BITTE NICHT ANFASSEN! #24 – Till Eulenspiegel: 500 Jahre Punk, Schalk und Seiltänzer Show Notes Er ist der Punk des Mittelalters: Till Eulenspiegel. Seit hunderten von Jahren faszinieren die Geschichten über den Narren/Schalk/Streichemacher/Held?!? Ja, welche Bezeichnung trifft auf die Romanfigur eigentlich zu? Zum Ende des Jahres nimmt uns die selbstständige Museumsberaterin Annalena Knors mit ins Eulenspiegelmuseum nach Schöppenstedt in Niedersachsen. Sie zeigt uns, wie sich die Figur Till im Laufe der Zeit verändert hat, welche Parallelen sie zu türkischer Literatur aufweist und warum der Name Eulenspiegel gar nicht so unschuldig ist, wie er klingt. Unterstützung erhält sie dabei von Museumsleiter Benedikt Einert. ~~~~~~~ Hilfreiche Links: Hier geht’s zum Interview mit Luc Bernard, dem Betreiber des Digital Holocaust Museums: https://www.escucha.de/interview-luc-bernard/ Offizielle Homepage von Annalena Knors: https://www.corporate-inclusion.de/annalena-knors/ Foto zur Außenansicht des Museums: https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Bild_1-1-scaled.jpgFoto zu einem Ausschnitt des Ausstellungsbereichs im Museum: https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Bild_2-1-scaled.jpgWikipedia-Artikel zu Nasreddin Hodscha: https://de.wikipedia.org/wiki/Nasreddin Infos zum Roman “Tyll” von Daniel Kehlmann: https://www.rowohlt.de/buch/daniel-kehlmann-tyll-9783499268083 ~~~~~~~ Infos zum Museum: Till-Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt Nordstraße 4 38170 Schöppenstedt https://www.eulenspiegel-museum.de/~~~~~~~ über BITTE NICHT ANFASSEN!: Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser. Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast. Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht. Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen. BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für's Ohr. Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/ ~~~~~~~ Kontakt: Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/ E-Mail: info[at]escucha.de ~~~~~~~ Wollt ihr uns unterstützen? Dann schaut doch auf unserer Steady-Seite vorbei: https://steadyhq.com/en/bitte-nicht-anfassen ~~~~~~~ Podcast-Credits: Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger Produktion: Escucha GbR Podcast-Grafik: Tobias Trauth; Till-Illustration mittels KI von Canva.com https://www.instagram.com/don_t_obey/ Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik) Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge! ~~~~~~~ Transkript Benedikt Einert Das ist etwas, was dieses Bild zeigt, finde ich, wie ich das noch nirgendwo gesehen habe. Also Till ist im Prinzip eine Randfigur auf dem Bild, schwebt und tanzt über den Dingen und unter ihm bricht das Chaos aus. INTRO Lukas Ein wunderschönen guten Tag und herzlich willkommen zu einer neuen Folge einer fantastischen Folge von Bitte nicht anfassen Museum mal anders. Für alle, die uns noch nicht kennen Unser Prinzip ist relativ einfach erklärt Wir gehen einmal im Monat zu einem Museum, das sich auszeichnet, weil es ein bisschen kleiner ist, alternativer, skurriler, aber vor allem liebenswert. Wir gehen da hin und stellen euch die Museen, die Macherinnen und vielleicht auch einzelne verrückte Objekte vor. Ralph Ja, wir, das bist du, Lukas und ich, Ralph. Und in der vergangenen Folge, da habe ich ja das Digital Holocaust Museum im Spiel Fortnite besucht, woraufhin du einiges an Kritik geäußert hattest. Lukas Oh ja. Gleichzeitig hast du vorgeschlagen, wir sollten vielleicht mit Luc das Ganze noch mal besprechen und das nicht einfach so stehen zu lassen, sodass er sich auch noch mal erklären kann und auf die Kritikpunkte eingehen kann. Und das haben wir natürlich gemacht. Ja, das Interview mit Luc, das findet ihr auch, wenn ihr jetzt zum Beispiel auf die Shownotes geht, da verlinken wir das. Lukas Er hört einfach noch mal rein. Ich glaube, dass er total interessante Sachen, die noch mal gesagt hat, ist, auch noch mal so ein bisschen eingeordnet hat. Ich glaube trotzdem, dass man da noch einiges machen müsste in dem Museum. Aber ich habe mal einen Kontakt, ein paar Leute hier in Deutschland weitergeleitet, die sich mit politisch historischer Bildung auseinandersetzen. Von daher gucken wir mal, ob wir da ein bisschen mehr Kontextualisierung und Multiperspektivität reinbekommen. Ralph Und heute wäre es ja eigentlich so, dass du dran wärst. Lukas Aber ja, wenn die große Ehre, eine Gästin begrüßen zu dürfen, nämlich Annalena Knors. Sie ist freie Museums-Beraterin und wir haben sie nach dem DIGAMUS-Award kennengelernt. Also der Transparenz halber muss ich sagen, Annalena Knors war in der Jury, aber wir haben sie vorher nicht kennengelernt, sondern eben danach erst. Wir hatten da vorher keinen Kontakt, das heißt, wir konnten auch keinen Einfluss darauf nehmen, ob wir jetzt diesen Award gewinnen oder nicht. Ist mir ganz wichtig zu sagen Ja, Annalena, herzlich willkommen! Annalena Ja, vielen Dank! Hallo ihr beiden! Ja, das war wirklich super spannend, euch in diesem Rahmen auch kennenzulernen. Ich kannte euch vorher nicht und war ziemlich begeistert. Und ja, beim Podcast auch abonniert seitdem. Und ja, es ist auch mir eine große Ehre, mit euch heute hier diese Folge ja miterleben zu dürfen. Lukas Ja nicht nur miterleben zu dürfen, weil du musst diese Folge ja für uns quasi übernehmen. Und das ist natürlich praktisch, weil das letzte Mal habe ich mich schon zurückgelehnt und jetzt lehne ich mich wieder zurück. Ich könnte mich dran gewöhnen. Ralph Aber bevor wir jetzt zu dem Museum kommen, kannst du dich kurz vorstellen? Was machst du denn so in der Museumswelt? Annalena Beratung im weitesten Sinne, dass Museen etwas zugänglicher werden für Leute, die es besuchen möchten, die die Inhalte spannend finden und für Leute, die dort arbeiten können und möchten, dass das möglich ist. Das klingt jetzt super abstrakt, um es vielleicht ein bisschen anschaulicher zu machen Wenn wir ans Publikum denken, gibt es vielleicht Personen, die auf eine Fremdsprache angewiesen sind, um die super spannenden Inhalte auch zu offen wahrnehmen zu können, nutzen zu können. Dass diese Fremdsprache in dem gesamten Museum das Erlebnis eine Rolle spielt, also auf der Website beispielsweise Social Media. Also wie werde ich überhaupt aufmerksam dann auch vor Ort? Sind Ausstellungs Texte auch in einer anderen Sprache als beispielsweise in Englisch verfügbar und das schauen wir uns näher an und kombinieren es aber auch mit anderen Zugangs Faktoren, also beispielsweise Kontrast, reiche Gestaltung, Schriftgrößen, Sitzgelegenheiten, Raum, viele, viele Aspekte. Und da wird auch deutlich, dass es, dass es relativ komplex ist. Ralph Und welchen Eindruck hast du denn so? Wie zugänglich sind dann die Museen in Deutschland? Schwierige Frage. Annalena Ja, ja, sehr. Weil das ist ein unglaubliches Spektrum. Tatsächlich. In der Tendenz habe ich das Gefühl, dass sich da gerade sehr viel bewegt und auch bewegen muss. Also bei mir gehen ja in der Regel, wenn wir jetzt diese Publikums Seite betrachten, freiwillig ins Museum, mal abgesehen vom Klassenausflug. Das heißt, es muss attraktiv sein. Und Museen konkurrieren natürlich auch mit anderen attraktiven Freizeitangeboten. Annalena Und auch im Personalbereich betrifft auch mittlerweile in Museen der Fachkräftemangel. Lukas Annalena, Was mich jetzt noch interessieren würde Gibt es so Museumsbesuche, die dir dann ganz besonders im Gedächtnis geblieben sind oder wo du dir gedacht hast Wow, das ist was, was mich irgendwie so positiv beeindruckt hat. Annalena Mir fallen einige Museen ein in Großbritannien. Ich war 2015 einmal länger dort unterwegs und habe mir, ich glaube, es waren so etwa acht, neun Museen angeschaut. Und wenn es so etwas gäbe wie die Top Ten, die mir gefallen würden, dann wären die, glaube ich, alle darunter. Weil so was werde ich natürlich sehr, sehr neugierig. Wie machen die das? Was werden da für Strukturen gelegt im Hintergrund, damit das möglich wird? Für mich ganz persönlich in diesem Moment und es war oft eine Mischung aus sehr, sehr angenehmem, lockeren Service. Sehr gut und klar strukturierten Inhalten mit viel Möglichkeit, mich zu vertiefen. Ich wurde ganz oft neugierig gemacht. Also eine schöne Mischung aus Ich war orientiert und total neugierig. Lukas So, und dann würde ich sagen, das ist schon mal ein perfekter Übergang eigentlich für das Museum. Dass du für uns in dieser Folge besucht hast. Ich hoffe einfach, dass es auch sehr viele dieser Kriterien erfüllt, die ein Museumsbesuch bei dem Gedächtnis bleiben lassen. Annalena Ich habe mich für ein Museum entschieden, was sich in einer Kleinstadt befindet. Bei Braunschweig. Ralph Kommt ja oft vor. Annalena Ein ein Museum, was sich mit einer literarischen Figur beschäftigt. Und da würde ich echt gerne einmal einen Eindruck zeigen.