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Archivradio – Geschichte im Original
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Archivradio – Geschichte im Original

Author: SWR

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Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
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Sommer 2015: Der Krieg in Syrien treibt Menschen in die Flucht. Über die sogenannte Balkanroute ziehen sie in die EU – zusätzlich zu vielen anderen, die schon all die Jahre regelmäßig aus Südosteuropa kommen. Die deutschen Kommunen organisieren Hilfe und Unterkünfte. Gleichzeitig stoßen die Asyl- und Ausländerbehörden bald an Grenzen bei der Bearbeitung der vielen Fälle. Am 31. August 2015 gibt Bundeskanzlerin Merkel eine Pressekonferenz, auf der ihr berühmter Satz fällt: "Wir schaffen das!" – Wie sie das genau gemeint hat, wird klar, wenn man sich das gesamte Statement anhört – ebenfalls hier im Archivradio. Dann folgen dramatische Tage. In Budapest kommen immer mehr Geflüchtete an, die Regierungschef Viktor Orbán aber nicht aufnehmen will. Österreich und Deutschland entscheiden daraufhin, ihre Grenzen offen zu lassen. Das bedeutet im Ergebnis, dass in den Folgetagen tausende Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Die ersten von ihnen kommen am 5. September 2015 in einem Sonderzug in München an und werden teils mit Applaus willkommen geheißen. Angela Merkel: "Wir schaffen das!" | 31.8.2015 https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:22c6a802f0b67859/
Der Wille war da, aber der Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR war kein Selbstläufer. Es wurde gerungen und brauchte einige Anläufe, bis am 31. August 1990 die Wiedervereinigung schriftlich besiegelt wurde. Die schwierigsten Verhandlungsthemen waren: Der Umgang mit den Stasi-Unterlagen und die Frage der Abtreibung.
Mitte der 1990er-Jahre ist das ehemalige Jugoslawien schon weitgehend zerfallen. Die serbische Führung in Belgrad versucht jedoch, so viel Territorium wie möglich unter der eigenen Kontrolle zu behalten. Im Sommer 1995 liegt der Fokus auf Bosnien-Herzegowina. Die Republik hatte 1992 ihre Unabhängigkeit erklärt, woraufhin bosnische Serben die Hauptstadt Sarajevo jahrelang belagern. Der Krieg wird immer brutaler. Im Juli 1995 kommt es zum Massaker von Srebrenica, dessen Ausmaß allerdings nur langsam bekannt wird. Parallel laufen unter internationaler Vermittlung Friedensverhandlung, die aber zu nichts führen. Am 28. August 1995 beschießen die bosnischen Serben auch Sarajevo mit Granaten. Das ist der Punkt, an dem sich die NATO dazu entschließt, in den Krieg einzugreifen. Am 30. August 1995 beschießt sie mehrere serbische Stellungen in Bosnien-Herzegowina. Es ist der erste Kriegseinsatz der NATO in Europa.
"Wir schaffen das!" – Auf diesen Satz wird Angela Merkels Pressekonferenz am 31. August 2015 oft reduziert. Wir schaffen das – eigentlich war es Wolfgang Schäuble, der den Satz am Tag zuvor in der "Bild am Sonntag" fallen ließ. Aber Merkel hat ihn nun mal gesagt, als Kanzlerin, innerhalb einer 15-minütigen Stellungnahme zur damaligen Situation, als insbesondere infolge des syrischen Bürgerkriegs immer mehr Flüchtlinge in die EU und nach Deutschland kamen. Hier die gesamte Rede.
Im Archivradio gibt es schon eine Reihe von Aufnahmen, die mit Spionagefällen im Kalten Krieg zwischen der DDR und der Bundesrepublik zu tun haben. Der Fall Tiedge ist einer der letzten großen Fälle. Er spielt 1985, vier Jahre vor dem Mauerfall. Hansjoachim Tiedge war Regierungsdirektor im Bundesamt für Verfassungsschutz. Fast 20 Jahre lang hat er für das Amt gearbeitet. Er war für die Spionageabwehr gegen die DDR zuständig, also dafür, DDR-Spione zu enttarnen. Am 22. August 1985 verschwindet er spurlos. Gerüchte über einen Suizid machen die Runde. Einen Tag später, am 23. August 1985, erfährt die Bundesregierung quasi aus der DDR-Presse, dass Tiedge in die DDR übergelaufen ist und dort um Asyl gebeten hat. Ein Schock, denn Tiedge kennt das Innenleben des Verfassungsschutzes bestens, ebenso die bundesdeutschen Agenten in der DDR, die er jetzt verraten könnte. Und möglicherweise, das wird jetzt klar, gibt es einen Zusammenhang zwischen seinem Überlaufen und dem Verschwinden einiger Sekretärinnen in bundesdeutschen Ämtern und Ministerien. Das alles kommt an diesem 23. August 1985 in der Berichterstattung zur Sprache. Zwei Tage später gibt es weitere Informationen über den übergelaufenen Regierungsdirektor: Die "Bild"-Zeitung will erfahren haben, dass Tiedge bereits seit zwei Jahren für die DDR arbeitet. Die Verantwortung für die Affäre übernimmt schließlich Heribert Hellenbroich. Er war als ehemaliger Präsident des Verfassungsschutzes viele Jahre lang Tiedges Chef und hatte erst vor Kurzem seinen neuen Posten als Chef des Bundesnachrichtendienstes angetreten. Von diesem Amt tritt er nun zurück. Er hatte von Tiedges Problemen gewusst, aber nichts unternommen. Hansjoachim Tiedge wird in der DDR gut behandelt. Er nimmt den Namen Helmut Fischer an, lebt in einem großen Haus und promoviert an der Humboldt-Universität. Thema seiner Dissertation: "Die Arbeit des Bundesamts für Verfassungsschutz". Kurz nach der Wende wird Tiedge von einem ARD-Journalisten aufgespürt. Bevor er gefasst werden kann, wird er vom KGB nach Moskau ausgeflogen. Dort lebt er bis zu seinem Tod 2011.
Im Jahr 2000 bietet sich dem Bund die seltene Gelegenheit, durch eine Versteigerung mit einem Schlag fast 100 Milliarden Mark zusätzlich einzunehmen. Versteigert werden: Die UMTS-Mobilfunkfrequenzen. UMTS – das war der Mobilfunkstandard 3G, damals noch das Schnellste, was es gibt. Mit diesem Standard werden einfache internetfähige Handys massentauglich. In ganz Europa werden die Frequenzen versteigert. In Deutschland reibt sich Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) die Hände. Er fährt damals einen rigiden Sparkurs – Schuldenabbau ist oberstes Ziel. Und die Bundesrepublik ist wegen der Ausgaben für die Wiedervereinigung hoch verschuldet. Die Versteigerung beginnt am 31. Juli 2000. Die Gebote laufen in Mainz zusammen, bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, dem Vorgänger der Bundesnetzagentur. Nach 10 Tagen liegen die Gebote schon bei 47 Milliarden D-Mark. Eine Woche später ist die Auktion vorbei und die Summe hat sich mehr als verdoppelt. Finanzminister Eichel kann sich am Ende auf 98,8 Milliarden Mark freuen. Er deutet daraufhin die Abkürzung UMTS spaßeshalber um in „Unerwartete Mehreinnahmen zur Tilgung von Staatsschulden“ – denn genau darauf beharrt er. Das Geld soll direkt in den Schuldenabbau gehen. Die Mobilfunkbetreiber haben die hohen Summen nicht flüssig – deshalb macht sich die Versteigerung auch am Kapitalmarkt bemerkbar.
In einer Diktatur Widerstand leisten und trotzdem überleben – wie geht das? Im Podcast "Vier Töne gegen Stalin – der Fall Schostakowitsch" schaut Host Malte Hemmerich auf das dramatische Leben des Komponisten Dmitri Schostakowitsch, um eine Antwort auf diese Frage zu finden – 50 Jahre nach dessen Tod. In der Sowjetunion unter Stalin kann niemand mehr frei seine Meinung äußern. Deshalb versteckt Schostakowitsch seine wahren Gedanken in seiner Musik – und steht damit immer wieder kurz vor der Verhaftung, oder Schlimmerem. Seine Musik ist doppeldeutig. Man kann sie sowohl als Kritik am System, aber auch als Propaganda hören. Unter Stalin ist er damit in Lebensgefahr geraten, aber er ist auch unsterblich, erfolgreich und berühmt geworden. Heute ist er einer der meistgespielten Komponisten unserer Zeit. Mit Expert:innen wie Igor Levit, Michael und Thomas Sanderling, Anna Rakitina und Semyon Bychkov. Und das ist unser Link: https://1.ard.de/alles-geschichte-schostakowitsch
Bis 2005 lebten im Gazastreifen mehr als 8.000 jüdische Siedler in mehr als 20 Siedlungen. 2004 kündigt Ministerpräsident Ariel Scharon an, diese Siedlungen räumen zu lassen. Ausgerechnet er, der einst einer der Väter der Siedlerbewegung war. Offiziell begründet Scharon die Entscheidung damit, dass es im Gazastreifen keine Chance auf eine jüdische Mehrheit geben kann. Außenpolitisch verkauft er es auch als Zugeständnis im israelisch-palästinensischen Friedensprozess. Viele deuten es aber so, dass Scharon glaubt, dass Israel nicht alle Siedlungen wird behalten können. Und dass er Gaza aufgibt, um umso mehr an den Siedlungen im Westjordanland festzuhalten. Seine Entscheidung ist jedenfalls in seinem Kabinett umstritten. Scharons Finanzminister – der spätere Regierungschef Benjamin Netanjahu – tritt aus Protest gegen die Entscheidung zurück, und zwar kurz bevor die Räumung am 15. August 2005 beginnt. An jenem Tag sendet SWR1 diese Hintergrundsendung. Sie zeigt den Widerstand der Siedler, aber auch, wie Experten damals den Abzug aus Gaza eingeschätzt haben. Es folgt eine Reportage vom 16. August 2005. Korrespondent Ralf Borchard schildert auch hier die heftigen Proteste einiger Siedler.
Der Chemiker Otto Hahn erfährt vom Atombombenabwurf in Hiroshima als Gefangener in einem britischen Internierungslager. Dort saß er zusammen mit anderen hochrangigen deutschen Naturwissenschaftlern wie Carl Friedrich von Weizsäcker. Später erinnert er sich an diesen Moment im August 1945.
1927 formulierte Werner Heisenberg die Unschärferelation und schuf damit eine Grundlage der Quantenmechanik. Sie besagt, dass Physiker beim Messen von Teilchen an grundsätzliche Grenzen stoßen. Auf der Lindauer Nobelpreisträgertagung stellt Heisenberg seine "Weltformel" vor. Rundfunkreporter: Ernst von Khuon.
Reich werden die DFB-Spielerinnen nicht. Ihre Sieg-Prämie: Ein Kaffeeservice! Die Welt musste sich in den 1980er Jahren noch an den Frauen-Fußball gewöhnen. Die erste EM gab es erst 1984, die erste WM sollte erst 1991 stattfinden. Das Bundesdeutsche Team nimmt 1989 zum ersten Mal an der Endrunde teil – und gewinnt gleich das Turnier. Mit dabei sind auch die späteren Bundestrainerinnen Silvia Neid und Martina Voss-Tecklenburg. Trotz dieses Erfolges gibt es dazu nur sehr wenige Berichte in den ARD-Hörfunkarchiven. Das zeigt den niedrigen Stellenwert, den der "Damenfußball", wie er hieß, damals hatte. Die EM findet in der Bundesrepublik statt, das Finale am 2. Juli - einem Sonntag vormittag in Osnabrück. Immerhin wird es im Fernsehen übertragen. Wir hören zunächst eine kurze Zusammenfassung nach dem gewonnenen Finale. Anschließend einen Hintergrundbericht von WDR-Sportreporter Alexander Bleick über die Situation des "Damenfußballs".
Wann beginnt das neue Schuljahr? Die NS-Regierung hatte den Schuljahresbeginn 1941 einheitlich auf den September festgelegt. Das änderten die Besatzungsmächte nach dem Krieg. 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen beschlossen, das Schuljahr im Frühjahr beginnen zu lassen, im April, faktisch nach den Osterferien. Eine Ausnahme war Bayern, da blieb es beim Herbst. 1964 gibt es den Wunsch nach einer bundeseinheitlichen Regelung. Es gewinnt die Bayerische Lösung: Schulbeginn im Herbst. Darauf einigen sich die Kultusminister im sogenannten Hamburger Abkommen am 28. Oktober 1964. Eine Woche später erläutert der baden-württembergische Kultusminister Wilhelm Hahn die Gründe. Die Kultusminister hätten sowohl lernpsychologische als auch praktische Erwägungen berücksichtigt. Die wichtigsten Gründe für die Entscheidung: Die Sommerferien sind so lang, dass sie sich als die bessere Zäsur zwischen den Schuljahren eignen. Und: Die Länder passten sich mit der Einigung an das Ausland an, wo ebenfalls die Herbstlösung dominierte. In den meisten Ländern, die sich umstellten, gab es im Anschluss an die Entscheidung zwei Kurzschuljahre, sodass 1967 die Umstellung vollzogen war.
Das Massaker von Srebrenica 1995 gehört zu den dunkelsten Momenten der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren. 8.000 Bosniaken wurden ermordet. Für die ARD berichtet damals Anke Mai. Die Sorge vor einem bevorstehenden Massaker spricht sie im Gespräch mit dem SDR schon offen aus.
Bundeskanzler Konrad Adenauer strebt in den 1950er-Jahren nicht nur die friedliche Nutzung der Atomenergie an, sondern will auch die Bundeswehr im Rahmen der NATO atomar bewaffnen. Sein Hauptargument ist die mächtige Sowjetunion, der man etwas entgegensetzen müsse. Die Opposition, vor allem die SPD, ist dagegen; sie plädiert für eine atomwaffenfreie Zone auf dem Gebiet der beiden deutschen Staaten. Eine atomare Aufrüstung dagegen würde eine Wiedervereinigung in weite Ferne rücken. Die Debatte zieht sich über vier Tage hin. Wir hören Ausschnitte. Zunächst Bundeskanzler Konrad Adenauer, der wie auch schon in früheren Reden die Atombombe als Weiterentwicklung der bisherigen Waffensysteme darstellt. Es folgen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU), dann Fritz Erler (SPD), der mit einer Anspielung auf Goebbels‘ "totalen Krieg" die Unionsabgeordneten dazu veranlasst, empört den Saal zu verlassen. Anschließend hören wir Reinhold Maier (FDP), gefolgt von zwei weiteren SPD-Abgeordneten, nämlich Helmut Schmidt – dem späteren Bundeskanzler – sowie Gustav Heinemann – dem späteren Bundespräsidenten. Am Schluss die einzige weibliche Stimme in der Debatte: Luise Rehling (CDU). Sie erklärt, für die Frauen und Mütter zu sprechen. Nach der emotionalen Debatte stimmt der Bundestag mehrheitlich der atomaren Ausrüstung der Bundeswehr im Rahmen der NATO zu. Die SPD kündigt daraufhin an, sie werde eine Volksbefragung initiieren, da Atomwaffen zu einem nationalen Notstand führen würden. Den Anfang machen Hamburg und Bremen, die tatsächlich Volksbefragungen über die atomare Bewaffnung einleiten. Doch dazu kommt es nicht: Das Bundesverfassungsgericht hält die Befragungen für verfassungswidrig und stoppt sie. Adenauer setzt sich somit durch, allerdings bleiben die in der Bundesrepublik stationierten Atomwaffen unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten – nicht der Bundeswehr.
Der Mathematiker George Spencer-Brown fand vor allem außerhalb seines Fachgebiets in bestimmten Kreisen viel Beachtung. Dazu gehörte vor allem die Szene der Systemtheorie und Kybernetik. In Deutschland war es vor allem der Soziologe Niklas Luhmann, der sich an vielen Stellen auf ihn berufen hat. Spencer-Browns zentrales Werk ist sein Buch "Gesetze der Form". Ausgehend von einer einfachen logischen Operation – der Operation der Unterscheidung - versucht er klassische Probleme der Logik aufzulösen und Paradoxien auf eine neue Weise zu beschreiben. Klingt abstrakt – und tatsächlich lassen sich die, die sein Buch gelesen haben, in zwei Gruppen unterscheiden: Die einen finden es genial, die anderen verstehen überhaupt nicht, worauf er hinaus will. Spencer-Brown war kein einfacher Mensch, konnte aber sehr unterhaltsam sein - auf seine Art. Die folgenden Aufnahmen stammen aus einem Vortrag, den der Mathematiker im Februar 1994 am Heidelberger Institut für Systemische Forschung hielt. Es handelt sich um eines der wenigen Tondokumente weltweit, die von George Spencer-Brown - zumindest im Internet - existieren.
Das Radio in der NS-Zeit war Propaganda – aber vor allem war es Unterhaltung. Goebbels wollte, dass die Menschen den Reichsrundfunk hören und nicht die Feindsender. Gelegentlich waren auch beide gleichzeitig zu hören: Wenn etwa die Russen mit eigenen Sendern die Deutschen Radiosendungen störten. Christoph König spricht mit dem Rundfunkhistoriker Prof. Konrad Dussel (SWR 2020) | Alle O-Töne zur Sendung: http://swr.li/radio-wk2 | archivradio.de | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Der bei den Wahlen unterlegene US-Präsident Donald Trump weigert sich noch immer, seine Niederlage anzuerkennen. Den 6. Januar 2021 sieht er als letzte Chance, im Amt zu bleiben. An dem Tag werden im Kapitol offiziell die Voten der Wahlleute aus den Bundesstaaten ausgewertet und so der Wahlsieg festgestellt. Die Sitzung wird formal geleitet vom amtierenden Vize-Präsidenten Mike Pence. Trump fordert von Pence, das Ergebnis nicht anzuerkennen. Pence, war zwar immer loyal zu Trump, weiß aber, dass seine Funktion an diesem Tag rein protokollarisch ist und hat Trump zu verstehen gegeben, dass er das Ergebnis anerkennen wird. Trump hat seine Anhänger zu einer Kundgebung nach Washington gerufen. #jetztschonhistorisch | http://swr.li/sturm-aufs-kapitol
Ingeborg Syllm-Rapoport (1912 - 2017) hat Medizin studiert und auch promoviert. Doch sie war Jüdin und es war 1937 – deshalb wurde ihr der Doktortitel verweigert. Sie emigrierte noch rechtzeitig in die USA. Ihr Staatsexamen wurde dort nicht anerkannt, sie holte es nach, ging in die Forschung, heiratete einen Mediziner. Die beiden waren aber links und pazifistisch orientiert, was in den 1950ern dazu führte – es war die McCarthy-Ära – dass die Behörden sie drangsalierten. Sie gingen wieder zurück nach Europa. Ein Job-Angebot an der Charité führte das Ehepaar schließlich in die DDR. Dort wurde Syllm-Rapoport Fachärztin für Kinderheilkunde und bis zu ihrer Emeritierung 1973 Professorin. Und dann, nach weiteren vier Jahrzehnten, wurde ihr die Promotionsurkunde, die sie eigentlich schon 1937 hätte bekommen sollen, doch noch ausgehändigt, nach 78 Jahren. An diesem 10. Juni 2015 war sie bereits 102 Jahre alt.
Die Briten waren Meister der Geheimsender – deutschsprachiges Radio für Hitlers Soldaten, um die NS-Streitkräfte zu schwächen und zu desinformieren. Seltene Tonaufnahmen aus dem Imperial War Museum in London geben einen Eindruck von der Radio-Propaganda. Lukas Meyer-Blankenburg im Gespräch mit der Historikerin Birgit Bernard (SWR 2022) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/radiopropaganda | archivradio.de | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Im Krieg war der Schriftsteller politischer Aktivist. Nazis und Antisemitismus waren ihm zuwider. In seinem Exil in den USA produzierte er Ansprachen, um übers Radio die deutschen Hörer über die Nazi-Verbrechen aufzuklären. Stefan Nölke spricht mit dem Literaturwissenschaftler Kai Sina (MDR 2025) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/thomas-mann-exil || Thomas Manns Ansprachen im Archivradio | https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/thomas-mann-meldet-sich-aus-kalifornien-100.html || archivradio.de || Thomas Manns Meisterwerke als Hörbücher | https://www.ardaudiothek.de/sendung/thomas-mann-jubilaeum-meisterwerke-als-hoerbuecher/14310079/ || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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Comments (6)

Alan Flynn

Ein Zeitdokument von großen Wert.

Jun 9th
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Ruth Gordon

😴😴😴😴😴😴😴

Jul 7th
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Ruth Gordon

💤💤💤💤💤💤💤💤💤💤

Jul 7th
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Fakir Sessel

sehr interessante Folge, dankeschön!

Jan 10th
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Sascha K

Begrüßungsgeld am Tag der Maueröffnung? Gab es das nicht erst ein paar Tage später?

Nov 6th
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