Haben Sie schon einmal von Rudi Stephan und seiner Oper »Die ersten Menschen« gehört? Vermutlich nicht – wie die meisten. Die Oper wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg, am 1. Juli 1920, uraufgeführt und war zunächst sehr erfolgreich. Nach 1945 geriet sie jedoch in Vergessenheit, bis die Oper Frankfurt das Werk 2023 am Ort der Uraufführung neu auf die Bühne brachte. Von der Zeitschrift Opernwelt wurde Tobias Kratzers Inszenierung als »Wiederentdeckung des Jahres« gewürdigt. Dramaturg Konrad Kuhn erläutert Entstehung, Hintergründe und musikalische Gestaltung dieser apokalyptisch inszenierten Oper. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Zwischen Liebesrausch und Lebensende: Blühen, die neue Oper von Vito Žuraj und Händl Klaus nach Thomas Manns Novelle Die Betrogene, erzählt die Geschichte von Aurelia – einer Frau im Umbruch zwischen vermeintlicher Verjüngung und tödlicher Diagnose. Was als leidenschaftliche Liebesbegegnung beginnt, wird zur Konfrontation mit Endlichkeit, Körper, Begehren und der Frage: Wie liebt man, wenn das Ende spürbar nahe ist? Dramaturgin Mareike Wink führt durch Entstehung, Hintergründe und musikalische Gestaltung dieses hochintensiven Kammerspiels, das 2023 zur »Uraufführung des Jahres« gekürt wurde. Sie beleuchtet die Perspektive einer Frau zwischen Mutterrolle, Liebender und Sterbenden – und zeigt, wie Musik hier zur inneren Stimme wird. Text: Mareike Wink Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Treue, Versuchung und die Zerbrechlichkeit der Liebe: In »Così fan tutte«, der letzten gemeinsamen Oper von Mozart und seinem Librettisten Da Ponte, wird ein einziger Tag zur Bewährungsprobe für zwei Paare. Hinter dem leichten Gewand einer Komödie verbirgt sich ein tiefgründiges Drama über Sehnsucht, Zweifel und die Vergänglichkeit menschlicher Gefühle. Dramaturg Zsolt Horpácsy beleuchtet Handlung, Entstehung und die heutige Relevanz des Werkes, das lange missverstanden wurde und doch zu Mozarts feinsten Charakterstudien zählt. Die aktuelle Inszenierung von Mariame Clément zeigt die Geschichte als Parabel über Liebe, Verführung und das fragile Fundament jeder Beziehung. Text: Zsolt Horpácsy Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Flucht, Hoffnung, Liebe – und der Preis für falsche Verheißungen: Giacomo Puccinis »Manon Lescaut« erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die im Streben nach Wohlstand und Glück ins Verderben gerät. Zwischen Leidenschaft und Verzweiflung formt Puccini eine seiner emotional stärksten Opern – mit einer Tenorpartie, die zu den anspruchsvollsten des Repertoires zählt. Dramaturgin Deborah Einspieler beleuchtet in dieser Audioeinführung die Entstehung des Werkes, den historischen Hintergrund und die Inszenierung von Àlex Ollé, die Manons Schicksal als Gegenwartsparabel auf Migration, Ausgrenzung und zerstörerische Sehnsucht zeigt. Text: Deborah Einspieler Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Mit Peter Grimes schrieb Benjamin Britten 1945 eine der bedeutendsten Opern des 20. Jahrhunderts – ein Werk über Einsamkeit, Außenseitertum und den Druck einer kleinstädtischen Gemeinschaft. Die Musik des an der englischen Küste aufgewachsenen Komponisten trägt die Stimme des Meeres in sich: Die berühmten »Sea Interludes« spiegeln zugleich Naturgewalt und Seelenzustand der Titelfigur. Dramaturg Konrad Kuhn führt durch Handlung, Entstehungsgeschichte und Inszenierung und zeigt, wie Britten aus einer Verserzählung von George Crabbe ein berührendes Drama über Sehnsucht, Gewalt und das Schicksal eines Außenseiters formte – ein Werk, das ihn selbst und den Tenor Peter Pears über Nacht weltberühmt machte. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Drei Akte, in denen die Handlung kaum einen Moment stillsteht. Von Anfang an herrscht atemlose Spannung in diesem Opernkrimi über die Liebe in Zeiten von Diktatur und rücksichtsloser Polizeigewalt. Worum geht es in »Tosca«? Dramaturg Konrad Kuhn fasst in dieser Audioeinführung zu »Tosca« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Zauberin, Verführerin, Verlassene: Georg Friedrich Händels »Alcina« ist mehr als ein barockes Bühnenmärchen. Die Zauberoper aus dem Jahr 1735 entfaltet einen faszinierenden Kosmos zwischen Illusion und Realität, Verführung und Erkenntnis. Händels Musik gibt den emotional widersprüchlichen Figuren Raum – ohne sie zu verurteilen. Dramaturg Zsolt Horpácsy führt durch Handlung, Entstehungsgeschichte und musikalische Feinheiten des Werks, das zwischen spektakulärem Bühnenspektakel und menschlicher Tiefenschärfe balanciert. Die aktuelle Inszenierung von Johannes Erath beleuchtet Alcinas Insel als inneren Erfahrungsraum – magisch, vieldeutig, berührend. Text: Zsolt Horpácsy Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
In Claude Debussys Kantate »La damoiselle élue« blickt eine junge Verstorbene sehnsuchtsvoll vom Himmel auf ihren Geliebten auf Erden – ein zart-schwebendes Bild voller Sinnlichkeit und Verlangen. Daran anschließend entfaltet Arthur Honegger in seinem dramatischen Oratorium »Jeanne d’Arc au bûcher« die Lebensgeschichte der Jungfrau von Orléans, die im Angesicht des Scheiterhaufens um Beistand fleht und ihre bedeutenden Stationen noch einmal durchlebt. Dramaturg Konrad Kuhn führt in die musikalischen Welten der beiden Werke ein, die unterschiedliche Epochen und Stile verbinden: Debussys impressionistische Jugendkomposition und Honegger‘s vielschichtiges Bühnenoratorium. Die Inszenierung bringt die historische Figur Jeanne d’Arc als kraftvolle Zeitgenossin ins Heute – eine Begegnung von Glaube, Leidenschaft und politischer Relevanz. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Aribert Reimanns Oper »Melusine« zeigt eine Protagonistin, die sich mit aller Macht gegen die Zerstörung der Natur stellt, schließlich jedoch am menschlichsten aller Gefühle scheitert: der Liebe. Dramaturg Maximilian Enderle fasst in dieser Audioeinführung zu »Melusine« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Maximilian Enderle Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Wagners »Weltabschiedswerk« gibt bis heute Rätsel auf. Vielschichtig sind die darin enthaltenen Bedeutungsebenen – und vielfältig sind auch die Interpretationen, die die letzte Partitur des Bayreuther Meisters erfahren hat und immer noch erfährt. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Die Handlung von Rossinis Oper »Bianca e Falliero« spielt hinter Mauern: Die Republik Venedig feiert den Sieg gegen Spanien. Man versucht die Instabilität eines verkrusteten Systems durch erfundene Feindbilder und Verschärfung der Gesetze zu zementieren. Die Mauern werden immer höher – die Selbstverherrlichung führt zu Isolation. Eine Hybris, die Manipulation und Psychoterror auch in familiären Kreisen nach sich zieht. Dramaturg Zsolt Horpácsy fasst in dieser Audioeinführung zu »Norma« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Zsolt Horpácsy Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Die Oper »Norma« war zunächst kein Erfolg. »Fiasco Fiaschissimo«, schrieb Vincenzo Bellini – mit etwas Übertreibung – nach der Uraufführung 1831 an der Mailänder Scala einem Freund. Das sollte sich bald ändern. Heute genießt das Werk bei Belcanto-Fans geradezu Kultstatus. Dramaturg Konrad Kuhn fasst in dieser Audioeinführung zu »Norma« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Nach den beiden Skandalerfolgen »Salome« und »Elektra« überraschte Richard Strauss die Welt 1911 mit einem Werk von gänzlich anderem Charakter: Mit der Komödie für Musik »Der Rosenkavalier«, die in enger Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal entstand. Das Sujet hatte Hofmannsthal aus verschiedenen Vorlagen destilliert entwickelt, darunter zwei Komödien von Molière. Angesiedelt ist das Geschehen in Wien, und zwar laut Partitur »in den ersten Jahren der Regierung Maria Theresias«, also nach 1740. Dramaturg Konrad Kuhn fasst in dieser Audioeinführung zu »Der Rosenkavalier« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Aribert Reimann untersucht in seinen Opern immer wieder vermeintlich ausweglose Situationen. In »L’invisible« entspringt die Ausweglosigkeit einer existenziell-menschlichen Situation: Alle Charaktere sind mit der unausweichlichen Macht des Todes konfrontiert. Basierend auf drei Kurzdramen von Maurice Maeterlinck, eröffnet die Triolgie Lyrique ein Panorama der menschlichen Endlichkeit. Dramaturg Maximilian Enderle fasst in dieser Audioeinführung zu »L'invisible« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Maximilian Enderle Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Ein ernstes und ein komisches Paar: Der Doktor, ein gut situierter Veteran, ein Vater, der sich zu ernst nimmt. Der Apotheker, ein weiterer Vater, der dem Sohn seines ärgsten Feindes die Tochter nicht zur Frau geben mag und dessen Ehefrau, die versucht, ihre Tochter gewinnbringend zu verheiraten. Um all diese Figuren hat der Komponist Carl Ditters zu Dittersdorf die komische Oper »Doktor und Apotheker« kreiert, die zu Zeiten Mozarts erfolgreicher gespielt wurde als Le nozze di Figaro. Dramaturgin Deborah Einspieler fasst in dieser Audioeinführung zu »Doktor und Apotheker« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Deborah Einspieler Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Adolphe Adams Musik bleibt im Kopf. So stammt etwa der zur Karnevalszeit beliebte »Narrhallamarsch« aus seiner Feder. Ein absoluter Hit zu seinen Lebzeiten war auch die »Postillion-Romanze« aus seiner Oper »Le postillon du Lonjumeau« mit dem spektakulären hohen D. Es waren jedoch nicht nur die Spitzentöne, die Adams Opéra comique zum internationalen Kassenschlager werden ließen. Geschickt hatte der Komponist in seiner Spieloper Ensemble- und Chornummern verflochten, während der Text immer wieder Seitenhiebe auf die Theaterwelt austeilte. Die Pointen der spritzigen Komödie wurden zum Unterhaltungsstoff an den Stammtischen. Dramaturgin Mareike Wink fasst in dieser Audioeinführung zu »Le postillon de Lonjumeau« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Mareike Wink Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Mörder, Räuber und Hochverräter bilden das Personal von Leoš Janáčeks letzter Oper. »Aus einem Totenhaus« versammelt die Lebensgeschichten verschiedener Straftäter: Der Soldat Luka Kuzmitsch etwa hatte einen sadistischen Vorgesetzten erstochen. Mit Schischkow und Skuratov wiederum werden zwei Liebhaber porträtiert, die aus Eifersucht zur Waffe griffen. Den Rahmen der Oper bildet die Verhaftung und Freilassung des politischen Gefangenen Alexander Gorjantschikow, der immer tiefer in die Abgründe der Haftanstalt vordringt. Dramaturg Maximilian Enderle fasst in dieser Audioeinführung zu »Aus einem Totenhaus« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Maximilian Enderle Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Erst in den letzten Jahren wurde »Die Zauberin« auch außerhalb Russlands wiederentdeckt und erfolgreich aufgeführt. Wie ein Thriller entwickelt sich Tschaikowskis siebte Oper. Ihre Handlung kreist um eine Außenseiterin, die Witwe Nastasja und verbindet ein Eifersuchtsdrama mit politischen Intrigen. Die Inszenierung von Vasily Barkhatov, die Bühnenräume von Christian Schmitt und die Kostüme von Kirsten Dephoff vermitteln Tschaikowkis Lieblingsoper als hochaktuelles, ergreifendes Musikdrama in vier Teilen. Dramaturg Zsolt Horpácsy fasst in dieser Audioeinführung zu »Die Zauberin« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Zsolt Horpácsy Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Guercœur findet im Jenseits keine Ruhe. Er will zurück ins Leben – zu seiner großen Liebe Giselle und zu seinem Volk, das er einst in die Freiheit geführt hat ... Die vier Göttinnen Wahrheit, Güte, Schönheit und Leid erfüllen ihm seinen Wunsch. Doch die Welt hat sich inzwischen weiter gedreht: Seine Giselle ist eine Liebesbeziehung mit seinem Schüler Heurtal eingegangen und der hat sich wiederum von der Demokratie abgewandt und lässt sich als Diktator bejubeln. Dramaturgin Mareike Wink fasst in dieser Audioeinführung zu »Guercœur« die Handlung zusammen und gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, Figuren-Konstellation und Inszenierung, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Mareike Wink Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde
Carl Nielsens »Maskerade« ist ein Meisterwerk voller Humor und musikalischer Raffinesse – in Dänemark längst Kult, bei uns ein echter Geheimtipp. Mit schillernder Situationskomik, zauberhaften Melodien und überraschender Harmonik verspricht diese Komische Oper einen unvergesslichen Abend. Tobias Kratzers Inszenierung und die eigens entwickelte deutsche Versübersetzung von Martin G. Berger setzen dem Ganzen die Krone auf. Dramaturg Konrad Kuhn fasst in dieser Audioeinführung zu »Maskerade« die Handlung zusammen und vermittelt spannende Fakten zur Entstehungsgeschichte, untermalt von einigen Musikbeispielen. Text: Konrad Kuhn Redaktion: Anne-Marie Antwerpen Produktion: Christian Wilde