen." Mit
Voranschreiten des Krieges habe sich ihre Haltung geändert.
"Allerspätestens, als begonnen wurde, die Bevölkerung auszuhungern und
dass so viel Leid über die Menschen kommt und auch über Kinder. Das ist
einfach nicht gerechtfertigt."
Ein anderer Anrufer findet Israels Vorgehen in Gaza nach wie vor
richtig: "Israel verteidigt sich seit dem 7. Oktober vor zwei Jahren und
die Terroristen der Hamas kämpfen weiterhin." Eine dritte
Anruferin kritisiert nicht nur Israels Krieg in Gaza scharf, sie sieht
auch eine Radikalisierung der israelischen Siedler im Westjordanland.
Im Laufe des Krieges wurden auch international die Stimmen immer lauter,
die Israels Vorgehen in Gaza als unverhältnismäßig kritisierten.
Zahlreiche renommierte Menschenrechtsorganisationen, darunter die
israelische Organisation B’Tselem, werfen Israel heute einen Genozid
vor. Die israelische Regierung weist den Vorwurf des Völkermords
entschieden zurück.
Wie weitere Anruferinnen und Anrufer heute auf Israel, Gaza und das
Westjordanland blicken und welche politischen Forderungen sie stellen,
hören Sie in der 64. Folge unseres Communitypodcasts Anruf an alle.
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Alle zwei Minuten wird jemand Opfer häuslicher Gewalt. Bei Anruf an alle
sprechen Sie über die elektronische Fußfessel, finanzielle Hilfe und
verpflichtende Elternkurse.
Im vergangenen Jahr wurden fast 266.000 Menschen in Deutschland von
Familienmitgliedern oder Partnern misshandelt. Damit hat häusliche
Gewalt in Deutschland wieder einen neuen Höchststand erreicht, die Zahl
steigt seit Jahren kontinuierlich an. Für diese Folge von "Anruf an
alle" wollten von Ihnen wissen: Was tun gegen häusliche Gewalt? Wie
blicken Sie auf den stetigen Anstieg? Und was soll die Politik dagegen
tun?
Eine Anruferin fordert ein kurzfristiges Darlehen für betroffene Frauen,
"damit die Miete gezahlt werden kann, damit das soziale Umfeld erhalten
bleibt. Weil, das ist ja auch immer die Angst." Gerade finanzielle
Abhängigkeiten oder die Angst vor sozialem Abstieg würden Betroffene in
gewalttätigen Beziehungen halten.
Die Bundesregierung plant, das Sorge- und Umgangsrecht für gewalttätige
Eltern einzuschränken und Familiengerichte zu ermächtigen, elektronische
Fußfesseln anzuordnen. Viele Anruferinnen begrüßen den Gesetzesentwurf,
halten ihn aber für unzureichend, um Menschen effektiv vor Gewalt zu
schützen. Eine andere Anruferin plädiert etwa dafür, dass Täter nach
einem Angriff das Haus verlassen müssten – nicht etwa Frauen und Kinder,
wie es bislang oft passiert.
Welche weiteren Vorschläge und Forderungen unsere Anruferinnen und
Anrufer zum Schutz von Frauen haben, hören Sie in 63. Folge unseres
Communitypodcasts Anruf an alle.
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein kostenloses und anonymes
Beratungsangebot für Frauen, das rund um die Uhr erreichbar ist. Die
Nummer ist 116 016. Dort gibt es auch weitere Informationen für
Betroffene und Personen, die unterstützen wollen.
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Mit Büchern reist man durch Welten, Zeiten und Leben, ohne sich bewegen
zu müssen. Für "Anruf an alle" haben Hörerinnen und Hörer uns von ihren
Kopfausflügen berichtet.
Mit dem Raumschiff ins All starten, an der Seite edler Helden gegen
Drachen zu Felde ziehen, bei den Liebesdramen historischer Paare
mitfiebern: Mit einem guten Buch in der Hand lassen sich die
unterschiedlichsten Welten durchschreiten, Orte und Zeiten erkunden, und
wenn's gut läuft, kehrt man ein klein wenig verändert zurück. Egal, ob
man an einem mallorquinischen Strand in der Sonne brutzelt oder auf dem
heimischen Sofa die Beine hochlegt.
Welche Leseabenteuer sie zuletzt begeisterten, haben wir unsere
Hörerinnen und Hörer für Anruf an alle gefragt. Eine Auswahl der Roman-
sowie Sachbuchempfehlungen findet sich in der 62. Folge unseres
Communitypodcasts.
Links zur Folge:
Buchempfehlungen: Das sind die 22 besten neuen Bücher für diesen Sommer
Volker Weidermann auf TikTok: 5 Bücher für den Sommer
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Muss man Kinder vor sozialen Medien schützen? In dieser Folge von "Anruf
an alle" sprechen Eltern über süchtig machende Algorithmen und den
Mehrwert von TikTok-Tutorials.
Nach dem einen Video direkt das nächste schauen, ewig durch die Storys
von Freundinnen siwpen, oder bei den lustigen Memes hängen bleiben:
Social-Media-Plattformen sind darauf ausgerichtet, die Nutzerinnen und
Nutzer möglichst lange an sich zu binden. Auch Kindern kann es
schwerfallen, sich von Instagram und TikTok loszureißen. Dazu kommt,
dass es neben Informativem und Schönem auch verstörende
und jugendgefährdende Inhalte auf den Plattformen gibt. Wie gehen Eltern
damit um? Das wollten wir von Ihnen wissen.
In der aktuellen Folge von "Anruf an alle" berichten Eltern, wie schwer
es ist, den Zugang ihrer Kinder zu sozialen Medien zu beschränken. Eine
Mutter verhängte ein komplettes Social-Media-Verbot für ihren Sohn, bis
ein Lehrer forderte, der Sechstklässler solle auch bei WhatsApp sein –
sonst werde er in der Klasse isoliert. "Ende der sechsten Klasse, habe
ich mich geschlagen gegeben", sagt sie.
Einige Anruferinnen sprechen sich für eine stärkere Regulierung oder
sogar ein Verbot der großen Netzwerke für Kinder und Jugendliche aus. So
ähnlich sieht es Ex-Bildungsminister Cem Özdemir: Wenn es nach ihm
ginge, sollten Jugendliche erst mit 16 Jahren eigene Accounts öffnen
dürfen. Auf einigen Plattformen gibt es mittlerweile offizielle
Altersgrenzen, die liegen allerdings bei 13 Jahren und sind leicht zu
umgehen.
Ein Verbot sei "sinnfrei" findet eine andere Mutter, die sich bei uns
gemeldet hat. Ihre Kinder würden in den sozialen Medien viele Anregungen
für ihre Hobbys finden. "Mein Sohn hat mehrere Aquarien und holt sich da
auch Infos von anderen TikTokern, geht da in die Livestreams. Für mich
eine sinnvolle Beschäftigung." Wichtig sei – so sehen das auch andere
Anrufer – darauf zu achten, welche Inhalte Kinder sich anschauen und mit
ihnen darüber zu sprechen.
Für Anruf an alle sammeln wir Ihre Sprachnachrichten – und
veröffentlichen sie in dieser Serie. Anruf an alle hören Sie
auf zeit.de, auf Spotify, bei Apple und überall, wo es Podcasts gibt.
Redaktion: Janis Dietz, Tülay Karakuş, Julian Claudi, Katja Diepenbruck
Gesprochen von: Poliana Baumgarten Ton: Konrad Peschmann, The Sound
Shack Technische Entwicklung und Design: Rose Tremlett, Leonie Wismeth
und Niklas Krüger Logo: Lea Dohle Executive Producer: Constanze Kainz,
Ole Pflüger und Mark Heywinkel
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Wie fair verteilt ist Care-Arbeit in Beziehungen? In dieser Folge von
Anruf an alle sprechen Sie über ungleiche Belastung, uneinsichtige
Männer und die Frage, was Politik ändern könnte.
Den Haushalt schmeißen, sich ums Kind kümmern und Termine im Blick
behalten: All das, und vieles mehr, gehört zur Care-Arbeit. Und die wird
– noch immer – mehrheitlich von Frauen übernommen. Für diese Folge von
Anruf von alle haben wir Sie gefragt, wie die unbezahlte Arbeit in Ihrem
Familienalltag verteilt ist und wie zufrieden Sie damit sind.
Eine Anruferin sagt, dass ihr Partner sie zwar unterstützt, aber sie
gerade bei der Kinderbetreuung trotzdem die Hauptlast trägt. Sie seien
da "so hineingeraten, weil ich viel weniger verdiene als er". Eine
andere Anruferin, die als Musikerin viel unterwegs ist, teilt sich die
Care-Arbeit mit ihrem Mann gleichberechtigt. "Ich glaube sogar, dass
mein Mann sich im Moment etwas mehr ums Kind kümmert", sagt sie. Für
wirkliche Gleichberechtigung bräuchte es aber andere gesellschaftliche
Bedingungen, ist sie überzeugt. Ihr Vorbild bei der Kinderbetreuung: die
Niederlande.
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Sommerfeste und Radtouren statt Strandurlaub. Millionen Menschen in
Deutschland können sich Urlaub nicht leisten. Ihre Tipps, wie auch zu
Hause Feriengefühl aufkommt.
Viele Menschen nutzen die Sommerferien, um zu reisen. Aber was machen
eigentlich die, die zu Hause bleiben? Über 17 Millionen Menschen konnten
sich im vergangenen Jahr keinen einwöchigen Sommerurlaub leisten.
Alleinerziehende waren besonders häufig betroffen. Wir haben bei Anruf
an alle nach Ihren Tipps für den Urlaub zu Hause gefragt. Eine
Erkenntnis: Man muss nicht weit wegfahren, um abzuschalten und Neues zu
entdecken.
Einer Anruferin hilft der Job als Stadtführerin, um ihren Wohnort mit
anderen Augen zu sehen. Ein anderer erzählt von einer Ferienaktivität,
die auch ohne perfektes Wetter Spaß macht: Drachen steigen lassen. Und
eine Anruferin aus dem Allgäu sagt sogar: "Ich verbringe den Sommer
leidenschaftlich gerne zu Hause."
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Vor 16 Jahren hat sich Deutschland zu mehr Inklusion verpflichtet.
Umfragen zeigen, es hapert an vielen Stellen. Hier erzählen Lehrer und
Eltern von ihren Erfahrungen.
Eine neue Forsa-Umfrage unter Lehrkräften zeigt: Die Inklusion in
deutschen Schulen kommt kaum voran. Und das, obwohl sich Deutschland
schon 2009 in der UN-Behindertenrechtskonvention genau dazu verpflichtet
hat. Eines der Kernziele dieser Konvention ist, dass Kinder und
Jugendliche mit Behinderungen, wo möglich, in allgemeinbildenden Schulen
unterrichtet werden. 16 Jahre später gibt es in den meisten
Bundesländern weiterhin beides, Förderschulen sowie Schulen, an denen
alle gemeinsam unterrichtet werden. Aber woran hapert es?
Wir wollten von Ihnen wissen, ob Inklusion an Ihrer Schule funktioniert.
Für Anruf an alle haben sie uns Sprachnachrichten zum Thema geschickt.
Viele von Ihnen kritisieren die Umsetzung im Schulalltag. "Ich arbeite
an einer Brennpunktschule und sehe das Konzept Inklusion als gescheitert
an", resümiert eine Anruferin. Man dürfe nicht alle Behinderungen
oder Einschränkungen über einen Kamm scheren, mahnt der Vater einer
Autistin, die im regulären Schulbetrieb nicht zurechtkam. Für manche
Kinder sei der Unterricht in einer Förderschule einfach der bessere
Weg.
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Die Bundesregierung möchte beim Bürgergeld sparen. Was bedeutet das für
die Menschen, die auf die Unterstützung angewiesen sind und bei denen
das Geld schon jetzt sehr knapp ist? Ihre Sprachnachrichten zur Debatte.
Seit Jahren kritisierten Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU
das Bürgergeld. Man müsse "an die Substanz" gehen,
forderte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Anfang Juni und brachte
vollständige Kürzungen für Bürgergeldempfänger, die nicht kooperieren,
ins Gespräch. Gemeinsam mit der SPD will die Union nun das
Bürgergeld-System umbauen. Das Ziel: Mehr Menschen sollen Arbeit
annehmen und so sollen mittelfristig mehrere Milliarden Euro eingespart
werden. Dafür ist auch die Verschärfung von Sanktionen geplant.
Eine aktuelle Umfrage des Vereins "Sanktionsfrei" zeigt allerdings, dass
es Bürgergeldempfängern bereits oft am Nötigsten fehlt: Nur die Hälfte
der über 1.000 Teilnehmenden an der nicht repräsentativen Umfrage gibt
an, dass im Haushalt alle satt werden. Viele Eltern verzichten demnach
zugunsten ihrer Kinder auf Essen.
Wir haben Sie für Anruf an alle nach Ihrer Meinung gefragt. Das Ergebnis
der Umfrage ruft in vielen Sprachnachrichten, die uns erreicht haben,
Unverständnis und Bestürzung hervor. "Das finde ich für unser Land
inakzeptabel und geradezu schockierend", sagt ein Anrufer. Nicht das
Bürgergeld sei zu hoch, die Löhne in manchen Branchen seien zu niedrig,
meint ein anderer.
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Künstliche Intelligenzen nutzen viele Menschen im Alltag. Doch wozu
taugen sie wirklich? Bei "Anruf an alle" geht es um Ihren Blick auf die
Anwendung von KI.
Künstliche Intelligenz ist längst in Anwendungen wie Google oder
Instagram integriert. Viele nutzen sie in Form von Sprachmodellen wie
ChatGPT als Assistenz im Alltag oder Beruf. Doch an welchen Stellen in
Beruf und Alltag ist KI wirklich sinnvoll?
In dieser Folge von Anruf an alle haben uns Nachrichten von Anruferinnen
und Anrufer erreicht, die uns von ihren Erfahrungen mit KI und Chatbots
berichten und von den Vorteilen, die sich im Alltag ergeben. Aber auch
von ihren Zweifeln den neuen Technologien gegenüber. Hauptargumente
hier: neben dem hohen Ressourcenverbrauch vor allem die intransparenten
oder ungenauen Ergebnisse. "Gerade bei Themen, die man selber nicht
wirklich versteht, ist das Ergebnis schwierig einzuschätzen", sagt ein
Anrufer.
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Friedrich Merz fordert längere Arbeitszeiten. Was sagen die, die es
betrifft? Bei "Anruf an alle" geht es um Ihren Blick auf Produktivität
und Work-Life-Balance.
Viertagewoche? Können wir uns nicht mehr leisten. Das sagt zumindest
Friedrich Merz. Der politische Blick auf unsere Arbeitszeit geht in eine
andere Richtung: Die neue Regierung will laut Koalitionsvertrag die
maximale tägliche Arbeitszeit verlängern und Anreize schaffen für
Überstunden und ein höheres Renteneintrittsalter. Das, so die
Vorstellung der Regierung, fördere die Produktivität, erhalte Wohlstand
und führe Deutschland aus der Rezession.
In dieser Folge von Anruf an alle haben uns Nachrichten von Anrufern und
Anruferinnen erreicht, die das anders sehen. "Das alles auf die
Arbeitsleistung der Arbeitnehmer abzuwälzen, finde ich schwierig", sagt
ein Anrufer. Viele beobachten, dass zu viel Arbeit die Lebensqualität
einschränkt, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ausbrennen und fordern,
dass die Politik andere Maßnahmen ergreift.
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Bei einer Fehlgeburt nach der 13. Woche steht Betroffenen künftig
Mutterschutz zu. Wie blicken Menschen, deren Schwangerschaft vorzeitig
endete, auf die Neuregelung?
Seit dem 1. Juli gilt das neue Mutterschutzgesetz. Ende Januar wurde es
im Bundestag beschlossen. Neu ist, dass nun auch Frauen ab der 13.
Schwangerschaftswoche Anrecht auf Mutterschutz haben, und nicht wie
bisher erst ab der 24. Woche.
In dieser Folge von Anruf an alle sprechen Frauen, die eine Fehlgeburt
erlebt haben, über ihren Blick auf das Thema. "Ich war zwar körperlich
so weit wie fit, aber ich war erfüllt von einer ganz tiefen Traurigkeit,
die ich vorher noch nie so erlebt hatte", berichtet eine Frau, die vor
vielen Jahren ein Kind während der Schwangerschaft verloren hat.
Die Betroffenen, die sich bei uns gemeldet haben, begrüßen diese
Neuregelung. Viele von ihnen berichten, dass sie sich mehr Erholung nach
ihrem Verlust gewünscht hätten. "Ich hatte eine Gynäkologin, die nicht
der Meinung war, dass das ein belastendes Ereignis ist und nicht bereit
war, mich krankzuschreiben", erzählt eine Frau, die sich via
Sprachnachricht bei uns gemeldet hat.
Bisher waren Frauen, deren Schwangerschaft vor der 24. Woche endete, auf
eine Krankschreibung von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin angewiesen. Eine
Abhängigkeit, die viele der Menschen, die uns von ihren Fehlgeburten
erzählt haben, als eine zusätzliche Belastung beschreiben. Verweigerte
der Arzt ein solches Attest, waren Betroffene wiederum daran gebunden,
ob ihr Arbeitgeber verständnisvoll reagierte.
Auch wenn sich die Situation nun in den Augen vieler deutlich verbessert
hat, gibt es auch Kritik an der Neuregelung: Für die nominell meisten
Fehlgeburten gilt sie nämlich nicht. Fast 80 Prozent geschehen vor der
13. Schwangerschaftswoche und sind somit vom neuen Gesetz nicht
abgedeckt. Ein weiterer Kritikpunkt: Partner oder Partnerinnen haben
auch nach der Gesetzesänderung keinen Anspruch auf eine Auszeit.
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