Oder: Kosmetische Korrekturen werden der Kirche nicht mehr helfen Der Relevanzverlust ist nicht mehr zu leugnen. Um dem zu begegnen, entwirft man immer neue Marketingkonzepte. Dabei wird übersehen, dass die Kirche keine Marke, sondern eine Methode ist. Um der Krise zu begegnen, helfen keine kosmetischen Aktionen. Um das Schiff vor dem Untergang zu bewahren ist vielmehr Tiefgang notwendig – und eine Rückbesinnung auf die eigentlich Fracht des Schiffes: Die Botschaft vom nahen Reich Gottes!
Über die bleibende Bedeutung und die christliche Interpretation der Torah Die Torah ist nicht verhandelbar. Auch für Christen steht fest, dass kein Jota aus ihr genommen wird. Für Juden ist sie viel mehr als ein Gesetz; sie ist eine göttliche Weisung, die dem Leben dient. Bei aller theologischen Erkenntnis, dass eine bloße Torahfrömmigkeit noch nicht gerecht vor Gott macht, sondern das immer neue Gestaltwerden des Wortes Gottes, ist es auch für Christen notwendig, die lebensdienstliche Bedeutung der Torah zu achten und zu ehren.
Traurige Ansichten eines Neutestamentlers über die Situation in Afghanistan Wir haben sie im Stich gelassen. Die Taliban haben Afghanistan überrannt und Kabul im Handstreich genommen. Die Bevölkerung sucht das Heil in der Flucht. All das passiert, weil der Westen mit seiner Strategie scheiterte und sich aus dem Staub machte. Die Dämonen sind zurück.
Biblische Abwägungen über Rechte und Pflichten im Gesundheitsschutz Dass die Impfung gegen das Corona-Virus wirkt, kann kaum bezweifelt werden. Trotzdem gibt es Menschen, die der Impfung skeptisch gegenüber stehen oder sie sogar ganz ablehnen. Ist die Impfung tatsächlich reine Privatsache? Und sollte es eine Impfpflicht geben? Die Fragen zeigen auf, dass immer wieder Werte gegeneinander abgewogen werden müssen. Die Freiheit des Menschen ist ein hohes Gut, freilich ein Gut, das niemand für sich allein hat. So oder so besteht die Pflicht, die eigenen Entscheidung gut zu begründen und nicht nur Befindlichkeiten zu folgen. Es geht (nicht nur) im Falle des Corona-Virus für manch einen um nicht weniger als das Leben.
Neutestamentliche Einwürfe zur kirchlichen Gemeinschaftssehnsucht Wörter wirken – bisweilen sedierend. Gerade in der kirchlichen Kommunikation wird diese anästhetische Dimension gerne benutzt, um Konflikte einzuzähmen. Dann wird schnell von Charismen, der Liebe oder der Gemeinschaft gesprochen. Was genau damit gemeint ist, wird selten geklärt. So entsteht ein an Kitsch grenzendes Kirchenverständnis, das in seiner Süße reizt und doch Karies verursacht. Es ist Zeit für eine biblischen Aufklärung.
Wer den Wandel will, muss Wurzelarbeit leisten Jede Katastrophe löst den immer gleichen Reflex aus: Es muss sich etwas ändern. Vorsätze aber teilen das Schicksal kurzfristiger Auflösungen. Dabei zeigen die Hitzesommer der Jahre 2018-2020 und die Flutkatastrophe im Jahr 2021, dass der Klimawandel längst Realität ist. Handeln und Veränderung sind das Gebot der Stunde. Vorsätze reichen schon lange nicht mehr.
Biblische Reflexionen über ein umstrittenes Symbol Der Regenbogen ist mehr als ein Zeichen bunter und lebendiger Vielfalt. Noch viel länger ist er Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen. Dieser Bund gilt ausnahmslos allen Menschen. In der Tat: Gottes Bund ist bunt. Wer auch immer Angst vor Farben hat, übersieht die Größe dieses Bundes.
Immer mehr gläubige Menschen treten bewusst aus der Kirche aus – und suchen Gottes Säuseln in der Ruhe weit ab von allen kirchenpolitischen Schlachtfeldern. … eine Einladung über dieses Säuseln nachzudenken; innerhalb und außerhalb der Kirche.
Über die die merkwürdige Lust, das Eigentliche zwischen den Zeilen zu suchen, und dabei das Offenkundige aus den Augen zu verlieren Worte werden in den Händen vieler Ausleger weich wie Wachs. Man braucht den Autoren gar nicht im Mund herumzudrehen, um sie den eigene Anliegen dienstbar zu machen. Oft reicht es schon, das Gesagte geflissentlich zu ignorieren und zwischen den Zeilen das Eigentliche zu suchen. Das ist ohne Frage eine Lust, die dem ursprünglich Gesagten aber zur Last wird. Was aber ist, wenn das Gesagte das Gemeinte längst enthält? Das Weiße zwischen den Zeilen wäre dann einfach … weiß.
Neutestamentliche Einwürfe zu einem ambivalenten Phänomen Ein Erzbischof bietet seinen Rücktritt an, weil er die Kirche an einem “toten Punkt” sieht. Er erhofft darin eine Wende. Das aber ist trügerisch, sind tote Punkte nicht immer schon die tiefsten Punkte. Der Abstieg kann sogar noch schneller voranschreiten. Die Botschaft der Bibel aber lehrt, dass selbst die Pforten der Unterwelt durch den Auferstandenen erst dann erschüttert werden, wenn vorher ganz und gar gestorben wurde. Eine Kirche, die auferstehen will, hat da noch einiges mehr vor sich als Rücktrittsangebote …
Gedanken eines Neutestamentlers über eine Stadt, die die Heilige genannt wird Jerusalem – Heilige Stadt und Sehnsuchtsort für viele. Es ist eine in vielen Zeiten immer wieder umkämpfte Stadt. Christliche Kreuzzügler kamen im Mittelalter, um die Heiligen Stätten zu “befreien”. In der Gegenwart entzünden sich immer wieder blutige Konflikte um den Tempelberg, der Juden wie Muslimen heilig ist. Kann die heilge Stadt Jerusalem, Stadt des Heiligen, in der so viele, Juden, Christen und Muslime das Heil suchen, Frieden finden?
Neutestamentliche Wegweisungen aus der ekklesialen Sackgasse Das Verhältnis ist schon lange spannungsgeladen: Die Theologie und das Lehramt. Immer wieder geraten die Vertreter des einen mit denen in Konflikt, die theologietreibend Antworten auf die Fragen der Zeit suchen. Dabei liegt der Konflikt tiefer als es der augenscheinliche Streit um die richtige Lehre. Es geht letztlich um die Frage der Ordnung des Volkes Gottes. Sind die einen Herren über den Glauben der anderen? Und was ist ein Hirte, wenn die Herde einfach weiterzieht? Es ist schon lange Zeit, umzudenken …
Oder: Warum es die Kirche überhaupt gibt Wenn es eng wird, berufen sich einige, die in der Kirche Verantwortung tragen, gerne darauf, dass die Kirche für dieses oder jenes keine Vollmacht habe. In anderen Fragen scheint es dieses Problem nicht zu geben. In der Tat zeigt ein Blick in das Neue Testament, dass die Kirche ertüchtigt ist und sich von Anfang an ermächtigt sah, das Werk Jesu eigenverantwortlich fortzuführen – auch und gerade da, wo es keine Worte Jesu gab. Das ist der Beginn echter Theologie, die denkt und nicht nur repetiert.
Vielleicht bedarf es in dieser Zeit der Pandemie Worte des Trosts und des Vertrauens – doch wo ist Gott in dieser Krise? Es ist Zeit, ihn anzuklagen und sich zu beklagen!
Neutestamentliche Reflexionen über Moral und Gewissen Nicht jeder, der Recht bekommt, ist auch moralisch auf der rechten Seite. Zumindest wird die Moral angeführt, wenn die Argumente des Rechts ausgetauscht sind. Was aber ist Moral? Woran kann man sie messen? Die Moral mag nicht relevant für irdisches Recht sein, vor dem inneren Gerichtshof, dem Gewissen, ist sie die oberste Norm. Sie objektiv zu prüfen, mag unmöglich sein; subjektiv aber entscheidet sich vor diesem inneren Gerichtshof, ob das Handeln eines Menschen lauter ist. Das aber kann auch vor der Welt nicht auf Dauer verborgen bleiben.
Österliche Betrachtungen eines Neutestamentlers Eine Tradition, die danach strebt, dass alles so bleibt, wie es ist, ist ein Diätprogramm. Wer aber auf Diät ist, will weniger weniger, nicht mehr. Österlich ist das nicht. Ostern ist mehr als Aufbruch, es ist ein Bruch mit Althergebrachtem. Ostern ist, wenn Gott den zur Sünde gemachten rettet, auf dass Gerechtigkeit für alle wird. Wahrhaftig: Ostern ist ein Segen!
Inmitten des Aneinander-Vorbeireden und Weghören in den Gesprächen, Dialogen, Prozessen der Kirche entsteht Sehnsucht nach Schweigen, Stille und Ruhe – doch nicht nach Verstummen.
Die Katholische Kirche in Deutschland kann und will anscheinend den geschehenen Missbrauch nicht gründlich und öffentlich aufarbeiten. Auf der Suche nach Hoffnung in dieser Situation bleiben viele Fragezeichen.
Reflexionen über die Notwendigkeit der Hoffnung Krisen sind Herausforderungen. Wer sie bestehen will, braucht Geduld und eine Hoffnung, die aufrichtet. Hoffnung aber ist nicht das schnell beschworene Licht am Ende des Tunnels, das auch ein entgegenkommender Zug sein könnte. Hoffnung aber beruht auf einem grundständigen Vertrauen, Krisen bewältigen zu können, wie es schon früher gelungen ist. So kann man auch mitten in der Krise das Leben als Herausforderung feiern.
In Zeiten, in denen es an Berufungen fehlt, darf man nicht vergessen, dass auch Berufene verworfen werden können. Auserwählte sind nicht notwendig Heilsbringer. Die Treue Gottes ist nicht selbstverständlich.