Der Klassikerklärer

Wann rechnet Beethoven? Wie findet Rachmaninow seine schönste Melodie? Und was haben eigentlich Kühe mit Kyrie zu tun? Wer klassische Musik wirklich verstehen möchte, der ist beim Klassikerklärer Dariusz Szymanski bestens aufgehoben.

C. Monteverdi: „Lamento della Ninfa“

Warum sagt man „Barock“? Weil es besser klingt als „Bapop“ oder „Bajazz“. Um 1600 entstanden in Italien Techniken, die bis heute die Popularmusik prägen – hier exemplarisch vorgeführt an der Klage einer Nymphe von Claudio Monteverdi.

11-30
16:10

C. Gesualdo: „Ave dulcissima Maria“

Wie hört man Chormusik? Man unterscheidet Schmuck und Anliegen. Oder auch: Polyphonie und Homophonie. Hier vorgeführt an einer der schönsten Marienmotetten der Renaissance.

11-23
19:23

J.S. Bach: Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“

Was tun, wenn man sich verirrt? – Bach hören! Seine Musik richtet Menschen aus, weshalb viele Musiker ihre täglichen Übungen mit einem Bach-Stück beginnen. Doch in dieser kleinen Kantate geht es um mehr - und zwar auf einer Himmelsleiter.

11-16
34:24

W. A. Mozart: Klarinettenquintett

Wo zeigt Mozart Herz? Am Ende des Finales. Zuvor zeigt er Kunst: In den ersten acht Takten seines Klarinettenquintetts stecken mehr Ideen als in mancher Sinfonie.

11-09
49:31

P. Dukas: Der Zauberlehrling

Warum selbst putzen? Ich kann doch zaubern! Anders als manche Lehrlinge verstand sich Paul Dukas tatsächlich auf Magie – allerdings die des Orchesters. Sein Scherzo nach Goethe ist so kurz und vergnüglich, dass Walt Disney einen Micky-Maus-Film daraus machte.

11-02
18:38

S. Rachmaninow: Die Toteninsel

Was passiert, wenn nichts passiert? Das Boot schaukelt in den Wellen. Ankunft. Erinnerung. Aufbegehren. Tod. Am Ende, wie immer: die Wellen.

10-26
29:06

H. Berlioz: Symphonie fantastique

Warum schrieb Berlioz die Symphonie fantastique? Um das Herz einer Irin zu gewinnen. Das Vorhaben glückte, die Ehe nicht. Er verstand kein Englisch. Sie nichts von Musik. Oder es gefiel ihr einfach, von ihm als Hexe porträtiert zu werden.

10-19
55:41

F. Liszt: Totentanz

Wie kam Goethes Faust nach Ungarn? Dank Mephistos Künsten und Liszts Musik. Letzterer verwandelt das Klavier in ein Klappergestell, in dem Klappergestalten knochenklappernd Orgien feiern. Damit kannte er sich nämlich aus, der Liszt.

10-12
32:29

C. Saint-Saëns: Danse Macabre

Was weckt Tote auf? Etwa dieser kleine Walzer von Camille Saint-Saëns. Da er auch Lebende wach hält, hat er es längst auf sämtliche Klassik-Hitlisten geschafft – und wird nun von Dariusz Szymanski unter die Lupe genommen.

10-05
22:52

H. Pfitzner: Violinkonzert

Zu viel Sibelius gehört? Hier ist ein weiteres spätromantisch-expressionistisches Violinkonzert. Genialisches Werk, Zumutung für Geiger wie Hörer, weswegen es kein Mensch kennt. Was wir hiermit ändern.

09-28
44:07

B. Britten: Sinfonietta Op. 1

Warum beginnt Britten sein Werk mit einer Sinfonietta? Weil weniger mehr ist. Und kleiner größer. Ein, zwei Instrumente im Orchester ohne Füllstimmen. Ein, zwei Menschen auf der Bühne ohne Kulissenschieberei. Einsame Seelen machte er zu Helden seiner Opern. Und eine Oper, wenn auch für Instrumente, ist auch dieses kleine Stück.

09-21
31:21

J. Brahms: Klavierkonzert Nr. 1

Warum klingt das Klavierkonzert eines 20-jährigen wie ein Alterswerk? Wer die erste Liebe erleidet, glaubt nicht an die zweite. Da dieser Liebeskranke auch noch Norddeutscher ist, spricht er, wenn überhaupt, nur in sich hinein. Und schreibt spröde Musik, die einen zuerst wegstößt und anschließend nicht mehr loslässt.

09-14
44:08

P. I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4

Kann ein Finalsatz verlogen sein? In Tschaikowskis 4. Sinfonie ist er es – und gerade darum besonders wahrhaftig. Diese Sinfonie lässt niemanden unberührt. Darin gleicht sie dem Schicksal, das hier ein eigenes musikalisches Thema erhält.

09-07
50:03

F. Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Nr. 2

Wie enttäuscht man seinen Vater am gründlichsten? Indem man sich mit dem Großvater verbündet. Noch besser – mit dem Übervater Beethoven selbst, dem der 18-jährige Mendelssohn hier ein Denkmal setzt. Nur wenige Quartette erreichten einen solchen Grad an Vollendung wie dieses zornige Meisterwerk.

07-20
41:20

F. Chopin: Polonaise Nr. 5

Wo spukt bei Chopin bereits die Moderne? Diesmal in einer Polonaise. Als bliebe eine Schallplatte hängen, kommt dieser Tanz hier nicht vom Fleck. Stolz erträgt der Künstler sein Dasein in der Fremde und verwandelt das Klavier in ein Orchester, um mit unsichtbaren Trommeln Dämonen zu beschwören.

07-13
24:20

C. Debussy: Nocturnes

Wie kommt man nach China ohne Flugticket? Auf Wolken! Oder man folgt dem Ruf der Sirenen. Zuvor ging man auf in tanzenden Massen. Gestartet war man im modernen Frankreich oder im antiken Griechenland – so ganz weiß man das nie bei Claude Debussy. Nur dass es Nacht ist, und man das alles vielleicht nur träumte.

07-06
47:25

G. Bizet: Carmen

Warum muss Carmen sterben? Einen Hinweis gibt uns die Habanera. Wir fragen weiter nach – bei der antiken Königin und barocken Opernheldin Dido. Ansonsten bleibt vieles genialer Schall und mystischer Zigarettenrauch in dieser einzigartig schönen Oper.

06-29
45:24

L. v. Beethoven: Für Elise

Wo wohnt Beethovens Elise? Im Hamsterrad! Kommt sie mal raus, dann überprüft sie ständig, ob die Frisur sitzt. Und heißt sie nicht eigentlich Therese? Sie könnte auch Eseline heißen, ihre Musik käme dennoch nicht vom Fleck. Das nennt man „romantische Ironie“. Diese ist gar nicht banal, auch wenn „Für Elise“ eine Bagatelle ist.

06-22
27:30

R. V. Williams: Fantasia on a Theme by Thomas Tallis

Was klingt schöner als ein Streichorchester? Drei Streichorchester! Ineinander verwoben, um den Hörer in die geheimnisvolle Klangwelt der Renaissance zu entführen. Schon haben wir eins der fünf beliebtesten Werke der klassischen Musik vor uns – jedenfalls, wenn es nach den Britten geht.

06-15
28:18

W. A. Mozart: Klaviersonate Nr. 2

Wundert es einen, dass Mozarts frühe Klaviersonaten kaum aufgeführt werden? Dieses Musikgeklimper nimmt keiner ernst – wir schon. Wir baden in Champagner, riechen unterm Rokoko-Rock, multiplizieren, addieren und finden in einem kleinen Nichts ein großes Kunstwerk.

06-08
43:58

Recommend Channels