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Deep Technology Podcast
Author: Manuel Stagars
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© Manuel Stagars
Description
Im Deep Technology Podcast spricht Manuel Stagars mit Menschen in der Schweiz über den Einfluss neuer Technologien wie Digitalisierung, Apps, künstliche Intelligenz, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech auf ihr Leben. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag und die Gesellschaft.
Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Produktion: 8GR8.
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24 Episodes
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Die Gymi-Klasse C5c der Kantonsschule Zürich Oberland (KZO) und ihr Mathematiklehrer Patrik Gasser sprechen darüber, wie sich die Schule verändert, wie Technologie ihr Leben und die Gesellschaft beeinflusst, und was sie sich von Politiker*innen wünschen.
Kernaussagen:
Der Unterricht ist besser geworden, seit ich in die Schule gegangen bin. Die Schüler*innen bringen ihren eigenen Laptop mit ab der dritten Klasse. Die Hellraumprojektoren sind verschwunden.
Ich lerne oft Leute online kennen, zum Beispiel, um über Bücher zu sprechen. Es ist online einfacher, Leute kennenzulernen, die gleich denken.
Ich koche gerne in der Freizeit, und da kommt auch sehr viel Technologie zum Einsatz, zum Beispiel im Thermomix. Es ist sehr krass, was das mittlerweise kann.
Ich male und poste oft meine Bilder auf Instagram, doch es gibt viele Kommentare, die mich extrem runterziehen. Das vertrage ich manchmal gar nicht. Online hat man viel mehr Mut, man beleidigt Leute viel leichter, als im richtigen Leben.
Wir sind fauler geworden, doch wir können es uns auch leisten, da wir effizienter sind. So können wir mehr Zeit verschwenden.
Wir werden abhängig von Technologie. Was macht man ohne sein Handy draussen? Das kann man sich gar nicht vorstellen.
Die Bandbreite der Interaktionen auf dem Internet ist viel breiter, doch es hat viel weniger Tiefe. Früher hatte man ein paar Kollegen und kannte niemand von einem anderen Land, mit dem man online gechattet hat.
Das Gesellschaftliche geht verloren, man spielt lieber ein Game zu Hause als sich mit Kollegen zu treffen.
Technologie und Homeschooling bedeuten Stress. Es gibt keine räumliche Trennung mehr, man ist eigentlich immer in der Schule, und einige Lehrer*innen geben einem noch Aufgaben um zehn Uhr abends.
Ich lese bei den meisten Apps die Datenschutzrichtlinien. TikTok beispielsweise, das geht gar nicht, ich will meine Daten nicht der chinesischen Regierung geben.
Es posten doch so viele Millionen Menschen pro Tag, da kommt es doch gar nicht darauf an, wenn jemand Daten sammelt. Was will Facebook schon machen mit meinen Daten? Ich interessiere die doch nicht.
Der einzige Grund, warum Firmen Daten über dich sammeln, ist, diese gegen dich zu verwenden. Sie wollen einfach nur soviel Profit machen wie möglich. Es lohnt sich doch nicht, dass man seine Daten verkauft, nur dass man ein paar Memes ansehen kann.
Die Schweiz ist das Schlaraffenland der Welt, wir haben genug Mittel, und wenn nicht, dann kommt der Staat und hilft.
Die Politiker*innen sollten auch mal den Mut haben, zu sagen, dass eine grosse Firma etwas nicht gut macht. Man darf nicht sagen, "die sind so gross, gegen die kann man nichts machen".
Die Menschen sollten die Anonymität des Internets nicht länger ausnutzen, man kann sich die meisten Kommentare auch sparen, weil sie nichts bringen.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Max Klaus ist stellvertretender Leiter Operative Cybersicherheit OCS am Nationalen Zentrum für Cybersicherheit NCSC in Bern. Wir sprechen über mögliche Cyberangriffe in der Schweiz, wie man diese erkennt und sich schützen kann und welche Technologien er aus Sicherheitsgründen selbst lieber nicht benutzt.
Kernaussagen:
Es gab 2020 rund 10,000 Meldungen für Cyberangriffe in der Schweiz. Das beinhaltet aber auch beispielsweise Meldungen, dass das Internet nicht mehr geht, also keine eigentlichen Cyberangriffe. Es besteht aber auch noch keine Meldepflicht für Cyberangriffe, deswegen ist es schwierig zu sagen, wieviele es tatsächlich sind.
Meistens geht es um Betrug bei Cyberangriffen, also Phisching, Aufforderungen, seine Bankkontodaten einzugeben. Mit gesundem Menschenverstand ist das aber relativ einfach durchschaubar.
Hackermails erkennt man daran, dass sie den Empfänger nicht persönlich ansprechen und dass eine Drohung im Email enthalten ist. Wenn einem beispielsweise ein grosser Lottogewinn versprochen wird, man aber gar nicht Lotto gespielt hat, dann muss man einfach seinen gesunden Menschenverstand brauchen.
Es gibt sogenannte "Script Kiddies", die einfach zeigen wollen, wie gut sie mit Code umgehen können, und dann Sicherheitslücken aufdecken und das melden. Das sind sogenannte White Hats. Viele Angriffe kommen aber von professionellen kriminellen Organisationen, die aufgestellt sind wie normale Firmen mit Ferienplaung und so weiter. Im Dark Net kann man Sicherheitslücken kaufen und verkaufen, das ist extrem professionell.
Der schlimmste Fall mit einem Hackerangriff wäre ein flächendeckender Stromausfall. Dann bricht alles zusammen, es geht viel weiter als dass Facebook einfach nicht mehr funktioniert. Ein paar wenige Tage nach einen Stromausfall bricht die Anarchie aus, das belegen Studien. Das ist das worst case scenario für einen Hackerangriff.
Ich selber würde mir nie ein selbstfahrendes Auto kaufen. Theoretisch möglich ist es schon, dass ein Hacker selbstfahrende Autos kontrolliert, und beispielsweise die Bremsen ausschalten kann, aber da müsste man die Systeme sehr gut kennen. Ohne Insiderwissen geht das kaum.
Das Internet der Dinge wird kommen, jedes Gerät wird einen Chip drin haben. Fernseher mit Sprachsteuerung hören oft immer mit, aber man weiss nicht, wer mithört am anderen Ende der Leitung. Ich finde, es geht niemanden etwas an, was in den eigenen vier Wänden geredet wird. Man kann sich dagegen schützen, indem man die Standardpasswörter ändert. Die wenigsten Leute machen das aber.
Technologische Entwicklungen, die ich lieber nicht mitmachen möchte, wenn ich freie Wahl hätte, sind selbstfahrende Autos und Cloud. "A cloud ist somebody else's computer", das heisst, mein weiss nie, was andere mit den Daten auf einer Cloud machen. Vertrauliche Daten sollte man auf keinen Fall in eine Cloud hochladen.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Anne Walser ist Filmproduzentin in Zürich. Wir sprechen darüber, wie sich das Filmemachen durch neue Technologien entwickelt hat, wie sich Erzählformate verändern (oder auch nicht), und warum der Zauber von Geschichten Bestand haben wird.
Kernaussagen dieser Episode:
Filmemachen hat sich sehr verändert und vereinfacht durch Technologie. Früher musste man immer sehr viel Papier kopieren und niemand hatte beispielsweise ein Handy. Teures Filmmaterial ist auch nicht mehr das Problem, früher hatte man noch Negative, die waren richtig wertvoll und gingen auch oft verloren.
Drehen ist günstiger geworden, und auch junge Filmemacher*innen haben so die Chance, etwas zu machen. Man hat sich früher aber mehr überlegt, bevor man einfach mal loslegt. Mit digitalen Kameras kann man auch mit mehreren Kameras gleichzeitig drehen, das ging früher nicht, und spart jetzt sehr viel Zeit. Es kann aber auch bei Daten Schäden geben, man muss auch da aufpassen, dass man nichts verliert.
Man entwickelt sich mit der Technologie weiter. Der Prozess des Filmemachens hat sich auch nicht von heute auf morgen verändert, da bekommt man es nicht so mit. Ich sehe es jeweils, wenn junge Praktikant*innen bei uns anfangen, die ticken ganz anders und stürzen sich oft gleich aufs Umsetzen, ohne das Grosse und Ganze dahinter zu verstehen. Früher war die Herangehensweise anders, heute ist alles etwas zack zack. Das ist nicht unbedingt schlechter, einfach anders.
Das Publikum ist grösser geworden, es gibt für Zuschauer*innen viele neue Möglichkeiten, Filme zu sehen. Aber viele Leute gehen noch immer traditionell ins Kino. Ich arbeite gerne mit Streamingdiensten, doch Kino ist immer noch die Meisterdisziplin. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als auf einem kleinen Screen einen Film zu schauen. Die digitale Welt ermöglicht aber viel, auch hinsichtlich Gratis-Content und für experimentellere Erzählformen.
Beim Fernsehen sagte man früher, nach spätestens acht Minuten muss der springende Punkt kommen, sonst schalten die Leute um. Beim Kino war das bei fünfzehn Minuten. Das ist heute nicht mehr so, alles vermischt sich, man hat weniger Zeit. Man muss heute umso mehr schauen, dass man spannende Einstiege hat in Geschichten.
Die Auswertung ist wesentlich für Filme, da ist das Beste aber nach wie vor die Mund-zu-Mund-Propaganda. Social Media ist sehr wichtig, aber Mund-zu-Mund funktioniert immer noch am besten, weil wir auf Social Media übersättigt sind. Das hat auch etwas Gutes, weil die guten Sachen so mehr auffallen.
Selbst halte ich mich auf Social Media zurück, ich mache privat viel mit Freunden im direkten Kontakt. Gerade Instagram mache ich gar nicht, es interessiert mich einfach nicht. Ich muss nicht alles von anderen Leuten wissen und sie nicht von mir.
Filmemachen ist nicht mehr wie früher aber irgendwie doch. Der Zauber von Geschichten wird Bestand haben.
Ich bin gewissen Technologien gegenüber skeptisch, finde aber, es hat eine Berechtigung, wissenschaftlich relativ frei zu forschen. Klar gibt es Grenzen, beispielsweise bei den Persönlichkeitsrechten, oder bei moralischen Grenzen, die zu verletzen geht für mich gar nicht.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Rahel Bains ist Journalistin und Redaktionsleiterin bei Tsüri.ch. Wir sprechen über den Einfluss von Technologie auf den Journalismus, neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, die Rolle der Medien in der Gesellschaft und warum die ganze technologische Entwicklung etwas zu schnell verläuft.
Kernaussagen:
Als Journalistin schaltet man nie ganz ab, man hat immer die Augen und Ohren offen.
Mit der Digitalisierung kam der Onlinejournalismus auf, da muss man Geschichten ganz anders erzählen. Newsjournalismus ist eine ganz andere Welt als Printjournalismus. Im Print konnte man gar nicht so schnell reagieren. Niemand weiss aber genau, wohin sich der Journalismus entwickelt.
Mit der Kurzlebigkeit der News fehlt mir etwas. Ich gehe lieber tiefer und habe Kontakt mit Menschen.
Die meisten Leser*innen gewinnen wir über Social Media, und alle unsere Geschichten pushen wir auch dort. Es ist ein hilfreiches Tool, um den Überblick zu behalten und auch an spannende Geschichten zu kommen. Auf Social Media hat man nicht viel Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Man muss kurz und prägnant sein und hat nur ein paar Sekunden Zeit, die Leser*innen zu catchen.
Als Journalist*in tendiert man dazu, dass man fast alles können muss: Schreiben, Video, Produzieren, und dann auch gleich noch Social Media machen. Am Schluss bringt es aber mehr, wenn man Profis für die einzelnen Bereiche einstellt, es wird besser.
Konsument*innen sollte man nicht unterschätzen. Sie haben einen hohen Anspruch an die Bildqualität und wie es erzählt wird. Wir wollen nicht einfach noch schlechte Videos hochladen, nur dass wir Videos gemacht haben. Qualität vor Quantität.
Man muss heute mehr Skills beherrschen als früher als Journalist*in.
Die Rolle der Medien ist wichtig in der Gesellschaft: Man muss die Konsument*innen stutzig machen. Heute kann man sich aber auch auf vielen anderen Kanälen informieren, zum Beispiel auf Social Media, doch es braucht auch Plattformen, die faktenbasiert sind, und nicht nur Social Media.
In erster Linie sollten Leser*innen wieder bereits sein, für ein lässiges Magazin etwas zu bezahlen. Die Medienschaffenden sollten den Leuten aber auch mehr zutrauen, man kann ruhig auch einmal etwas Komplexeres machen.
Mehr Fortschritt braucht es glaube ich in Punkto Klimawandel, das ist doch eigentlich die drängenste Frage. Man versucht in so vielen Bereichen, vorwärts zu kommen, doch sollte man nicht in diesem Bereich alles daran setzen, dass man weiter kommt?
Politiker*innen haben eine Verantwortung, und auch die Unternehmen selber, die Technologie vorantreiben. Beide sollten zusammenspannen, dass wir das Ganze etwas regulieren können. Im Moment nehmen sie ihre Verantwortung nicht genug wahr. Die Entwicklung läuft zu schnell, man kommt gar nicht hinterher.
Konkret wünsche ich mir von den Politiker*innen, einen Austausch zu schaffen und anzuerkennen, dass man schnell schauen muss, dass man Technologie regulieren kann und sie nicht länger ein rechtsfreier Raum bleibt, vor allem im Hinblick auf Daten. Das Problem ist, dass wir auch nicht richtig wissen, was man machen soll, das ist der Job der Politiker*innen.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Moritz Zumbühl ist Gameproduzent und Unternehmer. Wir sprechen über das Massenphänomen Gaming, warum Gamen und Game-Produzieren etwas ganz anderes ist, über moralisch fragliche Gamemechaniken, Gamepropaganda und was es für Skills braucht, um das Meiste aus der Digitalisierung zu machen.
Kernaussagen dieser Episode:
Ein Game muss primär Spass machen und nicht unbedingt eine Message haben. Natürlich soll es auch zum Nachdenken bringen, aber das ist nicht das Wichtigste.
"Den Gamer" gibt es nicht, es ist ein Massenphänomen. Durchschnittsalter des Gamers ist 37 Jahre, und 51 Prozent sind Männer, 49 Prozent Frauen.
Viele Gamer haben das Gefühl, sie könnten selbst ein Game machen, doch das ist eine Illusion. Man muss die Komplexität eines Games meistern können, man muss verzichten können, man muss mit dem Produzenten zusammenarbeiten, man muss taktisch denken können mit vielen Szenarien, man muss ein Gefühl für Musik haben, für Kunst... es verbindet wahnsinnig viele Dinge.
Im Mobilebereich gibt es viele Games, die nahe am Glücksspiel sind. Es gibt sogenannte Lootbox-Mechanismen oder Free-to-play-Mechaniken bringen Gamer dazu, immer wenn er oder sie einen Kaufimpuls hat, diesen auch auszunutzen. Es geht dabei immer darum herauszufinden, wann der User bereit ist, Geld auszugeben. Gamer werden psychologisch angefixt, das finde ich Verrat am Medium. Wir machen das nicht. Es gibt noch viele andere Einnahmequellen bei Games als das.
Meine Eltern haben viel Screentime mit mir verbracht, das war sehr gut. So lernt man zusammen einen Umgang mit dem Medium. Mein Sohn ist jetzt noch nicht drei Jahre alt, und bis drei sollten Kinder keine Screens haben, weil das schlecht ist für ihre phyiologische Entwicklung der Augen und Ohren etc., aber ab drei werde ich viel mit ihm Games spielen.
In der Wirtschaft ist ja auch viel auf Spielmechaniken ausgelegt. Die Börse, Managerlöhne, Fussballersaläre, das sind doch alles Spielmechaniken. Es geht jetzt darum, herauszufinden, wie man Games einsetzen kann, um interessante Dinge in der Gesellschaft zu diskutieren. Das ist das erste Medium, bei dem Konsument*innen mitentscheiden können. Es ist viel stärker, wenn Gamer selbst Entscheidungen treffen, als wenn die einfach einen Film sehen.
Mir wird manchmal mulmig, wenn der Gamespass missbraucht wird, um Kaufentscheidungen zu triggern mit Glücksspielmechaniken. Ich spiele gerne mal Roulette, aber dann will ich wissen, dass ich Roulette spiele. Ich bin auch gegen sinnlose Gewalt in Games.
Als Mensch muss man neugierig sein, und auch mit Trial und Error herausfinden, wie die Dinge funktionieren. Man muss nicht im Detail programmieren können, aber die Basics muss man verstehen, wie beispielsweise ein Computer funktioniert.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Michelle Reichelt ist Vollzeitaktivistin beim Klimastreik. Sie spricht über die Vielschichtigkeit der Klimakrise, was neue Technologien und Innovation mit dem Klima zu tun haben, warum wir oft zu kurzfristig denken, und was sie sich wünscht für die Zukunft.
Kernaussagen:
Das Klima ist ein übergeordnetes Thema, das viele andere Themenbereiche zusammenfasst. Warum haben wir so einen hohen Ausstoss von Treibhausgasen? Weil der Kapitalismus endloses Wachstum vorgaukelt. Auf den ersten Blick sieht es so aus, dass man einfach nicht mehr fliegen oder autofahren soll. Doch warum fahren Leute so viel Auto? Weil sie auf dem Land wohnen, weil der Wohnraum in der Stadt so teuer ist. Es gibt viele soziale Geflechte und Probleme, die man nicht von heute auf morgen lösen kann.
Die Klimaforschung sagt ganz klar, dass wir auf einen Abgrund zurasen. Wir haben bereits Kipppunkte erreicht, die nicht mehr umkehrbar sind und andere, die wir noch gar nicht genau abschätzen können. Wenn wir so weitermachen, geht es nicht mehr lange gut. Dass es schlimm wird, kann man jetzt schon sagen.
Effizienz finde ich ein schlimmes Wort, es ist der Ingebriff des Spätkapitalismus. Der Velokurier ist nicht mehr schnell genug, man braucht auch noch eine Lieferdrohne, die Lärm produziert und Daten aufnimmt. Ich sehe schon, dass eine Steigerung möglich ist, doch brauchen wir das?
Der Kapitalismus lebt davon, dass wir unsere Werte verraten für kurzfristige Gewinne. Wir sind umgeben von einer Art Kaltblütigkeit, und das führt zu einem Werteverlust in der Gesellschaft.
Ich dachte auch einmal, dass es cool wäre, wenn es eine Technologie gibt, die CO2 aus der Luft saugt und im Boden vergräbt, doch das würde unser Problem mit dem Klima null lösen. Es ist nur Symptombekämpfung. Die Wurzel des Problems ist unser kapitalistisches Wirtschaftssystem.
Menschen sind immer noch viel kreativer als jegliche Maschinen oder künstliche Intelligenz. Wir wären auch gar nicht bereit, auf eine Maschine zu hören. Jetzt misstrauen wir ja sogar wissenschaftlichen Daten und zweifeln sie an. Wie sollen wir da auf eine künstliche Intelligenz hören, die uns Lösungen vorschlägt?
Ich finde es absurd, dass zum Beispiel Eletkroautos die Revolution für den Strassenverkehr sein sollen. Man sollte mehr nachdenken, als einfach die erstbeste Lösung zu nehmen. Anstatt den Verkehr zu verbessern, sollten wir uns fragen, brauchen wir den Verkehr überhaupt?
Es ist doch seltsam, wenn man sagt, dass man die erste Version einer neuen Technologie nicht kaufen soll, weil sie noch Bugs hat. Warum? Man sollte doch lieber etwas auf den Markt bringen, das schon durchdacht ist und funktioniert. Man braucht nicht jedes Jahr ein neues Gerät, alle zehn Jahre reicht ja auch.
Ich wünsche mir, dass wir mehr Zeit miteinander haben, dass wir uns mehr Zeit nehmen, einander zu verstehen, dass wir uns Zeit nehmen, Gemeinschaften aufzubauen. Natürlich wünsche ich mir auch den Ausstieg aus den fossilen Energien, aber ich glaube, wenn wir uns füreinander mehr Zeit nehmen, dann haben wir auch gar keine Zeit mehr, die Erde kaputtzumachen und auszubeuten.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Min Li Marti (SP, ZH) und Jörg Mäder (GLP, ZH) sind im Nationalrat und beschäftigen sich mit digitalen Themen. Wir sprechen darüber, wie Menschen in der Schweiz auf die Schweizer Politik Einfluss nehmen können, wo sie selbst im Umgang mit neuen Technologien vorsichtig sind und warum es mehr Visionen für die Zukunft braucht.
Kernaussagen:
Generelle Aussagen wie, "die Politik muss etwas machen, um Technologie zu regulieren", helfen uns leider wenig. Das muss viel konkreter sein. (Min Li Marti)
Oft kommt es mir vor, dass die Leute einigen Themen auch zu wenig ernst nehmen, beispielsweise Datenschutz, da sind viele ziemlich sorglos unterwegs, kommt es mir vor. (Min Li Marti)
Im Viktorianischen Zeitalter, als man beispielsweise die Radioaktivität entdeckt hat, waren radioaktive Stoffe sogar in der Zahnpasta drin und wurden als Allheilmittel angepriesen. Heute lachen wir darüber, und in zwei bis drei Generationen wird man vielleicht über uns lachen, wie wir mit Daten, Fake News, Sozialen Medien und Deep Fakes umgingen. (Jörg Mäder)
Mit neuen Technologien laufen wir naiv in diese Wand und jenen Baum. Wir sind voll in einem Wandel drin, wohin der führt weiss ich auch nicht genau, und die Politik ist generell einen halben Schritt hintendrein. (Jörg Mäder)
Wenn wir weiterhin nur Trial und Error machen mit neuen Technologien, dass wird es viele blutige Nasen geben. Wir müssen auch mit digitalen Technologien herausfinden, welche Produkteklassen gefährlich sind. (Jörg Mäder)
Ich schwanke etwas zwischen Doomsday und "Es kommt schon gut". Interessant fände ich, wenn wir mehr Vorstellungen hätten von der Zukunft, die wir wollen. Mit dem Grundeinkommen haben wir das ein bisschen, doch das ist auch eher negativ geprägt. (Min Li Marti)
Wir alle befinden uns in einer Bubble, und viele Leute meinen, ihre Bubble sei repräsentativ für die Bevölkerung. Man merkt es oft gar nicht. Jeder der den Eindruck hat, die anderen werden nur einseitig informiert und er selber hat die ausgewogene Information, ist oft auch in einer Bubble. (Jörg Mäder)
Wenn wir weiterhin mit 8 Milliarden auf der Welt leben wollen, brauchen wir digitale Technologie, um die Ressourcen zu optimieren. Auch bei Medikamentenforschung liegt noch einiges drin. Zudem hoffe ich auch, dass bald Roboter gefährliche und schädliche Berufe übernehmen können. (Jörg Mäder)
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Tilo Hühn ist Leiter des Zentrums für Lebensmittelkomposition und -prozessdesign an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Food Architect. Wir sprechen über den Zusammenhang zwischen Technologie und Lebensmitteln, Trends in der Lebensmittelkomposition, und warum es ein neues Bewusstsein für Lebensmittel braucht.
Kernaussagen dieser Episode:
Der Preisdruck auf Lebensmittel hat dazu geführt, dass unnötige Zusatzstoffe eingesetzt werden. Die Produktion von Lebensmitteln befindet sich in einer Abwärtsspirale. Ökologische Systeme sind ausgebeutet, man muss sich um die Bodengesundheit Sorgen machen.
Es gibt heute Lebensmittel, die in einem Tank wachsen können, sogenannte Zellkulturtechnik oder Cellular Agriculture. Mit Wein geht das beispielsweise, und auch mit Schokolade, die aus dem Tank kommt. In 28 Tagen kann man eine Zelle ernten, und daraus Produkte herstellen. Das hat viele Vorteile, unter anderen auch eine kontinuierliche Produktion, nicht nur zweimal pro Jahr eine Ernte. Die Zellen selbst sind natürlich und werden einfach durch eine bestimmte Kultivierung vermehrt in einem Bioreaktor. Es braucht keine Transporte, keine Pflanzenschutzmittel, es ist keine Feldarbeit nötig. Unsere Vorstellung ist eine sogenannte Kulturei, wie eine Brauerei, in deren Tanks Zellkulturen für Lebensmittel wachsen.
Food Waste ist eines der grössten Probleme für die weltweiten Emissionen. Wir sollten Lebensmittelrohstoffe immer zu Lebensmitteln verarbeiten, die von Menschen konsumiert werden können. dafür setzen wir Technologie ein. Lebensmittel müssen aber auch schmecken, sonst haben sie keinen Erfolg im Markt.
Das Fliessband kommt nicht aus der Automobilindustrie, sondern aus der Lebensmittelherstellung, der Fleischverarbeit. Automatisierung und Digitalisierung sind sehr wichtig für ein nachhaltiges Nahrungssystem. Neue Drohnen, die Quadratzentimeter-genau Felder dokumentieren, selbstfahrende Schlepper, die mechanisch Unkraut entfernen, Roboter, Pflanzenschutztechnik: sehr viel Computertechnologie und Robotik fliesst ein in die Lebensmittelverarbeitung.
Lebensmittel sind heute auch Mittel zur Identifikation und Selbstinszenierung. Das war schon immer so; Luxusgüter, wie Wein oder Schokolade waren früher etwas besonderes, aber heute sind sie massentauglich.
Selber Denken macht schlau, und man muss sich auch über seinen eigenen Bias bewusst sein. Wir sind in einer sehr guten Position und haben so viele Möglichkeiten, auch mit Lebensmitteln, doch man kann sich in diesem Dschungel regelmässig verlaufen. Es braucht Feedback von Freunden und aus der Gesellschaft, dass man sich seiner blinden Flecken bewusst wird.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Daniel Gnägi ist Programmierer und Administrator des Online-Forums Eve & Rave zur Aufklärung über Drogenkonsum. Wir sprechen über den Einfluss von Technologie auf Drogenkonsum und Drogenkultur und warum Drogen sowohl gefährlicher wie auch weniger gefährlich geworden sind.
Kernaussagen dieser Episode:
Es gibt viele Klischees mit Drogen, das stört mich. Nicht nur Bankangestellte konsumieren Kokain oder Hippies LSD, es gibt alle Schattierungen, das sieht man im Forum.
Ecstasy, Amphetamin, Kokain sind immer ein Thema in unserem Forum. Opiode und Downer haben ein Revival, das hat auch etwas damit zu tun mit Popkultur, in der der Konsum von Pillen glorifiziert wird.
Technologie beeinflusst den Drogenkonsum stark. Früher musste man jemand kennen oder auf der Gasse kaufen, jetzt kann man alles online kaufen. Die Drogen sind potenter geworden und Streckmittel seltener, auch dank dem Onlinehandel. Wenn ein Drogendealer online schlechte Qualität verkauft, dann sieht man das sofort als Bewertung, wie zum Beispiel auf Amazon.
Im Verkauf und Vertrieb hat sich mit Technologie viel verändert. Es gibt Darknetmarketplätze, Telegram-Vertriebsstrukturen, Dealer auf Instagram. Technologie macht die Lieferketten kürzer.
Man kann ja immer noch Drogen auf der Strasse kaufen, das ist nicht verschwunden. Mit den neuen Vertriebswegen ist es für die Behörden viel schwieriger geworden. Die Nadel im Heuhaufen findet man nicht, und ich beneide die Polizei nicht, die diese Nadel finden muss. Ich sehe ihre Arbeit als einen verlorenen Kampf.
Das Internet ist immer noch eine grosse Spielwiese. Die Strafverfolgung hat das Darknet jetzt mehr im Griff, doch das Dealen hat sich mehr und mehr auf Social Media verschoben. So fehlen auch die positiven Elemente des Darknets, wie beispielsweise die Bewertungenssyteme, die sich positiv auf die Qualität ausgewirkt haben. Das ist nicht gut für Konsumenten, da sie eher schlechtere Qualität angeboten bekommen.
Konsum und Handel mit Substanzen kann man nicht verbieten, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es braucht konstruktive neue Ansätze. Das Internet kann uns zeigen, dass Drogenkonsum eine gesellschaftliche Tatsache ist, die wir mit Repressalien nicht loswerden können.
Neue Drogen sind nicht zwingend gefährlicher geworden, denn es gibt mehr Wissensaustausch heute und eine Onlinecommunity, in der man sein Wissen teilen kann. Ich sehe mehr Vorteile, Drogen online zu kaufen anstatt auf der Strasse.
Der Staat hat die Verantwortung, eine Struktur zu schaffen, so dass wegen neuen Technologien niemand auf der Strecke bleibt. Ich bin Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens. Das ist notwendig, finde ich.
Die Politik hinkt immer hintendrein. Es ist schwierig, künstliche Intelligenz international zu regulieren, und Parlamentarier können das auch gar nicht.
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Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Esther Pauchard ist Psychiaterin und Krimiautorin. Wir sprechen über neue Technologien in der Psychotherapie, wie Fortschritt und Sucht zusammenhängen, gesellschaftlich konditionierten Narzissmus und warum wir mehr über unsere Werte nachdenken sollten.
Kernaussagen dieser Episode:
Psychotherapie ist noch nicht gross verändert durch Technologie. Therapie-Apps sind noch Science Fiction. Thema ist die Frage der Fern-Psychotherapie, das wäre möglich, doch als Psychiaterin brauche ich direkten Kontakt für die Diagnose, per Email bleiben nur noch die Worte, und das ist eine Verarmung.
Eine Psychologie-App kann nicht die Psychotherapie ersetzen, damit könnte der Eindruck entstehen, dass wir gar kein Personal mehr brauchen. Die negativen Effekte merkt man erst später.
Es sollte kein Wettlauf sein: wer ist die bessere Maschine, der Mensch oder der Computer? Stell dir vor, du hättest im Leben noch nie Fehler gemacht, dann würde man nichts lernen. Es geht nicht darum im Leben, möglichst effizient zu sein.
Neue Technologien können Sucht auslösen, vielleicht sogar auch Substanzensucht. Einige Substanzen sind wie Doping, und das passt zu einer Welt, in der immer alles schneller sein muss. Aber reden wir da von Sucht oder einfach nur von Leistungssteigerung? Die Grenze ist fliessend zwischen Krankheit und Lifestyle.
Biotech treibt die Grundannahme weiter, dass Sterben ein Kunstfehler ist. Diese Richtung finde ich nicht gut. Das Leben ist endlich. Es gibt Leute, die nicht mehr leben können aus Angst vor dem Sterben. Wir leben nicht besser, wenn wir keinen natürlichen Zugang mehr haben zu den Zyklen des Lebens.
Wir hören die Geschichten von neuen Technologien immer wieder und glauben dann, sie ist wahr. Das Credo vom stetigen Wachstum geht einfach nicht auf. Was braucht es, dass wir es endlich lernen? Das was uns von Maschinen unterscheidet macht uns Menschlich.
Was hat einen Wert? In der heutigen Zeit leider vor allem Geld und Effizienz. Doch wozu? Wir suchen nach dem "Genug", doch es kommt nie. Wir sollten back to the roots gehen, doch diese Entwicklung sehe ich leider nicht. Wir plappern einfach nach und überlegen uns zu wenig. Alles geht so schnell, da wird das Nachdenken gar nicht gefördert.
Viele Staatsführer und berühmte Unternehmer heutzutage haben mindestens eine psychiatrische Diagnose. In der westlichen Gesellschaft lohnt es sich ein Narzisst zu sein und manisch gerade auch noch, das sind Werte, die belohnt werden bei uns. Wer auffällig und etwas seltsam ist, wird gewählt. Das ist ein Fehler im System.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Lars Thomsen ist Zukunftsforscher. Wir sprechen über die Geschwindigkeit neuer Technologien und wo sich diese noch schneller entwickeln sollten, den Unsinn von Work-Life-Balance, eine partizipative Politik und wie unser Leben in 200 Wochen aussehen könnte.
Kernaussagen:
Das Problem heute ist die rasende Geschwindigkeit der Innovation. Es ist wie Popcorn, wo überall ständig neue Ideen aufpoppen, und das führt zu Exzessen. Wir brauchen Regulation von künstlicher Intelligenz oder auch der Effizienzgewinne durch Robotik, sodass unsere Gesellschaft nicht auseinanderbricht.
In 200 Wochen wird das Thema Robotik überall sein, wir haben nicht mehr viel Zeit, diese Diskussionen zu führen. Die Frage ist nicht, ob wir Roboter annehmen oder ablehnen, sondern, wie kein neues Gesellschaftsmodell aussieht, das die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhalten und auch allen ein gutes Leben ermöglichen kann.
Die Digitalisierung ist schon wieder vorbei. In den letzten 20 Jahren ist alles digital geworden. Der nächste Schritt ist, dass Computer intelligent werden und selbst lernen. Jeder Mensch wird in 200 Wochen eine künstliche Assistenz haben in Form einer KI mit der er oder sie spricht, wie mit einem Menschen. Die Art, wie wir mit Maschinen und nicht-Menschen umgehen, wird sich dramatisch verändern.
Maschinen werden von selbst intelligenter. Das beginnt im Kleinen, dass beispielsweise der Toaster weiss, wie ich den Toast gerne mag, aber es wird so kommen, dass wir wirklich eine persönliche Assistenz haben, die für uns mitdenkt.
Wir werden schon im Jahr 2030 keine Stundenwoche mehr haben, das kommt aus der Zeit der Dampfmaschine. Man kann gar nicht mehr genau sagen, wieviele Stunden wir wirklich pro Tag produktiv arbeiten. Meistens reicht ja eine gute Idee, und das ist das Wertvollste vom ganzen Tag.
Eine Work-Life-Balance gibt es nicht: Arbeit, Gesundheit, Wohlempfinden, das gehört alles zusammen. Arbeit soll nicht belasten und Stress bringen und vermieden werden, wir sollten das ändern, so dass Menschen Arbeit als Erfüllung empfinden.
In vielen Bereichen sind wir noch total steinzeitlich unterwegs, beispielsweise, wie wir mit Tieren umgehen. Fleischproduktion ist nicht nachhaltig. Man kann heute aus Pflanzen künstliches Fleisch herstellen, das besser schmeckt als jeder Burger. Es geht auch darum, wie wir nachhaltig Nahrung für alle Menschen der Welt produzieren können. In der Schweiz können wir uns Fleisch leisten, aber für alle Menschen ist das unmöglich, nur schon wegen dem Methanausstoss der Tiere. Wir müssen mit Technologie die grossen Themen angehen.
Wir wollen nicht in einem Museum leben, in dem man sehen kann, wie es früher war. Politiker*innen sollten neugieriger sein. Ihre Aufgabe ist nicht, etwas zu verwalten oder eine Wahl zu gewinnen, es geht darum, eine schöne Zukunft zu ermöglichen. Sie müssen die Schweiz im Jahr 2030, 2040, 2050 verstehen.
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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.
Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.
Martin Jucker ist Bauer auf der Juckerfarm. Wir sprechen darüber, wie Digitalisierung und Automatisierung in der Landwirtschaft ankommt, welche Rolle Daten und künstliche Intelligenz spielen, wie er Social Media einsetzt, Live-Streams in den Stall, und was er sich für eine nachhaltige Zukunft wünscht.
Kernaussagen:
Die Wissenschaft versteht erst etwa fünfzig bis siebzig Prozent von dem, was über dem Boden passiert und knapp zehn Prozent von dem, was im Boden passiert. Künstliche Intelligenz, Daten, Machine Learning, das ist sehr nützlich für die Landwirtschaft, doch wir benutzen es noch viel zu wenig.
Daten in der Landwirtschaft, das ist ein riesiges brachliegendes Potenzial. Wir haben noch immer eine zu kurze Datenhistory, es ist nie ein Ankommen, wir sind ständig am Optimieren.
Unser Hof ist schon ziemlich digitalisiert, zum Beispiel für die Vorhersage von Besuchern und in der Vermarktung, sodass wir Food Waste vermindern können. Es braucht nicht nur ein einziges Programm, sondern ein digitales Ökosystem, in dem man Daten austauschen kann auf dem Bauernhof.
Jedes Jahr geht auf der ganzen Welt ein bisschen vom fruchtbaren Boden verloren, bis irgendwann gar nichts mehr da ist. Das Umdenken in der Landwirtschaft ist das einzige, was es ermöglicht, dass wir die Welt langfristig ernähren kann. Man kann nicht einfach die alten Prozesse digitalisieren oder automatisieren. Ein schlechtes System kann man nicht optimieren.
Die Zeit der Werbeföteli und Werbefilmli ist vorbei in der Landwirtschaft. Man muss glaubwürdig sein, zum Beispiel mit einem Livestream direkt in den Stall.
Veränderungen machen vielen Angst. Auf kurzfristige Bedrohungen reagieren wir sofort, aber wenn es zwanzig Jahre in der Zukunft liegt, dann machen wir nichts, wie beispielsweise beim Klimaschutz. Man sollte endlich vorwärts machen, ohne Angst zu haben.
Veränderungen sind exponentiell, nicht linear. Es wird ganz plötzlich grosse Veränderungen geben, zum Beispiel wird schon bald keiner mehr ein normales Auto kaufen, sondern nur noch Elektroautos. Doch es gibt extrem starke Lobbies, die alles daran setzen, dass sich nichts verändert.
Kein Politiker interessiert sich dafür, was genau in zehn Jahren ist, weil sie oder er dann vielleicht gar nicht mehr im Amt ist.
Die Unternehmer müssen die Zukunft gestalten, nicht die Politiker. Es waren schon immer die Unternehmer, die die Gesellschaft verändert haben, die Politik muss vorallem Rahmenbedingungen schaffen.
Mein Wunsch ist, dass man Veränderungen mit weniger Angst begegnet. Man sollte nicht immer Angst haben, etwas zu verlieren.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
Medienpartner dieser Episode: watson. Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf https://www.deeptechnology.ch.
Nadia Damaso ist Kochbuchautorin und kreativer Kopf in alle Richtungen. Wir sprechen über ihre Ansichten zu Social Media, Essen aus der Natur und aus dem Labor, den Einfluss von Filmen und Medien auf die Zukunft und auch darüber, warum sie künstliche Intelligenz unnötig findet.
Kernaussagen:
Auf Instagram musst du eigentlich immer “on” sein, doch ich nehme es nicht so ernst. Ich bin das nicht als Mensch, ich mag nicht den ganzen Tag das Handy vor dem Gesicht haben, ich finde das zu anstrengend.
Influencer, die andere beinflussen, das finde ich nicht positiv. Je mehr man sich beeinflussen lässt, desto mehr vergisst man seine eigenen Stärken und Talente. Man vergleicht sich auch viel zu stark of Social Media. Es wäre glaub für alle gut, wenn man mal zwei Monate von Social Media weg ist.
Social Media ist nicht nur negativ. Wenn es Social Media nicht mehr gäbe, hätte ich bestimmt kein Problem damit. Manchmal würde ich am liebsten im Wald wohnen. Trotzdem bin ich froh, dass es Social Media gibt, weil ich dann auch eine gute Message verbreiten kann, um andere zu inspirieren. Man muss es bewusst und achtsam nutzen.
Die Entwicklung von Technologie geht mir einen Schritt zu weit. Innerlich sträubt sich der Mensch dagegen. Der Kopf versteht es, aber das Herz nicht. Wir leben in einer gesellschaftlichen Struktur mit so vielen Regeln. Das zerreist uns innerlich fast.
Ich verstehe nicht, warum wir alles automatisieren wollen. Ich habe lieber Sachen, die ich anfassen kann, als alles auf dem Handy.
Alle Ideen kommen mir in der Natur draussen. Dort laufen meine Gedanken. Ich muss mir Zeit nehmen für mich selber.
Es gibt in unserer Gesellschaft einen riesigen Leistungsdruck, der uns den Eindruck gibt, dass wir da irgendwie mithalten müssen. Viele sind sich glaube ich bewusst, dass sie etwas anderes wollen, doch sie unterdrücken dieses Gefühl. Wichtig ist, dass man ehrlich ist zu sich selber. Nur dann kann man wachsen.
Künstliche Intelligenz und Roboter brauchen wir glaube ich nicht. Wir Menschen hätten noch so viele Fähigkeiten, die wir nicht nutzen. KI und das alles, das ist für mich mega begrenzt. Wie wenn man sich eine 500 Kilo schwere Ritterrüstung überstülpt, mit der man sich gar nicht mehr bewegen kann.
Künstliche Intelligenz ist ein Kontrollmechanismus, eine Manipulation der Menschheit. Es geht darum, ein System von Macht und Geld aufrechtzuerhalten. Doch gerade in den letzten Monaten glaube ich, rebellieren immer mehr Menschen. Es kann nicht soweit kommen, dass wir alle einen Chip in Hirn haben werden.
Ein Apfel oder eine Banane sind Superfood, das muss nicht aus dem Labor kommen. Sicher ist es gut, dass es künstliche Alternativen aus dem Labor gibt für Fleisch, aber ich kann künstliche Sachen nicht essen. Frisches Essen ist das Beste.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Jonas hat gerade seine Matur gemacht und leistet Zivildienst bei einer Primarschule und einem Kindergarten. Er spricht über Technologie und ihren Impact in der Ausbildung, die Zukunft von Berufen, was es braucht, damit alles in geordneten und nachhaltigen Bahnen verläuft und warum er sich mehr Gesetze für Technologiefirmen wünscht.
Kernaussagen:
Ich habe zwar Social Media Accounts, die brauche ich aber nie, weil es mich nicht interessiert. Ich habe lieber mit weniger Leuten Kontakt, dafür sieht man sich richtig beim Abmachen.
Mit YouTube kann man zwar viel lernen, aber ein Studium kann es nicht ersetzen. Man bleibt meistens oberflächlich, wenn man etwas mit YouTube lernt.
Wenn die Automatisierung langsam ist, können wir damit umgehen, aber wenn es schnell geht, wird es ein Problem. Der Staat muss Lösungen finden.
Man muss vorsichtig sein, dass Internetgiganten keinen Freipass mehr haben für die Datensammlung.
Lobbies sind oft stärker als die Politik und bringen teilweise erschreckende Forderungen durch.
Es braucht Eigenverantwortung beim Umgang mit Ressourcen. Ein Wochenendausflug mit dem Flugzeug ist ein Seich. Wir müssen sparsamer und effizienter sein.
Wir sollten mehr auf die einzelne Person schauen, und den Verbrauchern mehr Macht geben. Wir sollten schauen, was wir haben, was wir daraus machen, und wie wir miteinander umgehen.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Karin Lorez ist selbständige Juristin und Modedesignerin. Sie spricht über den Einfluss von Technologie auf Gesetze und die Arbeit von Juristen, wie künstliche Intelligenz den Anwalt ersetzen kann und warum es gefährlich ist, wenn man Technologie und ihren Machern zu unkritisch gegenüber steht.
Kernaussagen:
Wie lange braucht es noch Juristen? In gewissen Bereichen definitiv nicht mehr.
Das unterscheidet uns noch von Maschinen: Selber denken, Ideen entwicklen, die eben nicht einer totalen Logik entsprechen, das sollte man fördern. Es ist wichtig, dass man in den Hochschulen lernt, dass man selber denken muss und kann.
Digitalisierung finde ich super, Angst macht sie mir nicht, nur, dass die Leute nicht mehr denken können, das macht mir Angst.
Tools, die mit künstlicher Intelligenz funktionieren, brauchen persönliche Daten. Man verlässt sich zu sehr auf diese ganzen Tools und hofft, dass nichts passiert.
Wenn man Informationen über sich rausgibt, dann kann dein Gegenüber dich manipulieren und beeinflussen. Gerade, wenn es jemand ist, der es nicht gut meint mit dir oder einem ganzen Volk, dann ist das gefährlich.
Es findet eine schleichende Verschiebung der Machtverhältnisse statt. Im Moment haben wir den Eindruck, dass der Staat die Macht hat. Aber private Firmen haben soviele Informationen und verstehen die Zusammenhänge oft besser, als der Staat. Das ist gefährlich.
Ich wünsche mir, dass Technologie mich unterstützt in meinem Job, dass sie eine Vereinfachung bringt und ich effizienter werde, aber mir nicht sämtliche Entscheidungen und Gedankengänge wegnimmt.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Daniel Heller ist Kommunikationsberater und Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Baden. Wir sprechen darüber, wie neue Technologien die Medien und Kommunikation beeinflussen, wie sie das Funktionieren des Spitals verändern, die Rolle der Demokratie und der Regierung im Umgang mit neuen Technologien, wichtige Skills im Umgang mit Technologie, und warum er trotz Robotern und künstlicher Intelligenz wenig Angst um die Zukunft der Arbeit hat.
Kernaussagen:
Technologien waren schon immer umstritten. Bis 1912 war das Auto in Graubünden verboten, oder man hatte Angst vor der Einführung der Eisenbahn. Man wusste nicht, ob es den Menschen schadet, wenn sie sich so schnell bewegen, oder ob die Kühe darunter leiden.
Ich habe Mühe mit Technologien, die dazu dienen, die Menschen permanent zu überwachen. Aber wenn man ein Smartphone benutzt, dann ist das halt oft die Folge davon.
Es wird immer nur annähernd gute Lösungen geben, was man zulässt. Die Daten, das ist das heikelste an den neuen Technologien, aus meiner Sicht.
Die Angst, dass Technologie die menschliche Arbeitskraft überflüssig macht, die sehe ich nicht.
Es ist prekär, wenn zu viele Leute nur noch Teilzeitjobs haben.
Alle Roboter müssen ja auch fabriziert werden und gewartet und ersetzt. Es gibt so viele neue Businessmöglichkeiten, dass ich davor keine Angst habe. Es ist eher wieder der Staat, der hier hintendreinhinkt und stecken bleibt, weil er keinen hohen Innovationsdruck hat.
Wenn Technologie helfen kann, eine Volkswirtschaft fit zu machen, dass möglichst viele ein gutes Einkommen haben, dass der Staat gut funktioniert und finanziert ist, dann finde ich leistet neue Technologie einen guten und wichtigen Beitrag.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Kurt Stehlin ist reformierter Pfarrer. Wir sprechen über Technologie als Hilfsmittel, das den realen Kontakt nicht ersetzen kann, wie Technologie in die Arbeit als Pfarrer einfliesst, Informationsflut, Suchtpotenzial, Ansichten zu Biotech und Gentechnologie, und wie sich Innovation nachhaltiger gestalten liesse.
Kernaussagen:
Für mich ist Erlösung nicht in der Technik. Da geht der Mensch da und dort über die Grenzen hinaus, wo er Sachen initiiert, bei denen die Folgen nicht absehbar sind.
Overnewsd and underinformed: Ich habe so viele Meldungen aber keine substantielle Information. Das begegnet mir regelmässig.
Eine Grundfrage ist, wie Facebook, Google und wie sie alle heissen mit unseren Daten umgehen. Wenn ich eine Jogginguhr kaufe, die ich nur in Betrieb nehmen kann, wenn meine Daten weltweit ausgetauscht werden, sehe ich da eine Gefahr.
Ich habe eine gewisse Skepsis, dass wir Menschen es besser machen können als die Natur. Wenn man ein neues Produkt gentechnisch verändert, dann weiss man einfach zu wenig, was das genau für Folgen hat. Einiges liest man, aber vieles hört man auch nie, weil es nicht sein darf.
Wenn Forscher sagen, wir wollen den Menschen, die Pflanzen oder die Tiere besser machen, habe ich eine grosse Skepsis. Die Natur ist so faszinierend eingerichtet, wir Menschen bringen es nicht besser hin.
Der Mensch darf nicht von Technik dominiert werden.
Wo sind die Folgen bei Missbrauch von Technologie oder einer Entwicklung, die wir nicht abschätzen können und es wie beim Zauberlehrling aus dem Ruder läuft?
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Sarah Genner ist Medienwissenschaftlerin, Dozentin und Digitalexpertin. Wir sprechen über Forschungsresultate und Volksweisheiten zum Einfluss digitaler Technologien auf die Menschen, Life-Domain-Balance, das Big-Brother-Szenario, Internetsucht, und darüber, dass es parallele Zukünfte geben wird.
Kernaussagen:
Es braucht viel Neugier und eine hohe Frustrationstoleranz mit neuen Technologien. Es gibt ein Produktivitätsparadox mit digitalen Technologien: Manchmal ist der Aufwand grösser als der Effizienzgewinn.
Wie können wir uns gesund halten in diesem digitalen Überfluss, wie halten wir eine gute Life-Domain-Balance? Es ist schwieriger geworden, konsequent Ferien zu machen, weil man immer erreichbar ist. Das Abschalten von Technologie muss man lernen.
Menschen können erst ab etwa dem zwanzigsten Lebensjahr verantwortungsvoll mit digitalen Technologien umgehen, weil erst dann das Gehirn voll ausgebildet ist. Die Volksweisheit, dass die Digital Natives kompetent sind mit neuen Technologien ist ein Klischee. Es braucht Schulung und persönliche Reife, damit gut umzugehen.
Es braucht viel, bis man sagen kann, dass man eine Internet- und Handysucht hat. Viele Firmen fördern zwar eine intensive Nutzung ihrer Technologie oder ihres sozialen Netzwerks, weil sie damit Geld verdienen, aber das ist nicht unbedingt eine Sucht.
Technologien sind Werkzeuge, die man gut oder schlecht einsetzen kann. Verbote finde ich nicht gut, weil sie den Fortschritt hemmen. Dann wird es einfach in einem anderen Land gemacht. Die globale Diskussion ist sehr wichtig.
Das Big Brother-Szenario finde ich übertrieben, denn die Angst vor neuen Technologien war schon immer da und ist unbegründet. Roboter und Künstliche Intelligenz übernehmen Arbeitsplätze aber es werden viel mehr neue geschaffen. Ich sehe keine Anzeichen, dass Roboter bald alle Arbeit machen werden.
Wir driften in eine technologisierte und digitale Zukunft. Man kann sie nicht aufhalten, aber wenn man eine bestimmte Zukunft will, dann muss man sich dafür engagieren.
Wir sind abhängig von Technologiefirmen. Sollte Microsoft den Laden dicht machen, würde die Schweiz zusammenbrechen, weil fast alle ihre Produkte benutzen.
Es gibt auch eine Gegenbewegung: Leute ohne Smartphone, Ruhe in der Natur, der Retrotrend. Es gibt parallele Zukünfte. Man sollte Technologie nach seinen persönlichen Prioritäten einsetzen. Wir sollten die Zukunft aktiv gestalten und die Risiken und Nebenwirkungen möglichst gering halten.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
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Peter Spoerry ist Unternehmer und Betreiber einer Baumwollspinnerei für Luxusgarne. Wir sprechen über Innovation in der Spinnerei in den vergangenen Jahrzehnten, die Schwierigkeiten in der Entwicklung neuer Materialien, positive und negative Auswirkungen von Technologien, welche Herausforderungen sie stellen für Menschen und Staaten, und wer in der Verantwortung steht, dass die technologische Entwicklung nachhaltig verläuft.
Kernaussagen:
Wir haben Garne mit Nanotechnologie entwickelt, doch es gab überhaupt keine Nachfrage. Die Leute haben vielleicht Angst vor Nanotechnologie.
Wir haben auch mal ein Garn entwickelt, das nach Parfüm riecht. Doch niemand hat sich dafür interessiert.
Die Qualität der Garne ist nicht mehr so wichtig für die Maschinenhersteller heute. Heute geht es nur noch um Quantität. Auch viele teure Marken produzieren billig.
Wenn man für eine Geburtstagsparty ein T-Shirt macht, das danach weggeworfen wird, ist das doch blöd. Das ist halt Wohlstand.
In der Schweiz gibt es ja schon viele soziale Netze, doch so ein Grundeinkommen, das wäre einen Versuch Wert.
Mein Wunsch, den Technologie erfüllen soll? Nicht alt werden. Altwerden ist Scheisse. Man kann dem nicht ausweichen, aber man soll jung bleiben.
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Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.
Medienpartner dieser Episode: watson. Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars.
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Sarah Bünter ist Politikerin und Präsidentin der Jungen CVP Schweiz. Sie spricht darüber, wie neue Technologien ihr Leben, ihre Meinung und die Politik beeinflussen, welche Technologien sie problematisch findet, was man dagegen tun sollte, und welche Skills sie wichtig findet für die Zukunft.
Kernaussagen:
Der Mensch hinter der Politikerin ist wichtiger geworden wegen Social Media.
Ich will erst etwas auf Social Media posten, wenn ich mich damit detailliert auseinandergesetzt habe, doch die Medien brauchen sofort eine Reaktion, sonst hat man keine Aufmerksamkeit.
In 20 Jahren wird man darüber lachen, dass wir Smartphones speziell fanden.
Die eigene Meinung zu etwas zu äussern, ist schwieriger geworden heute. Früher redete man mit den 100 Leuten im eigenen Dorf, heute redet die ganze Welt mit.
Mit Fortpflanzungsmedizin hast du innerhalb einer halben Stunde ein neues Kind auf dem Papier geschaffen. Das finde ich extrem problematisch.
Kritisches Denken kann Technologie nie ersetzen, das müssen wir unbedingt beibehalten.
Der Mensch ist nie zufrieden mit dem, was er hat, aber mehr Konsum macht nicht glücklich.
Die Schweiz ist gut aufgestellt für die Zukunft, wenn wir den kritischen Diskurs behalten.
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