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Brunners Welt
Author: SR
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Description
Brunner haelt fuer SR 2 die Augen offen. Und wenn er was nicht mitkriegen sollte, dann wird ihn Frau Barscheck, seine Nachbarin, schon mit der Nase drauf stossen. Dann kann er sich naemlich seine Gedanken darueber machen, was wichtig ist und wo die Trends der Zeit zu spueren sind.
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Nicht dass Sie denken, ich fände vieles in der deutschen Politik fabelhaft. Aber Annalenas neuestes Statement zum Thema Kanzlerkandidatur hat mich doch stark an den alten La Fontaine erinnert. Nein, nicht an den. An den noch älteren, den französischen Fabeldichter. Speziell an seine Geschichte von dem Fuchs, der hoch oben – zu hoch für ihn – die leckersten Trauben hängen sah. "Das wär' ein Mahl, recht nach des armen Schelms Geschmack! / Doch da er sie nicht konnt' erjagen, / Sprach er: ‚Sie sind zu grün, nur gut für Lumpenpack!‘ / Tat er nicht besser als zu klagen?" Weniger poetisch aber ähnlich ziseliert formulierte Frau Baerbock für CNN: "In diesen Krisenzeiten bedeutet politische Verantwortung, dass eine Außenministerin nicht in einer Kanzlerkandidatur gebunden ist." Gong, Fanfare, Trommelwirbel: Da war's raus: Sie kandidiert nicht im voraussichtlich heißen Herbst 2025. Und zwar aus staatsfraulicher Verantwortung – nicht etwa, weil die Chancen auf eine Kanzlerschaft nach heutigem Stand wohl ähnlich niedrig sind wie die Aussicht auf eine Wiederholung Deutschland – Spanien wegen dem Ding mit dem Elfmeter. Die Chancen auf irgendein Regierungsamt sind wohl auch nicht besser. So what – tat sie nicht besser als zu klagen? Außerdem: Gut möglich, dass sie wirklich das Gefühl hat, die gesamte Last der globalen Kriege und Krisen ganz allein schultern zu müssen und zu können. Zudem: Die Zeichen in der Politik stehen allgemein recht deutlich auf Rückzug: Malu Dreyer, die aus sehr gut verständlichen Gründen ihr Amt als Ministerpräsidentin aufgibt. Renate Künast, die alte grüne Kämpin, die nun auch Platz machen will "für jüngere". Saar-Abgeordnete Nadine Schön zieht sich als Bundestagsabgeordnete zurück. Joe Biden – doch, die Zeichen stehen auch für ihn auf Rückzug, er sieht sie nur nicht, altersbedingt vermutlich. Und zurück geht's auch für die SPD. Nicht nur was die Umfragewerte, sondern auch, was ihre Zustimmung zum "Bürgergeld-Kompromiss" angeht. Eine eingesprungene Rolle rückwärts mit Überschlag in die schlechten alten Zeiten von Hartz IV und Niedriglohnsektor. Populistische Symbolpolitik aus der untersten Schublade: Alle Fachleute sind sich einig, dass die neuen Sanktionen keine nennenswerten Einsparungen bringen werden. Ohnehin sind es nur wenige Prozente der Bürgergeld-EmpfängerInnen, die tatsächlich nicht daran mitwirken wollen, in Arbeit zu kommen. Schwarzarbeit war auch schon bislang strafbar und wurde, soweit es den personell ausgedünnten Behörden möglich war, verfolgt. Aber für die AfD-gefährdete Voksseele klingt das doch prima nach Gerechtigkeit. Und dann noch die Zumutbarkeit eines Arbeitsplatzes, für den ein bis zu dreistündiges Pendeln erforderlich ist. Das haut rein, so zeigen sie es den notorischen Faulpelzen in der sozialen Hängematte! Wenn der vermutlich finanziell klamme bisherige Arbeitslose das Pendeln auch noch per Bahn und ÖPNV bewältigen muss, können aus den drei Stunden leicht auch fünf werden. Zumutbar – findet bekanntlich auch die Deutsche Bahn. Vorwärts nimmer, rückwärts immer. Auch mir gehen gelegentlich schon Gedanken nach einem Rückzug aus dem kabarettistischen Alltagsgeschäft durch den graugewordenen Kopf. Meine Nachbarin Barscheck meint ja, dazu wäre die demnächst anstehende 1000. Ausgabe von "Brunners Welt" ein guter Zeitpunkt. Dann wär auch Zeit für die nächste größere Reise. Doch, klingt nicht schlecht.
Nicht dass Sie denken, Brunner sei ein Autohasser. Er findet nur, es gibt zu viele davon. Und es gibt nichts Fantasie anregenderes als im Stau zu stehen.
Nicht dass Sie denken, Brunner vertriebe sich die Zeit mit quadratischen Gleichungen und Integralen. Aber man kann schon mit ihm rechnen.
Nicht dass Sie denken, Brunner säße immer nur miesepetrig vor seinem Adventskranz. Aber das Licht der Freude flackert in diesem Jahr doch nur mäßig.
Nicht dass Sie denken, Brunner sähe sich als kabarettierende Person. Aber das heißt noch lange nicht, dass er mit Söder und Kumpanen im Kreuzzug gegen das Gendern mitzieht.
Nicht dass Sie denken, Brunner mache sich gleich mit jedem und jeder Position gemein. Aber vor einer Auseinander-Setzung sollte man sich erstmal zusammen setzen, findet er.
Nicht dass Sie denken, Brunner bräuchte nicht auch ab und an mal etwas leitung. Aber die holt er sich dann doch eher bei der Nachbarin als bei der Zeitung mit den großen Buchstaben.
Nicht dass Sie denken, Brunner hinge mal wieder durch. Im Gegenteil, er bemüht sich nach Kräften um Frohsinn.
Nicht dass Sie denken, Brunner hätte immer den Durchblick. Aber wenigstens den Überblick versucht er zu behalten.
Nicht dass Sie denken, Brunner kenne keine Härte! Aber auf dem heimischen Treppenabsatz sind halt eher soft-skills gefragt.
Nicht dass Sie denken, Brunner wolle sich bei der Jugend anbiedern. Geht gar nicht, Alter!
Nicht dass Sie denken, Brunner sei eigentlich dauernd verschnupft. Aber dafür ist er es diesmal gleich doppelt: Virusbedingt und wegen der staatlichen Geldverschwendung.
Nicht dass Sie denken, Brunner ließe das alles kalt. Im Gegenteil. Und das Personal-Angebot, das diese Welt eigentlich mal in Ordnung bringen sollte – auch nicht auf der Höhe der Zeit!
Nicht dass Sie denken, Brunner sei zoologisch besonders firm. Aber dass Bären keine Pferde und auch keine U-Boote sind, das weiß er schon.
Nicht dass Sie denken, Brunner hätte die alten Lektionen aus den "Karius und Baktus"-Heftchen vergessen. Gruselige Kerlchen – aber rassistisch waren sie eigentlich nie.
Nicht dass Sie denken, Brunner sei farbenblind. Aber mit manchem Design tut er sich nicht nur farblich schwer.
Nicht dass Sie denken, Brunner ließe sich von jeder Umfrage irritieren. Aber diesmal hat ihn eine voll erwischt...
Nicht dass Sie denken, Brunner hätte Angst, von seinem Auto ausspioniert zu werden. Aber trotzdem fährt er lieber Fahrrad – das kann noch schweigen.
Nicht dass Sie denken, Brunner sei ein Mathe-Nerd. Aber sicher ist sicher...
Nicht dass Sie denken, Brunner fühle sich als gefallener Engel. Auch wenn der Kanzler aller Deutschen ihn und seinesgleichen so sehen will.
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