Die Begegnung mit Schostakowitschs Musik verglich Mieczyslaw Weinberg mit der "Entdeckung eines Kontinents". Aber auch umgekehrt war Schostakowitsch fasziniert von den Kompositionen des 13 Jahre jüngeren Kollegen. Eine Künstlerfreundschaft in repressiven Sowjet-Zeiten. Doch während Schostakowitsch stets internationalen Ruhm genoss, stand Weinberg lange in seinem Schatten. Völlig zu Unrecht, findet der Geiger Linus Roth. Zusammen mit BR-KLASSIK stellt er das Violinkonzert von 1959 vor.
Carl Nielsen war der wohl wichtigste dänische Komponist des 20. Jahrhunderts. Herbert Blomstedt, ein amerikanischer Dirigent schwedischer Herkunft, setzt sich seit Jahrzehnten stark für Nielsens Musik ein. Im "Starken Stück" spricht er mit BR-KLASSIK über Nielsens Dritte Symphonie.
Als Wolfgang Amadé Mozart am 4. Juni 1789 von einer zweimonatigen Reise nach Wien zurückkehrt, da macht er sich unversehens daran, eine Serie von sechs Streichquartetten zu komponieren. Das Streichquartett F-Dur KV 590 bleibt Mozarts letztes Werk für diese Besetzung. BR-KLASSIK stellt es mit Günter Pichler, dem ehemaligen Primarius des Alban Berg Quartetts, vor.
Bis heute kommt kein Klavierschüler an ihnen vorbei. Bachs Inventionen sollten dazu dienen, "eine cantabile Art im Spielen zu erlangen". Aber diese ursprünglich rein zu Lernzwecken konzipierten Stücke faszinieren auch reife Pianisten. BR-KLASSIK stellt sie zusammen mit der 2019 verstorbenen Pianistin Dina Ugorskaja vor.
Oft hat sich Maurice Ravel in seiner Musik mit der Welt der Kindheit beschäftigt. Im Grunde war er ein Erwachsener mit einer Kinderseele - auch in seiner Märchensuite "Ma mère l'oye". Doch mit der Naivität verknüpft sich höchste Raffinesse.
In einer seiner kreativsten Phasen schuf Schubert die beiden Impromptu-Serien für Klavier. Über die zweite dieser Serien, die vier Impromptus op. 142, hat sich Barbara Doll mit dem aus Südkorea stammenden Pianisten William Youn unterhalten.
Giovanni Bottesini war professioneller Kntrabassist und schrieb vier Konzerte für sein Instrument. Am bekanntesten ist das Zweite - ein Werk, das den Solisten vor einige Herausforderungen stellt. BR-KLASSIK hat mit dem Kontrabassisten Ödön Rácz über dieses Starke Stück gesprochen.
Die Symphonien und die Kammermusik von Schostakowitsch spiegeln seine Biographie. Die Klavierkompositionen sind weniger bekannt. Völlig zu Unrecht, sagt Jascha Nemtsov, der 2010 die 24 Präludien op. 34 eingespielt hat. Diesen 1933 vollendeten Zyklus stellt der Pianist gemeinsam mit BR-KLASSIK vor.
Geigerin Julia Fischer erklärt eines der anspruchsvollsten Werke der Violinliteratur: die Fuga aus der Solosonate in C-Dur von Johann Sebastian Bach. Ihre Geige hat sie dabei in der Hand - und streut spontan Musikbeispiele ein.
Es gibt wohl kaum eine Musik, die in so vielen anrührenden Filmszenen vorkommt wie das Thema aus dem zweiten Satz von Mozarts Klarinettenkonzert. An Filmmusik hat Mozart aber sicher nicht gedacht, als er das Werk kurz vor seinem Tod schrieb. BR-KLASSIK stellt es gemeinsam mit der Klarinettistin Sabine Meyer vor.
Im Oktober 1850 schreibt Robert Schumann an seinen Leipziger Verleger Bartholf Senff: "Sie empfangen hier die Waldszenen - ein lang und viel von mir gehegtes Stück. Möchte es Ihnen Lohn bringen, und wenn keinen ganzen Wald, so doch einen kleinen Stamm zum neuen Geschäft." Schumann selbst zählt die "Waldszenen" op. 82 zu seinen besten Kompositionen. Heute indes hört man diesen fein gezeichneten Zyklus von neun Stücken eher selten. Dabei ist sein Bezug zur Gegenwart hochaktuell. BR-KLASSIK sprach mit Martin Stadtfeld über dieses Starke Stück.
Im Jahr 1717 tritt Johann Sebastian Bach als "hochfürstlich Anhalt-Köthenischer Kappelmeister" in die Dienste des Fürsten Leopold. Dort komponiert er die "Brandenburgischen Konzerte". Julia Smilga hat mit der Flötistin Cordula Breuer des Ensembles Concerto Köln über das Vierte Konzert gesprochen.
Wenn der englische König Georg I. im 18. Jahrhundert ins Boot stieg, um Fahrten auf der Themse zu machen, diente dies weniger dem eigenen Vergnügen. Er hatte dabei Staatsgäste zu unterhalten und zu beeindrucken: daher auch das Orchester, das hinter seiner Barke herfuhr und die Gäste mit seinen Klängen erfreute. Eigens dafür entstand die "Wassermusik" von Georg Friedrich Händel. Nur gut, dass wir dieses Werk auch heute noch genießen können. Das Ensemble Concerto Köln spielt es immer wieder gern. Der ehemalige Erste Solocellist des Orchesters, Werner Matzke, erzählt, was ihn daran fasziniert.
Die sechs Solosuiten gelten als Anfang und Ende aller Cello-Musik, seitdem Pablo Casals sie "entdeckt" hat. Manchen gelten sie gar als Bibel des Instruments. BR-KLASSIK hat mit Alban Gerhardt über die sechste Solo-Suite von Bach gesprochen.
Als Camille Saint-Saëns seine Suite für Violoncello und Klavier komponierte, im Jahr 1863, dürfte diese Form eher altbacken gewirkt haben. Und doch markierte genau dieses Stück einen Schritt vorwärts in Saint-Säens' Karriere. Im Jahr 1911 nahm sich der Komponist die Suite noch einmal vor und orchestrierte das Werk.
555 Sonaten für Cembalo komponierte Domenico Scarlatti. Eine magische Bedeutung hat diese Schnapszahl nicht. Auf den Pianisten Ivo Pogorelich üben diese Stücke jedoch eine geradezu magische Wirkung aus. BR-KLASSIK stellt die Starken Stücke mit ihm zusammen vor.
Die Oboe inspirierte von der Barockzeit bis heute zahlreiche Komponisten. Bei Mozart kommt sie als Soloinstrument seltener vor. BR-KLASSIK stellt das Oboenkonzert in C-Dur gemeinsam mit dem Oboisten Albrecht Mayer vor.
Mit seinen dem frühen Jazz verwandten Rhythmen zählt Antonín Dvořáks Streichquartett op. 96 zu den Schlüsselwerken, die der tschechische Komponist zwischen 1892 und 1894 in Amerika schrieb. Sein jüngster Sohn Otakar, der nach dem Tod des Vaters das Museum des Dvořák-Hauses in Vysoka leitete, erinnerte sich als 72-jähriger 1957 in einem Gespräch mit Radio Prag an die amerikanischen Jahre. BR-KLASSIK stellt in seinem Beitrag das "Amerikanische Quartett" vor und lässt dafür auch Dvořáks Sohn mit Auszügen aus eben jenem Gespräch zu Wort kommen.
Franz Schubert war noch nicht einmal 20 Jahre alt, als er seine Dritte Symphonie komponierte. Florian Heurich hat sich mit dem Dirigenten Pablo Heras-Casado darüber unterhalten, wie viel Tiefgang und vor allem Raffinesse - bei aller jugendlichen Unbekümmertheit - in diesem Werk steckt.
Inspiriert durch das Spiel des genialen Cellisten Mstislav Rostropowitsch schrieb Sergej Prokofjew einige Werke für Cello, unter anderen 1949 seine Sonate für Violoncello und Klavier. Der Cellist Daniel Müller-Schott hatte bereits als Siebzehnjähriger ein Jahr lang Unterricht bei Rostropowitsch: Er habe ihm die musikalische Brücke zu Prokofjew gebaut, durch Rostropowitsch habe er sich dem Schaffensprozess von Prokofjew sehr nah gefühlt. Daniel Müller-Schott erzählt von seiner ganz besonderen Beziehung zu Prokofjews Cellosonate op. 119.
Narsiso Torres
Georges Biet.jux d enfants
Lukasz Szafera
Wohltuend :-)
chino alfredo bannon
Ein toller Podcast. Man erhält einen guten Einstieg in die jeweiligen Werke. Quasi ein hörbarer, ausführlicher und schön gestalteter Programmhefttext.