Markus Wolf (1923 - 2006) ist vor allem als DDR-Spion bekannt. Zu Kriegszeiten lebte er im Exil in der Sowjetunion. 1945/46 war er als Berichterstatter beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher akkreditiert. Am Ende des Prozesses zieht er im Rundfunk ein positives Fazit und appelliert an die Deutschen, aus der Vergangenheit zu lernen.
Im deutschen Radio kommen auch Reporter aus dem Ausland zu Wort, in diesem Fall Robert Cooper von der Londoner Times, Dominique Auclair vom Pariser Figaro und Victor Bernstein vom amerikanischen Magazin P.M.
Nach der Verkündung des Urteils am 1. Oktober 1946 befragt ein Reporter von Radio München Passanten, Schüler und Fabrikarbeiter und diskutiert mit ihnen über das Ausmaß der Strafen und die Schuld der Generäle.
Ausschnitt aus einer Reportage aus dem Gerichtssaal live von der Urteilsverkündung gegen die Hauptkriegsverbrecher. Am Mikrofon beschreiben Andreas Günther und Gregorvon Rezzori das Geschehen im Saal und die Reaktion der Angeklagten.
Nach fast einem Jahr Verhandlungsdauer werden 12 der 24 Angeklagten zum Tode verurteilt. Die Urteilsverkündung in Nürnberg dauerte Stunden. Für die Zusammenfassungen in den einzelnen Rundfunkanstalten wurde diese Kurzfassung angefertigt und die Pausen zwischen den einzelnen Angeklagten entfernt. | Nürnberger Prozesse
Albert Speer sieht im Nürnberger Prozess einen Beitrag dazu, Kriege in Zukunft zu verhindern. Nur knapp entgeht er einem Todesurteil.
Herrmann Göring bleibt bis zum Ende bei seiner Version der Geschichte: Er habe nichts vom Massenmord an den Juden gewusst und keinen Krieg gewollt.
Der ehemalige Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß erklärt in seinem Schlusswort, weshalb er das Gericht nicht anerkennt. Er stellt sich als gottesfürchtigen Christen dar. Er bereue nichts. Heß wird in zwei von vier Anklagepunkten für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Er verbrachte den Rest seines Lebens im alliierten Militärgefängnis Berlin-Spandau, wo er sich 1987 das Leben nahm.
US-Chefankläger Robert Jackson verliest sein Schlussplädoyer und nutzt es zu einer pointierten Abrechnung mit den Angeklagten, die von nichts gewusst haben wollen. | Nürnberger Prozesse
7.6.1946 | Wie viele seiner Mitangeklagten will Alfred Jodl von der Judenvernichtung nichts gewusst haben. Hitler sei für ihn ein Scharlatan gewesen. Warum er ihm dann gefolgt sei, will der Ankläger wissen. | Nürnberger Prozesse
Kurt Kauffmann, der Verteidiger von Ernst Kaltenbrunner, verhört Rudolf Höß, der von 1940 bis 1943 Lagerkommandant von Auschwitz war. Höß spricht offen über die Ankunft der Züge mit den Gefangenen, ihre Aufteilung in Zwangsarbeit oder Tod in der Gaskammer. Rudolf Höß, geboren am 25. November 1901 in Baden-Baden und aufgewachsen in Mannheim, wurde am 25. Mai 1946 den polnischen Behörden überstellt. Das Oberste Nationale Tribunal Polens verurteilte ihn am 2. April 1947 in Warschau zum Tode. Rudolf Höß wurde am 16. April 1947 in Auschwitz vor seiner ehemaligen Residenz mit Blick auf das Lager erhängt. Nürnberger Prozesse
Vor 80 Jahren, im November 1945, haben in Nürnberg die Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher der Nazizeit begonnen. Zum ersten Mal wurde dort Gerechtigkeit auf einer internationalen Ebene verhandelt und gleichzeitig der Grundstein für das moderne Völkerstrafrecht gelegt. Das Dokudrama "Nürnberg 45 – Im Angesicht des Bösen" erzählt dieses geschichtliche Ereignis durch die Augen von zwei Überlebendenden des Konzentrationslagers Auschwitz. Die Nürnberger Prozesse sind auch ein großes Thema im History-Podcast "Alles Geschichte": In zwei besonderen Staffeln geht es um die Psyche der Angeklagten und um das dramatische Leben der polnischen Hauptzeugin Seweryna Szmaglewska.
Am 7.11.2000 wählen die US-Bürger einen Präsidenten. Am 12.12. entscheidet ein Gericht, dass George W. Bush der Sieger ist und nicht Al Gore.
Ernst Kaltenbrunner, der Chef des Sicherheitshauptamtes und des Sicherheitsdienstes wird von seinem Verteidiger Kurt Kauffmann befragt. Er behauptet, niemals eine Gaskammer gesehen zu haben, auch nicht bei einem Besuch im KZ Mauthausen, von dem es einen Beweis gibt.
Wilhelm Keitel war Generalfeldmarschall und Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Alle Befehle hat er stets befolgt, obwohl er mit seiner inneren Stimme kämpfen musste, wie er vor Gericht sagt. | Nürnberger Prozesse
US-Ankläger Robert Jackson verhört Herrmann Göring. Es geht um ein Dokument zur Enteignung der jüdischen Bevölkerung, das Görings Unterschrift trägt. Hier fällt ein Begriff, der im Zentrum der nationalsozialistischen Verbrechen steht.
Am 13. März 1946 wird Hermann Göring im Nürnberger Prozess vereidigt. Er war unter Adolf Hitler zunächst Reichsluftfahrtminister, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Chef des Reichswirtschaftsministeriums. Und er hatte 1941 den Auftrag erteilt, die "erforderlichen Vorbereitungen" zu einer "Endlösung der Judenfrage" zu treffen. Zunächst wird er ausführlich zu seiner Person befragt. In den ersten 15 Minuten schildert er sein Leben von seiner Geburt 1893 in Rosenheim über seine frühe Sozialisierung bis zu seinem Eintritt in die NSDAP 1922. Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv Nürnberger Prozesse
29.1.1946 | Als Zeugen für die Verbrechen der Nazis kommen auch die Opfer zu Wort wie zum Beispiel der Norweger Hans Cappelen. Er war erst Gefangener der Gestapo und später im KZ Buchenwald. Er berichtet vor den Augen der Welt von den unmenschlichen Foltermethoden seiner Peiniger. Die wichtigsten Passagen werden im Radio gekürzt übertragen. | Nürnberger Prozesse
Erika Mann, Tochter von Thomas Mann, lebte erst im Exil in der Schweiz und emigrierte dann in die USA. Im Krieg berichtet sie für britische und amerikanische Medien. Im Interview mit einem deutschen Kollegen schildert sie ihre Eindrücke von den Angeklagten im Gefängnis und aus dem Gerichtssaal.
12.11.1945 | Eine Woche vor Beginn der eigentlichen Verhandlung treten die Angeklagten nacheinander ans Mikrofon. Den Anfang macht Hermann Göring. Alle bekennen sich für "nicht schuldig". | Nürnberger Prozesse
Alan Flynn
Ein Zeitdokument von großen Wert.
Ruth Gordon
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Ruth Gordon
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Fakir Sessel
sehr interessante Folge, dankeschön!
Sascha K
Begrüßungsgeld am Tag der Maueröffnung? Gab es das nicht erst ein paar Tage später?