Aufsturz

Ein Leben ohne Alkohol, wie geht das überhaupt? Holger Schwarz und Lasse Nolte, beide inzwischen nüchtern, versuchen, diese schwierige, einfache Frage zu beantworten. Dabei muss man natürlich auch intensiv in die Zeit vor die Entscheidung gegen den Alkohol blicken. In das Leben mit Alkohol - in das Leben mit einer Abhängigkeit. Nüchtern werden, nüchtern bleiben, die Hintergründe und Wege in eine Abhängigkeit, die Wege hinaus, das neue Leben nach dem Alkohol: der ehemalige Weinhändler und der Drehbuchautor verstecken nichts und erzählen alles, mal alleine, mal mit Gästen. Ein Podcast für jeden, der ohne Alkohol leben möchte, der gerade den Sprung gewagt hat oder der noch zweifelt. Neue Folgen alle 14 Tage am Samstag. Gastwunsch, Mitmachen, Anregungen, Lob, Kritik bitte an holger@holger-schwarz.net . Musik von L’Orchestra Cinematique, basierend auf ”BoJack Horseman Theme” von Patrick und Ralph Carney. Intro gesprochen von Solveig Duda.

32 - E wie Ekstase und Einsamkeit

Seit langer Zeit mal wieder eine Solo- bzw. Duo-Folge nur mit Holger und Lasse. Wir führen das "ABC der Abhängigkeit" weiter und landen brav beim Buchstaben "E", und darum sprechen wir über "Ekstase und Einsamkeit". Dabei erfahren wir sehr intime Dinge über Holger und Lasse, wir hören einerseits von Pandabärenrucksäcken und andererseits vom Gläserklau im Vollrausch. Die Einsamkeit nimmt hier einen viel größeren Raum ein als die Ekstase, und das hat einen guten Grund. Last but not least weisen wir noch einmal auf den "Recovery Walk" hin, der am 27. September in Leipzig stattfindet und an dem jeder teilnehmen sollte. Weitere Infos gibt es hier: https://www.recoverydeutschland.org/recovery-walk

08-30
01:13:09

31 - Anne-Kathrin

In dieser Folge wird es unangenehm für Holger, weil er etwas sehr Mutiges macht: Er stellt sich seiner ehemaligen Angestellten Anne-Kathrin, die unter Holger in der Aufbauzeit seines Weinladens dabei war und Höhen und Tiefen mit einem trinkenden Chef mitbekommen hat. Es geht um unterdrückte Gefühle, Trinkgelage mit befreundeten Gastronomen und Winzern und angetrunkenen Dienst hinter dem Verkaufstresen. Außerdem erfahren wir etwas über den "Recovery Walk", der am 27.09. in Leipzig stattfindet und den wir euch allen wärmstens ans Herz legen: https://www.recoverydeutschland.org/recovery-walk

08-16
01:02:38

30 - Aufsturz Spezial: Palliativmedizinerin Tanja

Wieder eine Spezialfolge, die nicht eine Betroffene oder einen Betroffenen in den Mittelpunkt stellt, sondern einen Profi: Dr. Tanja Riepl-Bauer arbeitet in einem Team von ambulanten Palliativmedizinern, die Menschen ein Sterben in Würde in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Darunter sind auch Menschen, die nach langer Alkoholerkrankung sterben. Was Alkohol im Körper auf Dauer anrichtet, wie man eigentlich an Alkohol stirbt und was sie persönlich von Alkohol hält, könnt ihr in dieser brutal lebenswirklichen Folge hören.

08-02
01:12:00

29 - Elias

Von einer Jugend im ländlichen Niedersachen mit verpflichtendem Vollrausch bei der Konfirmation und obskuren Dorfriten mit einem Sarg voller Alkohol über eine Barleitung mit gerade mal 17 Jahren bis hin zur Verantwortung für das Getränkekonzept eines Einsterners: Elias ist zwar noch jung, hat aber schon viel erlebt. Der passionierte Barkeeper und Gastgeber erzählt davon, wie ihn der merkwürdig sorglose Umgang mit Alkohol in der Ausbildung und der Berufsausübung geprägt hat, wie er selber mit seinem gefährlich anwachsenden Konsum umging und wie es kommt, dass im "Bonvivant" in Berlin jetzt mit dem Konzept "Zero First" der Fokus auf alkoholfreie Drinks gelegt wird, ohne den Alkohol zu verteufeln oder zu verbieten. Eine glasklare, sehr prägnante Folge!

07-21
01:03:24

28 - Aufsturz Spezial: Suchttherapeutin Dorothy

Nicht nur eine "Spezial"-Folge, sondern bereits jetzt eine Lieblingsfolge: Suchttherapeutin Dorothy Matthes-Mattivi spricht medizinisch und therapeutisch fundiert mit uns über ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Einsichten nach langen Jahren mit alkoholkranken Menschen. Sie räumt mit Vorurteilen auf, erklärt, was sinnvolle Therapieziele sind und wie sich in ihrer Erfahrung Konsumverhalten und Patientenzusammensetzung in den letzten Jahren verändert hat. Außerdem erfahren wir, was eine Therapeutin zum seelischen Ausgleich so alles treibt. Eine ganz besondere und ganz besonders erkenntnisreiche Folge!

07-05
01:07:29

27 - Stefan

In dieser Folge treffen wir auf ein für uns exotisches Phänomen, nämlich Stefan, der als Weinhändler zwar viel getrunken hat, aber nie ernsthafte Probleme mit seinem Konsum bekommen hat. Er hat trotzdem entschlossen, nicht mehr zu trinken, und diese rationale "Entscheidung für den Stefan in 15 Jahren" durchgezogen, ohne ein einziges Mal zurückzublicken - und ohne seinen Handel aufzugeben! Heute schafft er den Spagat zwischen Handel und eigener Abstinenz problemlos und kann sich kein besseres Leben vorstellen. Eine interessante Folge, die mal wieder beweist, dass man nicht im Rinnstein der schlimmsten Lebenskrisen gekrochen sein muss, um sich vom Trinken zu verabschieden.

06-20
01:01:46

26 - Die Wanderfolge

Spitzt die Ohren, und zwar in mehrfacher Hinsicht - denn mit einer dem Thema angemessenen, mittelprächtigen Tonqualität erfahren wir quasi direkt aus Holgers Deutschlandwanderung heraus, wie es ihm "on the road" geht. Wir hören, was die tieferen Gründe für Holgers Wanderschaft sind, welche Begegnungen er unterwegs hat und womit er sich abends belohnt. Gleichzeitig erfahren wir auch, wie unerträglich sich Lasse zu Trinkzeiten bei Weinwanderungen in der Pfalz aufgeführt hat - und, worauf man achten sollte, wenn man sich selber auf den Weg machen will. Eine extrem persönliche Zweierfolge!

06-07
01:07:35

25 - Ist das Leben langweiliger ohne Alkohol?

In dieser Mini-Jubiläumsfolge sprechen Holger und Lasse seit längerem mal wieder zu zweit: Über ihre Bilanz, wie es sich nach längerer Zeit anfühlt, ohne Alkohol zu leben, und was man dabei unweigerlich verpasst. Was man aus der Trinkzeit vermissen darf. Was es mit unverfügbaren Glückserlebnissen auf sich hat, wie man die eigenen Grenzen anders kennenlernt und ob die Abstinenz jemals ernsthaft in Frage stand. Zu guter Letzt überrumpelt Holger Lasse mit einem Geschenk, vor dem der große Angst hat. Eine sehr intime, absolut hörenswerte Folge.

05-24
01:06:52

24 - Barbara

In einer der spannendsten Folgen bisher lässt uns Barbara hinter einen Vorhang blicken, der normalerweise zugezogen bleibt: Wie ist das eigentlich, wenn man eine Jacques'-Filiale leitet... und alkoholkrank wird? "Jacques' Weindepot" ist eine Tochterfirma der HAWESKO, einem der größten Einzelhändler für Wein in Deutschland. Barbaras Geschichte zeigt, dass der Arbeitsschutz, wie er in anderen Betrieben mit "Gefahrenstoffen" selbstverständlich wäre, bei der HAWESKO nicht wirklich ernst genommen wird und wie sich hinter einer Kultur des Wegschauens und des heimlich gestatteten Privatverbrauchs handfeste Probleme entwickeln können. Es gibt zahllose Depot-Betreiber, die kein Problem mit ihrem Alkoholkonsum haben, aber es gibt eben auch sehr viele, die alleine sind mit ihrer Abhängigkeit und Opfer einer erstaunlichen Sorglosigkeit im Umgang mit Alkohol sind. Ein absolutes Must-Hear!

05-10
01:19:39

23 - André

In dieser Folge sprechen wir mit André, der in seiner Langzeittherapie drei ganz klare "Säulen" identifizieren konnte, auf denen seine Alkoholabhängigkeit ruhte. Interessanterweise haben wir hier einen Gesprächspartner, bei dem ausschließlich externe Faktoren zum Tragen kamen, natürlich die Klassiker - Überlastung in der Arbeit, Probleme im privaten Bereich -, die ihn zum "Streßlöser" Alkohol greifen ließen. Eine innere, seelische Symptomatik kann André bei sich bis heute nicht feststellen, ebensowenig wie Suchtdruck nach der erfolgreichen Therapie. Eine sehr interessantes Gespräch über eine ganz eigene Form der Abhängigkeitsbewältigung - und eine Geschichte, die Mut macht.

04-26
59:19

22 - Stephan

In dieser Folge sprechen wir mit dem Autoren oder besser Schriftsteller Stephan Knösel, Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen, unter anderem des Bayerischen Kunsförderpreises für Literatur und einer Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Stephan berichtet ohne Tabus über seine schlimme Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter, über seinen eigene Weg in die Alkoholsucht, aber auch über den Weg hinaus. Wir unterhalten uns über Autoren-und-Alkohol-Klischees, über Bukowski, über mühsam verhinderte Kneipenschlägereien und das Gefühl, das eigene Kind im Vollrausch zu erleben. Ein wirklich brutal ehrliches, sehr anrührendes und unheimlich starkes Gespräch.

04-12
01:07:25

21 - ProWein

In dieser Folge sprechen wir quasi tagesaktuell über eine der immer noch wichtigsten Messen der Weinbranche, die "ProWein", die alljährlich in Düsseldorf stattfindet. Holger war zum ersten Mal, seit er nüchtern ist, wieder dort, nachdem er vorher zwanzig Jahre lang trinkend an der Messe teilgenommen hat. Ein Gespräch über Alkoholismus bei Winzern, über die fragwürdige Initiative "Wine in Moderation" und das große Zukunftsthema der Branche, die alkoholfreien Alternativen, die immer mehr Raum einnehmen.

03-29
01:10:41

20 - Friederike

In unserer 20. Folge geht es um eine richtige Berühmtheit, nämlich die Falstaff-Sommelière des Jahres 2024 und Mitbegründerin des "Female Wine Collective", Friederike Duhme. Friederike hat unheimlich viel in der Weinszene erreicht und bewegt - und trinkt seit bald drei Monaten keinen Alkohol mehr, eine Erfahrung, die sie auch in ihrem Podcast "Drinking Habits" begleitet. Dass sie problematisch trinkt, war ihr schon länger klar, den Mut, den Schritt weg vom Alkohol machen zu können, musste sie aber erst ansammeln. Eine unheimlich spannende und ehrliche Folge über alte und neue Gewohnheiten, die komplizierte Beziehung von Profis zum Alkohol und unser fragwürdiges gesellschaftliches Bild von Normalität.

03-15
01:10:35

19 - Felix

Diesmal zu Gast bei uns ist Felix Hutt, Investigativjournalist und Leistungssportler. Felix hat einen viel beachteten SPIEGEL-Bestseller geschrieben: "Ein Mann, ein Jahr, kein Alkohol" - über ein Experiment, in dem er seinen eigenen riskanten Konsum hinterfragt und reflektiert hat und über all die Herausforderungen und Erlebnisse, die man hat, wenn man plötzlich ein Jahr lang keinen Alkohol mehr trinkt. Ein spannendes Gespräch, das vor allem auch die Alltagsrolle von Alkohol in Deutschland hinterfragt und das trotzdem weit weg von der "Verbotsecke" geführt wird. Felix' Buch findet ihr hier: https://www.penguin.de/buecher/felix-hutt-ein-mann-ein-jahr-kein-alkohol-/paperback/9783442180141

03-01
01:10:53

18 - Nice Dry! Live

Unsere allererste Live-Folge... was man sofort in der Tonqualität hört! Wir waren zu Gast in Hamburg beim Nice Dry!-Festival, einer mehrtägigen Veranstaltung von Nice Dry!, dem Verein für Trockenheit und Suchtprävention. Dort durften wir zum ersten Mal überhaupt eine Live-Podcast-Folge vor Publikum aufzeichnen, was für uns mindestens so aufregend war wie für das Publikum... Viel Spaß mit dem Thema "Drei Jahre nüchtern - Eine Bilanz". Wir bitten nochmal die mäßige Tonqualität zu entschuldigen.

02-15
48:28

17 - Jaqueline

In dieser Folge sprechen wir mit Jaqueline, einer Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpflege. Jaqueline kommt "aus dem Pott", aus der Nähe von Dortmund, und für sie gehört Alkohol seit ihrem 13. Lebensjahr fest dazu, vor allem bei Feiern und beim Ausgehen. Bis zuletzt trinkt Jaqueline niemals allein zu Hause. Wir erfahren von einem wunderbaren Vater, von brüllenden Ärzten im OP-Saal und von betrunkenen Kollegen, von häuslicher Gewalt und davon, wie der Alkohol scheinbar bestens hilft, Probleme "wegzudrücken". Sehr mutig und schonungslos erzählt Jaqueline von einem ganz normalen Leben, das immer weiter aus den Fugen gerät - und wie sie es wieder auf die Spur gebracht hat. Ein Gespräch, das Mut macht.

02-01
01:00:23

16 - D wie Dry January

In einer fröhlichen Fortführung unseres "ABCs der Abhängigkeit" kommen wir aufgrund von äußeren Umständen (Januar) zum "D" und damit zum allgegenwärtigen Thema "Dry January". Wir sprechen über unsere Haltung dazu (ambivalent), darüber, wie wir versucht haben, unseren Alkoholkonsum durch Verzichtzeiten zu regulieren und leider, aber irgendwie auch zum Glück über einen Haufen peinlicher und schrecklicher Trinkstrategien, die wir entwickelt haben, um doch irgendwie erfolgreich trinken zu können. Kein pikantes Detail wird verschwiegen, es geht um Spontancuvetierungen und versteckte Reservoirs. Wie immer eine intime, tragikomische Folge.

01-18
59:13

15 - B wie Bierlaune

In dieser Zweierfolge wird das zuletzt verschobene "B" aus unserem "ABC der Abhängigkeit" nachgereicht, und zwar mit der berühmt-berüchtigten "Bierlaune". Die begegnet einem in anderen Kulturkreisen auch als "Weinlaune" oder "Schnapslaune", bezieht sich bei uns aber vor allem auf das Oktoberfest in München, auf dem Lasse früher betrunken, heute aber stocknüchtern immer sehr gerne unterwegs ist, obwohl er eigentlich nur Zuagroaster ist. Wie feiert man, wenn man definitiv nüchtern bleibt in einer Umgebung, in der der Exzess ausdrücklich erwartet wird? Macht das überhaupt Spaß? Und was hat das alles mit Gesangsstunden und Theater-Workshops zu tun? Eine intime Folge, die mal wieder wirkliche Einblicke gewährt.

01-04
01:08:27

14 - C wie Christmas

Uff, Weihnachten. Für die einen schwierig, weil viel eng mit Familie und Freunden, für die anderen, weil viel zu einsam ohne jemanden. Und irgendwie gehört der Griff zur Flasche fest dazu, wie sonst soll es denn bitte festlich werden und gemütlich? Beim Festtagsmenü, zum Geschenkauspacken, bei Kamingesprächen: Nirgendwo sonst im Jahr empfehlen sich Schatzkammerweine, Festtagsweine, edle Spirituosen so wie zu den Feiertagen. Holger und Lasse sprechen über ihre alkoholischen Weihnachtserfahrungen, über Erwartungshaltungen, Druck, Trauer, Überforderung, aber auch über die Hoffnung, die man nüchtern wieder schöpfen kann - und was Besinnlichkeit mit den Sinnen zu tun hat. Eine intime, aber eben gerade jetzt auch sehr wichtige Folge.

12-21
01:02:32

13 - Bea

Als DJ im Nachtleben von Frankfurt - da gehört Alkohol dazu, oder? Für Bea stimmte diese Annahme jahrelang, bis sie vor neun Monaten einen Schlussstrich zog und das ständige Trinken, das jeden Auftritt und ihr gesamtes Leben begleitete, beendete. Wir sprechen mit ihr über die Angst vor der nüchternen Performance, über alkoholgeschwängerte Liebesdramen und Stress mit der Polizei. Warum Bea denn Schritt weg vom Alkohol trotz aller neuen Herausforderungen keine Sekunde bereut, erfahrt ihr in dieser tollen, ehrlichen Folge.

12-07
01:04:28

Recommend Channels